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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 94

1865 - Eisleben : Reichardt
94 Pipin befreit. Nach des letzteren Tode theilte Ludwig auf's neue, doch nicht gerecht; denn Pipins Söhne bekamen nichts und Ludwig bloß Baiern. Da.zog dieser gegen seinen Vater, der ans Schmerz hierüber auf einer Rhein- insel bei Ingelheim starb. 843 Der Vertrag von Verdun Krieg Ludwigs und Karls gegen den anmaßenden Lothar. 841 Schlacht bei Fon te na il le s. 842 Bündniß Karls und Ludwigs bei Straß bürg, r) Darauf kam es zu dein berühmten Vertrage von Verduns), in welchein das karolingische Reich folgendermaßen vcrtheilt wurde: Ludwig der Deutsche erhielt das germanische Ostsran- ken (Deutschland'. Karl der Kahle erhielt das romanische W e st franke n (Frankreich). Der Kaiser Lothar erhielt Italien und Mittel- franken (Lothringen), d. i. einen breiten Landstreifen westlich vom Rhein und den Westalpen, t» 843—876 Ludwig der Deutsche. Er hat fortwährend mit den Slaven und den Nor- mannen zu kämpfen, welche Hamburg zerstört hatten, u) Auch die Böhmen und Mähren bedrohten das Reich. 876—887 Karl der Dicke. ' Nach dem Tode seiner Brüder Karlmann itnb Ludwig vereinigte dieser kraftlose Kaiser 844 noch einmal die ganze Ländermasse Karls des Großen. Den bis Paris vordringenden Normannen v) kaufte er den Frieden ab und wurde 887 zu Tribur abgesetzt. 887—H99 Arnulph von Kärnthen. Bruderssohn Karls des Dicken, tapfer, schlägt die'norman- nen bei Löwen. Gegen den mährischen Fürsten 8men- ti b old (Swatoplnk) ruft er die Ungarn oder Magpa- r e n (finnisches Volk vom llral > zu Hilfe, die sich an der Donau festsetzten. Auch zwei Feldzüge nach Italien nn- ternahm Arnnlph v) und erhielt die Kaiserwürde. r) Der Schwur der Könige das älteste Denkmal der französischen, eins der ältesten der deutschen Sprache. s) Po» diesem Vertrage an datirt die selbstständige Existenz des dcnt scheu Reiches und Frankreichs. t) Burgund im Süden löste sich bald als seibstltändiges Reich ab. u) Das Erzbisthum unter Ansgar nach Bremen verlegt. v) Sie erhielten Nil burd) Karl den Einfältigen feste Wohnsitze im nordwestlichen Frankreich. (Herzog Robert von der Normandie.) w) Er unterstützt Berengar von Friaitl gegen Herzog Guido von Spoleto.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 95

1865 - Eisleben : Reichardt
95 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän- dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg). Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in D ent schland aus. y) 911 —919 Konrad 1 von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri- schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach- folger. z) ' ' 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919 -930 Heinrich La) Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan- gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel- den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei, ' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe- rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und Schleswig. 925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga. 933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e • Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg. x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird. y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst. 978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim Vater der Bourbonen. z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien. a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen. <;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung, ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich, e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 98

