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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 252

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
252 und Schafzucht viel Sorgfalt verwandt. Die Einwohner sind unter den Bewohnern der Berberei weitaus die gebildetsten, und verfertigen fehr gute Wollen-, Baumwollen- und Seidenstoffe, Waffen, Metallwaaren re. Der Haupthandel findet über Gadames und Murzuk statt nach dem Innern. Seit 1835 ist Tripolis wieder abhängiger von der Pforte, welche den Dey oder Pascha einsetzt. Hauptstadt ist Tripolis, 30,000 E. (guter Hafen). In Barka ist Hauptort Bengasi. Anmerkung. Berenici, Cyrene, Apollonia, Arsinone und Ptolemais bil- deten im Alterthum die Pentapolis, welche seit der Herrschaft der Ptole- mäer Cyrenaika hieß. Zu Tripolis gehören noch die Oasen Fezzan (5000 Q.-M., 126,000 Einw.) und Augila. Fezzan ist sehr fruchtbar, hat 2 Ernten und wird von Arabern und muhamedanischen Negern bewohnt, welche dem Pascha von Tri- polis einen jährlichen Tribut von 450 Unzen Goldstaub entrichten. Haupt- stadt ist Murzuk, 10,000 Einw., Resid. des Sultans, eine wohlgebaute Stadt mit breiten Straßen. Karawanenhandel mit Haussa und Bornu, Tripolis, Aegypten, Ghadames, Ghat und Tuat. Von October bis Januar ist hier Markt, auf dem Sklaven, Sennesblätter, Elfenbein und Gummi, Ochsenhäute, Ziegen- leder und Straußfeder die Handelsartikel bilden. Das Klima von Murzuk ist ungesund. Ueber die Oase Augila, deren Datteln sehr gerühmt werden, herrscht ein Statthalter, welcher als Knabe mit dem französischen Heere nach Aegypten gegangen, in Gefangenschaft des Dey von Tripolis gerathen war, und sich die Gunst seines Herrn zu erwerben verstand. Die Bewohner sind thätige Handelsleute und treiben starken Handel nach Kairo. Hauptort ist Augila, 10,000 E. 3. Die Beyschaft Tunis (2l50 Q.-M., 600,000 Einwohner) ist minder abhängig von der Pforte als Tripolis. Die Würde des Bey ist erblich; er sendet alljährlich Geschenke nach Konftantinopel. Seit 1846 ist in Tunis die Sklaverei abgeschafft. Das Land ist sehr fruchtbar, und hat ein äußerst angenehmes Klima. Die sehr gemischte Bevölkerung treibt Landwirthschaft, Gewerbe und Handel. Oel- und Südfrüchte bilden die Hauptausfuhrartikel. Der Landhandel wird von den Einheimischen nach dem Innern und nach der Berberei getrieben. Der Seehandel ist in den Hän- den der Europäer. Hauptstadt ist Tunis mit dem Hafen Goletta (160,000 Einw.). Ruinen von Carthago und Utika. Kairwan, 60,000 E. Wall- fahrtsort. Kabes an der kleinen Syrte, 30,000 E. 8 99. Das Kaiserthum Fez und Marocko. (13,700 O.-M., 9 Mill. E.) Dies Land nennen die Araber Moghrik-ul-Aksa (äußerstes Abendland); es ist bergig. Der Atlas erreicht in demselben seine höchste Gipfelerhebung, 13,000'. Das Klima des Landes wird als eines der vortrefflichsten der Erde gepriesen, indem nicht nur seine Lage zwischen 28° — 36'/,° N. D.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 253

