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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 14

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
14 ebcn|o schnell waren sie anch wieder ans ihren flinken Nossen entflohen. Zum Schutze seines Landes schuf Heinrich eine Reiterei, bildete sein Heer tchtig aus und veranstaltete hufig Kampsspiele. Grndung der Mordmark. Die Feuerprobe sollte das neue Heer im Kriege gegen die Wenden bestehen. Sie wohnten an der unteren Elbe und verheerten die angrenzenden Lnder durch unaufhrliche Raubzge. Die Wenden sogen sich beim Anmarsch des deutschen Heeres in ihre Haupt-feste Breuna bor (Brandeuburg) zurck, die mitten in Seen und Smpfen lag. Hier dachten sie sicher zu sein. Heinrich wartete, bis es Winter war. Dann zog er der die gefrorenen Gewsser und zwang die Wenden zur Unterwerfung. Das eroberte Land machte er zu einer Mark-gra ff ch aft und nannte sie N ordmark. Sie bildete den Anfang des preuischen Staates. Der zweite Krieg gegen die Ungarn. Im Jahre 933 mar der Waffenstillstand mit beit Ungarn zu Ende. Als sie kamen, um den Tribut zu holen, wies sie Heinrich mit Entrstung zurck. Da fielen die toilben Horben von neuem in Deutschland ein; die Deut-schen aber waren gerstet. Schnell rckte Heinrich mit seinem Heere heran. Bei Merseburg kam es zur Schlacht. Mit dem Felbgeschrei: Kyrie eleison" strzten sich die Deutschen auf die Feinde. Grlich klang das Hui, Hui" der Ungarn. Deutsche Tapferkeit und Hein-reichs Kriegskunst siegten. Die Mehrzahl der Feinde lag tot aus dem Schlachtfelbe. Hod Heinrichs. Heinrich lebte nach dieser Schlacht noch drei Jahre. Ein Schlaganfall ermahnte ihn, der letzten Stunde zu gedenken. Er berief die Groen des Reiches zu sich und empfahl ihnen seinen Sohn Otto zum Nachfolger. Bald darauf starb er zu Memleben. Seine letzte Ruhesttte fand er im Dome zu Quedlinburg. pte Knigin Wntljitde. Ihre Jugend. Mathilde war die Gemahlin Heinrichs I.; sie stammte aus einem westflischen Grafengeschlechte. Ihre Ausbildung erhielt sie in einem Kloster *u Herford, wo sie in mancherlei Kenntnissen und Fertig-feiten unterrichtet und zur Demut und Frmmigkeit erzogen wurde. Mathilde ats Knigin. Trotz ihrer hohen Stellung blieb Mathilde demtig und fromm. Sie trug fast immer einfache Kleidung; die Tugend hielt sie fr ihren schnsten Schmuck. Sie war eine Mutter der Armen, eine Helferin der Notleidenden und eine Trsterin der Betrbten. Ihrem Gemahl war sie in inniger Liebe zugetan. Sein Wirken und Streben untersttzte sie durch ihren weisen Rat und die Kraft ihres Gebets. Mathilde nfs Witwe. Als Witwe lebte Mathilde fast stndig zu Quedlinburg, wo sie sich gnzlich dem Gebete und den Werken der Nchsten-liebe widmete. Sie grndete Klster, wo Notleidende stets Hilfe und Trost fanden, wo aber auch Mdchen der besseren Stnde in Kentnissen und Fertigkeiten unterwiesen und zu sittsamen Jungfrauen erzogen wurden. Als hochbetagte Frau war es ihr noch beschiedeu, ihren Sohn Otto, der seinem Vater in der Regierung gefolgt war, als Sieger der die Ungarn zu beglckivnschen. Ihr Sohn Heinrich wurde Herzog von Bayern, ihr tugendhafter Sohn Bruno Erzbischof von Cln und ihr Enkel Wilhelm Erzbischof von Mainz. Ihr Tod. Mathilde erreichte ein Alter von achtzig Jahren. Sie starb an demselben Wochentage und zu derselben Stunde, in der auch ihr Ge-mahl aus dem Leben geschieden war. Die Kirche hat sie unter die Zahl der Heiligen versetzt.

