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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 94

1829 - Leipzig : Hinrichs
Zweiter Zeitraum. Von Cyrus dem Perser bis auf Alexan- der den Macedonier, oder von 5go—35o vor Christus Geburt» (Ein Zeitraum von ungefähr 23o Jahren.) 23. Perser. (Quellen; Zcnd-Avcsta. Die hebräischen Urkun- den, besonders Esras. Nehemias. Daniel. Esther. — Herodot. Ctesias. Lenophon. Arrian. Diodor. Justin.) !Äie Perser waren bis auf die Zeit, wo Cyrus an ihre Spitze sich stellte, in den gebirgigen Theilen der Landschaft Persis ein, den Medern unterworfenes, Bergvolk gewesen, das wahrscheinlich bis dahin, wie ähnliche Gebirgshordcn, ein nomadisches Leben führte. Dieses Volk war in zehn Stämme getheilt, unter welchen der Stamm der Pasargaden der edelste war. Diese Stammeinrichtung blieb auch in mehrern Sputen noch in der folgenden Zeit kenntlich, wo man, in Hinsicht der Lebensart und Beschäftigung, drei edle oder Krie- gerstämme, drei Ackerbautreibende, und vier Hirtenstämme unterschied. Cyrus, der nach seinem Geschlechte zu dem edel- sten persischen Stamme gehörte, und (nach dem Zeugnisse des Herodots undxenophons — nicht aber nach den Nachrichten des Ctesias) Enkel des damals über Medien herrschenden Königs war, ward ungefähr ums Jahr 560 v. C. zum Anführer und O be rh aup te aller persisch e n S tämm e gewählt.

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 126

1829 - Leipzig : Hinrichs
12.6 Dritter Zeitraum. römische Syrien diesseits des Euphrats. Vielleicht hätte sie Cäsar besiegt, wenn er nicht selbst gefallen wäre. — Immer blieb Parthicn das Grab der römischen Legionen. Nur Trajan besiegte die Parther auf einige Zeit. — 43. Palästina. (Quellen: Die Bücher der Maccabäcr.) Das kleine Palästina hatte sich dem Alexander, bei seinem Vordringen in Bordcrasien, freiwillig unterworfen. Nach seinem Tode ward es bald der Zankapfel zwischen Sy- rien und Aegypten. Zwar gehörte es unter den drei ersten Ptolemäern zu Aegypten, auch ließ man ihm seine bür- gerliche und religiöse Verfassung, und der Hohepriester war der Regent der Provinz; allein in dem Kriege, welchen (203) Antiochus der Große mit Aegypten führte, schlossen sich die Juden an Syrien an, unterwarfen sich dem Könige frei- willig, und vertrieben (198) die ägyptischen Besatzungen aus ihrem Lande. Dafür versicherte ihnen Antiochus den Besitz und Genuß aller ihrer bisherigen Rechte. Der Hohepriester blieb an der Spitze des Volkes, und ihm zur Seite stand ein Senat, der Sanhedrin.— Seit der Zeit aber, daß die Römer Antiochus den Großen besiegten, und die syrischen Finanzen durch einen drückenden Tribut nach Rom erschöpft wurden, begann für Palästina eine Reihe trauriger Ereignisse. Antiochus Epiphanes wollte die Juden in religiöser und po- litischer Hinsicht gräcisiren, und eroberte Jerusalem. Da ward der Aufstand der Juden gegen Syrien von den Helden aus dem Hause der Maccabäer seit 167 v. C. mit Tapferkeit und Klugheit geleitet. Dem Hohenpriester Johannes H y r- kanus, welcher von 135 —107 diese Würde bekleidete, ge- lang es, durch seine Verbindung mit Rom, sich ganz von der syrischen Oberhoheit zu befreien, und den Staat von Ju- däa durch die Besiegung der Samaritaner und I d u m ä e r zu vergrößern. Sein ältester Sohn, Aristobul (107), nahm sogar den königlichen Titel an. Unter dessen Bru- der Alexander (106 — 79) begann, besonders durch die Erbitterung der mächtigen Pharisäer gegen das königliche Haus, \

