Munter Zeitraum.
44(>
Keine wichtigen Ereignisse nach außen zeichneten seine Regierung
aus, die er seinem Sohne
irr» Christian I!!. hinterließ. Mit dem Schwerte mußte sich
-^59 dieser den ererbten Thron von dem catholischen Cleruä uuo dem
~2r> widerspenstigen Adel erkämpfen. Die Niederländer und Lübecker,
unter denen der Bürgermeister Wullenweber und der vomgcob-
schmiede zum Admiral emporgestiegene Meier die Seele aller Un-
ternehmungen waren, gedachten aus dieser Zerrüttung Handelsvor-
theile zu gewinnen, ernannten den Grafen Christoph von Ol-
denburg zum Befehlshaber ihrer Landmacht und erklärten Krieg
an Dänemark. Diese Gefahr von außen vereinte die Parteien
im Innern und nach einem Interregnum von einem Jahre
j534 ward Christian als König anerkannt. Seine Siege bei Asse ns
1530 und Bornholm führten den Hamburger Frieden herbei,
worin die Hansa ihre Handelsfreiheiten in Dänemark verlor. In
demselben Jahre vollendete auch der König die Einführung von
Luthers Kirchenreformation in seinen Landen durch den tharigen
Bugen Hagen. Der Friede zu Speier befestigte das Vcr-
1544 nehmen mit dem Kaiser; der gefangene Christian Ii. erhielt das
Schloß Kal lundborg zu freierem Aufenthalte, wo er 1559 starb.
Durch einen Vertrag theilte Christian die Herzogthümer Schleswig
und Holstein mit seinen Brüdern J ohann und Adolf unter schwanken-
den Bedingungen und Grenzbestimmungen, ein Stoff zu künftigen
Streitigkeiten. Christian Iii. hinterließ den Ruhm eines kräftigen
und thätigen Regenten. Sein Sohn
1559 Friedrich Ii. regierte in demselben Geiste fort. Der
— 88 Reichsrath Oxe, Dänemarks Sully, nährte und förderte innern
r~'9 Wohlstand, wahrend der König des Reiches Ansehen nach außen
1570 wahrte, denn in dem zu Stettin mit Schweden geschlossenen
Frieden behielt er die Provinzen Schonen, Blekingen, Haltend,
Iämtelawd, Herjedalen und Gothland. Durch die genauere Er-
1574 Hebung eines Su n dz olls und die fleißige Betreibung des Berg-
baues in Norwegen wuchsen dem Staate bedeutende Einkünfte zu.
1588- Christian Sv. gelangte minderjährig auf den Thron und
1648 lm*cr Reichsrathe führten die Vormundschaft. Nachdem er die
~ W) Regierung selbst übernommen, zeigte er zwar treffliche Anlagen,
allein bei seinen kriegerischen Unternehmungen war ihm das Glück
nicht hold. Mit Schweden ausgebrochene Streitigkeiten endigte
1013 der nachlheilige Friede zu Siöröd. Noch unglücklicher mischte
sich Christian Iv. in den Zojahrigen Krieg; denn bei Lurlec
iü2o am Barenberge wurde seine Armee zerstreut und nur den
Umständen verdankte er es durch den Lübecker Frieden ohne
»029 Landerverlust vom Kriegsschauplätze abtreten zu können. Voll
Eifersucht über Schwedens wachsende Macht ergriff er nochmals
1043 die Waffen gegen selbiges, kämpfte aber so unglücklich, daß er in
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Christian_I Meier Christoph_von_Ol- Christian Luthers_Kirchenreformation Hagen Christian_Ii Christian Adolf Christian_Iii Friedrich_Ii Friedrich 88_Reichsrath Dänemarks_Sully Christian_Iv
400
Neunter Zeitraum.
