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1. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 152

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
152 B. praktischer Teil (Wechsel von Gespräch und Gemeindegesang). Dann singt die Gemeinde das Hauptlied, und der Pastor hält von der Ranzel herab die predigt, der die „Kbkündigungen" folgen. Während die Gemeinde eine neue Strophe des Hauptliedes singt, geht der Prediger wieder zum Kltar, die Gemeinde singt den „Lobgesang" und der Prediger spricht das „Hllg,e = meine Kirchengebet" und den „Segen". Dann folgt das „Schluß- lied", und die Gemeinde verläßt die Kirche, während der Organist ein längeres „Nachspiel" erklingen läßt. 5ln hohen Festtagen trägt auch der Kirchenchor unter Leitung des Kantors vor Beginn des haupt- liedes einen mehrstimmigen Gesang vor. (Lesestücke: „Der Sonntag ist gekommen", „Du sollst den Feiertag heiligen".) Ehe wir die Kirche verlassen, sehen wir uns noch die Ehrentafeln der gefallenen ttrieger an, die mit den blanken Kriegsdenkmünze'n von 1813/15, 1864, 1866 und 1870/71 geziert sind. Die langen Namen- reihen darauf reden eine ernste Sprache (vgl. auch unser Kriegerdenkmal, S.80). vor 100 Jahren war's, als jedermann, der nur eine Waffe führen konnte, die Flinte in die Hand nahm und in den Krieg zog. Söhne schieden von ihren Eltern, Brüder von den Schwestern, Väter von ihren Kindern- Jünglinge von 15 Jahren und Männer von mehr als 50 Jahren griffen zu den Waffen- selbst Frauen drängten sich in die Reihen der Krieger - der Bauer stand neben dem Edelmann, der Knecht neben dem Herrn, der Lehrer neben dein Schüler; jeder wollte nur Soldat sein. Es war ein£ schwere 3eit; denn jener Franzosenkaiser Napoleon I., der schon die edle Königin Luise in den Tod getrieben und alle Leute bei uns bettelarm ge> macht hatte, wollte nun auch unser ganzes schönes Preußenland fran- zösisch machen und unseren guten König fortjagen. Da stand aber da^ ganze Volk auf wie ein Mann, scharte sich um seinen König Friedrich Wil- Helm Iii., und in hartem Ringen trieb es die Franzosen aus dem Lande, und ihr Kaiser wurde auf eine kleine gottverlassene Insel im weiten Weltmeer verbannt. Diesen Krieg nennt man darum auch Freiheits- krieg. Die schwerste Schlacht war die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1815 (Bild vom Denkmal). Mehr als eine Million Krieger kämpften da gegeneinander. Die Luft war vom Pulverdampf geschwärzt, und viele Tausend Menschen sind in dieser einen Schlacht umgekommen. Da wundert ihr euch wohl nicht über die vielen Namen auf diesen Tafeln. R&er die Freiheit war mit dieser Schlacht auch erkauft,- alle waren freudig ge° stimmt, und der König schmückte viele der lebenden Helden mit dem „eiser- nen Kreuz", und die toten Helden wurden dadurch geehrt, daß ihre Namen auf Ehrentafeln kamen, die in den Kirchen aufgehängt wurden. 5luch die in späteren Kriegen Gefallenen wurden so geehrt. (Lesestück „Breit aus die Flügel beide".)

2. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 414

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
414 Vii. Abschnitt in der gefahrvollen Zeit sehr mutig. Leider traf ihn noch vor der Been- digung der Belagerung ein neuer Schlag. Seine alte Großmutter konnte die Drangsale des Krieges nicht aushalten und starb. Für feine arme Mutter war es ein Trost, daß sich die Familie Blankenburg des Knaben freundlich annahm. Die kriegerische« Erlebnisse seiner Jugend hatten Albrecht die Liebe zum Heeresdienst eingeflößt. So wurde er denn 1816 in das Kadetten- haus nach Kulm geschickt. Als fähigster Schüler verließ Roon, der in- ztvischen Unteroffizier geworden war, die Anstalt und kam nach Berlin. Auch hier zeichnete er sich durch treue Pflichterfüllung und starke Wil- lenskraft aus. 1821 trat er nach sorgfältiger Vorbereitung als Leut- nant in das 14. Infanterie-Regiment in Stargard ein. Die Leutnants- zeit war für ihn eine schwere Zeit. Seine Mutter starb, und Roon stand allein auf der Welt, fast ohne Vermögen. In dieser traurigen Lage suchte und fand er Trost in der Religion. Sein Lieblingsspruch war: „Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen." Neben dem Dienst in der Front, dem er jetzt in verschiedenen Städten oblag, suchte er auch seine wissenschaftlichen Kenntnisse zu vervollkommnen. Durch sein eifriges Stre- der: leistete er denn auch bald aus dem Gebiete der Geographie Hervorra- gendes. Der „kleine" und der „große Roon" sind von seinen geographischen Lehrbüchern am meisten bekannt geworden. Wegen seiner Tüchtigkeit auf diesem Gebiete wurde er 1833 zum topographischen Bureau imd etwas später zum Generalstab kommandiert. Zu dieser Zeit heiratete Roon Anna Rogge, die Tochter eines Pastors bei Liegnitz. Er hat mit ihr ein langes und glückliches Familienleben geführt. Eine schwere Krank- heit unterbrach für einige Zeit seine Arbeit, doch konnte er 1848 den ehren- vollen Ruf, den Prinzen Friedrich Karl nach Bonn zur Universität zu be- gleiten, annehmen. Nach diesem Aufenthalte in Bonn trat er als Chef in den Großen Generalstab ein. Die Zeit war ernst. Überall gärte es. In Baden und in der Pfalz mußte die Ordnung durch einen förmlichen Feld- zug wiederhergestellt werden. In diesem Feldzug lenkte Roon die Auf- merksamkeit des Prinzen Wilhelm, des nachmaligen Kaisers, auf sich. Mehrere Ordensverleihungen lohnten schon jetzt seine bewährten Leistun- gen. Im Jahre 1858 übertrug König Friedrich Wilhelm Iv. seinem Bru- der, dem Prinzen Wilhelm, wegen eines unheilbaren Leidens die Regent- schaft. Nun sorgte Roon in erster Linie für die Reform: des Heeres. Haupt- sächlich wollte er die weniger kriegstüchtige Landwehr nach und nach aus- schalten, um ein schlagfertiges Heer zu schaffen. Parlament und Volk wi- dersetzten sich anfänglich. Doch zum Glück fand Roon tatkräftige Unter- stützung beim Prinzen Wilhelm, der dieselben Pläne verfolgte. Bei Roon folgte Rangerhöhung auf Rangerhöhung, bis er 1859 zum Kriegsminister ernannt wurde. Seine Stellung mußte Roou bei den Armeevorlagen im Abgeordnetenhause oft aufs nachdrücklichste ver- teidigen; aber er trug den Sieg davon, und so erhielt die Reorganisation des Heeres die verfassungsmäßige Zustimmung. Jetzt arbeitete Roon den Mobilmachungsplan um, und ihm ist es zu verdanken, daß die Preußen 1866 mit beispielloser Geschwindigkeit bereit waren. Wie Bismarck auf

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1884 - Hannover : Helwing
88 Das Mittelalter. damals eine viel gewaltigere Waffe war als das strkste Kriegs-Heer. Als von dem hohenstaufischen Hanse nur noch ein unmndiger Knabe brig war, Konradin, d. i. der kleine Konrad, verschenkte der Papst dessen Erbland, das Knigreich Neapel, an den Bruder des Knigs von Frankreich. Zum Jngling herangewachsen, zog Konradin nach Italien, um sein vterliches Erbe wieder zu erobern; aber nach einer siegreichen Schlacht ward er unvermutet berfallen, gefangen genommen und wie ein Verbrecher hingerichtet (1268). Das war das Ende des so ruhmreichen Geschlechtes der Hohenstaufen. 21. Mittelalterliche Zustnde. 1) Das Rittertum. a. Die Erziehung des Ritters. Die Ritter bildeten im Mittelalter die Hauptstrke eines Heeres; denn sie waren den Fugngern nicht nur durch bessere Rstung berlegen, sondern auch dadurch, da sie fr den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edelknabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehrfurchtsvollem Umgange mit Edelfrauen die ersten Anfnge der Rittersitte zu lernen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte seinem Herrn die Waffen und bte sich im Reiten, Fechten und Schieen; so hrtete er seinen Krper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hie jetzt Knappe oder Junker (Iungherr) und lernte die Waffenkunst in strengen bungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste Schlacht. Treue Anhnglichkeit und Sorge fr seinen Herrn war seine hchste Pflicht; ihn in der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken, ihm das Leben zu retten oder das eigene fr ihn hinzugeben, war der hchste Ruhm, den ein Knappe sich erwerben konnte: Treue war seine hchste Tugend. Hatte ein Knappe das 21. Lebensjahr erreicht, so konnte er in den Ritterstand aufgenommen, zum Ritter geschlagen werden. b. Die Turniere. Zur Erhaltung des ritterlichen Sinnes dienten vor allem die Turniere, das Hauptvergngen fr den Ritter, das ihm zugleich Gelegenheit gab, seine Kraft und Gewandtheit ffentlich zu zeigen und Ruhm und Beifall zu ernten. Die Kmpfer muten adelig und von unbescholtenen Sitten sein. Daher waren Turnierrichter eingesetzt,

