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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 219

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
bis zu Maximilian I. 219 Xi. Die Regierung Kaiser Maximilians I. 1493—1519. 1. Maximilians Persönlichkeit. Maximilian war eine hohe, breitschulterige Gestalt, blondlockig und blauäugig, voll Adel und Würde; prachtvoll anzuschauen, wenn er in glänzender Silberrüstung auf schnaubendem Rosse seinen Einzug hielt oder als Kriegsherr leuchtenden Auges seine Tapferen führte. Er war eine offene, fröhliche Natur von unverwüstlicher Frische, leutselig, ein geborener Redner, barmherzig gegen Mühselige und Beladene, aber auch ein Meister jeder ritterlichen und männlichen Kunst, ein reisiger Speerbrecher auf dem Schlachtfelde, wie auf dem Turnierplätze, der „letzte Ritter," und ein verwegener Jäger. Ohne Furcht ging er mit dem Speer in die Höhle des Bären und nahm den Kampf mit ihm auf. Am liebsten aber verfolgte er die flüchtigen Gemsen und erkletterte nicht selten dabei die steilsten Felsen. Mit Maximilians Zeit schließt das Mittelalter; Pulver und Blei verdrängten Schild und Lanze; die Turniere hörten auf; eine neue Zeit brach an. Er war der letzte Kaiser, der in den ritterlichen Künsten des Mittelalters erzogen war; daher sein Beiname „der letzte Ritter." Und derselbe Fürst beherrschte wieder mit Leichtigkeit sieben Sprachen, er hatte das größte Interesse für die altdeutsche Heldendichtung. Für seinen und seines Hauses Nachruhm sorgte er durch halb dichterische, halb geschichtliche Darstellungen, die er veranlaßte, leitete und gelegentlich selbst weiterführte; er hegte die lebendigste Teilnahme für die Kunst. Sein Streben war die Wiederherstellung der mittelalterlichen Kaiserherrlichkeit und die künftige Größe seines Hauses. Unter seiner Regierung bildete sich im Reiche eine Einrichtung aus, auf die wir heute bewundernd sehen, das Postwesen. 2. Die ersten Posten. In früheren Zeiten, als es noch keine Posten gab, mußten die Unterthanen die Nachrichten der Fürsten übermitteln, für den Verkehr zwischen den Bistümern, Abteien und Klöstern verwendete man meist Klosterbrüder. Dieselben finden wir fast das ganze Mittelalter hindurch auf der Wanderung begriffen, durch weite Länderstrecken, selbst bis nach Rom, ihre Straße von Ort zu Ort ziehend. Zur Unterhaltung der Boten waren in nnwirtsamen Gegenden oder an Gebirgsübergängen besondere Vorrichtungen getroffen. In der Regel gaben die Klöster den Boten umsonst Herberge und Bewirtung, insbesondere geschah dies bei den Bettelmönchen, die auf ihren fortwährenden Wanderuugen allen Ständen Botendienste leisteten

