90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Zweiter Zeitraum.
Von Cyrus dem Perser bis auf Alexan-
der den Macedonier,
oder von 5go—35o vor Christus Geburt»
(Ein Zeitraum von ungefähr 23o Jahren.)
23.
Perser.
(Quellen; Zcnd-Avcsta. Die hebräischen Urkun-
den, besonders Esras. Nehemias. Daniel.
Esther. — Herodot. Ctesias. Lenophon.
Arrian. Diodor. Justin.)
!Äie Perser waren bis auf die Zeit, wo Cyrus an ihre
Spitze sich stellte, in den gebirgigen Theilen der Landschaft
Persis ein, den Medern unterworfenes, Bergvolk gewesen, das
wahrscheinlich bis dahin, wie ähnliche Gebirgshordcn, ein
nomadisches Leben führte. Dieses Volk war in zehn Stämme
getheilt, unter welchen der Stamm der Pasargaden der
edelste war. Diese Stammeinrichtung blieb auch in mehrern
Sputen noch in der folgenden Zeit kenntlich, wo man, in
Hinsicht der Lebensart und Beschäftigung, drei edle oder Krie-
gerstämme, drei Ackerbautreibende, und vier Hirtenstämme
unterschied. Cyrus, der nach seinem Geschlechte zu dem edel-
sten persischen Stamme gehörte, und (nach dem Zeugnisse des
Herodots undxenophons — nicht aber nach den Nachrichten des
Ctesias) Enkel des damals über Medien herrschenden Königs
war, ward ungefähr ums Jahr 560 v. C. zum Anführer
und O be rh aup te aller persisch e n S tämm e gewählt.
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Christus Nehemias Daniel Esther Herodot Ctesias Lenophon Arrian Justin Cyrus Cyrus Cyrus Herodots
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Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
12.6
Dritter Zeitraum.
römische Syrien diesseits des Euphrats. Vielleicht hätte
sie Cäsar besiegt, wenn er nicht selbst gefallen wäre. —
Immer blieb Parthicn das Grab der römischen Legionen. Nur
Trajan besiegte die Parther auf einige Zeit. —
43.
Palästina.
(Quellen: Die Bücher der Maccabäcr.)
Das kleine Palästina hatte sich dem Alexander, bei
seinem Vordringen in Bordcrasien, freiwillig unterworfen.
Nach seinem Tode ward es bald der Zankapfel zwischen Sy-
rien und Aegypten. Zwar gehörte es unter den drei ersten
Ptolemäern zu Aegypten, auch ließ man ihm seine bür-
gerliche und religiöse Verfassung, und der Hohepriester war
der Regent der Provinz; allein in dem Kriege, welchen (203)
Antiochus der Große mit Aegypten führte, schlossen sich die
Juden an Syrien an, unterwarfen sich dem Könige frei-
willig, und vertrieben (198) die ägyptischen Besatzungen aus
ihrem Lande. Dafür versicherte ihnen Antiochus den Besitz
und Genuß aller ihrer bisherigen Rechte. Der Hohepriester
blieb an der Spitze des Volkes, und ihm zur Seite stand ein
Senat, der Sanhedrin.— Seit der Zeit aber, daß die
Römer Antiochus den Großen besiegten, und die syrischen
Finanzen durch einen drückenden Tribut nach Rom erschöpft
wurden, begann für Palästina eine Reihe trauriger Ereignisse.
Antiochus Epiphanes wollte die Juden in religiöser und po-
litischer Hinsicht gräcisiren, und eroberte Jerusalem. Da
ward der Aufstand der Juden gegen Syrien von den Helden aus
dem Hause der Maccabäer seit 167 v. C. mit Tapferkeit
und Klugheit geleitet. Dem Hohenpriester Johannes H y r-
kanus, welcher von 135 —107 diese Würde bekleidete, ge-
lang es, durch seine Verbindung mit Rom, sich ganz von
der syrischen Oberhoheit zu befreien, und den Staat von Ju-
däa durch die Besiegung der Samaritaner und I d u m ä e r
zu vergrößern. Sein ältester Sohn, Aristobul (107),
nahm sogar den königlichen Titel an. Unter dessen Bru-
der Alexander (106 — 79) begann, besonders durch die
Erbitterung der mächtigen Pharisäer gegen das königliche Haus,
\
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
61
Assyrien und Babylonien.