1865 - Eisleben : Reichardt
Normannenreiches in Unteritalien). — Erbvertrag mit König Rudolph Ul. von Burgund. Heinrich stirbt kinderlos. Er ruht in dem von ihm gestifteten Dome zu Bamberg neben seiner Gemahlin Kunigunde. 1024—1125 Die fränkischen Kaiser. ,1021 1039 Atonrab Ii., der Sa lier. Königswahl auf der Ebene bei Oppenheim < Mainz). Der ältere Konrad, Herzog von Franken, gewählt, q) Strei- tigkeiten wegen Burgund. Rudolph will den mit Heinrich 11. geschlossenen Vertrag nicht halten. Auch Odo von Champagne und Ernst von Schwaben, Stiefsohn Konrads r), machen als Ressen Rudolphs nähere Ansprüche geltend. Ernst, in Ulm von den Schwaben verlassen, wird auf Giebichenstein 2 Jahre lang gefangen gehalten. Da er seinen Freund Werner von Kiburg nicht bekriegen will, wird er in die Acht erklärt und fällt im Schwarzwalde. 1032 erwirbt Konrad Bur- gunds) für das deutsche Reich, nachdem Rudolph kinder- los gestorben war. Unter Konrad wurden die Lehen für erblich erklärt und der Gottesfricde (treuga Dei) errichtet, t) Konrad stirbt in Utrecht uuk> wird in dem von ihm gegründeten Dom zu S-peier bestattet. 1039-1056 Heinrich 111. (Der Schwarze.) Unter ihm höchste Blüthe der Kaisermacht. Auch Böh- men, Polen, und kurze Zeit sogar Ungarun) erken- nen die Oberhoheit des deutschen Reiches an. In Italien setzt Heinrich 3. Päpste ab (auf der Kirchenversamm- lung zu Sutri) und besetzt den römischen Stuhl mit deutschen Bischen, so mit seinem Verwandten Bruno als Leo Ix. v.) Dieherzogthümer Franken und Schwa- den besaß er unmittelbar, Baiern gab er seiner Ge- q) Edelmüthiger Bergleich zwischen dem älteren Herzog und dem jün- geren Grafen Konrad. r) Seine Mütter Gisela, zuerst mit dem Schwabenherzog Ernst ver- nrählt, war eine Nichte Rudolphs. Sie hcirathete in zweiter Ehe den Kaiser Konrad. s) Von der Stadt Arles auch das arelatische Reich genannt. t! Zuerst in Frankreich durch die Bemühungeu der Clnniacenser cin- geführt. Bon Mittwoch Abend bis Montag früh mußten die Waffen ruhen. n) König Peter besiegt. (Ungarn war 1000 unter Stephan dein Hei- ligen Königreich geworden.) v) Sein Begleiter der Mönch Hildebrand. Leo's kluges Benehmen den Römern gegenüber. Löst die Normannen als deren Gefange- ner vom Banne.

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 93

1865 - Eisleben : Reichardt
93 gossa und Pampelona. Rückkehr wegen Empörung der Sachsen. Ueberfall der Nachhut im Thastronces- v alles durch die Basken. Roland's Tod in). — Spanische Bcark zwischen Pyrenäen und Ebro. 791 Krieg gegen die Änaren. Gründung der Ostmark. Die räuberischen Avareu hatten (788) die Empörung des Herzogs Thassilo von Baiern unterstützt und machten den beabsichtigten Handelswegn) nach dem griechischen Kaiserthume unmöglich. Karl entreißt ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 890 Karl wird am Weihnachtsfeste von Papst Leo Iii. zum römischen Kaiser 'gekrönt. Der aus Rom versagte und großer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder eilt, nachdem er ans das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein- bar unerwartete Krönung in der Peterskirche, wodurch Karl der höchste Herrscher der Christenheit und Schirm- herr der Kirche wurde. Nach Bekriegung der Däuen (Normauum) im Norden und der Slaveno) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahr alt.p) -840 Ludwig der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser theilte.bald das Reich unter seine 3 Söhne Lothar, Pipin und Ludwig, so daß Lothar, der älteste, den r größten Theil und die Kaiserwürde erhielt. Sein da- £ durch verkürzter Neffe Bernhard, König von Italien, empörte sich und wurde geblendet, so daß er nach 3 Ta- gen starb, Nach dem Tode der Jrmingard heirathete ., Ludwig die schöne und stolze Judith aus Baiern, die ihm Karl den Kahlen gebar. Nun stieß Ludwig die Theilung wieder um und gab Karl das Königreich Ale mannien. Daher Krieg zwischen Vater und Söhnen. Lothar nahm ihn sogar auf dem Lügenfelde bei Col- mar gefangeng), doch'wurde er von Ludwig und 814 ft m) Roland, Haupthetd t>cv Karlssage. (Rolaudslied des Pfaffen Konrad,. n) Karl wollte den Rhein mit der Donau durcli einen Kanal zwischen Altmühl und Rednitz verbinden. Erst König Ludwig von Baiern hat diese tzdce durch den Ludivigskanal verwirklicht o) 78v Unterwerfung der Sorben und Witzen in Brandenburg. ( Festungen gegen sie (Halle, Magdeburg, Erfurt. > p) Beisetzung im Dome zu Aachen. Eröffnung der Gruft durch ^ Otto Iii., denn durch Friedrich Barbarossa. g) Schimpfliche Kirchenbuße, zu Soissons.

