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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 136

1865 - Eisleben : Reichardt
136 (1672—1678) Zweiter Raubkrieg Ludwigs Xiv. Gegen Holland gerichtet, dessen Statthalter Wilhelm Iii. v on Oranten war. Hollands Bundesgenossen: Oest- reich, Spanien, Brandenburg, später auch das deutsche Reich, t) Auf Ludwigs -Leite stand England und Schwe- den. Letzteres reizt er zu einem Einfall in Branden- burg;^ jedoch 1675 Schlacht bei Febrbellin. Des Kurfürsten schnelles Erscheinen mit 5600 Reitern und ^000 Mann Fnßvolk (auf Wagen). Er überfällt die Schweden bei Rathenow und schlägt sie am 18. Juni bei Fehrbellin. (Landgraf Friedrich von Hessen-Hom- burg, Derfflinger, Froben's Aufopferung.) Darauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pom- mern ^selbst an, erobert 1677stettinv), <678rügen und Stralsund. Im folgenden Jahre Einfall der Lchweden in Preußen. Der Kurfürst setzt über das gefrorne Hass und jagt sie aus dem Lande. Trotzdem muß er, von seinen Bundesgenossen, nament- lich vom Kaiser Leopolde) verlassen und von Frankreich bedroht, im Frieden von St. Germain 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben. 1678 Friede zu Nimwegen. Ludwig gewann in demselben die Franche-Comte, x) Lothringen und >2 niederländische Grenzplätze, auch Freiburg im Breisgau. 1681 Ludwig raubt Straßburgzh und andere Städte mitten im Frieden. Durch die sogen. Reuni o nskämmern ließ Ludwig un- tersuchen, welche Gebiete früher zu den ihm zugefallenen Städten gehört hatten. Hierauf gründete er sein Raub- system. Der von den Ungarn und den mit denselben verbündeten Türken bedrängte Kaiser konnte nichts dage- gen thun. t) Leopold 1. stand anfangs mit Frankreich in geheimem Bündnisse und suchte die Bewegungen des großen Kurfürsten (am Rhein) zu lähmen. u) Greuliche Verwüstung. Die Bauern wehren sich. Welche Inschrift trugen ihre Fahnen? , v) Karrikatur von Derfflinger am Kirchthurm. w) Dessen Benehmen bei der schlesischen Erbschaft. Statt derselben der Kreis Schwibus, welcher unter Friedrich auch wieder an Oest- reich zurücksällt. x) Spanisch, aber zum deutschen Reiche gehörig. Hauptstadt Besan<.on am Doubs. y) Verrätherei des Bischofs Grafen v. Fürstenberg.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 137

1865 - Eisleben : Reichardt
137 1683 Belagerung Wiens durch die Türken. Tapfere Vertheidigung durch Starre mb erg, Rettung durch dm Polenköuig Johann Sobieskp und das Reichsheer unter Karl von Lothringen. Die 'Liege des Prinzen Engen von Savoyens) entrissen darauf den Türken alles, was sie seit 150 Jahren in Ungarn erobert hatten. Beginnender Verfall des osmanischen Reiches. (1688—1697) Dritter Raubkrieg Ludwigs Xiv. Die Veranlassung zu diesem mit unmenschlicher Grausam- keit geführten Kriege gaben die Ansprüche, welche Ludwig auf Pfalz -Snnmern erhob, obwohl Psalz-Muburg erbbe- rechtigt war. 1689 Verwüstung der Pfalz. Melac äschert 1200 Städte und Dörfer ein, darunter Heidel- berg, Worms tmd Speier. a) 1097 Friede zu Ryswick.d) Ludwig behielt den ganzen Elsaß nebst Straßburg, seine Eroberungen auf dem rechten Rheinufer gab er her- aus. Der Kurfürst von der Pfalz und der Herzog voit Lothringen erhielten ihre Länder wieder; doch sollte in der Pfalz die katholische Religion die herrschende bleiben. 1688—1713 Kurfürst Friedrich Ui. von Brandenbnrg nachmals König Friedrich I von Preußen Zwar prachtliebend und eitel, sorgt aber für das Mili- tär und die Wissenschaft. 1694 Universität Halle ge- gründet. 1700 Gründung der Akademie der Wissenschaften auf des berühmten Philosophen Leibnitz Veranlassung, c) 1701 Friedrich setzt sich,und seiner Gemahlin Sophie 18. Jan. Charlotte zu .Königsberg die Königskrone auf. Auch andere Fürsten hatten kurz zuvor die Königswürde erlangt: 1688 wurde Wilhelm 111. von Oranien durch Vertreibung der Stuarts (Jakobs 11.) König von Eng- z) Klein und mager. Bewirbt sich bei Ludwig Xiv. vergebens um Kriegsdienste, weil der Kriegsminister Louvois seine Familie haßte. Darauf tritt er in den Dienst Oestreichs und wirkt für dasselbe Großes mcht nur als Feldherr, sondern auch als Staatsmann. — Sein Hauptsteg über die Türken bei Zentha (1697wo 20000 Türken fielen. a) Daselbst übermüthige Schändung der Kaisergräber. b) Ein Dorf in der Nähe von Haag. o) Dessen Verkehr mit der geistvollen Königin Sophie Charlotte (in Charlottenburg).

