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1. Hessische Geschichte - S. 70

1897 - Gießen : Ricker
— 70 — verheeret, verherget und verderbet ist alles, was dich hiebevor gezieret und erhalten hat! Man siehet allenthalben nichts als Mord und Blutvergießen, man erführet nichts als lauter böse Zeitungen; ist man zu Hause, so kann man sich der Betrübnis nicht erwehren; gehet man aus, so kann man das Weinen mit den armen bedrängten und verschmachteten Christen nicht lassen; Weg und Steg ist voll Raub und Gefahr." In der wetterauischeu Reichsstadt Friedberg, welche vor dem Kriege 300 Bürger hatte, zählte man nach demselben nur 70. Trotzdem Gießen als feste und sichere Stadt nicht so sehr unter deu Kriegsdraugsaleu litt, so verlor es doch während desselben ein Viertel seiner Bewohner, Von 540 Bürgern vor dem Kriege zählte man nach demselben nur 410. Noch lange Zeit stieß man auf die Spuren des unseligen Krieges. Fast zwei Jahrhunderte vergingen in manchen Gegenden, bis man den Kulturstand wieder erreichte, den sie vor dem Kriege gehabt hatten. 2. Die Hofschrile Georgs Ii. (1626—1661.) Wie sehr Georg Ii. für die Bildung seines Volkes bedacht war, zeigen seine Anordnungen für Erziehung und Unterricht. Trotz der Stürme des 30 jährigen Krieges, in welchen die Regierung dieses Fürsten fällt, widmete er dem geistigen Wohle seines Landes die größte Sorgfalt. Für die Volksschulen erließ er 1634 eine „Ordnung von fleißiger Übung des Katechismus", in welcher bestimmt wurde: „Sollen alle Knaben und Mägdlein, niemanden ausgenommen, sie seien arm oder reich, die nur das Alter erreicht haben, daß sie etwas faffen und behalten können, zum wenigsten so lange, bis sie lesen und schreiben können, in die Schule gehen, es wäre dann, daß „einer bei seinen Kindern einen- privatum praeceptorem (Privatlehrer) hielte, der eben das verrichtete, was in der Schule gehandelt wird, welches ihnen wohl vergönnt ist." Georg Ii. gründete das Gymnasium zu Darmstadt und bestimmte, daß die 1607 gegründete, aber 1625 nach Marburg verlegte Universität Gießen 1650 wiederhergestellt und nach letzterem Orte wieder zurückverlegt wurde. Von hochachtbaren und gelehrten Männern seines Landes ließ er sich für seinen Sohn Ludwig einen Erziehnngs- und Unterrichtsplan ausarbeiten, in welchem die Unterrichtsfächer und Lehr-weisen für einen Zeitraum von je 4 Jahren genau verzeichnet waren. Dieser Plan sollte in der Hofschule, welcher außer dem Prinzen Ludwig auch adelige Knaben angehörten, durchgeführt werden. Diese Hofschule befand sich, da der Landgraf während des 30 jährigen Krieges, durch die Verhältnisse gezwungen, an verschiedenen Orten residierte, bald in Darmstadt, Gießen oder Marburg.