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 33

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit des Frankenreichs. 33 Feld zog und dort pflügte und säete, Korn schnitt und auflud oder drosch, oder gar mit dem Beile Bäume fällte, so machte das auf die Franken Eindruck. Dazu waren diese Priester unaufhörlich bemüht, Not und Elend der Armen zu lindern. In ihren Herbergen und Krankenhäusern fanden die zahlreichen Armen immer eine offene Speise-und Ruhestätte. Wenn irgend ein kirchlicher Festtag oder nur ein Sonntag war, so erhielten sie zu der gewöhnlichen Gabe noch ein besseres Gericht oder eine Spende an Wein. Die Priester pflegten die Kranken, mochte die Krankheit noch so gefährlich sein. Die Franken sahen jetzt Menschen, die nichts von dem begehrten, was ihnen als Vorzug erschien; keiner von ihnen führte eine Waffe, keiner verlangte kostbare Speisen und Getränke, Fasten und harte Arbeit würzte ihnen allein das Leben. Und so kam es, daß man in den Bekehrern etwas Außergewöhnliches erblickte, und es dauerte nicht lange, so gingen auch ans der Mitte der Franken Bischöfe. Priester und Einsiedler hervor. Ja selbst eine fränkische Königin trat in ein Kloster. Radegundis, eine thüringische Königstochter, Gemahlin des Königs Chlothar, verließ denselben, da an seinen Händen das Blut ihres Bruders klebte; keine Gewalt konnte sie aus dem Kloster bringen. Aus ihrer stillen Zelle schrieb sie Briefe an ihren Gemahl, an feinen Bruder und Neffen, später an ihre vier Stiefsöhne, die Chlothars Reich nach seinem Tode teilten, an alle Glieder der königlichen Familie, an die Frauen der Könige und ihrer Söhne, an den hohen Adel des Landes; und alle diese wilden und trotzigen Herzen wurden von ihr zum Frieden und zur christlichen Liebe um Gottes willen ermahnt. Sie betete für sie alle, in gleicher Gesinnung für alle die Lenker des fränkischen Volkes. Sie war das hohe Vorbild, dem andere nachstrebten; aus den vornehmsten Ständen weihten sich Jungfrauen oder edle Frauen nach einer heiligen Ehe mit einem vornehmen Manne dem Kloster; ganze Familien folgten nach, und so wuchs die Zahl der Mönche und Nonnen fränkischen Stammes in erstaunlicher Weise. Aber schon kurze Zeit nach der Bekehrung wurden allmählich immer mehr Klagen über das sündhafte Treiben gerade derer laut, die eben erst Christi Namen bekannt hatten. Es bauerte lange Zeit, bis die Franken ihr früheres Heidentum überwunben hatten. 2. Die Bekehrung der Alamannen. Den ostrheinifchen Deutschen würde das Christentum nicht von den römischen Geistlichen, sonbern von schlichten Mönchen aus Jrlanb gebracht. (Sol um bet, der erst im Frankenreiche, besonders bei den Westgoten, zu wirken gesucht hatte, Roßbach, Hülfsbuch rc. Z

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 38

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
38 Die Zeit des Frankenreichs. hieß Abt. Ihm war jeder Klosterbruder unbedingten Gehorsam schuldig. Zum Zeichen seiner Würde führte er einen einwärts gebogenen Stab. Der Vertreter des Abts war der Prior oder Probst. Weiter gab es unter den Mönchen einen Bruder Kämmerer, einen Bruder Pförtner, einen Bruder Kellermeister. Die Mönche waren bekleidet mit Hemd, Kutte, Überwurf, Strümpfen und gebundenen Schuhen. — Wer ins Kloster eintreten wollte, mußte eine Probezeit durchmachen und am Schluß derselben die Gelübde ablegen. (Gehorsam, Armut, Keuschheit). d) Verkehr des Klosters mit der Umgebung. Die Bewohner des Klosters standen mit der Umgebung in vielfachem Verkehr; in der Not des Lebens fanden die Herren im Kloster Rat und Hülfe, und wenn alles gescheitert war, was sie im Kampf um Besitz und Macht erstrebt hatten, die letzte Zuflucht, endlich in der Klosterkirche ein Grab. Iv. Das Frankenreich unter den Hausmeiern. 1. Die Hausmeier. Während der beständigen Kriege, die die Nachfolger Chlodwigs führten, war die Bedeutung und das Ansehen der Könige mehr und mehr gesunken, dagegen die Macht der Haus-meier, der höchsten Beamten, fortwährend gewachsen. Sie hatten ursprünglich die Aufsicht über das königliche Haus- und Hofwesen, dann auch die Vertretung des Königs im Frieden und im Kriege, endlich auch die Vormundschaft über minderjährige Könige. Dieses Amt wurde zuletzt erblich und der thatkräftige Pippin (der Mittlere) machte sich durch einen Sieg über seine Nebenbuhler zum alleinigen Hausmeier im ganzen Frankenreich. Er nannte sich seitdem „Herzog und Fürst der Frankenwährend er in Wahrheit das Land regierte, führten die Merowinger nur den Titel eines Königs. Auf ihn folgte fein Sohn Karl, welcher in einer mörderischen Schlacht zwischen Tours und Poitiers 732 die Macht der Araber brach. 2. Die Araber bewohnten die Halbinsel Arabien. Sie hatten ursprünglich wahrscheinlich den Glauben an einen Gott, welcher aber allmählich ausartete, so daß im 6. Jahrhundert n. Chr. gegen 300 Götter verehrt wurden. Das Hauptheiligkum war die würfelförmige Kaaba mit dem eingemauerten schwarzen Stein in Mekka. Die Aufgabe, die Kaaba vom Götzendienst zu reinigen, übernahm Mohammed. 571 in Mekka geboren, verlor er früh die Eltern, wurde von seinem Oheim erzogen und viel auf Handelsreisen mitgenommen, auf welchen

