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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Vaterländische Geschichte - S. 28

1909 - Nürnberg : Korn
28 — Proben, am häufigsten wurden die Feuer- und Wasserproben angewendet. Wer die Feuerprobe zu machen hatte, mußte mit bloßen Füßen über glühende Pflugschare gehen oder durch ein Feuer schreiten. Wurde er dabei verwundet, so galt er für schuldig. Die Probe mit heißem Wasser bestand darin, daß man die Hand in siedendes Wasser stccfte. (Statt dessen wurde manchmal auch Ol genommen. Bei der Kaltwasserprobe wurde jemand an Händen und Füßen gebunden und ins Wasser geworfen. Sank er unter, so war er unschuldig und wurde rasch wieder herausgezogen. Oft mußten sich auch die beiden Streitenden mit ausgestreckten Armen an ein Kreuz stellen. Wer die Arme am längsten wagrecht halten konnte, hatte recht. Stand ein Mensch im Verdacht, einen anderen ermordet zu haben, so wurde er an dessen Leiche geführt und mußte mit seinen Fingern die Wunden berühren. Fingen diese an zu bluten, so wurde er für den Mörder gehalten. Auch den Zweikampf vor Gericht gab es. Die Gegner gingen aufeinander los, und der Kampf endete oft erst mit dem Tode des einen. Ein solcher Streit ist aber unrecht und töricht, weil fast immer der Stärkste und Gewandteste siegt und beinahe nie der Schwache, wenn auch Gerechte. Es war damals eine seltsame Zeit, die allerlei Merkwürdigkeiten hervorbrachte. Kriege und Fehden hatten einen wilden, unbändigen Geist erzeugt, der die Gewalt an Stelle des Rechtes sehte — es war die Zeit des Faustrechtes. Biele Ritter plünderten die reisenden Kaufleute aus und schleppten den Raub in ihre uneinnehmbaren Felsennester. Vergebens erließ der Kaiser Gesetze, vergebens predigte man in den Kirchen. Niemand konnte dem Unfug steuern. Zu jener Zeit begann im Abendlande eine mächtige Bewegung, welche die prüfenden Blicke von den heimischen Verhältnissen weglenkte. Die Sehnsucht nach dem Lande, wo Jesus lebte und litt, trieb schou ttor langer Zeit viele Christen dazu, Palästina zu besuchen. Insbesondere war das Grab (Shri)ti zu Jerusalem ein steter Anziehungspunkt. So lange die Araber Herren im Lande Kanaan waren, konnten die Pilger dort ungestört überall weilen; als es aber die Türken in Besitz nahmen, wurden die Wallfahrer oft mißhandelt, ja sogar getötet. Ein Franzose, Peter von Amiens, hatte solche Greuel mit angesehen. Voll Entrüstung kehrte er in das Abendland zurück, erzählte von den Leiden der Christen und predigte gegen die Türken. Er hätte wohl wenig erreicht, wenn nicht ein Mächtigerer hinter ihm gestanden wäre — der Papst. Auf einer Kirchenversammlung zu Clermout in Frankreich predigte dieser selbst voll flammender Begeisterung einen heiligen Krieg gegen die Feinde der Christenheit und tau)ende seiner Zuhörer ließen sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter heften, als gemeinsames Zeichen, daß sie Jerusalem erobern wollten. Bon diesem Kreuz haben die Züge ins hl. Land den Namen

