Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 78

1901 - Berlin : Rentel
durchaus aller ihrer Feinde auf einmal entledigen. Weil nuu dieses gräßliche Gewürge um die Vesperzeit begann, bekam es den Namen „sicilia-nische Vesper." Die Sicilianer wählten nun den spanischen König. Peter von Aragonien, zum König, und wirklich blieben die Spanier im Besitz der Insel bis zu Ende des 14. Jahrhunderts. Bald nachher starb Karl von Anjou, der nur das Königreich Neapel behalten hatte. Kulturbilder aus der Blütezeit des Mittelalters. 67. Die Macht der Kirche. Einfluh der Kirche. In den unruhigen und oft gesetzlosen Zeiten des Mittelalters bildete die Kirche eine erziehende und schirmende Macht. Da der Glaube einheitlich war, und die Deutschen sich nicht in religiöse Sekten oder Parteien zersplitterten, so beugte sich fast ein jeder vor den Dienern der Kirche voll Ehrfurcht. Für begangene Sünden legten sie Bußen auf, z. B. Almosenspenden, Fasten, Wallfahrten u. s. w. Die Großen des Reiches veranlaßten sie zum Bau vou Gotteshäusern und zur Gründung von Klöstern. In der Zeit des Elends wurde den Bedrängten in der Kirche Rat und Hilse erteilt. Die Lage des unfreien Landvolkes war damals eine sehr traurige. Diese niedergedrückten Menschen aber fanden vor dem Altar oft die Ruhe der Seele wieder und stärkten sich im Glauben, um ihr schweres Los zu ertragen. Das Mönchswesen. Schon in den ältesten Zeiten der christlichen Kirche lebten einzelne Gläubige als Eiusiedler oder Eremiten. Später baute man Klöster, in welchen die Mönche, d. h. die Alleinlebenden, sich für deu Himmel vorbereiteten. Der Vorsteher eines Klosters wurde Abt genannt. Die Mönche gehörten bestimmten Orden an. Besonders zu erwähnen ist der Benediktinerorden, der im sechsten Jahrhundert vom heiligen Benedikt in Italien gegründet wurde. Die Mönche dieses Ordens hatten die Pflicht, sich mit Ackerbau, Jugendunterricht und den Wissenschaften zu beschäftigen; außerdem mußten sie nach einer bestimmten Regel (Vorschrift) leben, die im Mittelalter auch für die deutschen Klöster galt. Derjenige, welcher ins Kloster eintrat, hatte nämlich das Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams gegen die Oberen abzulegen. •— Genannt feien noch die Orden der Cistercienser, Karthäuser, Franziskaner, Dominikaner und Augustiner. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß auch zahlreiche Frauen kl öfter entstanden. _ Segen der Klöster. Die Klöster, welche häufig auf fruchtbaren Stellen einer Wildnis angelegt wurden, zeigten sich für die Bevölkerung als ein Segen. Die Mönche rodeten Wälder aus und schufen oft blühende Gefilde. Sie unterwiesen die Leute im Acker- und Gartenbau und wirkten für die Einführung milderer Sitten. Außerdem fanden Arme, Kranke und Pilger in den Klöstern Obdach und Pflege. Hinter den stillen Klostermauern schrieben die Mönche, als die Buchdruckerkunst noch nicht erfunden war, Bücher ab, und ihrem Fleiße ist es zu verdanken, daß die nützlichen Schriften aus dem Altertum nicht verloren gingen, sondern vervielfältigt wurden. Die Ausbildung und Erziehung der Jugend lag fast ausschließlich in den Händen der Mönche, die in den Klosterschulen unterrichteten. Ja, die Geschichtsschreiber und ersten Dichter unseres deutschen Vaterlandes waren fast ausnahmslos Mönche. Von den Klöstern, in denen Kunst und Wissenschaft gepflegt wurden, seien genannt: St. Gallen in der Schweiz,

2. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 150

1901 - Berlin : Rentel
Poesie zu heben, bildeten sich Sprachgesellschaften (Vereine), die gegen die Fremdwörter und gegen die damalige Herrschaft des Französischen und Lateinischen auftraten. Doch haben die Bestrebungen dieser Gesellschaften wenig Früchte gezeitigt. Martin Öpitz. f 1639. Ernst Martin Opitz aus Schlesien wurde der Urheber einer neuen Richtung der deutschen Poesie. Er führte eine geregelte Silbenmessung nach der Betonung ein und suchte die Gelehrten, welche sich in der Regel nur des Lateinischen bedienten, zu bewegen, die deutsche Sprache zu gebrauchen. Zu Opitzens Anhängern gehörte auch Paul Fleming, ein Sachse, von dem wir das herrliche Lied: „In allen meinen Thaten" besitzen. An Opitz schlossen sich auch die Königsberger Dichter an, unter denen besonders Simon Dach berühmt wurde. Wer kennt nicht sein Lied der Freundschaft: „Der Mensch hat nichts so eigen," und sein geistliches Lied: „O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen!" Paul Gerhardt. Zur höchsten Blüte gelangte im Zeitalter des 30jährigen Krieges das Kirchenlied, für welches damals viele Herzen in ihrem Elend empfänglich waren. Der größte Kirchenliederdichter jener Zeit rst Paul Gerhardt. Er war als lutherischer Geistlicher an verschiedenen Orten thätig. Zur Zeit des großen Kurfürsten wirkte er an der Nikolaikirche in Berlin, als zwischen den Reformierten und Lutheranern große Streitigkeiten herrschten. Der Kurfürst verbot den lutherischen Predigern, die streitigen Punkte auf den Kanzeln zu besprechen und verlangte, daß sie sich schriftlich verpflichten _ sollten, diese Anordnung zu befolgen. Da Gerhardt sich in der Lehrfreiheit nicht beschränken lassen wollte und die verlangte schriftliche Erklärung nicht abgab, so wurde er feines Amtes entsetzt. Doch blieb die Kurfürstin feine Gönnerin, und als Gerhardt durch Todesfälle in feiner Familie so traurig wurde, daß sogar sein Sänger-mund verstummte, redete ihn die Kurfürstin einst an: „Ehrwürdiger Herr Gerhardt, warum fingt Ihr nicht mehr?" Der Dichter erwiderte: „Angst und Qual erfüllen meine Seele, und die Saiten der Harfe sind zerrissen." Später finden wir ihn in der Stadt Lüb den an der Spree, wo er bis an fein Ende als Prediger wirkte. Seine Kirchenlieder find köstliche Perlen deutscher Dichtung. Sie sind voll Kraft und Innigkeit und in einem eineinfachen kindlichen Volkston gehalten; es feien nur genannt: „Befiehl du deine Wege," — „Nun ruhen alle Wälder" — „Wie soll ich dich empfangen." Paul Gerhardts Zeitgenossen. Zu den Zeitgenossen Gerhardts gehörte Martin Rinckart, ein sächsischer Prediger, dessen Lied: „Nun danket alle Gott," viel gesungen ist. Heinrich Albert, Domorganist in Königsberg, dichtete: „Gott des Himmels und der Erden." Michael Schirmer in Berlin: „O heiliger Geist, sehr bei uns ein." Georg Neumark in Weimar: „Wer nur den lieben Gott läßt walten." Johann Schessler, anfangs evangelisch, später katholischer Priester, verfaßte das köstliche Lied: „Mir nach, spricht Christus, unser Held." — Der Jesuit Friedrich von Spee dichtete viele anmutige Lieder, die von einer inbrünstigen Liebe zum Heilande Zeugnis ablegen. Der Simplieissimus. Zu denjenigen Erzählungen, welche das Land-streicherleben des 30jährigen Krieges schildern, gehört auch der abenteuerliche „Simplieissimus" von Christoffel von Grimmelshausen, der in jener Zeit lebte. — Der Held, welcher feine Geschichte selbst erzählt, ist ein Bauernsohn aus dem Spessart. Unter den Greueln des 30jährigen Krieges wurde er von feinen Eltern getrennt und von einem Einsiedler auferzogen. Umherftreifende Kriegsfcharen griffen später den Jungen auf und führten

3. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 112

1901 - Berlin : Rentel
— 112 — ..... Tn schwäbische Städtebund verteidigte zur Zeit Karls Iv die städtischen Freiheiten im Kampfe gegen den Grafen Eberhard von Württemberg, genannt der Rauschebart oder ©reiner. Bei Reutlingen kam es (1377) zum heißen Kampf, in welchem Eberhards Sohn Ulrich geschlagen imtrde und mit ihm die Blüte der schwäbischen und fränkischen Ritterschaft Die Folge davon war, daß der alte Rauschebart zwischen sich und seinem Sohne das Tischtuch entzwei schnitt. Später (zur Zeit Kaiser Wenzels) füllte sich ganz Süddeutschland mit Fehde, Mord, Raub und Verwüstung und der Bund unterlag gegen Eberhard in der Schlacht bei Döffingen (1388) m welcher Ulrich den ~Lod fand. Diese furchtbare Niederlage führte das Ende des Bundes herbei. Durch Eifersucht unter einander und durch den Druck fürstlicher Herrschaft kam _ es dahin, daß am Ausgang des Mittelalters die Blütezeit der füddeutfchen Städtebündnisse ihr Ende erreichte. 95. Die Schulen im Mittelalter. Städtische schulen. Die Kloster- und Dom sch ulen, welche in Deutschland im neunten und zehnten Jahrhundert zur Blüte gelangten, beschrankten ]tch besonders daranf, ihre Zöglinge für deu geistlichen Stand vorzubereiten und ihnen eine gelehrte Bildung zu geben. Als die Städte sich aber immer mehr entwickelten, richtete man in denselben ebenfalls Schulen ein Diese standen unter einem Rektor, bereiteten für den Gelehrtenstand vor und hießen lateinische Schulen. Die deutsche Schule, deren Vorsteher der Kantor war, verblieb der Kirche. Der Rektor war in der Regel auf ein ^ahr mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten angestellt und l)ie glicht, die Kinder im Lesen, Schreiben und Latein zu unter-lichten. 9j?qn übeigod ihm eine Wohnung und die Tchulräume* cm^er-dem erhielt er ein Gehalt von etwa 40 Gulden. Freilich kam dazu noch em geringes Schulgeld. Seine „Schulgefellen" (Lehrer) mußte er meistens selbst dingen. Diese erhielten etwa je 20 Gulden jährlich: dazu kameu einige kleine Geschenke von Schülern und mitunter auch Freitische bei wohlhabenden Bürgern. Ein Kantor hatte eine Einnahme von etwa 25 Gulden lährlich und außerdem noch einige Nebeneinkünfte für de» Dienst an der Kirche. Als Hauptmittel beim Unterricht diente der Stock, und die Schul-zucht war damals überhaupt eine fehr harte. Fahrende*) Schüler. Um in einer lateinischen Schule unterwiesen zu werden, kamen die Knaben oft aus fernen Gegenden herbei Wie die Handwerksgesellen zogen die „fahrenden Schüler" auf der Straße einher. .Jean nannte sie Vaganten (d. H. Umherschweisende). Oft gingen sie von einer Schule zur andern, ernährten sich durch Bettelu und lernten häufig in einer Reihe von Jahren nur soviel, um in einer Stadt oder einem Dorfe eine Schreibstube eröffnen zu können. Die älteren Schüler nannten sich Bachanten (d. H. Bachusbrüder). Sie wurden von einer Anzahl Schützen, jüngeren Schülern, begleitet, welchen sie Unterricht erteilten. Der Schutze, der ut den meisten Fällen viele Schläge erhielt, hatte die P'ucht, für fetnen Bachanten zu „schießen/' d. H. zu betteln und zu stehleu. Was er aber lernte, war oft fehr wenig; denn im 20. Jahre konnte er mitunter noch nicht deklinieren. Dorfschulen. Wenn es im Mittelalter mit den Stadtschulen nicht sonderlich bestellt war, so kann man sich leicht denken, daß es in den Dörfern auch nicht gut stand. Meistens besaßen hier die Lehrer eine sehr *) d. H. wandernde. I

4. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 90

1901 - Berlin : Rentel
— 90 — 75. Der Sängerkrieg aus -er Wartburg (Sage). 1206. Die Wettgesänge. In der Blütezeit der deutschen Dichtkunst trafen ernst zu Eisenach auf der Wartburg, wo der Landgraf Hermann von Thüringen mit seiner Gemahlin Sophia wohnte, sechs Minnesänger zu-r?-njme?'Ju benen auch Walther von der Vogelweide, Wolfram von Gichenbach und Heinrich von Ofterdingen gehörten. Fünf unter ihnen die a?rl des Landgrafen lebten, erhoben diesen in ihren Gesängen über alle Fuyten Als aber Heinrich von Ofterdingen den Herzog Leopold von Österreich als die Sonne aller deutschen Lande pries, waren ihm die andern Dichter feind und boteu ihn zu einem ernsten Wettkampf im Dichten und Singen auf. Gleichzeitig wurde beschlossen, wer im Streit unterliege, solle durch des Henkers Hand sterben. Trotz seiner hohen Kunst wurde Ofter-duigen endlich für besiegt erklärt. Klingsor schlichtet den Streit. Osterdingen meinte aber, daß ihm Unrecht gejchehe und berief sich zur Entscheiduug auf den Meister Klingsor in Ungarn, der ein berühmter Minnesänger war. Gleichzeitig flüchtete er stch zu der Landgräfin, die ihn mit ihrem Mantel vor der Gewalt seiner Gegner schützte. Der Landgras aber erlaubte ihm, den Meister Klingsor h erb erzusch asten. Nun ritt Osterdingen ins Ungarland, um Klingsor der m den Sternen lesen konnte, zu holen. Durch seine Zauberkunst brachte Klingsor den Sänger in einer Nacht aus Ungarlaud uach Eisenach, wo beide ^ aus der Wartburg herrlich empfangen wurden. Hier weissagte Klingsor aus den Sternen: „In dieser Nacht wird meinem Herrn, dem König Andreas von Ungarn, ein Töchterlein geboren, das wird schön und tugendreich sein und einst mit dem Sohne des Landgrafen von Thüringen vermählt werden." Darüber war der Landgraf nebst seiner Gemahlin ~ or^fut und Gezeigte dem weisen Meister große Ehre. Hierauf gelang Ci? Klingsor, den Streit der Sänger zu schlichten, so daß eine Versöhnung stattfand. Nachdem nun Meister Klingsor von dem Landgrafen reichlich bejchenn worden war, verschwand er plötzlich durch seine Zauberkunst aus Thuriugeu. 1 76. Irauendildung im Mittetalter. Bildung in Frauenklöstern. Diejenigen Jungsraueu, welche in entern Frauenkloster die Ordensgelübde ablegen wollten, wurden im Leseii und Schreiben, im Chorgebet, im Kirchengesang und in allem, was die Klosterregeln vorschrieben, eingehend unterrichtet. Vielen Äbtissinnen wird nachgerühmt, daß sie sich den Schulen, welche sich in den Klöstern befanden, besonders widmeten. Am berühmtesten war die Äbtissin Roswitha von Gandersheim (im Herzogtum Braunschweig), die zur Zeit Ottos I. lebte und tu der Mathematik, in der lateinischen und griechischen Sprache wohl unterrichtet war. Sie dichtete und schrieb Schauspiele geistlichen Inhalts in lateinischer Sprache. Andere Klosterfrauen verfaßten Lebens-gejchichten von Heiligen, sowie Erklärungen einzelner Bücher der heiligen Schrift. Überhaupt mußten die Nonnen spinnen, nähen, sticken, weben und Bücher abschreiben. Manche Klöster nahmen nur solche Mädchen aus, die sich ganz dem Ordensstande widmen wollten. Andere Fraueuklöster errichteten aber auch sogenannte „äußere Schulen" für Weltkinder. In solche Anstalten wurden vorzugsweise adelige Mädchen ausgenommen, die als Pensionäre im Kloster wohnten und im Lesen, Schreiben, in weiblichen Handarbeiten und in der Religion Unterricht erhielten. Als niedrigstes Lehrziel galt die Erlernung des Psalters.

5. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 200

1901 - Berlin : Rentel
-- 200 — beschweren." Einst reichte ihm in Pommern eine alte Frau eine Bittschrift in den Wagen, und da sie in derselben angeführt hatte, sie habe in jungen Jahren im Schlosse in Berlin gedient und dem Prinzen Fritz einst ein Butterbrot gegeben, sprach der König: „Na, da muß ich mich revanchieren. Sie soll jährlich eine Pension bekommen." Schulwesen. Das Schulwesen lag dem Könige sehr am Herzen. Besonders war er bestrebt, Volksschulen zu gründen und bestehende zu heben. Er erließ eine vortreffliche Verordnung, das General-Land-Schul-Reglement, in welchem er sagt, daß die Jugend durch eine vernünftige Unterweisung in der Gottessurcht und in anderen nützlichen Gegenständen zu besseren Unterthanen erzogen werden soll. Dieser Erlaß war von einem Berliner Geistlichen Namens Hecker ausgearbeitet, der selbst als Lehrer gewirkt hatte. Freilich kam diese Verordnung selten zur rechten Ausführung, weil es damals noch keinen Schulzwang in unserm Sinne gab, und man für den Unterricht der Jugend nicht die erforderlichen Mittel hergab. Auch fehlte es noch an Lehrern, welche eine tüchtige Bildung besaßen. Daher war es nicht selten, daß die Schuljugend durch Männer unterrichtet wurde, die nebenher, um sich zu ernähren, ein Handwerk trieben. Der Freiherr von Rochow, dein die Volksschnlbildnng sehr am Herzen lag, gründete auf seinem Gute Reckan bei Brandenburg eine Musterschule und schrieb einen „Kind erfreun d," das erste Lesebuch, welches für Landschulen erschienen ist. In Schlesien wirkte der Abt Ignaz von Felbiger sehr segensreich für das katholische Schulwesen. Glaubensfreiheit. Friedrich gab jedem seiner Unterthanen die völlige Freiheit, seinen Gottesdienst zu halten, wie er wollte. Er sagte: „In meinem Staate dars jeder nach seiner Facon selig werden." Obgleich im Anfange der Regierung der kirchlichen Frömmigkeit fern stehend, zeigte er doch im späteren Alter aufrichtige Ehrfurcht vor dem höchsten Wesen. Die kirchliche Fürbitte, welche bis dahin lautete: „Insonderheit laß dir, o Gott, empfohlen sein Jhro Majestät, unsern teuersten König, ließ er dahin abändern: „Laß dir, o Gott, empfohlen sein Deinen Knecht, unsern König," weil er dem Höchsten gegenüber nicht als Majestät gelten wollte. Tägliche Lebensweise. Friedrichs rastlose Thätigkeit war durch pünktliche Ordnung geregelt. Im Sommer stand er um drei oder vier Uhr, im Winter um sechs Uhr aus, und jede Tagesstunde hatte ihre Bestimmung. Alle eingelaufenen Briefe mußten ihm nach dein Aufstehen ihrem Hauptinhalte nach vorgetragen werden, und oft schrieb er eigenhändig einen kurzen Bescheid darunter. Daraus hörte er die Vortrüge seiner Räte, empfing fremde Gesaudte und nahm die Berichte über Militärsachen entgegen. Nach dem Kaffee blies er die Flöte und ging dabei im Zimmer auf und ab. Darauf las er Auszüge aus Bittschriften, die ihm durch seine Räte eingesandt waren, und setzte meistens den Bescheid auf die Eingabe. Während der Arbeit mit den Räten speiste er mit Vorliebe Obst. Dann widmete er einige Stunden der schriftstellerischen Thätigkeit und dem Briefwechsel mit Gelehrten und Freunden. Hierauf besuchte er die Parade, und eine Stunde vor Tisch ritt oder ging er spazieren. Um zwölf Uhr speiste der König zu Mittag und trank dabei etwas Wein mit Wasser vermischt. Bei der Tafel liebte er die Unterhaltung und hörte gerne allerhand Schwänke und Witze. Nach dem Essen blies Friedrich nochmals die Flöte, und dann nahm die Beschäftig

6. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 296

1901 - Berlin : Rentel
— 296 — hn* ^.^K^^che Gesetzbuch. Im Jahre 1896 kam im.reichstage das .bürgerliche Gesetzbuch" zu staube, welches vom Jahre 1900 ab in allen Staaten unseres deutschen Vaterlandes Geltung Hat. Mehr als -3 ^ahre hat es gedauert, um dieses Werk, das schou unter Wilbelm I vorbereitet war, zu vollenden. Bis dahin hatte noch nie in allen Teilen Deutschlands dasselbe Recht gegolten. Im Osten des Reiches herrschte zu-letzt das preußyche Landrecht, das sächsische Gesetzbuch im Königreich Sachsen, im Westen aber das französische Recht, das von Napoleon I eingeführt war. Sehr verschieden war das Ehe- und Erbrecht Nack dem einen Gesetz lebten die Eheleute in Gütergemeinschaft, nach dem anderen in Gutertreuuung. Bald erbte der Hinterbliebene Ehegatte, bald nicht Verschieden waren auch die Rechte der Eltern ihren Kindern gegenüber' frier galt bereits ein mündlicher, anderwärts nur ein schriftlicher Vertrag rc Wenngleich noch un bürgerlichen Gesetzbuch nicht alle Gebiete des einheitlichen Rechts Berücksichtigung gefunden haben, so können wir doch seitdem das bürgerliche Gesetzbuch in Kraft getreten ist, im allgemeinen sagen-„Em Reich, em Recht." a 229. Die Maiserin Auguste Viktoria. „ . Erste Jugendzeit. Auguste Viktoria, die Gemahliu unseres jetziaen Kaisers, ist eine Prinzessin von Schleswig-Holstein. Sie wurde am 22 Oktober 1858 geboren und verlebte den größten Teil ihrer Jugend bei ihren Eltern auf Schloß Primkenau (bei Sprottau in Schlesien). Mit ihrer jüngeren Schwester wurde sie gemeinsam unterrichtet und spater auch eingesegnet. Als beide Prinzessinnen vor dem Altar standen, und der Geistliche bei der Einsegnung den Segen Gottes auf sie herabgefleht hatte trat auch ihr Vater, der Herzog Friedrich Christian, hinzu, legte auf das Haupt beider Kinder die Hände und segnete sie. Darauf sprach der Geistliche das schöne Wort: „Des Vaters Segen bauet den Kindern Häuser." — Stets war die Prinzessin Auguste Viktoria bestrebt, den Armen und Elenden zu helfen, so weit sie es mit ihren Ersparnissen vermochte. Kranke und Leidende suchte sie in den Hütten auf, um ihre Not zu lindern. Ihre Vermählung. Prinz Wilhelm, unser jetziger Kaiser, erkor später dieses fromme Fürstenkind zu seiner Gemahlin. Die Hochzeit des hohen Paares fand zu Berlin statt. Als am Tage vorher die Prinzessin ihren Einzug in die Residenz hielt, zeigte sich die Hauptstadt in einem ungewöhnlichen Glanze. Studenten, Beamte, Gewerke und Vereine entsafteten eine große Pracht. Besondere . . Aufmerksamkeit erregte die liebliche Braut, welche in ihrem herrlichen Wagen die Huldigungen entgegennahm. Am Abend wurde die Stadt aufs glänzendste erleuchtet, und die Berliner waren in der freudigsten Stimmung. Im Schlöffe fand die Trauung statt, bei welcher der Geistliche seiner Rede die Worte zu Grunde legte: „Nun aber Bleiben: Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen." — Die fürstliche Braut hatte den Wunsch geäußert, daß bei Kaiserin Auguste Viktoria.

7. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 39

1901 - Berlin : Rentel
— 39 - diese sich verteidigen wollten, verwies der Greis seinem Gefolge alle Kampslust und sprach: „Laßt ab vom Kampfe, denn wir sollen nicht Böses mit Bösem, sondern Böses mit Gutem vergelten." Die neben ihm stehenden Priester ermahnte er mit den Worten; „Seid stark, meine Brüder, und laßt euch nicht schrecken von denen, welche den Leib töten aber die Seele nicht mögen töten! Hofft aus den ewigen Lohn, der euch alsbald zu teil wird!" Als er diese Worte gesprochen hatte, stürzten auch schon die Feinde daher und erschlugen deu Bonifatins nut seinem ganzen Gefolge. Die Leiche des Apostels wurde später im Kloster zu Fulda, welches auf seinen Wunsch erbaut war, beigesetzt. 33. Klosterschulen. Fulda. Nachdem Bonifatins das Kloster zu Fritzlar errichtet hatte, gründete man auf feine Veranlassung auch das Kloster zu Fulda, dessen erster Vorsteher der Abt Sturmi wurde, welcher aus Bayern stammte. In dem Kloster zu Fulda errichtete man auch eine Schule, die zwei erprobte Mönche verwalteten. Nach dem Tode^des Bonifatins gelangte diese Lehranstalt zu hoher Blüte. In jener Schule erhielten die Jünglinge, welche sich dem Priesterstande widmen wollten, ihre geistliche Ausbildung. Überhaupt wurde Fulda die bedeutendste Unterrichtsanstalt in Deutschland. Berühmte Schulen waren auch im Kloster zu St Galleu in der Schweiz und im Kloster zu Reichenau, aus einer Insel des Bodensees. In den Nebengebäuden der Klöster unterrichtete man auch solche Schüler, die sich nicht dem geistlichen Stande widmen wollten. Neben andern Wissenschaften pflegte man hier besonders die lateinische Sprache; Volksschuleu in unserm Sinne gab es in jener Zeit noch nicht. In Franenklöftern. Damals gab es auch bereits Frauenklöster, iu welchen die Wissenschaften eine Pflegestätte fanden. Bewährte ältere Nonnen leiteten hier den Unterricht. Die Schülerinnen übten sich im Lesen, Schreiben und Singen. Auch mußten sie den Psalter und bestimmte Gebete lernen. Sowohl die Nonnen, wie auch solche Mädchen, die nur für eilte bestimmte Zeit die Klosterschule besuchten, eigneten sich mitunter eine gelehrte Bildung an. Außer in den Wissenschaften wurde auch Unterweisung im Spinnen, Nähen. Sticken, Weben und Malen gegeben. 34. Die fränkischen Hausmeier. Tie Hausmeier. Tie Nachfolger Chlodwigs waren grausame Herrscher und sanken durch ihre Laster so tief, daß sie allmählich ganz untüchtige Regenten wurden. Es feint so weit, daß sie ihrem Major domus, Hausmeier, die Regierung überließen. Ter König erschien nur einmal im Jahre öffentlich vor dem Vvlke. Nach alter Sitte fuhr er alsdann auf einem mit Ochsen bespannten Wagen und nahm die herkömmlichen Geschenke vom Volke entgegen, während der Hausmeier mit dem Kriegsschwert neben ihm stand und alle königlichen Rechte und Pflichten ausübte. — Tie berühmtesten Hausmeier der Franken waren: Pippin von Heriftal, Karl Martell und Pippin der Kleine oder Kurze. Pippin von Heriftal, der Hausmeier von Austrasien, geriet mit dem Hausmeier von Neustrien in einen Streit. Es kam zwischen beiden Reichen zu einem Kriege; bei Testri an der Somme in der Nähe von St. Quentin besiegte Pippin (687) seinen Gegner und nahm daraus auch

8. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 91

1901 - Berlin : Rentel
Bildung der Edelfrauen in der Hohenstaufenzeit. Zur Zett der Hohenstaufen war die Edelfrau ihrem Manne an Bildung überlegen. Sie hatte schon als Mädchen bei dem Burgkaplan oder bei der Mutter lesen und schreiben gelernt. Ja, die Edelfrauen waren oft der lateinischen Sprache mächtig und lasen die Werke römischer Schriftsteller. Das beliebteste Lesebuch der Frauen war der Psalter. Die Männer, welche als Ritter fast ausschließlich ihre Körperkraft und Reiterkunststücke übten, besaßen eine solche Bildung nicht; denn sie konnten meistens weder lesen, noch ihren Namen schreiben. Ein Brieflein, das die Frau dem Manne in die Fremde nachsandte, mußte dieser oft wochenlang ungelesen bei sich tragen, wenn nicht zufällig ein vertrauter Kaplan in seiner Nähe war. In der Blütezeit des Mittelalters waren die Frauen und Mädchen des hohem und mittlern Adels wohlgeübt in seinen Handarbeiten, zumal im Sticken: Kenner bewundern ihre oft wohlerhaltenen Arbeiten noch heute. Auch im Harsen-spiel und Gesang zeigten sie sich wohl unterrichtet. Für die Frauenwelt war jedes fliegende Blatt eines neuen Liedes, jedes abgeschriebene deutsche Gedicht etwas freudig Begrüßtes. Solche Frauen waren es, die über Leistungen der Dichter, Harfner und Sänger, welche als „Fahrende," d. h. umherziehende Spielleute auftraten, ein Urteil hatten. Frauenbildung im Bürgerstande. Seit dem 14. Jahrhundert und auch wohl schon früher gab es in den meisten Städten schon Mädchenschulen, die von sogenannten „Lehrfraueu" gestiftet waren. Hier unterrichtete man. ebenso wie in Nonnenklöstern, die Töchter aus allen Ständen. Außerdem aber gab es auch Wanderlehrer, die von Cd zu Ort zogen und sowohl Knaben wie Mädchen im Schreiben und Lesen unterwiesen. 77. Oie Baukunst. Die Hütten. Herrliche Banwerke, die noch heute unsere Bewunderung erregen, sind im Mittelalter entstanden. Besonders drängte der christliche Geist jener Zeit dazu, dem Gott des Himmels und der Erde große Tempel zu errichten. Doch wäre die Ausführung dieser kunstvoll errichteten Bauten ohne die damals blühenden Banbrüderschaften kaum möglich gewesen. Sehr wichtig für die deutsche Baukunst war die Vereinigung der Baumeister^ und Steinmetzen in Straßburg, welche durch Erwin von Steinbach gestiftet wurde. Aus England, Italien und Deutschland zog derselbe Meister an sich und stiftete eine Hütte, d. i. eine Baubrüderschaft. Alle iu Deutschland befindlichen Hütten traten mit einander in Verbindung; die Straßburger Hütte aber blieb die oberste. Solche Gesellschaften beschäftigten sich mit Unternehmungen großer Bauten, und ihre Kunst erlernten sie nach festen Regeln. Ihre Lehren pflanzten sie als Geheimnisse Durch die drei Stufen der Lehrlinge, Gesellen und Meister fort. Später sind diese Hütten aufgehoben. — In der kirchlichen Baukunst des Mittelalters unterscheidet man vier Hauptstilarten: den Basilikenstil, den byzantinischen, den romanischen oder Rundbogenstil, den gotischen oder Spitzbogenstil. Der Bafilikeustil. In der ersten christlichen Zeit baute man die Kirchen im Basilikenstil. Eine langgestreckte Halle, wie sie ursprünglich zu den Gerichtsverhandlungen diente, bildete bei der sogenannten Basilika die Grundlage. Sobald eine solche Langhalle für den Gottesdienst nicht Raum geuug bot, legte man zur Rechten und zur Linken je ein oder mehrere Seitenschiffe an. In dem Mittelschiff, Las die Seitenschiffe bedeutend überragte, waren Oberfenster angebracht, durch welche die Kirche die

9. Weltkunde - S. 114

1886 - Hannover : Helwing
114 Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog- tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver- walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. — Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof- schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden, Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen die Jahrmärkte ihren Anfang. 3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch; bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser- schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken. Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar. Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen. Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im Dome seine Ruhestätte. § 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814 bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843. l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries- land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie

10. Weltkunde - S. 140

1874 - Hannover : Helwing
140 Kirche zuerst aus? — 9. Beschreibe den Verlauf der Reformation in Deutschland! — 10. Gieb das Wichtigste über die Reformation außer- halb Deutschlands an! — 11. Welche Kämpfe hatte die Reformation zu bestehen? — 12. Gliedere den dreißigjährigen Krieg! — 13. Wann verloren wir Metz, wann den Elsaß? — 14. Welche Gebietsver- änderungen erfolgten im westfälischen Frieden? — 15. Wodurch ist der Nürnberger Neligionsfrieden und der westfälische Frieden für die Pro- testanten wichtig? — 16. Was geschah genau 100 Jahre vor Gustav Adolfs Landung? — 17. Was ist erzählt: a) von Frankreich, b) von Schweden, c) von England, d) von den Niederlanden, e) von Irland? — 18. Welche Erfindungen und Entdeckungen fallen in diese Zeit? — 19. Beschreibe Gustav Adolf's Zug durch Deutschland! — 20. Welches war die Ursache: a) des Bauernkrieges, b) des dreißigjährigen Krieges überhaupt und insbesondere des böhmisch-pfälzischen und des nieder- sächsisch-dänischen Krieges? — 21. Was ist das Nestitutionsedikt? — 22. Welches ist der Zweck des Jesuitenordens? — 23. Weshalb mischte sich Gustav Adolf in den dreißigjährigen Krieg? Und weshalb thaten dies die Franzosen? — 24. Was sind Landsknechte? — 25. Wodurch ist Luther der Gründer einer gemeinschaftlichen Sprache für alle deutschen Stämme geworden? Welche seiner Schriften sind dir bekannt? — 26. Weshalb blieb das deutsche Volk nach dem 30jährigen Kriege noch lebensfähig? 5. Naümülgeschichte. a) S inken der Habsburgischen Monarchie, Preußens Emporwachsen. 1648 — 1740. Z. 68. Das sog. Jahrhundert Ludwigs Xiv. Unter Ludwig Xiii. (Kardinal Richelieu) und Ludwig Xiv. (1643 — 1715) gewann Frankreich das Uebergewicht über die andern Staaten in Europa. Der letztere (schlau, herrschsüchtig und prachtliebend) besiegte die trotzigen großen Vasallen, die nun Hof- leute und Officiere wurden; er unterdrückte die Hugenotten (Auf- hebung des Edikts von Nantes) und begründete die unumschränkte Königsmacht („Der Staat bin Ich"). Handel, Gewerbe, Künste und Wissenschaften nahmen während seiner glanzvollen Negierung einen hohen Aufschwung, obwohl das Land verarmte. Französische Sprache, Bildung, Mode und Leichtfertigkeit in Sitte und Religion wurde in ganz Europa (auch leider durch das Beispiel der Fürsten in Deutschland) herrschend. Die einzelnen Regenten suchten Ludwigs Negierungsweise nachzumachen, wodurch die Unterthanen gedrückt und belastet wurden. In Deutschland nahm Einheit und Einig- keit immer mehr ab; die kaiserliche Macht galt nichts mehr, denn nicht nur waren die Kaiser (Ferdinand Iii. 1637 — 57, Leopold I. 1657 — 1705, Joseph I. 1705 — 11) schwach, sondern sie waren auch bei allen wichtigen Angelegenheiten an die einhellige Zu-
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 75
3 4
4 10
5 6
6 0
7 0
8 3
9 1
10 14
11 3
12 3
13 2
14 0
15 0
16 4
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 21
26 9
27 36
28 3
29 0
30 0
31 29
32 0
33 11
34 25
35 11
36 6
37 29
38 2
39 5
40 6
41 1
42 7
43 7
44 0
45 12
46 51
47 52
48 11
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 1
17 6
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 2
36 1
37 1
38 1
39 1
40 0
41 1
42 0
43 2
44 1
45 7
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 2
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 5
70 0
71 3
72 0
73 1
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 3
84 0
85 0
86 2
87 3
88 0
89 1
90 0
91 0
92 1
93 0
94 1
95 0
96 1
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 2
2 0
3 2
4 0
5 2
6 0
7 6
8 6
9 0
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 1
19 1
20 0
21 0
22 10
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 18
30 1
31 0
32 0
33 13
34 2
35 3
36 0
37 3
38 5
39 3
40 2
41 2
42 1
43 3
44 1
45 0
46 3
47 6
48 2
49 1
50 1
51 1
52 5
53 0
54 1
55 1
56 0
57 1
58 1
59 14
60 0
61 9
62 5
63 0
64 2
65 9
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 4
73 2
74 5
75 1
76 1
77 0
78 2
79 2
80 4
81 10
82 2
83 1
84 0
85 1
86 0
87 0
88 1
89 0
90 0
91 11
92 1
93 0
94 0
95 0
96 1
97 2
98 1
99 2
100 10
101 0
102 1
103 2
104 1
105 3
106 8
107 0
108 0
109 4
110 0
111 10
112 1
113 1
114 0
115 4
116 2
117 0
118 3
119 0
120 1
121 1
122 0
123 3
124 2
125 1
126 1
127 5
128 0
129 1
130 0
131 2
132 2
133 2
134 0
135 0
136 22
137 1
138 0
139 0
140 0
141 0
142 2
143 0
144 3
145 5
146 0
147 5
148 1
149 0
150 1
151 1
152 2
153 0
154 5
155 2
156 0
157 15
158 0
159 2
160 0
161 4
162 1
163 0
164 1
165 18
166 7
167 1
168 2
169 0
170 0
171 2
172 13
173 29
174 0
175 11
176 1
177 8
178 0
179 3
180 0
181 1
182 3
183 73
184 2
185 0
186 0
187 1
188 2
189 1
190 1
191 1
192 0
193 1
194 6
195 0
196 8
197 0
198 0
199 6