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 405

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt. 405 hindert erbten (f. S. 396); freilich mußte der Kurfürst Johann Sigismund noch die Lehenshoheit des Polenkönigs über dasselbe anerkennen, bis es seinem Enkel später gelang, auch diese zu beseitigen und sich zum unumschränkten Herzog zu erheben. Die Zeit der uiiunischräiikten Fürstengewalt. I. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. (1640—1688). 1. Die Jugend des Großen Kurfürsten. Als Friedrich Wilhelm geboren wurde, war bereits der große Krieg entbrannt, und es war für die brandenburgischen Lande eine schwere, trübe Zeit, als er am 16. Februar 1620 das Licht der Welt erblickte. Wegen Geldmangels, der in jenen schweren Zeiten am Kurfürstlichen Hofe herrschte, mußte die Taufe des Kurprinzen von einer Woche zur andern verschoben werden. Auch wollte man des Kurfürsten Ankunft abwarten, der noch in Königsberg weilte, wohin er sich 1639 zurückgezogen hatte. So kam es, daß der Kurprinz bis zum 30. Juli „ungetauft liegen blieb." Auch am Tauftage war der Vater noch nicht anwesend; dennoch wurde die heilige Handlung mit großem Glanze gefeiert. Auch die Vertreter des brandenburgischen Adels und Abgeordnete der Städte hatten sich zahlreich eingefunden, aber das sonst übliche Patengeld vermochten sie bei dem großen Druck der schweren Zeiten nicht zu zahlen und begnügten sich, dem künftigen Thronerben die „schuldige Treue" zu geloben. Die erste und wichtigste Erziehung genoß der junge Prinz durch seine Mutter Elisabeth Charlotte, einer geborenen Pfalzgräfin bei Rhein, Schwester Friedrichs V. von der Pfalz, der die böhmische Königskrone verloren hatte. Bei den fortwährenden Durchmärschen fremder Truppen schien es gefährlich, den dereinstigen Thronerben in Berlin zu lassen, und die Unsicherheit des Landes bot dem Minister des Kurfürsten Georg Wilhelm, dem Grafen von Schwarzenberg, einen guten Vorwand, den jungen Prinzen vom Hofe zu entfernen, um ihn dem Einfluß seiner Mutter und dem seiner Großmutter, mit denen Schwarzenberg in fortwährendem Zwiespalt lebte, zu entziehen. Zunächst kam der Kurprinz nach dem Jagdschloß Letzlingen in der Altmark. Als aber herumschweifende Scharen auch in das Dickicht des mächtigen Waldes bei Letzlingen drangen, wurde er mit seiner älteren

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 406

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
406 Die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt. Schwester Luise Charlotte nach der Festung Küstrin gebracht, wo er dann jahrelang blieb. Als elfjähriger Knabe sah er seinen Oheim, den König Gustav Adolf, als derselbe auf dem Zuge nach Magdeburg sich den Durchmarsch durch die Marken erzwang. Bald nach dieser Begegnung mit Gustav Adolf verließ der Kurprinz um das Jahr 1631 Küstrin und verweilte längere Zeit am Hofe des letzten Herzogs von Pommern Bogislaw Xiv. zu Stettin. Von hier aus machte er oft Ausflüge nach Wolgast, wo damals seine Tante, die Königin von Schweden, weilte. Hier war es, wo der dreizehnjährige Kurprinz im Frühjahr 1633 mit seinen Eltern an der Leiche des bei Lützen gefallenen Schwedenkönigs stand. Mit seinem Vater folgte er dem Sarge des königlichen Helden, als derselbe im feierlichen Trauerzuge auf das schwedische Staatsschiff geleitet wurde, welches die Leiche heimwärts führte. Nach kurzem Aufenthalt in Berlin trat Friedrich Wilhelm, von seinen Erziehern begleitet, eine Reise nach den Niederlanden an, um hier zu seiner weiteren Ausbildung teils auf der Hochschule zu Leyden, teils in Arnheim und im Haag, der holländischen Residenz, mehrere Jahre zu verweilen. Dieser Aufenthalt ist für die ganze Lebensrichtung des jungen Fürsten von entscheidender Bedeutung geworden. Hier lernte er weise und kräftige Staatsmänner kennen; Handel und Gewerbe, Künste und Wissenschaften waren hier zu einer Blüte gelangt, wie man sie damals in keinem andern Lande kannte. Unter der Anleitung des ihm verwandten Statthalters des Landes, Friedrich Heinrich von Dranien, lernte er die Bedingungen und Aufgaben eines blühenden Staatswesens kennen, die ihm für seine eigene spätere Regierung vorbildlich gewesen sind. Als sich der Prinz eine Zeitlang in der holländischen Residenz Haag aufhielt, fand er dort bald gute Freunde. Es waren unter ihnen aber auch manche recht leichtsinnige Gesellen, welche ihn in ihr lockeres, leichtfertiges Leben hineinzuziehen suchten. Aber der Prinz war gegen die Versuchungen standhaft, verließ den Haag und begab sich in das Feldlager des Prinzen von Dranien, der ihn wegen seiner bewiesenen Charakterfestigkeit belobte. Nachdem Kurprinz Friedrich Wilhelm im Jahre 1638 von diesem holländischen Aufenthalt in die Heimat zurückgekehrt war, wurde er schon wenige Jahre darauf durch den plötzlichen Tod seines Vaters, der am 1. Dezember 1640 zu Königsberg gestorben war, zur Regierung berufen. 2. Zustände in den hohenzollernschen Staaten bei seinem Ne-

