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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 370

1855 - Mainz : Kirchheim
370 der Chaldäer, den Götzendienst in gräuelvoller Ausgelassenheit feier- ten und die Pest der Sittenlosigkeit über das Land verbreiteten. Darum gilt auch Babylon in der heiligen Schrift als Bezeichnung des Aberglaubens und der Lasterhaftigkeit. In weltlichen Dingen, in Ackerbau, Handel, Gewerben und Künsten waren die Babylonier und Assyrier sehr weit gekommen. Sie verfertigten prächtige Tep- piche, Gewänder von den schönsten Farben, geschnittene Steine, wohlriechende Essenzen und überhaupt mannichfaltige Gegenstände des Putzes und der Ueppigkeit. Verstand und Fleiß stand auch in dieser Hinsicht im Dienste des lasterhaften, üppigen Götzendienstes. Die Könige herrschten als Despoten; die Unterthanen, besonders das weibliche Geschlecht, schmachteten in erniedrigender Knechtschaft. Meder und Perser. Lange Zeit war das im Süden des kaspischen Meeres lie- gende, kalte, rauhe, aber fruchtbare Gebirgsland Medien mit seiner Hauptstadt Ekbatana ein Theil des assyrischen Reiches, bis die tapfern Meder der assyrischen Herrschaft ein Ende machten. Der medische König A st y a g e s war der Großvater des berühmten Perser- königs Ey rus, der Babylonien, Assyrien und Medien unter die persische Herrschaft brachte. Persien ist ein kaltes Gebirgsland, dessen älteste Bewohner zwar arm, aber abgehärtet und muthig genug waren, um die an- gränzenden weichlichen Meder, Babylonier und Kleinasiaten zu unterjochen. Die Religion der Perser, ursprünglich Sterndienst, wurde zur Zeit des Königs Darius 1. von dem weisen Z oro a ft er sehr verbessert. Seine Lehre, die er in dem Buche Zend-Avesta (lebendiges Wort) niedergelegt, verkündete ein höchstes Wesen, das jedoch zwei Götter geschaffen, Ormuzd und Ahriman, wovon letz- terer böse wurde. Von ihm rührt das Böse in der Welt her. Sonne und Feuer sind Sinnbilder des höchsten Wesens. Rach dem Tode, der eine Folge der Sünden der ersten Menschen ist, folgt ein belohnendes und strafendes Gericht. Es gibt eine Auferstehung der Todten. Die Landschaft Persien stand lange Zeit unter der Herrschaft der Meder. Der medische König Astyages fürchtete von seinem Enkel Ey rus, dessen Vater ein edler Perser war, nach der Weissa- gung seiner Traumdeuter einen Angriff auf Thron und Leben. Er gab daher den grausamen Befehl, ihn durch Hunger zu tödten. Doch der Hofbediente Harpagus, der damit beauftragt wurde, führte aus Mitleid für den Knaben das blutige Gebot seines Großvaters nicht aus, sondern übergab ihn einem Hirten zur Erziehung. Spä- ter erfuhr der alte Astyages, daß er hintergangen worden sei, rächte sich schrecklich an Harpagus, fand aber, durch die Erklärung der Magier beruhigt, großes Wohlgefallen an dem klugen und wüthigen Jüngling, zu dem Cyrus nun herangewachsen war. Bald aber stellte sich Cyrus an die Spitze der Perser, welche schon längst des

