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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 51

1847 - Berlin : Reimer
51 d. Die südlichen Ebenen. A. Die Tiefebenen Hinter-Indiens. Dies sind schmale, längs den unteren Stromläufen der Halb- insel und am Meerb. von Tonkin liegende, durch wenig erforschte Gebirgsketten von einander getrennte, fast unbekannte Landschaften. Sie heißen: Pegu an der Mdg. des Irawaddy, Birma oder Ava im N. derselben, Siam am unteren Menam, Cambodja, Anam (Tonkin und Cochin-China). Im W. von Ava, durch eine Gebirgskette davon getrennt, die Küstenlandschaft Ara kan, welche westw. zusammenhängt mit B. Hindustan, den unteren Stufenländern des Ganges und Indus. Sie werden im N. durch eine v. d. Süd-Wendung des Indus zur Süd-Wendung des Brahmaputra gezogene Linie, im S. etwa durch den nördlichen Wendekreis u. den bengalischen Busen, im W. durch den Indus begrenzt, — stoßen hier an das Hochland v. Border-, im N. an das v. Hinter-Asien, im S. an das Plateau v. Dekan, — dehnen sich v. W. n. O. bis über 300, in d. entgegengesetzten Rich- tung (v. O. g. W. allmählig breiter werdend) bis 160 Mln. weit aus, — u. sind im W., an ihrer breitesten Stelle, nur durch ein etwa 60 Mln. breites Gebirgsland v. d. Tiefebenen Turan's getrennt. — E. Mesopotamien oder die unteren Stufenländer des Euphrat u. Tigris u. die syrisch-arabische Wüste. Dieser Landstrich dehnt sich vom35.°N.b., südostw. längs den genannten Strömen, bis zum Meere aus, wird im W. durch das syrische, im S.w. u. S. durch das arabische Plateau, im N. u. O. durch das Hochland von Vorder-Asien begrenzt. Der Name der syrisch-arabischen Wüste gehört den im W. u. S.w. des unte- ren Euphrat gelegenen Gegenden. 13. Die Hoch- und Gebirgsländer Asiens, u. Das Hochland von Ost- oder Hinter-Asien, mehr als ein Drittel von Asien, grenzt gegen N. an das sibirische Tiefland, gegen O. an den tatarischen Sund, das japanische und chinesische Meer und die chinesischen Ebenen, gegen S. an die Kü- ftenlandschaft Tonkin, die hinter-indischen Kettengebirge, Arakan u. Hindustan, gegen W. an die N.o.-Ecke des vorder-asiatischen Hoch- landes u. Turan. Seine größte Ausdehnung von S.w. gegen N.o. = 750, — von N. n. S. — 470 Mln. — Es bildet ein Viereck, dessen S.-, O.-, N.- u. W.-Seiten --- 480, 450, 400 u. 100 Mln. — Der Süd-Rand streicht von der Süd-Wendung des Indus gegen 4 *