1782
1785
1787
1788
1789
1790
Schritte herab, dem Kaiser einen Besuch inwken abzustatten, ohne jedoch
etwas Wesentliches zu bewirken. Noch immer hatte Joseph seinen
Lieblingsplan, die Erwerbung Baierns, nicht aufgegeben, darum
unterhandelte er mit dem Churfürsten von Pfalz-Baiern, Karl
Theodor, über einen Tauschvertrag, nach welchem er ihm die
östreichischen Niederlande mit dem Titel eines Königreichs
Burgund gegen Baiern abtreten wollte. Kaum aber verlautete
dieser Plan, so schloß Friedrich Ii. den deutschen Fürsten-
bund, welchem Sachsen, Hannover, die Herzoge von Sachsen,
Braunschweig, Mecklenburg, Zweibrücken, der Landgraf von Hessen,
der Churfürst von Mainz beitraten, zur Verhinderung jenes Ent-
wurfs, und Joseph verzichtete nun auf dessen Ausführung. Hier-
auf verbündete er sich mit Katharina Ii. von Rußland zur Ver-
treibung der Türken aus Europa und begab sich selbst zur
Armee, über welche der General Lascy den Oberbefehl führte.
Einige Vortheile begünstigten zwar den Anfang dieses Krieges; al-
lein bei Lugosch, im Bannat, brachten die Türken den Oestrek-
chern durch einen nächtlichen Ueberfall eine empfindliche Niederlage
bei, der Kaiser gerieth in persönliche Gefahr und verließ mißmuthig
und kränkelnd die Armee, indem er die Fortsetzung des Krieges
dengeneralen Laudon und Haddick übertrug. Neuerungen im
Zollwesen erregten in derselben Zeit Unruhen in den Niederlanden
unter Anregung des Advocaten van der Noot, welche selbst
durch Nachgiebigkeit nicht gedampft wurden, denn die Niederländer
erklärten sich für frei. Große Unzufriedenheit zeigte sich in den
übrigen östreichischen Landen über ein neues Steuergefetz, mir
welchem der Adel und der Bauernstand gleich unzufrieden waren;
auch in dem sonst so treu ergebenen Tirol herrschte Gabrung,
die Ungarn forderten mit Trotz ihre alten Rechte und Freiheiten
zurück und Joseph widerrief die getroffenen Neuerungen. So
vielen Stürmen, so bitterm Kummer über ein, trotz des redlich-
sten Willens, verlorenes Wirken und Streben unterlag die bereits
erschütterte Lebenskraft Josephs Ii., er starb den 20. Febr. 1790;
Friedrich Ii. war ihm vier Jahre früher, 1786, voraus gegan-
gen. Dessen Nachfolger, Friedrich Wilhelm Ii., schloß ein
Bündniß mit England und Holland zur Erhaltung der hart be-
droheten Pforte. Doch die gewaltsame Staatsumwalzung, welche
das benachbarte Frankreich bis in seine Grundfesten erschütterte,
übertaubte bald alle übrigen politischen Berechnungen und Europa
ahnete den kommenden Sturm, der nicht sobald vorüberbrausen
sollte.
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Joseph Karl
Theodor Karl Friedrich_Ii Friedrich Joseph Katharina_Ii Joseph Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Sachsen Hannover Sachsen Braunschweig Mecklenburg Hessen Mainz Europa Ungarn Josephs England Holland Frankreich Europa
332
Zweiter Zeitraum. Iii. Abschnitt.
schutzlos war, bildete sich bei der Chevalerie der Grundsatz, dass der
Starke verpflichtet sei, den Schwachen zu schützen, und dass dem Tapfe-
ren Großmuth gezieme. Als Beschützer der Unschuld musste die Ehre
des Rüters höchstes Gut werden, eine Ehre, deren selbst Könige nur
durch den Ritterschlag theilhaftig wurden. Kinder und Greise, Frauen,
zumal Wittwen und Waisen, Geistliche und Wallfahrer, Kranke und
Gefangene und Andere haben Schutz gegen Gewaltthat gefunden, aber
wie viel des Guten auch durch das Ritterthum gewirkt wurde und wie
sehr auch die Religion die Hauptverpflichtungen desselben lauterte und
heiligte, oder die. oft bis zur Abenteuerlichkeit gesteigerte Galanterie
gegen die Damen anfeuerte, das Grundübel der damaligen Zeit wurde
nicht geheilt. Dennoch hat es unendlich wohlthätig gewirkt und noch
jetzt, nachdem es längst dem veränderten Geist der Zeiten gewichen, sind
seine Folgen sichtbar, z. B. in der Heilighaltung des Ehrenwortes, in
mancher Verfeinerung des geselligen Tones, in mancher Delikatesse in
der Freundschaft und Liebe.