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 235

1855 - Mainz : Kirchheim
235 neuen, zum unsterblichen Leben auferstand. Die erwähnte Königin Sancha hatte auf dem Berge Sion ein Kloster bauen lassen und für zwölf Priester und drei Laienbrüder eine Schenkung ausgesetzt. — Allein die Wuth der Muhamedaner hatte nur geschlummert. Im Jahre 1391 wurden alle Ordensglieder von den Türken ermordet. Mehrfach fielen Mitglieder des Ordens als Schlachtopfer der Tür- ken. Im Jahre 1561 wurden sie gänzlich vom Berge Sion ver- trieben ; doch konnten sie in der Stadt bleiben. Ja es gelang ihnen sogar später, das Kloster und die Kirche des heiligen Erlösers den Türken abzukaufen. In Folge der Glaubensspaltung in Europa verschwand das heilige Land fast gern;, aus der Erinnerung des Abendlandes. Aber die treuen Wächter, obgleich verlassen von aller Welt, verließen doch nicht das ihnen anvertraute Grab des Herrn. Sie widerstanden ebenso der unbarmherzigen Gleichgültig- keit der Christen, wie der erbarmungslosen Grausamkeit per Tür- ken. Sie sammelten vielmehr die wenigen zerstreuten Gläubigen im heiligen Lande, errichteten Klöster, Spitäler und Schulen und übten Gastfreundschaft an den vielen, meistens armen Pilgern, die das heilige Land besuchten. Während die Türken sie nach und nach in Ruhe ließen, entstanden ihnen allmälig neue und gefähr- lichere Feinde: es waren die verschiedenen christlichen Secten, die ihnen das rechtmäßige Eigenthum des heiligen Grabes streitig machten. Aeußere Gewalt und Gold stand ihnen im Ueberfluß zu Gebote: mit Geld konnten sie bei den türkischen Behörden mehr ausrichten, als die Söhne des heiligen Franziscus mit ihrem durch Jahrhunderte verjährten Rechte und ihrer Gottes- und Nächsten- liebe. Doch verlassen und sich aufopfernd, immer mehr verlassen von dem christlichen Europa, das in das Jahrhundert der Auf- klärung eingetreten war, mußten diese armen Mönche mit ihrem guten Rechte vor dem Gewichte des Goldes weichen. In diesem Jahrhundert kam ein schreckliches Unglück über die Wächter des heiligen Grabes und damit über die Christenheit. Gott ließ es in seinen unerforschlichen Rathschlüssen zu, daß die Kirche des heiligen Grabes am 12. Oktober 1808 von den Flammen ver- zehrt wurde. Da aber die Mittel zum Neubau der heiligen Grabes- kirche meistens aus den Händen der Griechen und Russen flössen, so suchten diese auch mit scheinbarem Rechte die Katholiken zu ver- drängen. Ehedem die einzigen Besitzer des größten Theiles der heiligen Orte, sahen sie sich nun genöthigt, diesen Schatz von un- nennbarem Werthe, dessen Besitzer sie so lange Zeit allein gewesen, und den sie mit Aufopferung ihres Blutes und Lebens gegen die Türken allein vertheidigt hatten, mit Fremden zu theilen; ja sie stehen in Gefahr, von den Fremden sogar aus diesem Mitbesitze verdrängt zu werden. Die Lage der katholischen Kirche in der heili- gen Stadt ist über allen Ausdruck traurig geworden. Nach der Deutschen Volkshalle.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 371

