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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 122

1865 - Eisleben : Reichardt
122 1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen. Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent- sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag nicht. 1524—1525 Der Bauernkrieg Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel- che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu- teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih- rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje- nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären, aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x) Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch- seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt. Auch Luther will nichts von Schonung wissen. Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein- führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^) und hingerichtet. 1525 Tod Friedrichs des Weisen. Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige (nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß- müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i- nischen Linie entrissen und an die albertiuische (Moritz) gegeben wird. 1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches Herzogthum. Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrecht. w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.) x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In- teressant ist die Selbstbiographie Götzens. y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 260

1842 - Zwickau : Zückler
260 Knechte auf den Köhler los; da verwirrt sich Kunz mit den Sporen im Gestrüpp und stürzt; die durch den Hund eingeschüchtcrtcn Knechte wurden von dem star- ken Manne niedergeworfen, welcher darauf den liegen- den Ritter mit dem Schürbaum tüchtig trillt. Jetzt stürzen auch des Köhlers Genossen herbei — die drei Besiegten werden gebunden. Des folgenden Tages schon führte der Köhler Schmidt (später hieß er Tril- ler) Albrechten seiner Mutter im Triumphe zu. Als man den bescheidenen Mann aufforderte, eine Beloh- nung zu verlangen, bat er um frei Holz zum Kohlen- brennen. Tausend Andere würden den Mund wohl voller genommen haben. Es versteht sich übrigens, daß der Kurfürst noch Etwas darüber that. Mosen und Schönfetö, welche den ältern Prinzen Ernst, führten, hatten sich, als das Sturmlaüten zu stark wurde, in eine Höhle bei Hartenstein verkrochen und gaben den Prinzen nur unter der Bedingung wieder heraus, daß man ihnen nicht ans Leben gehe. Die Schurken hätten auch Gnade für Kunzen zur Bedin- gung machen können; man hätte cs gewiß gewährt; aber dergleichen Bündnisse, wie das dieser Raubritter war, sind in der Regel nicht auf Treüe und Glauben begründet. Kunz ward wenige Tage darauf zu Frei- berg hingerichtet. Da die beiden Prinzen, von denen ich dir jetzt erzählte, später die Länder ihres Vaters theilten: so sind sie die Stammväter der beiden sächsi- schen Linien, der ältern ernestinischen und der jüngern albertinischen geworden. Der letzteren gehorchen wir jetzt. Bei der Theilung erhielt Albrecht die Mark Mei- ßen und Stücke vom Osterlande; Ernst ward Kurfürst und erhielt Sachsen nebst Thüringen. Sein ältester Sohn und Nachfolger, Friedrich der Weise, wurde ei- ner der merkwürdigsten Fürsten von Sachsen. Weil bei der Theilung Leipzig mit an die albertinische Linie gefallen war: so gründete er eine neüe Universität zu Wittenberg 1502. Freilich wollte er, daß von diesem Punkte aus das Licht der Wissenschaft sich ausbreite über seine Länder; daß aber von hier aus ein Feüer des Herrn kommen werde, welches die römischen Prie- ster aus ihrer stolzen Sicherheit aufschrecken werde, daran dachte er schwerlich.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 115