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 23

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Sie griffen ihre Feinde an und zerstrten deren Besitztum. Solche Kriege im kleinen nannte man Fehden. Brger und Bauern hatten hierbei oft-mals viel zu leiden. Friedrich trat diesem Unwesen entgegen und gebot den streit- und rauflustigen Rittern Ruhe und Frieden. Viele muten zur Strafe einen Hund eine Meile weit tragen, andere wurden am nchsten Bauine aufgeknpft. In Mainz hielt der Kaiser danach ein glnzendes Friedensfest ab. Tausende von Rittern, viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte, sowie groe Scharen von Menschen kamen dort zusammen ; Snger traten ans und priesen in alten und neuen Liedern die Tapferkeit der deutschen Helden. Volksbelustigungen und Turniere sanden statt; Friedrich selbst beteiligte sich au den Kampfspielen und zeigte sich krftig und ge-wandt wie eilt Jngling. Kreuzzug und Tod. Whrend der Regierung Rotbarts hatten sich die Trken der Stadt Jerusalem wieder bemchtigt. Der Kaiser entschlo sich, mit einem groen Heere gegen die Unglubigen zu ziehen. Unter Mhen und Beschwerden aller Art kam er nach Kleinasien. Er schlug das Heer der Trkeu in mehreren Schlachten und gelangte glcklich bis zum Flusse Saleph. Der Marsch des Heeres der die schmale Brcke dauerte dem groen Helden zu lauge. Er sprengte mit seinem Rosse in die Fluten, um eher das andere User zu gewinnen; aber die gewaltige Strmung ri den allzukhnen Greis mit sich fort. In den Wellen fand der Kaiser seinen Tod. Sein Leichnam wurde in Tyrus beigesetzt. Unbeschreiblich groß war die Trauer im Heere der Kreuzfahrer und in ganz Deutschland. Hier wollte man cm seinen Tod nicht glauben: die Volkssage versetzte den Kaiser Barbarossa deshalb in den Kysshuser-Berg. Die heilige Elisabeth, Landgrfin von Thringen. Iie Jungfrau. Tie liebe, heilige Elisabeth", wie sie von Geschichts-schreibern damaliger Zeit gern genannt wird, war die Tochter des frommen Knigs Andreas von Ungarn. Schon als Kind zeigte sich ihre beispiel-lose Mildttigkeit; wenn sie Arme und Notleidende sah, so streckte sie ihre Hndchen aus, um ihnen Almosen zu spenden. Schon im Alter von vier Jahren wurde sie der Sitte jener Zeit ge-ma Ludwig, dem jungen ohne des Landgrafen von Thringen, verlobt. Wo ihr Brutigam weilte, da sollte auch sie erzogen werden. Trotz ihrer Jugend wurde sie deshalb zur Wartburg in Thringen gebracht. Die Hemahtin. Glckliche Tage erlebte Elisabeth an der Seite ihres Gemahls; aber bei aller Liebe zu ihm verga sie nicht die Liebe zu Gott und zu den Menschen. Tglich wohnte sie dem Gottesdienste bei, und oft stand sie auch des Nachts aus, um zu beten. Die Armen waren ihre Lieblinge, die Waisenkinder nannten sie ihre Mutter, die Ausstzigen nahmen zu ihr ihre Zuflucht; armen Kindern wurde sie oft Taufpate, um deu darbenden Familien um so leichter helfen zu knnen. Zur Zeit einer groen Hungersnot speiste sie tglich 900 Menschen. |>ic Witwe. Als ihr Gemahl an einem Kreuzzuge teilnahm, wurde er vou einer ansteckenden Krankheit ergriffen und starb. Der Schmerz Elisabeths be, diesen herben Verlust kannte fast keine Grenzen. Sehr schlimme Tage sollten jetzt fr sie kommen. Wie eine nichtswrdige Ver-brecherin wurde sie mit ihren Kindern mitten im Winter von der Wartburg verstoen. Sie ging nach dem nahe gelegenen Eisenach, wo sie ein Ob-

3. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 77

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
König Friedrich Wilhelm Iv. die Gefngnisstrafen; seine Leutseligkeit zeigte er einst besonders einem alten Mtterchen gegenber, das von Berlin nach Potsdam reisen wollte. Sorge fr die geistige Bildung. Weil der König selbst sehr gebildet war, wollte er, da auch seine Untertanen recht viel kennen lernen mchten. Er berief berhmte Maler, Bildhauer und Musiker nach Berlin; an die Hochschulen des Landes fetzte er tchtige Gelehrte. In den niederen Schulen regelte er durch neue Bestimmungen den Unterricht in Stadt und Land. Der König war auch ein groer Frderer der Baukunst. 300 Kirchen hat er neu bauen, 130 wiederherstellen lassen. Die Stamm brg seiner Vater in Hohenzollern erhob sich prchtig aus den Trmmern, das Schlo der Ordensritter in Marienburg lie er herrlich wiederherstellen. Fr den Weiter-

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 39

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
39 wurde aber beim Betreten eines heiligen Haines erschlagen. Ein hnliches Los traf spter noch mehrere andere mutige Glaubensboten. Im 13. Jahr-hundert sandte der Hochmeister des deutschen Ordens, Hermann von Salza, eine Schar trefflicher Ritter zu den heidnischen Preußen. Nach einem Kampfe von etwa 50 Jahren war das Land erobert und fr das Christentum gewonnen. Fleiige Kolonisten bebauten in musterhafter Weise den Acker; Flsse wurden eingedmmt, Drfer und Städte gegrndet; das ganze Land stand in schnster Blte. Der Hochmeister verlegte sogar seinen Wohnsitz von Venedig in Italien nach dermarienbnrg in Preußen. Durch Zwietracht im Innern und den Neid der Nachbarn wurden spter groe Lndecstriche von dem Ordenslande losgerissen; der Rest kam sogar unter polnische Lehnshoheit. Der letzte Hochmeister, Alb recht von Brandenburg, nahm die Lehre Luthers an. Er verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum und nannte sich Herzog von Preußen. Er und seine Nachfolger blieben aber Lehnsleute der polnischen Könige; erst Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst, erlangte die volle Unabhngigkeit dieses Gebietes. Der folgende Kurfürst hie Georg Wilhelm. In seine Regie-rungszeit fllt der Dreiigjhrige Krieg. 16181048. Nach langjhrigen Streitigkeiten zwischen den Katholiken und Protestanten war es zu einem vorlufigen Frieden in Augsburg gekommen. Aber dieser Augsburger Religionsfriede brachte Deutschland nicht die ersehnte Ruhe. Die Spannung zwischen Katho-liken und Protestanten wurde vielmehr immer grer. Die protestan-tischen Fürsten schlssen ein Waffenbndnis, Union genannt; infolge-dessen traten auch die katholischen Fürsten in eine bewaffnete Verbindung, die Liga. Im Jahre 1618 brach dann endlich der Krieg aus, der dreiig Jahre dauerte; man teilt ihn gewhnlich in vier Zeitabschnitte. 1. Der bhmische Krieg. Die Protestanten in Bhmen glaubten sich in ihren Rechten verletzt. Sie drangen in die Burg zu Prag und warfen die kaiserlichen Rte und einen Geheimschreiber durch das Fenster. Dann sagten sie sich vom Kaiser los und whlten einen neuen König. Der kaiserliche Feldherr Tilly rckte mit einem Heere in Bhmen ein und schlug die Aufstndischen in der Schlacht am weien Berge bei Prag. Die Reste der geschlagenen Truppen sammelten sich unter Ernst von Mansseld, Christian von Braunschweig und Friedrich vou Baden. Alle drei lebten vom Raube; sie plnderten Kirchen und Klster, verbrannten Städte und Drfer und mordeten ihre Bewohner. Der tapfere Tilly zog auch gegen diese Ruber und schlug sie. 2. Der dnische Krieg. Die Protestanten gewannen einen neuen Bundesgenossen an dem Könige von Dnemark. Auch Ernst von Mansfeld und der tolle" Christian sammelten wieder ihre Raubscharen. Tilly nebst Wallenstein standen auf feiten des Kaisers. Sie schlugen die Freibeuter und zogen dann gegen Dnemark. Auch hier waren die kaiserlichen Feldherren siegreich. Der Dnenknig bat