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 52

1847 - Berlin : Reimer
52 O.s.o. bis zum Golf vontonkin; der Ost-Rand von da bis zum Kerlon- u. Schilka-Zusammenfluß, von S.s.w. gegen N.n.o.; der N.-Rand von der Kerlon-Münd. bis zum Jssi-Kul-See, von O.n.o. gegen W.s.w.; der W.-Rand von S. gegen N. — Alle diese Richtungen sind indeß nur ungefähr richtig. Theile: Der Süd-Rand heißt Himalaya-Gebirge im W., Sine-Schan im O. des Brahmaputra; — den Ost-Rand bildet das chinesische Alpenland im S., das mandschurische im N. des Hoang-Ho; — der N.-Rand zerfällt in das mongoli- sche Grenzgebirge und bäurische Alpenland im O. des Baikal-See's, das Altai-Geb. zwischen letzterem u. dem Dsaisang- Sce und das dsungarische Gebirgsland zw. diesem u. dem Jssi- Kul-See; — der W.-Rand besteht aus dem Muz-Tagh im N. und Bolor-Tagh im S., an welche beide sich im W. das tur- kestanische Alpenland anschließt; — im Inneren ziehen 3 Hauptketten von W. nach O.: der Lhian-Schan vom Muz-Tagh bis 109°O.l., derküen-Lün (Kulkun) vom S.-Ende des Bolor- Tagh bis zum Quellbez. 'des Gelben und Blauen Fl., die südliche Kette vom S.-Ende des Bolor bis zum Sine-Schan. — Zwischen dem Himalaya u.küen-Lün liegt Ti bet, zw. dem letzteren u. dem Thian-Schan die hohe Tatar ei, zw. diesem und dem N.-Rande die Dsungarei u. Mongolei. — b. Das Hochland von West oder Vorder-Asien grenzt im O. an Hindustan u. die S.o.-Ecke des hinter-asiatischen Hochlandes, im N. an Turan, den Kur, den Kaukasus u. das schwarze Meer, — im S. an das persische Meer, den persischen Meerbusen, Mesopotamien, das syrische Hochland u. das levantische Meer, — im W. an das ägäische Meer. Seine größte Ausdehnung von W.n.w. gegen O.s.o. — 540 Mln.; in der Richtung von N. n. S. nimmt seine Breite ostw. allmählig von 50 bis 150mln. zu. — Sein N.-Rand streicht in der Verlängerung des S.-Randes des hinter-asiatischen Hochlandes zum S.-Ufer des kaspischen See's und bis zum Hellespont; — der O.-Rand begleitet den Indus, — der S.-Rand anfangs die Meeresküsten, dann folgt er einer Linie, welche die N.o.-Küste des persischen Meerbusens mit der des Golfs von Skanderun verbindet, und endlich den N.-Küsten des levanti- schen Meeres. Benennungen: Im N.-Rande das Hindu-Kuh- (-Kusch-) Geb., der Paropamisus u. das Elbrus- (Albors-) Geb.; — der O.-Rand heißt indisch-persisches Grenzgeb.; — der S.-

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 53

1847 - Berlin : Reimer
53 Rand bildet in seiner westl. Hälfte das Taurus-Geb. — Im In- nern drei Haupt-Abschnitte: das Plateau von Iran im O>, das medisch- oder kurdisch-armenische Alpenland in der Mitte um den Wan-See und die Duellen des Euphrat und Tigris, das Hochland von Anadoli im W. e. Die südlichen Gebirgsländer Asiens. A. Die Plateaus von Syrien und Arabien. Die ganze Halbinsel Arabien scheint, mit Ausnahme schmaler Küstensaume, ein einziges Hochland; es grenzt im N.o. an die syrisch-arabische Wüste. Das Plateau von Syrien (Soristan), im N. des arabischen, verbindet das letztere mit dem Süd-Rande des vorder-asiatischen Hochlandes, ist von N. n. S. 120, von W. n. O. höchstens 30 Mln. breit, wird im W. vom levantischen Meere begrenzt, und geht im O. in die syrisch-arabische Wüste über. Fortsetzungen desselben füllen die Halbinsel zw. den Golfen von Akaba u. Suez. B. Das Plateau von Dekan nimmt die größere südliche Hälfte der vorder-indischen Halbinsel u. Guzerat, in Gestalt eines Dreiecks, ein, dessen N.-Seite 200, dessen W.-Seite 220, dessen O.-Seite 300 Mln. lang ist, — welches im W. nur von einem sehr schmalen (Malabar), im O. von einem brei- teren Küstensaume (Coromandel) niedrigen Landes eingefaßt ist. C. Die Kettengebirge der hinter-indischen Halbinsel hangen unmittelbar mit dem S.-Rande des hinter-asiatischen Hoch- landes zusammen, und durchziehen, soviel man weiß, in fünf Haupt- ketten die Halbinsel. Die näheren Verhältnisse sind noch im Dunkeln. 3. Die nördlichen Gebirgsländer Asiens. A. Der Kaukasus, auf dem Isthmus zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere, bei einer Breite von 40 Mln., von O.s.o. gegen W.n.w., 100 Mln. weit, von dem einen bis zum andern Meere reichend; im N. un- gefähr durch eine von der Terek- zur Kuban-Mdg. gezogene Linie, im S. durch den Kur begrenzt. B. Der Ural ist von andern Gebirgen durch weite Ebenen ganz getrennt. Er hebt im S. und. 50°N.b. u. 77°O.l. an, und reicht nordw. bis zum karischen Meer; seine Fortsetzung, im N. derwaigatsch-Str., aufno- waja-Semlja. Er ist von N. nach S. über 250 Mln. lang, von O. nach W. in seinem südlichen Theile höchstens 25, im mittleren stellenweis nur 7, im nördlichen 15—20 Mln. breit. Sein süd- licher Theil besteht aus mehreren schmalen, dicht an einander lie-

