206
Iii. Westasien. Arabien.
Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett,
schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus,
thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen,
Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner
wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden,
Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln,
ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel
Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd-
früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind
vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut.
Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der
Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien
weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm-
me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein
Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen.
Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die
Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend,
aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi,
schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur
Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich
von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen-
dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl-
reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi,
ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig-
keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene
Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige,
neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor-
züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der
Herrschaft des Pascha von Aegypten.
Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von
Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge-
gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige
Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn
soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem
§eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem
Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der
Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha-
rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä-
te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten
Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere,
ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die
südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges
Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In-
sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber
jetzt von den Britten besetzt.
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Extrahierte Personennamen: Abraham
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Asien Arabiens Mekka Mekka Medina Mekka Basra Afrika
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
84
555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches.
Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2).
Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774).
622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra).
Begrndung des Islam.
Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^).
622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert.
711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez
de la Frontera.
Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren
1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. ,
2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift.
3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger.
*) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Extrahierte Personennamen: Erarchatzuravenna Alboins Mohammeds Mohammed Abu_Taleb Kadidscha Mohammed Hedschra Mohammeds Abu_Bekr Omar Omar Gibraltar__Gebel Roderich Musa Sophia Jesus M.
130
zurück, um dann als Stifter einer neuen, 'der Eigenart seines Volkes
entsprechenden Religion aufzutreten. Diese ist zusammengesetzt aus christ-
lichen, jüdischen und heidnischen Lehren, und ihre Hauptsätze sind fol-
gende: ..Es ist nur ein Gott, Allah, und Mohammed ist sein Prophet.
Gebet, Fasten und Almosen öffnen die Pforten des Himmels. Das beste
Werk ist der Kampf gegen die Ungläubigen." Die Anhänger seiner
Lehre erhielten den Namen Mohammedaner.
In seiner Vaterstadt Mekka fand Mohammed wenig Beifall; ja
man stellte ihm sogar nach dem Leben; deshalb stoh er 622 nach Medina.
Mit diesem Jahre der Flucht beginnen die Mohammedaner ihre Zeit-
rechnung. In Medina fand er bald viele Anhänger und eroberte nun fast
ganz Arabien. Er starb 632 und wurde in Medina beigesetzt. Nach seinem
Tode wurden seine Lehren gesammelt und aufgeschrieben; dadurch entstand
der Koran, das heilige Buch der Mohammedaner, in, 16 und 149.
b. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, verbreiteten die mohammedanische
Religion (den Islam) mit Feuer und Schwert über ganz Vorderasien und Nord-
afrika. Die mohaminedanifchen Mauren (ein Mischvolk in Nordafrika) setzten
sogar über die Meerenge von Gibraltar nach Spanien über, eroberten den größten
Teil dieses Landes und zertrümmerten das Westgotenreich. Im Jahre 732 waren
sie bis in die Mitte Frankreichs vorgedrungen, wurden aber von Karl Martell
bei Tsurs an der Loire (tur, loar) geschlagen und nach Spanien zurückgedrängt,
wo ihrer Herrschaft erst zur Zeit der Entdeckung Amerikas ein Ende bereitet
wurde. — ^53 eroberten die mohaminedanifchen Türken Konstantinopel, die
Hauptstadt des oströmischen Reiches, von hier aus drangen sie wiederholt bis Wien
vor. Erst Prinz Lugen und Markgraf Ludwig von Baden (der U.ürkenlouis) schlugen
sie so vollständig, daß sie aufhörten, Europa in Angst und Schrecken zu halten.
144. Karl der Große. 768—814.
Ii, 110—112, 131; Iii, 167.
a Der erste und mächtigste Deutsche Kaiser war Karl der Große.
Als König der Franken wollte er alle deutschen Völkerschaften zu einem
einzigen, großen Reiche vereinigen und durch das Christentum bei ihnen
Bildung. Gesittung und Wohlfahrt begründen. Dieses Ziel erreichte er
durch langjährige Kriege und eine weise Regierung.
Die ersten und schwersten Kriege hatte er gegen die Sachsen zu
führen. Diese wohnten vom Niederrhein bis zur Elbe. Sie waren
Heiden und machten häufig Raubzüge in fränkisches Gebiet. Erst nach
30jährigen Kämpfen wurden sie unterworfen und zum Christentum bekehrt.
