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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 84

1890 - Leipzig : Reichardt
84 555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches. Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2). Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774). 622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra). Begrndung des Islam. Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^). 622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert. 711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez de la Frontera. Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren 1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. , 2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift. 3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger. *) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.

4. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 45

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 45 — In der Synagoge, in welche er sich unter Begleitung einer grossen Volksmenge am Sabbatmorgen begab, hat man schon eine sieben Ellen lange und drei Ellen breite mit einem Dach versehene Tribüne, aus Holz gezimmert, für ihn bereitet und sie mit kostbaren Teppichen aus Seide und bunter Wolle von innen und aussen ausgestattet, so dass von dem Holzwerk selbst nichts zu sehen war. Unterhalb dieser Tribüne hatten für diese Feier besonders auserwählte Jünglinge, gute und geübte Sänger, Aufstellung genommen, während der Exilarch mit den beiden Jeschibot-Häuptern auf der Tribüne, aber von niemandem gesehen, sassen. Der Vorsänger begann nun mit "pid den Gottesdienst und die Jünglinge respondierten auf jedes Wort mit N1h Die Sabbatpsalmen wurden wechsel- weise vom Vorsänger und der Gemeinde vorgetragen bis zu nolud* Nun setzten wechselweise die jugendlichen Sänger ein,so dass also dervorsängerbegann: Ti Sdhoti?:, worauf die Jünglinge: *^Ovu Hn usw. bis zur Kedu- scha, auf welche die Gemeinde leise, der Chor aber laut respondierte. Der Vorsänger trug dann allein das folgende bis "!Njvor. Dann erhob sich alles zum Achtzehn- Gebet; kam nun der Vorbeter zur Keduscha, respondierte der Chor laut, war dann das Gebet beendet, setzte sich alles. Dann verliess der Exilarch seinen Platz, auf dem er bisher dem ganzen Volke verborgen geblieben war; wurde er alsdann dem Volke sichtbar, so erhob sich alles, er aber begab sich auf die Tribüne, die für ihn errichtet worden war, dann kam das Oberhaupt der Hochschule zu Sura hervor, verbeugte sich vor ihm und setzte sich neben ihn, nachdem jener die Verbeugung erwidert hatte. Unter demselben Zeremoniell begrüsste ihn das Schuloberhaupt von Pumbeditha, und als die beiden Schuloberhäupter, der von Sura zur Rechten und der von Pumbeditha zur Lin-

5. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 55

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 55 — dem Davidischen Hause erfuhr, grosse Freude. Der König befahl ihm, Richter einzusetzen und dass er sich den Regierungsgeschäften widmen solle. Die Vorsitzenden der Hochschulen, die seine engste Begleitung bildeten: rechts der Vorsitzende der Hochschule zu Sura, und links die Häupter der Hochschulen zu Nehardea (?) und Pumbeditha, diese sollten, von ihm bevollmächtigt, als Richter in ganz Israel fungieren. So ist es nun lange Zeit in Israel geblieben bis zur Herrschaft des ismaeliti-schen Königs, der Richter für alle Nationen seines Reiches einsetzte, wodurch die jüdischen Richter überflüssig wurden. Nur die Exilarchenwürde besteht heute noch und heute noch führen die Exilarchen eine Bremse in ihrem Siegel und Wappen zur Erinnerung an den Moment der Selbstbeherrschung, da Bostanai bewegungslos vor dem Könige stehen geblieben, als eine Bremse ihn in die Schläfe gestochen. Von den ändern Auszeichnungen, die Bostanai vom Könige erfahren, berichtet die „Chronik des Hauses David“. Ich möchte noch eine Erzählung aus seinem Leben hinzufügen, welche auf das Ansehen, in welchem Bostanai stand, schliessen lässt. Eines Tages kam der Kalif Ali den Abitulab mit grosser Begleitung nach der Residenz Bostanais. Dieser ging ihm, gefolgt von vielen Mitgliedern der Gemeinde, mit einer Gesetzesrolle und den ändern heiligen Büchern entgegen. Der Kalif freute sich sehr mit dieser Ehrung und erbat von ihm seinen Segen. Darauf beschenkte er ihn mit schönen Gewändern, die er aus seinem Kriegszuge gegen Persien mitgebracht hatte. Erstaunt war er aber, von ihm auf die Frage nach seinen Kindern zu hören, dass er, obwohl er schon 35 Jahre alt war, noch unverheiratet sei, weil er keine passende Gattin gefunden. Darauf gab Ali ihm die schöne Jungfrau Dara, die kriegs-

6. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 56

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 56 — gefangene Tochter des persischen Königs (Chorus?), zur Frau, die Bostanai auch, nachdem sie Jüdin geworden, heimführte.*) *) Wenn diese Erzählung mehr als eine Sage ist, so ist noch die Frage, ob statt Ali es nicht Omar war, der Bostanai so auszeichnete. S. Grätz, Gesch. d. Juden, Bd. 4, Note 11.

7. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 57

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
Xvi. R. S A A D I A Gao N*) (928—942) Aus Zacuto Juchasin Als die Stelle des Oberhauptes der Hochschule zu Sura durch Tod erledigt war, überlegte der Exilarch (David den Saccai), wen er wohl in diese Stelle einsetzen könne, und er schwankte zwischen R. Saadia in Fajum und Zemach den Sahin, der von angesehener Abkunft war. Er wandte sich aber zuerst an einen als wundertätig angesehenen Mann, den blinden Nissi, die Stelle des Oberhauptes an der Schule zu Sura anzunehmen. Dieser erwiderte ihm aber, das Haupt der Schule wird das Licht der Welt genannt, er sei aber der Lichtlose. Gefragt nun, wie er über die Besetzung der Stelle denke, antwortete er: „Tue, was dir beliebt.“ Da tat ihm der Exilarch kund, dass er an einen von zwei Männern denke, an R. Saadia und Zemach den Sahin, worauf jener ihm antworten liess: „Uebergib die Stelle dem Zemach und nicht dem Saadia, obwohl er ein grosser und äusserst gelehrter Mann ist, aber er fürchtet sich vor keinem Menschen und schmeichelt keinem in der Welt, da *) Gaon ist der Titel der nachtalmudischen Vorsitzenden der babylonischen Hochschulen. ( 57 )

8. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 58

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 58 - er gelehrt, geistvoll, beredt und gottesfürchtig ist.“ Der Exilarch aber antwortete: „Mein Entschluss ist schon gefasst, und meine Wahl ist auf R. Saadia aus Fajum gefallen.“ „So tu, was dir beliebt; das erstemal, dass er auf dich hört, werde ich mich zu seinen Füssen setzen und der erste seiner Anhänger sein.“ Da stellte man ihn Cohen Zedek, dem Haupte der Hochschule zu Pumbe-ditha, und den Schülern vor, und man setzte ihn zum Oberhaupt der Hochschule zu Sura ein. Aber nicht lange dauerte es, da brach zwischen dem Exilarchen und R. Saadia ein Streit aus, und die Bevölkerung Babyloniens teilte sich in zwei Parteien; die Reichen, die Schüler der Hochschulen, die Angesehenen Suras stellten sich auf Seite Saadias und versprachen, ihm durch Geld und ihren Einfluss beim König, seinen Fürsten und Ratgebern Beistand zu leisten. Auf die Seite des Exilarchen stellte sich aber ein sehr angesehener und reicher Mann in Bagdad, Kaleb den Siragru, der sechzigtausend Sus hergab, Saadia aus seinem Amte zu entfernen, was ihm aber nicht gelang, weil jener einen grossen Anhang angesehener und reicher Männer hatte; das erregte Kalebs Neid auf Saadia, weil er selbst ein sehr redegewandter und gelehrter Mann war und jede Frage, die man an ihn stellte, auf verschiendene Weise beantworten konnte, doch R. Saadia übertraf ihn bedeutend darin, und dies steigerte ganz besonders seinen Hass. Der eigentliche Streit zwischen dem Exilarchen und Saadia entstand aus einer Erbschaftsangelegenheit, bei der sie, als es zur Teilung zwischen den Erben kam, die unter der Botmässigkeit des Exilarchen standen, gelobten, es sich den zehnten Teil ihres Erbgutes kosten zu lassen, um ein gerechtes Urteil über das, was einem jeden von ihnen zukomme, zu erzielen und den Streit aus der Welt zu schaffen. Dem Exilarchen fielen

9. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 59

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 59 — siebenhundert Gulden von dem Zehnten zu, und er setzte für jeden ein Urteil auf, das sie von den Schuloberhäup-tern sollten bestätigen lassen. Als es an R. Saadia zur Unterschrift gelangte, bemerkte er beim Durchlesen Un-gehörigkeiten in den Rechtssprüchen, liess sich aber nichts merken, sondern sagte zu den Leuten: „Geht zu Cohn Zedek, dem Oberhaupt der Schule von Pumbeditha, dass er die Briefe unterschreibe.“ Nachdem dieses geschehen, gingen sie wieder zu Saadia, dass er sie auch unterschreibe und bestätigen möge. „Wozu braucht ihr von mir eine Unterschrift,“ fragte Saadia, „ihr habt ja die des Exilarchen und die des Oberhauptes der Hochschule zu Pumbeditha, Cohn Zedek? Meiner Unterschrift bedarf es nicht.“ „Warum willst du denn nicht unterschreiben?“ fragte man ihn. Er aber wollte ihnen den Grund nicht sagen, bis die Männer ihn beschworen, ihnen seine Gründe mitzuteilen, ob er Anstand an dem Rechtsspruch nehme, und drängten ihn so sehr, bis er ihnen seine Beanstandungen, die nach seiner Ansicht den Rechtsspruch ungültig machten, mitteilte. Als sie zum Exilarchen zurückgekehrt waren und ihm von dem Widerstande Saadias berichteten, beauftragte er seinen Sohn Jehuda, zu Saadia zu gehen und ihm in seinem Namen zu sagen, dass er die Briefe bestätigen solle. Darauf sagte ihm dieser: „Geh zurück zu deinem Vater und sage ihm: Es heisst in der Thora: Achtet nicht auf das Gesicht beim Rechtsspruch.“ Der Vater aber befahl dem Sohne, noch einmal hinzugehen und Saadia zu sagen: „Unterschreibe, und sei kein Narr!“ Der Sohn teilte aber dem Rabbi nicht die Worte seines Vaters mit, sondern suchte ihn mit freundlichen Worten zu überreden, die Urteile zu unterschreiben, dass zwischen ihm und seinem Vater kein Streit über diese Angelegenheit ausbreche. Da aber Saadia auf seinem Widerstand beharrte und der junge

10. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 60

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 6o — Mann wegen des unnützen Hin- und Herlaufens ärgerlich geworden, hob er seine Hand gegen den Gaon auf und rief: „Wenn du die Urteile nicht unterschreibst, wie mein Vater es dir befohlen, dann wirst du meine Hand fühlen!“ Kaum hatte der Jüngling dies gesprochen, als die Anwesenden ihn packten, bis zur Türe schleiften und ihn hinauswarfen. Die Türe aber schlossen sie ab. Wie er nun weinend zu seinem Vater kam und dieser ihn nach der Ursache seiner Verzweiflung befragte, erzählte er dem Vater die Vorgänge, und daraufhin sprach der Exilarch den Bann über R. Saadia aus und setzte R. Joseph den Jakob zum Oberhaupt der Hochschule von Sura ein. Aber auch R. Saadia tat seinerseits den Exilarchen in Bann und schickte Hassan, den Bruder des David den Saccai, d. i. Josijahu, an Stelle seines Bruders die Exilarchenwürde zu bekleiden. Aber bereits nach drei Jahren starb dieser, der Streit hielt jedoch noch sieben Jahre, immer heftiger sich gestaltend, an. Da trat nun ein besonderes Ereignis ein. Zwei Männer hatten einen Prozess, der eine wählte sich R. Saadia zum Richter, der andere den Exilarchen. Da liess der Exilarch den Mann, der sich R. Saadia zum Richter erwählt, vor sich fordern, dieser aber versuchte zu fliehen, man ergriff ihn und misshandelte ihn. Dieser aber ging mit zerrissenen Kleidern weinend und schreiend in der Gemeinde umher und klagte allen sein Leid. Dies war allen sehr peinlich, denn es war Regel, dass über jeden, der dem Exilarchen unterstand, die Oberhäupter der Schulen keinerlei richterliche Gewalt hatten und auch unter solchen Umständen keiner ein Einspruchsrecht gegen den anderen hatte. Ein Fremder aber, der weder unter der Botmässig-keit des einen noch des anderen stand, der konnte sich an jeden beliebigen Gerichtshof wenden, und da dieser misshandelte Mann nicht dem Gerichtshof des Exilarchen
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