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 46

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Ft f König Friedrich I. Preußen wird ein Knigreich. Friedrich besa als Kurfürst ein Land, welches grer und mchtiger als manches Knigreich war. Seiner Macht htte er gern den Glanz des kniglichen Namens hin-zugefgt. In diesem Streben bestrkte ihn auch das Beispiel anderer Fürsten. Den Knigstitel konnte er sich nur mit Zustimmung des Deutschen Kaisers beilegen; dieser aber war dagegen. Um sich seine Gunst zu erwerben, stand ihm Friedrich in den Kriegen gegen die Franzosen und Trken bei, wo die Brandenburger ihren alten Waffen-rhm wiederholt bewhrten. Ms hierauf der Kaiser einen neuen Krieg' zu führen hatte, versprach der Kurfürst, ebenfalls 10 000 Mann Hilfstruppen auf eigene Kosten zu stellen. Der Kaiser gab nun seine Einwilligung, und Kurfürst Friedrich Iii. nannte sich von jetzt an König Friedrich I. in Preußen. Die Krnung. Am 18. Januar 1701 fand zu Knigsberg die feierliche Krnung statt. Am Tage vorher stiftete der König den

6. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 91

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
91 goldene Hochzeit. Bis zu seinem letzten Atemzuge harrte die Kaiserin Angusta am Sterbebette des Gemahls aus; seine erkaltende Hand ruhte in ihrer Rechten, der letzte Blick seiner Augen galt der treuen Gefhrtin seines vielbewegten Lebens. Die Landesmutter. Die Worte, welche der Hofprediger der jungen Prinzessin recht dringend ans Herz legte: Trnen zu stillen, Wunden zu heilen, Kummer zu lindern und frohe und glckliche Menschen zu machen", wurden die Richtschnur ihres Lebens. Wo es galt, Bedrngten und Notleidenden zu Helsen, da war die Kaiserin zur Stelle. Bei Koblenz rief sie eine Grtnerlehranstalt (Kemperhof) ins Leben und besuchte mit ihrer Tochter Luise Arme und Kranke. Es ist kaum eine Strae und Gasse in dieser Stadt, welche ihr Fu bei der Ausbung von Liebeswerken nicht betreten hat. Sie grndete den Verein vom Roten Kreuze zur Pflege verwundeter und kranker Soldaten. Der V aterlndische Frauenverein, welcher der Frstin seine Entstehung verdankt, sorgt im Kriege sr die Soldaten; in Friedenszeiten will er bei Feuersbrnsten, ber-schwemmungen, Krankheiten u. s. w. uach Mglichkeit Hilfe spenden und fr die christliche Erziehung der Kinder sorgen. Im Kaiserin Augusta-Ho spital in Berlin werden Kranke verpflegt und Krankenpflegerinnen fr ihren Beruf ausgebildet. In den Kriegs-jhren, besonders während des Krieges gegen Frankreich, sorgte die Knigin in der groartigsten Weise fr die Pflege der Soldaten, und nach dein Kriege nahm sie sich der Invaliden, der Witwen und Waisen der Gefallenen in Liebe an. Fr Vo lkskchen, Suppen- und Rettuugs a nstalten hatte sie stets eine offene Hand. Nie hat eine einzelne Person oder eine Wohlttigkeitsanstalt sich vergeblich an ihr freigebiges Herz gewandt. Fr die weibliche Jugend stiftete die Kaiserin die Erziehungsanstalt sr verwahrloste Kinder", ferner Waisenhuser und in Berlin die Augusta Schule". Trbe Tage. Auch trbe Tage sind der guten Frstin nicht erspart geblieben. Das Jahr 1888 wurde fr sie ein wahres Schmerzensjahr. Sie sah ihren Enkel, den Prinzen Ludwig von Baden, in der Blte des Lebens ins Grab sinken. Der 9. Mrz dieses Jahres trennte sie von ihrem geliebten Gemahl, dem sie sast 60 Jahre als liebende Gattin zur Seite gestanden hatte. 1888 starb nach schwerem Leiden ihr einziger Sohn, der Stolz ihres Mutterherzens, der Kaiser Friedrich. - Still, sehr still wurde jetzt das Leben der kaiserlichen Witwe; in bungen der Frmmigkeit und in Werken der Nchstenliebe suchte sie ihren Trost. So blieb sie bis an ihr Lebensende ihrem Wahlspruche treu: Selig sind die Barnitz erzi gen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen." In Charlottenburg fand sie an der Seite ihres Gemahls ihre letzte Ruhesttte. Sie starb am 7. Januar 1890.