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 253 - noch Sennesblätter, Gold, Silber und Salz. Die bedeutenderen Orte sind Dongola und Schendy, sowie am rothen Meer der Hafen Suakim. In der Nähe vor Schendy lag im Alterthum der Staat Meros, von welchem ans sich die Kultur über das Nilthal ausdehnte. Chartum (Khartum), vor 40 Jahren noch ein elendes Dorf, zählt jetzt 40,000 E. Mit der Entwickelung von Chartum ist Sennar am Bahr el Azreck sehr znrückge- gangen. Der einzige Hafen Nubiens am rothen Meer ist bei Snakim oder Suakin. Iii. Die Oase Kordofan. Kordofan ist im N. eine sandige Hochebene, welche in der Regen- zeit einen üppigen Graswnchs hat, im S. ein fruchtbares, waldiges Berg- land. Obeid, 20,000 E., Handel mit Sklaven und Straußfedern. 2. Tripolis, Barka und Fezzan. (16200 Q.-M., 750,000 Einwohner.) Tripolis nebst dem Hochland von Barka ist weniger fruchtbar als Aegypten, doch wird Safran gebaut und auf die Vieh-, namentlich Pferde- und Schafzucht viel Sorgfalt verwandt. Die Einwohner sind unter den Bewohnern der Berberei weitaus die gebildetsten; sie verfertigen sehr gute Wollen-, Baumwollen- und Seidenstoffe, Waffen, Metallwaaren 2c. Der Haupthandel findet über Gadames und Murzuk statt nach dem Innern. Seit 1835 ist Tripolis wieder abhängiger von der Pforte, welche den Dey oder Pascha einsetzt. Hauptstadt ist Tripolis, 30,000 E., mit gutem Hafen, Endpunkt der jetzt vielbesuchten Wüstenstraße nach dem Tschadsee, wichtig für den europäischen Handel, durch unterseeische Tele- graphen mit Malta lind über Bengasi mit Alexandrien verbunden. In der Landschaft Barka ist Bengasi, 7000 E., der bedeutendste Hafenplatz. Das Plateau ist voll von Ruinen der Städte der alten Kyrenaika, na- mentlich von Kyrene selbst, einer Kolonie der Theräer, in einer überaus fruchtbaren und wasserreichen Landschaft, durch lebhaften Handel blühend, dann ein Sitz der Künste und Wissenschaften und nach Karthago und Alexandrien die größte Stadt Afrikas. Die Landschaft Fezzan (Fefan) bildet ein eigenes Paschalik. Haupt- stadt darin ist Murzuk, das durch Sklavenhandel reich geworden. 3. Die Beyschaft Tunis (2150zo.-M. und 2,000,000 Einwohner) ist minder abhäging von der Pforte als Tripolis. Die Würde des Bey ist erblich, der Tribut an die Pforte nicht mehr gebräuchlich. Seit 1846 ist in Tunis die Sklaverei abgeschafft. Das Land ist sehr fruchtbar und hat ein äußerst angenehmes Klima. Die sehr gemischte Bevölkerung treibt Landwirtschaft, Gewerbe und Handel. Oel- und Südfrüchte bilden die Hauptausfuhrartikel. Der Landhandel wird von den Einheimischen nach dem Innern und nach der Berberei getrieben. Der Seehandel ist in den Händen der Europäer. Häuptstadt ist Tunis, 150,000 E., mit dem Hafen Goletta (Goeleta). Rninen von Carthago und Utika. Eine halbe Stunde von Tunis die Palaststadt des Bey's, Barda, wo neben dem üppigen Hofleben das größte Elend sich findet, die ärgste Tyrannei herrscht („Prin- |

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 140

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 140 — C. Südöstliche Provinzen. 12. Savoyen ist 1860 mit der Grafschaft Nizza durch Vertrag dem Kaiserthum Frankreich einverleibt worden. Die Bewohner des Herzogthums (Savoyarden) haben in Sprache und Lebendigkeit viel mit Franzosen ge- mein; sie sind kleiner Statur, nicht sehr schön, aber von einer seltenen Gut- müthigkeit, Ehrlichkeit und Genügsamkeit. Das arme Bergland nöthigt Viele schon in früher Jugend ins Ausland zu wandern, wo sie als Diener sich vermiethen, oder mit abgerichteten Murmelthieren. musikalischen Leier- kästen, Tinte- oder Schmiersäßchen, Mausefallen und Aeffchen ihr Brot ver- dienen. Hauptstadt ist Chambery, 20,000 Eiuw. Das Dorf und Thal Chamonny am Fuße des Montblanc wird im Sommer von zahlreichen Reisenden besucht. 