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 150

1884 - Hannover : Helwing
150 Die Neuzeit. einem Throne sitzend durch Paris getragen und als Gttin der Vernunft verehrt. Das Haupt dieser Umsturzpartei war Robespierre; er wtete mit unumschrnkter Gewalt und beherrschte Frankreich durch' den Schrecken. An manchen Tagen starben 150 Personen durch das Fallbeils so da ganze Geschlechter ausgerottet wurden. Als Robespierre trotz seiner Gewalt seine Macht wanken sah, beantragte er beim Konvent, den Glauben an Gott und die Unsterblichkeit wieder einzufhren, was unter groen Festlichkeiten auch geschah. Als aber der Tyrann mit neuen Anklagen gegen die Mitglieder des Konvents auftrat, schrie man ihm entgegen: Nieder mit dem Tyrannen!" Man ergriff und ent-hauptete auch ihn. Der Konvent ging auseinander, und statt seiner trat eine mildere Regierung an die Spitze des Staates. womit Ruhe und Sicherheit zurckkehrten. Schon aber lag die ganze Kraft des Landes in dem Heere und seinen jungen Generalen. 33. Friedrich Wilhelm Ii; 1786-1797. a. Der Krieg gegen Frankreich. Der Nachfolger Friedrichs des Groen wurde Friedrich Wilhelm Ii., ein Sohn des Prinzen August Wilhelm, der ein Bruder des Knigs war. Als in Frankreich die Revolution ausbrach, lag die Gefahr nahe, da dieselbe auch in Deutschland um sich griffe; dazu war Maria Antoinette eine Schwester des deutschen Kaisers; endlich reizten die vielen, aus Frankreich geflchteten Adeligen fortwhrend zum Kriege, indem sie den deutschen Fürsten vorspiegelten, die meisten Einwohner Frankreichs seien treue Anhnger des Knigs und wrden sich wie ein Mann erheben, sobald nur ein deutsches Heer ihnen zu Hlse kme. Da verbndeten sich die Fürsten Ostreichs und Preuens gegen Frankreich. (1792.) Dies erregte unter den preuischen Offizieren die freudigste Zustimmung. Der preuische Befehlshaber, der Herzog Ferdinand von Braunschweig, hoffte, mit den Pariser Advokaten" leicht fertig zu werden; er sagte zu seinen Offizieren: Meine Herren, nicht zu viel Gepck! Es handelt sich nur um einen Spaziergang!" Aber es kam anders? In den Weinbergen der Champagne (Schangpanj) muten sich die Truppen tagelang von unreifen Weintrauben nhren, infolgedessen die Ruhr im Heere ausbrach; der lehmige Boden war durch Regengsse in einen Morast verwandelt, und ein franzsisches Heer drohte, in Deutschland einzufallen. Daher fhrte der Herzog von Braunschweig das Heer nach groen Verlusten der den Rhein zurck. Die )streichet wurden gnzlich geschlagen und verloren die