Der Krieg mit den Sachsen wurde durch mehrere andere Kämpfe
unterbrochen. Die Langobarden in Italien bedrängten den Papst, der
deshalb Karl um Hilfe bat. Dieser zog Über die Alpen, besiegte den
Longobardenkönig und nahm ihm sein Land. Zum Dank für die geleistete
Hilfe setzte ihm der Past am Weihnachtsfeste 800 die römische Kaiser-
krone auf das Haupt. Dadurch wurde Karl der oberste Schirmherr aller
christlichen Völker. Diese Würde ging auf die folgenden deutschen Könige über.
Auch nach Spanien unternahm er einen Heereszug wider die Mau-
ren, eroberte das Land bis zum Ebro und nannte es die spanische
Mark. Gegen Osten, in Ungarn, wohnten die Avaren. Da sie häufig
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Extrahierte Personennamen: Mohammed Mohammed Mohammeds Karl_Martell Karl Ludwig_von_Baden Ludwig Karl Karl_der_Große Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Mekka Medina Medina Medina Mohammeds Vorderasien Nordafrika Spanien Frankreichs Spanien Amerikas Konstantinopel Wien Europa Christentum Sachsen Sachsen Italien Spanien Ungarn
85
waren sind von jeher berühmt (Damascenerklingfn, Damast). Zugleich
ist sie der Sammelplatz der syrischen und kleinasiatischen Pilger nach der
„heiligen Stadt" Mekka in Arabien.
Das schmale, sandige Aüstenland zwischen dem Rlittelmeere und
dem Libanon ist das alte P>hönizien. von den mächtigen phönizischen
Handelsstädten 5>idon und Tyrus sind nur noch Ruinen vorhanden.
B. Palästina.
25000 qkm — l2/3 Baden; über V2 Mill. Einw.
Palästina ist das Land „Kanaan", das „gelobte" oder „heilige"
Land der Bibel. Im N. vom Libanon, im O. von der syrischen Wüste,
im S. vom steinigen Arabien, im W. vom Mittelmeere begrenzt, bildet
es ein von den umliegenden Staaten ziemlich abgeschlossenes Land, das
sich streckenweise durch Fruchtbarkeit auszeichnet.
Am Mittelmeere hin zieht eine 20—30 km breite Ebene (das
Land der Philister), aus der allmählich eine Kalkhochstäche von 600 bis
900 m Höhe emporsteigt, die steil nach dem tiefen Jordanthale und dem
toten Meer abfällt, sich jenseits aber ebenso steil wieder erhebt.
Der 330 km lange Jordan entspringt auf dem Hermon,
einem südlichen Ausläufer des Antilibanon. Er durchstießt den sumpfigen
See Merom, den fischreichen See Genezareth (auch See Tiberias
oder galilürsches Meer genannt) und strömt nun in raschem Laufe
durch das fruchtbare, etwa 100 km lange Jordanthal dem toten
Meere zu. Dieses ist ein Salzsee, worin weder Fische noch sonstige Tiere
leben können. Es liegt 400 m tiefer als der Spiegel des mitelländischen
Meeres, ist von steilen Felswänden umgeben und hat keinen Abfluß.
Der Jordan trennt Palästina in das West- und Ostjordanland.
Das Westjordanland wurde zur Zeit Christi in 3 Landschaften, Judäa,
Samaria und Galiläa, eingeteilt.
fi. Judäa ist der südliche, höchüe Teil Palästinas und jetzt meist
kahl und öde; einst war cs aber ein Land, wo „Milch und Honig floß".
Jerusalem, die „heilige Stadt", liegt 760 m hoch auf einer
Hochfläche, die auf 3 Seiten von Schluchten umgeben ist und nur gegen
N sanft abfällt. Die alte Stadt war auf 4 Hügeln gebaut; der Berg
Zion trug die Burg Davids, der Berg Moriah den salomonischen
Tempel. Im O, der Stadt erhebt sich der 830 m hohe Ölberg, an
dessen Westfuß der Garten Gethsemane lag. Jerusalem hat jetzt
nur noch 41000 Einwohner, und zwar Christen, Juden und Moham-
medaner. Die Stadt wird jährlich von vielen Pilgern besucht, deren
Hauptziel die Kirche des heiligen Grabes ist. m, ^2.
Südlich von Jerusalem liegt Bethlehem mtt einer prachtvollen
Kirche, welche die Geburtsgrotte Christi enthält.