1890 - Leipzig : Reichardt
115 - 1525 heiratete Luther die Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne. 15211525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Franz I. strebte nach dem Besitze von Neapel verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Mang-nano gewonnen hatte, durch die unglckliche Schlacht der Pavia 1525. Er selbst wird gesangen. Schon vorher war der tapfere Bayard (der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von Bourbon zum Kaiser bergegangen. ^m Frieden zu Madrid mute Franz auf Italien und das Herzogtum Burgund verzichten, war aber im voraus entschlossen, nach feiner Freilassung den Vertrag nicht zu halten. 15241525 Der Bauernkrieg. ? Ausstand der Bauern am Rhein und m Schwaben welche Suchers Lehre von der evangelischen Freiheit weltlich den-teten Sie forderten in den 12 Artikeln ) Verbesserung ihrer allerdings bedrngten Lage, versprachen aber dieiemgen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort waren, aus-zugeben. Da sie nirgends Gehr sanden. begingen sie arg- Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler Nn Odenwalde-), Kurze Zeit fhrte sie auch der Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand >. Der Ausstand wurde durch den Grasen Georg Truchse von Waldburg, den Feldhauptmann des schwbischen Bundes, mit Grausamkeit unterdruckt. Auch Luther will nichts von Schonung wiffen . . Gleichzeitig Bauernaufruhr m Thringen unter Thomas Mnzer, der fogar Gtergemeinschaft em-fhren will. Er wird 1525 bei Frankenhaufen ge-fchlagen und in Mhlhaufen hingerichtet. 1525 Tod Friedrich des Weifen. i Auf ihn folgte fein Bruder^ohann der Bestandige (nur bis 1532), dann Iohann Friedrich der Gro-m tig e bis 1547, worauf die Kurwrde der ^ rn e st in i f ch e n Linie entriffen und an die Albertinische (Moritz) gegeben wurde. (S. d. fchmalkaldifchen 1525 Der Ordensstaat Preutzen wird ein^lutherisches Herzogtum unter polnischer Oberlehnsherrschaft. Z. B. Wahl der Pfarrer. Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrech^ra^ ^en|tein ^ach der Eroberung von Weinsberg in die Spiee "uf dem Schlosse Imhausen vorhanden. Interessant die Selbstbiographie von Gtze.

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 373

1865 - Zwickau : Zückler
373 hatte Mosen und Schönfels genöthigt, von dem ihnen vorgezeich- neten Wege abzugehen; sie waren in die Gegend des Schlosses Stein an der zwickauer Mulde gekommen. Hier verbargen sie sich in einer Höhle (jetzt Prinzenhöhle genannt) und unterhandel- ten auf die Nachricht vom Schicksale des Kunz mit dem Haupt- manne Friedrich von Schönburg zu Hartenstein; sie erboten sich unter der Bedingung der Begnadigung, den Prinzen unversehrt auszuliefern. Der Hauptmann sicherte ihnen Leben und Freiheit zu, und darauf brachten sie den 11. Juli den Prinzen auf das Schloss Hartenstein. Dann verliessen sie das Land und kehrten erst nach völliger Begnadigung wieder zurück. — Der Köhler Schmidt erbat sich, als man ihn aufforderte , eine Belohnung zu verlangen, nur freies Holz zum Kohlenbrennen, erhielt aber vom Kurfürsten noch ein Freigut in Eckersbach bei Zwickau, überdies aber, weil er — wie er sagte. — den Kunz wacker getrillt hatte, den Namen Triller. — Der gefangene Kunz aber ward nach Frei- berg gebracht, von dem Gerichte der Vierundzwanziger zum Tode verurtheilt und am 14. Juli enthauptet. Noch härter wurden Schwalbe und drei Knechte des Kunz bestraft. So wunderbar hatte damals die Forschung die zarten Sprossen des Hauses Sachsen, den vierzehnjährigen Ernst und den zwölfjährigen Albert, in ihre mächtige Hut genommen! Wie wichtig war diese Rettung der Prinzen nicht blos für die fürstlichen Eltern, sondern auch für die Folgezeit! Denn wer möchte es ermessen , welchen Gang das Schicksal unseres Regentenhauses und unseres Vater- landes genommen haben würde, wenn auch nur einer der beiden Prinzen der ihm bereiteten Gefahr unterlegen wäre ? 21. Ernst und Albert. Friedrich der Sanftmüthige hinterliess bei seinem Tode 1464 die Prinzen Ernst und Albert, welche das väterliche Erbe 21 Jahre lang in brüderlicher Eintracht mit einander regierten. Beide hielten sich in Dresden auf; Ernst als Kurfürst war mehr daheim, während Albert als grosser Held und Kriegsfreund sehr häufig abwesend war. Und Gott segnete ihre Eintracht. Zum Wohle des Landes diente namentlich die reiche Ausbeute, welche man von den im J. 1471 entdeckten Bergwerken bei dem jetzigen Schneeberg gewann und die zum Ankäufe verschiedener Ländereien verwendet wurde. Nach dem Tode des Herzogs Wilhelm von Weimar (1482) fiel beiden Brüdern das schöne Thüringen wieder zu, und so wurden die durch frühere Theilungen getrennten Län- dern wieder vereinigt. Aber leider nahmen die Brüder am 26. August 1485 selbst die wichtigste Theilung vor. Die Haupttheile waren Thüringen und Meissen; und Ernst musste zu seinem grössten