13. Die Provence, vom lateinischen provincia, ward der Theil des alten Galliens genannt, welcher den Römern zuerst uuterworseu war. Es ist ein mildes, herrliches Südland, in welchem Wein, Südfrüchte, Getreide vortrefflich gedeihen. Im Mittelalter war es die eigentliche Heimat der Troubadours oder proven^alischen Dichter, welche den Hof der kunstlieben- den Grafen von der Provence durch ihr Spiel und ihren Gesang verherr- lichten. Hauptorst ist Marseille, (300,000 E>), die 3te Stadt Frankreichs, 5 M. östlich vom Rhone-Delta, welche in Form eines Hufeisens um den vortrefflichen geräumigen Seehafen liegt. Marseilles Handel erstreckt sich vorzugsweise auf die Levante, Afrika und Italien. Nördlich davon liegen die berühmten Bäder von Ai?, wo Marius 102 v. Chr. die Teutonen besiegte. Tonlon (86,000 E.) ist einer der bedeutendsten Kriegshüsen Frank- reichs und hat einen Bagno für 4000 Galeerensklaven. Arles, 26,000 E., an der Rhone. In Frms landete am 28. April 1814 Kaiser Napoleon, als er heimlich Elba verließ. Die herrschen Inseln, welche zur Pro- vence gehören, zeichnen sich durch ihr mildes Klima und ihre südliche Vege- tation aus; außer Oliven und Orangen kommen auch Bambus, Zuckerrohr und Palmen hier fort. 14. Venaissin, Avignon und Orange. Die ersteren beiden Land- schasten waren seit dem 13. und 14. Jahrhundert ein Besitzthum der Päpste (Babylonisches Exil von 1305 — 1378), letztere war seit 1530 durch Erbschaft an das Haus Nassau gekommen. Im Jahre 1701 setzte sich Frankreich in den Besitz derselben. Avignon, 36,000 E.; in der Nähe das berühmte Felsenthal Vaucluse mit der berühmten Quelle. 15. Nizza, am mittelländischen Meere. Nizza, 50,000 E., reizend gelegen, berühmt durch seine milde, gesunde Luft, die von kränklichen Per- sonen aller Länder aufgesucht wird. Mentone. Graste, 12,000 E., Cultur wohlriechender Pflanzen. 16. Langnedoc, zum Gebiete von Hochfrankreich gehörig, liegt am Westabhange der Sevennen. Die Bewohner sind lebhaft, kühn, fanatisch und sprechen einen wohltönenden Dialekt. Im Mittelalter herrschte in diesen Gegenden der schreckliche Vernichtuugskrieg gegen die Albigenser (die Bewohner von Albi am Tarn). Hauptstadt ist Toulouse an der Garonne und dem gleichnamigen Kanal, 127,000 E. Narbonnc und Nimes (Nis- mes), 60,000 E., zeichnen sich durch ihre zahlreichen römischen Alterthümer aus. (Edikt von Nimes 1658.) Montpellier, 56,000 E., hat eine me-

7. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 263

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