Smerdis, die Hälfte des eroberten Reiches regieren, und
dort wagte es Bessus, nach der Eroberung des persischen
Reiches durch Alexander, sich gegen den Sieger zu behaupten.
Von hier ging auch bereits in dem ersten Zeiträume der Ge-
schichte die Religion und Gesetzgebung des Zoroaster aus,
die sich in heiligen Schriften (Vendidad und Izeschne)
erhalten hat, und die, nach der Eroberung des Cyrus, die
Staatsreligion des persischen Reiches ward, obgleich nicht be-
hauptet werden kann, daß die noch vorhandenen heiligen
Schriften in ihrer gegenwärtigen Gestuft schon damals
bestanden. Der Vendidad enthält das allgemeine Gesetz-
buch für die bürgerliche und kirchliche Verfassung. Im
Izeschne befinden sich —wahrscheinlich von mehrcrn Ver-
fassern— altere und jüngere Gebete, vermischt mit geschicht-
lichen Nachrichten. Viele von Zoroasiers Lehren wurden in
der Folge in mehrere Neligionsbegriffe des westlichen Asiens
ausgenommen, und noch jetzt wird seine Religion von einem
Völkerstamme Indiens fesigehalten und befolgt.
An Bactria grenzte im Norden ein Land, das, als per-
sische Satrapie, den Namen Sogdiana führte, dessen
nördliche Grenze der Iaxartes in der Nähe der Völker-
stämme der Massagetcn war. Frühzeitig schon hatte hier die
Stadt Maracanda (das heutige Samarcand) eine
eigenthümliche Verfassung und eigene Könige, so wie sie ein
wichtiger Punct für den Handel mit den nördlichen Noma-
denvölkern war.
Zendavest^, ouvrage de Zoroastre, traduit par Anque-
til du Perron. 3t. Paris, 1771. 4. Teutsch: Zend,
avesta, von Kleuker. 3 Thle. Riga, 1775. 4.—
Hang dazu. 2thle. 1781».83.— J.fr.k leuker, Zend,
avesta im Kleinen. Riga, 1789. 8.— I. G. Rhode,
die heilige Sage und das gesammte Religionssystem der
Bactrer, Meder und Perser. Frkft. am M. »820. 8.
9.
Assyrien und Babylonien.
Quellen: die heiligen Urkunden der Hebräer: Moses,
Bücher der Könige, der Chronik, die Propheten; die
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Cyrus Zoroasiers til_du_Perron Kleuker Rhode
Extrahierte Ortsnamen: Babylonien Asiens Indiens Bactria Maracanda Paris Riga Riga M. Babylonien
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
\
Aegypten. 127
ein heftiger Bürgerkrieg. Alexander übertrug bei seinem Tode,
mit Ucbergehung seiner Söhne, des Hyrkans und Aristobuls,
seiner Wittwe Alexandra die Negierung (79—71). Die
beiden Brüder bekriegten darauf einander selbst, bis Pom-
pejus, der damals die Angelegenheiten Asiens entschied, den
Hyrkan (64) zum Hohenpriester und Fürsten ernannte, ihm
einen Tribut auflegte, und den Arrstobul und dessen Söhne
nach Nom als Gefangene abführte. — So ward der jüdi-
sche Staat von Rom abhängig; der Jdumäcr Antipater,
Hyrkans Vertrauter und Stammvater der Hcrodiancr, schloß
sich genau an Rom an, um allmählig durch diese Verbindung
die regierende maccabäische Familie ganz zu verdrängen. Be-
reits im Jahre 48 ward Antipater vom Cäsar, den er in
Alexandrien unterstützt hatte, zum Procurator von Judäa
ernannt. Sein zweiter Sohn, H ero des, zuerst Befehls-
haber in Galiläa, gewann nach Eäsars Tode, den Antonius
für sich, mußte in einem Auistandc, der gegen ihn ausbrach,
nach Nom ftüchten, ward aber daselbst von den Triumvirn
zum Könige ernannt. Er eröffnete die herodianische
Dynastie (39 vorc. bis 70 I. nach C.) in Palästina,
und beherrschte in der Folge, nach Augusts Willen, ganz
Palästina, (Judäa, Samaria, Galiläa, rc.) und I d u m ä a,
ohne daß er' Tribut nach Nom entrichten durfte. Seine An-
hänglichkeit an Nom machte ihn aber bei den Juden verhaßt.