4. Grundriß der Weltgeschichte - S. 115

1885 - Nürnberg : Korn
2. Periode, 843—1273. I. Deutschland und Italien. U5 nicht zum Frieden. Zwar ein neuer Gegenkönig Hermann von Salm-Luxemburg (j 1088) konnte sich nicht lange halten. Aber nun empörten sich Heinrichs Iv. Söhne; zuerst der ältere, Konrad, den die päpstliche Partei gegen seinen Vater aufreizte. Konrad wurde der Nachfolge für unwürdig erklärt (1098). Jetzt ließ sich auch der jüngere Sohn Heinrich zur Empörung gegen den Vater verleiten, ja der herrschsüchtige und gefühllose Sohn zwang ihn zur Abdankung. Der Kaiser entkam aus der Haft. Schon rüstete er sich mit Hilfe der rheinischen Städte zum Kriege wider den Sohn, da starb der unglückliche Kaiser gramgebeugt bei seinem Freunde, dem Bischöfe zu Lüttich (1106). Erst fünf Jahre nachher, als der Bann gelöst war, durfte seine Leiche aus einer nngeweihten Kapelle in die Kaisergruft zu Speier gebracht werden. 7. Heinrich V. (1106—1125) erneuerte den Investitur-streit. Er nahm den Papst Paschalis Ii. nebst mehreren Kardinälen in der Peterskirche in Rom gefangen und zwang ihn zur Kaiserkröuuug. Der Juvestiturstreit wurde erst beendet durch das mit Papst Kal ixt Ii. abgeschlossene Wormser Konkordat (1122). Hier wurde bestimmt: die Wahl der Bischöfe mtd_ Äbte solle frei vor sich gehen, jedoch in Gegenwart des Kaisers oder seiner Abgeordneten; der Papst solle bei der Weihe mit Ring und Stab als den Zeichen der geistlichen Macht, der Kaiser aber vor der Weihe mit dem Scepter als dem Zeichen der weltlichen Rechte belehnen. — Mit Heinrich V. erlosch der salische Mannesstamm. Heinrichs Erbländer kamen an seine Schwestersöhne: Konrad und Friedrich von Hohenstaufen. B. Bis zum Ende der Kreuzzüge. §61. a. Die Kreuzzüge, 1096—1270. 1. Erster Kreuzzug (1096—1099). Gegen Ende des elften Jahrhunderts begann die unter dem Namen „Kreuzzüge" bekannte Völkerbewegung, für welche sich bald die ganze abendländische Christenheit begeisterte. Schon in der ersten Zeit der christlichen Kirche, besonders aber seit Konstantin d. Gr., dessen Mutter Helena die heil. Grabeskirche erbaute, wallsahrteteu viele Christen ins heil. Land. Auch noch nach der Eroberung Palästinas durch die Araber (637) dauerten diese Wallfahrten, die nun für ein verdienstvolles Werk galten, ungestört fort. Als aber die Seldschuckeu, ein zum Islam bekehrter türkischer Volksstamm, im elften Jahrhundert Syrien und Palästina er-

5. Grundriß der Weltgeschichte - S. 98

1885 - Nürnberg : Korn
98 § 53. Alte Geschichte, 476 — 1517 n. Chr. 153. Ii. Mohammed und das Kalifat. A. Stiftung des Mohammedanismus. 1. Arabien, die große südwestliche Halbinsel Asiens, teilt man in das peträische (steinige) im Nw. mit den Städten Medina und Mekka, das glückliche (Jemen) im S. und das wüste Arabien im O. Die Bewohner, semitischer Abstammung, im Orient Araber (Abendländer), in Europa auch Saracenen (Morgenländer) genannt, führen zum größten Teil ein Nomadenleben und streifen als Beduinen, Söhne der Wüste, unter Stammältesten (Emirn und Scheiks) umher. In den Städten am arabischen und persischen Meerbusen blühte jedoch schon frühzeitig auch mauchfache Kultur, besonders Handel nach Indien, Persien und Ägypten. Die Kaaba, ein angeblich von Jsmael, Abrahams Sohn, dem Stammvater der Araber, gegründetes, würfelähnliches Gebäude in Mekka mit einem schwarzen Meteorstein, ist das gemeinsame Heiligtum für einen Teil der Stämme. Auch der Sabäismus (Gestirndienst) und die Lehre Zoroasters, sowie das Judentum und das Christentum waren in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt in Arabien verbreitet. 2. Die durch Verschiedenheit der Gottesverehrnng feindlich getrennten Stämme, ja alle Völker der Erde zu einem Glauben 571 zu vereinigen, dazu wähnte sich Mohammed (571—632) bett. Chr. rufen. Er war (571) zu Mekka geboren ans dem Stamme Moham- Kurei sch, welchem der Schutz der Kaaba anvertraut war. Nach größeren Reisen in Syrien und Palästina widmete er sich einem beschaulichen Leben und trat im Jahre 611 als gottgesandter Prophet auf. „Es ist nur ein Gott (Allah) und Mohammed ist sein Prophet", lautet der wichtigste Satz seiner aus heidnischen, jüdischen und christlichen Bestandteilen zusammengesetzten neuen Lehre, des Islam (b. H. unbedingte Ergebung in das unabänderliche Schicksal). Er verlangte von den Gläubigen (den Moslemim) Ausbreitung des Islam, selbst durch Feuer und Schwert, und verhieß dafür den im Kampfe Gefallenen ein Paradies voll sinnlicher Freuden. Aus Mekka von seinen eigenen Stammesgenossen vertrieben, floh Mohammed nach Medina. Von dieser Flucht (Hedschra; 622 n. Chr.) datieren die Mohammedaner die Stiftung ihrer Religion und ihre Zeitrechnung. In Medina wurde Mohammed als König und Prophet verehrt; er eroberte von da aus

