90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
149
Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und
Geistliche steuerfrei.
1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald
'als Nationalversammlung für unabhängig er-
klären.
Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände
(l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter
Stand, werden auf den Rath des Finanzminister
Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be-
rufen.
Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein
Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers
état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas-
sung berathende) Nationalversammlung. Das be-
deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf
Mirabeau. '
1789 Erstürmung der Bastille
14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er-
stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An-
fang der französischen Revolution zu betrachten.
In der Nacht des 4. August hebt die National-
versammlung alle Vorrechte des Adels und
der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus
(Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der
Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es
verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen
cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil-
den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten
und die J acobiner die bedeutendsten waren:
Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen
Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National-
versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie-
hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue
Verfassung beschwören.
1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung.
Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö-
nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld-
zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General
Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei
Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien
Savoyen und Nizza erobert.
c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende
Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.)
d) Kanonade von Valmy.
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Savoyen Nizza Bersawes
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
in der Schlacht bei Chäronea (338) über die vereinigten
Griechen, erhielt die von den Phocicrn verwirkte Stimme in
dem Rathc der Amphiktyonen, und ward zum Oberfeld-
herrn der Griechen gegen Persien ernannt. — So
waren nun alle griechische Freistaaten unter die macedonische
Vormundschaft gebracht, aus welcher sic selbst Philipps
Ermordung durch den (wahrscheinlich mit persischem Golde
erkauften) Palisanias (336) nicht befreite, weil sein geistvol-
ler, kühner, und durch Aristoteles gebildeter Sohn, Alexan-
der, nicht nur des Vaters gut geübtes Heer, .sondern auch
hauptsächlich den großen Plan erbte, den Thron von Susa
zu stürzen.
36.
N o m.
Wahrend Griechenland in diesem Zeitalter die höchste
Blüthe der republikanischen Freiheit und der Entwickelung und
Ausbildung der Künste und Wisienschaften verlebte, ward in
Rom die Grundlage der republikanischen Verfassung
gelegt und Roms künftige Größe darauf gegründet. Tac-
qui n i u s S u p c r b u s, durch Mord zur Regierung gelangt,
war der letzte König Roms. Der langverhaltcne Un-
wille gegen ihn und seine Familie wogte auf bei dem freiwilli-
gen Tode der durch seinen Sohn Sextus entehrten Lucre-
t i a. Auf immer ward die königliche Regierung in Nom ab-
geschafft; Iuniüs Brutus und Tarquinius Collatr-
nus traten (509) als die ersten Eonsulen an die Spitze
des neugeschaffenen Freistaates, und jährlich ward die
consularische Würde erneuert.
Langwierige Kriege mit den Etruskern und Latei-
nern zogen sich durch den Anfang dieses Zeitraumes hin,
und im Innern strebte das Volk fortdauernd gegen die an-
gemaßtc Macht der Patricier (des römischen Adels) an, bis
endlich feine Rechte durch die Würde der Volkstribunen
gesichert wurden. Nun kehrte das aus Nom gewanderte und
auf einem Berge gelagerte Volk zurück, und stritt von neuem
gegen die vordringenden Feinde des Staates. Doch unter den
beständig fortgesetzten Kriegen, wo in den Zeiten allgemeiner
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Zweiter Zeitraum.
Von Cyrus dem Perser bis auf Alexan-
der den Macedonier,
oder von 5go—35o vor Christus Geburt»
(Ein Zeitraum von ungefähr 23o Jahren.)
23.
Perser.
(Quellen; Zcnd-Avcsta. Die hebräischen Urkun-
den, besonders Esras. Nehemias. Daniel.
Esther. — Herodot. Ctesias. Lenophon.
Arrian. Diodor. Justin.)