— In das vorletzte Jahr seiner Regierung fällt die Ge-
burt Christi.
Z. M. Jost, Eesch. der Israeliten seit den Zeiten der Macea,
bäer bis auf unsere Tage. 8thle. Berl. 1820 ff. 8.
44.
Aegypten.
Sei^ den glücklichen Tagen des Amasis, genoß Aegyp-
ten erst wieder unter der Negierung der Ptolemäer, nach
langen inncrn und äußern Stürmen, einige Ruhe, obgleich
mit der Ankunft der Griechen in Aegypten der ursprüngliche
Nationalcharaktcr der Aegyptcr sich immer mehr verlor.
Ptolemauslagi, Anfangs Statthalter, dann König
von Aegypten, war nicht blos Soldat, sondern auch Freund
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Rom Rom Alexandrien Galiläa Palästina Palästina Samaria Galiläa
— 116 —
p fang en hatten. Bald darauf erschien Alexander. Als
er die Reiche des gefallenen Feindes erblickte, beklagte er
mit Thränen das Schicksal des Königs, welcher, wie
er sagte, eines glücklicheren Looses werth gewesen sei.
(Ix, 27.) Er ließ den Leichnam in einen prächtigen
Sarg legen und schickte ihn der Königin«, damit sie
ihn an der Seite der persischen Könige begraben ließe.
Alexander war nun, nach dem Tode des Darius,
Herr des persischen Reiches. Er bestrafte zuerst die
Mörder seines Feindes, und drang darauf bis in die
südliche Tatarei vor, wo er die Scythen unterjochte,
um die Granzen seines Reiches zu sichern. Er neigte
sich immer mehr zu den Sitten Asiens hin, und um die
verschiedenen Bewohner seines ungeheuren Reiches zu
vereinigen, sing er an, den Persern gleiche Bortheile
mit seinen alten Kriegern einzuräumen. Seine europäi-
schen Waffengefährten wurden darüber unwillig. Bei
einem Gastmahle, das er dem Kastor und Pollux zu
Ehren feierte, erhoben ihn einige schamlose Schmeichler
über diese Helden. Klitus, des Alexanders Freund
und Milchbruder, wurde durch diese Niederträchtigkeit
empört. Er antwortete, Alexander habe zwar rühm-
liche Thaten vollbracht, aber Lob und Ruhm gebühre
auch dem Heere, das so viel dazu beigetragen habe.
Als man weiter sprach, behauptete er sogar, Alexander
habe nicht so große Thaten verrichtet, als König Phi-
lipp. Wüthend riß Alexander einem Krieger von s iner
Leibwache den Speer aus der Hand, und durchbohrte
seinen Freund. Kaum aber war die blutige That voll-
bracht, da wollte der König in seinem Schmerze sich
selbst tödten, brachte drei Tage ohne Nahrung zu, und
ließ sich nur mit Mühe wieder beruhigen.
Zwei Jahre nach dem Falle des persischen Reichs
beschloß Alexander, Indien zu erobern. Er zog über
die höchsten Gebirge und drang unter beständigen Käm-
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Darius Darius Alexanders Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
1
187
Burg eingelassen, und mußte hier drei Tage und Nächte,
im Jänner ( 1077), mit einem groben Bußkleide ange-
than, barfuß und nüchtern warten, um Vergebung zu
erflehen. (Xviii, 53.) Am vierten Tage erhörte ihn
Gregor, und gewährte die Lossprechung vom Banne,
doch nur unter der Bedingung, daß Heinrich in bestimm-
ter Zeit mit den teutschen Fürsten, nach des Papstcs
Gutdünken, flch aussöhne. Viele mächtige Männer,
und selbst Bischöfe in Italien waren unwillig über diese
Mißhandlung, und erklärten flch für den bedrängten
König, um welchen flch immer mehr Anhänger sammel-
ten. In Teutschland aber hatten die Fürsten, durch
Gregor aufgemuntert, den Herzog Rudolf von
Schwaben (1077) zum Könige gewählt. Heinrich
eilte nach Teutschland, und brachte ein Heer zusammen,
das ihm größtentheils die Städte lieferten. Der Ge-
genkönig wurde (1050) in der Schlacht bei Mölsen
an der Elster tödlich verwundet und starb bald darauf.