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 42

1847 - Berlin : Reimer
42 Hindustan, denn es ist ein hoher, wilder und unübersteiglicher Ge- birgsstock. Die übrigen Gebirge Iran's haben den Charakter von Randgebirgen. 9. Der Nord-Rand von Iran, anfänglich, im O., blos ein kettenartiger, relativ niedriger Ausläufer des Hindu-Kuh, Pa ro- pa mi sus genannt, sinkt weiter westwärts, etwa unter dem Mer. der Sirr-Mdg., bis zu 4000' absol. Höhe und tiefer herab. Bon hier bis zur S.o.-Ecke des kaspischen See's fehlt ihm sogar häufig eine südliche Abdachung. Dies ist daher der zugänglichste Theil des west-asiatischen Hochlandes. — Aber an der S.o.-Ecke des kaspischen See's erhebt sich eine wilde, hohe Bergkette, Albors oder Elbrus genannt, umsäumt die Ufer dieses Binnenmeers bis zum Kur, fällt jäh gegen den See, sanfter gegen S. ab, trägt die saftvollste Vegetation und eine Menge steilaussteigender Gipfel, un- ter denen der Vulkan Demavend (690£).2.) die Höhe von mehr als 12000' erreichen soll. — 10. Der Ost-Rand von Iran oder das indisch-persi- sche Grenzgebirge fällt ungemein schroff und steil ostwärts zur Indus-Ebene ab, und ist von keinem einzigen Querthale durchbrochen, daher eine wahrhafte Grenzmauer zwischen Indien und Persien. Nur das Thal des Kabul-Flusses, welches den Hindu-Kuh von diesem Gebirge sondert, führt bequemer aus dem einen Lande in das andere. Einer der höchsten Gipfel — der Salomonsthron — soll 12000' üb. d. M. aufsteigen. — 11. Der Süd-Rand gleicht dem Ost-Rande, besteht wie dieser aus mehreren Parallelketten, welche, von keinem Querthal durchbrochen, mauerartig nach Außen hin abfallen, nach Innen zu immer höher werden, und durch terrassenförmig über einander lie- gende Längenthäler geschieden sind. Die vertikalen Verhältnisse sind noch im Dunkel; wir wissen nur, daß die höchste Kette im O. des persischen Golfs bis zu 7800' aufsteigt, und daß hier die Sohlen der höchsten Längenthäler eine abs. H. von 4000' haben. 12. Die Sch eitelflächc von Iran ist wasser- und darum vegetationsarm, und besteht, im Gegensatz mit den paradiesischen Thälern des Süd-Randes, mehrentheils aus Salz-, Kies- und Sandwüsten oder aus baumlosen Steppenflächen. Seine absolute Höhe beträgt im O., in der Gegend von Kabul, an 5000, im W. nur gegen 4000, in der Mitte, nämlich im W. des Zareh-See's, vielleicht nur 2000 — 3000'. — 13. Das medisch- oder kurdisch-armenische Hoch-