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 93

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
König und Kaiser Friedrich Iii. Als der Kronprinz einst wieder in die Schule zu Bornstedt trat, er-hielt der Lehrer gerade einen Eilbrief. Die hochbetagte, kranke Mutter des Lehrers wnschte ihren Sohn vor ihrem Tode noch einmal zu sprechen Der Kronprinz hrte von dem Inhalte des Briefes und forderte den Lehrer auf, nur fogleich abzureisen. Haben sie der Klasse wegen keine Sorge," sagte er. ich werde fr sie schon Schute halten. Eilen sie nur, damit sie ihre gute Mutter noch lebend antreffen." Der Kronprinz prfte die Kinder in Geschichte und Geographie. Bei der Geographie fehlte der Globus, und der Kronprinz erfuhr, da statt dessen ein Gummiball benutzt werde. Als der Lehrer zurckkehrte, fand er in seiner Schule einen schnen Globus vor. 11. Friedrich Wilhelm als Kronprinz. Im Jahre 1861 bestieg Wilhelm I. den Thron, und sein Sohn, der Prinz Friedrich Wilhelm, wurde Kronprinz von Preußen. Als solcher hat er sich in deu Kriegs- und Friedensjahren groe Ver-bienfte um unser Vaterland erworben. Der Feldherr. Im Jahre 1864 zog der Kronprinz mit gegen Dnemark. Es war mitten im Winter, aber gleich den anderen Sol-

8. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 50

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
50 Sorge fr das Wohl des Landes. Vor allem suchte der König den Ackerbau zu heben. Sumpfige Gegenden wurden ent-wssert und zu Ackerland umgewandelt, neue Feldfrchte angebaut Aus den kniglichen Gtern richtete auch er Musterwirtschaften ein und befreite die Bauern auf ihueu von der Leibeigenschaft. Gern htte der König die Leibeigenschaft der Bauern auch auf den adligen Gtern aufgehoben; er konnte dies aber bei dem Widerstande der Edelleute nicht durchsetzen. Den Gutsherren untersagte er jedoch aufs strengste, die Bauern ohne Grund von Haus und Hof zu der-treiben oder sie mit Peitschenhieben und Stockschlgen zur Arbeit zu zwingen. Besonders fr Ostpreuen wurde Friedrich Wilhelm em wahrer Wohltter. Das Land hatte nmlich durch Hungersnot und Pest ein Drittel feiner Einwohner verloren; ganze Strecken Landes lagen, brach und wst. Der König berief fremde Einwanderer, die ans Osterreich ausgewiesenen Salzburger, und gab ihnen in Ostpreuen neue Wohnsitze. Armen Leuten schenkte er Geld, Korn, Pferde und Rindvieh. 12 Städte und 332 Drfer wurden ueu erbaut. Reiche Brger und Beamte in Berlin wurden gezwungen, neue Hufer zu bauen. Er wies ihnen Pltze und einen Teil des Bauholzes ein, und dann hie es kurz: Der Kerl hat Geld, mu bauen." Der Kmg besuchte auch wohl selber die Baupltze. Mige Arbeiter wurden dann nicht selten auf recht empfindliche Art zur Arbeit auge-halten. Hand el und Gewerbe suchte er zu heben; er legte Fabriken an und verbot die Einfuhr fremder Waren, damit alles Geld im Lande bleibe und die einheimische Industrie emporblhte. Offiziere, Soldaten und Beamte durften nur Kleidungsstcke vou inlndischen Stoffen tragen. Sogar fr das russische Heer hatte Preußen die Tuche zu liefern. Beamtenstcmd. Mit groer Strenge wachte Friedrich Wilhelm der die Beamten. Sie follten treu ihre Pflicht erfllen und pnktliche Ordnung in allen Geschften beobachten. Der König reiste fleiig im Lande umher und lie sich der manches Bericht erstatten. Fand er einen Beamten nicht auf feinem Posten, so gab es derbe Strafe. Bekannt ist, wie er einst den Torschreiber zu Potsdam mit den Worten: Guten Morgen, Herr Torschreiber!" begrte und ihn dann in sehr fhlbarer Weise an feine Pflicht erinnerte. Auch duldete er nicht, da die Untertanen durch die Beamten belstigt oder nnge-rechte Anforderungen an sie gestellt wurden. Unehrliche Beamten lie er eiufperreu oder setzte sie ab. Auf diese Weise wurde Friedrich Wilhelm I. der Schpfer des pflichttreuen preuischen Beamtenstandes. Schule. der 2000 Schulen hat der König errichtet, in Ost-Preuen allein 1700. In den Schulen wollte er tchtige Lehrer haben; deshalb grndete er das erste Lehrerseminar. Zur Unter-sttznng der Schulen gab er ein groes Kapital her. Die Eltern muten ihre Kinder vom fnften bis zum zwlften Jahre zur Schule

