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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 132

1865 - Eisleben : Reichardt
132 übrig.g) Gustav Adolph gelobt, das Schicksal Magde- burgs au Tilly zu rächen. Dieser bedrängte nun den Kurfürsten von Sachsen, der sich jetzt uothgedrungeu mit Gustav Adolph verbindet. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von ■ Gustav Sep. Adolph geschlagen. Gegen Tilly's Rath wurde die Schlacht von Pappen- heim eröffnet. 6- Zwar wichen die Sachsen den Kaiser- lichen, desto tapferer die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Nun nahmen die Sachsen Prag, und Gustav Adolph zog siegreich durch Franken bis an den Rhein, dann gegen Baiern. 1632 Tilly fällt am Lech^gegen Gustav Adolph. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang G. A. den lieber - gang über den Lech und zog in München ein. Nun wandte sich Ferdinand Ii. wieder an Wallenstein, der nach langem Bitten den Oberbefehl übernahm; doch forderte er zur Belohnung ein östreichisches Erbland, sowie die Oberlehnsherrlichkeit über die zu erobernden Länder. Schnell wirbt er 40000 Mann, vertreibt die Sachsen aus Böhmen und bezieht dann Gustav Adolph gegenüber ein befestigtes Lager bei Nürnberg. Der Versuch, es zu er- stürmen, mislingt, und Gustav Adolph folgt dem nach Sachsen ziehenden Wallenstein. 1632 Schlacht bei Lützen. Gustav Adolph fällt. 16. Nov. Wegen dichten Nebels beginnt die L-chlacht erst gegen Mit- tag. Anfangs wirft G. A. Wallenstein, dann Pappenheim die Schweden. Nun stellt sich G. A. selbst an die Spitze eines Regiments, geräth zu nah an die kaiserlichen Reiter. Zwei Schüsse strecken ihn nieder, die Reiter über ihn hin- weg. Die Schweden unter Bernhard von Weimar siegen. P a p p e n h e i m fällt. ' Wallenstein nach Böhmen, nimmt gegen den Kaiser eine verdächtige Haltung an. 1) An die Spitze der Kriegsführung trat der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna und Bernhard von Weimar, die sich leider mit den Franzosen (Kardinal Richelieu, der g) Pappeuheim meldet an den Kaiser, seit Troja's und Jerusalems Eroberung sei keine große Victoria erfahren und erhöret worden. h) Feldgeschrei der Kaiserlichen: ,^esus Maria!" Der Protestanten: „Gott mit uns!" i) So ließ er (1633) Regensburg durch Bernhard von Weimar ero- bern und Baiern verheeren.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 136

1865 - Eisleben : Reichardt
136 (1672—1678) Zweiter Raubkrieg Ludwigs Xiv. Gegen Holland gerichtet, dessen Statthalter Wilhelm Iii. v on Oranten war. Hollands Bundesgenossen: Oest- reich, Spanien, Brandenburg, später auch das deutsche Reich, t) Auf Ludwigs -Leite stand England und Schwe- den. Letzteres reizt er zu einem Einfall in Branden- burg;^ jedoch 1675 Schlacht bei Febrbellin. Des Kurfürsten schnelles Erscheinen mit 5600 Reitern und ^000 Mann Fnßvolk (auf Wagen). Er überfällt die Schweden bei Rathenow und schlägt sie am 18. Juni bei Fehrbellin. (Landgraf Friedrich von Hessen-Hom- burg, Derfflinger, Froben's Aufopferung.) Darauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pom- mern ^selbst an, erobert 1677stettinv), <678rügen und Stralsund. Im folgenden Jahre Einfall der Lchweden in Preußen. Der Kurfürst setzt über das gefrorne Hass und jagt sie aus dem Lande. Trotzdem muß er, von seinen Bundesgenossen, nament- lich vom Kaiser Leopolde) verlassen und von Frankreich bedroht, im Frieden von St. Germain 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben. 1678 Friede zu Nimwegen. Ludwig gewann in demselben die Franche-Comte, x) Lothringen und >2 niederländische Grenzplätze, auch Freiburg im Breisgau. 1681 Ludwig raubt Straßburgzh und andere Städte mitten im Frieden. Durch die sogen. Reuni o nskämmern ließ Ludwig un- tersuchen, welche Gebiete früher zu den ihm zugefallenen Städten gehört hatten. Hierauf gründete er sein Raub- system. Der von den Ungarn und den mit denselben verbündeten Türken bedrängte Kaiser konnte nichts dage- gen thun. t) Leopold 1. stand anfangs mit Frankreich in geheimem Bündnisse und suchte die Bewegungen des großen Kurfürsten (am Rhein) zu lähmen. u) Greuliche Verwüstung. Die Bauern wehren sich. Welche Inschrift trugen ihre Fahnen? , v) Karrikatur von Derfflinger am Kirchthurm. w) Dessen Benehmen bei der schlesischen Erbschaft. Statt derselben der Kreis Schwibus, welcher unter Friedrich auch wieder an Oest- reich zurücksällt. x) Spanisch, aber zum deutschen Reiche gehörig. Hauptstadt Besan<.on am Doubs. y) Verrätherei des Bischofs Grafen v. Fürstenberg.