Das Herzogthum Schwaben ward an den Grafen Fried-
rich von Hohenstaufen verliehen, welchem Heinrich seine
Tochter gab. Von neuem Muthe beseelt, zog der
König nun nach Italien, eroberte Rom (1054), be-
lagerte den Papst in der Engelsburg und ließ sich von
dem Gegenpapste, den die ihm ergebenen Bischöfe ge-
wählt hatten, als Kaiser krönen. Gregor flüchtete und
starb bald darauf zu Salerno. Seine Nachfolger auf
dem päpstlichen Stuhle handelten eben so feindselig
gegen Heinrich, der nun endlich, nach dem Tode seiner
meisten Gegner, und mit den teutschen Fürsten ausge-
söhnt, im Alter ruhig zu herrschen hoffte. Zuerst wurde
Heinrichs ältester Sohn, der bereits zu seinem Nach-
folger gewählt war, von dem Papste gegen den Vater
aufgewiegelt, und als er in Italien umgekommen war,
reizte ein anderer Papst auch den zweiten Sohn Heinrich
zum Aufstande. Vergebens suchte der gebeugte Vater
den pflichtvergessenen Sohn zu bezwingen. Endlich
L
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Schwaben Rudolf Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Gregor Gregor Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Italien Teutschland Italien Rom Engelsburg Salerno Italien
— 287 —
und am 7 Mai 1632 zog Gustav Adolf in Mün-
chen ein.
Der Kaiser war indeß durch die Bedrängnisse,
worein die Siege der Schweden ihn versetzten, bewogen
worden, Albrecht von Wald stein zurück zu rufen,
welchem er zwei Jahre früher den Oberbefehl über das
Heer genommen hatte, um den gerechten Klagen der
teutschen Fürsten gegen jenen Feldherrn abzuhclfen.
Waldsteins Heldenruhm war so groß und weit verbrei-
tet, daß er in kurzer Zeit ein mächtiges Heer von
40,002 Mann zusammen gebracht halte. Er trieb die
Sachsen bald auö Böhmen, und erst als der hart
bedrängte Kurfürst von Bar'ern, sein alter Feind und
Widersacher, ihn oft und dringend um Hilfe gebeten
hatte, vereinigte er sich mit ihm und rückte gegen die
Schweden. Gustav Adolf wandte sich nach Nürnberg,
dessen Einwohner für ihn begeistert waren, und bezog
ein vorkheilhafteö Lager, das er stark bevestigte. Wald-
stein lagerte sich auf den Anhöhen in der Nahe der
Stadt. Beinahe drei Monate standen beide Helden
einander gegenüber, und keiner wollte weichen, so
drückend auch bald für beide Theile der Mangel an
Lebensmitteln wurde. Vergebens wagte der König
endlich einen heftigen Sturm auf Waldsteins Lager,
und zog darauf vierzehn Tage später unter Trompeten-
schall vor dem Feinde vorüber, der ihn ungestört ziehen
ließ. Gustav Adolf wandte sich wieder gegen Baie^,
aber er wurde bald genöthigc, zurück zu kehren, als
Waldstein schnell gegen Sachsen zog und seinen Weg
mit Mord und Verwüstung bczeichnete. Der König
eilte von der Donau herbei, um das Land seines Bun-
desqenossen zu befreien, und traf im Anfänge des
Novembers in Naumburg ein. Waldstein war bei
Weiße n fels gelagert, aber in der Meinung, daß
Gustav Adolf ihn nicht ongreisin werde, entsendete er
seinen tapfern Feldherrn, den Grafen von Pappcnheim,
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Albrecht_von_Wald Albrecht Waldsteins_Heldenruhm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Waldstein Waldstein Gustav_Adolf Gustav Adolf
258
mit einem Theile seines Heeres nach dem nördlichen
Teutschland, und brach selbst nach Leipzig ans, um
seine Kriegsvölker im Meißncrlande zu verrheilen. Der
König rückte ihm schnell entgegen, und am Abend des
fünften Novembers standen die Heere zwischen Weißen-
fels und Lützen einander gegenüber. Waldstein liest
arsbald, da er seinen Jrrthum erkannte, den entsende-
ten Pappenheim, der bereits bis Halle gekommen war,
durch Eilboten zurück rufen, und rüstete sich zum
Kampfe. Beide Heere standen wahrend der Nacht
unter den Waffen. Waldstein rückte vor Tagesan-
brüche in die große Ebene bei Lützen, und wünschte
die Schlacht bis zu Pappenheims Rückkehr zu verzö-
gern. Ein dicker Nebel, der die ganze Gegend bedeckte,
begünstigte Waldsteins Absicht, und hinderte den Kö-
nig, seinen Gegner früher anzugreifen. Den großen
Kampf erwartend, sangen die Schweden bei dem
Schalle der Trompeten und Pauken fromme Lieder.