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 44

1847 - Berlin : Reimer
44 Neben und zwischen diesen Scheidegebirgen liegen nun, In verschiedener ab- soluter Höhe, weite, vorherrschend ebene, großentheils steppenartige Plateaus, in welche die Thäler ungemein steil und tief eingeschnittcn sind, während sie zugleich mehrfach von isolirten, doch thcilweis sehr gewaltigen Bcrgmassen überragt wer- den. — Jene ebenen Scheitelfiächen bilden mit ihrem einförmigen, durstigen, abwechselnd dem Schnee eines strengen Winters und der Dürre des heiße« Som- mers erliegenden Pflanzenwuchs, die Weidegründe des Landes, — während die Vegetation — und zwar die freiwillige wie die erzogene — in den Thälern, aber auch auf den unteren Berghängen, überhaupt in allen wohlbewässertcn Lo- kalitäten, zu der höchsten Fülle und Anmuth gedeiht. — Die höchste Stufe des armenischen Terrasscnlandcs bildet ivuhrscheinlich das fast bis zu 6000' abs. Höhe aufsteigende Tafelland von Erserum (Ar- zerum), zwischen dem ersten und zweiten Scheidegebirgszuge, das Quell-Land des nördlichen Phrat. Es senkt sich ostwärts zum oberen Arares hinab, wo die Hochebenen von Eriwan nur noch etwa 3000' üb. d. M. liegen. Um so kolossaler erscheint die gewaltige, aus diesen bis zu 16000' abs. Höhe empor- stcigendc Bergmasse des Ararat, deren neueste furchtbare Erschütterungen und Zerrüttungen darthun, daß sie einen noch nicht erloschenen vulkanischen Heerd zudeckt. — Die Terrasse zwischen dem zweiten und dritten Scheidegebirge, das obere Stufcnland des Murad, scheint dem Plateau von Erserum an abs. Höhe nicht nachzustehen; doch ist ihrer unebenen Oberfläche nur geringen Theils (Ebene von Charput) der Charakter des Tafellandes zuzusprechen. — Mit großer Deutlichkeit tritt derselbe dagegen in einer dritten Terrasse, in dem von dem dritten und vierten Scheidegebirgszuge eingeschlosseneu, etwa 3000' üb. d. M. liegenden Steppen-Plateau von Diarbekir, dem oberen Stufen- lande des Tigris, so wie in der ungefähr eben so hohen, dreiseitigen kleinen Kultur-Ebene von Malatia hervor. Im Süden des vierten Scheidcgebirgszuges folgt dann noch eine vierte Terrasse, welche wegen ihres ebenen Steppenbodens die „Tschöll,". d. i. Steppe, genannt wird, und bei näherer Betrachtung in mehrere, längs des Euphrat und Tigris tiefer und tiefer hinabsinkende, durch schmale, niedrige, kahle Fclsenketten von einander gesonderte Steppenflächen zerfällt. So die Ebene von Urfa im O. des letzten Euphrat-Durchbruchs, — und die Terrasse von Mossul im S. des Tigris-Durchbruchs von Dschesirch. Die letztere zieht sich bis Tckrit an diesem Strome hinab, wo er, wie der Euphrat oberhalb Biradschik (Bir), die letzten Felsenricgel durchbricht. — Dann durchströmen die berühmten Flüsse mit gerin- gerer Eile und größerer Breite ihr weites, ebenes Mesopotamien. — 14. Das kleinasiatische Hochland. — Die westliche Fort- setzung des armenisch-georgischen Grenzgebirges streicht auf der Wasserscheide zwischen den Euphrat- und Pontus-Becken, — wo sie sich mit dem weit sichiba- ren Munsur-Dagh bis zu etwa 8000' abs. Höhe erhebt, — und westwärts immer weiter, immer parallel mit der pontischen See-Küste, in Gestalt einer hung steht, und zwar um so wahrscheinlicher, als auch für einen westwärts, unfern Konjeh, liegenden Nebenzweig des Taurus der Name „Bin Boa Dagh," d. i. „Gebirge der 1000 Stiere", in Gebrauch ist. —