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 138

1865 - Eisleben : Reichardt
138 Unb.d) 1697 wurde August der Starke, Kurfürst von Sachsens) zum König von Polen gewählt. Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König in Preu- ßen anznerkennen, weil er für den spanischen Erbfol- ge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.» j70o—17(4 Der spanische Erbfolgekrieq. Karl ll. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spa- nischen Thron verlangte Ludwig Xiv. für seinen Enkel Philipp, Kaiser Leopold für seinen Sohn Karl. ' Er- sterer wird vom Kurfürsten von Baiern (dem Ludwig Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte!, letzterer von England unterstützt. 1704 Marlborough und Eugen schlagen die Franzo- sen und Baiern bei Höchstädt. Der Sieg durch die preußische Infanterie unter Leo- pold von Dessau entschieden. Baiern eingenommeu- 1705—1711 Kaiser Joseph I. 1706 Eugen siegt bei Turin, Marlborough bei Ra- millies. 1711-1740 Kaiser Karl Vi. Trotz fortdauernder Sieget') schließt England (und Hol- land) mit Ludwig den Frieden zu Utrecht (1713), damit Karl durch die Erwerbung Spaniens nicht zu mäch- tig werde. Auch Preußen tritt diesen: Frieden bei. g) Erst nach unglücklichem Feldzüge schließt auch Kaiser Karl 1714 Friede zu Raftadt und Baden.h) Philipp V. behält Spanien, Karl bekommt die span. Niederlande, Mailand, Neapel und (statt Sicilien) Sardinien.!) England behielt das 1704 besetzte Gibraltar. Der Kurfürst von Baiern wieder eingesetzt. 6) 1714 begann in England mit dem Kurfürstelt Georg von Han- nover die Herrschaft des Hauses Hannover. Die Per- sonal-Union Großbritanniens und Hannovers dauerte bis 1837, bis zur Thronbesteigung der Königin Viktoria. 0) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen. ff Engen und Maxlborough siegen noch 1708 bei Oudenarde, 1709 in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzdem fällt Marlb. bei der Königin Anna in Ungnade. g) Jetzt allgemeine Anerkennung des Königreichs Preußen. Nur der Papst nicht. b) Dieses Baden liegt in der Schweiz. 1) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches dafür Sicilien herausgeben mußte. Daher Königreich Sar- dinien.

