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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 688

1877 - Leipzig : Teubner
688 Maia — lief) darin bestanden, daß ein Becher ohne Absetzen (unvsvgzi) getrunken werden mußte. Zn den Unterhaltungen gehörten z. B. scherzhafte Fragen und Räthsel (cilvlyfiazcc, yptqoot), Spiele, besonders der sehr beliebte xo'rrarßos, der, obgleich es verschiedene Arten gab, im Wesentlichen darin bestand, daß man aus seinem Becher den Rest des Weines, lära^ Xcctciyri (daher Icctaysiv), in kleine Wagschaaleu (niolatiyyis), die an einem Wagebalken (ßvyöv) über kleine Figuren von Erz lzn-weilen über eine Figur, Maues genannt) befestigt waren, spritzen mußte, so daß die Schale sich aus die eine Figur senkte und durch den Gegenstoß aus die andere Figur geworfen wurde, und so abwechselnd; oder daß man den Wein in kleine schwimmende Schalen spritzte, so daß diese durch die hineinfallende Flüssigkeit versenkt wurden. Wer eine gestellte Aufgabe nicht löste, mußte in der Regel zur Strafe trinken, und oft, wenn es auf starkes Trinken (tilvsiv ngog ßiav) abgesehen war, ein nicht geringes Maß. Auch durch gegenseitiges Zutrinken, zur Rechten herum (eni Ss^ä), wurden die Gäste zum Trinken genöthigt. — Häufig wurde das Vergnügen noch durch das Erscheinen von Flötenfpielerinnen (avxrjtqlötg) und mimische Darstellungen erhöht. Vgl. Becker, 7 Charikles Ii, 231 ff. — Ii) der Römer. Hier müssen vor allen Dingen die verschiedenen Zeiten aus einander gehalten werden, da die Gewohnheit von der genügsamsten Einfachheit allmählich, besonders gegen das Ende der Republik, wo durch die Kriege in Griechenland und Asien größere Ueppigkeit aufgekommen war, und von wo an man auch besondere Köche und Bäcker hielt (f. Pistor und Coquus), zu der raffinirtesten Ver-schwendnng stieg. In ältester Zeit erscheint als allgemeine Speise ein Brei, puls, aus Dinkel, far, ador (vgl. Juv. 14, 170 ff.), und blieb es auch wol in späterer Zeit für den gemeinen Manu. Nebenher aß mau auch wol grüne Gemüse, olera, und Hülsenfrüchte, leguinina, aber wol wenig Fleisch. Für die spätere Zeit müssen die verschiedenen Mahlzeiten im Lause eines Tages unter- . schieden werden. Ientaculurn war das am Morgen eingenommene erste Frühstück, wofür wol die Stunde nicht feststand, sondern nach Bedürfniß oder Wahl verschieden war; es war wol in der Siegel Brod, mit Salz oder Anderem gewürzt, dazn getrocknete Weintrauben, Oliven. Käse u. dgl., oder auch Milch und Eier. Das Prandium war das zweite Frühstück oder genau Mittagsmahl, das nur durch die Aussicht auf die spätere coena beschränkt ward; in der Regel wol um die 6te Stunde, d. h. um Mittag, und bald in warmen: Speisen, bald in kalter Küche bestehend, wozu oft die Üeberrefte der letzten coena dienen mochten. Als man schwelgerischer wurde, kamen olera, : Schalthiere, Fische, Eier u. a. dazu. Getrunken wurde dabei Mulsum, Wein und besonders die 8 beliebte calda (s. d.). Uebrigens scheint der seltenere Ausdruck merenda dasselbe zu bedeuten wie; prandium. Die Hauptmahlzeit nach vollendeter Tagesarbeit war die Coena, die letzte am Tage, i zwischen Mittag und Sonnenuntergang, nach der verschiedenen Jahreszeit also verschieden, im Sommer etwa in der 9., im Winter in der 10. Stunde, nach