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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 126

1865 - Eisleben : Reichardt
126 gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen trachtete. 1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei M ü h l b e r g. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro- testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung, Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün- deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser. Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben; jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten- berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go- tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie) überlassen. Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten Joachim ll. 1548 Das augsburger Interim. Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß (hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan- ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei- sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me- lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter Vermittlungsversuch. 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver- trag. k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania! l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt. m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig. ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht von einiger Gefängniß frei zu lassen. 0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

6. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 315

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
315 und rettete nun den Rest seiner Truppen nach Schlesien, um sich mit Bethlen Gabor zu vereinigen. Allein dieser hatte schon Friebe mit dem Kaiser geschlossen und nöthigte baburch den Grafen, seine Söldner zu entlassen und seine Person in Sicherheit zu bringen. Auf dem Wege nach Venedig ereilte den tapferen Streiter der Tod, in welchen ihm fein jüngerer Waffengefährte Christian von Braunschweig eben vorangegangen war (1626). Unterdessen hatte Tilly das Heer Christians Iv. bei Lutter am Barenbergtmy stegreich geschlagen. Auf die Nachricht von Tillys Sieg rückte Wallenstein in Eilmärschen deutschland. herbei, überschwemmte Holstein und Jütland mit seinen räuberischen Scharen und nöthigte Christian Iv. auf sein Jnselreich sich zu beschränken. Die Herzoge von Mecklenburg, Christians Bundesgenossen, kamen in die Reichsacht und mußten ihr Land an Wallenstein abtreten, den der Kaiser damit belehnte und zum Admiral des baltischen Meeres ernannte. Auch Pommern überschwemmten die Truppen des Gallenstein Friedländers; die wohlbefestigte Stadt Stralsund*) widerstand allein, und Mnd-rt" Wallenstein mußte nach bedeutenden Verlusten unverrichteter Sache wieder abziehen. P°"»iern. Die Einmischung Schwedens in die Vertheidigung Stralsunds gab Veranlassung, Christian Iv. den günstigen Frieden von Lübeck zu gewähren (1629), worin er sein Land zurückerhielt, ohne Kriegskosten zahlen zu müssen. Kaiser Ferdinand stand jetzt auf dem Höhepunkt des Glückes und der Macht und veröffentlichte 1629 das Restitutionsedikt, kraft dessen die Lutheraner alle seit dem Passauer Vertrag wider den geistlichen Vorbehalt eingezogenen Stifter und Klöster an die katholische Kirche zurückerstatten sollten, und der Religionsfriede nur für die Lutheraner anerkannt wurde. Niemand widersetzte sich diesem Machtgebot; nur Magdeburg weigerte sich und bot einer Belagerung durch Wallenstein glücklich Trotz. Von allen Seiten liefen damals Klagen über die Bedrückungen, welche sich die Scharen des Friedländers allenthalben erlaubten, ein. Raub, Mord und Brand, Mishandlungen der Frauen und Kinder waren an der Tagesordnung. Während die Krieger in Saus und Braus lebten, schmachteten die ausgesogenen Bürger und Bauern im Elend. Auf dem Reichstag zu Regensburg (1630), welchen Ferdinand einberufen hatte, um seinen Sohn zum römischen Könige wählen 28a®”btf” zu lassen, verlangten die Stände Abhilfe, vor allem die Entlassung Wallen- entlassen, steins und den Aufschub der Vollziehung des Restitutionsedikts. Am entschiedensten trat Herzog Maximilian von Baiern auf, als vom Friedländer die Rede war. Als Wallenstein seine Absetzung erfuhr, zog sich der gefürchtete Feldherr auf seine Güter nach Böhmen zurück. 3. Der Schwedenkampf (1630—1635). Ohne Schutz und Schirm stand die protestantische Kirche Deutsch- @ufta0 lands dem siegreichen Kaiser gegenüber, da erschien ihr Adolph, König von Schweden, als Helfer und Retter. Schon lange ~ m e" erfüllte ihn heiliger Eifer, seinen bedrängten Glaubensgenossen in Deutsch- *) Wallenstein sprach zu dem Bürgermeister: „Ihr müßt kaiserliche Besatzung entnehmen!" — „„Das thun wir nicht!"" lautete die Antwort. — „Dann müßt ihr Geld schassen!" — „„Das haben wir nicht."" — „Dann will ich euch züchtigen, ihr Ochsen!" — „„Das sind wir nicht."" — „Ich muß Stralsund haben, und wenn es mit Ketten an den Himmel gebunden wäre 1"

7. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 263

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
263 glieder in 3 Klassen, Priester, Ritter und dienende Brüder. Ordenskleid war ein schwarzer Mantel mit weißem Kreuz. Der .Vorsteher des Ordens hieß Großmeister. Nach dem Verluste von Palästina ließen sich die Johanniter auf Cypern nieder (1291), eroberten Rhodus (1309), woher sie auch Rhodiser-ritt er hießen, und behaupteten sich hier gegen die Türken bis 1522. Nach dem Verluste von Cypern und Rhodus schenkte ihnen Karl Y. die Inseln Malta-Gozzo und Comino nebst Tripolis in Afrika, weshalb sie auch Malteserritter heißen. Kaiser Napoleon I. hob den Orden ans; derselbe ist aber durch Oesterreich wieder hergestellt worden und hat viele seiner Güter zurückerhalten. Der Sitz des Ordens ist seit 1831 in Rom. Die Tempelherrn sind aus einer Verbindung von 9 französischen Rittern dertempler-(1118) zur Beschützung der Pilger auf den unsicheren Straßen Palästinas hervorgegangen und erhielten von ihrer Wohnung nahe bei der Stelle des Salomonischen Tempels ihren Namen. Ihre Ordensregeln waren denen der Johanniter ähnlich; ihr ritterliches Ordenskleid war ein weißer Mantel mit achteckigem hoch rothem Kreuz, welches über der Rüstung getragen werden mußte. Nach dem Verluste von Palästina war Cypern der Sitz des Ordens. Viele Ordensritter schlugen ihren Wohnsitz in Frankreich auf, wo ihre ungeheuren Reichthümer Anlaß zu Verleumdung und Verfolgung des Ordens gaben. Philipp der Schöne ließ den Großmeister der Templer Jakob von Molay und 54 Ordensbrüder schändlicher Verbrechen anklagen und in Paris lebendig verbrennen (1314). Die ansehnlichen Güter wurden eingezogen, und der Papst sprach die Aufhebung des Ordens aus. Der deutsche Ritterorden hatte gleichen Zweck und gleiche Einrichtungen, der deutsche Das Ordenskleid der deutschen Ritter war ein weißer Mantel mit s ch w a r z e m R'"erordm. Kreuz; der Vorsteher hieß Hochmeister. Um 1226, als der Eifer für die Kreuz-züge und die Wallfahrten nach dem heiligen Lande zu erkalten anfingen, zog der Orden gegen die heidnischen Preußen an der Ostsee und eroberte nach 50jährigem Kampfe das Land. Akre in Palästina, welches über 100 Jahre der Sitz des deutschen Hochmeisters gewesen war, ging 1291 verloren. Darnach verlegte man die Ordenshauptstadt nach Venedig, und als dies mit dem Jnterdict belegt wurde, nach Marienburg in Ostpreußen Mit dem 15. Jahrhundert begann der Verfall des Ordens. Sittenlofigkeit und Zwistigkeiten der Ordensbrüder brachen seine Kraft, so daß er auch äußeren Feinden, namentlich den Polen erlag. 1525 verwandelte der Hochmeister Albrecht von Brandenburg das dem Orden als polnisches Lehen allein gebliebene Ostpreußen in ein erbliches weltliches Herzogthum, woraus der Sitz des Hochmeisters nach Mergentheim an der Tauber verlegt wurde. 1809 hob Napoleon I. den Orden auf, dessen Besitzungen den Fürsten zufielen, in deren Gebiet sie lagen. Doch führte seitdem noch immer ein österreichischer Prinz den Titel eines Hochmeisters des deutschen Ordens. § 83. Das^Mönchswefen. Das Klosterleben ist aus dem Einsiedlerwesen allmählich hervorgegangen. Mehrere zerstreute Einsiedler Aegyptens hatte der heilige Antouius in Hütten,Kiosurleben welche neben einander standen, geeinigt und sein Schüler Pachomius gemeinschaftliche Wohnungen unter einem Vorsteher eingeführt. Von Aegypten hatte sich

8. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 298

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
298 Kurfürsten, nach Hause zu eilen, um seine Länder wieder zu erobern. Sein Abzug bewog die Verbündeten auseinander zu gehen, worauf sich der Kurfürst von der Reqen bei Pfalz, Ulrich von Würtemberg, Augsburg, Ulm und Frankfurt dem Mühlberg Kaiser unterwarfen. Karl V. rückte nun ungehindert mit seinem Bruder Ferdinand in Sachsen ein und vereinigte sich mit Moritz. Bei Mühlberg auf dem rechten Elbufer (1547) kam es zur entscheidenden Schlacht. Der Kurfürst Johann Friedrich wurde völlig geschlagen und gefangen genommen. Ueber den Gefangenen wurde das Todesurtheil gefällt, welches aber in der Wittenberger Kapitulation dahin abgeändert wurde, daß der Kurfürst vorerst in Gefangenschaft bleiben und der Kurwürde und seiner Länder verlustig gehen solle, während Herzog Moritz damit vom Kaiser belehnt ward. Der Abgesetzte erhielt für sich und seine Nachkommen Eisenach, Gotha, Weimar und Jena; auf diese Weise wurde die Ernesti-nische Linie des Hauses Sachsen von der Albertinischen aus der Kurwürde und den damit verbundenen Ländern verdrängt. Mit Schrecken hatte Philipp von Hessen Schmal-^ie Vorgänge an der Elbe vernommen. Sein Schwiegersohn, Moritz von Sachsen, W,,n bemühte sich, den Kaiser mit ihm auszusöhnen; allein dieser verlangte unbedingte ©efnnien" Unterwerfung. Endlich kam eine Übereinkunft zu Stande, wonach der Landgraf !cha^. roej)er mit Gefängnis, noch mit Schmälerung seines Landes bestraft werden sollte; da stellte er sich tft Halle und that dem Kaiser Abbitte. Allein er wurde demunge-achtet beim Abendessen, wozu ihn der Herzog von Alba eingeladen hatte, verhaftet und 5 Jahre in Oudenarde und Mecheln*) gefangen gehaltn. Das Interim Da aber der Kaiser keine Anstalten traf, die überwundenen zur katholischen t>on9(ugj6urgg^e ^ zwingen, so rief der Papst die gestellten Hilfstruppen zurück und verlegte das Concil von Trident nach Bologna. Karl V. ließ 1548, weil er dem Papste mistraute, das Interim von Augsburg verkündigen, worin erden Protestanten einstweilen die Ehe der Geistlichen und das Abendmahl in beiderlei Gestalt zusicherte, bis ein Concil die kirchlichen Verhältnisse geregelt habe. Allein Katholiken und das non und Protestanten waren mit dem Interim unzufrieden, und Moritz von Sachsen ließ Lelp;>g. -n gejpjig für sein Land ein anderes verkündigen. Die protestantischen Geistlichen (Prädikanten) waren zur Annahme des Augsburger Interims durchaus nicht zu bewegen und predigten gegen dasselbe oder wanderten aus. Die^e fanden in Sachsen und in Magdeburg Aufnahme, von wo aus gegen den Kaiser heftige Flugschriften verbreitet wurden. Darüber aufgebracht, belegte der Kaiser die Magdeburg Stadt, welche unter allen Schmalkaldischen Bundesgliedern allein sich nicht unter-nmd giacfjkt.^^^ hatte, mit der Acht und Übertrug die Vollziehung derselben Moritz von Sachsen. Dieser bemühte sich vergeblich, die Stadt zu nehmen. Seine erfolglosen Bemühungen, die er für die Befreiung der gefangenen Fürsten machte, die übele Behandlung seines Schwiegervaters, die herrschsüchtigen Pläne des Kaisers, dem Reiche eine Umgestaltung zum Nachtheile der Fürstenmacht zu geben, veranlaßten Bu°d?mtt ^0r^' mdem Kaiser zu brechen und mit dem französischen König Hein-granfre?^, rid) Ii. gegen den Kaiser ein Bündnis zu schließen, an welchem auch die Söhne Philipps von Hessen und der Markgraf von Brandenburg - Eulmbach it. a. Theil nahmen. Nachdem Moritz der Stadt Magdeburg eine fehr günstige *) Der Landgraf ward so übel behandelt, daß er seines Lebens überdrüssig ward. Ein mislnngener Fluchtversuch hatte die Folge, daß inan ihn in eine Kammer sperrte, hie nicht völlig 10' in die Länge maß, und deren Fenster vernagelt waren.
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