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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 520

1877 - Leipzig : Teubner
520 r'0 [Aolol — I (Hedelin, Vico, Wood) hat Fr. A. Wolf in den Prolegomena (1795) die Geschichte der homerischen Dichtung entwickelt und ist dabei, indem er einem so frühen Zeitalter den Gebranch der Schrift für litterarische Zwecke absprach, zu der Ansicht gekommen, daß wir in Homer die dichterische Production eines langen Zeitraums vor uns haben, welche, allein durch die Kraft des Gedächtnisses erhalten, in der Zeit des Peisistratos gesammelt und vereinigt worden sei. Wolf hat seine Forschungen nicht abgeschlossen, aber durch das Gegebene iu weitesten Kreisen Interesse für den Gegenstand erweckt. Nach G. Hermann hat ein Dichter den Zorn des Achilleus und die Rückkehr des Odysseus in zwei wenig umsangreichen Gedichten besungen, die durch Erweiterungen allmählich die gegenwärtige Gestalt erhalten haben. K. Sachmann hat, geleitet durch die Vergleichung mit dem nationalen Epos der Nibelungen, die Ilias zuerst 1837 in einzelne Lieder (Liedertheorie) zerlegt, die von verschiedenen Verfassern herrühren und in sich abgeschlossene Ganze bilden. Auf dem Wege, die ursprüngliche Ilias wiederherzustellen. ist ihm Köchly gefolgt, der nicht blos in seinen dissertationes (1850—59) den Inhalt des Gedichts einer genauen Analyse unterworfen, sondern auch in seiner Ausgabe alle unechten Zuthaten (von seinen 16 Liedern) auszuscheiden versucht hat. Andere, des. Hoffmann, haben aus den Eigenthümlichkeiten der Sprache und des Versbaues den verschiedenen Ursprung einzelner Partieen festzustellen gesucht. Nachdem man sich bis dahin meist auf die Ilias beschränkt hatte, ging A. Kirchhofs (die Komposition der Odyssee, 1869) auch an dieses Gedicht, dessen echter Kern nach seiner Ansicht durch Umdichtungen entstellt ist. Diesen Bestrebungen gegenüber fehlt es nicht an eifrigen Bekämpsern der Liedertheorie und sogenannten Unitariern, unter denen Nitzfch, Nutzhorn, Kiene, Bergk, Volkmanu und Kammer eine hervorragende Stelle einnehmen, obgleich auch diese weit entfernt find,- die Integrität der Dichtungen zu behaupten. Noch andere nehmen eine vermittelnde Stellung ein, wenn sie in Homer den Dichter der beiden großen Epen erkennen, die er aus den einzelnen Liedern verschmolzen habe (so Ritschl), ober wenn sie die Einheit der Odyssee zugeben, aber aus der Ilias eine Achilleis (Buch 1. 8. 11. 22.) und eine Ilias (B. 2. 7. 10.) herausschälen (Grote und Friedländer 1853), ober wenn sie von einer /ufjvis allein ausgehen. Eine gute Zusammenstellung gibt H. Bointz, über den Ursprung der hom. Gedichte (4. Aufl. 1875). Ofioioi. Nach der liturgischen Verfassung bildete die siegreiche, eingewanderte dorische Bevölkerung. im Gegensatze gegen die unterworfene, aber persönlich freie und besitzende ursprüngliche Bevölkerung, die Perioiken, und die geknechteten Heloten (s. Helotes), die eigentliche herrschende Volksgemeinde. Die durch Lykurgs Einrichtungen hergestellte Gleichheit des Grundbesitzes war die Grundlage der gleichen politischen Berechtigung, zu der der Einzelne durch die spariia-tische Erziehung, die Lebensweise, die gemeinschaftlichen Syssitien und die ander», das