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 370

1865 - Zwickau : Zückler
370 freiberger Börgerschaft seinem Bruder den Gehorsam anfsagete und ihn allein als Herrn anerkennete. Da zog der Bürgermeister Weller von Molsdorf sammt dem ganzen Rathe, die Sterbekleider auf dem Arme, zum Kurfürsten und stellte ihm vor, wie die Freiberger beiden Fürsten den Eid der Treue zu halten schuldig und von keinem von beiden ihrer Pflicht entlassen seien; wie sie sich aber bisher gegen beide tadellos verhalten hätten. Er bat daher den Kurfürsten dringend, ihr Gewissen nicht zu beschweren, und er- klärte, dass sie alle eher den Tod zu erwählen bereit seien, als ihre Treue und ihre Seelen hintenansetzen möchten. „Und“ so schloss er seine Rede — „ich stehe für meine Person, gnädigster Kurfürst, allhie mit Leib und Gut in Derselben Händen und be- finde in meinem Gewissen, dass, ehe ich soll meinen gnädigsten Fürsten und Herrn, dem ich geschworen, übergeben, lieber soll und will ich mir jetznnd alsbald vor Euer kurfürstlichen Gnaden Augen meinen alten grauen Kopf abhauen lassen. Mehr kann ich nicht thun; so kann man mir auch mehr nicht nehmen, verhoffe aber zu Euer kurfürstlichen Gnaden viel eines Besseren. Gott schicke es nach seinem väterlichen Willen und Wohlgefallen!“ Da antwortete der Kurfürst gerührt, indem er den Weller auf die Achsel klopfte: „Nicht Kopf ab, Alter! Solcher redlicher Männer bedürfen wir noch ferner.“ — Die letzte blutige Begebenheit dieses unheilvollen Krieges war die Erstürmung der Stadt Gera 1450, bei welcher ohne Schonung des Alters und Geschlechts 5000 Ein- wohner von den durch Wilhelm herbeigeführten Böhmen in der Kirche, in welche sie sich geflüchtet hatten, umgebracht wurden. — In diesem Kriege gebrauchte man auch das Schiesspulver, welches nach der gewöhnlichen Sage der freiburger Mönch Berthold Schwarz im J. 1340 erfunden hatte, schon häufiger, als im Hussitenkriege. Dies gab einem Schützen Gelegenheit, dem Kriege ein Ende zu machen; freilich auf eine andere Art, als er es meinte. Derselbe erbot sich nämlich dem Kurfürsten, den Herzog W ilhelm mit einer Kugel zu todten. Allein der Kurfürst wies solch ein Anerbieten entrüstet mit den Worten zurück: „Schiess, wen du willst; nur meinen Bruder nicht!“ Herzog Wilhelm erfuhr diese brüderliche Äusserung des Kurfürsten und, gerührt von derselben, .bot er die Bruderhand zur Versöhnung. Die Brüder näherten sich einander in der Gegend von Gera. Wäre es doch wenige Wochen vorher geschehen! Apel von Vitzthum wurde verbrannt. Der völlige Frie- densschluss kam zu Schnlpforta bei Naumburg den 27. Jan. 1451 zu Stande. Freilich erholte sich das verheerte Land erst nach langer Zeit von den Leiden und Anstrengungen dieses Krieges.