263 glieder in 3 Klassen, Priester, Ritter und dienende Brüder. Ordenskleid war ein schwarzer Mantel mit weißem Kreuz. Der .Vorsteher des Ordens hieß Großmeister. Nach dem Verluste von Palästina ließen sich die Johanniter auf Cypern nieder (1291), eroberten Rhodus (1309), woher sie auch Rhodiser-ritt er hießen, und behaupteten sich hier gegen die Türken bis 1522. Nach dem Verluste von Cypern und Rhodus schenkte ihnen Karl Y. die Inseln Malta-Gozzo und Comino nebst Tripolis in Afrika, weshalb sie auch Malteserritter heißen. Kaiser Napoleon I. hob den Orden ans; derselbe ist aber durch Oesterreich wieder hergestellt worden und hat viele seiner Güter zurückerhalten. Der Sitz des Ordens ist seit 1831 in Rom. Die Tempelherrn sind aus einer Verbindung von 9 französischen Rittern dertempler-(1118) zur Beschützung der Pilger auf den unsicheren Straßen Palästinas hervorgegangen und erhielten von ihrer Wohnung nahe bei der Stelle des Salomonischen Tempels ihren Namen. Ihre Ordensregeln waren denen der Johanniter ähnlich; ihr ritterliches Ordenskleid war ein weißer Mantel mit achteckigem hoch rothem Kreuz, welches über der Rüstung getragen werden mußte. Nach dem Verluste von Palästina war Cypern der Sitz des Ordens. Viele Ordensritter schlugen ihren Wohnsitz in Frankreich auf, wo ihre ungeheuren Reichthümer Anlaß zu Verleumdung und Verfolgung des Ordens gaben. Philipp der Schöne ließ den Großmeister der Templer Jakob von Molay und 54 Ordensbrüder schändlicher Verbrechen anklagen und in Paris lebendig verbrennen (1314). Die ansehnlichen Güter wurden eingezogen, und der Papst sprach die Aufhebung des Ordens aus. Der deutsche Ritterorden hatte gleichen Zweck und gleiche Einrichtungen, der deutsche Das Ordenskleid der deutschen Ritter war ein weißer Mantel mit s ch w a r z e m R'"erordm. Kreuz; der Vorsteher hieß Hochmeister. Um 1226, als der Eifer für die Kreuz-züge und die Wallfahrten nach dem heiligen Lande zu erkalten anfingen, zog der Orden gegen die heidnischen Preußen an der Ostsee und eroberte nach 50jährigem Kampfe das Land. Akre in Palästina, welches über 100 Jahre der Sitz des deutschen Hochmeisters gewesen war, ging 1291 verloren. Darnach verlegte man die Ordenshauptstadt nach Venedig, und als dies mit dem Jnterdict belegt wurde, nach Marienburg in Ostpreußen Mit dem 15. Jahrhundert begann der Verfall des Ordens. Sittenlofigkeit und Zwistigkeiten der Ordensbrüder brachen seine Kraft, so daß er auch äußeren Feinden, namentlich den Polen erlag. 1525 verwandelte der Hochmeister Albrecht von Brandenburg das dem Orden als polnisches Lehen allein gebliebene Ostpreußen in ein erbliches weltliches Herzogthum, woraus der Sitz des Hochmeisters nach Mergentheim an der Tauber verlegt wurde. 1809 hob Napoleon I. den Orden auf, dessen Besitzungen den Fürsten zufielen, in deren Gebiet sie lagen. Doch führte seitdem noch immer ein österreichischer Prinz den Titel eines Hochmeisters des deutschen Ordens. § 83. Das^Mönchswefen. Das Klosterleben ist aus dem Einsiedlerwesen allmählich hervorgegangen. Mehrere zerstreute Einsiedler Aegyptens hatte der heilige Antouius in Hütten,Kiosurleben welche neben einander standen, geeinigt und sein Schüler Pachomius gemeinschaftliche Wohnungen unter einem Vorsteher eingeführt. Von Aegypten hatte sich

8. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 13

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