unserer Zeitbestimmung zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags. Die früher veranstalteten oder J aiandros. bis in die Nacht ausgedehnten hießen tempesti-vae. Im Winter verschob man sie wol etwas weiter, um vorher alle Geschäfte erledigen zu können. Sie war von ziemlich langer Dauer, da man sie zugleich zur Erholung und mannigfaltigsten Unterhaltung benutzte; selbst bei frugaleren Leuten ging sie wol oft über 3 Stunden hinaus. Sie bestand immer ans 3 Theilen: gustus oder gustatio, auch promulsis genannt, fercula, in verschiedenen Gängen bestehend, und Nachtisch, mensae secundae oder tertiae. Das Voresftn, gustus, sollte den Appetit reizen und die Verdauung fördern, weshalb besonders laetuca genossen ward, Schalthiere, leicht verdauliche Fische mit pikanten Saucen, zuerst gewöhnlich Eier, daher die sprichwörtlich gewordene Redensart ab ovo usque ad mala (Cic. ad fam. 9, 20. Schol. zu Hör. sät. 1, 3, 6.). Hierzu trauk man mul-sum, eine Art Meth, aus Most oder Wein und Honig bereitet, woher auch das ganze Voressen promulsis hieß. Die Gänge der eigentlichen Coena wurden als prima, altera, tertia coena unterschieden, früher meist nur zwei. Der nie fehlende Nachtisch bestand in Backwerk (bellaria), frischem und getrocknetem Obste und künstlich bereiteten Schaugerichten (epideipnides). Ursprünglich saß man, später lag man bei Tische, s. Lectus und Triclinium. — Küchenzettel findet mau unter andern bei Mart. 5, 78 ff. 10, 48 ff. Macrob. sät. 2, 9. Vgl. Becker, Gallus Iii, 220 ff. Maia, Maicc ober Maiug, Maja, Tochter des Atlas und der Pleione, älteste der Pleiaden, Mutter des Hermes (s. d.), im Sternbilde der Pleiaden. Cic. Arat. 270. Verg. G. 1, 225. — Mit dieser griechischen Göttin ward eine altitalische Naturgöttiu Maja oder Majesta (ein Deus Mains zu Tn-sculuni) ibentificirt, deren Verehrung mit dem Monat Mai zusammenhing. Am 1. Mai opferte ihr der flamen Vulcanalis ein trächtiges Schwein. Sie wurde für die Gemahlin des Bulcanus erklärt und ward außer der obengenannten Maia mit der Tellus, Bona Dea, Fauna, Ops ibentificirt. Maiandrios, Maiuvöqiog, 1) Geheimschreiber des Polykrates von Samos. Nach Ermorbnng des P. bemächtigte er sich der Tyrannis von Samos, unterlag aber nach wenigen Jahren dem mit persischer Unterstützung zurückkehrenden Bruder desselben, dem Syloson, und steh mit den Schätzen des Polykrates nach Sparta, wurde aber von Kleomenes I. bald wieder entfernt. Hdt. 3, 142 f. — 2) ein Historiker, wahrscheinlich ans Milet; sonst nicht näher bekannt. Müller, fragm. bist, graec. Ii, 334 ff. Maiaiulros, Maiarsgog, Maeander, j. Bojuk Menber d. i. großer M., oft genannter berühmter Flnß Kleinasiens, entspringt bei Kelainai in Phrygien (eigentlich aus einem See in der Nähe, welchem auch der Marsyas entströmt; beide kommen aber unterhalb des Sees an verschiedenen Seiten des Berges Aulokrene zum Vorschein). Xen. Anab. 1, 2, 7. Strab. 12, 577 ff. In einem schlangenartig gewundenen, sprichwörtlich gewordenen (Cic. Pis. 22. Ov. met. 8, 162. Liv. 38, 13.) Laufe strömt er westwärts und tritt, nachdem er unterhalb Saodifeia den Lykos aufgenommen hat, in Karten ein, welches er, an der Südseite des Mesogisgebirges hinfließend, durchströmt, vou liuks her durch den Harpaso.s und beit

2. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 182

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
182 Dom Itlittelalter zur Neuzeit gernd vom Riten 3um Heuen übergehend, alles (Bott überlassend, der schon selbst der Wahrheit zum Stege helfen werde- Johann der Beständige, der entschlossene Vorkämpfer der evangelischen Sache, wie Georg der Bärtige, der zähe Verteidiger des alten Glaubens; Johann Friedrich, ehrlich, fromm und tapfer als Bekenner, aber tatenscheu und träge; Moritz, der geistig bedeutendste von allen, religiös indifferent; Hugust, der fanatisch orthodoxe Lutheraner und harte Verfolger jeder leisesten Abweichung vom „rechten Glauben"; Johann Georg I. endlich ein neuer Johann Friedrich, nur politisch noch unentschlossener und ohne Verständnis für die religionspolitische Pflicht des vornehmsten lutherischen Fürsten im Reiche. Die Hufgabe kann, ähnlich wie die erste, durch Arbeitsteilung ,und -Vereinigung gelöst werden, wobei der Lehrer die Gesichtspunkte angibt, nach denen zu arbeiten ist. 6. Die politische Seite der Reformationsgeschichte läßt sich darstellen durch Beantwortung der Fragen: a) weshalb wurde das Wormser Edikt nicht vollstreckt, und weshalb brach der Schmalkaldische Krieg nicht 1531, sondern erst 1546 aus? b) Inwiefern haben Kaiser, Papst und Sultan die Reformation gerettet? 7. Die Hufnahme der Reformation in den deutschen Territorien. (Eine rein statistische, aber recht belehrende Feststellung des Tempos der reformatorischen Bewegung, besser für einige „Freiwillige" als für die ganze Klasse geeignet. Zwei Lösungen sind denkbar. Die einfachere ist die Hnlage einer chronologischen Tabelle, auf der hinter jeder Jahreszahl die (größeren) Territorien verzeichnet werden, die in dem betr. Jahre reformiert worden sind. Damit eine gewisse Vollzähligkeit erreicht wird, wird man wohl zum Konversationslexikon seine Zuflucht nehmen müssen (schon deshalb die Freiwilligkeit!). Ist die Tabelle fertig, so werden sich eine Hnzahl Wendejahre ergeben, in denen besonders viele oder besonders bedeutende Gebiete zum Luthertum übergegangen sind, und man kann nunmehr eine Hnzahl Karten herstellen, die den Wechsel veranschaulichen. Um unnützen Zeitaufwand zu vermeiden, müssen die Karten bis auf die Flächenfarbe fertig sein oder, wenn das nicht tunlich ist, werden sie durchgepaust, nicht abgezeichnet, und dann auf Grund der Tabelle mit einer katholischen und einer evangelischen Flächenfarbe (s. v. v.) koloriert und in der Klasse ausgehängt. 8. Die Hufnahme der Reformation durch die Stände des deutschen Volks. Lin sehr weitschichtiges, aber auch sehr wichtiges Thema, das da-

3. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 189

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Der Dreißigjährige Krieg 189 einer recht gesättigten Anschauung märe.1 wertvoller ist, daß sie den nach 1632 eintretenden Wechsel im Charakter des Krieges erkennen und auf seine Ursachen zurückzuführen wissen. Um die Änderungen in der Führung auf beiden Seiten und in den Lundesgenossenschaften klarzumachen, können wieder Tabellen gute Dienste tun. Das traurige Ergebnis der Sriedensoerhanblungen veranschaulicht ja die Karte imhtlas. Unter den führenden Männern der Zeit fesseln natürlich wallenstein und Gustav Hdolf das Interesse vor allen andren.2 Beide sind problematische Naturen, und an diesen Problemen kann der Unterricht der Oberstufe nicht vorübergehen. Sie fordern besonders den willen zur historischen Unbefangenheit. Schwerlich ist es richtig, wozu man selbst auf der protestantischen Seite heute neigt, bei Gustav Kdolf nur politische Beweggründe anzuerkennen, und sicherlich ist es falsch, gegen ihn und seine damaligen Anhänger und jetzigen Bewunderer das nationale Moment ins Feld zu führen3, das in seiner heutigen Form dem 17.Jahrhundert fremd war und gegen das seine Gegner nicht minder fortgesetzt verstießen. Jedenfalls verließ der große ideale Zug den Krieg alsbald nach seinem Tode, und schon das hebt ihn hoch über seine Zeitgenossen. Über ihn zu belehren, wird schwerlich anders möglich sein als durch den Vortrag des Lehrers, während zum wallensteinproblem die Schüler mancherlei beitragen können, da ihnen durch Schillers Trilogie der Stoff bekannt ist und verschiedene kürzere Darstellungen ihnen leicht zugänglich gemacht werden können.4 (Eine wichtige Teilaufgabe ist die ftrt der Kriegführung im 17. Jahrhundert: wie man ein Heer sammelt, ernährt, bezahlt, organisiert, bewaffnet, bewegt und zu militärischen Zwecken verwendet, kann man am wallensteinschen Heer unvergleichlich gut lernen. Die lebenswahren Bilder in Schillers Vorspiel lassen sich dabei trefflich Denver- 1 Schillers unkritische und veraltete Darstellung zu empfehlen, wie es noch kürzlich geschehen ist, möchte doch nicht ratsam sein. 8 Da sie weniger bekannt sind, als sie verdienen, möchte ich hinweisen auf die ausgezeichneten knappen Aufsätze über die Kaiser Rudolf Ii., Ferdinand Ii. und Iii., Maximilian I. von Baqern, Gustav ctbolf und Gallenstein, die sich in den „Abhandlungen, Vorträgen und Reden" von Felix Stieve (Leipzig 1900) befinden. 8 Besonders verständnislos z. B. Lagarde: „Die gekrönte Selbstsucht aus Schweden, der zu (Ehren echt deutscher Unverstand seitdem Gustav-Kdolf-Dereine gegründet hat." * (Eine solche befindet sich z. B. auch bei G. Weber, Don Luther zu Bis* marck I („Bus Natur u. Geisteswelt" Bö. 123).