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 122

1865 - Eisleben : Reichardt
122 1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen. Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent- sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag nicht. 1524—1525 Der Bauernkrieg Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel- che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu- teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih- rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje- nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären, aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x) Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch- seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt. Auch Luther will nichts von Schonung wissen. Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein- führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^) und hingerichtet. 1525 Tod Friedrichs des Weisen. Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige (nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß- müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i- nischen Linie entrissen und an die albertiuische (Moritz) gegeben wird. 1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches Herzogthum. Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrecht. w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.) x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In- teressant ist die Selbstbiographie Götzens. y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 209

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
bis zu Maximilian I. 209 von Burgund, den sie 1476 bei Granson und Murten und 1477 bei Nancy schlugen. In der letzten Schlacht floh Karl und fand den Tod. Von nun an wahrten die Schweizer ihre Unabhängigkeit vom deutschen Reiche, welche ihnen 1648 im westfälischen Frieden anerkannt wurde. Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg. Auf Veranlassung des Erzbischofs Balduin von Trier wählten die deutschen Fürsten einender tapfersten Ritter jener Zeit: Heinrich Vii., Grafen von Luxemburg (1308—1313.) Für Deutschland hat er nicht viel gethan, weil er seine Thätigkeit mehr nach Italien verlegte, um die alte Kaiserhoheit wieder herzustellen. Er erhielt zu Mailand die lombardische Krone und in Rom die römische Kaiserkrone, die seit Friedrich Ii. kein deutscher König mehr getragen hatte. Seinen Sohn, Johann belehnte er mit Böhmen und begründete dadurch die luxemburgische Hausmacht. Ein früher Tod hinderte Heinrich an thatkräftigen Erfolgen. V. Audmig von Bayern und Friedrich van Österreich. ‘ Nach Heinrichs Tode fand eine Doppelwahl statt. Die luxemburgische Partei wählte Ludwig, Herzog von Bayern (1314 —1347) die habsburgische Friedrich denschönen, Herzog von Österreich, zum deutschen König. Beide Fürsten, nahe verwandt und bis dahin durch enge Freundschaft verbunden, standen sich bald im Kampfe gegenüber. In der entscheidenden Schlacht bei Ampfing und Mühldorf am Inn wurde Friedrich 1322 geschlagen und gefangen genommen. Aber während Friedrich auf der Burg Trausnitz (Bayern) gefangen gehalten wurde, fetzte sein Bruder Leopold den Krieg erfolgreich fort, und auch der Papst trat Ludwig feindlich entgegen, indem er den französischen König auf den deutschen Thron erheben wollte. Daher entließ Ludwig seinen Gefangenen aus der Haft gegen das Versprechen, den Frieden herzustellen. Friedrich vermochte seine Partei dazu nicht zu bewegen, er kehrte deshalb seinem Eide getreu in die Gefangenschaft zurück und wurde dafür von Ludwig als Mitregenten angenommen. Er hatte jedoch auf die Regierung wenig Einfluß. 1330 starb er. Von nun an regierte Ludwig allein, aber die Zeit seiner Regierung war zumeist mit den Kämpfen ausgefüllt, die er gegen die Päpste zu führen hatte, die nach der Oberhoheit über den Kaiser trachteten. Schon früher war Ludwig Roßbach, Hülssbuch *c. 14