1855 - Mainz : Kirchheim
371 medischen Joches überdrüssig waren, siegte über die Meder und wurde Stifter des großen persischen Reichs. Jedoch die Gränzen seines Landes waren ihm zu enge, deßhalb richtete er seine eroberungssüchtigen Blicke nach Außen. Er eroberte bald ganz Kleinasien und das von dem reichen Krösus beherrschte lydische Reich. Cyrus nahm den König Krösus gefangen und wollte ihn verbrennen lassen; doch der Ausruf: Solon, Solon! mit welchem sich Krösus an den schönen Spruch dieses weisen Mannes, daß Niemand vor dem Tode glücklich zu nennen sei, erinnerte, rettete ihm das Leben. Nun zog Cyrus unaufhaltsam weiter; die Phö- nizier unterwarfen sich freiwillig, Babylon ward durch List erobert. Nachdem er alle Länder vom Indus bis an's Mittelmeer seinem Scepter unterworfen hatte und den Juden auf Vorstellung des Pro- pheten Daniel die Erlaubniß gegeben, in ihr Vaterland zurückzu- kehren, bekriegte er die nordwärts am kaspischen Meere wohnenden Massageten, einen scythischen Volksstamm, und starb in einer Schlacht gegen deren Königin Tomyris im Jahre 529. — Ihm folgte nach sein Sohn Kambyses, der zu dem ungeheuren Reiche noch Aegyp- ten eroberte; seiner Grausamkeit wegen allgemein verhaßt, standen die Perser gegen ihn auf. Während dieser Empörung stirbt Kam- byses, und Darius I. wird aus den persischen Edlen gewählt, weil sein Pferd zur rechten Zeit wiehert. Er eroberte Indien und überzog Griechenland mit Krieg. Lerres, sein Nachfolger, setzte diesen Kampf fort, der jedoch unglücklich für ihn ausfiel und sich erst unter seinem Sohne Artarerres, genannt der Langhändige, mit einem für die Perser harten Frieden endigte. Das große Retch ging nun seinem Untergange entgegen. Weichlichkeit und Tyrannei, welche die Perser in den mit vielem Blute eroberten Ländern kennen gelernt hatten, aufrührerische Satrapen und unzufriedene Unter- thanen zerstörten in Kürze die Grundfeste des mächtigen Reiches, und so war es Alexander dem Großen möglich, mit einer kleinen auserlesenen Schaar das Perserreich unter dem guten, aber schwa- chen Darius 11!. im Jahre 330 zu erobern. Hebräer. Die Hebräer zeichneten sich unter allen Völkern des Alter- thums durch ihren Glauben an den wahren Gott und durch ihren hohen Beruf aus, daß unter ihnen der Erlöser der Welt leben und wirken sollte. Ihr Stammvater Abraham, ein Nomade in Me- sopotamien , zog wegen des überhand nehmenden Götzendienstes mit seinem Vetter Lot unter Gottes Leitung über den Euphrat westwärts nach Canaan. Daher nannten ihn die Canaaniter Hebräer oder einen Mann, der jenseits des Flusses herkommt. Sein Glaube an den einen wahren Gott, seine Gottesfurcht, Friedensliebe und Gastfreundschaft erbten sich fort auf seinen Sohn Isaak und seinen Enkel Jakob, auch Israel genannt (daher Israeliten). Jakob hatte zwölf Söhne, unter denen sich besonders Joseph aus- 24»

5. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 248

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 248 — rücf nach Syrien und vollendete die Eroberung dieses bereits an die Römer abgetretenen Landes. Dann rückte er in Palästina ein, das unter der Herrschaft der Makkabäer ein selbständiges Reich Israel geworden war. Gerade damals aber bekämpften sich dort zwei Parteien, die priesterlichen Pharisäer und die weltlichen Saddncäer aus Tod und Leben. Die ersteren wollten einen Hohenpriester ans den Thron erheben, den Hyreanns, die letzteren einen König, den Aristobulus. Beide Thronbewerber waren Makkabäer. Pompejnv entschied sich für Hyrcanus, der sich um seine Gunst bewarb. Als er bei Jericho lagerte, brachten ihm politische Boten die Nachricht, daß Mithri-* i0tjei- ®er gestürzte Despot hatte auch in seinem bosporanischen Reiche ferne Ruhe gehabt. Immer hatte er sich mit abenteuerlichen Plänen getragen, Die romtiche Herrschaft zu zertrümmern. Sogar an einen Einsall in Italien )oll er gedacht haben. Aber als sein eigener Sohn Pharnazes sich gegen ihn erhoben und das Heer aus feine Seite gezogen hatte, war ihm der Mut ge-Julj en’ Nachbetn er feine Töchter und alle feine Frauen getötet, hatte er selbst Gift genommen. Aber feine starke Natur, die er durch regelmäßiges Umnehmen giftiger Substanzen noch mehr abgehärtet hatte, war mit Gift nicht zu überwältigen gewesen, er hatte sich erst von einem feiner Sölbner den Todes-stoß geben lassen müssen. Dem Pompejns kam biefe Nachricht sehr gelegen. Er eilte, bte widerspenstigen Sabbucäer, die sich auf dem steilen Tempelfelfen hartnäckig verteidigten, zur Ergebung zu zwingen. An einem Sabbath, an welchem, wie er wußte, die Juden kein Werk, auch nicht zu ihrer Verteidigung, verrichteten, stürmte er den Felsen und vertrieb die Besatzung. Damit hörte der Widerstand der feindlichen Partei auf. Pompejns stattete dem berühmten Tempel einen Besuch ab und betrat zum Schrecken der Juden das Allerheiligste. Er fand nichts als einen goldenen Tisch, einen Leuchter mit sieben Armen und die heiligen Bücher. Vielleicht aber ergriff ihn ein heiliger Schauer, wenn er versuchte, sich den unsichtbaren Gott zu beuken, den bieses Volk verehrte. Die Orbmitig der asiatischen Angelegenheiten beschäftigte Pompejns noch längere Zeit. Der Tribut, bett er erhob, war unermeßlich und schlug dem Wohlstände biefer reichen Länber unheilbare Wunben. Die römischen Wucherer aber hielten eine Ernte, wie nie vorher, und auch die Soldaten bereicherten sich an der großen Beute. 16000 Talente ließ er unter sie verteilen. Nur in einer Beziehung wirkte er wohlthätig, er begünstigte die Anlegung von otäbten. Viele hat er von ihrem Verfalle errettet, viele neu gegrünbet. Es gab fortan eine Menge Pompejopolis, Nikopolis, Magnopolis. Die Provinzen, welche zum Teil neu geordnet, zum Teil neu gegründet würden, waren: Asia, Bithynien, Pontus, Cilicieu, Syrien und Kreta, eine Anzahl Königreiche wurden tributpflichtig, barunter der Hohepriesterstaat Palästina. Pompejns, der Besieger Vorderasiens kehrte nun heim mit Flotte und Heer. Man konnte erwarten, daß er an der Spitze feiner Legionen in Rom einziehen werbe. Aber nein! In Brunbnsinm entließ er feine Truppen, fetzte allein die Reife fort und stieg als Privatmann in seinem Lanbhause vor Rom ab. ^ Warum that er das? War es wirklich die uneigennützige bürgerliche Gesinnung, welche ihn antrieb, die ihm anvertraute Macht nieberzulegen, nach--dem er den Auftrag erfüllt hatte? Gewiß nicht. Er war eitel, ehrgeizig und begehrte die höchste Gewalt. Aber ihm fehlte die Entschlossenheit, welche

6. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 7

1882 - Mainz : Kirchheim
Die Perser wohnten im Osten von Kleinasien. Sie waren ein kriegerisches, abgehärtetes Volk, das den Medern tributpflichtig war. Cyrns befreite Persien und machte es zum ersten Staate in Asien. Seine Eltern waren Camby-sesi. und M an da ne, eine Tochter des Mederkönigs Astyages. Er verlebte eine sagenhafte Jugend, kam an den Hof feines Großvaters Astyages und stürzte denselben mit Hilfe des me-difchen Feldherrn Harpagus. Cyrus eroberte den größten Teil von Kleinasien. Er besiegte den reichen Krösus, König von Lydien, in der Schlacht bei Thymbre und verurteilte ihn zum Feuertode. Als Krösus den Scheiterhaufen bestieg, rief er dreimal schmerzlich den Namen Solon aus. Von Cyrus befragt, was dies zu bedeuten habe, antwortete Krösus: Solon habe ihm gesagt, man solle feinen Menschen vor feinem Tode glücklich preisen. Diese Worte rührten den Persersönig. Er schenkte Krösus das Leben und behandelte ihn fortan als Freund. Im Jahre 538 machte Cyrus dem babylonischen Reiche ein Ende. Er siel Nachts in Babylon ein, tötete den gottlosen König Balthasar und wurde so Herr des Reiches. (Matte — Thekel — Phares — Daniel.) Im Jahre 536 gab er den Juden die Erlaubnis, in ihre Heimat zurückzukehren und den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Cyrus starb auf einem Zuge gegen die Mafsaget en. Tomyris, die Königin dieses Volkes, ließ ihm das Haupt abschlagen und dieses in ein Gefäß mit Blut tauchen mit den Worten: „Nun trink' dich satt, Barbar!" Sein Sohn und Nachfolger Cambyf es Ii. von 529—522, war eiu grausamer Mensch. Er tötete seine Gemahlin, seine Schwester und seinen Bruder Smerdis. Durch die siegreiche Schlacht bei Pelusinm gewann er Egypten. Er wollte auch Aethyopieu erobern, was ihm mißlang. Ans feinem Rückzüge kam er nach Memphis. Hier war ein neuer Apis aufgefunden worden, dem zu Ehren man ein Fest feierte. Cambyses glaubte, man freue sich über feine Mißgeschicke, ließ viele Egypter töten und erstach in seiner Wut selbst den Apis. Diese That, sowie seine Härte, rief allgemeine Unzufriedenheit hervor. Eine Empörung brach in Persien ans; ein falscher Smerdis trat als König ans. Cambyses wollte gegen ihn ziehen, verwundete sich aber mit feinem Schwerte und starb 522. Auf Cambyses folgte Darius Hystaspes. Die persischen Fürsten hatten sich verabredet, es solle derjenige König

7. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 63

1882 - Mainz : Kirchheim
dürfe, wie es damals war. Er ließ deshalb viele Klosterschulen errichten und lernte noch in vorgerücktem Alter schreiben. Seiner Hosjchule stand der gelehrte Alkuin vor. Karl gründete viele Bistümer, ehrte die Diener Jesu Christi und gab seinem Volke das Beispiel eines christlich frommen Lebens. Zwar ist sein sittliches Leben nicht ohne Flecken geblieben, doch zählt man ihn mit Recht zu den größten Herrschern, die je gelebt. Die hauptsächlichsten Kriege, die er führte, sind folgende: 1. Der Krieg gegen Desiderius, König derlongo-barbeit. Er endigte mit der Zerstörung des Longobardm-reiches 774. 2. Die Eroberung Spaniens bis zum Ebro 778. Karls Neffe Roland, der biesen Krieg mitmachte, fanb einen tragischen Tod in dem Thale von Roncevalles. Sein Name klingt fort in beit Sagen und Liebern des Mittelalters. 3. Der Zug gegen die Avctreit, die sich mit dem aufrührerischen Thassilo, Herzog von Bayern, verbnnben hatten. Karl besiegte sie 796. 4. Der Krieg gegen die rüuberischeu Wil z en ltrtb No r-mannen, die er zu einem vorteilhaften Vertrage zwang 811. 5. Der blutige Krieg gegen die Sachsen, welcher eine Dauer von 38 Jahren hatte. Die Sachsen wohnten zwischen Weser und Niederrhein bis hinauf zur Norbsee. Ihr ausbaueruber Mut und ihre Streue gegen alte Sitten uttb Gebräuche machten sie zu einem Heldenvolke. Schon seit Jahrhunberteit waren sie geschworene Feinde der Franken, daher auch ihr Haß gegen das Christentum, das ihnen von den Franken gepredigt wurde. Sie lebten vielfach von Raub und überfielen deshalb oft die Nachbarvölker. Auf dem Reichstage zu Worms 772 wurde der Krieg gegen die Sachsen beschlossen. Karl eroberte in schnellem Siegeszuge die Veste Eresburg und zerstörte das Nationalheiligtum der Sachsen — die I rm ensäule. Diese Säule war nach einigen ein bloßer Baumstamm, die Stütze der Welt, wie die Heiden meinten; nach anderen eilt Standbild des Cheruskerfürsten Hermann. Es folgte nun eine kurze Ruhe. Allein die Anführer der Sachsen, der kühne Albion und der heldenmütige Herzog Wittekind, genannt der „Löwe des Nordens", wollten nichts von Unterwerfung wissen. Mit großer Hartnäckigkeit vertei-