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 44

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
44 Die Zeit des Frankenreichs. den Kalifen von Cordoba, Abderrahmann, zu erbitten. Karl sagte zu und zog 778 über die Pyrenäen, eroberte Saragossa, setzte den Statthalter wieder ein und nahm ihn in Lehenspflicht. Des Sachsenkrieges wegen zog Karl bald wieder ab. Auf dem Rückweg wurde sein Nachtrab unter dem tapferen Markgrafen Roland von den Pyrenäenvölkern überfallen und niedergemacht. Nach wiederholten Kämpfen wurde hier zwischen Pyrenäen und Ebro die Spanische Mark errichtet. 6) Karls Kämpfe gegen die Bayern und Avaren. Der Herzog Tassilo von Bayern hatte den Eid der Treue ver- weigert, deshalb wurde er vor den Reichstag zu Worms geladen, 787, er kam aber nicht. Um die Selbständigkeit dieses Herzogtums aufzu-hebeu, schickte Karl drei Heere ab, worauf sich Tassilo unterwarf. Karl verurteilte den Herzog — da man ihm Landesverrat schuld gab — zum Tode, doch wurde er zu lebenslänglicher Klosterhaft begnadigt. Bayern hörte fortan auf, ein unabhängiges Land zu sein. Die Avaren, Verwandte der Hunnen, wohnten damals als böse Nachbarn der Franken im heutigen Österreich und Ungarn, zwischen Enns und Raab; ihre Ringe oder Festungen, die durch Pfahlgräben be- festigt waren, bargen unermeßliche Schätze. Karls heldenmütiger Sohn Pippin eroberte diese Ringe und erwarb reiche Beute. Zum Schutz des Reiches ist die Ostmark gegründet und dadurch der Grund zu einem noch heute bestehenden Staate — Österreich — gelegt worden. e) Die letzten Kriege galten den Slaven und Normannen (Dänen). Die Slaven (Sorben) waren wiederholt in Sachsen und Thüringen eingefallen, deshalb zog Karl auch gegen diese und machte das Land zwischen Elbe und Oder abgabepflichtig. Die Dänen bekämpfte er, weil sie den Sachsen wiederholt Hülfe geleistet hatten und in sein Gebiet eingedrungen waren. Die Eider wurde zum Grenzfluß gegen die Dänen gemacht. Der Dänenkönig sowohl wie Karl ließen Wall und Graben zum gegenseitigen Schutz aufführen. So hat dieser gewaltige Mann mit seinem Schwert dem Christentum einen Weg geebnet, hat in Süd und Nord, in West und Ost seine Macht ausgebreitet und seine Völker vor äußeren Feinden geschützt. Durch diese Kriege hatte Karls Reich folgende Grenzen erhalten : im Norden: Eider, im Westen: atlantischer Ozean, im Süden: Garigliano, im Osten: Raab und Elbe. Die Länder zwischen Elbe und Oder, Raab und Theiß waren abgabepflichtig.