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. III

1888 - Leipzig : Teubner
Vorwort. Das vorliegende Buch ist aus dem Unterricht erwachsen. Die Grundstze, die mich bei der Ausarbeitung desselben geleitet haben, habe ich bereits frher in zwei in der Zeitschrift fr weibliche Bildung" abgedruckten Aufstzen ausgesprochen, auf die ich auch nunmehr verweise.*) Ich wei mich in bereinstimmung mit denjenigen Bestrebungen, die in neuerer Zeit sowohl von oben her als aus den Kreisen der Schulmnner heraus angebahnt sind und die in gewissem Sinne fr unser weibliches Erziehungswesen eine Rckkehr zur Natur bedeuten. Der frheren berbrdung unserer weiblichen Jugend, welche, die Folge einer urteilslosen Nachahmung des Knabenschul-Unterrichts in weiblichen Erziehungsanstalten, uns die heftigsten Angriffe von seiten der Presse und des Publikums zugezogen hat, wird mit Recht die gewissenhafteste Rcksichtnahme auf die krper-liche Ausbildung und die Pflege der Gesundheit der heranwachsenden Mdchen gegenbergestellt. Die Unterrichtsstunden sollen die eigent-liehen Lernstunden sein; die husliche Arbeitszeit soll nicht der 1% bis 2 Stunden (in den oberen Klassen) hinausgehen, damit die Schlerin hinreichende Mue zur krperlichen Krftigung und zur bernahme der ihr von Natur zufallenden kleinen huslichen Pflichten sowie zur Anteilnahme an dem geselligen Leben der Familie gewinne. Gegenber einer frher beliebten mechanischen Einprgung des Unterrichtsstoffes und einem unfruchtbaren Aus-wendiglernen soll der Memorierstoff auf das geringste Ma be-schrnkt werden; die Bildung des Gemtes, die Schulung des Verstandes und der Urteilskraft stehe bei jedem Unterricht als erstes Ziel da. Der naturgeme Wirkungskreis der Frau wird und *) Zeitschrift fr weibliche Bildung", Xiv (1886), S. 480 und Xv (1887), S. 294 und 348.

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 18

1888 - Leipzig : Teubner
1572 Pariser Bluthochzeit. Hugenotten. 1579 Utrechter Union. Abfall der Niederlande von Spanien. Oranien und Egmont. 1587 Hinrichtung der Maria Stuart durch Elisabeth von England. 1588 Untergang der spanischen Armada; Philipp Ii., Elisabeth von England. 1598 Heinrich Iv. (Bourbon) giebt das Edikt von Nantes. 1609 Die katholische Liga gegen die evangelische Union. Jlich-Clevescher Erbfolgestreit. Cleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg. 1618 Preußen fllt an Brandenburg. 1618-1648 Dreiigjhriger Krieg. 1620 Schlacht am weien Berge bei Prag; Friedrich V. von der Pfalz. 1629 Restitutionsedikt. 1631 Tilly zerstrt Magdeburg. 1632 Gustav Adolf fllt bei Lhen. 1634 Wallensteins Ermordung. 16401688 Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst. 1648 Westflischer Friede. 2. Periode. Bis zur franzsischen Revolution, 1789. 1649 Hinrichtung Karls I. von England. Oliver Eromwell. 1660 Friede zu Oliva, Preußen unabhngig von Polen. 1675 Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst, besiegt die Schweden bei Fehrbellin. 1681 Wegnahme Strabnrgs durch Ludwig Xiv. 1683 Zweite Belagerung Wiens durch die Trken. 1685 Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. 16881713 Friedrich Iii. von Brandenburg; seit 1701 (18. Jan.) Friedrich I., König in Preußen. 1709 Peter der Groe besiegt Karl Xii. bei Pultawa (im nordischen Krieg).

6. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 90

1888 - Leipzig : Teubner
90 101. Am Weihncchtsfeste 800 lie sich Karl in Rom vom Papste Leo Iii. zum rmischen Kaiser frnen. Damit wurde er Nach-folger der westrmischen Kaiser und Schirmherr der abendlndischen Christenheit. Es sollte damit ein Gottesreich in dem germanisch-romanischen Abendlande aufgerichtet werden, und der Kaiser sollte Gottes Statthalter sein. Wie war das Verhltnis zwischen Kaiser und Papst dem Anschein nach? (Das ostrmische Kaisertum in Konstantinopel dauerte fort. Der Rangstreit zwischen den beiden Patriarchen von Rom und Konstantinopel fhrte in den folgenden Jahrhunderten allmhlich zu einer Trennung der abendlndischen [rmisch-katholischen] von der morgenlndischen [griechisch -katholischen] Kirche.) Karls Grab im Aachener Mnster. 102. Unter seinem wenig tchtigen Sohne Ludwig dem Frommen (814840) ging das Reich dem Zerfall entgegen. Als dieser eine schon vollzogene Teilung des Reiches zu Gunsten seines Sohnes Karls des Kahlen (aus zweiter Ehe) umstie, geriet er in Streit mit seinen lteren Shnen. Nach Ludwigs Tode Bruderkrieg. Ludwig und Karl (Straburger Eidesformeln) zwingen den ltesten Bruder Lothar zum Vertrage von Verdun 843: Ludwig der Deutsche erhlt das Land rechts vom Rhein, auf der linken Rheinseite die bischflichen Gebiete von Mainz, Speier und Worms (des Weines wegen); Karl der Kahle erhlt das Land links von Rhone, Maas und Schelde. Hier beginnt die gesonderte Entwicklung des deutschen und des franzsischen Volkes. Lothar erhlt Italien mit der Kaiserwrde, auerdem den Streifen Landes zwischen Ost- und Westfranken vom Mittelmeer bis zur Nordsee. Lothars Reich wird bald durch Teilungen zerstckelt; sein letzter Nachkomme wird auf Italien beschrnkt, indem Karl und Ludwig im Vertrag von Mersen 870 das brige teilen: Karl erhlt die Provence und Burgund, Ludwig das Land zwischen Rhein, Maas und Schelde (Lothringen) nebst Friesland.

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 91

1888 - Leipzig : Teubner
91 Zweiter Zeitraum. Von der Entstehung eines selbstndigen deutschen Reiches bis zum Ende der Hohenstaufen. 843 1254. 1. Gis ?u den Kreumgen. 8431096, Die letzten Karolinger. Ludwigs des Deutschen Sohn, Karl der Dicke, vereinigt 103. uoch einmal das ganze Reich Karls des Groen, ohne es halten M knnen. Die Grenzen rings von Feinden bedroht: die Araber in Italien; die Normannen dringen auf den Flssen tief in das Land hinein (Zerstrung Hamburgs, das der Ausgangspunkt fr die christliche Mission im Norden geworden war; Erzbischos Ansgar, der Apostel des Nordens). Karl erkauft von ihnen bei der Be-lageruug von Paris einen schimpflichen Frieden, wird abgesetzt. In Ostfranken und Italien wird Arnulf von Krnten gewhlt, der die Normannen schlgt. Spter erhielten die Normannen von den westfrnkischen Knigen feste Sitze an der unteren Seine, Normaudie; von hier gingen sie 1066 unter Wilhelm dem Eroberer nach England hinber und eroberten durch den Sieg bei Hostings das angelschsische Reichs) Nicht minder furchtbar werden in dieser Zeit die Magyaren aus Ungarn, ein wildes asiatisches Reitervolk, die unter Arnulfs unmndigem Sohne, Ludwig dem Kinde, das Reich schwer heimsuchen. Zugleich droht die Gefahr des Zerfalls der Reichs-einheit durch das Wiederaufleben der Stammesherzogtmer, zuerst in Sachsen und Bayern, dann auch in Franken, Schwaben (frher Alemannien) und Lothringen; das letztere nimmt noch lange eine schwankende Stellung zwischen dem oft- und dem westfrnkischen Reiche ein. Nach Ludwigs frhem Tod wurde Konrad I. von Franken gewhlt (!), der am Ende feiner erfolglosen Regierung den Herzog Heinrich von Sachsen, den trotzigsten seiner Vasallen, als seinen Nachfolger empfahl (weswegen?). Die schsischen Kaiser 919 1024. Heinrich I., 919 von den Franken und Sachsen zum König . 104. gewhlt (Sage von Heinrich dem Vogler), bringt auch die *) Uhlands Tailleser,