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 41

1847 - Berlin : Reimer
41 5. Der West-Rand. Im Durchschnittspunkte des Paral- lels der Hoang-Ho-Quelle und des Mer. der Jschim-Münd. sto- ßen zwei schneebedeckte, unzugängliche Hochgebirge zusammen. Das eine, der Muz-Tagh (d. i. Eisgebirge), zieht zum Issi-Kul-See, das andere, der Bolor-Tagh (d. i. Nebelgebirge), südsüdostwärts zum Querthal des Indus. Es sind ihre westlichen Verzweigung gen, welche, zwischen dem Tschui und oberen Amu, die wilde Alpenlandschaft von Turkestan bilden, die vom oberen Sirr durchströmt wird, und im S. bis zum 83."O.l. in das Tiefland von Turan hineinreicht. 6. und 7. Der Scheitel des hinter-asiatischen Hoch- landes. — Außer den drei Hochgebirgsketten (deren nördlichste zwei Vulkane enthalten soll), welche den Scheitel des Hochlandes sämmtlich in der Hauptrichtung von W.n.w. gegen O.s.o. über- lagern, ist Fläche der vorherrschende Charakter deffelben. Nur die Flußthäler und Seeufer der Scheitelfläche haben Kul- tur-Boden; wo Bewässerung fehlt, da finden sich baumlose Step- pen, oder unfruchtbare Sandwüsten. Diesen Charakter trägt die Mongolei, der östliche Theil der Tartarei und Dsungarei. Diese Landstriche werden Gobi oder Schamo genannt, und bestehen, wie die Sahara, im W. aus beweglichem Flugsande, im O. vor- herrschend aus Steinfeldern. Die Höhe der Scheitelfläche ist sehr verschieden, beträgt am unteren Ili und am Balkasch-See wahrschein- lich nur 1800, am Dsaisang-See etwa. 2000'; dagegen steigt sie in Tibet zu 8000 —12000, theilweis sogar bis zu 15000'auf. Eine von W. nach O. gehende, sehr bedeutende Vertiefung bildet das Thal des Tarim und die Umgebung des Lop-Noor. Eben so findet sich weiter im O., fast unter derselben Breite, im S. des mongolischen. Grenzgebirges, eine allgemeine, theilweise nur 2500' hohe Senkung, die vielleicht der Boden eines verschwundenen Bin- nenmeeres seyn mag. Der Flugsand und die Salztheile, womit sie bedeckt ist, die Beschaffenheit ihrer Ränder u. a. scheinen diese Mei- nung zu bestätigen. Ii. Das Hochland von Vorder-Asien. 8. Das Plateau von Iran hängt im N.o., vermittelst des Alpengebirges Hindu-Kuh, mit dem turkestanischen Alpen- lande und dem Bolor-Tagh, also mit dem Hochlande von Hinter- Asien zusammen. Der Hindu-Kuh, obgleich nur 60 Meilen breit, scheidet hier aufs bestimmteste West- und Süd-Asien, Turan von

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 15

1847 - Berlin : Reimer
15 christliche Partheien in Habesch, in Nubien und Aegypten (Kopten), auf dem kurdistanischen Hochlande, in Mesopotamien, Kleinasien (Nestorianer oder chaldäische Christen) und Vorder-In- dien (Thomas-Christen), in Syrien und (versprengt) in ganz Vor- der-Asien (syrische Christen oder Jacobiten), in Armenien und a. O. (armenische Christen). — 11. Außer diesen älteren christlichen Partheien unterscheidet man: die morgenländische oder griechisch- und die abendländische oder römisch-katholische Kirche, von denen jene in der größe- ren östlichen, diese in der westlichen Hälfte von Europa vorherrscht. Zwischen beiden steht die Kirche der unirten Griechen. — Au- ßerdem haben sie sich, besonders die abendländische Kirche, sehr mannigfaltig gespalten. Aeltere Abzweigungen der letzteren: Wal- denser und Hussiten (böhmische und mährische Brüder); neuere Spaltung der abendländischen Kirche in Katholiken und Pro- testanten; — der Protestanten in Lutheraner, Reformirte (Calvinisten und Zwinglianer), unirte Evangelische, — in die anglikanische oder bischöfliche und die schottische (Presby- terianer oder Puritaner und Independenten) Kirche. — Außerdem noch zahlreiche Sekten, unter denen die Mennoniten und Bap- tisten (Taufgesinnte), die Brüder (Herrnhuter), die Freunde (Quäker) u. die Methodisten (Wesleyaner) die bedeutendsten.— 12. Die Anhänger des Islam zerfallen in zwei Haupt- Partheien: Sunniten und Schiiten und gegen 70 verschiedene kleinere Sekten. Die' Muhamedaner sind, wie die Christen, vor- zugsweise in der Verbreitungs-Sphäre der kaukasischen Menschheit, namentlich in Arabien, in ganz Nord-Afrika, Sudan und Sene- gambien, in Persien und Indien bis zu den sundischen und philip- pinischen Inseln, in Vorder-Asien um den kaspischen See, am schwarzen Meere und auf der griechischen Halbinsel, doch, — mit Ausnahme Arabiens, — nirgend ausschließlich zu finden. — 13. Der Zahl nach sind die verschiedenen Haupt-Religionen ungefähr folgendermaßen über die Erde verbreitet: Christen: Juden: Muhamedaner: Heiden: In Europa: 241 2* 5 * Will. - Asien: 11* H 70 371 - - Afrika: 6 1 35 80 - - Amerika: 39 i 1 0 — 10 - - Australien: — — 11 J-T - In Summa: 298 5tv 110 463 Mill.