2. Hessische Geschichte - S. 11

1897 - Gießen : Ricker
— 11 — meisten sind in der Landwirtschaft thätig, andere begeben sich nach der Mühle, der Bäckerei und Brauerei; denn alle Einrichtungen, welche für die Lebensbedürfnisse sorgen, muß das Kloster enthalten. Die Wirtschaftsgebäude, die Arbeitsräume für die Schuster, Sattler, Drechsler, Schmiede und die Stallungen umschließen die Klausur. Verbesserung des Ackerbaues. Die Güter des Klosters sind wahre Musterwirtschaften und geben der Nachbarschaft vielfach Anregung zur Verbesserung des Garten- und Ackerbaues. Mit Mühe werden Stellen im Walde gelichtet, unfruchtbare Bäume niedergehauen und Dorngestrüpp ausgerodet. Auf den urbar gemachten Flüchen werden neue Getreidearten angepflanzt, so der Weizen; die Ertragsfähigkeit des Bodens wurde durch Dünger und Entwässerung gehoben. Im Garten werden Gewürz-, Gemüse- und Arzneipflanzen gebaut. Außer den einheimischen Obstarten gedeihen vortrefflich edlere Fruchtbäume, welche ein Bruder aus dem Süden von seiner Reise mitgebracht hat, und bessere Weinsorten an den sonnigen Abhängen des Klosterberges. Wohlriechende und vielfarbige Blumen, darunter die blaue Kornblume, die von der Insel Sizilien eingeführt wurde, bilden die Einfassungen der Gartenwege. Eine Anzahl Brüder widmet sich der Kunst und Wissenschaft. Wir finden einige mit Holzschnitzerei beschäftigt, um die Thüren des Gotteshauses und die Kanzel zu zieren, während andere die kahlen Wände desselben mit Bildwerken und kunstsinnigen Aufschriften schmücken. Im Leseraume neben dem Armarium sind einige in das Lesen der Schriften der alten Kirchenväter vertieft, oder ergötzen sich an den Ausführungen der heidnischen Schriftsteller, eines Aristoteles oder Virgil. In der Schreibstube neben der Bücherei sind andere Mönche mit der Abschrift alter Handschriften beschäftigt. Besondere Meisterschaft zeigen die Schreiber in dem Malen kunstvoll verschlungener Anfangsbuchstaben (Initialen). Einen wertvollen Schatz birgt die Bücherei in den fertiggestellten Büchern, von denen oft ein Exemplar die Thätigkeit eines Bruders während seines ganzen Lebens in Anspruch nahm. Reich verzierte Einbanddeckel aus Holz und Leder umgeben die wertvollen Handschriften. Dem Bücherverwahrer, Bruder Armarius, werden diese kostbaren Schätze zur Obhut anvertraut. Klosterschule. Mit dem Kloster ist eine Schule verbunden. Gelehrte Mönche leiten den Unterricht. Da sitzen vornehme Knaben, welche, nachdem sie den Unterricht genossen, wieder ins weltliche Leben treten, während andere neben Unterricht auch Kost und Wohnung in der Schule erhalten. Letztere sind feit Geburt für den Mönchsstand bestimmt und werden strenge beaufsichtigt. Lehrer und Schüler sprechen nur lateinisch. Sobald die Schüler die Anfangsgründe der lateinischen Sprache beherrschen, geht es an das Lesen der heiligen Schrift oder geistlicher Lieder. Daneben werden auch heidnische Schriftsteller gelesen. Große Sorgfalt wird dem Gesangunterrichte gewidmet. Da lernen die Schüler, daß es im Klange der Töne nur sieben Wechsel (Unterschiede) giebt, und daß der achte Ton in seiner Beschaffenheit derselbe ist, wie der erste. Die lateinischen Kirchengesänge, insbesondere