Jenes eben angedeutete Grundübel war die Lehnsverfassung
oder das Feudalwesen. Als nämlich die Germanen auf Eroberungen
auszogen und große monarchische Reiche bildeten, gab der König Stücke
seines persönlichen Beutetheiles an Land seinen ihm am nächsten stehen-
den Dienstmannen als Lehen, uin sic dadurch enger an ihn und den
Thron zu knüpfen, während andere ihre kleineren Loose als freies Allod
behielten. Jene Lehnsträger suchten nun einerseits ihre Lehen erblich
zu machen, andererseits Stücke ihres Lehns an Andere zu vergeben, um
auch ihrerseits sich ein Gefolge von (After-) Vasallen zu bilden, endlich
drittens die kleineren Allodbesitzer in ihren Lehnsverband zu ziehen, um
dadurch ihren Besitz zu vergrößern. Gleiches fand auch nach der Con-
solidirung der Monarchie im Frankcnreiche und in deii aus demselben
hervorgegangenen Reichen Statt. Aber nicht nur die weltlichen Land-
besitzer, sondern auch die geistlichen, Bischöfe und Aebte, suchten durch
Heranziehung von Rittern als Lehnsträger theils Schutz gegen Gewalt-
that, theils Vergrößerung des Gebietes. So kam es, dass der gemein-
freie Allodbesttzerstand fast ganz zu Grunde ging und fast Jedermann in
irgend ein Hörigkeitsverhältniss sich fügen musste. Dadurch wuchs
natürlich das Ansehen der großen Lehnsbesitzer so, dass sie lieh den
Königen als Gleiche gegenüberstellen konnten, während die Masse des
Volks fast zur Leibeigenschaft herabsank. Solches wäre bei strenger
Durchführung der Allodialverfassung nimmer geschehen, denn das Princip
dieser ist die Freiheit, jener die Knechtschaft; diese erkennt Bürgerpflich-
ten und Bürgerrechte an, jene weiß blos von persönlicher Verpflichtung;
in dieser bilden alle Einzelnen eine vereinigte Nation, in jener begründet
sich die Zerreißung des Nationalverbandes in so viele kleinere zusammen-
gewürfelte Menschenhaufen, als es Kronvasallen giebt, deren After-
vasallen ihrerseits die Zerstückelung bis zur Winzigkeit fortsetzen. Stirbt
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
476
Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt.
August T. veranstaltete eine neue Gesetzgebung, und sorgte dadurch ganz
vorzüglich für das Wohl seines Staates. Der Kurfürst Friedrich
August I. oder der Starke brachte außer andern bedeutenden Opfern
der polnischen Krone auch das des Protestantismus. Hannover hatte
nicht nur Erweiterung der Grenzen errungen, sondern auch eine neue
Kurwürde, und seit 1714, durch Georg Ludwig, den Enkel der un-
glücklichen Pfalzgräfin und Böhmenkönigin Elisabeth, sogar den Thron
von Großbritannien erworben.
Das Haus Wittelsbach war in Deutschland ebenfalls zu einer
nicht unbeträchtlichen Macht gelangt, indem es zwei Kurfürstenthümer
(Baiern und die Pfalz) besaß, und in Karl X. (Pfalzgrafen Karl
Gustav von Zweibrückcn) schon 1654 den Schweden einen König ge-
geben hatte , weil gerade damals Gustav Adolph's Tochter, Christine,
aus Eitelkeit die Krone von Schweden opferte. Dagegen schmeichelte
stch eben jetzt Kaiser Leopold I. mit der Hoffnung einer bedeutenden
Erbschaft, wodurch er sich und seiner Familie den Vorrang vor allen
Herrscherfamilien Europas zu erwerben hoffen dürfte. Denn
in Spanien war Karl Ii. dem Tode nahe, ohne Kinder zu hin-
terlassen. Unter seinen Vorgängern Philipp Hi. und Philipp Iv.