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 82

1847 - Berlin : Reimer
82 milie des Stammes die Völkerschaften und Kolonisten, die dem ganzen Stamme den Namen gegeben haben: die eigentlichen Malayen auf der Halbinsel Malakka rc. (Ueber die Verbreitung der Malayen auf dem asiatischen Archipelag weiter unten!) k) Zu den Völkern indisch-europäischen Stammes in Asien (gegen 40 Prozent der Gesammtbevölkerung) gehören alle Nationen der indischen (Sanskrit-), persischen und kauka- sischen, die meisten der großen semitischen und einige der griechischen Familie. Die erstere zerfällt in die (etwa) 40 Völ- ker der vorder-indischen Halbinsel mit verschiedenen, doch verwand- ten Sprachen (siehe unten!); — die zweite in die Beludschen (am unteren Indus und in Beludschistan), Afghanen, Neu- Perser (Tadschiks) und Medo-Perser oder Kurden, in Iran, Kurdistan und den benachbarten Landschaften; — die kaukasische Familie in die Armenier (außer ihrer Heimath in ganz West- Asien), Georgier und die zahlreichen Bergvölker auf und am Kaukasus (Tscherkessen, Lasen, Lesghier, Mingrelier rc.); — aus der griechisch-lateinischen Familie die Neu-Griechen (zer- streut in ganz West-, besonders in Klein-Asien); — aus der se- mitischen die Syrer (im engeren Sinne) in Syrien, zerstreut auch in Mesopotamien und Kurdistan, — die Araber, außer ih- rer Urheimath, in und an allen Wüsten West-Asiens, so wie (Ein- zelne) an allen Küsten des indischen Ozeans. — Außerdem rus- sische Kolonisten, wie oben angeführt worden.*) — 4. Das südöstliche Asien ist vorzugsweise von ansäßigen, die Mitte, der Westen und Norden des Kontinents großentheils von Wandervölkern bewohnt. Zu jenen gehören die zahlreichen, ge- drängt wohnenden Japaner, Chinesen, Tibetaner, Hindu, Perser und zum Theil die Türken und Afghanen; zu diesen die Ara- der, Kurden, Turkmannen, Tataren und die anderen mongolischen Stämme im Innern und im N. — Das Kameel und das Pferd, und im sibirischen Norden das Nennthier und der Hund sind die Begleiter und Ernährer der asiatischen Wandervölker. Unter dem Einflüsse der Russen und Chinesen nimmt die Zahl derselben in *) Dem Schüler eine deutliche Uebersicht dieser verwickelten ethnographischen Verhältnisse zu verschaffen, gibt eö kein besseres Mittel, als ihn, nach ver- stehenden Angaben, ein Kärtchen illuminiren zu lassen, wozu entweder der früher von ihm selbst entworfene topische Umriß oder eins der in Münster erschienenen (Kayserschen) sehr sauberen Netzblätter benutzt werden kann/

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 83

1847 - Berlin : Reimer
83 Nord- und Mittel-Asien ab. — Vegetirende Völkerschaften im Innern der süd-asiatischen Gebirge. — 5. Die asiatischen Staaten sind fast ohne alle politische Bedeutung, weil sie sich entweder von jeder Berührung ausge- schlossen haben, wie China und Japan, oder weil sie zur Ohn- macht herabgesunken sind, wie Persien, Indien und die Lürkenherr- schaft, oder weil die Staatsverhältnisse noch wenig entwickelt sind, wie bei allen Nomaden und Halb-Nomaden. Die Staatsform der asiatischen Reiche ist von jeher despotisch gewesen; sie ist cs noch bei allen ansäßigen Völkern Asiens. Die patriarchalische Form der Gesellschaft finden wir dagegen bei allen Nomaden, sofern sie nicht zu einem festeren Staatsverbande und damit auch zum Despotis- mus gelangt sind. 6. Alle wichtigeren Religionen der Erde sind in Asien entstan- den; aber die monotheistischen haben sich dort entweder, wie die christliche und mosaische, nur kümmerlich, oder, wie die muhameda- nische, nur durch das Schwert und ihre orientalischen Formen behaup- tet. Herrschend sind, außer dem Islam, nur polytheistische Reli- gionen: der Brahma- und Buddha- (Lama-) Dienst und die Lehren des Konfu-tse. Ihnen gehört der Osten, der Süden und die Mitte, dem Islam der Westen und theilweise der Süden des Erdtheils; im Norden rohes Heidenthum. — Nur in Armenien, Syrien, Kurdistan und Indien finden sich wenige Bekenner ureinheimischer christlicher Sekten, in Indien, den asiatischen Inseln u. a. O. we- nige, durch europäische Missionen Bekehrte, und in Sibirien breitet sich die griechische Kirche aus. — Zoroasters Lehre hat nur noch wenige Anhänger in Persien und den Nachbarländern. — Die Ge- sittun g und Volksthümlichkeit der Asiaten steht mit ihren religiösen Zuständen in engster Verbindung. Ii. Das Reich der osmanischen Türken. A. Topische Verhältnisse. 7. Lage, Bestandtheile und Flächeninhalt: а. Europäische Türkei...................... 9300 idmln. Unmittelb. Besitz . . . 6700 fmln. Vasallen-Länder . . . 2600 - б. Asiatische Türkei...................c. 25000 - c. Afrikanische Vasallenländer . . . . c. 30000 - Das türkische'reich c. 64300 sumln. 6 *

10. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 87

1847 - Berlin : Reimer
87 dem Abfall der Griechen, sehr gesunken. — Allgemeine Auslösung aller beste- henden Verhältnisse. — Die Versuche, christlich-europäische Prinzipien geltend zu machen, mehr Kennzeichen als Gegenmittel für jene Auflösung. — Iii. Die Türken-Herrschaften in Turan und T urkestan. 15. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit des Chanat's von Khiwa oder Chiwa (7000 Umln.) am unte- ren Gihon, mit der Hauptstadt Khiwa; — des Chan at's von Khokand (3600shmln.) am mittleren Sihon, worin Khokand (100000 Einw.) und Taschkend; — des Chanat's von Bokhara (Buchara) und Balkh (8ooohm.), worin Bokhara (150000 Einw.), Samarkand u.balkh (Bak- tra); — des Chanat's von Kundus (3000 Ihm.) im Quellgeb. des Gi, hon, mit der Hptstdt. gl. N. Drei andere kleine Gebirgsstaaten. 16. Das herrschende Volk in allen diesen von höchstens 4 Mill. Menschen bewohnten Ländern sind die usbekischen und uig urisch e n Türken; zahlrei- cher die angesessenen, ackerbauenden, gewerbtreibcnden Bokharen, Tadschiks oder Sartén, die Nachkommen der alten Baktrier und Perser, — außerdem handelnde, nomadisirende, gleich den Usbeken, räuberische Tu rkma nn en, noma- disirende, nur geringentheils den Usbeken unterworfene Kirgisen u. e. a. Stämme. — Alle Muhamedaner, die Mehrzahl Sunniten. — Die Herrschaft der Chane ist patriarchalisch-despotisch. — Nachtheiliger Einfluß derselben ans die Entwickelung aller Kultur-Verhältnisse Inner-Asiens. — Iv. Persien oder West-Iran. 17. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit (wie oben!).— Flächeninhalt = 22700 Umln. — Wohnplätze: Teheran (130000 Ew.), Jspahan (200000 Einw.), Tebris oder Tauris, Schuster, Asterabad, Schiras, Ab nscheh r, H. 18. Persien hat 10—11 Mill. Einw., größerenteils Nachkommen der alten Perser, Meder, Baktrier rc., zum geringeren Theil turkmannische, arabische oder kurdische Stämme; — jene sind, mit Ausnahme der Luren, angesicdclte Acker- bauer und handelnde, gewerbthätige (Seiden-, Metall - und Lederwaaren rc.) Städtebewohner (Tadschik), — diese kriegerische, räuberische Nomaden (Jhlat);— die einen wie die anderen Muhamedaner, jene schiitisch er, diese zum Theil sunnitischer Sekte; wenige Parsen (Guebern). — Die Turkmannen bilden die politisch herrschende Volksschicht. — Das Staatsoberhaupt, der Schah, nur den Tadschiks ein Despot; den Jhlat gegenüber machtlos. — Einteilung in 11 von Sardars verwaltete Provinzen; — Kriegsmacht zwar seit einiger Zeit
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