!Äie Perser waren bis auf die Zeit, wo Cyrus an ihre
Spitze sich stellte, in den gebirgigen Theilen der Landschaft
Persis ein, den Medern unterworfenes, Bergvolk gewesen, das
wahrscheinlich bis dahin, wie ähnliche Gebirgshordcn, ein
nomadisches Leben führte. Dieses Volk war in zehn Stämme
getheilt, unter welchen der Stamm der Pasargaden der
edelste war. Diese Stammeinrichtung blieb auch in mehrern
Sputen noch in der folgenden Zeit kenntlich, wo man, in
Hinsicht der Lebensart und Beschäftigung, drei edle oder Krie-
gerstämme, drei Ackerbautreibende, und vier Hirtenstämme
unterschied. Cyrus, der nach seinem Geschlechte zu dem edel-
sten persischen Stamme gehörte, und (nach dem Zeugnisse des
Herodots undxenophons — nicht aber nach den Nachrichten des
Ctesias) Enkel des damals über Medien herrschenden Königs
war, ward ungefähr ums Jahr 560 v. C. zum Anführer
und O be rh aup te aller persisch e n S tämm e gewählt.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
122
Dritter Zeitraum.
Bundesgenossen, des Königs von Pergamu.s, vergrößer-
ten; zugleich mußte er binnen 12 Jahren 15,000 Talente an
Nom und 400 an Eumcnes von Pcrgamus entrichten; end-
lich sollte er auch den Hannibal ausliefern, und seinen jün-
ger» Sohn Antiochus den Römern als Geisel übergeben.
Seit dieser Zeit war Syriens Macht gebrochen.
41.
Fortsetzung.
Antiochus der Große ward 187 ermordet. Ihm folgte
zuerst sein älterer Sohn Seleukus4 (Philopator) bis 176,
ohne Kraft und Haltung, und dann in einer zwölfjährigen
Regierung (176 —164) sein jüngerer Sohn Antiochus 4
(Epiphancs), der in Rom gebildet war. Da die Geschichte
dieses Königs größtentheils von den Nachrichten der Juden
abhängt, die ihn aus sehr begreiflichen Ursachen haßten; so
kann man nicht mit Sicherheit bestimmen, ob er auch im
Ganzen das in diesen Nachrichten enthaltene nachthcilige
Urtheil verdient;— wenigstens sind die Züge eines unterneh-
menden Geistes bei ihm nicht zu verkennen. Mit Aegypten
ward er wegen Cölesyrien und Palästina in Krieg ver-
wickelt, den er gegen die in Aegypten regierenden Brüder,
Philo metor und Phy sko n, gewiß glücklich geendigt haben
würde, wenn nicht Rom sich zu nachdrücklich für Aegypten
verwendet hätte. Sein Plan, den griechischen religiösen
Cultus in seinem ganzen Reiche einzuführen, kann aller-
dings nicht völlig, nach den ihn unterstützenden p o l'i tischen
Gründen, durchschauet werden; am wenigsten aber scheinen es
religiöse Gesinnungen selbst gewesen zu seyn, die ihn dazu
veranlaßten; mehr war es entweder die Geldgierde, die nach
den aufgchäuften Tempelschätzen strebte, oder die Absicht, alle
Völker seines Reiches durch eine gemeinschaftliche Sprache,
Religion und Verwaltung zur festern innern Einheit zu ver-
binden. Allein dieser Plan veranlaßte Empörungen in
Persien und Palästina, und so unbedeutend auch an
sich das kleine Palästina war; so ward doch durch den,
von der Familie der Maccabäer klug geleiteten, Auf-
stand die Unabhängigkeit der Juden von Syrien begründet.
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Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
12.6
Dritter Zeitraum.
römische Syrien diesseits des Euphrats. Vielleicht hätte
sie Cäsar besiegt, wenn er nicht selbst gefallen wäre. —
Immer blieb Parthicn das Grab der römischen Legionen. Nur
Trajan besiegte die Parther auf einige Zeit. —
43.
Palästina.
(Quellen: Die Bücher der Maccabäcr.)
Das kleine Palästina hatte sich dem Alexander, bei
seinem Vordringen in Bordcrasien, freiwillig unterworfen.