(1598 —1621 und 1621 —1665) sank das unglückliche Land durch
die Intoleranz und Unfähigkeit der beiden Könige auf eine traurige Stufe
der Ohnmacht nach Innen und Außen. Die einst so stolzen Spanier
verwandelten sich in ein armes, träges, schmutziges Volk, ohne Industrie
und ohne geistige Bildung. Philipp Iv. musste stch 1640 die Lostren-
nung Portugals als eines eigenen Reiches gefallen lassen und hatte an
Ludwig Xiv. einen zu mächtigen und gierigen Nachbar. In Portugal
kam das Haus Braganza auf den Thron. 1668 erkannte Spanien die
Unabhängigkeit Portugals an, welches unter Peter's Ii. Regierung mit
Holland einen Frieden schloss, der ihm den Besitz von Brasilien sicherte.
Karl Ii. von Spanien (1665—1700) war der letzte aus dem Habsburgi-
schen Mannsstamme. Alle Regentcnhäuser Europas erwarteten mit
der höchsten Spannung, welche der vielen ihm verwandten Häuser er zum
Erben einsetzen würde. Schon früher batte er ein Testament gemacht,
in welchem er zufolge des Erbrechts sich für den Sohn des zu Brüssel,
als Statthalter der spanischen Niederlande, residirendcn Kurfürsten Maxi-
milian Emanuel von Baiern erklärte. Aber Maximilian Emanuel
starb als Kurprinz. Als Kronbewerber traten nun die beiden Schwäger
Karl's auf. Nämlich der Kaiser Leopold I. für seinen zweiten Sohn,
den Erzherzog Karl, und Ludwig Xiv. für seinen Enkel, den Her-
zog von Anjou. Karl Ii. entschied sich für Frankreich, und in stol-
zem Uebermuthe erklärte nun Ludwig seinem Hose: „Nun giebt es keine
Pyrenäen mehr!" Dagegen aber traten England, Holland und Por-
tugal mit der Erklärung auf: die Erwerbung so großer Länder, selbst
solcher, welche außerhalb Europas lägen, sei für Europas Freiheit ge-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: August Friedrich August_I. Georg_Ludwig Ludwig Böhmenkönigin_Elisabeth Karl_X Karl Karl
Gustav_von_Zweibrückcn Karl Gustav Gustav_Adolph's Gustav Christine Leopold_I. Karl_Ii Karl Philipp_Hi Philipp Philipp_Iv Philipp Philipp_Iv Philipp Ludwig_Xiv Ludwig Karl_Ii Karl Emanuel_von_Baiern Maximilian_Emanuel Maximilian Schwäger
Karl's Leopold_I. Leopold_I. Karl Karl Ludwig_Xiv Ludwig von_Anjou Karl_Ii Karl Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Haus_Wittelsbach Deutschland Baiern Schweden Europas Spanien Portugal Haus_Braganza Spanien Portugals Holland Brasilien Spanien Europas Frankreich England Holland Europas Europas
312
Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt.
trag von V e r d u n zu Stande kam (843), wodurch das große Reich
auf folgende Art vertheilt wurde: Lothar erhielt den Kaiscrtitel, Ita-
lien und einen Strich Landes an der Schelde, Maas, Rhone, Saone
bis zum Rhein (das Reich Lothringen, Lotharii regnum); Ludwig
erhielt Ostfranken oder das eigentliche Deutschland, und Karl der
Kahle erhielt Westfranken oder das eigentliche Frankreich. So war
denn die große, fränkische Monarchie, welche Karl der Große durch
viele Opfer gegründet hatte, in drei selbstständige Reiche — Frank-
reich, Deutschland und Italien — getheilt, und somit die erste
Grundlage zu der jetzigen Staatenordnung gegeben. Hätte wohl Karl
der Große ahnen können, dass man sein großes, schönes, so mühevoll
zusammengebrachtes Reich nach kaum 29 Jahren so zersplittern würde?
In Frankreich regierten die Karolinger auf eine ganz er-
bärmliche Weise, wie schon die ihnen gegebenen Beinamen: „der Kahle,
der Stammler, der Dicke, der Einfältige, der Faule," zur Genüge an
den Tag legen. Ja, sie waren nicht ein Mal mächtig genug, sich
gegen äußere Feinde zu vertheidigen, sondern mussten von den Norman-
men den Frieden theuer erkaufen, und denselben sogar einen bedeutenden
und schönen Strich Landes, Normandie (912), in Lehn geben.
