Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Die Westhälfte des Kreises wird von den Ämtern Havixbeck
und Nottuln ausgefüllt. Beide liegen in den Baumbergen, der
eine nördlich, der andere südlich. Havixbeck mit 2615 Einwohnern
ist Amtssitz und Pfarrort und hat weit bekannte Sandsteinbrüche.
Sehenswert sind die Kirche und eine Kapelle mit einem Mutter-
gottesbilde, zu dem früher viel gewallfahrtet wurde. In der nahen
Bauerschaft Tilbeck ist die Anstalt „Maria-Hils" für Fallsüchtige.
Noch sei die malerische Ruine Sophienburg und das freiherrlich
Twickelsche Schloß erwähnt.
Nottuln, eine Landgemeinde mit 3846 Eingesessenen, hat seinen
Namen von Nußbaumwald; er weist auf Wodan hin, dem der
Nußbaum geheiligt war, wie denn auch die heutige Gemeinde, früher
Nout (= Nuß) lon (— Wald), zahlreiche alte Götterstätten birgt.
Daß unsere Vorfahren hier zum Götzendienste zusammen kamen,
wird für den Bischof Ludgerus wohl die Veranlassung gewesen sein,
eine mit einem Kloster vcrbundene Kirche zu gründen als eine
Pflanzstätte des Christentums. Das Kloster, ein adliges Damenstift,
wurde 1812 aufgehoben. Die stattlichen Gebäude sind noch ziemlich
erhalten und liegen in der Nähe der schönen gotischen Kirche; sie
dienen jetzt zu Mietswohnungen für die Post und den Arzt. Die
Sage erzählt:
Als die Franken mit den Sachsen Krieg führten, wohnten auf
ihrer Burg Nottuln zwei Brüder, die Edelinge Roibart und Lui-
bert. Nach der Schlacht bei Bocholt, in welcher die Sachsen unter-
legen waren, sammelten diese sich aufs neue auf dem Koesfelder
Berge, um den eindringenden Franken Widerstand zu leisten, unter
ihnen auch die beiden Brüder. Aber sie wurden abermals ge-
schlagen. Roibart geriet in Gesangenschast, und Luibert rettete
sich mit genauer Not, aber schwer verwundet, in seine Burg. Hier
wurde er von den siegreichen Franken belagert. In der Nähe der
Burg lag ein dem heidnischen Gotte, tds Gathon (dem Gotte)
geweihter Wald, Sytheri, und in demselben eine heilige Quelle,
deren Wunderkraft vielfach erprobt war. Um die schweren Wunden
ihres Gemahls in dem heilkräftigen Wasser zu waschen, trug die treue
Burgfrau denselben heimlich zur Nachtzeit durch die Feinde hindurch
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Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Münster und Osnabrück der westfälische Friede ge-
schlossen. 1648. — (Aufgabe: Beschreib nach deinem Lese-
buche: 1. Gustav Adolf. — 2. Tilly. — 3. Wallenstein. —
4. Die Eroberung von Magdeburg. — 5. Die Schlacht von
Lützen.)
§. 65. c. Folgen. 1. Die Reformation blieb besteben,
und Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte; aber
das deutsche Reich lag darnieder, und die Kaiserwürde hatte alle
Bedeutung verloren, der Wohlstand war vernichtet, Sittenlosigkeit
und Roheit allenthalben eingerissen (2/s der Bewohner todt, Städte
und Dörfer verwüstet, Räuber, Hexenprocesse). Deutschland war
ein Bund von 300 sogenannten Reichsständen, denen die that-
sächliche Souveränetät (Landeshoheit) eingeräumt war. Sie konnten
unter sich und sogar mit fremden Mächten Bündnisse schließen
(freilich vorbehaltlich der Rechte des Kaisers, wie nutzlos hinzu-
gefügt war); damit war die letzte Besiegelung der innern Auf-
lösung des Reiches und seiner Dhumacht gegeben. Es wurde ein
Spott fremder Völker und der Deutschen selbst und reifte lang-
sam dem Tode zu, nicht einmal zur Vertheidigung mehr tauglich.
Die Habsburgischen Kaiser konnten nichts mehr ausrichten und
folgerichtig nur an die Stärkung ihrer Hausmacht denken. —
2. Wichtige Grenzländer waren dem Reiche entrissen. Schweden
erhielt Vorpommern, Rügen, einen Theil von Hinterpommern, die
Bisthümer Bremen und Verden; an Frankreich wurden Metz rc.
(§. 62), der Elsaß (außer Straßburg und 10 Reichsstädten), einige
Festungen wie Breisach abgetreten; die Schweiz und die Nieder-
lande wurden aus dem deutschen Reichsverbande entlassen. So
wurde Deutschland abhängig von Schweden und Franzosen. —
3. Das deutsche Volk war also beinahe am Ende seiner Tage
angekommen: doch waren noch zwei Lebenselemente vorhanden:
die zähe Kraft des deutschen Volkes, die durch das in allen Eou-
fessionen neu erwachte religiöse Leben besonders aufgefrischt ward,
und der k u r b r a n d e n b u r g i s ch e Staat, der einst Deutsü)-
lands fester Halt werden sollte. (Als Entschädigung für das ihm
durch Erbrecht zustehende Pommern fvon dem es nur den
größeren Theil H i n t e r p o m m e r n s erhält^ erlangt Branden-
burg Halberstadt, Minden, Ca min, Magdeburg. Zu
welchen Provinzen ist hierdurch der Grundstock gelegt?)
§. 66. Verlauf der Reformation. Allgemeines.
Die Reformation hatte auch in Dänemark Eingang gefunden. — Seit
1397 herrschten die dänischen Könige auch über Norwegen und Schweden
(kalmarische Union). Gustav Wasa befreite S ch w ed e n, wurde 1523 König
und führte die Reformation ein. — In Frankreich führte der Haß
zwischen Reformierten (Hugenotten) und Katholiken zu Kriegen und zu der
sogenannten Bartholomäusnacht oder Pariserbluthochzeit 1572
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Wasa Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Deutschland Schweden Hinterpommern Frankreich Breisach Deutschland Schweden Pommern Minden Magdeburg Dänemark Norwegen Schweden Frankreich