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 118

1884 - Hannover : Helwing
118 Die Neuzeit. aufs neue durch den Ankauf groer Gter. Wallenstein war ernst und schweigsam, gegen jedermann freigebig, aber auch streng; Feigheit bestraste er sofort mit dem Tode. Als Wallenstein seine Werbetrommel rhren lie, eilten die Kriegs-leute von allen Seiten unter seine Fahnen. Der Kaiser meinte, 20000 Mann wrden gengen ; Wallenstein aber antwortete: 20 000 kann ich nicht ernhren, wohl aber 50 000; denn wo jene bitten mssen, knnen diese gebieten!" Der Kaiser mute darein willigen und ihm auch den unbeschrnkten Oberbefehl der das groe Heer zugestehen. Nun zog Wallenstein nach Norden und schlug Mansseld bei Dessau. Der König 1626 von Dnemark war von Tilly bei Lutter am Barenberge besiegt'; Wallenstein verfolgte ihn bis in den Norden Itlands und jagte ihn auf seine Inseln. Ganz Norddeutschland wurde von seinen Scharen verheert, die Herzge von Mecklenburg, die den König von Dnemark untersttzt hatten, wurden vertrieben, und Wallenstein wurde mit Mecklen-brg belehnt. Nur die Stadt S t r a l sund widerstand allen Angriffen. Hochmtig soll Wallenstein ausgerufen haben: Und wenn Stralsund mit Ketten an den Himmel gebunden wre, so sollte es doch herunter!" Aber die Stadt, von Dnemark und Schweden untersttzt, schlug alle Angriffe ab. Nach groen Verlusten hob Wallenstein die Belagerung auf. Die Heere der Evangelischen waren besiegt und verjagt, und noch immer stand dem Kaiser eine gefrchtete Kriegsmacht zur Verfgung. 1629 Da gebot er den Protestanten durch das Restitutionsedikt, alle Kirchengter, welche sie seit dem Augsburger Religionsfrieden eingezogen hatten, wieder herauszugeben. Dadurch wren z. B. Bremen, Verden und Magdeburg wieder mit katholischen Bischfen besetzt, die den Glauben ihrer Unterthanen bestimmen konnten. Da wurden selbst katholische Fürsten wegen ihrer Selbstndigkeit besorgt, so emprte sie das ge-waltthtige Auftreten Wallensteins. Des Kaisers Bruder schrieb: Es kann nicht ohne allen Schaden abgehen; allein das Brennen, Totschlagen, das Abschneiden der Nasen und Ohren knnen die Offiziere wohl verhindern. Die Offiziere spicken ihren Beutel mit der armen Leute Schwei und Blut." Ungern gab der Kaiser den Fürsten nach und entlie Wallen-stein; dieser fgte sich, in der festen berzeugung, da der Kaiser ihn bald wieder ntig haben werde. Bis dahin lebte er auf seinen bhmischen Gtern in kaiserlicher Pracht. 3) Der schwedische Krieg. a. Zerstrung Magdeburgs. Jetzt hatte Tilly allein die Aufgabe, das Restitutionsedikt durchzufhren, und die evangelische Kirche wre verloren gewesen, wenn ihr nicht Gustav Adolf, König von Schweden,

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 124

1884 - Hannover : Helwing
124 Die Neuzeit. ein Heer. Die brandenburgischen Offiziere hatten dem Kaiser den Eid der Treue geleistet; der Kursrst entlie sie deshalb aus seinem Dienste und bildete sich ein Heer von 3000 Mann, das nur ihm gehorchte. Das war der Anfang der stehenden Heeresmacht in Brandenburg. Mit diesem Heere und durch sein kluges Auftreten wute der Kurfürst während der letzten Jahre des dreiigjhrigen Krieges sein Land vor Feinden zu bewahren. Bei den Friedensverhandlungen trat er so fest auf, da die Schweden, die ganz Pommern beanspruchten, ihm wenigstens Hinterpommern abtreten muten. (S. 121.) Unablssig war der Kurfürst bemht, die Wunden, welche der dreiigjhrige Krieg dem Lande geschlagen hatte, wieder zu heilen. Seiner Gemahlin Luise Henriette, einer Tochter Heinrichs von Dramen, schenkte er ein Landgut, das sie zu einer hollndischen Musterwirtschaft einrichtete und das von ihr den Namen Oranienburg erhielt. Luise pflanzte auch die erste Kartoffel in der Mark. Friedrich Wilhelm verlangte von jedem Bauern, da er bei seinem Hause einen Garten anlege, und keiner von ihnen sollte heiraten, wenn er nicht vorher wenigstens sechs Obstbume gepfropft und sechs Eichen gepflanzt habe. Fr Gewerbe, Handel und Kunst war der Kurfürst nicht minder thtig. Er lie Fabriken anlegen, richtete Reitposten ein und lie zwischen Oder und Spree den Friedrich-Wilhelms-Kanal graben. Dabei wurde das Heer stetig vergrert und verbessert, wobei ihm der alte Derfflinger treue Hlfe leistete. c. Kriege des groen Kurfrsten. Bald sollte die Zeit kommen, wo der Kurfürst sein Heer brauchen mute. Es entstand nmlich ein Krieg zwischen Schweden und Polen, und beide Teile bewarben sich um Brandenburgs Hlfe. Der Kurfürst wollte zuerst keinem helfen; er mute dann aber gezwungen mit den Schweden ziehen und besiegte in Gemeinschaft mit ihnen die Polen in der dreitgigen Schlacht bei Warschau.(1656.) Als dann der Schwedenknig gegen seine brigen Feinde, die Dnen, ziehen mute, geriet der Kursrst durch die Polen in groe Not; er nahm daher gern einen ihm angebotenen Vertrag mit Polen * 1660 an. Dieses verzichtete in dem Frieden zu Oliva aus die Lehns-Herrlichkeit der Preußen, das damit ein selbstndiges Herzog-tum wurde. F ehrbell in. Um diese Zeit herrschte in Frankreich der eroberungs-schtige Ludwig Xiv.; als er auch Deutschland angriff, zog der groe Kurfürst mit dem Kaiser gegen ihn. Da veranlate Ludwig Xiv. die Schweden, in Brandenburg einzufallen. Der Kurfürst sprach bei der Nachricht hiervon: Die Schweden sind in die Mark eingefallen, auf die Art knnte ich ganz Pommern erhalten!" Hier und da bewaffneten sich