Hebron, wo Abrahams Herden weideten, liegt in einem freund-
lichen, von Weingärten umgebenen Thälchen; auf einem nahen Kalkstein-
hügel ist die Grabstätte der Erzväter.
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Personennamen: B._Palästina Palästina Jordan Judäa Palästinas Davids Abrahams Abrahams
Extrahierte Ortsnamen: Mekka Tyrus Baden Ostjordanland Christi Judäa Samaria Jerusalem Burg_Davids Berg_Moriah Jerusalem Christi Hebron
137
Mit dem Rittertum entwickelte sich auch die deutsche Dichtkunst.
Die Ritter liebten es. ihre Gefühle gegen Gott. Vaterland und tugend-
hafte Frauen in Gedichten oder Liedern auszudrücken. Zu diesen er-
fanden sie oft auch eine Melodie, die sie unter Harfenbegleitung sangen.
Diese ritterlichen Sänger nennt man auch Minnesänger.
Der berühmteste unter allen ist Walther von der Hogelweide um J200.
152. Die Äreumge. 1096—1248.
a. Schon seit den ersten Zeiten des Christentums zogen viele
Pilger nach dem hl. Lande, um an den Orten, wo einst der Heiland lehrte,
litt und starb, ihre Andacht zu verrichten. So lange die Araber die
Herren dieses Landes waren, duldeten sie diese Pilgerfahrten. Seitdem
aber um das Jahr 1000 die Türken sich des Landes bemächtigt hatten,
wurden die Wallfahrer hart bedrückt, die heiligen Orte entweiht, die
Pilger geplündert und mißhandelt. Auf diese Not der Christen in
Palästina wies in einer begeisterten Rede Papst Urban Ii. auf der
Kirchenversammlung zu Clermout (klermon), in Mittelfrankceich, hin und
forderte die Gläubigen auf, dle Waffen zum hl. Kriege gegen die Türken
zu ergreifen. Auf feine Rede erscholl der tausendstimmige Ruf: „Gott
will es!" und jeder heftete sich ein rotes Kreuz auf die Schulter. Gleich-
zeitig zog der Einsiedler Peter von Amiens (amiän) von Ort zu
Ort und schilderte mit Feuerworten die Mißhandlung der Christen im
hl. Lande, die er selbst mit angesehen und erfahren hatte.
d. Im Sommer 1096 setzle sich der erste Kreuzzug, aus O2 Million
Streitern bestehend, in Bewegung. Der Anführer war Gottfried
von Bouillon (buljon), Herzog von Lothringen. Als das Heer end-
lich nach drei Jahren unter zahllosen Gefahren und Entbehrungen vor
Jerusalem ankam,*) war es bis auf den zehnten Teil zusammengeschmolzen.
Beim Anblick der hl. Stadt warfen sich die Kreuzfahrer auf die Kniee
und küßten unter Freudenthränen den Boden. Die Stadt wurde nach
einer fünfwöchentlichen Belagerung erstürmt und Gottfried zum König von
Jerusalem erwählt; aber der fromme Held wollte keine Königskrone tragen,
wo der Heiland eine Dornenkrone getragen hatte, und nannte sich nur
„Beschützer des hl. Grabes." Nach seinem Tode nahm sein Bruder den
Titel eines Königs von Jerusalem an. Das neue Königreich hatte fort-
während gegen die Türken zu kämpfen, weshalb noch sechs Kreuzzüge
unternommen wurden (von 1096—1248). Trotzdem gingen nach und
nach alle christl. Besitzungen im hl. Lande wieder an die Türken verloren.
e. Waren auch die Kreuzzüge insofern erfolglos, als es nicht möglich
war, Jerusalem den Christen dauernd zu erhalten, so sind sie doch von unbe-
rechenbaren Folgen für das Abendland gewesen. Der Sinn für Religiosität
wurde erhöht, die kriegerische Roheit gemildert, Rittertum und Dichtkunst
blühten auf. Die Kenntnis fremder Sprachen, Länder und Produkte
verbreitete sich, und der Handel nahm einen großartigen Aufschwung.
*) Der Weg ging durch Süddeutschland, die Donau entlang nach Ungarn,
Bulgarien nach Konstantinopel, Kleinasien und Syrien.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Urban Peter_von_Amiens Gottfried
von_Bouillon Gottfried
146
einer neuen, der Eigenart seines Volkes entsprechenden Religion aufzutreten.