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 429

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der unumschränkten Hürstengewalt. 429 Kurfürst von Sachsen, vor allen aber der ritterliche Johann So-bieski, König von Polen, eilten herbei, der bedrängten Stadt zu Hülfe. Jetzt stiegen die Heerscharen die Höhen hinab und warfen sich auf die Türken, die, Kara Mustapha in ihrer Mitte, nur Schritt vor Schritt zurückwichen. Den ganzen Tag wurde hier gekämpft; immer näher rückten die Befreier an die Stadt, die, in Angst und Freude, den ganzen Tag vom türkischen Lager aus bestürmt wurde. Erst am Abend gelangten die Retter bis zu den Vorstädten, Wien war befreit; die Türken ergriff Angst und Schrecken; sie warfen sich, alles zurücklassend, in die schleunigste Flucht. Die Beute war unermeßlich. Wohl hatten sich die Türken aus Österreich zurückgezogen, waren aber in Ungarn verblieben, das sie behaupteten. Jetzt ließ sie der Kaiser hier angreifen und es gelang, Ofen, das Hauptbollwerk der türkischen Macht, zu erobern. Auch Belgrad wurde genommen, und nun stand der Weg nach Serbien und die Walachei offen. Doch die Türken nahmen Belgrad wieder. Ihrem weiteren Vordringen setzte indes der Sieg des Markgrafen Ludwig von Baden ein Ziel. Endgültig wurde die Türkengefahr erst durch die Schlacht bei Zenta (in der Nähe von Szegedin) beseitigt, welche Prinz Eugen von Savoyen am 12. September 1697 gewann; die Türken hatten große Verluste, darunter auch den ihres Großveziers. Der Sultan Kara Mustafa Ii. hatte den: : Verlaufe der Schlacht zugesehen und dann schimpflich die Flucht ergriffen. In dem 1699 abgeschlossenen Frieden zu Kar lowitz kam fast ganz Ungarn und Siebenbürgen an den Kaiser. In diesem Türkenkriege hatte sich Prinz Eugen, den ein Volkslied als „den edlen Ritter" besingt, besonders ruhmvoll hervorgethan. Er war von Geburt ein Franzose aus italienischem Stamm, sein Vater war Graf Moritz aus einer Seitenlinie der Herzoge von Savoyen, feine Mutter eine Nichte des französischen Ministers Mazarin. Wegen seiner schwächlichen Körperbeschaffenheit ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt, zeigte er dafür wenig Neigung und bewarb sich um eine Dienststellung im französischen Heere. Hier wurde er abgewiesen, und nun trat er in österreichische Dienste, in welchen er sich derart auszeichnete, daß er mit 25 Jahren schon General und Feldmarschall wurde. Nach dem Friedensschluß von Karlowitz bemühte sich Ludwig Xiv., den einst verschmähten „kleinen Kapuziner" unter hohen Anerbietungen in seine Dienste zu nehmen, aber Eugen blieb seiner neuen Heimat treu und hat seinem Kaiser in dem bald folgenden spanischen Erbfolgekrieg (1701—1714) hervorragende Siege erfochten. —

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 430

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
430 Die Zeit der unumschränkten Fürstengewatt. Der tapfere Polenkönig Sobieski starb 1696, und sogleich begann unter den uneinigen Polen das Ränkespiel über die Königs-wähl. Zwei Bewerber, ein französischer Prinz von Conti und Kurfürst August von Sachsen, boten den Polen Geld über Geld; endlich siegte August, der Starke genannt. Er hat von 1697 bis 1733 regiert. Um König von Polen zu werden, mußte er sich zur katholischen Kirche bekennen. Das that er auch ohne großes Bedenken. Sachsen sowohl wie Polen hat er gewissenlos regiert, das Wohl seiner Unterthanen mar ihm gleichgültig, deren Abgaben vergeudete er durch Jagden, Schwelgereien und Prunkgelage. Doch sind unter ihm auch kostbare Bauten in Dresden erstanden. 3. Zweiter Raubkrieg Ludwigs Xl V. gegen Deutschland. Um seinen Raub zu schützen, fing Ludwig Xiv. neue Kriege an, die außer am Rhein noch in den Niederlanden und in Spanien wüteten. Als Vorwand benutzte er einmal die Weigerung des Kölner Domkapitels, Wilhelm von Fürstenberg znm Erzbischof zu wählen, zum andern machte er für seine Verwandte Elisabeth Charlotte von der Pfalz, die Gemahlin des Herzogs von Orleans, Ansprüche auf Teile der Pfalz. Um dem deutschen Reich einen Krieg am Rhein unmöglich zu machen, riet der französische Kriegsminister Louvois, die Pfalz, diese blühende Gegend, die sich endlich von den Drangsalen des dreißigjährigen Krieges erholt hatte, zu verwüsten. Infolge erhaltenen Befehls begann der General Melac im Frühling des Jahres 1689 die Verwüstung des Landes in der Pfalz und am Mittelrhein. Hohnlachend sprengte der französische General die prächtigen Türme des Heidelberger Schlosses und die Stadtmauern; die halbe Stadt ward in Asche gelegt. Dann folgten die Städte und Dörfer an der Bergstraße. Die armen Bewohner wurden, wenn sie das Ihre retten wollten, erschlagen. Überall fand man die Leichen elend erfrorener Menschen. Die Bürger von Mannheim mußten erst mit an der Abtragung ihrer Festungswerke arbeiten, dann äscherte man ihre Stadt ein und trieb sie hungernd und nackt in die Kälte hinaus. Damals sanken Worms und Speier, die alten ehemals herrlichen kaiserlichen Städte, in Trümmer und in Speier schütteten französische Soldaten die Asche so vieler großer Kaiser in die Winde. Dann kamen die Gegenden von Köln, Trier, Jülich an die Reihe, wo man die Bauern sogar zwang, ihr eigenes Getreide unterzupflügen. Am ganzen ] Rhein brannten Städte und Dörfer und verkündeten mit feurigen Zungen die Schmach des „allerchristlichsten" Königs. Der deutschgesinnte und mutvolle Kur-