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

7. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 33

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
Erzählungen und Gedichte. 33 und hat's Büblein mitgenommen. Er hat's gehängt an einen Ast gar hoch; dort hängt das Büblein und zappelt noch. Ist denn das Büblein gestorben? Nein, es zappelt ja noch! Morgen gehn wir 'naus und thun's 'runter. Riickert. 35. (113.) Die drei Blicke. Ein frommer Mann wurde einst gefragt, woher es komme, daß er trotz aller Not des Lebens doch so zufrieden und gleichmütig sei. Er antwortete: „Jeden Morgen, ehe ich an die Geschäfte gehe, richte ich meine Augen be- dachtsam auf drei Dinge: Erstens heb' ich sie gen Himmel und erinnere mich, daß mein Hauptgeschäft und das Ziel meines Lebens und Strebens dort oben ist; zweitens senk' ich sie zur Erde und bedenke, wie wenig Raum ich bedarf, um einst in ihr mein Grab zu finden; drittens endlich schaue ich um mich und betrachte die Menge derer, denen es noch schlimmer ergeht als mir." Aurbacher. 36. (42.) Mahnung. 1. Hütet eure Zungen! das1 geziemt den Jungen. Stosst den Riegel vor die Thür; lasst kein böses Wort herfür! 2. Hütet eure Augen, sollen sie was taugen! Lasst sie gute Sitt' erspähn, sie hinweg von böser sehn! Walther v. 3. Hütet wohl der Ohren! oder ihr seid Thoren. Lasst ihr böse Wort' herein, nur zum Schaden wird’s euch sein. 4. Wehrt darum den dreien, den ja allzu freien! Zungen, Ohren, Augen sind voller Schalkheit, taub und blind. L. Vogelweide, übers, v. Schneider (gekürzt). 37. (115.) Fritz Oberlin. Fritz Oberlin, später Pfarrer im Steinthale, ging als zwölfjähriger Knabe eines Tages über den Straßburger Markt; da sah er, wie einige un- gezogene Knaben einem Bauernweibe ihren Korb mit Eiern vom Kopfe stießen. Das Weib war trostlos. Fritz sieht die Buben mit einem durchbohrenden Blicke an, schilt ihre Unart tüchtig aus und tröstet das weinende Weib. Dann bittet er sie, etwas zu warten, und läuft spornstreichs nach Hause zu seiner Sparbüchse. Im Fluge kommt er zurück, schüttet den ganzen Inhalt der Büchse in die Schürze der überraschten Bäuerin aus und ist auch sogleich wieder fort, ohne ihren Dank abzuwarten. Schleswig-holst. Kinderfreund. 3

8. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 136

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
136 Ii. Bilder aus der Natur neun Monate im Jahre mit Schnee bedeckten Passes, 2472 Meter über dem Meere, steht das Bernhardiner-Hospiz, eine Herberge der Barmherzigkeit, die im Jahre 962 durch Bernhard von Mentone gegründet worden sein soll. In dieser Herberge wohnen zwölf Augustinermönche mit einer Anzahl dienender Brüder, deren Lebensaufgabe es ist, die Reisenden unentgeltlich zu bewirten, die verschneiten Wege zu bahnen, die Verirrten aufzusuchen und zurecht- zuweisen, vor allem aber die im Schnee Versunkenen zu retten. Bei stürmischem Wetter dringen sie dann unerschrocken nach beiden Seiten des Passes vor, um den etwa Verunglückten zu Hilfe zu kommen. Seit vielen Jahren schon bedienen sie sich hierbei des Beistandes besonders abgerichteter großer Hunde. Hat der Hund einen Verunglückten ausgewittert, so kehrt er in pfeilschnellem Laufe zu seinem Herrn zurück und giebt durch Bellen, Wedeln und unruhige Sprünge die gemachte Entdeckung kund. Dann wendet er um, immer zurücksehend, ob man ihm auch nachfolge, und führt seinen Herrn nach der Stelle hin, wo der Verunglückte liegt. Ein solcher Hund war Barry. Zwölf Jahre lang war er unermüdet thätig und treu im Dienste der Menschheit; und er allein hat in seinem Leben mehr als vierzig Menschen das Leben gerettet. Der Eifer, den er hierbei bewies, war außerordentlich. Nie ließ er sich an seinen Dienst mahnen. Sobald der Himmel sich bedeckte, Nebel sich einstellten oder die gefährlichen Schneegestöber sich von weitem zeigten, hielt ihn nichts mehr im Kloster zurück. Nun strich er rastlos und bellend umher und ermüdete nicht, immer und immer wieder nach den gefährlichen Stellen zurückzukehren und zu sehen, ob er nicht einen Sinkenden halten oder einen Vergrabenen hervorscharren könnte; und konnte er nicht helfen, so setzte er in ungeheuren Sprüngen nach dem Kloster hin und holte Hilfe herbei. Seine liebenswürdigste That aber war folgende: In einer eisigen Grotte fand er einst ein halberstarrtes, verirrtes Kind, das schon dem zum Tode führenden Schlafe unterlegen war. Sogleich leckte und wärmte er es mit der Zunge, bis es aufwachte; dann wußte er es durch Liebkosungen zu bewegen, daß es sich auf seinen Rücken setzte und an seinem Halse fest- hielt. So kam er mit seiner Bürde triumphierend ins Kloster. Als Barry alt und kraftlos geworden war, sandte man ihn nach Bern, wo er bis zu seinem Tode verpflegt ward, und wo er jetzt ausgestopft im Museum aufgestellt ist. Nach Lenz und T,chudi. 152. (178.) Der Reif. 1. Seht meine lieben Bäume an wie sie so herrlich stehn, auf allen Zweigen angethan mit Reif gar wunderschön! 2. Von unten an bis oben ’naus, auf allen Zweigelein, hängt’s weiss und zierlich,zart und kraus und kann nicht schöner sein.

9. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 391

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
V. Geistliche und kirchengeschichtliche Stoffe. 391 Wir werden ganz müde vom vielen Sehen; doch in das Wirt- schaftsgebäude müssen wir noch eintreten. Die blanke Küche darin kann wohl den Wunsch erwecken, in ihr arbeiten zu dürfen. Jenes andere lange, etwas abseits liegende Gebäude ist das Krankenhaus. In ihm finden wir helle Säle und Zimmer mit sauberen Betten, in denen erkrankte Glieder der Anstalt liebevolle Pflege und die Brüder des Hauses Gelegenheit zur Ausbildung in der Krankenpflege finden. Wir freuen uns der luftigen Bäume ; dann begeben wir uns zurück in die Nahe der Direktorwohnung. Wir möchten auch noch gern das Herz des Hauses, den Betsaal sehen, in dem die tägliche Hausandacht ge- halten wird. Er ist durch ein Türmchen vor den andern Häusern ausgezeichnet. Ein traulicher Saal ist’s mit brauner Holzdecke, die Wände mit dunklem Holz beschlagen und mit einigen Bildern — dar- unter Wicherns Bild — geschmückt. Hier finden auch die Gesangproben der Bewohner des Rauhen Hauses statt; die herrlichen, ernsten und fröhlichen Lieder des Hauses sind weit bekannt. Wir sind mit unserm Kreisgange zu Ende und verabschieden uns von unserm freundlichen Führer. Doch nachdem wir Wicherns Schöpfung gesehen haben, verlangt es uns auch, an seine Grabstätte zu treten. Auf unserm Heimwege kommen wir an der Kirche des benachbarten Hamm vorüber, wo der damals achtzehnjährige Kandidat Wiehern einst seine erste Predigt hielt. Im Schatten dieser Kirche ruht er von seiner Arbeit. Auf dem schlichten Steine, der sein Grab deckt, steht zu lesen sein Name, sein Geburts- und Todestag und sein Wahlspruch 1. Joh. 5, 4: Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Schäfer- 369. (220.) Die Kapelle. 1. Droben stehet die Kapelle, schauet still ins Thal hinab; drunten singt bei Wies' und Quelle froh und hell der Hirtenknab'. 2. Traurig tönt das Glöcklein nieder, schauerlich der Leichenchor; stille sind die frohen Lieder, und der Knabe lauscht empor. 3. Droben bringt man sie zu Grabe, die sich freuten in dem Thal. Hirtenknabe, Hirtenknabe, dir auch singt man dort einmal! Uhland.

10. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 362

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
362 V. Geistliche und kircheugeschichtliche Stoffe. empfangen. Das Volk glaubte, dass der Gott Thor, der Herr des Donners, bald die Verkündiger des neuen Glaubens mit seinem Hammer zer- schmettern werde, und mied ihre Nähe. Trotzdem war die Arbeit Ansgars und Autberts nicht vergebens. Sie fragten und suchten eifrig nach gefangenen Knaben, um sie zu kaufen und zum Dienste des Herrn zu erziehen, und gründeten die erste christliche Schule; selbst der König Harald übergab willig mehrere aus seinem Gefolge ihrem Unterrichte. Aber schon im folgenden Jahre (827) musste Harald wieder vor seinen Feinden weichen, und auch Ansgar zog mit seinen Genossen über die Eider nach einem Gute, das der Kaiser Ludwig ihm geschenkt hatte. Von hier aus verkündigten sie bald unter den heidnischen Dänen bald unter den christlichen Sachsen das Evangelium. Nachdem sie so zwei Jahre lang gewirkt hatten, ward Autbert durch Kränklichkeit gezwungen, in das Kloster, von dem sie ausgegangen waren, heimzukehren. Bald darauf wurde auch Ansgar von seinem Werke abberufen, da der Kaisei ihm eine Gesandtschaft nach Schweden übertrug, wo sich ein neues Feld zur Ausbreitung des Evangeliums öffnete. Nach seiner Bückkehr 831 ward er dann in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste um die Mission unter den nordischen Völkern von Ludwig dem Frommen zum Erzbischof von Hammaburg oder Hamburg ernannt, das zur Zeit Karls des Grossen an der Mündung der Alster gegründet war. Unermüdlich war er hier thätig, die schon gegründeten Gemeinden im Glauben zu stärken, durchzog predigend und taufend die nahegelegene Landschaft und erbaute Kirchen zu Bramstedt, Kellinghusen und anderen Orten. Die Gemeinden blühten auf und versprachen die beste Frucht, als sich von Norden her ein Sturm erhob, der alles zu vernichten drohte. Schon lange hatten die wilden Normannen unter ihren Seekönigen die Nordseeküsten mit Feuer und Schwert verwüstet, und jetzt (845) er- schien der König Horic (Erich) mit einer Raubflotte plötzlich vor Ham- burg. Die überraschten Einwohner flohen; Ansgar und seine Schüler retteten kaum ihr Leben; Hamburg wurde von Grund aus zerstört, und Kirche und Schule, die Ansgar daselbst gegründet hatte, gingen in Flammen auf. Ganz Sachsenland ward mit Schrecken erfüllt, und die christlichen Gemeinden zerstreuten sich. In dieser Not fanden Ansgar und seine Gefährten in Ramelsloh, dem Landgute einer frommen Edelfrau im Lüneburgischen, eine sichere Zufluchtsstätte. Hier sammelte er all- mählich seine Mitarbeiter und nahm bald mit neuer Zuversicht sein Werk wieder auf. Vorzüglich lag es ihm am Herzen, den König Horic, den Urheber alles Unheils, für das Christentum zu gewinnen. Im Jahre 850 erschien Ansgar als kaiserlicher Gesandter am Hofe des heid- nischen Königs und wusste bald durch Worte und Thaten jeden Hass
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