Diese ist zusamengesetzt aus christlichen, jüdischen und heidnischen Lehren,
und ihre Hauptsätze sind folgende: „Es ist nur ein Gott, Allah, und Mohammed
ist sein Prophet. Gebet, Fasten und Almosen öffnen die Pforten des
Äimmels. Das beste Werk ist der Kampf gegen die Angläubigen." Die
Anhänger seiner Lehre erhielten den Namen Mohammedaner.
In seiner Vaterstadt Mekka fand Mohammed wenig Beifall; ja man
stellte ihm sogar nach dem Leben; deshalb floh er 622 nach Medina.
Mit diesem Jahre der Flucht beginnen die Mohammedaner ihre Zeit-
rechnung. In Medina fand er bald viele Anhänger und eroberte nun fast
ganz Arabien. Er starb 632 und wurde in Medina beigesetzt. Nach seinem
Tode wurden seine Lehren gesammelt und aufgeschrieben; dadurch entstand
der Koran, das heilige Buch der Mohammedaner. Iii, 16 und 140.
b. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, verbreiteten die mohammedanische
Religion (den Islam) mit Feuer und Schwert über ganz Vorderasien und Nord-
afrika. Die mohammedanischen Mauren (ein Mischvolk in Nordasrika) setzten sogar
über die Meerenge von Gibraltar nach Spanien über, eroberten den größten Teil
dieses Landes und zertrümmerten das Westgotenreich. Im Jahre 732 waren sie bis
in die Mitte Frankreichs vorgedrungen, wurden aber von Karl Martell bei Tours
an der Loire (tue, loar) geschlagen und nach Spanien zurückgedrängt, wo ihrer Herr-
schaft erst zur Zeit der Entdeckung Amerikas ein Ende bereitet wurde. — 1453 er-
oberten die mohammedanischen Türken Konstantinopel, die Äauptstadt des Ost-
römischen Reiches. Von hier aus drangen sie 1529 und 1683 bis Wien vor. Erst
Prinz Eugen und Markgraf Ludwig von Baden (der Tllrkenlouis) schlugen sie so
vollständig, daß sie aufhörten, Europa in Angst und Schrecken zu halten.
161. Karl der Große. 768 814.
Ii, 110-112, 131; Iii, 67.
a. Der erste und mächtigste Deutsche Kaiser war Karl der Große.
Als König der Franken wollte er alle deutschen Völkerschaften zu einem
einzigen, großen Reiche vereinigen und durch das Christentum bei ihnen
Bildung, Gesittung und Wohlfahrt begründen. Dieses Ziel erreichte er
durch langjährige Kriege und eine weise Regierung.
Die ersten und schwersten Kriege hatte er gegen die Sachsen zu
führen. Diese wohnten vom Niederrhein bis zur Elbe. Sie waren beiden
und machten häufig Raubzüge in fränkisches Gebiet. Erst nach 30 jährigen
Kämpfen wurden sie unterworfen und zum Christentum bekehrt.
Der Krieg mit den Sachsen wurde durch mehrere andere Kämpfe unter-
brochen. Die Langobarden in Italien bedrängten den Papst, der deshalb
Karl um Äilfe bat. Dieser zog über die Alpen, besiegte den Longobarden-
könig und nahm ihm sein Land. Zum Dank für die geleistete Äilfe setzte ihm
der Papst am Weihnachtsfeste 800 die römische Kaiserkrone auf das Äaupt.
Dadurch wurde Karl der oberste Schirmherr aller christlichen Völker.
Auch nach Spanien unternahm er einen Äeereszug wider die Mauren,
eroberte das Land bis zum Ebro und nannte es die Spanische Mark.