fönig) verehrt, in welchem Bel und Moloch zu einer Gottheit verschmolzen waren, ihn nennen die Griechen den lyrischen Herakles. Die Phönizier sind die Gründer unzähliger Pflanzstädte auf den Inseln des griechischen Archipelagus, auf Eypern, Rhodns, Sicilien, Sardinien, Eorsika, in Cotonien Afrika und Spanien. Die wichtigste Ansiedlung war Karthago, welches die vor Erfindungen ihrem Bruder, dem Könige Pygmalion vontyrns, fliehende Dido, die Wittwe^^sntzier. des Sichäns, um 880 gründete. Den Phöniziern werden mancherlei wichtige Erfindungen zugeschrieben, namentlich die des Glases, der Purpurfarbe, der Buchstabenschrift. Meister waren sie im Bergbau und in der Bereitung und Verarbeitung der Metalle. Gold und Silber holten sie aus Spanien, Zinn aus England, Bernstein aus der Ostsee. Vor ihnen hatte sich Niemand über die Säulen des Herkules hinausgewagt. Auf dem Landwege zogen ihre Karawanen nach Aegypten, Babylon, Ninive, Armenien, Persien und Indien, und was sie von einem Volke erstanden, das verhandelten oder vertauschten sie bei dem andern. Sie holten Räucherwerk aus Arabien und brachten es den Griechen; ans Indien holten sie Zimmet, Pfeffer, Pfauen und Affen, aus Armenien die edelsten Rosse und Sklaven, aus Palästina Getreide und Wein, aus Aegypten baumwollene Zeuge und Weizen. In Verbindung mit dem Könige Salomo knüpften sie einen Handel über das rothe Meer nach der p ft Hi sie von Afrika an, welches Gold und Elfenbein lieferte. Phönizien unterwarf sich dem Salmauassar und dem Nebn-cadnezar, mir Jnsel-Tyrus widerstand beiden. Den Persern unterwarfen sich die Phönizier willig; doch trat allmählich die Bedeutung von Sidou und Tyrns gegen die der Tochterstadt Karthago zurück. 6) Palästina, das Land Kanaan oder Israel, das gelobte Land, lag südlich Beschreibung von Phönizien, ebenfalls am levantifchen Meere; es grenzte im O. an die syrische, im S. an die arabische Wüste. Vom Meere steigt es allmählich zu gebirgige« Hochebenen an, welche nach dem Thale des Jordan steil abfallen. Auch jenseits des Jordan ist ein kalkhaltiges höhlenreiches Bergland, welches im N. an dem schneereichen Hermon beginnt und im S. das Gebirge Gilead in sich schließt. Herrliche Eichenwälder bedeckten dies östliche Bergland, dessen Abhänge und Thäler mit Reben, Olivenbäumen und Kornfeldern geschmückt waren. Westlich vom oberen Jordanthale lag das Hochland von Galiläa mit dem Tabor im Anschlüsse an den Libanon; südlich von diesem die fruchtbare Ebene Iesreel und das Hochland von Samaria mit dem Karmel, dem Gebirge Gilboa und Ephraim. Im Hochlande von Juda, welches zwischen dem todten und levantischen Meere lag, ist außer dem Gebirge von Juda insbesondere der Quarantania und der Oelberg bemerkeuswerth. Außer dem Jordanthale sind das Kidron-, Hebron-und Eichthal zu erwähnen. Der Jordan, der Hauptfluß des Landes, entspringt auf dem Hermon, durchströmt den See Merom und den von Genezareth und mündet nach einem beinahe 40 Stunden langen Laufe in das todte Meer, welches 1237' unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegt. Das milde Klima begünstigt die Fruchtbarkeit des Landes. Von Noahs Sohn Sem stammt Abraham (2000), welcher den Geschichte Glauben an den einigen Gott unter Götzendienern bewahrte, und aus dem Lande seiner Väter, Mesopotamien, nach Kanaan zog; seine Nachkommen sollten nach Gottes Verheißung zu einem großen Volke heranwachsen und durch dieses alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. a6r. In Folge eines Streites zwischen seinen und seines Nessen Lot Hirten mat
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