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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 17

1865 - Eisleben : Reichardt
17 4. Das jüdische Volk.*)' 2000 Abraham, Stammvater des Volkes. (1625) Moses führt die Kinder Israels aus Aegypten und giebt ihnen am Sinai das göttliche Ge- setz. Vierzigjähriges Hernmziehen in der Wüste. (>585) Die Kinder Israel ziehen in Palästina ein. Josua. (1585—1096) Richter über Israel. Theokratie. Gideon, Jephta, Simson, Samuel. — Kämpfe. 1096—1056 Daul, erster König. 1056 — 1016 David. Hauptstadt Jerusalem. Größte Ausdehnung des Reiches: Vom rothen Meer (Ezeon Geber) bis über Damascns hinaus. Bündniß mit - Hiram, König von Tyrns. 1016—976 Salomo. Tempelbau. Beginnender Verfall. Damascns fällt ab. 976 Theilung des Reiches. Reich Juda unter Rehabeam, Reich Israel unter Je- robeam, Hauptstadt Samaria. 721 Zerstörung des Reiches Israel durch Salmanas- ■ sar. (L. K. Hosea.) 587 Zerstörung des Reiches Juda durch Rebucadne- za r. (L. K. Zedekia.) 538 Cyrus ertheilt den Juden die Erlanbniß zur Rückkehr. Durch Cyrus kamen die Juden statt der babyloni- schen unter persische Herrschaft. Dann gehörten sie zum Reich Alexanders des Großen, kamen hierauf unter ägyptische und dann unter syrische Herrschaft. Religiöser Druck unter Antiochüs Epiphanes. 167 Die Juden befreien sich unter Anführung der Maccabäer von der syrischen Herrschaft. Ueber 100 Jahre blieben sie frei, bis sie in Abhängigkeit von Rom kamen. *) Wir geben hier nur die nothwendigsten Data, da das Speciellere aus der biblischen Geschichte hinreichend bekannt ist. 2

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 52

1865 - Eisleben : Reichardt
52 lns wegen Auswechselung der Gefangenen nach Rom. l^ein ehrenhaftes Benehmen, Rückkehr und Tod.» <249) P. Claudius Pülcher bei Drepanum geschla- genoj (247—242» Hamilcar Barcas behauptet sich ans Sici- lien. ^ Namentlich ans dem Berge Ercte, bei Panormus, und am Abhange des Erpx zwischen römischen zwei Heeren.— Beide Theile erschöpft. 242 Schlacht bei den äqatischen Inseln Da der Landkrieg zu keiner Entscheidung führte, erbauten die Römer p) eine neue Flotte von 200 Schiffen. Mit ihr erfocht L. Luctatins Ca tu lus einen glänzenden Sieg über die Carthager. 24t Friede zwischen Rom und Carthago. Hamilcar Barcas, der- sich noch auf dem Eryp hielt, er- hielt Lotlmacht zum Friedensschlüsse. Die Carthager ver- loren Sicilien (erste römische Provinz), mußten 3200 Talente Kriegskosten bezahlen und die Gefangenen ohne Lösegeld frei geben. 238 Die Römer nehmen Sardinien und Gorsica. Die Carthager hatten einen gefährlichen Krieg gegen ihre eigenen schlecht bezahlten Miethstruppen zu bestehen, welche auch africanische Völkerschaften gegen sie aufreizten. Auch die Söldner auf Sardinien empörten sich und wurden von den Römern unterstützt. Als die Carthager ein Heer rüsteten, erklärten die Römer den Krieg, als ob jene Rüstungen ihnen gälten. Carthago konnte den Frieden nur durch Abtretung von Sardinien und Corsica erhalten. (237) Hamilcar Barcas geht nach Spanien. Durch Eroberung dieses silberreichen Landes wollte er sein Vaterland wieder kräftigen. Sein neunjähriger Sohn , Hannibal begleitet ihn. g» — Hasdrubal, sein Schwiegersohn und Nachfolger im Oberbefehl, gründet (228) das wichtige Neu - Carthago. Nach seiner Ermor- dung wird Hannibal Feldherr. 222 Das cisalpinische Gallien wird unterworfen. Nach mehrjährigem blutigen Kriege wird endlich die Zn- s ubrer - Hauptstadt Mediolannm durch C n e j u s Corne- lius Scipio erstürmt. 2t9 Hannibal erobert Sagunt o) Wodurch soll er bei der Abfahrt den Zorn der Götter erregt haben? p> Meist aus Privatbeiträgen, qj Welchen Eid ließ er ihn leisten?