8. Beschreibung des Königreichs Sachsen - S. 237

1852 - Leipzig : Klinkhardt
237 fern und auf Landstraßen, wo er sie fand, da redete er zu ihnen von, Reiche Gottes. Wer aber Heiden bekehren will, reicht mit der bloßen Liebe zu Gott lyid zu den Menschen nicht aus. Er hat auch Weisheit nöthig, unv diese Weie- beit hatte Ziegenbalg von dem großen Missionar Paulus gelernt. Wie die- ser einst auf dein Marktplätze Athens die gebildeten Athcuienser zunächst auf den unbekannten Gott hinwies, der den Himmel gemacht hat und die Erde und Alles, was darinnen ist, so that auch Ziegenbalg unter seinen Indianern. Dabei unterließ er nicht, wie einst Paulus und die andern Apostel, den Heiden z» zeigen. daß sie und alle Menschen Sünder wären und eines Erlösers be- dürften. Besonders wendete er sich auch an die Kinder, denen ja nach einem bekannten Worte Jesu das Reich Gottes ist. Sein Tagewerk wa'd ge- segnet von dem Gott, welcher will, daß Alle zur Erkenntniß der Wahrheit kom- men. Schon im Jahre 1708 konnte er eine Kirche aut der Küste Eoromandel erbauen lassen, und seine Uebersetzung der Bibel in das Tamulische fand freu- dige Leser. Ziegenbalg starb zwar schon im 36. Jahre seines Lebens, aber sein Werk ist geblieben. Königsbrück liegt ebenfalls am linken Ufer der Pulß« nitz. Das hiesige schöne Schloß ist Sitz eines Standesherrn, zu dessen Herrschaft außer der Stadt noch 8 Dörfer gehören. Die hiesigen Töpfer verfertigen ein beliebtes Topf- und Fayence - Ge- schirr von brauner und weißer Farbe, zu welchem die Masse so- wol aus der Meißner Gegend, als auch besonders aus den nahen Schwepnitzer Gruben geholt wird. Mehrere Punkte der Umgegend gewahren eine schöne Uebersicht über die Stadt und Umgegend. Der schönste dieser Punkte ist auf dem Wege nach dem nordwest- lich liegenden Dorfe Steinborn, und zwar auf der Höhe, wo der Keilberg gerade in den Hintergrund der Stadt tritt. Der Keilberg liegt eine Stunde von der Stadt. Da auf demselben seit 1818 eine Granitsäule zum Andenken an das Regierungsjubelsest des Königs Friedrich August steht, so wird er jetzt auch deraugustus- berg genannt. Große Verdienste um Königsbrück so wie überhaupt um die Hülssbedürftigen erwarb sich die am 14. August 1845 ver- storbene Louise, Gräfin von Hohenthal. Köuigsbrück ver- dankt ihr u. A. seine Kinderbewahranstalt, Dresden seine Diakonisseubildungsanstalt. Würden wir von Camenz aus nach Budissin reisen, so kämen wir an dem Jungfrauen-Kloster Äkn» ienstern vorüber. Das Kloster liegt in einer sehr angenehmen Gegend au der schwarzen Elster und gewährt mit der großen Klosterkirche, den alterthüm- lichen Wohngebäuden der Nonnen, den weitläuftigen Wirthschasts- gebäuden und den Wohnungen der Klosterbeamten einen stattlichen Anblick. Innerhalb der Klostergebäude befindet sich ein kleiner, nur für die Nonnen bestimmter Kirchhof. Das Kloster ist von Obstbaumalleen umgeben, welche viel zur Verschönerung der Ge- gend beitragen. Marienstern ist zur Aufnahme von 30 Jungfrauen aus dem Orden der Cistercienserinnen bestimmt, welche die Ver- pflichtung haben, ihrer Aebtissin und dem ihr zur Seite stehenden Probst pünktlichen Gehorsam zu leisten, ihre Zeit zwischen Chorge- sang, Gebet und leichter Handarbeit zu theilen und sich übrigens,
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