3. Hessische Geschichte - S. 66

1897 - Gießen : Ricker
— 66 — zu gewinnen. Oberhalb des Stromes in der Nähe von Mainz konnte er wegen der Breite des Stromes und der steten Wachsamkeit des Feindes einen Übergang nicht bewerkstelligen. So mußte er eine Stelle in der Nähe von Oppenheim wählen, wo Weidengebüsch und seichte Ufer dies eher ermöglichten. Die Spanier suchten ihn daran auf alle mögliche Weise zu hindern. Alle Kähne und Fahrzeuge hatten sie zerschlagen und versenkt, dazu das jenseitige Ufer bei Oppenheim stark besetzt und am diesseitigen an der sogenannten „Sternschanze" 3 Geschütze aufgestellt. Am 16. Dezember frühmorgens war es Gustav Adolf in der Dunkelheit der Nacht gelungen, mit 4 Begleitern das jenseitige Ufer zu besichtigen. Doch nötigte sie das Herannahen der spanischen Reiter zum raschen Rückzüge. Bei dieser Gelegenheit hatte Gustav Adolf einen Niersteiner Schiffer getroffen, der ihm riet, auf 2 herbeigebrachteu Rheinkähnen Scheuerthore zu nageln und so das Übersetzen eines Teils seiner Mannschaft zu bewerkstelligen. Es gelang auf diese Weise, 500 Mann von Erfelden aus nach dem andern Ufer zu schaffen, welche sich tapfer schlugen, bis ihnen Verstärkung gebracht wurde. Die Spanier flohen, und als der Rheinübergang des Hauptheeres gelungen war, ließ Gustav Adolf am jenseitigen User sein Heer den Choral anstimmen: „Aus meines Herzens Grunde sag ich dir Lob und Dank in dieser Morgenstunde dazu mein Leben lang." Oppenheim wurde genommen und bald die ganze Pfalz von Bayern und Spaniern befreit. In kurzer Zeit kehrten in den verödeten Gegenden der Pfalz wieder Ruhe und Ordnung ein. Zur Erinnerung an diese ruhmvolle That des Rheinüberganges bei Erfelden befahl Gustav Adolf, jene Steinsäule zu errichten. Später mußte dieselbe mehrmals landeinwärts gesetzt werden, um nicht, durch den Fluß unterwühlt, in denselben zu stürzen. Es geschah dies zuerst im Jahre 1698 auf Befehl des Schwedenkönigs Karl Xii. Die ganze Säule mit dem Fußgestelle hat eine Höhe von 16 Metern. In der kleinen Stube des Gasthauses in Erfelden, in welcher sich der König während der Nacht befand, hängt ein Ölbild, den König darstellend, mit folgender Schrift darunter: Gystayys Adolphvs Syecfce Rex 686*) Torrentia Rheni Elyenta Traie Ctyrys 168 Et Hostes Hispanos Ipsi Plys Yltra Prog-Ress Yro 118 Et Transrhenanis Ripis Obsistentes Fortiter 5 Fortiys Fygatyrys 21 Isto In Hospitio 4 Yi Idys Xbris 523 Pernocta Yit 106 1631 *) Die an das Ende jeder Zeile gesetzten Zahlen ergeben sich, wenn man die durch besondere Schrift hervorgehobenen Buchstaben als römische Zahlen betrachtet und quer addiert. Die Schlußsumme 1631 ist die Jahreszahl des Ereignisses.

4. Hessische Geschichte - S. 76

1897 - Gießen : Ricker
— 76 — Vii. Zeit der Fürstenmacht. b Das Glockenspiel zu Darinstadt. Landgraf Ludwig Vi. (1661—1678) war ein frommer und sehr gelehrter Herr, dabei äußerst geschickt im Entwerfen und Zeichnen von Plänen für seine Bauten. Unter ihm erhielt das Residenzschloß zu Tarmstadt bedeutende Erweiterungen und Verschönerungen. Zünden noch aus seiner Zeit erhaltenen Bauten gehört der Glockenbau. Über der nördlichen Eingangsthür desselben lesen wir die Worte: In te do-mine speravi (Auf Dich, Herr, habe ich meine Zuversicht gesetzt), an der südlichen Thüre: Non confundar in aeternum (Laß mich nicht zu Schanden werden). Die größte Zierde dieses Glockenturmes ist das noch heute thätige Glockenspiel. Die Glockenspiele kamen zuerst in den Niederlanden im 15. Jahrhundert, zur Zeit der Renaissance, auf. Hier hatte sie auch bei einem längeren Aufenthalte Landgraf Ludwig Vi. kennen gelernt. Die Glockenspiele sind aus dem Cymbal, dem alten Hackbrette, hervorgegangen, auf welchem auch unser heutiges Pianoforte beruht. Mau versah ehedem das Cymbal mit gestimmten Glocken, die man durch Schlägel zum Töueu brachte, welches später durch eine mechanische Vorrichtung bewerkstelligt wurde. Den Eigenton der einzelnen Glocken, welcher durch die Schwere, Durchmesser und Höhe bestimmt wird, wußte mau nach bestimmten Regeln der akustischen Gesetze zu finden. Wegen Lieferung des mechanischen Teiles, des Uhrwerkes, hatte der Landgraf einen Vertrag mit dem „horlogiernacker“ (Uhrmacher), Peter van Call zu Nymwegen, am 20. Februar 1670 abgeschlossen. Diese mit dem Glockenspiele verbundene Uhr muß sehr genau gewesen sein; denn Landgraf Ludwig Vi. sah sich veranlaßt, zu befehlen, daß die neue Uhr allen übrigen Stadtuhren als Richtschnur zu dienen Hätte; ferner sollte sie auch für die, welche die Stunden auszurufen hatten, sowie beim Ablösen der Wachen maßgebend sein. — Außerdem Hatte der Landgraf den Glockenspieler Verbeck aus Holland gewonnen, um die Glocken auszustellen und mittelst einer klavierartigen Einrichtung, Beyer-Stool genannt, „zum Spielen mit den Händen" einzurichten. Einem dritten Meister, dem Glockengießer Peter Hemony zu Amsterdam, wurde die Lieferung der Glocken und der kupfernen Walze, „die durch Einsetzen von Stiften zum Setzen der Musikstücke dient", die Lieferung von 28 Glocken von „korrektem" Ton übergeben. Dieselben kosteten einschließlich des von Verbeck verfertigten Glockenstuhles 6516 fl., 5 Stüber. Das ganze Glockenspiel kam auf 11218 fl.,