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 133

1865 - Eisleben : Reichardt
— 133 — allmächtige Minister Ludwigs Xiii.) in ein Bündniß ein- ließen. Deutschland schrecklich verheert, besonders durch die Schweden, die nach einander von Horn, Bauer, Tor- stens on und Wrangel geführt wurden. 1634 Wollenstem auf kaiserlichen Befehl in Eger er- mordet. Schlacht bei Nördlingen. Hier siegten des Kaisers Sohn Ferdinand und Gal- . las über Bernhard von Weimar und Horn. Letzterer gefangen. Nun Schwaben und Franken verwüstet. 1635 Friede zu Prag. Dieser Separatfriede wurde zunächst zwischen dem Kaiser und Sachsen geschlossen, aber auch Georg Wilhelm von Brandenburg trat demselben bei. ' Jetzt die furchtbarste Verheerung Norddentschlands k) durch die Schweden, welche Pommern eingenommen hatten. Dazu noch die Pest. 1637-1657 Kaiser Ferdinand Iii. (1640—1645) Die Franzosen in Süddeutschland. Elsaß erobert. Bernhard von Weimar hatte sich im südwestlichen Deutschland festgesetzt l), und Richelieu hatte ihm den Elsaß versprochen. Doch 1639 plötzlicher Tod Bernhards. Frankreich nimmt den Elsaß für sich und dringt unter Cond^ und Tu renne in Süddeutsch- land ein. Die Schweden nnterdeß ebenfalls siegreich. Zuletzt drang General Königs mark in Böhmen ein und hatte schon einen Theil von Prag erobert. Da endlich 164b! Friede zu Osnabrück und Münster, m) (Westphä- li scher Friede.) Den Protestanten wurde der angsbarger Religions- friede bestätigt. Der geistliche Vorbehalt fiel weg, und auch die Reformirten wurden in diesen Frieden mit eingeschlossen. Frankreich erhielt den Elsaß mit Ausnahme der freien Reichsstädte, z. B. Straßburgs. Schweden be- kam Vorpommern mit Rügen, ferner Wismar, Bremen und Verden. Brandenburg erhielt Hin- k) Besonders Brandenburgs. 1636 Bauers Sieg bei Wittstoü. l) 1638 schlug er das ligistische Heer unter Jan von Werth bei Rheinselden. ' , w) In Münster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem deutschen Reiche verhandelt.