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 61

1829 - Leipzig : Hinrichs
61 Assyrien und Babylonien. Smerdis, die Hälfte des eroberten Reiches regieren, und dort wagte es Bessus, nach der Eroberung des persischen Reiches durch Alexander, sich gegen den Sieger zu behaupten. Von hier ging auch bereits in dem ersten Zeiträume der Ge- schichte die Religion und Gesetzgebung des Zoroaster aus, die sich in heiligen Schriften (Vendidad und Izeschne) erhalten hat, und die, nach der Eroberung des Cyrus, die Staatsreligion des persischen Reiches ward, obgleich nicht be- hauptet werden kann, daß die noch vorhandenen heiligen Schriften in ihrer gegenwärtigen Gestuft schon damals bestanden. Der Vendidad enthält das allgemeine Gesetz- buch für die bürgerliche und kirchliche Verfassung. Im Izeschne befinden sich —wahrscheinlich von mehrcrn Ver- fassern— altere und jüngere Gebete, vermischt mit geschicht- lichen Nachrichten. Viele von Zoroasiers Lehren wurden in der Folge in mehrere Neligionsbegriffe des westlichen Asiens ausgenommen, und noch jetzt wird seine Religion von einem Völkerstamme Indiens fesigehalten und befolgt. An Bactria grenzte im Norden ein Land, das, als per- sische Satrapie, den Namen Sogdiana führte, dessen nördliche Grenze der Iaxartes in der Nähe der Völker- stämme der Massagetcn war. Frühzeitig schon hatte hier die Stadt Maracanda (das heutige Samarcand) eine eigenthümliche Verfassung und eigene Könige, so wie sie ein wichtiger Punct für den Handel mit den nördlichen Noma- denvölkern war. Zendavest^, ouvrage de Zoroastre, traduit par Anque- til du Perron. 3t. Paris, 1771. 4. Teutsch: Zend, avesta, von Kleuker. 3 Thle. Riga, 1775. 4.— Hang dazu. 2thle. 1781».83.— J.fr.k leuker, Zend, avesta im Kleinen. Riga, 1789. 8.— I. G. Rhode, die heilige Sage und das gesammte Religionssystem der Bactrer, Meder und Perser. Frkft. am M. »820. 8. 9. Assyrien und Babylonien. Quellen: die heiligen Urkunden der Hebräer: Moses, Bücher der Könige, der Chronik, die Propheten; die

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 127

1829 - Leipzig : Hinrichs
\ Aegypten. 127 ein heftiger Bürgerkrieg. Alexander übertrug bei seinem Tode, mit Ucbergehung seiner Söhne, des Hyrkans und Aristobuls, seiner Wittwe Alexandra die Negierung (79—71). Die beiden Brüder bekriegten darauf einander selbst, bis Pom- pejus, der damals die Angelegenheiten Asiens entschied, den Hyrkan (64) zum Hohenpriester und Fürsten ernannte, ihm einen Tribut auflegte, und den Arrstobul und dessen Söhne nach Nom als Gefangene abführte. — So ward der jüdi- sche Staat von Rom abhängig; der Jdumäcr Antipater, Hyrkans Vertrauter und Stammvater der Hcrodiancr, schloß sich genau an Rom an, um allmählig durch diese Verbindung die regierende maccabäische Familie ganz zu verdrängen. Be- reits im Jahre 48 ward Antipater vom Cäsar, den er in Alexandrien unterstützt hatte, zum Procurator von Judäa ernannt. Sein zweiter Sohn, H ero des, zuerst Befehls- haber in Galiläa, gewann nach Eäsars Tode, den Antonius für sich, mußte in einem Auistandc, der gegen ihn ausbrach, nach Nom ftüchten, ward aber daselbst von den Triumvirn zum Könige ernannt. Er eröffnete die herodianische Dynastie (39 vorc. bis 70 I. nach C.) in Palästina, und beherrschte in der Folge, nach Augusts Willen, ganz Palästina, (Judäa, Samaria, Galiläa, rc.) und I d u m ä a, ohne daß er' Tribut nach Nom entrichten durfte. Seine An- hänglichkeit an Nom machte ihn aber bei den Juden verhaßt. — In das vorletzte Jahr seiner Regierung fällt die Ge- burt Christi. Z. M. Jost, Eesch. der Israeliten seit den Zeiten der Macea, bäer bis auf unsere Tage. 8thle. Berl. 1820 ff. 8. 44. Aegypten. Sei^ den glücklichen Tagen des Amasis, genoß Aegyp- ten erst wieder unter der Negierung der Ptolemäer, nach langen inncrn und äußern Stürmen, einige Ruhe, obgleich mit der Ankunft der Griechen in Aegypten der ursprüngliche Nationalcharaktcr der Aegyptcr sich immer mehr verlor. Ptolemauslagi, Anfangs Statthalter, dann König von Aegypten, war nicht blos Soldat, sondern auch Freund

6. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 299

1842 - Zwickau : Zückler
299 Leüte, woraus denn das Wort Priester sich gebildet hat. Ward die Gemeinde groß: so brauchte man meh- rere Vorsteher und Lehrer und nannte dann wohl den, der die Ansicht über das Ganze führte, ebenfalls mit einem griechischen Worte Episcopus oder Aufseher; da- raus ist Bischof geworden. Diese Männer aber wa- ren nicht nur Lehrer, sondern auch Sittenrichter, und schloffen diejenigen Gemeindeglieder, welche unchriftlich lebten und Verweise nicht achteten, von der Gemein- schaft aus, das heißt: sie thaten sie in den Bann, welcher jedoch keine bürgerlichen Nachtheile mit sich brachte, so lange die christliche Kirche nur geduldet war. Die Sorge für Arme und Kranke, welche aus einer gemeinschaftlichen Kaffe gepflegt wurden, sowie mancherlei Handleistungen bei religiösen Feierlichkeiten übertrug man den Diaconen, das heißt: Dienern. Zur Gottesverehrung versammelte man sich in Privathaü- sern, oder wohl gar, wenn Verfolgung drohete, in Wäldern und Höhlen am jüdischen Sabbath (Sonna- bend), welcher jedoch nach und nach von dem Sonn- tage verdrängt ward, den man zum Andenken an die Auferstehung des Herrn feierte. Gesang, Vorlesen all- dem alten und neüen Testamente, Einsammeln der Al- mosen, Feier des heiligen Abendmahles (Communion) in Verbindung mit Liebesmählern, bei denen die ar- men Mitglieder der Gemeinde von den mitgebrachten Vorräthen der Neichen ihren Antheil bekamen, dieß waren die gewöhnlichsten Vorgänge bei den gottesdienst- lichen Versammlungen. Die Aufnahme neüer Christen, welche freilich anfangs lauter Erwachsene waren, er- folgte nach des Herrn Verordnung durch die heilige Taufe, die nach und nach auch auf die neügebornen Kinder christlicher Eltern ausgedehnt ward. 4) Druck und Verfolgung. Wie gottesfürchtig aber auch die ersten Christen lebten: so konnten sie doch, wie alle Edeln, welche das herrschende Böse bekämpfen, der Verleümdung, dem Haffe und grausamen Verfolgungen nicht ent- gehen. Die Juden zwar, unter deren Streichen Ste- phanus und Jacobus gefallen waren, verloren die

7. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 347

1865 - Zwickau : Zückler
347 denn sie bestand in Pflanzen-, Thier- und Sternendienst. So beteten sie den Apis, das Krokodil, den Ichneumon, den Ibis, die Katze u. a. Thiere an; sie verehrten die Lotospflanze u. Akazie, die Sonne u. den Mond. Die Priester hatten aber eine vollkommnere Religion, die sie vor dem Volke geheim hielten. In den Wissenschaften waren die alten Egypter ziemlich bewandert; sie führten große Bauwerke auf (Pyramiden u. Obe- lisken), berechneten Sonnen- und Mondfinsternisse, trieben Acker- u. Berg- bau, Handel u. Viehzucht auf eine sehr verständige Weise. Auch verstan- den sie, ihre Todten durch Einbalsamiren vor Verwesung zu schützen (Mu- mien). Als- ihr ältester König wird Menes genannt. (2100 v. Chr.) Um d. I. 1500 zogen die Israeliten unter Moses aus Egypten. Der grausame Perserkönig Kambyses eroberte es (528), u. i. I. 332 drang der berühmte Macedonier Alexander d. Gr. in das Land ein, eroberte es u. gründete Alexandria. Nach seinem Tode (323) erhielt sein Feld- herr Ptolemäus Lagi das Land. Künste u. Handel blühten bald unter dem Schutze der Ptolemäer. Zuletzt nahmen die Römer unter Octavia- nus das Land in Besitz (30). Das Christenthum verbreitete sich hier sehr zeitig. Lukas u. Markus sollen hier gepredigt haben. Im I. 395 n. Chr. wurde das römische Reich getheilt u. Egypten eine Provinz des mor- genländischen Kaiserthums. Omru, der Feldherr der Saracenen, eroberte es aber (610), und nun gehörte es den Arabern, bis sich (1251) die Mameluken (Leibwache des egyptischen Sultans) des Landes be- mächtigten. Später eroberten es die Türken u. (1798) sogar die Fran- zosen unter Napoleon. Seit 1811 wird es als eine erbliche Statthalter- schaft von einem Pascha unter türkischer Oberhoheit verwaltet. 3 Die Hebräer. Die alten Hebräer sind das Stammvolk der heutigen Juden. Sie sind weniger durch große Heldenthaten oder durch Verdienst um Kunst u. Wissenschaft oder durch merkwürdige Erfindungen berühmt geworden, als vielmehr durch ihre Religion, durch ihre außerordentlichen Schicksale und ihre Glaubenstreue. Jesus ging aus ihrem Volke hervor. Ihren Namen sollen sie vom Stammvater Abraham's, Heber, erhalten haben; Andere meinen von dem Worte Heber, welches Ankömmling, Fremdling bedeutet. Als ihr Stammvater wird Abraham angesehen, welcher (2022) aus Mesopotamien nach Westen über den Euphrat zog. Die Bibel erzählt uns, wie die Hebräer später nach Egypten gingen, dieses Land (1500) wieder verließen, unter Josua das gelobte Land eroberten, hier erst unter Rich- tern und dann unter Königen lebten. Als sie von den göttlichen Geboten abwichen, traten unter ihnen die Propheten auf, welche sie zum Glau- den u. zur Frömmigkeit zurückführen wollten. Nach der Theilung des Reiches stürzte sie Uneinigkeit bald in's Verderben. Salmanassar von Assyrien führte (722) die Israeliten und Nebukadnezar von Baby- lonien (588) die Juden aus ihrem Vaterlande weg. Aus dieser Gesan-

8. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 431

1871 - Zwickau : Zückler
431 mclten die christlichen Gemeinden die Evangelien, welche Matthäus u. Johannes, Jesu Schüler, Lukas, der Schüler des Paulus, u. Markus, der Gefährte des Petrus, verfaßt hatten. Ebenso gingen die erbaulichen Briefe, welche von Paulus, Johannes, Petrus, Jakobus u. Judas verfaßt worden waren, der Brief an die Hebräer, sowie des Lukas Apostelgeschichte u. des Johannes Offen- barung von Hand zu Hand. Diese Schriften machen zusammengenonunen das neue Testa in ent aus. Wohin nun des Lehrers mündliches Wort nicht drang: dahin trugen fromme Reisende Abschriften der heiligen Bücher. Sie lasen eifrig in denselben u. flößten ihre eigene Begeisterung für Jesu Werk ihren Familien, ihren Freunden, ihren Nachbarn ein. Es entstanden nun christ- liche Gemeinden lveit entfernt von den Orten, an denen das Licht der Wahrheit zuerst aufgegangen war. Daher wandten sich bereits im 2. u. !'>. Jahrhundert die Bewohner vieler Gegenden in Spanien, Frankreich, selbst in England zu der heilbringenden Lehre Jesu. — Die erste Einrichtung der christlichen Gemeinden war denen der jüdischen Synagoge nachgebildet. Zu Borstehern u. Lehrern wählte man Pres- byter, d. h. ältere Leute: daraus hat sich das Wort Priester gebildet. In größeren Gemeinden brauchte man mehre Vorsteher u. Lehrer: denjenigen unter ihnen, welcher die Aufsicht über das Ganze führte, benannte man mit dem grichischen Worte Episkopos oder Aufseher; daraus ist das Wort Bischof entstanden. Diese Männer aber waren nicht nur Lehrer, sondern auch Sittenrichter: sic hatten die Befugnis;, diejenigen Gemeindeglieder, welche unsittlich lebten u. die ihnen deshalb gegebenen Verweise nicht achteten, von der Gemeinschaft auszuschließen. Man nannte dies: in den Bann thun: derselbe brachte aber so lange die christliche Kirche nur geduldet war, keine bürgerlichen Nachtheile. Die Sorge für Arme u. Kranke, welche aus einer gemeinschaftlichen Kasse ge- pflegt wurden, sowie mancherlei Handleistungen bei der Gottesverehrung über- trug man Diakonen, d. h. Dienern. Zur Gottcsverehrung versammelte man sich in Privathäusern, oder wohl gar, wenn Verfolgung drohte, in Wäldern u. Höhlen. Anfangs feierte man den jüdischen Sabbath (Sonnabend), später aber den Sonntag zum Andenken an die Auferstehung des Herrn Jesu u. die Ausgießung des heiligen Geistes. Die gewöhnlichsten Handlungen bei den gottesdienstlichen Versammlungen waren: Gesang, Vorlesen aus den Büchern des alten u. neuen Bundes, Einsammeln der Almosen. Feier des heil. Abend- mahles (Communion) in Verbindung mit Liebesmählern (Agapen), bei denen die armen Mitglieder der Gemeinde von den mitgebrachten Vorräthcn der Rei- chen ihren Antheil bekamen. Die Aufnahme neuer Christen, welche freilich an- fangs lauter Erwachsene waren, erfolgte nach des Herrn Jesu Verordnung durch die heilige Taufe. Diese wurden in späterer Zeit auch an den neugebornen Kindern christlicher Eltern vollzogen. 4. Druck und Verfolgung. Wie gottesfürchtig aber auch die ersten Christen lebten: so konnten sie doch dem Hasse u. grausamen Verfolgungen nicht entgehen. Zwar ver- loren die Juden, von denen Stephanus u. Jakobus der Altere umgebracht worden waren, die Macht zu gewaltsamer Verfolgung; denn ihre Auslohnung gegen die Oberherrschaft der Börner hatte 70 Jahre nach Christi Geburt die Zerstörung Jerusalems u. die Auflösung des jüdischen Staates herbei- geführt. Allein bald iahen sich die Christen auch von den römischen Kaisern angefeindet. Anfangs verfolgte man sie, weil man sic für schwär- merische Juden hielt. Aber bald wurden sie um ihres Glaubens willen verfolgt. Man beschuldigte sie der Gotteslcugnung, weil sie nur vor Gott, nicht vor Götzen knieen mochten; man nannte sie Verschwörer, weil sie unter dein Drucke u. der Verfolgung ihre gottesdienstlichen Versammlungen geheim halten mussten; man schalt sie Aufwiegler, weil sie sich weigerten,

9. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 352

1871 - Zwickau : Zückler
352 meinen von dem Worte Heber, welches Ankömmling, Fremdling bedeutet. Als ihr Stammvater wird Abraham angesehen, welcher (2022) aus Mesopotamien nach Westen über den Euphrat zog. Die Bibel erzählt uns, wie die Hebräer später nach Egypten gingen, dieses Land (1500) wieder verließen, unter Josua das gelobte Land eroberten, hier erst unter Rich Lern u. dann unter Königen lebten. Als sie von den göttlichen Geboten abwichen, traten unter ihnen die Propheten auf, welche sie zum Glau den u. zur Frömmigkeit zurückführen wollten. Nach der Theilung des Reiches stürzte sie Uneinigkeit bald in's Verderben. Salmanassar von Assyrien führte (722) die Israeliten u. Nebukadnezar von Babylonien (588) die Juden aus ihrem Vaterlande weg. Aus dieser Gefangenschaft kehrte 52jahre später ein kleiner Theil nach Palästina zurück. Die persische Herrschaft über die Juden dauerte bis zur Zeit Alexander's des Großen, der das persische Reich eroberte. Nach dessen Tode standen sie anfangs unter den Egypte rn u. später unter den Syrern. Nach einem heldenmüthigen Kampfe gründeten sie (im 2. Jhd. v. Chr.) ein selbstständiges Reich (die Makkabäer). Um's Jahr 70 v. Chr. erhielten die Römer großen Einfluß in ihre Angelegenheiten, verhalfen (34) dem Jdumäer Herodes zur Re- gierung über Palästina, setzten aber später daneben noch römische Statthalter ein u. eroberten endlich (70 n. Chr.) das Land, zerstörten Jerusalem u. tödteten oder verkauften alle Einwohner. Von dieser Zeit an leben die Juden auf der ganzen Erde zerstreut u. beschäftigen sich hauptsächlich mit Handel. Oft wurden sie hart bedrückt u. grausam verfolgt, bis man in der Gegenwart ihnen ihre Menschenrechte zugestand. tt Die Phönizier. Die Phönizier verdienen ihrer Erfindungen wegen erwähnt zu werden. Diese waren die Buchstabenschrift (von Taaut), das Glas, die Purpurfarbe u. besonders Verbersserungen im Schiffbau. Ihre Wohnsitze waren in der Nähe des mittelländischen Meeres mit den Hauptstädten Sidon u. Tyrus. Schifffahrt u. Handel waren ihre Hauptbeschäftigungen. Sie scheuten keine Gefahren, um ihren Handel immer weiter auszubreiten. Ihre Religion war Vielgötterei mit Bilderdienst u. Menschenopfern. 7. Die Perser. Die zuverlässige Geschichte der Perser beginnt erst mit ihrem Könige Cyrus (560 v. Chr.) Vorher führten sie ein nomadisches Leben. Sie waren sehr kriegerisch u. unterwarfen sich die mächtigsten Reiche der damaligen Erde, so daß das Perserreich sich von der Nähe des Indus bis an das mittelländische Meer erstreckte. Auch Egypten hatten sie bezwungen u. wollten ihre Herrschaft bis nach Europa ausdehnen; doch da fanden siebet den Griechen einen so tapfern Widerstand, daß sie mit Schmach Europa räumen mußten. Durch Verweichlichung verloren sie den Muth u. die Tapferkeit; daher konnte Alexander d. Gr. mit wenig Mühe ihr großes

10. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 351

1871 - Zwickau : Zückler
351 Indien bei den Hindus finden. Dieselbe batte eine grosse Ähnlichkeit mit den verschiedenen Ständen, z. B. dem Adel-, Gelehrten-, Kaufmanns-, Handwerker- u. Bauernstande. Nur waren die ägyptischen Kasten viel abgeschlossener, als bei uns; es durfte nämlich Niemand aus einer Kaste in die andere übertreten oder sich aus einer in die andere verheirathen. Die oberste der 7 Kasten war die Priesterkaste; zu ihr gehörten alle Gelehrte, Richter, Ärzte, Zeichendeuter u. Baumeister. Dann folgte die Krieger käste, aus welcher der König gewählt wurde. Die übrigen zerfielen in die Kasten der Gewerbtreibenden, Ackersleute, Schif- fer, Dolmetscher u. Hirten. Die Sclaverei war in Egypten sehr ge- bräuchlich. Die Religion der Egypter war sehr unvollkommen, denn sie bestand in Pflanzen-, Thier- u. Sternendienst. So beteten sie den Apis, das Krokodil, den Ichneumon, den Ibis, die Katze u. a. Thiere an; sie verehrten die Lotospflanze u. Akazie, die Sonne u. den Mond. Die Priester hatten aber eine vollkommnere Religion, die sie vor dem Volke geheim hielten. In den Wissenschaften waren die alten Egypter ziemlich bewandert; sie führten grosse Bauwerke auf (Pyramiden u. Obelisken), berechneten Sonnen- u. Mondfinsternisse, trieben Acker- u. Bergbau, Handel u. Vieh- zucht auf eine sehr verständige Weise. Auch verstanden sie, ihre Todten durch Einbalsamiren vor Verwesung zu schützen (Mumien). — Als ihr ältester König wird Men es genannt. (2100 v. Chr.) Um das J. 1500 zogen die Israeliten unter Moses aus Egypten. Der grausame Perserkönig Kambyses eroberte es (528), u. i. J. 332 drang der berühmte Mace- donier Alexander der Grosse in das Land ein, eroberte es u. gründete Alexandria. Nach seinem Tode (323) erhielt sein Feldherr Ptolcmäus Lagi das Land. Künste u. Handel blühten bald unter dem Schutze der Ptolemäer. Zuletzt nahmen die Römer unter Octavianus das Land in Besitz (30). Das Christenthum verbreitete sich hier sehr zeitig. Lukas u. Markus sollen hier gepredigt haben. Im J. 395 n. Chr. wurde das römische Reich getheilt u. Egypten eine Provinz des morgen ländischen Kaiforth ums. Omru, der Feldherr der Saracenen, eroberte.es aber (640), u. nun gehörte es den Arabern, bis sich (1254) die Mameluken (Leibwache des egyptifchen Sultans) des Landes bemächtigten. Später eroberten es die Türken u. (1798) sogar die Franzofen unter Napoleon. Seit 1811 wird es als eine erbliche Statthalterschaft von einem Pascha unter türkischer Oberhoheit verwaltet. 3. Die Hebräer Die alten Hebräer sind das Stammvolk der heutigen Inden. Sie sind weniger durch große Heldenthaten oder durch Verdienst um Kunst u. Wissenschaft oder durch merkwürdige Erfindungen berühmt geworden, als vielmehr durch ihre Religion, durch ihre außerordentlichen Schicksale u. ihre Glaubenstreue. Jesus ging aus ihrem Volke hervor. Ihren Namen sollen sie vom Stammvater Abraham's, Heber, erhalten haben; Andere
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