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 126

1888 - Leipzig : Teubner
- 126 - 3. Deutschland von 1555 bis zum Ende des dreiigjhrigen Krieges. Vorboten des groen Krieges. . 158. Nach dem Tode Luthers entstanden in der lutherischen Kirche selbst Streitigkeiten. Entgegen der schrofferen Weise Luthers wollte der sanftere Melanchthon gern vermitteln. Der Streit drehte sich besonders um das Verhltnis der guten Werke zum Glauben; den Calvinisten kam Melanchthon in der Abendmahlslehre entgegen. 1560 erlste ihn der Tod von der Wut der Theologen". Das strenge Luthertum schlo sich 1577 in der Konkordien-sormel schroff gegen die Calvinisten ab (das Konkordienbnch enthlt smtliche lutherischen Bekenntnisschriften). Indessen erfolgte in einigen deutschen Lndern der bertritt vom lutherischen zum resor-mierteu Bekenntnis, so in der Pfalz 1560 (der Heidelberger Katechismus), in Bremen 1562, in Hessen-Kassel 1604 n. s, w. Je schrfer die Spannung zwischen Lutheranern und Calvinisten wurde, desto grere Gefahr drohte von der Gegenreformation. Zunchst hatte sich der Protestantismus sogar in den streichischen Erblndern ausgebreitet; aber bald begann die Wirksamkeit der Jesuiten. Erzbischof Gebhard von -Mainz, der zur reformierten Lehre bertrat, wurde abgesetzt (welche offene Frage kam hier in Betracht?). Die Reichsstadt Donauwrth wurde in die Acht erklrt (weswegen?), dann von dem Herzog Maximilian von Bayern wider-rechtlich in Besitz genommen. Die evangelische Union unter Fhrung des reformierten Kurfrsten Friedrichs Iv. von der Pfalz 1608; als Gegner die katholische Liga unter Herzog Maximilian 1609. . 159. Der jlich-clevische Erbfolgestreit verschrft die Zwietracht. Die beiden Hauptbewerber, der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg und der Pfalzgraf von Neuburg, vereinigen sich gegenber den Absichten des Kaisers (was wollte derselbe?), geraten aber in Streit; der Pfalzgraf tritt zur katholischen, der Knrfrst von Brandenburg zur reformierten Lehre der. Dennoch kommt eine Einigung zustande. Im Teilungsvertrag zu Xanten 1614 erhlt Brandenburg Cleve, Mark und Ravensberg. Kurfürst Johann Sigismund wurde 1618 Herzog von Preußen unter polnischer Lehnshoheit (auf welche Weise?). Welche Bedeutung haben diese beiden Erwerbungen fr den Besitzstand des branden-