6. Vaterländische Geschichte - S. 84

1909 - Nürnberg : Korn
84 — er ausgleichen zu können. Er ließ in Mannheim den Eintrachtstempel erbauen, der für alle drei Konfessionen zu gottesdienstlichen Zwecken bestimmt war. Bald aber kam durch deu Franzosenkönig Ludwig Xiv. neues schweres Unheil über die Pfalz. Der Beherrscher Frankreichs wünschte seinen Namen mit Kriegsruhm zu verherrlichen und sein Reich zu vergrößern; dazu war ihm kein Mittel zu niedrig. In der ungerechtesten Weise fielen die Franzosen in der Pfalz ein und verwüsteten dieselbe schrecklich. Weder der schwache Kaiser, noch Karl Ludwig konnten den Mordbrennern Einhalt tun. Vergeblich forderte der empörte Kurfürst den französischen Feldherrn Turenne (spr. Türenn) zum Zweikampfe heraus. Derselbe ließ sich darauf nicht ein und fuhr fort, das Land zu verheeren. Auf freiem Felde unweit seines Schlosses Heidelberg starb Karl Ludwig; Gram und Schmerz hatten ihn tief gebeugt. Bald darnach errichtete der König der Franzosen Gerichtshöfe, die zu untersuchen hatten, welche Gebiete angeblich ehemals zu Frankreich gehört hatten. War ein solches Gebiet gefunden, so ließ er es mitten im Frieden besetzen und nahm es weg. Das geschah neben vielen anderen Orten auch der Stadt Straßurg (1681). Der vorige Kurfürst der Pfalz hinterließ einen einzigen kränkelnden Sohn Karl, welcher bloß fünf Jahre regierte und dann starb. Mit ihm erlosch der eine Zweig Simmern und die Kurwürde samt dem Land kam an Pfalz-Neuburg. Unterdessen war wieber ein Wittelsbacher Fürst auf den schwebischen Thron gekommen. Ein Sprößling der Linie Zweibrücken hatte eine Stiefschwester des berühmten Schwebenkönigs Gustav Abolf geheiratet. Der Sohn jenes Wittelsbachers würde baburch als Karl X. .König der Schweden. Er war ein kräftiger Herrscher, vor dem der Norben Europas zitterte. Noch zwei weitere Wittelsbacher, Sohn und Enkel Karls X. folgten ein-anber in der Regierung: Karl Xi. und Karl Xii. Letzterer war ein Helb und Eisenkopf, der die ganze Welt in Staunen setzte. Als Jüngling zog er die Waffen gegen die Dänen und dann gegen die Russen. In dem großen Nordischen Krieg, der sich zur Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges abwickelte, eilte er, stets an der Spitze seiner Truppen von Sieg zu Sieg. Bei Narva schlug er eiu den Schweden zehnfach überlegenes russisches Heer. Selbst im Mißgeschicke entfloh ihm der Mut nicht. Allzufrüh fand er bei der Belagerung von Friedrichshall in Norwegen bnrch eine feinbliche Kugel aus der Festung, die ihn von rückwärts traf, den Tod. Er hat den Namen „Wittelsbach" im Norben zu Ruhm und Glanz gebracht. Iii. Kur für st eu aus der Neuburger Linie. Die Kurwürbe kam an den Zweig Neuburg der Zweibrückener Linie und zwar an Philipp Wilhelm. Der länbergierige König von Frankreich forderte für die Frau seines Bruders, welche eine Schwester des letzten

7. Vaterländische Geschichte - S. 100

1909 - Nürnberg : Korn
100 20. Maxrrrrmärr Ii. (1848-1864.) „Freiheit und Gesetzmäßigkeit." Wahlspruch Maximilians Ii. Mit dem Wahlspruche „Freiheit und Gesetzmäßigkeit" übernahm Maximilian I I. in schwerer Zeit die Regierung. (Sr war zu München im Jahre 1811 geboren. Als Jüngling besuchte er die Universitäten zu München, Berlin und Göttingen. Später machte er Reisen nach Italien, Griechenland, Frankreich und England. Besonders gerne weilte er im Gebirge. Die reine Luft der Alpen tat seinem Geist und Körper wohl und linderte seinen häufig auftretenden Kopfschmerz. Dem versöhnlichen Walten Maximilians als König und seinem ruhigen Ernste gelang es, sein Land vor inneren Verwicklungen zu bewahren. Nur in der Rheinpfalz kam. es zu Unruhen des Volkes, die durch bäuerisches und preußisches Militär unterdrückt wurden. Unter seiner Regierung begann die Lösung der Schleswig-Holsteinischen Frage. Schleswig und Holstein, diese beiden Herzogtümer im Norden Deutschlands, wünschten sich an das letztere anzuschließen, wurden aber von deu Dänen gezwungen, bei Dänemark zu bleiben. Wohl verteidigten sich die Schleswig-Holsteiner mutig und die Deutschen kamen ihnen zu Hilfe, auch die Bayern, welche sich besonders bei Erstürmung der Düppeler Schanzen hervortaten: aber trotz aller Erfolge mußten die stammverwandten Herzogtümer infolge der Einsprache anderer Großmächte den Dänen überlassen werden. Maximilian von Bayern weigerte sich standhast die Urkunde zu unterzeichnen, welche diese Bestimmung enthielt; denn ein solches Vorgehen schien ihm ein Unrecht zu sein. Die Bewohner von Schleswig-Holstein hatten nun schwer unter dem Drucke der dänischen Herrschaft zu leiden. 9lm Lebensabend Maximilians kam die Sache nochmals in Bewegung, um dann einen besseren Ausgang zu nehmen. Maximilian nahm so regen Anteil daran, daß er von Rom, wo er sich zu seiner Genesung aufhielt, nach München zurückeilte, um die Bestrebungen der deutschgesinnten Herzogtümer zu unterstützen. Er sollte aber die Einverleibung derselben in Deutschland nicht mehr erleben. Für Bayern war die 16-jährige Regierung Maximilians eine segensreiche, friedliche Zeit, in der des Volkes Wohlstand in ansehnlicher Weise wuchs. Eine Reihe wohltätiger Gesetze trug wesentlich dazu bei. Alle Gerichtsverhandlungen mußten nunmehr mündlich und öffentlich fein. Zur Aburteilung von Verbrechern wurden die Schwurgerichte neu geschaffen; die Rechtspflege wurde von der Verwaltung getrennt. Der Presse (den Zeitungen) wurden weitgehende Freiheiten gewährt. Die Abgeordneten wurden nicht mehr nach den einzelnen Ständen, sondern^frei^aus dem