Nach seinem Tode ward es bald der Zankapfel zwischen Sy-
rien und Aegypten. Zwar gehörte es unter den drei ersten
Ptolemäern zu Aegypten, auch ließ man ihm seine bür-
gerliche und religiöse Verfassung, und der Hohepriester war
der Regent der Provinz; allein in dem Kriege, welchen (203)
Antiochus der Große mit Aegypten führte, schlossen sich die
Juden an Syrien an, unterwarfen sich dem Könige frei-
willig, und vertrieben (198) die ägyptischen Besatzungen aus
ihrem Lande. Dafür versicherte ihnen Antiochus den Besitz
und Genuß aller ihrer bisherigen Rechte. Der Hohepriester
blieb an der Spitze des Volkes, und ihm zur Seite stand ein
Senat, der Sanhedrin.— Seit der Zeit aber, daß die
Römer Antiochus den Großen besiegten, und die syrischen
Finanzen durch einen drückenden Tribut nach Rom erschöpft
wurden, begann für Palästina eine Reihe trauriger Ereignisse.
Antiochus Epiphanes wollte die Juden in religiöser und po-
litischer Hinsicht gräcisiren, und eroberte Jerusalem. Da
ward der Aufstand der Juden gegen Syrien von den Helden aus
dem Hause der Maccabäer seit 167 v. C. mit Tapferkeit
und Klugheit geleitet. Dem Hohenpriester Johannes H y r-
kanus, welcher von 135 —107 diese Würde bekleidete, ge-
lang es, durch seine Verbindung mit Rom, sich ganz von
der syrischen Oberhoheit zu befreien, und den Staat von Ju-
däa durch die Besiegung der Samaritaner und I d u m ä e r
zu vergrößern. Sein ältester Sohn, Aristobul (107),
nahm sogar den königlichen Titel an. Unter dessen Bru-
der Alexander (106 — 79) begann, besonders durch die
Erbitterung der mächtigen Pharisäer gegen das königliche Haus,
\
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Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Karolinger.
195
ihren Anbau und für ihre weitere Verbreitung in seinem Reiche
alles, was ihm möglich war. Er stiftete Klosterschulen in
der Nähe von ncuangelcgtcn Bislhümern, die nicht fette
Pfründen für geistliche Unthatigkeit scyn, durch welche viel-
mehr die Fortschritte seiner Völker in der geistigen und reli-
giösen Bildung befördert und gesichert werden sollten. Zu
gleichem Zwecke wirkte die von ihm gestiftete Hofakade-
mie, welcher er selbst als Mitglied angehörte, und an deren
Spitze er den gelehrten Alcuin stellte.
Nicht minder sorgte er für die Einheit und Zweckmäßig-
keit in der Staatsverwaltung der einzelnen Provinzen seines
Reiches. Er brach die Macht übermüthiger Vasallen, als
er die einzelnen Länder seines Staates blos durch Grafen,
die seine Statthalter und Richter, und deren Würden kei-
ncswegcs erblich waren, verwalten, dagegen aber die herzog-
liche Würde eingchen ließ. Damit er sich aber auch über-
zeugte, ob die Gesetze und das Recht in seinem Reiche pünkt-
lich vollzogen würden, sandte er von Zeit zu Zeit Abgeordnete
(miss! regii) in die einzelnen Provinzen, die sich von dem
Betragen der königlichen Statthalter und der Geistlichkeit un-
terrichten, die Beschwerden des gemeinen Mannes annehmen,
und dem Könige die Uebersicht über die innern Verhältnisse
der bereisetcn Provinz mittheilen mußten. Viele seiner zeit-
gemäßen und ihrem Zwecke entsprechenden Gesetze enthalten
die sogenannten Eapitulacien des großen Kaisers.
Slepli. B a 1 u z i i capitularia regum Francorum. 2 Voll.
Paris, 1677. 8.
D. H. Hege wisch. Versuch einer Geschichte Kaiser Karls
des Großen. Leipz. 1777. 8. N. A. 1791.
Hans Karl Dippoldt, Leben Kaiser Karls des Großen.
Tüb. 18 10. 8.