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 106

1917 - Hannover : Helwing
— 106 — 1273—1517. Hl. Periode. Vom Interregnum bis zur Reformation. Tie innere Auflösung des Römisch-Teutschen Reiches. r. Bit Kirche: Der Mißbrauch der errungenen Machtstellung und die zunehmende Verweltlichung der Kirche untergruben ihr Ansehen. Angriffe 1. gegen die Glaubenssätze der römischen Kirche (Abälard, Petrus Waldns — Waldenser und Albigenser —, Wiclif — Lollarden —. Job. Hns — Hnsiten); 2. gegen den Wandel der Geistlichen und Mönche (die Satiriker) und 3. gegen die päpstliche Hierarchie (die großen Konzilien). Die auf inneres Glaubensleben dringende Mystik trat der dürren Philosophie der Scholastik gegenüber: Meister Eckard, Johannes Tanler von Straßburg, Heinrich Suso in Ulm, Thomas a Kempis, Johann Wessel. 2. Bit Verfassung. Der Kaiser wurde von sieben Kurfürsten gewählt: 1. Erzbischof von Mainz (Reichserzkanzler), ■ 2. Erzbischof von Trier (Kanzler für Burgund), 3. Erzbischof von Köln (Kanzler für Italien). 4. Pfalzgraf bei Rhein (Truchseß), ö. König von Böhmen (Mundschenk), G. Herzog von Sachsen (Marschall), 7. Markgraf von Brandenburg (Kämmerer). Bei jeder Neuwahl strebten die Kurfürsten durch Bedingungen, die sie den Thronbewerbern vorschrieben (Wahlkapitulationen, Willebriefe), nach weiterer Beschränkung der alten Kaisermacht. Die Kaiser gewannen nur durch große Haus macht Bedeutung. Tie Neichsfürsten, obenan die Kurfürsten, gewannen infolge allmählicher Erwerbung früher dem Kaiser zustehender Rechte die Landeshoheit (Territorialität). Zerstückelung Deutschlands, das schließlich über 300 unmittelbare Reichsstände zählte. Die Erweiterung der ständigen Rechte wurde dem niederen Adel, den Reichsrittern, nicht zuteil. Er geriet in Abhängigkeit von den Fürsten, weil seit Anwendung des Schießpulvers auch seine kriegerische Bedeutung verloren ging. Raubritterwesen. Das Heerwesen. Im Lause des 14. Jahrhunderts wurde durch die Verbreitung der Feuerwaffen und die festere Organisierung der städtischen Bürgerwehren der Verfall der Lehnsheere und des Rittertums herbeigeführt. Die Fürsten entzogen sich gern der Übermacht ihrer Vasallen und fingen an, Soldtruppen zu halten, die sich sodann auch zu stehenden Heeren gestalteten. Da auch diese geworben und besoldet waren, so unterschieden sie sich von den ursprünglichen Soldtruppen, den Landsknechten (Kaiser Maximilian, der Vater der deutschen Landsknechte — Georg von Frundsberg — Sebastian Schärtlin von Bnrtenbach), wesentlich nur dadurch, daß diese meist nur für bestimmte Unternehmungen, jene aber für einen bestimmten Fürsten meist auf Lebenszeit geworben wurden. Vom 30jährigen Kriege ab tritt schon die Aushebung von Truppen aus dem Lande zu dem reinen Werbesystem hinzu und bereitet den Übergang zu dem heutigen Heerwesen vor. Das Recht. Die gesetzgeberische Tätigkeit Karls des Großen wurde nicht fortgesetzt und kein ausgebildetes Reichsrecht geschaffen. Letzteres wurde ersetzt durch volkstümliche Rechtsbücher: Der Sachsenspiegel um 1*230 von ©icke von Repgow unweit Dessau, der