Um elfter brach endlich die Sonne durch die Wolken;
La stellte sich Gustav Adolf an die Spitze seiner Krieger
und gab das Zeichen zum Angriff mit den Worten:
„Nun wollen wir daran, das walk' der liebe Gokt!^
D'r furchtbare Kampf begann. Als der König be-
merkte, daß seine Reiterei nicht schnell genug über die
Graben, welche das feindliche Heer schuhten, vordrang,
sprengte er selbst an der Spitze eines Reiterhaufenö
voran, um die wankenden Schaaren zu unterstützen.
Nur wenige Begleiter waren an seiner Seite, als in,
Gedränge des Kampfes eine Gewehrkugel seinen linken
Arm zerschmetterte. Von Schmerz entkräftet, bat der
König einen seiner Begleiter, den Herzog Franz
Albrecht von Sachsen-Lauenburg, ihn aus dem Tref-
fen in Sicherheit zu bringen. Wenige Augenblicke
nachher, als der König sich wendete, erhielt er zwei
Schüffe, cmen in den Rücken, den andern durch den
Kopf. Dlk Verwundete sank betäubt vom Pferde,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Waldstein Waldstein Gustav_Adolf Gustav Adolf Franz
Albrecht_von_Sachsen-Lauenburg Franz Albrecht
-89
und wurde, da er im Steigbügel hängen blieb, durch
das Gedränge der Reikerhaufen einige Schritte weit
fortgeschleppt. Wahrscheinlich hatte nicht ein unglück-
licher Zufall, sondern eine meuchelmörderische Hanv
dem edlen Helden den Tod gegeben, und laut beschul-
digten die Zeitgenossen den Herzog Franz Albrecht,
welcher Waldsteins vertrauter Freund war, aber erst
kurz zuvor aus dem kaiserlichen Kriegsdienste zu den
Schweden übergegangen war, und nach der Schlacht
bet Lützen erst zu den Sachsen und endlich wieder zu dem
Heere des Kaisers ging. Die Nachricht von dem Falle
des Königs verbreitete stch bald unter den schwedischen
Kriegern; aber ihr Muth wurde nicht niedergeschlagen,
und von Wuth und Rachgier entbrannt, drangen
sie in die feindlichen Schaaren. Bernhard von
Weimar übernahm gleich nach des Königs Fällte
den Oberbefehl über das Heer (Xxii, 66.) und
unter seiner Führung ward ein entscheidender Sieg
über die Feinde erfochten, welche nach der tödlichen
Verwundung des tapfern Pappenheim, der nach seiner
Rückkehr die Schlacht zum Vorrheile der Kaiserlichen
hergestellt hatte, in wilder Flucht Rettung suchten.
Waldstein floh nach Leipzig und weiter über Zwickau
nach Prag. Der Leichnam des Königs, den die Schwe-
den am folgenden Tage auf dem Schlachtfelde, von
Wunden entstellt, fanden, wurde nach Weißenfels
gebracht, von wo die Königin», Marie Eleonore, die
ihrem Gemahle nach Teutschland gefolgt war, denselben
nach Stockholm begleitete. Erst 35 Jahre war Gustav
Adolf alt, als ihn sein Verhängniß mitten aus seiner
Laufbahn hinweg riß.
Nach seinem Tode schloß sein kluger Kanzler,
Axel Oxenstierna, einen Bund mit mehren teut-
schen Fürsten, dessen Leitutlg er übernahm. Treffliche
Feldherrn, in Gustav Adolfs Schule gebildet, Bern-
hard von Weimar, Horn, Banner, erhielten den
*9
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Franz_Albrecht Franz Albrecht Muth Bernhard_von
Weimar Waldstein Marie_Eleonore Gustav
Adolf Gustav Adolf Axel_Oxenstierna Gustav_Adolfs Gustav Adolfs