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 52

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
er Trommel, Sbel und Gewehr. Mit einer Anzahl Knaben mute er Soldat spielen und schon vom 10. Jahre an in Wind und Wetter Schildwache stehen. Der Prinz aber las lieber franzsische Bcher und blies gern die Flte. Darber war der König sehr ungehalten; er verbot mit Entschiedenheit derartige Beschftigungen, behandelte seinen Sohn mit groer Strenge und fprach: Fritz ist ein Quer-Pfeifer und Poet (Dichter), er macht sich nichts aus Sol-daten und wird mir die ganze Arbeit verderben." Fluchtversuch und Strafe. Um sich der oft harten Behandlung feines Vaters zu entziehen, wollte der Prinz heimlich nach England fliehen. Der Plan wurde verraten. Fritz auf der Flucht ergriffen und als Heeresflchtiger (Deserteur) nach der Festung Kstrin gebracht. Erst als er reumtig sein Vergehen bekannte und den Vater um Ver-zeihung bat, wurde er aus der strengen Haft entlaffen. Lngere Zeit mute er aber bei der Regierung in Kstrin noch arbeiten. Er lernte die Verwaltung eines Landes kennen, was ihm als König von groem Nutzen gewesen ist. Ausshnung. Zur Hochzeitsfeicr der Prinzessin Wilhelmine durfte der Prinz nach Berlin zurckkehren. Der Vater machte ihn zum Obersten emes Regiments und schenkte ihm das schne Schlo Rheinsberg. Wohl gab sich jetzt Fritz seinen Lieblingsbeschftigungen, der Musik und der Dichtkunst, hin und berief in seine Umgebung einen Kreis berhmter und gelehrter Männer; er bildete sich aber auch in dieser Zeit zu einem tchtigen Soldaten aus und gewann die Liebe und Zufriedenheit seines Vaters. Dieser erkannte die hohen Geistesgaben seines.sohnes, und voll Dankbar-keit gegen Gott sprach er auf dem Sterbebette: Ich sterbe zufrieden, weil ich einen so wrdigen Nachfolger habe." 11. König Friedrich 11. als Kriegsheld. Im Alter von 28 Jahren bestieg Friedrich den preuischen Knigs-thron. Bei seinem Regierungsantritte herrschte groe Teuerung im Lande. Die Ernte war miraten, und viele seiner Untertanen litten Hunger. Der König ffnete die groen Vorratshuser und verkaufte das Getreide zu billigen Preisen; die Armen erhielten es umsonst. In _dm kniglichen Forsten lie er Wildschweine und Hirsche ab-schieen, um Bedrftige mit Fleisch versorgen zu knnen. Das Riesenregiment in Potsdam schaffte er ab; mit dem so ersparten Gelde vermehrte er das Heer um 20 000 Mann. Ter erste schlesische Krieg. 1740 -1742. Gleich zu Anfang seiner Regierung mute Friedrich Krieg führen. Wie frher schon gesagt ist, hatte Kursrst Joachim Il mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau in Schlesien einen Erb-vertrag geschlossen. Nach dem Aussterbeu der herzoglichen Familie sollten die genannten Lnder an Brandenburg fallen. Der letzte fchlesifche Herzog starb während der Regierung des groen

10. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 99

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
99 Gegen die Soldaten war er leutselig und gerecht. Er erkundigte sich nach ihren Familienverhltnissen, nahm an Freud und Leid seiner Unter-gebenen den innigsten Anteil, und waren sie krank, dann besuchte er sie im Lazarette. Dagegen verlangte er auch, da jeder Soldat im Dienste seine Schuldigkeit tue und die Befehle genau befolge. Zu Weihnachten lie er einen prchtigen Lichterbaum ausstellen. und jeder seiner Untergebenen erhielt ein passendes Geschenk. Die Soldaten hingen mit groer Liebe an ihm. Als Oberst des Garde-Husarenregiments hrte er von dem leicht-sinnigen Spielen seiner Offiziere. Mit aller Entschiedenheit trat er gegen die Unsitte auf und verbot das Spielen mit Geld aufs strengste. Die Offiziere wandten sich um Rcknahme des Verbotes an Kaiser Wilhelm I. Er versuchte zwar den Prinzen umzustimmen' dieser aber blieb standhaft und sprach : Majestt, bin ich noch Oberst des Regiments?" Der Kaiser be-jahte es. Dann gestatten Euer Majestt, meinen Befehl aufrecht zu halten, oder um meinen Abschied zu bitten." Der alte Kaiser freute sich der die Entschiedenheit seines Enkels und gab lchelnd zur Antwort: Davon kann keine Rede sein, einen so guten Obersten werde ich sobald nicht wieder be-kommen." Der Befehl des Prinzen blieb in Kraft. 11. Die kaiserliche Familie. Die Vermhlung. Am 27. Februar 1881 vermhlte sich Prinz Wilhelm mit der Prinzessin Auguste Viktoria. Sie ist die lteste Tochter des Herzogs von Schleswig-Holsteiu.-Sonderburg-Augustenburg und wurde am 22. Oktober 1858 zu Dlzig im Regierungsbezirk Frankfurt a. d. O. geboren. Unsere Kaiserin, a) Die Jungfrau. Ihre Jugendzeit ver-lebte unsere Kaiserin auf Schlo Primkenau in Unter-Schlesien. Mit ihrer jngeren Schwester erhielt sie eine vorzgliche Ausbildung, besonders wurden ihre bedeutenden Anlagen fr Malerei und Musik treu gepflegt. Besuche in England und Sdsrankreich gaben ihr reiche Gelegenheit, sich in der englischen und franzsischen Sprache tchtig auszubilden. Gottesfurcht und Wohltuen lernte sie von ihrer frommen Mutter. An ihrer Hand besuchte sie als Kind Arme und Kranke und schenkte ihnen gern ihre Sparpfennige. Ihr Lieblings-spruch war: Ohrt' Gottes Gunst All Tun umfuust." Einen schnen Beweis ihrer Herzensgte gab sie am Tage ihrer Kon-jirmatton. An diesem Tage hatte sich auch Martha, die Tochter eines e*?er' an die Kirchentr gestellt, um die Feierlichkeit anzusehen. Als die Prinzessin ausstieg, sagte das kleine Mdchen etwas laut vor sich hm: Ach. wenn ich doch eine Prinzessin wre!" Das hrte ein lterer Herr und sagte zu dem Kinde: ..Warum mchtest du denn eine Prinzessin fem? Wohl, um auch solche schne Kleider zu haben?" Ach nein," er-widerte errtend das Kind: mein Vater ist ein armer Weber; jetzt ist er krank, und wir haben kein Geld, um den Arzt bezahlen zu knnen." Der Herr, welcher dies angehrt hatte, war ein Lehrer der Prinzessin. Am anderen Tage kam er zu ihr und erzhlte den Vorfall. Auguste Viktoria ging nnt ihrer Mutter zu der armen Familie, lie nahrhafte 7*
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