Schon 933 starb Lothar's, des Kaisers, Linie aus. Dies gab zu
langen Kämpfen zwischen den deutschen, französischen und italienischen
Großen Veranlassung. In Deutschland hatten die Fürsten fast unauf-
hörlich Kriege mit unruhigen Nachbarn zu führen, und wurden dabei
selbst noch durch Empörungen der eigenen Unterthanen beunruhigt.
Karl der Dicke von Deutschland bekam (884—887) alle drei Reiche
wieder unter seinen Seepler, wurde aber auf dem Reichstage zu Tribur,
weil er zwei Mal von den Normannen den Frieden schimpflich erkauft
hatte, von den deutschen Fürsten abgesetzt. An seine Stelle kam in
Deutschland sein unechter Neffe, der Herzog von Kärnthen, Arnulph
(887 — 898), welcher mit Kraft die Normannen (891) und die Slaven
unter Zwentibold von Großmähren mit Hilfe der Magyaren demüthigte
und selbst die römische Kaiserkrone erlangte. Leider starb er in der
Blüthe der männlichen Kraft, den Thron seinem 6jährigen Sohne Ludwig
vererbend. Durch das, wohl zum Unglücke des Staats cingeführte
Lehnwesen machten sich viele der größern Vasallen (Belehnten), als
Fürsten, Herzöge, Land-, Mark- und Pfalzgrafen beinahe völlig unab-
hängig, indem sic viele kleinere Häupter iu ihren Verband nahmen und
dadurch immer selbstständiger auftraten. Besonders in Frankreich wurde
dies Unwesen sehr weit getrieben. Zwei Statthalter bildeten in Bur-
gund eigene Königreiche, und durch das Beispiel derselben kam es so weit,
dass der letzte König aus dem Hause der Karolinger, Ludwig V. (der
Faule), sein Reich auf Laon und Rheims beschränkt sah. Allein nach
dessen Tode gelangte der kräftige und mächtige Herzog von Francien,
Hugo Cap et (987), auf den französischen Thron.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Lothar Maas Ludwig Ludwig Karl_der
Kahle Karl Karl_der_Große Karl Karl Stammler Karl_der_Dicke_von_Deutschland Karl Ludwig Ludwig Ludwig_V. Ludwig_V. Hugo_Cap
Extrahierte Ortsnamen: Rhone Rhein Lothringen Deutschland Frankreich Frank- Deutschland Italien Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich Bur- Laon Rheims
452
Erster Zeitraum. Iii. Abschnitt.
Handlungen bildeten aber ein gemeinschaftliches Ganze, als dessen Haupt-
grundlage der Augsburger Religionsfriede zu betrachten ist, welcher
zugleich auch auf die Reformirten ausgedehnt wurde. Im Ganzen ge-
nommen sollte Alles wieder so werden, wie es im Jahre 1624 gewesen
war. Alle christliche Religionsparteien erhielten dabei gleiche Rechte
und freie Ausübung ihrer religiösen Gebräuche. Zugleich setzte man
eine allgemeine Amnestie für alle Staaten mit Ausnahme von Böh-
men fest, alle Reichsständc erhielten in ihren Gebieten vollkommene
Landeöherrlichkeit, die Schweiz und Holland wurden für völlig un-
abhängige Freistaaten erklärt, Deutschland aber gewissermaßen zu einem
großen Staatenbunde umgeschaffen. Viele Staaten vergrößerten sich,
Frankreich erhielt Elsaß, Sundgau und Breisach, Schweden Vorpom-
mern, einen Theil von Hinterpommern, die Insel Rügen, Wismar,
Bremen und Verden, und wegen der deutschen Besitzungen auch die
Reichsstandschaft. Karl Ludwig, der Sohn des unglücklichen Fried-
rich V., bekam die Rheinpsalz (Unterpfalz) und eine achte Knrwürde.
Die Friedrich V. ursprünglich zugehörige Oberpfalz aber behielt Maxi-
milian und auch die Kurwürde. So hatten denn Frankreich und Schwe-
den durch den dreißigjährigen Krieg deutsche Provinzen erworben, von
den einheimischen Fürsten aber erhielten Sachsen, Brandenburg, Meck-
lenburg, Braunschweig, Hessen-Cassel, die Pfalz und Baicrn ebenfalls
Zuwachs an Ländern. Unter den Hanse-Städten behaupteten sich nur
Hamburg, Lübeck und Bremen, und auch diese nur als Schatten des
alten, mächtigen hanseatischen Bundes. Dazu war nun Deutschland
dein Einflüsse der französischen Politik geöffnet. Weil übrigens die
Städte Osnabrück und Münster, wo jener Friede geschlossen wurde, in
Westphalen liegen, so nannte man ihn den westphälischen Frieden.