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 297

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
297 Schauplatz des Krieges war hauptschlich die Pfalz. Schwer litt sie durch die Kmpfe zwischen jenen Fhrern, die ohne Einheit verfuhren, und dem entschlossenen Ligistcugeueral Tilly, der das schne Land seinem Herzoge Maximilian erobern sollte. Der Markgraf und Christian wurden geschlagen und die Pfalz von den Feinden erobert. Der Kaiser gab (1623) 1623 einen Teil derselben, die Oberpfalz, nebst der Kurwrde an Maxi-milian von Bayern, während er selbst die Rheinpfalz besetzt hielt. 3. Der niederschsisch - dnische Krieg (16251629). Tilly 1625 war nach Westfalen vorgerckt und bedrckte dort die Protestanten (1623). Der niederschsische Kreis rstete gegen ihn und ernannte den König Christian Iv. von Dnemark, der als Herzog von Holstein deutscher Reichsfrst war, zum Kriegsobersten (1625). Damit beginnt ein neuer 1625 Abschnitt in dem groen Kriege. a) Wallenstein wird kaiserlicher General und bermchtig. Weil der Kaiser auf die Dauer von der Liga nicht abhngig sein wollte, nahm er das Anerbieten Albrechts von Wallen st ein (Waldstein) an, der ihm ein eigenes Heer aufzubringen versprach. Wallenstein stammte aus einem evangelischen Adelsgeschlechte in Bhmen und wurde in einer Jesuitenanstalt in Olmtz erzogen, wo er zur katholischen Kirche bertrat. Nach lngeren Reisen vermhlte er sich mit einer reichen Witwe. Seine Gattin aber starb bald und hinterlie ihm ein groes Vermgen, das er durch billigen Ankauf von 60 Gtern gechteter Bhmen vergrerte. Der Kaiser ernannte ihn zum Herzog von Friedland. Nach der Weise des Bandenfhrers" Mansseld lie der Friedlnder" den Krieg durch den Krieg sich ernhren. Hohe Kriegsauflagen in den besetzten Lndern und Brandschatzungen jeder Art gaben den Sold fr seine Soldaten. Bei dem Schall seiner Werbetrommeln waren die Soldaten aus allen Teilen Deutschlands herbeigekommen. Bald war das versprochene Heer bei-sammen. Wallenstein verstand es, Einheit in diese zusammengewrfelten Massen zu bringen. Das Dstere und Unheimliche seines Aussehens er-hhte den Eindruck und die Gewalt, die er auf das aberglubige Kriegs-Volk ausbte. Bei Vergehen gegen den Dienst herrschte er kurz: Lat die Bestie hngen!" Besonderes Vertrauen hatte er zur Sterndeutern und verbrachte mit seinem Astrologen Seni ganze Nchte, um die knftigen Schicksale aus den Sternen zu lesen. Mit dem neugebildeten Heere brach er gegen Mansfeld auf und besiegte ihn 1626 an der Elbbrcke bei Dessau. Dann verfolgte er den unermdlichen Kmpen durch Schlesien bis nach Ungarn. In Dalmatien, auf dem Wege nach Venedig, starb Mansfeld. In voller Rstung, auf zwei seiner Begleiter gelehnt, erwartete er stehend den Tod. Indessen hatte Tilly den Dnenknig bei Lutter am Barenberge, nordwestlich vom Harz, besiegt (1626). Da kam auch Wallenstein mit verstrkter Heeresmacht aus Ungarn zurck, jagte mit Tilly zusammen die Dnen bis auf ihre Inseln, brandschatzte beson-ders Brandenburg und Pommern und vertrieb die Herzge von Mecklen-bnrg. Der Kaiser gab ihm deren Land und ernannte ihn znm General des baltischen Meeres". Aber dem Gewaltigen, der sich nnwiderstehlich dnkte, trotzte die feste Hansestadt Stralsund. Die prahlerischen Worte-
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