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 77

1865 - Eisleben : Reichardt
77 von Lydien, Tarsus am Cydnus in Cilicien, Tinope in Paphlagonien, das alte Troja im Nordwesten. (Troas.) An Kleinasiens Küste viele Inseln, namentlich diespo- raden an der Westküste, deren bedeutendste Lesbos (mit Mytilene), C h i o s, Samos und Rhodus (Koloß des Sonnengottes) sind. (Endlich die große Insel Eypern mit dem der Venns geweihten Paphos. Ii. Ä f r i c a (Libya.) Aegypten am Nil zerfiel in Oberägypten mit Theben (das hundertthorige), Mittelägypten mit Memphis (Pyramiden), Unter- ägypten mit Sais; später Alexandria, wichtige Handelsstadt; Pelu- sium. Westlich von Aegypten die Oase Ammonium, südlich Ae- thiopien. An Africa's Nordküste das griechische Cyrene, ferner das car- thagische Gebiet mit Carthago und Utica, dann Numi- dien mit Cirta, endlich Mauretanien bis zu den Säulen des Hercules (tretnrn Gaditanum). Iii, Europa. % a. Die griechische Halbinsel. Der nördliche Theil der griechischen Halbinsel umfaßte Jlly- rien, Macedonien und Thracien. Jllyrien mit Epidamnus (Dyrrhachium); Macedonien mit Pella (Hptst.fi, Amphipolis (gricch. Colonie am Strymon» Pydna und Philippi; südl. v. Nkaced. die mit griech. Colonien be setzte Halbinsel Chalcidice mit Olynth und Potidäa; Thracien im Osten mit Byzantium am Bosporus und dem thracischen Chersone- sus längs des Hellespontus. Südlich von Jllyrien und Macedonien begann das eigent- liche Griechenland oder Hellas. Es zerfiel in folgende drei Haupttheile: a) Nordgriechenland, reicht südlich bis an das Oeta-Geb. und den Ambracischen Meerbusen. bj Mittelgriechenland oder Hellas*» reicht bis an den ) Der Name „Hellas" als specielle Bezeichnung Mittelgriechenlands war bei beit altert Griechen noch nicht üblich. Diese verstanden vielmehr unter „Hellas" das ganze Griechenland.

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 92

1865 - Eisleben : Reichardt
92 i beut Maifel de fi), einer großen Heerschau des anfgebo- lenen Volkes, des „Heerbannes". Karls sorge für Cnltur, Kunst und Wissenschaft. Ge- lehrte an seinem Hofe: Alcuin, der Begründer von schulen, Eginhard, der Lebensbeschreiber Karls. — Palast (Pfalz) und Dom zu Aachen. Karls Ruhm dringt bis Bagdad zum Kalifen Harun al Raschid. 1) 772—803 Kriege gegen die heidnischen Sachsen.k) Auf dem Maifelde zu Worms ward ihre Unterwerfung und Bekehrung beschlossen. Zwar nahm Karl ihr Land und ihre wichtigsten Festungen < Er es bürg bei Pader- born) und unterdrückte den Götzendienst (Irmensnl zer- stört l; aber unter dem Westphalen Wittekind und dem Ostphalen Albion empörten sie sich zu wiederholten Malen, so daß Karl nach der Schlacht am Süntel, wo die Sachsen gesiegt hatten, zu Verden 4500 Sachsen hin- richten ließ (782). Daraus schlug er sie nachdrücklich an der Haase, verheerte ihr Land bis zur Elbe und be- wirkte, daß Wittekind und Albion sich zu Attigny tau- fen ließen. 1) Aber erst 803 waren die Sachsen völlig beruhigt und zahlten willig den Zehnten. Gründung von Bisthümern: Paderborn, Minden, M ü n st e r, Bremen, Halberstadt, Osnabrück,' Verden, H i l d e s h e i m. 774 Eroberung des Longobardenreick Scheidung Karls von der Tochter des Königs Deside- rius. Dieser, an dessen Hof sich Karlmanns Sohne be- fanden, unterstützte jetzt beren Ansprüche auf den fränki- schen Thron und wollte den Papst Hadrian I. zwingen, sie zü krönen. Da eilte Karl dem bedrohten Papst zu Hilfe, nahm den Desiderins in Pavia gefangen und machte sich zum König von Italien. Desiderins in'skloster geschickt. 778 Krieg in Spanien. Gründung der spanischen Mark. Die Omijaden in Damaskus waren von den Abbasfiden gestürzt worden. Nnr-Abderrahmam entkam und grün- dete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karls Hilfe angernfen, Karl ist siegreich, erobert Sara h) Früher Märzfelder. Erst Pipin hatte sie aus den Mai verlegt. 0 Künstliche Wasseruhr. Der Elephant Abulabaß. Karls Gegengc schenke Pferde und Hunde. k) Sie zerfielen in Westphalen. Ompalen und Engeln. l) Sage von der Hostie. &

