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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 134

1865 - Eisleben : Reichardt
134 terpommern mit Kammin und die Bisthümer Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. — Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen. Zweite Periode. Zeitalter der großen Monarchen 1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell, Protektor der Republik. Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart > erster gemeinsamer König von England und Schottland hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n; Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr- schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür- liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus. Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri- tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge- schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem (dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt. England wird Republik. Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich- tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi- gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11., Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt. 1658—1705 Kaiser Leopold I. # 1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen- des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605- o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215 von den Baronen abgenöthigte Magna Charta. *) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi- nistrators, an Brandenburg. p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und Kalkstein.)

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

3. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 82

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
82 der fehdelustige Markgraf in der Schlacht bei Sievers Hausen (nordstlich von Hannover) 1553 von Moritz geschlagen, der hier im Kampfe fr den Landfrieden einen frhen Tod fand. Im Kurfrstentum Sachsen folgte ihm sein Bruder August. 3. Der im Passauer Vertrag versprochene Reichstag kam 1555 zu Augsburg zusammen. Hier wurde der Augsburger Religionsfriede abgeschlossen. Seine wichtigsten Bestimmungen waren: 1) Die Bekenner der Augsburgischen Konfession, mit denen allein verhandelt wurde, werden den Katholiken rechtlich gleichgestellt. 2) Die Landesherren erhalten das Recht in ihren Gebieten zu reformieren;" wer von den Unterthanen sich den kirchlichen Anordnungen nicht fgen wollte, durfte auswandern (cuius regio eins religio). 3) Geistliche Fürsten, die zur neuen Kirche bertraten, sollten ihr Erzbistum, Bistum oder dgl. verlieren. Da diese Bestimmung von den Protestanten nicht anerkannt wurde, so blieb sie als geistlicher Vorbehalt" bestehen und wurde von dem Kaiser in das Reichsgesetz aufgenommen. Die Unabhngigkeit vom Papste und von den Beschlssen der Konzile, welche die Protestanten bisher erstrebt hatten, war durch den Augsburgischen Reichstagsabschied erreicht. Aber der Friede, in welchem die Bekenner der neuen Lehre fortan leben durften, war doch feine endgiltige Ausgleichung der Gegenstze, da die Bestimmung der den geistlichen Vorbehalt frher oder spter Veranlassung zu neuen Zwistig-feiten geben mute. 4. Karl V. wollte den Franzosen das in ihre Hnde gefallene Metz, die Vormauer des Deutschen Reiches", wieder entreien. Aber obschon der Kaiser persnlich vor die Stadt zog, so war er doch infolge der trefflichen Verteidigung des Kommandanten, des Herzogs von Guise, und der Sterblichfeit in seinem Heere nicht in der Lage, die Stadt zu nehmen. Sie blieb vielmehr lnger als drei Jahrhunderte in den Hnden Franfreichs. Karl V., krnklich und auerdem verstimmt, weil ihm die Herstellung der kirchlichen Einheit ebensowenig gelungen war wie die Errichtung einer starken Knigsgewalt, beschlo der Krone zu ent-sagen. 1555 bergab er seinem Sohne Philipp Ii. Spanien, die Niederlande, die Franche Comte, Mailand, Neapel und die amerikanischen Nebenlnder; sein Bruder Ferdinand, König von Ungarn und Bhmen, erhielt das Kaisertum 1556. Karl V.

4. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 90

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
90 43. Bhmisch-Pflzischer Krieg 1618-1624. 1. Der dreiigjhrige Krieg begann mit einem Aufstand der Bhmen in Prag. Der Abt von Braunau (an der schleichen Grenze) hatte den Weiterbau einer protestantischen Kirche gehindert und der Erzbischof von Prag die zu Klostergrab bei Teplitz niederreien lassen. In diesem Vorgehen sahen die bhmischen Prote-stanten eine Verletzung des Majesttsbriefes und erhoben Beschwerde beim Kaiser. Wer Erzbischof und der Abt aber behaupteten, nach dem Wortlaute de^ Majesttsbriefes stehe den evangelischen Unterthanen geistlicher Stnde freie Religionsbung nicht zu, vielmehr sei diese nur den Herren, Rittern und kniglichen Stdten verliehen.! Die Antwort des Kaisers fiel zu Ungunsten der Protestanten aus. Weil man die beiden Statthalter Mgjiinttz. und Slavata fr diesen Be-scheid verantwortlich machte, so drangen bewaffnete Scharen im Mai 1618 auf das Prag er Schlo und warfen die verhaten Statthalter und deren Sekretr Fabrieius nach guter altbhmischer Sitte" zum Fenster hinaus. Darauf setzten die Aufstndischen eine eigene Regierung ein, sammelten ein Heer, dessen Fhrung Graf Thur,n und der tapfere Ernst von Mansfeld bernahmenj^Bei der Kunde von Matthias Tode schloffen sich auch die Protestanten in Mhren den Bhmen an. Thurn drang bis Wien vor, doch ntigten ihn schlechte Witterung und Mangel an Lebensmitteln zum Rckzge./ Die Bhmen, welche Ferdinan^Ii. 16191637 nicht anerkannten, whlten den jungen Friedrich V. von der Pfalz zum K-nige von Bhmen. Er war das Haupt der Union, die man so zu gewinnen hoffte, und der Gemahl von Elisabeth, der Tochter Jakobs I. von England, auf dessen Hilfe die Protestanten rechneten. Friedrich nahm die Wahl an, war aber der hohen Stellung bei seiner Leicht-lebigkeit und politischen Unfhigkeit durchaus nicht gewachsen. Er machte sich durch seinen Calvinismus bei den lutherischen Bhmen unbeliebt, verdarb es mit dem Adel, den er von der Mitregierung ausschlo, und gab sich dem Wohlleben hin. Auerdem waren die Fhrer der Prote-stanten Thurn, Mansfeld und der evangelische Fürst Bethlen Gabor von Siebenbrgen, welcher nach der ungarischen Krone strebte, uneinig unter einander. Auch die gehoffte Untersttzung der Union blieb aus. Dagegen schlo Ferdinand Ii. ein Bndnis mit dem Herzog Maximilian von Bayern und der Liga, in deren Diensten der kriegs-

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 81

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
81 schaft und rettete nur durch die bergabe Wittenbergs sein Leben. Moritz von Sachsen erhielt die Lnder seines Vetters mit der Kur-wrde, doch sollten die Bezirke Gotha, Weimar, Eisenach, Liena, Saalfeld u. a. den Shnen Johann Friedrichs verbleiben. /Johann Ernst, der Bruder des Johann Friedrich, erhielt Kobur^ Entstehung der schsischen Herzogtmer, als 1554 auch Altenburg herausgegeben war. Der entmutigte Landgraf Philipp von Hessen, welcher Abbitte vor dem Kaiser leistete, wurde, wie Johann Friedrich der Gro-mtige, in Gefangenschaft gehalten. Darauf gab Karl V., um nicht als Unterdrcker des evangelischen Glaubens zu erscheinen, das Augs-burger Interim 1548, das den Protestanten den Kelch beim Abend-mahle und die Priesterehe lie. Jedoch nur wenigen Bekenner der neuen Lehre gengte dieses Zugestndnis. Allgemein wurde der Spruch: Das Interim hat den Schalk hinter ihm." An der Spitze der evan-gelischen Städte, welche die Annahme des Interims verweigerten, stand das mchtige Magdeburg (des lieben Herrgotts Kanzelei"). Die Stadt wurde daher vom Kaiser in die Acht gethan und Moritz mit der Vollstreckung derselben betraut. 2. Karl V. schien jetzt in Deutschland die Einfhrung des absoluten Knigtums erreicht zu haben, als mit einem Schlage die Lage der Dinge sich nderte. Sein wichtigster Bundesgenosse Moritz beschlo, um bei seinen politischen und religisen Gesinnungsgenossen den frheren Abfall wieder gut zu machen, mit diesen den Kampf gegen die Spanier aufzunehmen; auch war er persnlich verstimmt, weil sein Schwieger-vater Philipp dauernd in harter Gefangenschaft gehalten wurde. Ohne den Argwohn des Kaisers zu erregen, sammelte er vor dem belagerten Magdeburg ein mchtiges Heer, zog den Markgrafen Alb recht von Brandenburg-Kulmbach und andere Fürsten auf seine Seite und schlo einen Bund mit dem König von Frankreich Heinrich Ii., wo-durch die französisch redenden Reichsstdte an seiner Grenze Metz, oul und Verdun dem deutschen Reiche entrissen wurden. Nachdem Moritz alles listig im verborgenen vorbereitet hatte, zog er mit seinem Heere nach dem Sden und ging auf Innsbruck los, von wo der Kaiser, um der Gefangenschaft zu entrinnen, in Nacht und Nebel fliehen mute. Karl V. sah sich gentigt, den Passauer Ver-trag 1552 zu schlieen, der die gefangenen Fürsten freigab und das Interim beseitigte. Albrecht von Brandenburg-Kulmbach trat dem Ver-trage nicht bei und verwstete Niedersachsen mit Krieg. Doch wurde Gehrke, Deutsche Geschichte. 2. Auflage.