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 415

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt. 415 erwünscht sein konnte, zuerst den Schwedenkönig Karl X. und verhalf ihm in der Schlacht bei Warschau 1656 zum Sieg. Im Vertrag zu Labiau verzichtete Karl auf die Lehenshoheit über Preußen. Als aber Österreich, Rußland, Holland und Dänemark auf polnische Seite traten, konnte der Kurfürst von Brandenburg, indem Schweden gegen Dänemark kämpfte, den Kampf gegen diese vereinten Mächte nicht aufnehmen und schloß sich auch Polen an. Daraufhin wurde er durch den Vertrag zu Wehlau (1657) von der polnischen Lehenshoheit befreit. Nach dem plötzlichen Tode Karls X. ward zu Kloster Oliva bei Danzig 1660 ein Frieden abgeschlossen, in welchem niemand etwas gewann außer dem Kurfürsten, dem alle Teile die früheren Verträge bestätigten. So hatte er durch kluge Staatskunst und mit Hülfe seines Schwertes in Preußen die unbeschränkte Landeshoheit errungen. 2. An den Kriegen gegen die Franzosen 1672—1679. Der König Ludwig Xiv. von Frankreich, von dem wir bald des weiteren hören werden, strebte danach, eine französische Weltherrschaft, die Ohnmacht Deutschlands und die Zertrümmerung der habsburgischen Macht herbeizuführen. Sein erster räuberischer Angriff hatte den spanischen Niederlanden (Belgien) gegolten; er hatte aber vor einem Bündnisse Hollands, Englands und Schwedens zurückweichen müssen. Nun sollte Holland selbst vernichtet werden. Da warf sich ihm der Kurfürst von Brandenburg entgegen, während die andern Staaten sich nicht rührten. Mit 17 000 Mann eilte er an den Rhein, und die Franzosen mußten Holland fahren lassen. Auch der Kaiser Leopold I. hatte ein Heer aufgestellt, aber nur zur Beobachtung. Als die Holländer die ausbedungenen Hülfsgelder nicht zahlten und die rheinischen Gebiete des Kurfürsten vom Feinde besetzt waren, schloß Friedrich Wilhelm mit Ludwig den Frieden zu Vossem 1673. Die furchtbare Verwüstung der Pfalz durch die Franzosen brachte indes den Kurfürsten abermals gegen Ludwig Xiv. ins Feld. Nachdem er sich mit dem Kaiser, Spanien und Holland aufs neue verbündet, zog er mit feiner ganzen Macht an den Oberrhein. Um sich seiner zu entledigen, hetzte ihm nun Ludwig die Schweden ins Land. Diese fielen aus Pommern und Mecklenburg in die Mark ein und erlaubten sich ungestraft die größten Bedrückungen. Dem Kriegsvolk war jeder Frevel und jede Grausamkeit gestattet, und die Greuel des großen Krieges kehrten wieder. Man plünderte die Dörfer, verwüstete die Saaten, trieb das Vieh weg und erpreßte von den
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