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 16

1865 - Eisleben : Reichardt
16 — (600—594) Psammis. Er kämpft unglücklich gegen Aethiopien. (594—570) Apries. (Hofra). Zwar erobert er Cypern und phönicische Küstenstriche; aber ein unglücklicher Feldzug gegen Eyrene erregt eine Empörung der Krieger, die den Feldhauptmann Amafis zum Könige machen. Apries besiegt und getödtet. (570 -526) Amasiö . .. . c (526—525) Psammenit j^rgl. dre Geschichte des Cambyses. 3. Whönicien. 2000 Die Phönicier wandern vom persischen Golf an das Mittelmeer. Die (semitischen) Phönicier waren das älteste Han- delsvolk. Erfindungen: Buchstabenschrift, Glas, Purpurfärberei. e) — Religion: Verehrung des Sonnen- gottes Baal und der Astarte. Feuergott Moloch mit Menschenopfern. In Tyrus wurde Melkart (Herku- les) in Byblus der Blüthengott Adonis verehrt. Aelteste Stadt Sidon, von hier aus Tyrus gegrün- det. Kolonieen um das ganze Mittelmeer, selbst jenseits der Säulen des Herkules, z. B. Gab es in Spanien. Die Fahrten der Phönicier reichten bis zu den Zinnin- seln bei England (Scilly-Jnseln)t') und Ophir an den Jndusmün düngen. 888 Carthago von der Syrierin Dido (Elissa) gegrün- d e t.g) 600 Um schiffu ng Afrika's im Aufträge des Necho. Sie dauerte zwei Jahre. Welche natürliche Erscheinung kam im Süden des Aequators den Phöniciern wunder- bar vor? e) Angeblich von einem Hirten entdeckt. Wie? f) Vielleicht sogar bis zur Ostsee: doch können sie den Bernstein (Elek- tron) auch auf dem Handelswege erworben haben. g) Der Name Byrsa lphönie. — Burg, griech. = Fell) gab zu wel- cher Sage Veranlassung? — Wie starb Dido?

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 51

1865 - Eisleben : Reichardt
51 266 Die Unterwerfung der sarsinatischen Umbrer - und der Sallentiner vollendet die 'Eroberung des mittleren und unteren Italiens, 266 — 146 3. Dlnthe der römischen Republik. 264—241 Erster punischer Krieg Räuberische Btamertiner (ehemalige Miethstruppen des Agathocles, Tyrannen von Syracusk) hatten sich Mes- sana's bemächtigt. Von dem syracnsanischen Könige Hiero angegriffen, rief ein Theil die Römer, ein ande- rer die Carthager zu Hilfe. Die Römer verlrieben aber die Carthager 1) und besiegten diese und den Hiero. Letz- terer wurde nun ein treuer Bundesgenosse der Römer. 262 Eroberung von Agrigent Die Stadt wurde sieben Atonale lang belagert und trotz der unter Hanno erscheinenden carthagischen Hilfe erobert. Die Römer beschlossen nun, sich zu Herren von ganz Si- cilien zu machen. 266 Erster Seesieg der Römer bei Mylä.rn) Mit der nach dem Muster eines gestrandeten carthagi- , scheu Schiffes in 60 Tagen erbauten Flotte von <20 Schiffen erfocht C. D ui lins (mit Hilfe der Enterhaken, corvi) einen glänzenden Sieg, n) (256 M Attilius Regulus siegt beim Berg Ecnomus und setzt nach Africa über. Nach Besiegung der überlegenen Flotte geht Regulus nach Africa hinüber, schlägt die Carthager bei Adis und erobert Clupea und Tun es. 255 Regulus geschlagen und gefangen. Die Carthager siegten unter Anführung des Spartaners L'anthippus. Nur ein geringer Theil des Heeres ret- tet sich nach Clupea. Die'römische Flotte, die ihn dort abholt, wird auf der Rückfahrt durch Sturm fast ver- nichtet. Ein gleiches Loos traf bald darauf eine zweite röm. Flotte. ' . s 256 L. Cäcilius Metellus siegt bei Panormus. Die Römer erhielten jetzt wieder das Uebergewicht auf Sicilien. Die Carthager schickten den gefangenen Regu- <0 Sohn eines Töpfers. Vor ihm waren die beiden Dionyse die be- deutendsten Tyrannen von Syracus gewesen. l) Wie büßte der carth. Feldherr Hanno die Uebergabe der Burg? m) Oder bei den liparischen Inseln. n) Mit Schiffsschnäbeln geschmückte Ehrensäule des Duilins, eolumna rostrata. 4*