5. Hessische Geschichte - S. 40

1897 - Gießen : Ricker
— 40 — Schulen einem Geistlichen oder einigen Ratsgliedern übertrug. In kleinen Städten war der Pfarrer oder Parochus der Schulaufseher, der für das Lehramt einen Gehilfen, den „Kindermeister", annahm. Die Verfasfnng dieser Schulen, die sich hinsichtlich des Unterrichts nicht viel von den Domschulen unterschieden, war ganz znnft- und handwerksmäßig. Der Leiter der Schulen war der Rektor, der mit gegenseitiger vierteljähriger Aufkündigung auf 1 Jahr angenommen wurde. Er mietete sich dann Gesellen, die ganz von ihm abhängig waren. Er versprach, „mit seinen Gesellen die Knaben zum Lateinsprechen zu bringen, unter guter Aufsicht und höfisch zu halten und seine Gesellen in guter Zucht zu halten" oder „die Schule in pietate, doctrina, rnori-bus zu informieren, in scribendo zu exerzieren, sich in tradendis elementis grammatices fleißig zu erhalten, Virgilium und andere gute Autores zu lesen, mit der ganzen Schule an hohen Festen Vesper zu singen und alle Sonntage das Amt singen zu helfen". Das Gehalt des Rektors betrug 40 fl: außerdem bezog er noch allerlei Nebene^n-künfte, wie Ostereier, Fastnachtskuchen, Lichtgeld, Holz- und Austreibe-geld. In den meisten Städten wurde ein Schulgeld bezahlt, das ebenfalls eine Einnahme des Lehrers bildete. Als Nebenbeschäftigung versahen die Lehrer oft noch das Amt eines Stadtschreibers, das lohnenden Verdienst abwarf. Da die Lehrer an diesen Schulen nicht fest angestellt waren, so mußten sie sich nach Ablauf des Jahres, für welches sie in Dienst genommen waren, um andere Stellen umsehen. Der Lehrberuf war ein Handwerk und der Lehrer ein Wandersmann. Mit dem wandernden Meister zogen dann eine Anzahl Schüler, oft bis zum 20. Lebensjahre weiter; es entstanden die „fahrenden Schüler", scholares vagantes, „Bachanten". Diese führten kleinere Knaben, „A-B-C-Schützen" genannt, mit sich, um sie angeblich in eine gute Schule zu bringen, in Wahrheit aber, damit dieselben für sie betteln und stehlen sollten. Diese A-B-C-Schützen wurden so sehr zur Landplage, daß obrigkeitliche Verordnungen gegen sie erlassen werden mußten. Die umherstreifenden Schüler wuchsen auf, ohne etwas Rechtes gelernt zu haben. Aus vielen wurde nichts; sie wanderten von Ort zu Ort als Zauberkünstler, Quacksalber und Sänger. In den Dörfern gaben sie sich als Schatzgräber aus, verkauften Amulette, d. i. Mittel gegen Zauberei, bannten Geister, wahrsagten und Heilten Krankheiten. Andere ergriffen noch zeitig ein Handwerk. Eine Schulpflicht bestand in diesen Stadtschulen ebensowenig wie eine Schuldauer. Die Bürgerskinder besuchten in der Regel den Unterricht vom 7. bis 12. Lebensjahre. Da der Unterricht sich vorzugsweise auf die Behandlung des Lateinischen erstreckte, die Muttersprache, Schreiben und Lesen vernachlässigte, so machte sich das Bedürfnis geltend, Schulen zu errichten, in welchen die Bürgerskinder die Kenntnisse sich aneignen konnten, welche sie im späteren Leben im Handwerke und Handel nötig Hatten. So entstanden neben den seitherigen lateinischen Stadtschulen „Duidesche Scriffcholen" (deutsche Schreibschulen), in denen neben Lesen und Schreiben auch Briefschreiben in deutscher Schrift ge-