Aufgehen der Judividualität in die große Staats-gemeiuschast bezweckenden, Einrichtungen befähigt [onorarium. wurde. Die Verminderung der Bürgerzahl durch Kriege und die durch das Gesetz des Epitadeus (nach dem peloponuesischen Kriege; eine genaue Zeitbestimmung läßt sich nicht geben) gestattete freie Verfügung über den Grundbesitz durch Schenkung bei Lebzeiten oder auf den Fall des Todes brachte Ungleichheiten in dem Besitze hervor, die zur Erschütterung der alten Verfassung führten. Denn indem bei der Ungleichheit des Besitzes die Aermeren nicht mehr im Stande waren, in vollem Maße an der alten Erziehung und der gemeinschaftlichen Lebensweise theilzunehmen, war es ganz folgerecht, daß sie auch in ihren Berechtigungen geg<n die Vermögenderen zurücktraten; letztere erhielten nun ausschließlich den Namen der Gleichen (o/notot), der früher alle spartanischen Bürger als Gleichberechtigte bezeichnete; die Minderbegüterten wurden (Geringere) genannt. Die Homoien bildeten die fiixgu ix-hitjolcc, und aus ihnen wurden die Gerouten genommen, die Hypomeiones hatten nur den Zutritt zum Ephorat. Xen. resp. Lac. 3, 4. 10, 7. Hoinöle, Oiiölr] oder 'Ofjouov, der nördlichste Pnnct der thessalischen Halbinsel Magnesia, ein fruchtbarer, wasserreicher Vorberg des Ossa (s. d.) gegen das Tempethal hin, nebst einer gleichnamigen Stadt. Strab. 9, 443. Paus. 9, 8, 6. Liv. 42, 38. Honor, Honos, Perfouificatton der Ehre, steht in enger Verbindung mit Virtus, der Per-sonification kriegerischer Tapferkeit. Marcellus erbaute beiden gemeinschaftlich einen Tempel vor der Porta Eapena, welchen er in der Schlacht bei Clastidium am Padus (222 v. C.) gelobt hatte. Da aber die Pontifices erklärten, zwei Gottheiten könnten einen Tempel nicht gemeinschaftlich haben, so wurde neben dem ersten noch ein zweiter gebaut. Liv. 27, 25. Einen gemeinschaftlichen Tempel erhielten ' beide Gottheiten von Marius nach Besiegung der Eimbern. Honorariuni, griech. xi/xrf oder fiia&ög, eilt schon in der republikanischen Zeit von den Provinzialen den römischen Beamten gewährtes Geschenk, zuerst in Naturalien bestehend; unter den Kaisern das Geld, das diejenigen Provinzialen bezahlen mußten, die zu einem Amte, besonders zu dem eines Decurio (decuvionatus), gelangten. Diese Abgabe erhielten die übrigen, älteren Colleges Vgl. Plin. cp. 10, 113. 114. — Auch die griechischen Redner ließen sich als Sachwalter einer Partei für ihre Bemühung ein Honorar bezahlen, ebenso geschah es auch bei den Römern. Dagegen trat die lex Cincia 204 v. ($. auf: ne quis ob cafiam orandam donura munusve cape-ret. Dies kam später in Vergessenheit, und z. B. Elodius und Eurio ließen sich gut bezahlen. Augustus führte die Bestimmung der 1. Cinc. wieder ein. Bio Cass. 54, 18. Claudius (Tac. ann. 11, 5. 7.) ließ Erleichterung eintreten und setzte als höchstes Maß des honorariuni die Summe usque ad dena sestertia fest. Nero hob diese Bestimmung wieder aus und erneuerte das Verbot der 1. Cinc. (Tac. ann. 13, 5.). kehrte jedoch später zu dem Maximum des Claudius zurück (Suet. Ner. 17.). Zur Zeit des Trajauus hatte man in sophistischer Vereinigung der 1. Cinc. und des Herkommens festgesetzt, daß die Parteien zuvor schwören mußten, ihrem Advokaten