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 40

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
40 Die Zeit des Frankenreichs. Westgotenreich 711 bei Xerez de la Frontera. Bald waren die Araber Herren von fast ganz Spanien; da machten sie den Versuch, anch das Frankenreich zu erobern, doch wurde der Angriff durch die Schlacht bei Poitiers zurückgewiesen. Immerhin blieben sie in Spanien, und ihre Hauptstadt Cordoba wurde bald die größte und durch ihre Bauwerke schönste Stadt Europas. Zu gleicher Zeit war auch Bagdad in Asien der Hauptsitz der Kalifenmacht, welche unter Harun al Raschid gegen Ende des 8. Jahrhunderts ihren höchsten Glanz erreichte. 5. Arabische Kultur. Die Araber, in Spanien „Mauren" genannt, haben viele Europäer nach Spanien gezogen, die dort auf den Hochschulen studierten. Den Arabern verdanken wir unsere Ziffern. Auch manches arabische Wort ist in die europäischen Sprachen eingedrungen. (Admiral, Alkoven, Ziffer, Zucker). Am meisten wohl staunten die Eirropäer über die arabischen Prachtbauten, unter denen die Moscheen die größte Bewunderung erregten; ebenso ist der Palast zu Granada, die Alhambra, ein Kunstwerk allerersten Ranges. Die Araber blieben noch sieben Jahrhunderte in Spanien, ehe ihre Macht ganz gebrochen wurde. V. Uippin der Kleine. 741—768. Karls Sohn Pippin machte der Scheinherrschaft der merowing-ischen Könige ein Ende, nachdem er schon lange königliche Gewalt besessen hatte. Wie die Sage erzählt, ließ er den Papst in Rom fragen, „wer König sein und heißen solle, der, welcher nur den Titel trage und nichts thue, oder der, welcher die Macht besitze." Der Papst ließ Pippin eine ihm günstige Antwort erteilen. Darauf hin ließ sich Pippin auf einer Reichsversammlung nach fränkischer Sitte auf den Schild heben und war somit König. 752. Der letzte Merowingerkönig aber wurde abgesetzt und in ein Kloster verwiesen. Das Geschlecht der Merowinger hatte also die Herrschaft über das fränkische Reich an das Geschlecht der Karolinger abtreten müssen. Infolge häufiger Aufstände einiger fränkischen Großen wünschte Pippin die Salbung vom Papst zu erlangen, welche ihm derselbe auch erteilte, ja der Papst ernannte ihn zum Schirmherrn von Rom. König Pippin versprach ihm dafür die Bekämpfung der Langobarden, welche den Papst bedrängten. Die ihnen entrissenen Gebiete überaab