Iii. Abschnitt.
Culturzustände.
§. 1. Religion. Am Ende des 15. Jahrhunderts stand das
Papstthum siegreich da über alle seine Gegner; alle Mittel und Wege,
seine Macht zu beschränken, wie die mächtigsten Fürsten es versuchten, und
seine Korruption auszuschneiden, was neben den einzelnen Reformatoren
und ketzerischen Sekten (die Franziskaner nicht ausgeschlossen) besonders
die Concilien zu Kostnitz und Basel erstrebten, blieben fruchtlos. Ja was
noch schlimmer war, eö hatte sich, nachdem der Kanipf zwischen geist-
licher und weltlicher Macht endlich ausgetobt, ein freundliches Verhält-
niss zwischen den ehemaligen Rivalen gebildet, welches jeden Funken der
Aufklärung im Keime zu ersticken drohte. Die moralische, durch Jahr-
hunderte^ lange Uebung festbegründete Macht der Päpste erhielt durch
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Ludwig Karl Ludwig Friedrich_V. Friedrich_V.
Extrahierte Ortsnamen: Holland Deutschland Frankreich Breisach Schweden Hinterpommern Wismar Bremen Rheinpsalz Frankreich Sachsen Brandenburg Braunschweig Hessen-Cassel Hamburg Bremen Deutschland Basel
76
blieben, das letztere hingegen der Kampfplatz vieler Partheken
ward und nacheinander theilweise in die Hände der Araber,
Normänner und Deutschen kam. Die Araber hatten
nehmlich, von ihrem Propheten Muhamed schwärmerisch be-
geistert, im 7ten Jahrh. n. Chr. ihre uralten Sitze verlassen
und in kurzer Zeit einen großen Theil von dem südwestlichen
Asien, das ganze nördliche Afrika, Unteritalien und die Inseln
und beinahe ganz Spanien erobert. In Spanien behaupteten
sie sich diesen ganzen Zeitraum hindurch, aus Italien aber wur-
den sie von den Normännern vertrieben. Diese, kühne
Abenteurer aus Norwegen, erschienen im 9ten Jahrh, an der
französischen Küste, machten hier beträchtliche aber nicht lange
dauernde Eroberungen, gingen von da aus auf die Einladung
des Pabstcs nach Italien, wo sie sich in Sicilien und dem
heutigen Neapel festsetzten, und bemächtigten sich unter Wil-
helm, dem Eroberer, Englands, das bis dahin unter
sächsischen und dänischen Königen gestanden hatte. — Frank-
reich wurde unter den Enkeln Karls des Großen ein besonde-
res Königreich; seine Könige hatten aber langwierige Kampfe
mit den Großen des Reichs, die immer nach Unabhängigkeit
strebten, zu bestehen. Auch machten die Engländer mehrere
Versuche, das Land zu erobern, deren glücklichster im Izten
Jahrh, durch ein Mädchen Johanne von Arc (die Jungfrau
von Orleans), vereitelt ward.
Den größten Einfluß auf Europa übten während des gan-
zen Mittelalters die deutschen Kaiser und die Päbste.