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 93

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
der protestantischen Stadt Stralsund, welche er 1628 sechs Monate lang vergeblich belagerte und von der er gesagt, er msse sie haben und wre sie mit Ketten an den Himmel gebunden, seine hochfliegen-den Plne. Der kaiserliche Feldherr riet jetzt selbst zum Frieden mit Dnemark, der 1629 zu Lbel. abgeschlossen wurde. Christian Iv. erhielt seine Lnder zurck gegen das Versprechen, von der Einmischung in die deutschen Angelegenheiten abzustehen. 3. Kaiser Ferdinand besa jetzt eine Machtstellung, die ihm ge-stattete, rcksichtslos gegen den Protestantismus vorzugehen. 1629 erschien das Restitutionsedikt, nach welchem auf Grund des geist-lichen Vorbehalts den Protestanten alle von ihnen seit dem Passauer Vertrage eingezogenen Kirchengter genommen und dem Kaiser zur Ver-fgung gestellt werden sollten. Zwei Erzbistmer, Magdeburg und Bremen, zwlf Bistmer und viele Stifter und Klster wren damit wieder in die Gewalt katholischer Bischfe gekommen, denen als Landes-Herren das Recht zustand, die Religion ihrer Unterthanen zu bestimmen. Whrend Ferdinand an die Vollziehung des Ediktes ging, traf ihn in seinem Streben nach absoluter Herrschergewalt ein harter Schlag. Die Reichsfrsten, evangelische und katholische (unter diesen besonders der dem Friedlnder feindlich gesinnte Maximilian von Bayern), emprt der die anmaende und die verwstende Kriegsweise Wallensteins, forderten dessen Entfernung. Der Kaiser, welcher gerade damals die Wahl seines Sohnes zum Nachfolger betrieb und deshalb den Fürsten entgegen kommen mute, verfgte auf dem Reichstage zu Regens-brg 1630 die Absetzung Wallensteins. Dieser fgte sich ohne Wider-rede in die, wie er vorgab, schon aus den Sternen erkannte Lage, da augenblicklich der Spiritus des Kurfrsten den des Kaisers dominiere", und begab sich auf seine Gter in Bhmen. Ein Teil seines Heeres wurde entlassen, der andere mit den Truppen Tillys vereinigt. 45. Schwedischer Krieg 16301635. 1. Als mit der gewaltsamen Ausfhrung des Restitutionsediktes der deutsche Protestantismus ein Ende zu nehmen schien, beschlo der Schwedenknig Gustav Adolf*) der Retter seiner Glaubensgenossen *) Gustav Adolf folgte 17jhrig seinem Vater Karl Ix. auf den Thron. Er schuf sich ein Heer, das anders erwachsen, anders bewaffnet und organisiert war als alle brigen Heere. Die Werbung ersetzte er durch die Bestimmung, da jeder Di-strikt in Schweden fein Regiment zu stellen habe. Diese Regimenter aus frei ge-