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 607

1877 - Leipzig : Teubner
Komoedia. 607 stophanes, von dem allein noch vollständige Dramen uns erhalten sind, aus denen sich das Wesen der Gattung erkennen läßt. Jede Schwäche, jedes sittliche Gebrechen, jede politische Verkehrtheit und verderbliche Richtung selbst au deu angesehensten und mächtigsten Männern wurde gerügt und dem Spotte preisgegeben. Auch selbst Heroen und Götter wurden ihrer Würde entkleidet und in ihren Schwächen und Blößen dargestellt. Ehrgeizige, ungeschickte Feldherren, unruhige, anmaßende Demagogen, lächerliche Philosophen und verderbliche Sophisten, Dichter und Redner brachte sie unter ihren eigenen Namen und mit treuer Nachbildung ihrer äußeren Persönlichkeit durch besonders dazu gefertigte Masken aus die Bühne: niemand blieb verschont, der die Geißel des Spottes zu verdienen schien. Dabei wurde freilich die Schilderung zum Zerrbilde. Niedrige Bilder und Gleichnisse, schmutzige Späße und Ausdrücke siud nicht eben selten. Die K. des Aristophanes hat einen durchaus öffentlichen Charakter, alle Verhältnisse des Staats- sowie des Privatlebens kommen, schonungslos mitgenommen, zum Vorschein und vor die Augeu des Publicums. „Es übt somit die alte Komödie das Amt einer politischen Censur ans und vertritt mit unbeschränkter Freiheit die öffentliche Meinung. Jedes ihrer Stücke betrachtet das Gefammtleben des Staats in einem einzelnen, aber wichtigen Momente, woran das Allgemeine in gleicher Zeit sich abspiegelt. Aber langsam und nicht aus einmal ist ihr der Umsang dieser Kritik klar geworden. Den ersten Anstoß emfing sie von der reichen, ans vielfachen Elementen zusammengesetzten städtischen Gesellschaft, denn die wahre Komödie bedarf eines Gegensatzes in der Gesellschaft. Dann muß sie aber auch eine Gegenwart voll von Bewegung und Widersprüchen vorfinden, da sie von der Gegenwart sich nährt und auf sie einwirkt. Und diese Bedingung war in Athen während der Zeit der Ochlokratie allerdings vorhanden. Von der Ochlokratie kam den Komikern ein reicher, unbegrenzter Stoff für ihre Darstellungen. Denn in wenigen Jahren hatte die Pöbelherrschaft den sonst gediegenen Kern des attischen Volksstammes so ausgehöhlt und zerfressen, daß die Möglichkeit einer bessern Zukunst verloren war, da sofort in die ochlokratischen Trümmer und Schäden arglistige Demagogen eindrangen, neben denen fanatische Priester des Atheismus und des einheimischen oder asiatischen Aberglaubens, Männer der Wissenschaft und Wortführer sophistischer Bildung 3 im Stillen wirkten. Diefe staatliche und gesellschaftliche Entartung nahm die alte Komödie zum Gegenstände ihrer Darstellung. Sie matt daher unablässig die Unpolitik und Anarchie des Staats, die winzigen Staatsmänner, die Erniedrigung der Bürger in Volksversammlungen und im Gerichtswesen, die Verderbtheit des Volkscharakters in der Oeffentlichkeit und Familie, die Auslösung der menschlichen Baude in der Religion und Erziehung, in den Ständen und Geschlechtern. Es dichteten die Komiker im Bewußtsein des allgemeinen Unglücks, und sie liebten ihr Vaterland zu warm und innig, um die bessere Vorzeit vergessen und die Reste der Sinnlichkeit und Ehre preisgeben zu können. Indem sie nun ihre Zeit der Wahrheit gemäß in den Umrissen einer verkehrten und verschrobenen Welt zeichnen, worin alle einander gleich geworden und in aller möglichen Ungebun-benheit sür einen tollen Karneval vereint zu fein scheinen, gewinnt die Komödie zwei wesentliche Elemente, das Phantastische und das Recht der Jn-convenieuz, so daß stein dieser Beziehung als ein vollkommener Gegensatz zur Tragödie erscheint." Die K. idealisirt die Menschen und ihre Angelegenheiten in einem der Tragödie entgegengesetzten Sinne, nämlich ins Häßliche und Niedrige. Und wie in der Tragödie harmonische Einheit in jeder Beziehung herrschen soll, so darf die K. üt einer chaotischen Fülle leben, die buntesten Gegensätze und Widersprüche herbeiziehet!, sich Willkür aller Art erlauben, da das ganze Drama ein einziger großer Scherz sein soll, der wieder eine ganze Welt einzelner Scherze enthält. Daraus erklärt sich die große Formlosigkeit der Stücke, welche gänzlich ohne bestimmten Plan und Einheit gearbeitet siud, sowie die häufigen Verstöße gegen Anstand und Sitte. Bei den letzteren ist aber nicht zu vergessen, daß die Alten über gewisse Dinge eine ganz andere uni) weit freiere Sitten-lehre als wir hatten, und daß die mnthwillige Ausgelassenheit der Dionysosfeste auch den thierischen Naturtrieb einmal der Fesseln entband, welche ihm sonst Sittlichkeit und Anständigkeit anlegten. Es waren jene Feste eine vollkommene Faschingszeit, welche Alles entfesselte und auch der Komödie eine ungezügelte Freiheit zuließ. Endlich ist es den Dichtern nie darum zu thun gewesen, durch unsittliche Späße und Possen blos das Gelächter der Menge zu erregen, es offenbart sich vielmehr auch in der tollsten Ausgelassenheit ein sittlicher Ernst. — Die Sprache der 4 alten K. ist der reinste Atticismus sowol im Dialog als auch in den Choren, die sie eben so gut als die Tragödie hat, nur keine arä- Glfia, d. i. Gesänge zwischen den einzelnen Steten. Der Chor selbst bestand aus 24 Personen, die sich oft in 2 Halbchöre theilten. Der Tanz des kom. Chores war der sogenannte hoqsci!; (s. tu, der in seinen Bewegungen und Springen ausgelassen, mnthwillig, ja auch zuweilen unschicklich und unzüchtig war. Eine besondere Eigenthümlichkeit des kom. Chores war die Parabase, Trttgßßttcig. Die Parabase war ein Intermezzo und steht streng genommen mit der dramatischen Kunst in Widerspruch, da die Illusion ausgehoben und das Spiel unterbrochen wird, damit der Dichter sich mit dem Pnblieum verständigen kann. Sobald nämlich die Exposition des Stückes abge schlossen und das Thema hinlänglich begründet war, entstand ein Ruhepunct im Dialog; der Chor, welcher bisher auf der Bühne am Dialog seinen Antheil gehabt hatte, nahm nun, zum Zuschauerraume gewendet (ttqos to ftsarpov nccqk-ßrjvcci), eine Stellung auf der Orchestra ein, um Wünsche, Klagen, Verdienste und andere Jnteres-. sen des Dichrers vorzubringen und in ihr Sicht zu setzen, dann aber auch die Götter des Staates zu preisen und politischen Tadel gegen Personen und Mängel des öffentlichen Lebens vorzubringen. So bildet die Parabase, welche nach Verlauf größerer Abschnitte im Stücke wiederkehrt, eine Digression von den poetischen Zwecken des Stücks zu deu Interessen.der Gegenwart und gleichsam ein Programm des Komikers, für den meist der

3. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 3

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Lnzyklopädismus u. Patriotismus als Zwecke des Geschichtsunterrichts Z Volk zu Volk verschieden sind - im Verlauf der Gesamtgeschichte ist es aber nicht begründet. Diese ist übernational. Sie stellt das Stück als Ganzes vor, das auf der Bühne der Kulturmenschheit aufgeführt roirö; die einzelnen Nationen sind darin nur die in steter Wechselwirkung Mitspielenden. wie man nun ein Schauspiel nicht voll verstehen sann, wenn man immer nur oder doch hauptsächlich einen einzigen Schauspieler beobachtet, so ist es auch mit der Weltgeschichte, und doch ist solche Konzentrierung des Interesses auf das eigene Volk die unvermeidliche Wirkung eines Unterrichts, öeffen Hauptaufgabe in der Stärkung des Patriotismus besteht. Sie führt zu einer Verengung des Blickfelds, einer falschen Brechung der von Den geschichtlichen Objekten ausgehenden Lichtstrahlen, einer Verzerrung des in unserem Geiste entstehenden Bildes, d. H. zu einer Verfälschung der geschichtlichen Wahrheit: Gefahren, die in gewissem Grade, wie erwähnt, infolge des Zwanges praktischer Erfordernisse unausweichlich sind, die man aber nicht noch durch Aufstellung eines Lehrziels, das dem Wesen des Geschichtsunterrichts nicht entspricht, vergrößern soll, vielleicht noch bedenklicher ist die bei einem patriotischen Geschichtsunterricht — man gestatte diese kurze Ausdrucksweise — sich ergebende Versuchung, nicht nur durch die Auswahl, sondern namentlich durch die Bewertung der „Helden", Ereignisse, Leistungen das eigene Volk als das Mustervolk, die anöeren als minderwertig darzustellen. Historiker von großer Berühmtheit, antike und moderne öeutsche und andere, sind dieser Versuchung verfallen, und man liest sie vielleicht noch wegen des hinreißenden Schwungs ihrer Darstellung; aber wer nach Wahrheit sucht, greift nicht zu ihren Werken? wir lächeln gern über die Selbstverstänölichfeit, mit der sich Franzosen und Engländer für das erste Volk der Welt halten, über ihre Unwissenheit in bezug auf Kultur und Geschichte des Auslands, über die anmaßliche Einbildung von Slawen und Magyaren auf eine erborgte Halbbildung, die wie ein leichter Firnis über der inneren Unkultur liegt; aber daß wir von unserer eigenen Unübertrefflichfeit aufs innigste überzeugt sind und im Urteil über das Huslanö ein ganz erhebliches Ittaß hochmütigen Dünkels mitsprechen lassen, erscheint uns nicht belächelnswert. Der Geschichtsunterricht soll diese Neigungen nicht fördern, sondern daraus hin- 1 „No works are so quickly superseded as patriotic histories“, sagt h- P* ®ooch in feinem ausgezeichneten Werke „History and historians in the nineteenth Century“ (1913) S. 73, und er belegt feinen Latz durch zahlreiche Beispiele.

4. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 9

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Das Recht der Kulturgeschichte 9 der Freiheit der Lehrer in bezug auf Inaß und Hustdqhi des Stoffes einen erfreulich weiten Spielraum gelassen. In der Tat: macht man, entsprechend unserer Zweckbestimmung („(Einsicht in das Werden der uns umgebenden Welt") den Gegenwartswert zum Maßstab der Stoffauswahl, so kann man gar nicht umhin, für die Kulturgeschichte volles vaseinsrecht und breite st en Spielraum in der Schule zu fordern.1 Denn in tausend Beziehungen ragen nicht nur ältere Schichten unserer eigenen Kuiturentunceiung in die Gegenwart hinein, sondern auch Kulturschöpfungen längst untergegangener Völker sind noch unter uns lebendig, bestimmen unseren Alltag, füllen unsere Feierstunden mit Freude und Bewunderung. Noch teilen wir Jahr und Stunde, Kreis und Winkel, Himmelsbogen und Sonnenbahn nach dem System der alten Babylonier ein, während die Feldzüge und (Eroberungen ihrer Tiglat-pilefer und Kssurbanipal uns nicht mehr kümmern. Kunst und Dichtung der Hellenen wirken auf die empfängliche Seele heute so tief wie vor 2000 Jahren- selbst in der Übersetzung entzücken die tiefsinnigen Dramen des äschijlos und Sophokles unseren Geist, und immer neue Anregungen finden Künstler, Dichter und Denker der Gegenwart in dem unerschöpflichen Reichtum der griechischen Geisteswelt- aber das ewige Gezänk der Zwergstaaten erfüllt uns mit Ekel, nur um der klassischen Darstellung des Thukydides willen fesselt uns noch der Verlauf des pe-loponnesischen Krieges, und nur das große Ringen der Griechen mit den Persern vermag uns noch tiefere Teilnahme abzugewinnen, weil hier — Kulturgüter auf dem Spiele standen, deren Fortentwicklung für alle Zukunft bedeutungsvoll war. Die Renaissance, dieser wundervoll kecke Geistesfrühling der Neuzeit, von dem dann soviel Blütenträume jäh verwelken mußten, begegnet unter den Gebildeten unserer Tage allenthalben brennendem Interesse2; das einzige, was sie dabei links liegen lassen, sind die politischen Vorgänge, all die Ligen und Intrigen, Kriege und Friedensschlüsse, Staatsgründungen und -Vernichtungen, (Erhebung und Vertreibung von Tyrannen und Dynastien, und selbst die Historiker fesselt wohl der neue Typusdes Renaissancestaats und des Renaissancefürsten, aber nicht das Besondere und Spezielle. 1 Auf die Frage, ob der Ausdruck „Kulturgeschichte" berechtigt oder „peinlich unlogisch" fei, lasse ich mich nicht ein; jedermann versteht ihn, und er erfüllt seinen Zweck sehr gut. 2 ©obtneaus „Renaissance" erlebte zu der schon feit Jahren vorhandenen, weitverbreiteten Übertragung von Schemann im Jahre 1912/13 vier neue Übersetzungen ins Deutsche, eine ins Italienische, eine ins Englische-

5. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 108

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
108 Die griechische Geschichte ich trotz ihrer militärischen Wichtigkeit ganz kurz ab, und hebe nur die Maßlosigkeit der von Kleon geleiteten Demokratie während der Sphak-teria-Episode stärker hervor. Ähnlich verfahre ich mit der sizilischen Expedition. Gb die Athener mit diesem Unternehmen politisch klug oder unklug gehandelt haben, kann uns im Grunde gleichgültig sein- wie aber die Ausführung durch die von wechselnden Stimmungen und böswilligen partetränken beherrschte, völlig unzuverlässige Lkklesie von vornherein gelähmt wurde, ist wichtig für die Schätzung der Demokratie in Kriegszeiten. Der dekeleische Krieg offenbart nun immer deutlicher die innere Faulheit des attischen Staatsroesens. Ich erzähle die (Ereignisse, lasse sie aber nicht lernen, sondern kritisieren. Immer schärfer tritt allmählich der Grundcharakter der ringenden Gemeinwesen heraus, in Alkibiades und Lysander gewissermaßen Fleisch geworden, und der schließliche Ausgang verliert das Überraschende, erscheint als unvermeidliches Ergebnis. (Ein Rückblick faßt noch einmal die Gründe der Niederlage Athens zusammen, wobei natürlich die Schüler das Beste tun, der Lehrer nur zurechtrückt und vervollständigt, und als allgemeinste Lehre ergibt sich, auch für unsere kulturtrunkene Zeit ein Menetekel, daß weder die üppigste materielle Zivilisation noch eine Hochblüte der künstlerischen und wissenschaftlichen Kultur die innere Gesundheit einer Nation verbürgen, wenn sie nicht von jener sittlichen Tüchtigkeit getragen sind, die das Gemeinwohl nicht nur über das kleine Ich setzt, sondern — was schwerer ist und auch unseren Zeitgenossen oben und unten allzu oft nicht gelingt — über das Interesse der politischen Partei, der gesellschaftlichen und beruflichen Gruppe, der man angehört, wenn der peloponnesische Krieg solche politische und ethische (Einsichten zu wirklichen Überzeugungen zu verdichten vermag, ist es nicht überflüssig, sich mit ihm zu beschäftigen, wohl aber ganz überflüssig, ihn auswendig zu können. Das eigentliche „Beweismaterial" haftet übrigens ganz von selbst, wenn es so durchgearbeitet wird. Die beste Illustration zu den gewonnenen (Erkenntnissen liefert der Prozeß des Sokrates, zu dem die Weitererzählung der (Ereignisse alsbald die Klasse führt. (Es ist nunmehr an der Zeit, die Schüler mit dieser Persönlichkeit bekanntzumachen, die hinter einer schrullenhaften Außenseite den Charakter eines echten Propheten und Apostels birgt. Ich halte es nicht für erforderlich, als (Einleitung einen Abriß der ganzen griechischen Philosophie bis auf Sokrates zu geben; dieser gehört an andere Stelle, verständlich ist Sokrates auch ohne diese Vorgeschichte. Denn es

6. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 116

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
116 Die griechische (Beschichte Deshalb darf man aber doch fragen, ob das, wofür Demosthenes kämpfte, nicht wert war, daß es zugrunde ging, und ob Philipp es nicht durch Besseres zu ersetzen vermochte und gedachte. Die Ähnlichkeiten mit der preußisch-deutschen Geschichte drängen sich hier geradezu auf, und in diesen Dergleichen liegt m. E. das Lehrreiche für die Schüler. Line nordische tttilitärmonarchie, halb in, halb neben der Gesamtnation stehend, mit eigenem Nationalbewußtsein und eigener Großmachtspolitik, vernichtet mit Waffengewalt die flftersuveränität und „Libertät" der Kleinstaaten, um sie aber sodann durch ein föderatives Band, unter (Erhaltung ihrer staatlichen Selbständigkeit, zu einem größeren Ganzen von unvergleichlich bedeutenderer Leistungsfähigkeit zusammenzufassen und die dadurch entbundenen Kräfte gegen den gemeinsamen Nationalfeind mobil zu machen: das paßt auf Makedonien, Hellas, Philipp, es paßt auch auf Preußen, Deutschland, Bismarck. Die Befugnisse der präsidialmacht und der Bundesvertretung mag man noch besonders vergleichen. Über dem Ähnlichen vergesse man jedoch auch das Abweichende nicht, sowohl in den Einrichtungen (Preußen gehört selbst zum Bunde, Makedonien nicht; Deutschland hat auch ein Volkshaus, der Hellenenbund nur ein Staatenhaus; die Reichsfunktionen sind unvergleichlich viel mannigfaltiger als die des Hellenenbundes), als auch namentlich in den (Besinnungen: die deutsche Nation wollte die (Einheit und stritt nur um die Form und den Umfang, die hellenische wollte die Einheit nicht. Dies Fehlende aber war durch nichts zu ersetzen, denn der Wille ist von allen Kräften des Weltgeschehens die gewaltigste. Das mag schließlich die letzte und feinste (Erkenntnis sein, die den Schülern aus der Betrachtung dieser Dinge erwächst. Der Fortgang der Ereignisse weist hier und dort nach sehr verschiedener Richtung. Nicht nur Alexander lenkt mehr und mehr aus nationalhellenischen in universalpolitische Bahnen: auch die Hellenen vermögen sich in ihre neue Lage nicht zu finden, sie empfinden die (Einheit nicht als Segen, sondern als Joch, suchen sie abzuschütteln (331), werden überwältigt, und nun tritt die makedonische Herrschaft an Stelle der Hegemonie, ein Zustand, den man im außerpreußischen Deutschland so sehr gefürchtet hat, und den Bismarcks geniale Gestaltung der Reichsverfassung so glücklich vermieden hat. § 10. Alexander und der Hellenismus. Daß Alexanders Geschichte als Grundlage universalhistorischer Entwicklungen Gegenstand des Unterrichts sein muß, bedarf weiter keiner

7. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 118

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
118 Die griechische Geschichte nis wichtiger ist als die altrömische Geschichte, besitzt eine so ungeheure welthistorische Bedeutung, daß es fast unbegreiflich ist, wie man ihn bisher so völlig vernachlässigen konnte. Und dann: wie lehrreich ist der Hellenismus 1. in seiner durchgehenden Verschiedenheit vom klassischen Hellenentum und 2. in seiner vielfachen Übereinstimmung mit modernen Zuständen? töie wenige Epochen ist er geeignet, durch vergleichende Heranziehung von Zurück- und vorausliegendem historisches Verständnis zu erzielen, das historische Urteil zu bilden - wie wenige, bietet er auch konzentrische Mittelpunkte der Betrachtung, wie sie Kästner verlangt2, wie sie sich aber nicht immer ungezwungen ergeben, wenn wir unseren Schülern von dieser reichen und fruchtbaren Zeit nichts weiter lehren, als daß damals noch eine Anzahl schöner Skulpturen entstanden sind, und daß die Verwandlung des Griechischen zur Weltsprache die Verbreitung des Christentums erleichtert hat, wie es gemeiniglich geschieht, so ist das eine schlimme Unterlassungssünde, zumal da es an guten Arbeiten über den Hellenismus nicht mehr fehlt.3 Der Hellenismus ist ein Zeitalter durch und durch individualistischen Geisteslebens. Ittan kann diesen Gesichtspunkt auch im Unterricht zum herrschenden machen, indem man ihn bei jedem einzelnen Kulturztveige herausarbeiten läßt; jedenfalls wäre er bei einer zusammenfassenden Schlußbetrachtung scharf in den Vordergrund zu rücken, vielleicht ist es am Leispiel des Hellenismus am leichtesten möglich, den Schülern die Begriffe Individualismus und Sozialismus mit wirklichem anschaulichem Inhalte zu erfüllen. 3m einzelnen könnte man wie folgt disponieren: 1. Der hellenistische Staat.4 Sein Umfang: Gegensatz zum Stadtstaat, aber — weil nicht national geschlossen — auch zum Typus des modernen Territorialstaats. Folgen für die Regierung: Demokratie 1 „Hie war Leben wie Kunst dem Modernen so ähnlich wie zur Zeit des Hellenismus", sagt (E. Bethe, Die griech. Poesie, in Gercke-Nordens (Einleitung I S. 315. vgl. jetzt auch Dürr, Die Behandlung der Hellenist. Kultur im Unterricht des Gymnasiums. Progr. Baden-Baden 1914. 2 (D. Kästner, Der Lehrplan der höheren Mädchenschule, 1909 S. 63. 3 klusgezeichnete Werke sind Kaerst, Geschichte des hellenistischen Zeitalters I 1901, Ii 1 1909 und Wendland, Die hellenistisch-römische Kultur in ihren Beziehungen zu Judentum und Christentum; jetzt auch Baumgarten»poland-Xdagner, Die hellenistisch-römische Kultur, 1913. 4 Tttit dem Staat anzufangen empfiehlt sich m. E., weil an ihm das radikal Neue der (Epoche am leichtesten einleuchtet.

8. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 119

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Kultur des Hellenismus 119 — bei dem Mangel repräsentativer Einrichtungen — unmöglich (Rückblick auf die Voraussetzungen dieser Staatsform), nur für polis geeignet, außerdem total abgewirtschaftet, Aristokratie durch die Entstehung dieser Staaten (Eroberung) ausgeschlossen - also Monarchie. Bas relativ Neue dieser Staatsform; vergleich mit Tyrannis (aber diese auf die polis beschränkt), mit dem mazedonischen Königtum (aber dieses national und nicht unumschränkt), mit den orientalischen Weltreichen (aber hier ist der König der Vertreter eines herrschenden Volks gegenüber vielen untertänigen). Der absolute, unnationale, dynastische Charakter der hellenistischen Monarchie (Herrscherkult, Münzbild, der philosophische 3dealh)pus des Herrschers; evboeoq bouxeta). Die technischen Organe der Herrschaft: Finanzwesen, Söldnerheere, Beamte (Staatsrat); jetzt Sachverständnis Voraussetzung staatlicher Tätigkeit, nicht mehr Bürgerqualität.1 Folge für die Nichtsachverständigen: vom Staat ausgeschlossene Untertanen, kein Staatsvolk mehr; nichtöffentliche Kabinettsregierung, (Besetz durch Verordnung ersetzt, (vergleich mit der Gegenwart, wo durch vielfache Repräsentation, Selbstverwaltung, Caiengerichte ein Ausgleich der feindlichen Prinzipien versucht ist; steht der hellenistische Staat dem altgriechischen oder dem modernen näher?) Die individualistische Natur dieses Staates. Modifikation der Staatszwecke. Übernimmt der hellenistische Staat die Kulturaufgaben der polis? Seine umfassende verwaltungs-tätigkeit, am anschaulichsten in Ägypten, einem klassischen Lande uralter verwaltungsarbeit. 2. Das tägliche Leben der hellenistischen Menschen, wegen seiner verblüffenden Ähnlichkeit mit dem modernen Leben möchte ich ihm eine — nicht zu eingehende — Darstellung gönnen, etwa in der ctrt, wie es Ziebarth im letzten seiner „Kulturbilder aus griechischen Städten"2 getan hat. Der Gegenstand führt von selbst auch zu der neuesten, so fabelhaft ergebnisreichen Husgrabungstätigkeit in Ägypten; es schadet nichts, wenn die Schüler schon hier etwas vondxyrhyn-chus hören. 1 Suibas s. v. ßaaixeia: ovjtg qpuatq oute tö öikcuov äirobiboüat toic; ävopuü-ttok; xctc; ßamxevaq, äxxct rotc; buva^voic; riyetoom atpaxcm^bou Kai xglp£ew Trpd-snata vouvexux;, zitiert bei Kaerft Ii 1, S. 181 stnm. 3. 2 „Aus Natur u. Geisteswelt" Bb. 151. Der Philolog, der die Papyri selbst kennt, wirb statt der von Siebarth gewählten auch leicht anbere, treffenbe Beispiele vorführen können.

9. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 98

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
98 Die griechische Geschichte man das nicht zugeben dürfte. Eben deshalb aber möchte sich ein langes verweilen bei diesen Anfängen nicht empfehlen.1 § 6. Die folonische Verfassung und ihre Weiterbildung zur Demokratie. Die Geschichte Solons hat in mehrfacher Hinsicht didaktische Wichtigkeit. Sie gestattet, teilweise die Quellen selbst sprechen zu lassen - denn die Gedichte Solons sind eine Quelle, die kaum kritische Bedenken erregen können, und es ist lehrreich, aus ihnen den Sachverhalt herausschälen zu lassen. Huch einzelne Abschnitte aus piutarchs „Solon" sind brauchbar. Die (Einteilung der Bürgerschaft z. B. mag man direkt im 18. Kapitel lesen lassen- auch wohl die kleine Abhandlung über die Seisachthie im 15. Da hier die wirtschaftlichen Verhältnisse einmal zu tiefeinschneidenden Neuerungen führen, ist es lohnend, sie an dieser Stelle darzustellen und aus den athenischen Vorgängen die Wichtigkeit eines gesunden Bauernstandes für das Gedeihen des ganzen Staates abzuleiten. Bei den versuchen der Abhilfe muß auch Drakons gedacht und der sprichwörtliche Vorwurf der Strenge von ihm auf das alte Gewohnheitsrecht, das er lediglich aufzeichnete, abgewälzt werden. Schade, daß wir von den Gesetzen Solons so wenig kennen; so werden wir uns auf die Seisachthie und auf die neue Verfassung beschränken müssen. Auf die Namen der vier Klassen kommt es, wenn man sie auch nennen wird, doch weniger an als auf den Charakter der Verfassung. Die Schüler können durch Nachdenken und Dergleichen hier beinahe alles selbst zusammentragen: inwiefern sich diese Verfassung von der alten unterschied, und inwiefern sie doch die Macht in denselben Händen ließ (prinzipielle Md faktische Differenz), welche aristokratischen, welche demokratischen Elemente sie enthielt, und inwiefern sie alle Volksklassen zu befriedigen oder nicht zu befriedigen geeignet war. Ittan vergleiche sie auch mit der modernen (Einrichtung des Klassenwahlrechts, mit der sie manches Gemeinsame hat, wenn auch die Alten naiv vom „vermögen", nicht von der „Steuerleistung" sprachen. Tatsächlich ist die Ähnlichkeit auch in letzterer Hinsicht bedeutend: der progressiv steigenden Einkommen- und Erbschaftssteuer unserer Zeit entspricht die noch weit drückendere Leiturgien- 1 Dr. Moritz Müller a. a. (D. will sie sogar ganz unberücksichtigt lassen. Um „Bescheidenheit im Urteil zu lehren" (S. 9), sind sie aber doch nicht ungeeignet. Ittit einem historischen Kunstunterricht läßt sich natürlich auch die von ihm befürwortete Reihenfolge nicht vereinigen.

10. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 103

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Seebund. Kämpfe um die Hegemonie 103 stände des Reiches einzuflößen? Lin Hinweis auf das Verhältnis der deutschen (Einzelstaaten zu Preußen wird das Verständnis fördern, um so mehr, als den Deutschen der Partikularismus genau so im Blute steckt wie den Hellenen. Uns hat die Lösung zweierlei erleichtert: eine lange, schmerzliche Erfahrung, wie sie in dieser weise den Griechen fehlte, und ein politisches (Sertie. ctber perikles war kein Bismarck. Dabei zeigen die späteren Siege über die Perser (Lurymedon, Salamis auf Cqpern), daß der Bund große nationale Hufgaben lösen kann, sofern er einig ist; aber die Sprache dieser Tatsachen bleibt unverstanden. Die Kämpfe Athens und Spartas um die Hegemonie können zwar nicht wegbleiben 1. um des Zusammenhangs willen, besonders weil erst sie den (2.) peloponneftfchen Krieg verständlich machen, und 2. weil sie einen weiteren Beweis dafür bilden, daß die Perserkriege, auch abgesehen vom Seebunde, keineswegs als nationaler Kitt gewirkt hatten, sondern der Stammesgegensatz der Dorier und 3oner und der verbissene Partikularismus noch in voller Blüte standen. Rber gelernt werden sollen diese Ereignisse nicht. (Es muß entschieden bestritten werden, daß ihre Kenntnis für den Gebildeten unserer Tage erforderlich oder auch nur erwünscht sei. (Es handelt sich in ihnen weder um das Dasein noch um die (Ehre der Kation, auch nicht einmal um die der einzelnen Staaten. Der Neid ist die Triebfeder dieser seelenlosen Kämpfe, Vernichtung des Gegners ihr Zweck, die nationale Selbstentmannung ihr trauriges (Ergebnis. Darum hinweg mit Tanagra, (Dinophqta, Koronea, Nlyronides, Tolmides, Inaros usw. aus dem Kanon der zu lernenden Hamen und Zahlen? Dafür trete eine Betrachtung der bildenden und redenden Künste im Zeitalter der Perserkriege ein. 3n der Plastik handelt es sich hauptsächlich um Probleme der Komposition (Itcetopen, Giebeldreiecke) und der Bewegung (Itcqron, Dornauszieher), in der Poesie um die Anfänge des Dramas, dieser originalsten von allen Schöpfungen des poetischen Genius der Hellenen, hier wird man sich ziemlich tief in (Einzelheiten einlassen müssen, um wirklich klare Vorstellungen zu erzeugen. Für den pädagogisch richtigsten Weg, dieses Ziel zu erreichen, hielte ich es, jeden Schüler ein antikes Drama in wilamowitzscher Übersetzung lesen zu 1 Doch vgl. v. Wilamowitz a. a. (D. S. 133. 2 (Ein so begeisterter Verteidiger des Gymnasiums und Verehrer der Kntike wie 3pfelfofer ist in diesem Punkte ganz meiner Ansicht (a. a. ©. S. 84).
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