Die Deutschen waren von uralten Zeiten her in meh-
rere Stämme getheilt, worunter die Schwaben, Baiern,
Franken, Hessen, Sachsen und Thüringer die be-
kanntesten sind, und in fast unaufhörlichen Kriegen mit einan-
der begriffen. Von Karl dem Großen wurden sie zu einem
Volke vereinigt. Unter Karls Enkeln wurde Deutschland ein
selbstständiges Königreich, das sich bald darauf zu einem Wahl-
reiche gestaltete, womit seit Otto dem Großen fast ununterbro-
chen die römische Kaiserkrone vereinigt war. Beide Ursachen
trugen aber dazu bei, daß die deutschen Großen eine größere
Macht, als in irgend einem andern Lande, bekamen, indem
nehmlich die Herzoge von Sachsen, Franken, Schwa-
den, Baiern, Lothringen, und zuletzt die Erzherzoge
von Oestreich nach einander zur deutschen Königswürde ge-
langten, und die sogenannten Römerzüge der Kaiser (zur
Erlangung und Behauptung der Kaiserkrone) den Großen Ge-
legenheit genug gaben, ihre Macht zu erweitern. — Die merk-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Muhamed Karls Johanne Karl Karl Karls Otto Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Unteritalien Spanien Spanien Italien Norwegen Italien Sicilien Neapel Englands Europa Schwaben Baiern Hessen Sachsen Karls Deutschland Sachsen Baiern Lothringen
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
137
Münster und Osnabrück der westfälische Friede ge-
schlossen. 1648. — (Aufgabe: Beschreib nach deinem Lese-
buche: 1. Gustav Adolf. — 2. Tilly. — 3. Wallenstein. —
4. Die Eroberung von Magdeburg. — 5. Die Schlacht von
Lützen.)
§. 65. c. Folgen. 1. Die Reformation blieb besteben,
und Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte; aber
das deutsche Reich lag darnieder, und die Kaiserwürde hatte alle
Bedeutung verloren, der Wohlstand war vernichtet, Sittenlosigkeit
und Roheit allenthalben eingerissen (2/s der Bewohner todt, Städte
und Dörfer verwüstet, Räuber, Hexenprocesse). Deutschland war
ein Bund von 300 sogenannten Reichsständen, denen die that-
sächliche Souveränetät (Landeshoheit) eingeräumt war. Sie konnten
unter sich und sogar mit fremden Mächten Bündnisse schließen
(freilich vorbehaltlich der Rechte des Kaisers, wie nutzlos hinzu-
gefügt war); damit war die letzte Besiegelung der innern Auf-
lösung des Reiches und seiner Dhumacht gegeben. Es wurde ein
Spott fremder Völker und der Deutschen selbst und reifte lang-
sam dem Tode zu, nicht einmal zur Vertheidigung mehr tauglich.
Die Habsburgischen Kaiser konnten nichts mehr ausrichten und
folgerichtig nur an die Stärkung ihrer Hausmacht denken. —
2. Wichtige Grenzländer waren dem Reiche entrissen. Schweden
erhielt Vorpommern, Rügen, einen Theil von Hinterpommern, die
Bisthümer Bremen und Verden; an Frankreich wurden Metz rc.
(§. 62), der Elsaß (außer Straßburg und 10 Reichsstädten), einige
Festungen wie Breisach abgetreten; die Schweiz und die Nieder-
lande wurden aus dem deutschen Reichsverbande entlassen. So
wurde Deutschland abhängig von Schweden und Franzosen. —
3. Das deutsche Volk war also beinahe am Ende seiner Tage
angekommen: doch waren noch zwei Lebenselemente vorhanden:
die zähe Kraft des deutschen Volkes, die durch das in allen Eou-
fessionen neu erwachte religiöse Leben besonders aufgefrischt ward,
und der k u r b r a n d e n b u r g i s ch e Staat, der einst Deutsü)-
lands fester Halt werden sollte. (Als Entschädigung für das ihm
durch Erbrecht zustehende Pommern fvon dem es nur den
größeren Theil H i n t e r p o m m e r n s erhält^ erlangt Branden-
burg Halberstadt, Minden, Ca min, Magdeburg. Zu
welchen Provinzen ist hierdurch der Grundstock gelegt?)
§. 66. Verlauf der Reformation. Allgemeines.