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 68

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
- 68 Karls des Khnen, Erbin von Burgund, wurde die sterreichische Hausmacht bedeutend vergrert. 1. Die Herzge von Burgund, aus einer Seitenlinie des fran-zsischen Knigshauses, hatten allmhlich im Westen Deutschlands eine ansehnliche und fast unabhngige Herrschaft gegrndet. Von ihnen wurde zu dem eigentlichen Herzogtum Burgund (Bourgogne) die frher deutsche Freigrafschaft Burgund (Franche Comts) gewonnen, dann im 15. Jahrhundert auch der grte Teil der gewerbfleiigen Niederlande durch Erbschaft, Heirat und Waffengewalt erworben. Der letzte dieser Herzge, Karl der Khne, ein ehrgeiziger und lndergieriger Regent, wollte seine Staaten, die sich von der Nordsee bis zu den Alpen ausdehnten, zum Knigreiche erheben. Er suchte deshalb das Elsa zu gewinnen und eroberte Lothringen. Als aber Karl der Khne auch gegen die Schweiz einen Angriff wagte, erlitt er durch die Eigenossen bei Granson und Murten 1476 schwere Niederlagen. Nun wandte er sich von neuem gegen Lothringen, das dessen Herzog zurckerobert hatte, verlor aber in der dritten Schlacht bei Nancy 1477 mit dem Siege auch das Leben. Der König Ludwig Xi. von Frankreich nahm jetzt das Herzogtum Burgund fr sich, das brige burgundische Erbe, die Niederlande und die Franche Comts, behauptete Maximilian als Gemahl der Maria, der Erbtochter Karls. 2. Mit seinen Kriegen gegen die Franzosen in Oberitalien erwarb Maximilian wenig Ruhm und Erfolge, dagegen entwickelten sich unter seiner Regierung wohlthtige Einrichtungen im Innern des Reiches, welche eine feste stndische Neuordnung begrndeten. Bestimmt von dem Drngen der Stnde stiftete Maximilian auf dem Reichstage zu Worms 1495 den ewigen Landfrieden, der alle Fehden bei Strafe der Reichsacht verbot. Zur Beseitigung der Streitigkeiten der Stnde untereinander wurde als oberster Gerichtshof das Reichs-kammergericht eingerichtet, das zunchst feinen Sitz in Frankfurt, dann in Speier, zuletzt in Wetzlar hatte. Die Mitglieder des Reichskammergerichts wurden von den Stnden ernannt und handhabten das Gesetz im Namen des Kaisers. Damit der Landfrieden und die Urteile des Gerichts die entsprechende Ausfhrung erhielten, wurde das Reich in zehn Kreise geteilt. In jedem derselben besorgte ein Kreishaupt-mann mit einigen Rten die Leitung der Geschfte. Diese Kreise waren: der sterreichische, der bayrische, der schwbische, der frnkische, der kurrheinische, der oberrheinische, der niederrheinisch-

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 136

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
136 entscheidenden Treffen. In dem Frieden zu Teschen 1779 behielt Karl Theodor Bayern mit Ausnahme des Jnnviertels, das an fter-reich kam. Die Gelste Josephs Ii. nach Bayern waren keineswegs erloschen. Nach dem Tode seiner Mutter 1780 versuchte er noch einmal in den Besitz desselben zu gelangen. Er schlug dem Kurfrsten Karl Theodor einen Tausch vor, demgem dieser fr die Abtretung Bayerns an Osterreich die Niederlande und zwar als Knigreich Burgund erhalten sollte. Aber auch diesmal verhinderte der Herzog von Zweibrcken und Friedrich Ii. die Verwirklichung seines Wunsches. Der Preuenknig stiftete zum Schutze gegen die bergriffe sterreichs in die Rechte der Reichsfrsten den deutschen Frstenbund 1785, der den Zweck verfolgte, jedes Mitglied des Reiches in seinem Besitzstande zu erhalten. Nach dieser Niederlage der sterreichischen Politik nahm es den An-schein, als sollte die Fhrung Deutschlands von jetzt ab an Preußen kommen. Joseph Ii. war wie Friedrich d. Gr. von dem Streben beseelt, das Wohl seiner Unterthanen auf alle mgliche Weise zu frdern. Daher unternahm er eine Menge von Reformen, die aber, weil sie vielfach bereilt und dem Zeitgeiste noch nicht entsprechend waren, keine tieferen Wurzeln schlugen. Aufhebung der Leibeigenschaft, Gleichstellung aller vor dem Gesetz und in der Besteuerung, Beseitigung der Folter, Ab-schaffung der Todesstrafe, Glaubensfreiheit, Verminderung der Klster und dergleichen waren die vielfach ohne Rcksicht auf Herkommen, Privilegien und Nationalitten eingefhrten Verordnungen. In den sterreichischen Niederlanden erhob man sich gegen einige derselben in offenem Aufstande, in Ungarn widersetzten sich denselben die Magnaten. Daher sah Joseph am Ende seines Lebens sich gentigt, die meisten derselben zurckzunehmen. 3. Die Stiftung des deutschen Frstenbundes war die letzte groe That des groen Friedrich. Er starb am 17. Aug. 1786. Da er während seiner langen Regierungszeit die ganze Geschftslast allein getragen hatte, so fehlte es bei seinem Ableben an selbstthtigen Staatsmnnern, die im Geiste des groen Knigs fortarbeiten konnten. 61. Kulturzustnde in Deutschland. 1. Auf dem Gebiete des religisen Lebens war die alte Un-duldsamkeit geblieben, die sich jetzt auf katholischer Seite bisweilen

9. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 116

1890 - Leipzig : Reichardt
Das 14. Jahrhundert war die glnzendste Zeit des Deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tannenbera gegen die Polen (1410) brach seine Macht auf immer. Im zweiten Frieden zu Thorn 1466 mute er West-Preuen an Polen abtreten und die polnische Lehnshoheit der Ostpreuen anerkennen. Der Gromeister Albrecht von Brandenburg, ein Hohenzoller, wurde lutherisch und machte sich aus Luthers Rat zum weltlichen Herzog von Preußen. Doch blieb er polnischer Vasall. 1527-2szweiterkrieg zwischen Karlv. undfranzl. Da auch der Papst auf Franz' Seite trat (heilige Ligue zu Cognac), so eioberte der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbonrom, wobei er selbst fiel. Schreckliche Pln-derung der Stadt1). Der Erfolg dieses und eines dritten Krieges (153638) war fr Karl gnstig; denn Franz mute den Madrider Frieden besttigen. 1529 Reichstag zu Speier. Protestanten. Die Anhnger der Reformation protestierten (d. h. sie erhoben Widerspruch gegen den Reichstagsbeschlu, da alle weiteren Neuerungen zu verhten seien). Unter den protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten der Kur-frst Johann der Bestndige v on Sachsen und Land-gras Philipp von Hessen. Ein Glcksumstand fr die Protestanten war es, da der Kaiser gerade jetzt in einen Trkenkrieg2) verwickelt war. 1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgische Kon-fefsion. Die Confessio Augustana" war von Melanchthon ver-fat und wurde am 25. Juni ffentlich vorgelesen. Luther war während des Reichstages in Koburg, wo er angeblich das Lied .Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll. Der Reichstagsabschied fiel fr die Protestanten ungnstig aus. Daher 1531 Der Schmalkaldische Bund zwischen den pro-testantischen Fürsten geschlossen. Der schweizerische Reformator Ulrich Zwingli fllt bei Kappel gegen die Katholiken. Zwingli, Prediger in Zrich, suchte Kirche und Staat zu *) Ter Papst rettet sich in die Engelsburg. Verhhnung des Papst-tums durch lcherliche Prozessionen der deutschen Landsknechte. Frunds-berg vorher bei einer Meuterei vom Schlage getroffen. 2) Der Ungarnknig Ludwig Ii. hatte 1526 bei Mohacs gegen Soli-man Ii. Schlacht und Leben verloren. Sein Nachfolger Ferdinand, Ge-mahl von Ludwigs Schwester Anna. Vergebliche Belagerung von Wien.

10. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 120

1890 - Leipzig : Reichardt
120 Dieses vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntnis, das vorlufig bis zur Entscheidung eines allgemeinen Konziliums gelten sollte, wurde von den meisten Prote-stanten verworfen ^). 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den Passauer Vertrag. Durch Karls Eigenmchtigkeit in Sachen des Glaubens, seine Miachtung der bestehenden Reichsgesetze und der Freiheit der deutschen Stnde, sowie endlich durch die fortgesetzte Gefangenhaltung des Landgrafen Philipp er-bittert, tritt Moritz an die Spitze der Gegner des Kaisers und wird sein Feind. Statt Magdeburg einzunehmen, wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Culmbach) nach Sd-Deutschland und htte den kranken Kaiser beinahe in Innsbruck gefangen genommen; doch gelang es diesem, noch der das Gebirge nach Villach in Krnten zu entkommen. Im Auftrage des Kaisers brachte sein Bru-der Ferdinand den Passauer Vertrag zustande, nach welchem den gefangenen Fürsten die Freiheit und den Protestanten Gewissensfreiheit gewhrt wurde. Leider aber hatte sich Moritz, um seine Absichten zu erreichen, mit Heinrich Ii. von Frankreich (dem Sohne Franzi.) verbndet, welcher die Bistmer Metz, Toul, und Verdun besetzte. (1553) Moritz von Sachsen fllt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den Passauer Vertrag) die Bistmer mit Krieg berzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei Sievershausen ge-schlagen; Moritz fiel, erst 33 Jahre alt. 1555 Der Augsburger Reliaiousfriede. Die Reichsstnde augsburgischer l lutherischer) Konfession, nicht aber die Reformierten erhalten Religionsfreiheit. Die Frage, ob ein geistlicher Fürst, der Protestant wrde, sein Land behalten drfe, blieb unentschieden. (Geistlicher Vorbehalt".) 1556 Karl V. legt die Regierung nieder. Lebensmde zog er sich ins spanische Kloster St. Juste zurck, wo er 1558 im 58. Lebensjahre starb. Als Kaiser folgt sein Bruder 15561564 Ferdinand i. Er war zugleich König von Ungarn und Bhmen. Obwohl strengglubiger Katholik, erhielt er doch durch Duldsamkeit den Frieden der Parteien. Trkenkriege. x) Sprichwort: Das Interim hat den Schalk hinter ihm.
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