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

7. Weltkunde - S. 114

1886 - Hannover : Helwing
114 Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog- tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver- walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. — Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof- schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden, Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen die Jahrmärkte ihren Anfang. 3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch; bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser- schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken. Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar. Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen. Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im Dome seine Ruhestätte. § 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814 bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843. l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries- land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie

8. Weltkunde - S. 156

1896 - Hannover : Helwing
156 Besonders eifrig lernte er hier auch lateinisch und griechisch. Eines Tages fand er in dem Büchersaale der Universität 'eine Bibel. Das war der beste Fund seines Lebens. Mit Eifer und Ernst las er und las sich immer tiefer hinein. Je mehr er las, desto mehr erkaltete in ihm die Lust, ein Rechtsgelehrter zu werden. Dazu wurde er todeskrank. Die Krankheit stimmte ihn sehr ernst. Er gedachte an seine Sünde und fragte sich, ob er vor Gott, dem strengen Richter der Sünder, bestehen und selig werden könne. Dieser Gedanke machte ihn sehr unruhig. Als er genesen war, reiste er zu seinen Eltern. Auf der Heimkehr überraschte ihn nahe bei Erfurt ein heftiges Gewitter. Ein vor ihm einschlagender Blitzstrahl schmetterte ihn zu Bodem Voll Entsetzens rief er aus: „Hilf, liebe St. Anna, ich will ein Mönch werden!" 2. Luthers Klosterleben. Ohne seine Eltern zu fragen, ging Luther 1505 in das Augustinerkloster zu Erfurt und wurde ein Mönch. Zunächst mußte er die niedrigsten Dienste verrichten im Kloster, dann mit dem Bettelsack auf dem Rücken Gaben für das Kloster sammeln. Dazu quälte er sich ab mit Beten, Fasten, Wachen, daß er sich fast zu Tode marterte. Er konnte später mit Recht sagen: „Wahr ist's, ein frommer Mönch bin ich gewesen. Ist je ein Mönch in den Himmel kommen mit Möncherei, so wollte ich auch hineingekommen sein." Seine einzige Freude war, daß er im Kloster auch die Bibel lesen und lernen konnte. Aber je mehr er sich abquälte, je mehr er in der Bibel studierte, desto unruhiger wurde er in seinem Gemüte. Er konnte keinen Frieden für seine Seele finden in aller Möncherei, bis ein alter Kloster- bruder ihm das Wort in die Seele rief: „Ich glaube an eine Vergebung der Sünden". Dazu wies ihn der Vorsteher der Äugustinerklöster in Deutschland, Dr. Staupitz, auf das Wort der Römerbriefes: „Wer nicht mit Werken umgehet, g l a u b e t a b e r a n d e n, der d i e G o t t l o s e n gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit." Da wurde es allmählich Licht in Luthers geängstigter Seele. Er hatte endlich den Weg gefunden, der zum Frieden führt: daß der Sünder gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben. 3. Luther als Professor und Prediger in Wittenberg. — Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen hatte in Wittenberg eine Universität gegründet und suchte noch einen tüchtigen Lehrer für diese hohe Schule. Da schlug Dr. Staupitz ihm Martin Luther vor. Der Kurfürst berief nun den Augustiner- mönch Luther als Professor an die Universität Wittenberg. Hier hat er gelehrt, daß die Menschen sich nicht mit ihren Werken' Vergebung der Sünden verdienen können, sondern zu dem Sohne Gottes kommen müssen, welcher als das Lamm Gottes der Welt Sünde getragen hat. — Auf Staupitzens Befehl mußte Luther auch predigen. Seine Predigten waren so gewaltig,
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