Die Reformation hatte auch in Dänemark Eingang gefunden. — Seit
1397 herrschten die dänischen Könige auch über Norwegen und Schweden
(kalmarische Union). Gustav Wasa befreite S ch w ed e n, wurde 1523 König
und führte die Reformation ein. — In Frankreich führte der Haß
zwischen Reformierten (Hugenotten) und Katholiken zu Kriegen und zu der
sogenannten Bartholomäusnacht oder Pariserbluthochzeit 1572
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Wasa Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Deutschland Schweden Hinterpommern Frankreich Breisach Deutschland Schweden Pommern Minden Magdeburg Dänemark Norwegen Schweden Frankreich
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
140
Kirche zuerst aus? — 9. Beschreibe den Verlauf der Reformation in
Deutschland! — 10. Gieb das Wichtigste über die Reformation außer-
halb Deutschlands an! — 11. Welche Kämpfe hatte die Reformation zu
bestehen? — 12. Gliedere den dreißigjährigen Krieg! — 13. Wann
verloren wir Metz, wann den Elsaß? — 14. Welche Gebietsver-
änderungen erfolgten im westfälischen Frieden? — 15. Wodurch ist der
Nürnberger Neligionsfrieden und der westfälische Frieden für die Pro-
testanten wichtig? — 16. Was geschah genau 100 Jahre vor Gustav
Adolfs Landung? — 17. Was ist erzählt: a) von Frankreich, b) von
Schweden, c) von England, d) von den Niederlanden, e) von Irland?
— 18. Welche Erfindungen und Entdeckungen fallen in diese Zeit? —
19. Beschreibe Gustav Adolf's Zug durch Deutschland! — 20. Welches
war die Ursache: a) des Bauernkrieges, b) des dreißigjährigen Krieges
überhaupt und insbesondere des böhmisch-pfälzischen und des nieder-
sächsisch-dänischen Krieges? — 21. Was ist das Nestitutionsedikt? —
22. Welches ist der Zweck des Jesuitenordens? — 23. Weshalb mischte
sich Gustav Adolf in den dreißigjährigen Krieg? Und weshalb thaten
dies die Franzosen? — 24. Was sind Landsknechte? — 25. Wodurch
ist Luther der Gründer einer gemeinschaftlichen Sprache für alle deutschen
Stämme geworden? Welche seiner Schriften sind dir bekannt? —
26. Weshalb blieb das deutsche Volk nach dem 30jährigen Kriege noch
lebensfähig?
5. Naümülgeschichte.
a) S inken der Habsburgischen Monarchie, Preußens
Emporwachsen. 1648 — 1740.
Z. 68. Das sog. Jahrhundert Ludwigs Xiv.
Unter Ludwig Xiii. (Kardinal Richelieu) und Ludwig Xiv.
(1643 — 1715) gewann Frankreich das Uebergewicht über die
andern Staaten in Europa. Der letztere (schlau, herrschsüchtig und
prachtliebend) besiegte die trotzigen großen Vasallen, die nun Hof-
leute und Officiere wurden; er unterdrückte die Hugenotten (Auf-
hebung des Edikts von Nantes) und begründete die unumschränkte
Königsmacht („Der Staat bin Ich"). Handel, Gewerbe, Künste
und Wissenschaften nahmen während seiner glanzvollen Negierung
einen hohen Aufschwung, obwohl das Land verarmte. Französische
Sprache, Bildung, Mode und Leichtfertigkeit in Sitte und Religion
wurde in ganz Europa (auch leider durch das Beispiel der Fürsten
in Deutschland) herrschend. Die einzelnen Regenten suchten Ludwigs
Negierungsweise nachzumachen, wodurch die Unterthanen gedrückt
und belastet wurden. In Deutschland nahm Einheit und Einig-
keit immer mehr ab; die kaiserliche Macht galt nichts mehr, denn
nicht nur waren die Kaiser (Ferdinand Iii. 1637 — 57, Leopold I.
1657 — 1705, Joseph I. 1705 — 11) schwach, sondern sie waren
auch bei allen wichtigen Angelegenheiten an die einhellige Zu-
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Extrahierte Personennamen: Gustav
Adolfs Gustav Adolfs Gustav_Adolf's Gustav Gustav_Adolf Gustav Adolf Ludwigs Ludwig_Xiii Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs
Negierungsweise Ludwigs Ferdinand Leopold_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Elsaß Frankreich Schweden England Niederlanden Irland Deutschland Habsburgischen Frankreich Europa Nantes Europa Deutschland Deutschland
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Extrahierte Personennamen: Petrus_Waldns Eckard Johannes_Tanler_von_Straßburg Heinrich_Suso Heinrich Thomas_a_Kempis Johann_Wessel Johann Erzbischof_von_Trier Erzbischof_von_Köln Maximilian Maximilian Georg_von_Frundsberg Sebastian_Schärtlin_von_Bnrtenbach Karls Repgow