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 50

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
50 Die Zeit des Frankenreichs. Aachen war unter Karl allmählich zu einer Großstadt geworden. Fremde aus aller Herren Länder strömten hier zusammen. Neben dem gelehrten Mönch aus Italien stand im Vorzimmer des Königs der Sarazenenhäuptling aus Spanien mit Turban und juwelengeschmücktem Schwert, vornehme Sachsen in langem Linnengewande, der langobardische Graf in kurzem Purpurmantel, mit Pfauenfedern besetzt, Avaren mit geflochtenem Haar, dazwischen Gesandte des Kaisers von Byzanz, braune Mauren und schlanke Perser aus dem Morgenlande. Daneben brachte der Handel ein buntscheckiges Volk zusammen. Da hatten die Wechsler, Juden und Judengenossen, ihre Buden aufgeschlagen, Händler mit Kostbarkeiten aus Italien und aus Konstantinopel boten ihre Waren feil, und der Hof war voll von Glücksrittern und Abenteurern, von übermütigen jungen Leuten, die ihre reiche Beute aus dem Kriege rasch durchzubringen mußten. Wie füllten sich die Straßen und Plätze und die zahlreichen Herbergen von dem Zustrom der Menge, wenn merkwürdige Gesandtschaften die Wunderdinge aus dem Morgenlande brachten! wenn sie von der himmlichen Musik der Orgel hörte, die der griechische Kaiser ihm geschenkt, von dem Elefanten, der Gabe des Kalifen von Bagdad, oder von dem Löwen, den der Maurenkönig aus Afrika gesandt! Ging an einem festlichen Tage Karl dann mit seinem stattlichen Gefolge zur Messe, so mußte einer seiner Hofbeamten vor ihm herschreiten und mit seinem Stock ihm durch die drängenden Massen eine Gasse frei halten. Die Hofschule des Kaisers. Karl vereinigte an seinem Hofe die Gelehrten damaliger Zeit. Wir finden da Italiener, Langobarden, Angelsachsen, spanische Goten und Franken. Den Mittelpunkt von allen bildete der Angelsachse Alkuin, welcher die Hofschule leitete, in der die jungen Leute ausgebildet wurden, die später Geistliche oder Beamte wurden. Auch Erwachsene, weltliche wie geistliche, der König selbst wie seine vornehmsten Diener und die Damen des Hofes nahmen daran teil. Zwanglos verkehrte der Kaiser mit seinen gelehrten Freunden, und um das leichter zu erreichen, führten die Teilnehmer-besondere Namen. Karl selbst war David, die Kaisertochter Bertha hieß Delila, Karls Sohn Pippin ward als Julius, seine Schwester Gisela als Lucia benannt. Man verfaßte Gedichte, stellte und beantwortete Aufgaben und löste Rätsel. Wie der Kaiser von diesen Gelehrten in der lateinischen und griechischen Sprache, sowie in den Wissenschaften überhaupt unterrichtet ward, so fragte er sie oft auch bei seinen Regierungshandlungen um Rat und Bescheid.

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 52

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
52 Die Zeit des Frankenreichs. Nacht that, und ruhte zwei bis drei Stunden. Nachts unterbrach er den Schlaf vier- oder fünfmal, indem er nicht bloß aufwachte, sondern auch aufstand. Während er sich ankleidete, ließ er nicht allein seine Freunde vor, sondern wenn der Pfalzgraf von einem Rechtsstreite sprach, der nicht ohne seinen Ausspruch entschieden werden konnte, so hieß er die streitenden Parteien sofort hereinführen und sprach nach Untersuchung des Falles das Urteil, als säße er auf dem Richterstuhl; und das war nicht das einzige, sondern was es für diesen Tag von Geschäften zu thun und seinen Beamten aufzutragen gab, besorgte er zu dieser Stunde. Die Erziehung seiner Kinder richtete er so ein, daß Söhne wie Töchter zuerst in den Wissenschaften unterrichtet wurden, auf deren Erlernung auch er selbst seinen Fleiß verwandte. Dann mußten die Söhne, sobald es nur das Alter erlaubte, nach der Sitte der Franken reiten, sich in den Waffen und auf der Jagd üben, die Töchter aber sich mit Wollarbeiten abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschäftigen, damit sie sich nicht an Müßiggang gewöhnten, und ließ sie anleiten zu jeder Zucht. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise; seine Söhne ritten ihm zur Seite, seine Töchter folgten ihm im hintersten Zuge, und eine Schar von Leibwächtern war zu ihrer Befchützung bestellt. Der christlichen Religion, in welcher er von Jugend auf erzogen worden, war er mit frommer Liebe und Ehrfurcht zugethan. In der Unterstützung der Armen und im Geben von Almosen war er zu allen Zeilen voll frommen Eifers, und nicht nur in seinem Lande und Königreiche, sondern auch über das Meer nach Syrien, Ägypten und Afrika pflegte er Geld zu senden, sobald er hörte, daß in Jerusalem, Alexandrien oder Karthago Christen im Elend lebten. Und deshalb pflegte er vor allem die Freundschaft der Könige jenseits des Meeres zu suchen, damit er den unter ihrer Herrschaft lebenden Christen Erleichterung und Hülfe bringen könne." 7. Karls Lebensabend und Tod. „Gegen das Ende seines Lebens, da er schon durch Alter und Krankheit gebeugt war, berief er seinen Sohn Ludwig zu sich, und nachdem er aus dem ganzen Frankenreiche die Großen des Volkes zu einer feierlichen Versammlung entboten hatte, setzte er ihn nach dem Rate aller zum Mitregenten des Reiches und zum Erben des kaiserlichen Namens ein, schmückte sein Haupt mit neuem Diadem und befahl, ihn Kaiser zu nennen. Mit großem Beifall wurde dieser Entschluß von allen Anwesenden begrüßt. Da-
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