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 125

1884 - Hannover : Helwing
Friedrich Wilhelm, der groe Kursrst. 125 die Bauern der Mark mit Heugabeln und Sensen und fielen schwedische Soldaten an. Ihre Fahnen trugen die Inschrift: Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen unserm Kurfrsten mit Leib und Blut." Den Winter der blieb der Kurfürst in seinem Lager in Franken; im Frhling (1675) aber eilte er in die Mark und berfiel in Rathenow ein schwedisches Dragonerregiment, das von der Annherung des Kur-surften nichts geahnt hatte. Die brigen Schweden zogen sich auf Fehr-bellin zurck. Da schickte der Kurfürst den Prinzen von Hessen-Homburg mit 1500 Reitern voraus, sie aufzuhalten, aber nicht anzu-greifen, ehe das Fuvolk, das in Magdeburg war, nachgekommen wre. Aber der kampfbegierige Prinz lie sich doch in ein Gefecht ein und war bald sehr bedrngt. Da eilte ihm der Kurfürst mit der brigen Reiterei zu Hlfe. Weil es an Fuvolk fehlte, muten Reiter absitzen und die Geschtze bedienen. Der Kurfürst war immer da. wo der Kampf am heftigsten tobte. Als eine Abteilung ihren Fhrer verloren, stellte er sich selber an die Spitze und rief! Getrost, tapfere Brandenburger, ich, euer Fürst und nunmehriger Hauptmann, will siegen oder zugleich mit euch sterben." Aber sein Kumpsesmut trieb ihn zu weit in die feindlichen Reihen, pltzlich sah er sich von allen Seiten umringt und von den Seinen getrennt. Doch auch diese bemerkten die Gefahr; neun brandenburgische Dragoner bahnten sich mit ihren Sbeln eine blutige Gasse durch den Knuel der Feinde und befreiten ihren geliebten Feldherrn und Landesvater. Nach zwei Stunden waren die Schweden auf der Flucht. Htte der Kurfürst Fuvolk gehabt, so wre ihm wohl kein Schwede 1675 entwischt. Der Stallmeister des Kurfrsten, der edle Emanuel Froben, hatte in der Schlacht bemerkt, da sein Herr durch seinen Schimmel den Feinden kenntlich sei und da in der Nhe des Kurfrsten die meisten Kugeln einschlgen. Er beschlo, den geliebten Herrn aus der Gefahr zu retten. Unter dem Vorwande, der Schimmel sei scheu, wute er den Kurfrsten zu bewegen, das Pferd mit dem seinigen zu vertauschen. Kaum hatte Froben den Schimmel bestiegen, so sank er, von einer feindlichen Kugel durchbohrt, als Opfer seiner Treue in den Sand. Jeder der neun Dragoner, welche den Kurfrsten herausgehauen hatten, erhielt eine Hand voll Dukaten. Dem Prinzen vom Homburg wurde sein Ungehorsam verziehen. Als Brandenburg von den Schweden befreit war, vertrieb sie der Kurfürst auch aus Pommern. Er hoffte, dies Land behalten zu knnen; aber die Franzosen bestanden darauf, es solle Schweden zurckgegeben werden, und da Friedrich Wilhelm bei niemandem Hlfe fand, mute er nachgeben. Es war einer der schwersten Tage seines Lebens, als er den Friedensvertrag unterschreiben mute; er wnschte, nie schreiben

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 127

1917 - Hannover : Helwing
der Reichsfürsten zu brechen und die Reichsverfassung umzugestalten. Franz vonsickingen und sein Freund Ulrich» von Hutten sind der Lutherscheu Kirchenreformation zugetan und wollen die Befreiung Deutschlands von Rom und ihre politischen Pläne gewaltsam durchsehen; Luther weist, solche Vermischung des Geistlichen und Weltlichen ab. Sickingen fällt in einer Fehde gegen den Erzbischof von Trier' (1523). Hutten stirbt bald darauf. b) Der Bauernkrieg 1524 — 1525 in Schwaben, ammittel-rhein und in Franken. Die Bauern verlangen in den sogen. 12 Artikeln u. a. Aufhebung der Leibeigenschaft und' der Fronden, freie Predigt des Evangeliums. Führer: Florian Geyer, Georg Metzler, der Ritter Götz von Berlichingeu. Georg Truchseß von Waldburg, Hauptmann des Schwä-bischen Bundes, bezwingt die Bauern. '' c) Der Aufstaud der Bauern und Wiedertäufer (Thomas Münzer in Mühlhausen) in Thüringen. Luthers Schrift „Wider die räuberischen und mörderischen Bauern". In der 1525 Schlacht bei Frankenhausen werden die Bauern von Johann dem Beständigen von Sachsen (Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen) und Philipp von Hessen zersprengt. Der gefangene Thomas Münzer wird hingerichtet. d) Die Unruhen und Ausschweifungen der Wiedertäufer tu Münster 1534—1535. Diese werden erst nach Hinrichtung ihres Anführers des Gewaudfchneiders (Tuchhändlers) Johann Bockold von Leyden, und seiner Genossen (Knipperdolling, Krechting) unterdrückt, als der aus der Stadt vertriebene Bischof Münster zurückerobert hatte. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen (1525 —1532), Laubgraf Philipp von Hessen und mehrere norbbeutsche Städte und Fürsten vereinigen sich zum Schutze des Evangeliums im Torganer Bündnis einem Bunbe katholischer Reichsfürsten gegenüber, die den religiösen Neuerungen entgegentreten wollen. Erster Reichstag zu Speier. Güüstiger Reichstagsabschied. Jeder Reichsstand' soll in Sachen des Wormser Ediktes so leben, regieren und es halten, wie er .es gegen Gott und Kaiserliche Majestät zu verantworten sich getränt. Zweiter Reichstag zu Speier. Infolge der Machtstellung Kaiser Karls (S. 119) setzen Ferdinand und die katholischen Stände folgenden Beschluß, durch: Die Stände, die bisher das Wormser Edikt gehalten haben, sollen es auch ferner halten, in den anderen Land-

8. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 380

1871 - Zwickau : Zückler
380 hatte an einem einzigen Tage 60 Dörfer u. die Städte Weißensee u. Eckartsberga anzünden lassen u. erhielt dafür den Namen des „Brand- meisters". — Der Kurfürst selbst mußte es erfahren, mic wenig der Bruderkrieg im Lande Billigung fand. Das wichtige Freiberg mit seinen Silberzechen hatten die Brüder, als sie die Länder theilten, gemeinschaftlich behalten. Als nun der Krieg ausgebrochen war: so verlangte 144 6 Friedrich, daß die freiberger Bürgerschaft seinem Bruder den Gehorsam aufsage u. ihn allein als Herrn anerkennen sollte. Da zog der Bürgermeister Weller von Molsdorf sammt dem ganzen Rathe, die Sterbekleider auf dem Arme, zum Kurfürsten u. stellte ihm vor, wie die Freiberger beider: Fürsten den Eid der Treue zu halten schuldig u. von keinem von beiden ihrer Pflicht entlassen seien; wie sie sich aber bisher gegen beide tadellos verhalten hätten. Er bat daher den Kurfürsten dringend, ihr Gewissen nicht zu be- schweren u. erklärte, daß sie alle eher den Tod zu erwählen bereit seien, als ihre Treue u. ihre Seelen hintenansetzen möchten. „Und" so schloß er seine Rede — „ich stehe für meine Person, gnädigster Kurfürst, allhie mit Leib u. Gut in Derselben Händen u. befinde in meinem Gewissen, daß, ehe ich soll meinen gnädigsten Fürsten u. Herrn, dem ich geschworen, über- geben, lieber soll u. will ich mir jetzund alsbald vor Euer kurfürstlichen Gnaden Augen meinen alten grauen Kopf abhauen lassen. Mehr kann ich nicht thun; so kann man mir auch mehr nicht nehmen, verhoffe aber zu Euer kurfürstlichen Gnaden viel eines Besseren. Gott schicke es nach seinem väterlichen Willen u. Wohlgefallen!" Da antwortete der Kurfürst gerührt, indem er den Weller auf die Achsel klopfte: „Nicht Kopf ab, Alter! Solcher redlicher Männer bedürfen wir noch ferner". — Die letzte blutige Begebenheit dieses unheilvollen Krieges war die Erstürmung der Stadt Gera am 15. u. 16. Octbr. 1450, bei welcher ohne Schonung des Alters u. Geschlechts 5000 Einwohner von den durch Wilhelm herbeigeführten Böhmen in der Kirche, in welche sie sich geflüchtet hatten, umgebracht wur- den. — In diesem Kriege gebrauchte man auch das Schießpulver, welches nach der gewöhnlichen Sage der freiburger Mönch Bertholt» Schwarz i. I. 1340 erfunden hatte, schon häufiger, als im Hussitenkriege. Dies gab einem Schützen Gelegenheit, den: Kriege ein Ende zu machen; freilich auf eine andere Art, als er es meinte. Derselbe erbot sich nämlich dem Kurfürsten, den Herzog Wilhelm mit einer Kugel zu tödten. Allein der Kurfürst wies solch ein Anerbieten entrüstet mit den Worten zurück: „Schieß, wen du willst; nur triff meinen Bruder nicht!" Herzog Wilhelm erfuhr diese brüderliche Äußerung des Kurfürsten u. gerührt von derselben, bot er die Bruderhand zur Versöhnung. Die Brüder näherten sich am 18. Octbr. 1450 einander in der Gegend von Gera. Wäre es doch wenige Wochen vorher geschehen! Apel von Vitzthum wurde verbannt. Der völlige Frie- densschluß kam auf die dringende Forderung des Kaisers zu Schulpforta bei Naumburg den 27. Jan. 1451 zu Stande. Freilich erholte sich das verheerte Land erst nach langer Zeit von den Leiden u. Anstrengungen dieses Krieges.

9. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 383

1871 - Zwickau : Zückler
383 versehrt auszuliefern. Der Hauptmann sicherte ihnen Leben u. Freiheit zu, und darauf brachten sie den 11. Juli den Prinzen auf das Schloß Harten- stein. Dann verließen sie das Land u. kehrten erst nach völliger Begnadi- gung wieder zurück. — Der Köhler Schmidt erbat sich, als man ihn auf- forderte, eine Belohnung zu verlangen, nur freies Holz zum Kohlen- brennen. Er erhielt aber vom Kurfürsten noch ein Freigut in Eckersbach bei Zwickau u. 4 Scheffel Korn, welche dein Geschlechtsältesten bis in die neuesten Zeiten verabfolgt worden sind. Als der Köhler alt u. schwach wurde, nahm ihn der Kurfürst auf sein Schloß zu Altenburg, wo er die Geschichte von Albert's Befreiung oft erzählen mußte. Da er sich bei der Erzählung der Worte bediente: „Ich habe den Kunz mit meinem Schürbaum weidlich getrillt," so erhielten er u: seine Nachkommen den Namen Triller. — Der gefangene Kunz aber ward nach Freiberg ge- bracht, von dem Gerichte der Bierundzwanziger zum Tode verurtheilt u. am 14. Juli enthauptet. Noch härter wurden Schwalbe u. drei Knechte des Kunz bestraft. Schwalbe wurde, als ein treuloser Diener des Hauses, am 28. Juli in Zwickau mit glühenden Zangen zerrissen u. geviertheilt. So wunderbar hatte damals die Fürsehung die zarten Sprossen des Hauses Sachsen, den vierzehnjährigen Ernst u. den zwölfjährigen Albert, in ihre mächtige Hut genommen! Wie wichtig war diese Rettung der Prinzen nicht blos für die fürstlichen Eltern, sondern auch für die Folge- zeit! Denn wer möchte es ermessen, welchen Gang das Schicksal unseres Regentenhauses u. unseres Vaterlandes genommen haben würde, wenn auch nureiner der beiden Prinzen der ihm bereiteten Gefahr unterlegen wäre? 13. (21.) Ernst (1464-1486) und Albert oder Albrecht der Beherzte. (1487—1566.) Friedrich der Sanftmüthige hinterließ bei seinem Tode 1464 die Prinzen Ernst (geb. d. 25. März 1441 zu Meißen) u. Albert (geb. den 27. Juli 1446 zu Grimma). Sie regierten das väterliche Erbe 21 Jahre lang in brüderlicher Eintracht mit einander. Beide hielten sich in Dresden aus; Ernst als Kurfürst war mehr daheim, während Albert als großer Held u. Kriegsfreund sehr häufig abwesend war. Und Gott segnete ihre Eintracht. Zum Wohle des Landes diente namentlich die reiche Ausbeute, welche man von den im I. 1471 entdeckten Bergwerken bei dem jetzigen Schneeberg gewann u. die zum Ankäufe verschiedener Ländereien ver- wendet wurde. Nach dem Tode des Herzogs Wilhelm von Weimar (1482) siel beiden Brüdern das schöne Thüringen wieder zu, u. so wurden die durch frühere Theilungen getrennten Länder wieder vereinigt. Aber leider nahmen die Brüder am 26. August 1485 zu Leipzig selbst die wich- tigste Theilung vor. Die Haupttheile waren Thüringen u. Meißen; u. Ernst mußte zu seinem größten Verdrusse Thüringen annehmen. Der Kaiser Maximilian I. bestätigte die Theilung, u. die Länder sind seitdem nie wieder vereinigt worden. —

10. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 389

1871 - Zwickau : Zückler
389 Heinr ich der Fromme, der nur die Einkünfte der Ämter Freiberg u. Wol lenstein, nebst 12500 Gülden zu seiner Verfügung hatte, wählte Freiberg zu seiner Residenz. Hier war er geliebt von seinen Unterthanen, besuchte fleißig ihre Werkstätten u. fuhr selbst in Bergmannkleidern mit seinen lieben Bergleuten an. Manche unschuldige Eigenthümlichkeiten hatte er. So trug er fortwährend einen Dolch u. ein Schwert u. meistens einen Wolfspelz, ¿lud) liebte er schöne Pferde u. ergötzte sich gern an Musik u. Gesang. Beson- ders fand er Freude an übermäßig großen Kanonen.—In den Jahren 1521 u. 1522 ließ er die Stadt Marienberg bauen, weil hier neue Erzadern entdeckt morden waren. Er lebte zuweilen dort u. in Wolkenstein. In der Umgegend von Wolkenstein wurde erweist „der gute Heinz oder Hinz" ge- nannt. Obgleich er sanft war, so zeigte er doch auch Strenge. Dies be weisen einige in Folge der Bauernunruhen angeordnete Hinrichtungen. Heinrich konnte sich einige Zeit nicht entschließen, wie er sich in Hin sicht auf die Reformation verhalten sollte, weil er es nicht gern mit seinem Bruder Georg verderben wollte, endlich gab er diese Bedenklichkeit auf. Im I. 1530 wurde die Reformation in den verschiedenen unterworfenen Orten eingeführt. Roch am ¿lbende des 17. April 1539, dem Todestage Georg's, langte Heinrich bei Fackelschein in Dresden an, uni die Regierung zu übernehmen. Am Psingstfeste (25. Mai) führte er in Leipzig u. dem 6. Juli in Dresden die Reformation ein. Auch ordnete er eine allgemeine Kirchenvisitation an. Doch schon am 18. Aug. 1541 starb er, betrauert von seiner Familie, wie von seinen Unterthanen. Er wurde im Dome zu Freiberg beigesetzt; denn oft hatte er geäußert: „Ich habe die Freiberger allerwege treu u. gehorsam erfunden, darum will ich auch bei ihnen ruhen und schlafen." — Nach Heller. 18 (24.) Johann Friedrich der Grosimnthiqe. (1332—1547, i 1351.) — Moritz (1341—1533 ) War es doch, als wenn man nur gewartet hätte, bis Luther den Mund schlösse, der fortwährend zum Frieden gerathen hatte; denn kaum war sein Auge im Tode gebrochen, als auch die Feindseligkeiten gegen den Kaiser begannen, welcher immer deutlicher den Plan zeigte, den Proöestan tismus zu unterdrücken. Der Nachfolger Johann's des Beständigen, Jo- hn n n F r i e d r i ch d e r G r o ß m ü t h i g e, u. dessen Bundesgen osse, der Land- graf Philipp von Hessen, rückten i. I. 1546 mit einem bedeutenden Heere an die Donau gegen den Kaiser, welcher noch sehr wenig Soldaten um sich hatte. Sie hätten denselben leicht besiegen u. dadurch zwingen können, die Protestanten in Zukunft in Ruhe zu lassen, ¿lber jetzt erst, nachdem sie mehr gethan hatten, als ihnen der Kaiser verzeihen konnte, jetzt erst fingen sie an zu überlegen, ob sic auch wohl stecht daran thäten, den Kaiser zu "bekriegen. Der kluge Rathschlag des Feldherrn der süddeutschen Städte, des wüthigen Schärtlin, den Kaiser sogleich anzugreifen, wurde nicht be-
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