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 127

1888 - Leipzig : Teubner
127 burgisch-preuischen Staates gehabt? (Denke an die Lcken zwischen den einzelnen Gebietsteilen!) Der Anla zum offenen Ausbruch des Religionskrieges kam nicht von Union und Liga, sondern aus den streichischen Erb-landen. Hier war den Bhmen durch den Majesttsbrief Religions-freiheit zugesichert worden (welches Bekenntnis hatten die Bhmen? denke an Hu!). Kaiser Matthias (1612 1619), der kinderlos war, verschaffte die Erbfolge seinem Vetter, dem streng katholischen Ferdinand von Steiermark (derselbe wollte lieber der eine Wste als der ein Land voller Ketzer herrschen). Die bhmischen Stnde widerstrebten. Dazu kam, da zwei evangelische Kirchen, die beide auf geist-lichem Gebiete erbaut waren, die eine geschlossen, die andere nieder-gerissen wurde. Die Bhmen klagten beim Kaiser der Bruch des Majesttsbriefes, wurden aber scharf abgewiesen. Die kaiserlichen Rte Martinitz und Slawata wurden aus dem Fenster des Prager Rathauses hinabgestrzt 1618 (Graf Matthias von Thnrn, der Fhrer der Bhmen). Der dreiigjhrige Krieg 1618 1648. Bhmen in Waffen. Matthias stirbt 1619. Shunt vor Wien, . 160. verbindet sich mit den protestantischen Stnden Ostreichs (die ge-fhrliche Lage des Kaisers in der Wiener Hofburg!). Ferdinand Ii. (16191637) wird in Frankfurt zum Kaiser gewhlt, von den Bhmen als König nicht anerkannt. Der junge Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz (Hauptstadt?), Schwiegersohn Jakobs I. von England, das Oberhaupt der Union, nimmt die verhngnisvolle Krone an. Ferdinand verbindet sich mit der Liga, mit Spanien und dem Kur-frsten von Sachsen (!). Wodurch verliert Friedrich V. die Herzen der Bhmen? Sein Heer wird am weien Berge bei Prag 1620 von Tilly, dem Feldherrn der Liga, und den Kaiserlichen besiegt. Der Winterknig flieht gechtet durch Brandenburg nach Holland. Die Union lst sich auf. Bayern erhlt die pflzische Kurwrde und die Oberpfalz. Was geschah mit dem Majesttsbrief? Hin-richtung von 27 bhmischen Adligen; Gtereinziehungen. Die ge-spornten Seligmacher". Fr den unglcklichen Friedrich V. setzen der Markgraf von Baden, der Bandenfhrer Ernst von Mansfeld und andere den Kampf fort; doch die Pfalz geht verloren. Tilly an der Grenze Niedersachsens; welche Gefahr fr Norddeutschland in Bezug auf

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 128

1888 - Leipzig : Teubner
12$ die Religion und den Besitzstand der Fürsten? Der Krieg zieht immer weitere Kreise. Christian It. von Dnemark, Herzog von Holstein und Kreisoberster von Niedersachsen, tritt fr den Protestantismus ein. 161. Der Kaiser stellt ein eigenes Heer auf (weswegen?), das ihm Wallenstein auf feine Kosten anwirbt. Albrecht von Wallenstein, aus einem bhmischen Geschlecht, nach dem frhen Tod seiner protestantischen Eltern von Jesuiten erzogen, zeichnet sich bald in kaiserlichen Kriegsdiensten aus, Herzog von Friedland, treibt Stern-deuterei; auf welche Weise wollte er das Heer erhalten? des Lagers Abgott und der Lnder Geiel". Mansseld wird von Wallenstein bei der Dessauer Brcke .geschlagen 1626; in demselben Jahre schlgt Tilly Christian Iv. bei Lutter am Barenberge. Wallenstein dringt bis Jtland vor, vertreibt die Herzge von Mecklenburg, deren Lnder ihm bertragen werden; wird General des baltischen und ozeanischen Meeres; Plan einer deutschen Seemacht! Stralsund trotzt ihm (seine Drohung!). Im Lbecker Frieden erhlt Christian Iv. seine Lnder zurck (gegen welches Versprechen?). Der Kaiser erlt 1629 das Restitutionsedikt, nach welchem die seit dem Passauer Vertrag eingezogenen geistlichen Gter wieder herausgegeben werden sollen. Der Protestantismus am Rande des Untergangs; der Kaiser auf dem Gipfel der Macht (denke an Karl V. nach der Schlacht bei Mhlberg!). Durch fein willkrliches, gebieterisches Betragen hatte sich Wallenstein auch den Ha der katholischen Fürsten zugezogen; dazu Klagen der die furchtbaren Plnderungen feines Heeres. 1630 auf dem Kurfrsteutag zu Regensburg wurde er des Oberbefehls entsetzt. Wie verhielt er sich gegenber der Absetzung? . 162. Schon nahte der Retter des Protestantismus, Gustav Adolf von Schweden, tnv Bunde mit dem Kardinal Richelieu, welcher vorerst Hilfsgelder zahlte. Grnde fr feine Einmischung: die Bedrngnis seiner Glaubensgenossen; die mecklenburgischen Herzge waren seine Verwandten; die bedrohliche Machtentfaltung Habs-burgs an den nrdlichen Meeren; der Plan, die Ostsee zu einem schwedischen Meer zu machen. 1630 landet der fromme König an der pommerschen Kste mit einem gut gebten Heere, in welchem strenge Mannszucht herrschte. Die Kurfrsten von Brandenburg (Georg Wilhelm,
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