G. G. B red 0 w, Karl der Große, wie Eginhart ihn be,
schrieben, die Legende ihn dargestellt. Neuere ihn beur,
theilt haben. Altona, 1814. 8.
75.
Karolinger.
Nilhard, de dissensionlbus filiorum Liulovici pii;
(von '617 — 843) beim duchesae, T.2. p.351 sqq.
13 *
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Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
/
232
Sechster Zeitraum.
88.
Frankreich unter dem Hause Capet.
Die Negierung der letzten Karolinger in Frankreich,
nachdem die Teulfchcn bereits Karl den Dicken ihres Throns
(887) entsetzt hatten, ward von der Schwache der Regenten
eben so, wie von dem Streben der mächtigen Valallcn nach
Unabhängigkeit, und von den Angriffen fremder Völker auf
das im Innern erschütterte Reich bezeichnet. Im Süden,
dies- und jenseits des Jura, bildeten sich (879 und 888)
zwei neue burgundischc Reiche; die Normänner aber,
welche schon seit hundert Jahren die aus Karls des Großen
Monarchie hcrvorgegangcncn einzelnen Staaten durch ihre
räuberischen Einfälle verwüstet hatten, erkämpften sich (912)
unter ihrem Anführer und Herzoge Rollo, der seit der
Annahme des Christenthums Robert hieß, bleibende Wohn-
sitze in demjenigen Theile Frankreichs, der nach ihnen die
Normandie genannt ward. Von hier aus zogen mehrere
derselben auf Abenteuer in fremde Erdstriche/ und bald bil-
dete sich in U n t e r i t a l i c n und S i c i l i e n ein in der Folge-
zeit mächtiges normännisches Reich, so wie auch der
Herzog Wilhelm von der Normandie in England, wo er
(1066) landete und siegte, eine neue Dynastie stiftete.
In Frankreich verdrängte zwar Hugo Capet den
letzten Karolinger, Ludwig 5 (987); allein die Macht des
Königs war damals durch die Großen des Reiches eben so,
wie das Reich selbst in geographischer Hinsicht, sehr be-
schränkt. Dcmungcachtet führte in Frankreich die Erblich-
keit der Königswürde zu einem ganz andern Erfolge, als
in Teutschland die Wahl des Regenten. Dort führte jene
Erblichkeit später zur unbeschränkten Monarchie; hier
bewirkte diese Wahl allmählig die Territorialhoheit
und zuletzt die Souverainetät der mächtigen
Vasallen. — Auf Hugo Capet folgten seine unmittel-
baren Nachkommen mehrere Jahrhunderte hindurch ohne
Unterbrechung, und diese Könige verstanden ihr Interesse,
als sie, zur Beschränkung der Macht des hohen Adels und
der übermüthigcn Vasallen, mit der Geistlichkeit und
\
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Karls Frankreichs England Frankreich Ludwig Frankreich
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
61
Assyrien und Babylonien.
Smerdis, die Hälfte des eroberten Reiches regieren, und
dort wagte es Bessus, nach der Eroberung des persischen
Reiches durch Alexander, sich gegen den Sieger zu behaupten.
Von hier ging auch bereits in dem ersten Zeiträume der Ge-
schichte die Religion und Gesetzgebung des Zoroaster aus,
die sich in heiligen Schriften (Vendidad und Izeschne)
erhalten hat, und die, nach der Eroberung des Cyrus, die
Staatsreligion des persischen Reiches ward, obgleich nicht be-
hauptet werden kann, daß die noch vorhandenen heiligen
Schriften in ihrer gegenwärtigen Gestuft schon damals
bestanden. Der Vendidad enthält das allgemeine Gesetz-
buch für die bürgerliche und kirchliche Verfassung. Im
Izeschne befinden sich —wahrscheinlich von mehrcrn Ver-
fassern— altere und jüngere Gebete, vermischt mit geschicht-
lichen Nachrichten. Viele von Zoroasiers Lehren wurden in
der Folge in mehrere Neligionsbegriffe des westlichen Asiens
ausgenommen, und noch jetzt wird seine Religion von einem
Völkerstamme Indiens fesigehalten und befolgt.