Gegen Osten, in Angarn, wohnten die Avaren. Da sie häufig räuberische
Einfälle nach Deutschland machten, entriß ihnen Karl ihr Land bis zur
Raab und nannte es Ostmark. Dadurch wurde der Grund zum späteren
Österreich gelegt. Auch die Dänen, welche die wachsen unterstützt hatten,
mußten ihr Land bis zur Eider abtreten, woraus die Nordmark entstand.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Mohammed Mohammed Mohammeds Karl_Martell Karl Eugen Eugen Ludwig_von_Baden Ludwig Karl Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl Karl Raab
Extrahierte Ortsnamen: Mekka Medina Medina Medina Mohammeds Nordasrika Spanien Frankreichs Spanien Amerikas Konstantinopel Wien Europa Christentum Sachsen Sachsen Italien Spanien Deutschland Ostmark
151
Absetzung, wenn er sich nicht binnen Jahresfrist vom Banne löse. Mitten
im Winter wanderte nun Heinrich, nur von seiner Gemahlin und einigen
Dienern begleitet, über die Alpen, 1077. Der Papst hielt sich in dem
festen Schlosse Canossa, südlich von Parma, auf. Im Büßergewand
stand Heinrich am Schloßhoftor und begehrte Einlaß; aber erst am dritten
Tage ließ ihn der Papst vor sich kommen. Er wurde vom Banne gelöst
und kehrte nach Deutschland zurück. Hier hatten seine Feinde schon einen
Gegenkaiser gewählt, nämlich seinen Schwager Rudolf von Schwaben,
der aber von Heinrich besiegt wurde. Die unerhörte Demütigung, welche der
König von dem Papste erlitten hatte, führte ihm wieder viele zu, die ihm
vorher feindlich gegenüber gestanden waren; mit besonderer Treue hielten
die rheinischen Städte zu ihm. Doch hatte er auch fernerhin viele und
schwere Kämpfe zu bestehen; am tiefsten wurde er von seinen eigenen
Söhnen gekränkt, welche sich gegen ihn empörten, so daß er 1106 vor Gram
starb. Roch 5 Jahre mußte sein Leichnam in einer ungeweihten Kapelle
ruhen, bis er vom abermaligen Banne gelöst und im Dom zu Speier
beigesetzt wurde. 8 212 und 213. Ii, 138.
167. Die Kreuzzüge. 1096—1248.
a. Schon seit den ersten Zeiten des Christentums zogen viele Pilger
nach dem hl. Lande, um an den Orten, wo einst der weiland lehrte, litt
und starb, ihre Andacht zu verrichten. So lange die Araber die Herren
dieses Landes waren, duldeten sie diese Pilgerfahrten. Seitdem aber um
das Jahr 1000 die Türken sich des Landes bemächtigt hatten, wurden die
Wallfahrer hart bedrückt, die heiligen Orte entweiht, die Pilger geplündert
und mißhandelt. Auf diese Not der Christen in Palästina wies in einer
begeisterten Rede Papst Zrban Ii. auf der Kirchenversammlung zu
Clermont (chlermoü), in Mittelfrankreich, hin und forderte die Gläubigen
auf, die Massen zum hl. Kriege gegen die Türken zu ergreifen. Auf seine
Rede erscholl der tausendstimmige Ruf: „Gott will es!" und jeder heftete
sich ein rotes Kreuz auf die Schulter. Gleichzeitig zog der Einsiedler
Peter von Amiens (amiäü) von Ort zu Ort und schilderte mit Feuer-
worten die Mißhandlung der Christen im hl. Lande, die er selbst mit an-
gesehen und erfahren hatte.
b. Im Sommer 1096 setzte sich der erste Kreuzzug, aus V2 Million
Streitern bestehend, in Bewegung. Der Anführer war Gottfried von
Bouillon (buljoñ), Herzog von Lothringen. Als das Heer endlich nach
drei Jahren unter zahllosen Gefahren und Entbehrungen vor Jerusalem
ankam*), war es bis auf den zehnten Teil zusammengeschmolzen. Beim
Anblick der hl. Stadt warfen sich die Kreuzfahrer auf die Kniee und
küßten unter Freudentränen den Boden. Die Stadt wurde nach einer
fünfwöchentlichen Belagerung erstürmt und Gottfried zum König von
Jerusalem erwählt; aber der fromme Held wollte keine Königskrone tragen
wo der Heiland eine Dornenkrone getragen hatte, und nannte sich nur
„Beschützer des hl. Grabes". Rach seinem Tode nahm sein Bruder den
*) Der Weg ging durch Süddeutschland, die Donau entlang durch Angarn,
Bulgarien, Konstantinopel, Kleinasien und Syrien.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Rudolf_von_Schwaben Rudolf Heinrich Heinrich Peter_von_Amiens Gottfried_von
Bouillon Gottfried
Hrsg.: Jungmann, Ludwig, Kipphan, K., Eisinger, K., Reinfurth, Thomas
Auflagennummer (WdK): 15
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
149
Anfang an fest; es steht fest, ab er zu Glück oder Unglück bestimmt ist. Daher kann der Mensch
nichts besseres tun, als sich in das unabwendbare Schicksal ergeben. Der Weisung des Propheten
folgend, verbreiteten die Araber die neue 'Lehre mit Feuer und Schwert. Die gute Verkehrs-
lage Arabiens kam ihnen dabei zustatten. Nach Europa, uach Afrika, nach Kleinasien, nach
Indien trugen sie den Islam.