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 53

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit des Frankenreichs. 53 rauf entließ er feinen Sohn. Er selbst aber pflag, obgleich vom Alter entkräftet, nach gewohnter Weise in der Nähe von Aachen des Weidwerks. Nachdem er die letzten Tage des Herbstes damit verbracht hatte, kehrte er am Ansang des November (813) nach Aachen lzurück. Hier wollte er den Winter zubringen, aber schon im Monat Januar ergriff ihn ein heftiges Fieber und warf ihn auf das Krankenlager, von dem er nicht mehr aufstehen sollte. Er starb, nachdem er zuvor das heilige Abendmahl zu sich genommen, im 72. Jahre feines Lebens am 28 Januar 814." Merkstoffe. 768—814. Karl der Große. 772—803. Sachfenkriege. 774. Das Langobardenreich wird vernichtet. 778. Der spanische Krieg. 785. Widukind nimmt das Christentum an. Tassilo von Bayern. Die Kämpfe gegen die Avaren, Slaven, Dänen. 800. Karl wird römischer Kaiser. Vii. Auflösung des Frankenreichs. 1. Ludwig der Fromme. Karl der Große hatte drei Söhne, von denen jedoch zwei vor dem Vater starben, deshalb fiel das mächtige Reich dem jüngeren Ludwig zu, den die deutschen Geschichtsschreiber „den Frommen" genannt haben, weil er sich ganz von der Geistlichkeit leiten ließ und selbst ein Freund mönchischer Studien war. Er erließ bald nach seinem Regierungsantritt ein Erbfolgegefetz, nach welchem er feinen ältesten Sohn zum Kaiser bestimmte und den beiden andern je ein kleines abhängiges Königtum zudachte. Später wurde dieses Erbfolgegesetz umgestoßen. Ludwigs zweite Gemahlin überredete ihn, daß er seinen Sohn aus zweiter Ehe, Karl, „der Kahle" zubenannt, den älteren Söhnen Lothar und Ludwig gegenüber bevorzugte. Da griffen diese zornentbrannt zum Schwert, und ehe der alte Kaiser es sich versah, war er von den eigenen Söhnen bei Colmar gefangen genommen. Die Stätte, auf der die Söhne den kaiserlichen Vater mißhandelten und viele Dienstmannen ihren Kriegsherrn treulos verließen , um zu den Fahnen der Aufrührer überzugehen, hat man feit jenen Tagen das Lügenfeld genannt. Wie es Ludwig weiter er-

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 55

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit des Frankenreichs. 55 sein Sohn Ludwig hörte, verließ er Bayern, von großem Schmerze um den Vater getrieben. Sobald er nach Frankfurt kam, schickte er von da Gesandte an Lothar, verlangend, daß der Vater milder behandelt werde. Das nahm aber sein Bruder nicht gut auf. Darauf brach Ludwig auf und kam nach Mainz, wo ihn sein Bruder traf; und sie halten zusammen eine heftige Unterredung über diese Dinge. Denn alle, welche Lothar bei sich hatte, waren Gegner des Kaisers; die aber Ludwig mit sich führte, waren ihm und seinem Vater treu. Von da kehrte Lothar nach Aachen zurück und feierte hier das Geburtsfest des Herrn, während sein Vater noch immer in Haft war. Nach dem Feste der Erscheinung Christi schickte Ludwig wieder Gesandte an seinen Vater. Als diese nach Aachen kamen, gewährte ihnen Lothar, daß sie den Kaiser in Gegenwart seiner Aufpasser sähen. Als die Gesandten vor dem Fürsten erschienen, warfen sie sich demütig zu seinen Füßen nieder. Dann grüßten sie ihn von seinem Sohne Ludwig. Die geheimen Worte wollten sie ihm aber nicht mitteilen, wegen der Anwesenheit der Aufpasser; durch gewisse Zeichen jedoch, die sie machten, ließen sie ihn merken, daß sein Sohn Ludwig diese Behandlung des Vaters nicht gutheiße. Nachdem die Gesandten abgereist waren- zwang Lothar seinen Vater, mit ihm wieder nach Compiegne zu gehen. Als dies sein Sohn Ludwig hörte, folgte er ihnen mit einem gesammelten Heere; und da er nicht mehr weit von ihnen war, ließ Lothar den Vater los und entfernte sich von ihm mit seinen gottlosen Ratgebern. Ludwig aber kam zu feinem Vater, nahm ihn ehrenvoll auf, führte ihn wieder nach feinem Sitze zu Aachen zurück und setzte ihn wieder in sein Reich und feine Würde ein. Und sie feierten daselbst das heilige Osterfest des Herrn. Als dies der Bischof Ebo hörte, ergriff er sogleich die Flucht; er wurde aber gefangen und vor den Kaiser geführt, der ihn in strenge Haft bringen ließ. Der Schmerz über die entarteten Söhne brach dem alten Vater schließlich das Herz; 840 starb er." Da sich jetzt L o t h a r der Herrschaft.über das ganze Reich bemächtigen wollte, so verbanden sich Ludwig und Karl gegen ihn und besiegten ihn in einer Schlacht. Als eine Folge derselben gilt, daß die auswärtigen Feinde später überall die Grenzen durchbrachen; denn die gefürchtete ritterliche Streitmacht der Franken lag auf dem Schlachtfelde. Lothar sah sich hierauf gezwungen, mit den Brüdern eine Teilung des Reiches einzugehen, und das geschah im Vertrag zu Verdun. 2. Vertrag zu Verdun. 843. Nach demselben erhielt Ludwig,
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