An Bactria grenzte im Norden ein Land, das, als per-
sische Satrapie, den Namen Sogdiana führte, dessen
nördliche Grenze der Iaxartes in der Nähe der Völker-
stämme der Massagetcn war. Frühzeitig schon hatte hier die
Stadt Maracanda (das heutige Samarcand) eine
eigenthümliche Verfassung und eigene Könige, so wie sie ein
wichtiger Punct für den Handel mit den nördlichen Noma-
denvölkern war.
Zendavest^, ouvrage de Zoroastre, traduit par Anque-
til du Perron. 3t. Paris, 1771. 4. Teutsch: Zend,
avesta, von Kleuker. 3 Thle. Riga, 1775. 4.—
Hang dazu. 2thle. 1781».83.— J.fr.k leuker, Zend,
avesta im Kleinen. Riga, 1789. 8.— I. G. Rhode,
die heilige Sage und das gesammte Religionssystem der
Bactrer, Meder und Perser. Frkft. am M. »820. 8.
9.
Assyrien und Babylonien.
Quellen: die heiligen Urkunden der Hebräer: Moses,
Bücher der Könige, der Chronik, die Propheten; die
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
\
Aegypten. 127
ein heftiger Bürgerkrieg. Alexander übertrug bei seinem Tode,
mit Ucbergehung seiner Söhne, des Hyrkans und Aristobuls,
seiner Wittwe Alexandra die Negierung (79—71). Die
beiden Brüder bekriegten darauf einander selbst, bis Pom-
pejus, der damals die Angelegenheiten Asiens entschied, den
Hyrkan (64) zum Hohenpriester und Fürsten ernannte, ihm
einen Tribut auflegte, und den Arrstobul und dessen Söhne
nach Nom als Gefangene abführte. — So ward der jüdi-
sche Staat von Rom abhängig; der Jdumäcr Antipater,
Hyrkans Vertrauter und Stammvater der Hcrodiancr, schloß
sich genau an Rom an, um allmählig durch diese Verbindung
die regierende maccabäische Familie ganz zu verdrängen. Be-
reits im Jahre 48 ward Antipater vom Cäsar, den er in
Alexandrien unterstützt hatte, zum Procurator von Judäa
ernannt. Sein zweiter Sohn, H ero des, zuerst Befehls-
haber in Galiläa, gewann nach Eäsars Tode, den Antonius
für sich, mußte in einem Auistandc, der gegen ihn ausbrach,
nach Nom ftüchten, ward aber daselbst von den Triumvirn
zum Könige ernannt. Er eröffnete die herodianische
Dynastie (39 vorc. bis 70 I. nach C.) in Palästina,
und beherrschte in der Folge, nach Augusts Willen, ganz
Palästina, (Judäa, Samaria, Galiläa, rc.) und I d u m ä a,
ohne daß er' Tribut nach Nom entrichten durfte. Seine An-
hänglichkeit an Nom machte ihn aber bei den Juden verhaßt.
— In das vorletzte Jahr seiner Regierung fällt die Ge-
burt Christi.
Z. M. Jost, Eesch. der Israeliten seit den Zeiten der Macea,
bäer bis auf unsere Tage. 8thle. Berl. 1820 ff. 8.
44.
Aegypten.
Sei^ den glücklichen Tagen des Amasis, genoß Aegyp-
ten erst wieder unter der Negierung der Ptolemäer, nach
langen inncrn und äußern Stürmen, einige Ruhe, obgleich
mit der Ankunft der Griechen in Aegypten der ursprüngliche
Nationalcharaktcr der Aegyptcr sich immer mehr verlor.
Ptolemauslagi, Anfangs Statthalter, dann König
von Aegypten, war nicht blos Soldat, sondern auch Freund
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexandra Cäsar Judäa Antonius Augusts Christi
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Rom Rom Alexandrien Galiläa Palästina Palästina Samaria Galiläa