In Arabien liegen die heiligen Stätten der Mohammedaner; in Mekka
ist die Geburtsstätte des Propheten, in Medina sein Grab. Diese beiden Städte
sind das Ziel zahlreicher Wallfahrten. Zeder Moslim sollte einmal im Leben
hier geweilt haben.
Der Westrand Arabiens steht unter türkischer Herrschaft. Am Ausgang
des Roten Meeres in den Indischen Ozean haben die Engländer sich festgesetzt.
Aden, der englische Hafen, ist stark befestigt und beherrscht Bab-el-Mandeb,
die Tränenstraße, und dadurch den ganzen Verkehr des Roten Meeres. Ver-
gleiche Aden mit Gibraltar nach Lage und Bedeutung!
Syrien und Palästina.
Das Land. Zwischen dem Ostrand des Mittelmeeres und der arabischen
Hochebene liegt Syrien. Parallel mit der Küste durchzieht eine tiefe Senke
das Land. Die Senkung wird nach Süden durch den Jordan entwässert, der
ins Tote Meer mündet. Das Tote Meer liegt 400 m unter dem Meeresspiegel
(Kaspisee); der große Salzgehalt des Toten Meeres tätet jedes Pflanzen- und
Tierleben; nur Schilf und Salzpflanzen gedeihen hier; öde und trostlos liegt
der Salzsee in der wüstenartigen Landschaft.
Den Norden Syriens durchziehen zwei Gebirge, der Libanon und der
Antilibanon. Der höhere Westrand Syriens empfängt die Mittelmeerregen;
mächtige Urwälder bedecken daher den Libanon, während der östliche Antilibanon
kahl dasteht.
Die Leute. Am Fuße des Libanon wohnten im Altertum die Phönizier,
die einen ausgedehnten Handel trieben und mehrere Häfen besaßen. Heute ist
Beirut der Haupthafen des Landes. Von Beirut führt eine Eisenbahn über
den Libanon nach Damaskus, der blühenden Oasenstadt ant Wüstenrand.
Zwischen dein Mittelmeer und deut Jordan liegt Palästina, das Land,
das einst von Milch und Honig floß. Palästina ist das Land der Biblischen
Geschichte. Unter türkischer Herrschaft ist das vielgepriesene Gelobte Land aber
zerfallen und heruntergekommen.
Zwei große Religionen haben ihren Ursprung in Palästina: das Juden-
tum und das Christentum. Jerusalem, die Hauptstadt des Landes, wird zur
Osterzeit von zahlreichen christlichen Pilgern besucht. Jerusalem ist daher durch
eiue Eisenbahn mit dem Hafen Jaffa (Joppe) verbunden.
Durch jüdische Zuwanderung wächst die Einwohnerzahl Palästinas.
3eige auf der Karte die Stätten vom Leben Jesus! Verfolge die Wüstenwanderung
der Juden!
Kleinasien.
Das Land. Welche Meere begrenzen Kleinasien? Wie ist Kleinasien mit
Europa verbuuden? Wege nach Europa!
Gebirgszüge durchfurchen das Land von Osten nach Westen. Sie bilden
eine zerklüftete, inselreiche Westküste. Im Süden und Norden streichen die
Gebirge als schwer überwindbare Mauern in der Küstenrichtung.
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Extrahierte Personennamen: Palästina Palästinas
Extrahierte Ortsnamen: Arabiens Europa Afrika Kleinasien Indien Mekka Medina Moslim Arabiens Syrien Syriens Syriens Altertum Beirut Damaskus Palästina Jerusalem Jaffa Joppe Kleinasien Kleinasien Kleinasien Europa Europa Westen
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223
Zum Nachdenken und Üben. 1. Gib an, ob deine Heimat zu den genannten Be-
sitzungen des zähringischen Hauses gehörte! 2. Welche Burgen in deinem Heimatsbezirk waren
einst Eigentum und Wohnsitz der Zähringer? 3. Zeichne den Teil Badens, in dem die
Besitzungen der Herzoge und Markgrafen von Baden lagen, in dein Realienheft, und trage
die Hauptorte mit den Burgen ein! 4. Welche dieser Burgen sind noch jetzt bewohnt?
