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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

4. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 316

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
316---------------- land beizustehen; allein seine Kriege mit Polen hatten ihn bisher abgehalten. Als er aber durch Frankreichs Vermittlung, welchem Oesterreichs Uebermacht bedenklich wurde, einen mehrjährigen Waffenstillstand und Hilssgelder zum Kriege erlaugt hatte, folgte er dem Drange seines Herzens und den Bitten seiner vertriebenen Verwandten, der Herzoge von Mecklenburg, und landete mit 15,000 Schweden an der Küste von Pommern (1630), dessen Herzog sich ihm sogleich anschloß und die "sich mit* kaiserlichen verjagen hals. Die meisten deutschen Fürsten kamen ihm deutsch"« mißtrauisch entgegen; nur Magdeburg, die Gräfin Juliane von Fürsten. Hessen-Cassel und Bernhard von Weimar traten rasch auf Gustavs Seite. Die mächtigeren Fürsten, namentlich der Kurfürst Johann Georg von Sachsen, und des Königs Schwager, Georg Wilhielm von Brandenburg, schwankten sehr lange und konnten erst durch die eindringlichsten Vorstellungen und Drohungen bewogen werden, den Schweden endlich sich anzuschließen. Ihrer Unentschiedenheit fiel das hart bedrängte Magdeburg als Opfer. Kurz nach der Schweden Ankunft hatte Tilly begonnen die Stadt Magdeburg wegen ihrer fortdauernden Weigerung das Reftitutiousediet anzuerkennen zu belagern. Die Stadt hielt sich lange unter ihrem Commandanten Dietrich von Falkenberg und harrte des Entsatzes. Tilly hatte es bereits aufgegeben die Stadt zu nehmen, Pappenheim aber ihn zu bleiben veranlaßt. Gustav Adolph wurde durch die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen aufgehalten und konnte Magdeburg nicht entsetzen. Die Stadt fiel den Belagerern nach tapferer Gegenwehr in Bsnt Hände und ward grausam zerstört. Pappenheim ließ plündern, i63i. sengen und morden und berichtete die Gräuel der „Magdeburger Hochzeit" (1631) frohlockend nach Wien. Tilly rückte ins Kurfür- stenthum Sachsen ein und bewog dadurch den Kurfürsten sich an Gn-Tilly stav Adolph anzuschließen. Bei Breitenseld unweit Leipzig kam es geschlagen, fischen Gustav Adolph und Tilly zur Schlacht (1631). Tilly wurde gänzlich geschlagen. Diese Niederlage entriß Ferdinand Ii. alle bisher errungenen Vortheile; während die Sachsen in Böhmen einrückten, zog Gustav Adolph nach Franken, eroberte Bamberg, Würzburg, Hanau, Frankfurt und Mainz. Bernhard von Weimar und Albrecht von Wilhelm V. von Hessen verfolgten die Truppen Tillys. In dieser Noth wandte sich Ferdinand Ii? an Albrecht von Wallen st ein, Spitze der welcher bisher wie ein Fürst auf seinen Gütern gelebt hatte. Nach a$irmec.en langen Bitten erklärte er sich bereit, als kaiserlicher Generalissimus ein Heer auszustellen, wenn man ihm den unumschränkten Befehl, Mecklenburg und ein kaiserliches Erbland zugestehen wolle. Nach erlangtem Zugeständnisse brach Wallenstein aus, eroberte Prag nnb verjagte die Sachsen. Aber Gustav Adolph nöthigte die Fürsten der Liga die Waffen niederzulegen, drang dann nach Südbaiern vor und erfocht am Sech einen entscheidenden Sieg über Tilly (1632), der Mt^Lechdiesem das Leben und Maximilian vonbaiern seine Hauptstadt Mün- chen kostete. Von München wandte sich Gustav Adolph nach Augsburg und Nürnberg. Maximilian von Baiern hatte lange bei Wallenstein, der ihm seine Absetzung nicht vergessen hatte, um Hilfe stehen

5. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 347

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
347 genommen, und als es 1735, durch Schwarzenberg verleitet, dem Prager Frieden betgetreten war, ließen es die Schweden ihre Rache fühlen. Georg Wilhelm hinter- Friedrich ließ 1640 seinem Sohne Friedrich Wilhelm ein armes Land. Auf ein kleines, aber tüchtiges Heer gestützt, wußte Wilhelm zwischen Schweden und dem Kaiser 164o-i688 parteilos zu bleiben und seine Ansprüche im westfälischen Frieden großentheils durchzusetzen. Er hob sein Land in materieller und geistiger Beziehung, und vermehrte seine Macht im Innern gegen die Stände, nach Außen durch seine Theilnahme an bett europäischen Hänbeln. So erlangte er im schwebisch-polnischen Kriege 1657 die Unabhängigkeit Preußens von der polnischen Krone. Später betheiligte er sich am Kriege Hollanbs gegen Ludwig Xiv. Ludwig Xiv. schickte ihm die Schweden auf bett Hals, welche der große Kurfürst 1675 bei Fehrbellin besiegte. Im Frieden zu St. Germaiu en Laye mußte er freilich die gemachten Eroberungen roieber herausgeben, aber der durch feine Siege erlangte Ruhm erhöhte nicht wenig Branbenburgs Ansehen und Einfluß. Die Aufnahme der aus Frank- durch reich pchtenben Hugenotten verschaffte dem Staate eine Menge fleißiger und ge- ^{geil schicktet Bürger. Er hinterließ feinem Sohne ein schulbenfreies glückliches Laub und einen Staatsschatz von 700,000 Thalern. Friedrich Iii., als König von Preußen, Friedrich I., besaß zwar den Geist Sprich Iii. und Charakter seines großen Vaters nicht, söcberte aber durch Annahme der n-mmt He Konigswürbe und seine Theilnahme ant spanischen Erbfolgekrieg Preußens Erhebung nicht wenig Das Heer focht mit Ruhm in den Schlachten bei Höchstädt und Turin mi. unter Leopold von Dessau. Friedrich zeigte eine vorherrschende Neign'ng zu Glanz und Pracht. Künste und Wissenschaften suchte er zu heben, und in biefem Sinne stiftete er die Universität Halle und die Akabentie der Wissenschaften zu Berlin. Der Aufwaub bei Hofe und die zuweilen mißbrauchte Freigebigkeit des Königs leerten die Staatskasse so, daß beim Tode besselben das Land int Zustande der Noth und Erschöpfung war. Der Ländererwerb unter ferner Regierung bestand in der ftrtctricfi orctnifchen Erbschaft (Mors, gingen, Neufchatel). Friedrich Wilhelm I. 0713 W^ml. bis 1740) war in allem das Gegentheil feines Vaters; er haßte die äußere Pracht und übte eine große Sparsamkeit. Für Wissenschaft und Kunst zeigte er wenig Vorliebe, mehr für die Jagd und feine Garbe, welche aus lauter riesengroßen Leuten bestand. Er gewann Obergelbern und Vorpommern. § 105. Friedrich der Große (1740—1786). Am 24. Januar 1712 ward dem König Friedrich Wilhelm!. 3ugenb von Preußen ein Sohn geboren, der nachmalige Friedrich der Große. Sobald der Prinz 7 Jahre alt war, übertrug der König die Erziehung desselben dem Grafen von Finken st ein und dem O b e r st e n Kalkstein. Der Prinz sollte zu christlicher Frömmigkeit, Gehorsam und strenger Sittlichkeit angehalten und seine körperliche Ausbildung nicht vernachlässigt werden. Der Kronprinz sollte die Lieblingsnei-guugeu des Vaters theilen und mußte die Uebungen der Soldaten auf dem Exerzierplatz bis zum Ueberdruß mitmachen; er sollte die Wissenschaften gering achten, mit Musik keine Zeit verlieren, dagegen viel reiten, jagen und exercieren. Am Abend war der König mit seinen Generälen im „Tabaks-Collegium". Hier sagten die Prinzen

6. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 263

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
263 glieder in 3 Klassen, Priester, Ritter und dienende Brüder. Ordenskleid war ein schwarzer Mantel mit weißem Kreuz. Der .Vorsteher des Ordens hieß Großmeister. Nach dem Verluste von Palästina ließen sich die Johanniter auf Cypern nieder (1291), eroberten Rhodus (1309), woher sie auch Rhodiser-ritt er hießen, und behaupteten sich hier gegen die Türken bis 1522. Nach dem Verluste von Cypern und Rhodus schenkte ihnen Karl Y. die Inseln Malta-Gozzo und Comino nebst Tripolis in Afrika, weshalb sie auch Malteserritter heißen. Kaiser Napoleon I. hob den Orden ans; derselbe ist aber durch Oesterreich wieder hergestellt worden und hat viele seiner Güter zurückerhalten. Der Sitz des Ordens ist seit 1831 in Rom. Die Tempelherrn sind aus einer Verbindung von 9 französischen Rittern dertempler-(1118) zur Beschützung der Pilger auf den unsicheren Straßen Palästinas hervorgegangen und erhielten von ihrer Wohnung nahe bei der Stelle des Salomonischen Tempels ihren Namen. Ihre Ordensregeln waren denen der Johanniter ähnlich; ihr ritterliches Ordenskleid war ein weißer Mantel mit achteckigem hoch rothem Kreuz, welches über der Rüstung getragen werden mußte. Nach dem Verluste von Palästina war Cypern der Sitz des Ordens. Viele Ordensritter schlugen ihren Wohnsitz in Frankreich auf, wo ihre ungeheuren Reichthümer Anlaß zu Verleumdung und Verfolgung des Ordens gaben. Philipp der Schöne ließ den Großmeister der Templer Jakob von Molay und 54 Ordensbrüder schändlicher Verbrechen anklagen und in Paris lebendig verbrennen (1314). Die ansehnlichen Güter wurden eingezogen, und der Papst sprach die Aufhebung des Ordens aus. Der deutsche Ritterorden hatte gleichen Zweck und gleiche Einrichtungen, der deutsche Das Ordenskleid der deutschen Ritter war ein weißer Mantel mit s ch w a r z e m R'"erordm. Kreuz; der Vorsteher hieß Hochmeister. Um 1226, als der Eifer für die Kreuz-züge und die Wallfahrten nach dem heiligen Lande zu erkalten anfingen, zog der Orden gegen die heidnischen Preußen an der Ostsee und eroberte nach 50jährigem Kampfe das Land. Akre in Palästina, welches über 100 Jahre der Sitz des deutschen Hochmeisters gewesen war, ging 1291 verloren. Darnach verlegte man die Ordenshauptstadt nach Venedig, und als dies mit dem Jnterdict belegt wurde, nach Marienburg in Ostpreußen Mit dem 15. Jahrhundert begann der Verfall des Ordens. Sittenlofigkeit und Zwistigkeiten der Ordensbrüder brachen seine Kraft, so daß er auch äußeren Feinden, namentlich den Polen erlag. 1525 verwandelte der Hochmeister Albrecht von Brandenburg das dem Orden als polnisches Lehen allein gebliebene Ostpreußen in ein erbliches weltliches Herzogthum, woraus der Sitz des Hochmeisters nach Mergentheim an der Tauber verlegt wurde. 1809 hob Napoleon I. den Orden auf, dessen Besitzungen den Fürsten zufielen, in deren Gebiet sie lagen. Doch führte seitdem noch immer ein österreichischer Prinz den Titel eines Hochmeisters des deutschen Ordens. § 83. Das^Mönchswefen. Das Klosterleben ist aus dem Einsiedlerwesen allmählich hervorgegangen. Mehrere zerstreute Einsiedler Aegyptens hatte der heilige Antouius in Hütten,Kiosurleben welche neben einander standen, geeinigt und sein Schüler Pachomius gemeinschaftliche Wohnungen unter einem Vorsteher eingeführt. Von Aegypten hatte sich

7. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 241

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
241 europäischen Seite, dicht bei Eonstantinopel, erbaute er eine starke Festung, erklärte dem Kaiser Consta nt in den Krieg und belagerte dessen Hauptstadt. Vergeblich hatte Coustantin sich an die abendländischen Christen um Beistand gewandt. Zum äußersten Widerstands entschlossen, hielt er, die gewaltige Uebermacht 53 Tage auf und hätte sich noch länger halten können, wenn nicht durch den Verrath einiger Genuesen sein Plan, die in den Hafen eingedrungenen Schiffe der Türken zu verbrennen, vereitelt worden wäre. Constantinopel wurde erstürmt, 2000 Christen fielen unter den Säbeln der fanatischen Türken, die übrigen geriethen in Sklaverei. Serbien, Bosnien, Griechenland und die Krim erkannten erst 120 Jahre nachher die türkische Oberhoheit an. Vergeblich forderte der Papst zum Kampfe gegen die geschworenen Feinde der Christenheit auf. Friedrich Iii. hatte nur Thränen, und die deutschen Fürsten vergaßen über ihren eigenen Zwistigkeiten das Wohl des gemeinsamen Vaterlandes. Unter den Fehden deutscher Fürsten mit einander ist der sächsische Bruderkrieg ®et sächsische durch den Prinzenraub am bekanntesten geworden. Der Kursürst Friedrich^^nraub^ der Sanstmüthige hatte Krieg mit seinem Bruder, dem Herzog Wilhelm- Kaufiunzen Während desselben zeichnete sich der Ritter und Hofmarschall Kunz von Kauf- "‘ull!*1 1 fungen im Dienste des Kurfürsten aus, gerieth in Gefangenschaft und mußte sich gegen eine hohe Summe loskaufen. Da feine Güter verwüstet waren, so überließ ihm der Kurfürst während des Krieges andere Güter zum Nießbrauch. Als Friedrich diese später zurückforderte, verlangte Kunz die Erstattung des erlegten Lösegeldrs, ward aber abschläglich beschickn. Er sann auf Rache und erstieg mit Hilfe des Küchenjungen Hans Schwalbe das Zimmer der Prinzen Ernst und Albert im Schlosse Altenburg, um sie zu entführen. Vergeblich bat die Kurfürstin, welche auf den entstandenen Lärm herbeigeeilt war, um die Rückgabe ihrer Söhne; Kunz schlug ihr die Bitte ab und floh mit den Prinzen und seinen Helfershelfern nach der böhmischen Gränze. Unterwegs bat Prinz Albert, von Hitze und Durst gequält, um die Erlaubnis, sich im Walde Erdbeeren pflücken zu dürfen, und erhielt sie. Er entdeckte sich einem Köhler, Georg Schmidt, welcher mit seinem Schürbaum auf Kunz losstürmte und diesen gefangen nach Altenburg brachte. Prinz Ernst ward drei Tage später in einer Höhle versteckt gefunden; seine Begleiter lieferten ihn gegen das Versprechen der Straflosigkeit aus. Kunz von Kauffungen und Hans Schwalbe wurden hingerichtet, der wackere Köhler nach seinem Wunsche belohnt.*) Friedrich vermochte sein Ansehen selbst bei seinen Unterthanen nicht zu behaupten. Friedrichs Der östreichische Adel sandte ihm Fehdebriefe, die Stadt Wien empörte sich gegen pssj* ihn, und sein Bruder schürte das Feuer immer stärker, so daß Friedrich in seiner Burg be* Unterthanen, lagert und vollständig eingeschlossen wurde. Damals zeigte sich der Kaiser standhaft und entschlossen, als er mit 400 Mann eher zu sterben, als sich zu ergeben erklärte: „Diesen Ort werde ich halten, bis er mein Gottesacker wird." Solche Schmach mochte der König Georg Podiebrad von Böhmen nicht länger mit ansehen und befreite den Kaiser. *) Er hatte sich die Erlaubnis erbeten, lebenslänglich das Holz für seine Kohlen unentgeltich zu nehmen; weil er aber den Ritter mit' seinem Schürbaum so weidlich getrillt hatte, so erhielt er noch den Namen Triller und ein Freigut; der älteste Sohn der Familie sollte auf ewige Zeiten jährlich 4 Scheffel Korn empfangen. Ernst und Albert theilten sich 1464 das väterl'che Erbe und sind die Stifter der noch jetzt regierenden Linien des sächsischen Hauses, der albertinischen und ernestini-schen, geworden. Saffian, Handb. d. Gesch. 3. Aufl. a o
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