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 84

1890 - Leipzig : Reichardt
84 555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches. Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2). Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774). 622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra). Begrndung des Islam. Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^). 622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert. 711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez de la Frontera. Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren 1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. , 2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift. 3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger. *) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.

7. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 32

1877 - Nürnberg : Korn
fdjtten, welche daselbst die Kaaba, den heiligen Tempel der Araber, beaufsichtigten, waren ihm seind. Da floh er von Mekka nach Medina, wo er freundlich aufgenommen wurde. Diese Flucht, Hedschra, geschah 622 und galt später als Anfang der muhamedanischen Zeitrechnung. Muhamed sammelte sich Streiter und eroberte Mekka. Dann unterwarf er ganz Arabien; selbst auswärtige Fürsten schlossen sich ihm an. Er starb 632 und erreichte ein Alter von 61 Jahren. Der weise Abu Bekr, der Schwiegervater Muha-meds, ließ dessen Lehren niederschreiben. Sie heißen Koran, d. i. Schrift; der Glaube Muhameds heißt Islam (Ergebung); seine Anhänger werden Muslim (Gläubige) genannt. Ihr heiliger Wochentag ist der Freitag. Nach Mekka oder Medina muß jeder Muhamedaner wenigstens einmal in seinem Leben wallfahrten. 3. Die Nachfolger Muhameds, Kalifen genannt, breiteten ihre Herrschaft immer weiter aus. Omar eroberte Syrien und Palästina und hielt seinen Einzug in Jerusalem; er unterwarf auch einen Theil von Persien, die Städte Phöniziens und Aegypten. Unter Ali begannen Streitigkeiten um die Nachfolge und um den Glauben. Seine Anhänger, Schiiten genannt, hielten sich allein an den Koran, dem sie freie Auslegung widmeten. Dagegen hielten die Sunniten dieueber-lieferungen für gleich wichtig mit dem Koran und bekämpften die Schiiten. So entstanden bei den Muhamedanern zwei Religionsparteien, die sich wieder in verschiedene Sekten spalteten. Die Araber ließen sich um 700 in Spanien nieder und wurden dadurch für die europäischen Völker von großer Bedeutung. Sie förderten die Wissenschaften, besonders die Naturkunde, und errichteten Bauwerke, deren Ruinen noch heute bewundert werden. Unter Harun al Raschid (800) wurde Bagdad am Tigris so glänzend und prächtig, daß die arabischen Märchen noch lange davon zu erzählen wußten. Die Araber kamen später unter die Herrschaft der Türken (Osmanen), die ebenfalls Muhamedaner sind.

8. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 31

1877 - Nürnberg : Korn
- 31 — bürg und Passau; in Franken: Würzburg und Eichstädt. Ebenso glücklich war Bonisacius in Hessen, wo er ein Denkmal des deutschen Heidenthums, die Göttereiche bei Geismar, fällte, und die berühmten Klöster Fulda und Hersfeld stiftete. Auch nach Thüringen erstreckte sich seine Thätigkeit. Als Bonisacius wieder nach Rom ging (723), weihte ihn der Papst zum Bischof; seitdem war der demüthige Missionar zugleich der gewaltige Kirchenfürst Deutschlands. Er vertrat hier die römische Ordnung und regierte von Mainz aus die ganze deutsche Kirche. Als er aber, schon 74 Jahre alt, nochmals nach Friesland ging, um dort zu predigen, ward er bei Dokkum erschlagen. So endete Bonisacius, der Apostel der Deutscheu. Am längsten unter allen deutschen Völkern widerstanden die Sachsen dem Christenthum. Ihre Bekehrung hiezu erfolgte erst, als sie von dem Frankenkönige Karl in 30 jährigem Kampfe besiegt wurden. 15. Muhamed — 632. 1. Muhamed oder Mohammed, d. H. der Vielgepriesene, verkündigte den Arabern eine neue Religion, deren Grundsätze folgende sind: Es ist ein Gott, der seinen Willen öfters geoffenbart hat, zuerst durch Adam und Noah, dann durch Moses, später durch Jesus, endlich durch Muhamed. Gottes Rathschluß ist unwandelbar; alle Geschicke der Menschen sind vorausbestimmt. Die Seele des Menschen ist unsterblich. Der Gerechte kommt in den Himmel, der Gottlose in die Hölle. Die Sittenlehre verlangt strenge Enthaltsamkeit von geistigen Getränken, große Reinlichkeit, Mildthätigkeit und Wahrhaftigkeit. Tägliche Gebete müssen genan verrichtet werden; auch sind Fasttage und Wallfahrten geboten. Kämpfe um Ausbreitung des Glaubens gelten als besonders verdienstlich. 2. Muhamed fand bald Anhänger, besonders unter den Pilgern, die nach Mekka zogen. Aber die Kurei-

9. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 33

1914 - Nürnberg : Korn
33 32. Mohammed. (622 n. Chr.) Während die Verbreitung des Christentum- im Abendland« einen gesegneten Fortgang nahm und das Licht des Evangelium- sich immer weiter verbreitete, erhob sich unvermutet ein arger Feind gegen die Kirche Gottes, die stets auf Erden eine streitende ist. In Arabien trat zu Anfang des siebenten Jahrhunderts ein durch viele Reisen gebildeter Kaufmann auf, mit Namen Moham- med, und gab sich für einen göttlichen Gesandten aus, gleich den Patriarchen und Propheten, gleich Christo und seinen Aposteln. Er wollte die Völkerschaften seines weiten Vaterlandes vereinigen, sein Volk zum herrschenden machen und erwählte dazu als Mittel die Verkündigung eines neuen Glaubens, der ein Gemisch von Heidentum, Judentum und von einem irrgläubigen, verzerrten Christentum war. „Es ist nur ein Gott (Allah) und Mohammed ist sein Prophet!" Das war die Grundlehre seiner Verkündigung, des Islam. Er leugnete die Dreieinigkeit Gottes, behauptete ein unabwendbares Schicksal, schilderte den Himmel voll von sinn- lichen Freuden, verordnete wiederholte tägliche Gebete und Reini- gungen, die Enthaltung vom Genuß des Weines, Blutes und Schweinefleisches u. s. w. Besonders verpflichtete er die Seinen zum fortgesetzten Kampfe gegen die Ungläubigen mit unbedingter Hingebung auf Leben und Tod. Das Buch, in welchem seine Lehren zusammengetragen sind, heißt der Koran. Mit seinen ersten Anhängern warf er sich, um nur die Mittel zu seinen ferneren Unternehmungen zu erhalten, auf die Karawanen, plünderte die- selben und bereicherte mit der Beute seine Gesellen, so daß sich bald die Zahl seiner Soldaten vergrößerte. Zwar wurde er ge- zwungen von feinem Wohnorte Mekka nach der Stadt Medina zu fliehen; aber er kehrte gar bald mit Verstärkung zurück, er- oberte Mekka und legte so den Grund zu seiner Herrschaft, wes- halb denn auch noch heute die Moslims (Bekenner des Islam: Türken, Perser und Araber) ihre Jahre von der Flucht ihres Propheten (622 nach Christo) zählen. Medina wurde der Sitz seiner Religion; dort ward die erste Moschee (Bethaus) erbaut. In Medina starb Mohammed, 63 Jahre alt, an den Folgen des Giftes, welche- chm seine Frau beigebracht hatte, um zu erproben, ob er wirklich ein göttlicher Gesandter sei. Bei seinem Tode im Jahre 632 war Mohammed der geistliche und weltliche Herr eines Reiches, das sich über ganz Arabien ausdehnte und den Nachbarländern bereits gefährlich wurde. L-sebuch für Mittel- und Obernaffen. 3

10. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 34

1914 - Nürnberg : Korn
34 Seine Nachfolger in der doppelten Würde hießen Kalifen und stammten aus seiner Familie. Ihres Propheten und Vorgängers kriegerischer Geist und seine fromme Wut vererbte sich auf sie; der Krieg wurde auch ihr Element und sie pflanzten den Halbmond, das Zeichen ihrer Herrschaft, gar bald in Syrien, Palästina und Ägypten auf — in Provinzen, die sie, eine nach der andern, dem morgenländischen Kaisertum entrissen. Im Jahre 651 er- oberten sie Persien und 707 fügten sie dem Kalifate, so hieß ihr Reich, das ganze nördliche Afrika hinzu. Sie verwüsteten alles mit Feuer und Schwert, unterdrückten überall mit roher Gewalt den christlichen Glauben, indem sie jene, welche nicht Moslems wurden, zu Sklaven machten, die christlichen Kirchen zerstörten und zahlreiche Bischofssitze gänzlich auflösten. Von Afrika setzten sie über die Meerenge, der sie von einem ihrer Anführer den Namen Gibraltar gaben; sie unterwarfen Spanien bis auf die nördlichen Gebirge, die noch allein den wesigotischen Herrschern übrig blieben, und drangen bis ins südwestliche Frankreich ein. Da aber ertönte das Wort des Herrn der Kirche: Bis hierher und nicht weiter! Karl Martell (der Vater Pipins des Kurzen, der Groß- vater Karls des Großen) ries gegen die andringenden Araber das ganze Frankreich unter die Waffen, vereinigte mit seinen Scharen den Heerbann der Thüringer, Schwaben, Niederländer und Longo- barden, die alle für das Kreuz und gegen den Halbmond die Waffen ergriffen hatten, und zog dem Feinde unerschrocken ent- gegen. Bei Tours in Westfranken kam es zur Schlacht. Karl schlug wie ein eherner Hammer auf die Köpfe der Ungläubigen. Sie erlitten ihre erste, aber eine furchtbare Niederlage von den Christen; denn 300000 Mohammedaner bedeckten das große Leichenfeld. Die geringen Überreste ihres Heeres flüchteten über die Pyrenäen, erlitten hier durch die christlichen Westgoten noch arge Verluste und kehrten nie wieder zu einem neuen Angriff zurück. So ward Europa und die christliche Kirche im Abend- lande gerettet. Im Osten hatte sich ein wildes Gebirgsvolk, die Türken, mit den Arabern verbunden und ihren Glauben angenommen. Als später die Macht der Araber abnahm, fing die der Türken an zu wachsen. Sie führten beständige Kriege mit dem morgen- ländischen Kaisertum, bis sie im Jahre 1453 gar die Hauptstadt Konstantinopel einnahmen und damit dem ganzen Reich ein Ende Machten. Haeste^,
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