27. Die Kreuzzüge. 1096—1248.
1. Veranlassung. Schon seit den ersten Zeiten des Christentums zogen
viele Pilger nach dem Heiligen Lande, um an den Orten, wo einst der Heiland
lehrte, litt und starb, ihre Andacht zu verrichten. Solange die Araber die Herren
Palästinas waren, hatten sie die Wallfahrten nicht gehindert, manchmal sogar
gefördert. Als aber um das Zahr 1000 die Türken die Herrschaft daselbst
gewannen, wurden die heiligen Orte entweiht, die Wallfahrer geplündert und
mißhandelt. Bei der Nachricht von dieser Notlage der Christen entstand im Abend-
land der Gedanke, das Heilige Land den Ungläubigen zu entreißen. Die Päpste
waren dieser Stimmung günstig und stellten sich an die Spitze der Bewegung.
Auf der Kirchenversammlung zu Clermont in Mittelfrankreich forderte
Papst Urban Ii. in einer begeisterten Rede die Gläubigen auf, die Waffen zum
heiligen Krieg gegen die Türken zu ergreifen. Auf seine Rede erscholl der tausend-
stimmige Ruf: „Gott will es!", und alle waren bereit, für die heilige Sache zu
kämpfen. Gleichzeitig zog der Einsiedler Peter von Amiens von Ort zu Ort
und schilderte die Mißhandlungen der Christen im Heiligen Lande, die er selbst
mit angesehen und erfahren hatte. Eine gewaltige Bewegung erfaßte besonders
Frankreich und einen Teil Deutschlands: „Gatten schieden von Gatten, Eltern
von Kindern, Mönche verließen die Klöster, kein Name, kein Alter wollte aus-
geschlossen sein."
2. Der erste Kreuzzug. Fm Sommer 1096 setzte sich der erste Kreuzzug,
aus ^/2 Million Streitern bestehend, in Bewegung. Gottfried von Beulen
(Bouillon), Herzog von Lothringen, war der Führer. Die Kreuzfahrer wählten teils
den Land-, teils den Wasserweg. „Kaum faßte die Landstraße und die angrenzende
Flur die Heerscharen, kaum das Bett der Donau die Menge der Schiffe. Kein
Markt war groß genug für ihren Bedarf an Lebensmitteln, kaum ein Feld weit
genug für ihr Lager. Deshalb fing zahlloses Volk nach kurzem an zu hungern."
Bei Konstantinopel setzten die Kreuzfahrer nach Asien über. Als das Heer nach
drei Fahren unter großen Gefahren und Entbehrungen vor Ferusalem ankam,
war es bis auf den zehnten Teil zusammengeschmolzen. Beim Anblick der heiligen
Stadt warfen sich die Kreuzfahrer auf die Kniee und küßten unter Freudentränen
den Boden. Die Stadt wurde nach einer fünfwöchentlichen Belagerung erstürmt
und Gottfried zum König von Ferusalem erwählt; aber der fromme Held wollte
keine Königskrone tragen, wo der Heiland eine Dornenkrone getragen hatte.
Er nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes". Nach seinem Tode nahm
sein Bruder den Titel eines Königs von Ferusalem an. Das neue Königreich
hatte fortwährend gegen die Türken zu kämpfen. Deshalb wurden noch sechs
Kreuzzüge unternommen (1096—1248). Trotzdem gingen nach und nach alle
christlichen Besitzungen im Heiligen Lande wieder an die Türken verloren.
3. Folgen, a) Für das gesellschaftliche Leben. Sechs Millionen
Christen hatten ihr Leben für die Eroberung des Heiligen Landes dahingegeben,
ganze Geschlechter, namentlich aus dem Ritterstande, waren dadurch ausgestorben..
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TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Urban Peter_von_Amiens Gottfried Gottfried
Extrahierte Ortsnamen: Badens Baden Clermont Frankreich Deutschlands Lothringen Donau Konstantinopel Asien