8. Vaterländische Geschichte - S. 71

1909 - Nürnberg : Korn
jagt worden. Da stand der König Gustav Adolf von Schweden feinen bedrängten Glaubensgenossen bei (1630). Zn Breitenfeld unweit Leipzig stellte sich ihm Tillh entgegen. Aber der bisher noch nie besiegte bayerische Feldherr wurde geschlagen und mußte sich nach Bayern zurückziehen. Bei Rain au der Müuduug des Lech in die Douau suchte er den Schweden den Übergang über die Donau zu wehreu. Eine Kanonenkugel zerschmetterte ihm das Bein. Der berühmte Feldherr starb nach kurzer Frist in Ingolstadt, wohin man ihn gebracht hatte. Gustav Adolf wendete sich nun nach München und besetzte die Stadt, welche ihm so wohl gefiel, daß er wünschte, sie auf Rädern nach Schweden fahren zu können. Da München die ihm auferlegte hohe Brandschatzung uicht leisten konnte, wurden Geiseln mit fortgenommen, die erst nach Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehrten. Wallenstein war unterdessen von neuem mit der Bildung eines Heeres betraut worden. Bei Nürnberg stand es zum erstenmal und zwar in einem festen Lager Gustav Adolf gegenüber. Es kam zu keiner Feldschlacht und der Versuch des Schwedenkönigs das Lager zu stürmen mißlang. Die Schweden zogen deshalb nach Norden ab und Wallenstein folgte ihnen bedächtig. In der Ebene bei Lützen kam es endlich zur Entscheidungsschlacht. Die Schweden siegten; aber ihr König fiel mitten im Kampfe. Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück und blieb dort untätig. Dadurch geriet er in den Verdacht, mit den Schweden im geheimen Einverständnis zu sein und sogar uach der böhmischen Königskrone zu streben. Auf Betreiben eines kaiserlichen Obersten wurde er infolge dieses Verdachtes zu Eger ermordet. Trotzdem nun die bedeutendsten Heerführer tot waren, nahm der Krieg doch kein Ende. Die Schweden führten den Streit fort und auch die Franzosen mischten sich noch darein. Nach vielen Kämpfen erst kam es endlich zum Westfälischen Frieden, der nach langen Verhandlungen in beit Städteu Münster und Osnabrück geschlossen wurde. In religiöser Beziehung würde festgesetzt, daß Katholiken, Protestanten und Reformierte gleiche Rechte genießen sollen. Jeber Bekenner einer dieser brei Richtungen bürse seine Religion frei und öffentlich ausüben. Bayern behielt durch Friebeusbefchluß die Kurwürde und die Oberpfalz; die Rheinpfalz aber wurde mit einer neuerrichteteu Kurwürde, der achten, dem Sohne Friebrichs V. herausgegeben. Aber wie fah es in Bayern aus! Seuchen, Hunger und Schwert hatten furchtbar gewütet. Die Hälfte der Bevölkerung war umgekommen. Viele Dörfer waren in Schutthaufen verwaubelt, die Felder verwüstet, die Häuser leer, Räuber und Raubtiere machten die Gegenden unsicher. Es fehlte an Vieh und von Obstbäumen sah man kaum mehr eine Spur. Maximilian, der einzige Fürst Deutschlands, welcher den Dreißigjährigeil Krieg von Anfang bis zum Eude durchgemacht hatte, half, wo er konnte; aber es blieb ihm nur uoch wenig Zeit. Nach drei Jahren ging auch er

9. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 76

1890 - Nürnberg : Korn
76 § 71. Der dreißigjährige Krieg 1618—1648. Wallenstein. Gustav Adolf. den Augen, einer hohen, gebieterischen Stirne; sein Wort war kurz und streng befehlend. Wenn seine hohe Gestalt im Scharlachmantel und mit der roten Feder auf dem Hute durchs Lager schritt, befiel die Krieger ein wunderliches Granen. Das Volk hielt ihn für fest" und mit der Hölle verbündet. ' 1 Nachdem ihm der Kaiser die Stellung eines Oberfeldherrn gewährt hatte, brach er mit 50 000 Mann nach Norddeutschland auf und schlug 1626 den kühnen Grafen Mansfeld an der Dessauer Elbbrücke 1626. Als auch Tilly bei Lutter am Barenberge 1626 über Christian Iv. siegte, waren alle Feinde des Kaisers aus dem Felde geschlagen. 1628 Ferdinand verlieh nun auf dem Reichstage zu Regensburg 1628 Mecklenburg an Wallenstein, die Oberpfalz an Maximilian von Bayern. Zum Admiral des baltischen Meeres ernannt, belagerte Wallenstein 1628 Stralsund vergeblich. Dieser Mißerfolg, sowie Drohungen Schwedens und anderer Mächte führten zum Frieden von Lübeck 1629 1629, in welchem Christian Iv. seine Länder ungeschmälert zurückerhielt. Der Kaiser, durch Wallensteins Siege unumschränkter Gebieter in Deutschland, verlangte nun durch das sogenannte Restitntionsedikt 1629, daß die Protestanten alle seit dem Vertrage von Passau eingezogenen Kirchengüter restituieren, d. i. an die katholische Kirche zurückgeben sollten. Hierüber entstand neuer Streit und Zwiespalt, den der französische Minister Richelieu zum Vorteile Frankreichs klüglich nährte, und der für den Kaiser in folge der Entlassung Wallensteins 1630 1630 bald sehr gefährlich wurde. 1630-1635 5) Der schwedisch-deutsche Krieg 1630—1635. Gustav Adol f. Insbesondere ermunterte Richelieu den schwedischen König Gustav Adolf zur Einmischung in die deutschen Händel; denn dieser hatte bereits den Entschluß gefaßt, seinen protestantischen Glaubensgenossen in Deutschland zu Hilfe zu kommen. Doch waren es nicht lediglich religiöse, es waren auch politische Beweggründe, namentlich sein Streben nach der Herrschaft über die Ostsee, welche den König nach Deutschland führten. Derselbe landete 1630 mit 15 000 wohl erprobten, an strenge Mannszucht gewöhnten Kriegern in Pommern, sonnte aber, da die protestantischen Fürsten mißtrauisch gegen ihn waren, 1631 die von Tilly belagerte Stadt Magdeburg nicht retten, die 1631 erstürmt und in Brand gesteckt wurde. Als dann Tilly die Unterwerfung Kursachsens begonnen hatte, suchte der Kurfürst bei den Schweden Rettung. Daher erschien Gustav Adolf ebenfalls in Sachsen und schlug mit dem bereinigten schwedisch-sächsischen Heere die Kaiserlichen unter dem greifen Schlachtenmeister Tilly bei Breitenfeld unweit Leipzig 1631. Jetzt hielten die protestantischen Fürsten offen zu dem Könige, der unaufhaltsam nach Süddeutschland vordrang, zuerst an den Rhein, dann 1632 nach Bayern bis München, nachdem Tilly 1632 bei Rain am Lech tödlich verwundet worden war. Da jetzt der Kaiser die eigenen Erblande bedroht sah, nahm er

10. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 74

1890 - Nürnberg : Korn
1576- 1612- 1618- 74 § 71. Der dreißigjährige Krieg 1618-1648. Wallenstein. Gustav Adolf. f kluge Wilhelm von Oranten, der Führer der Niederländer hatte steh noch rechtzeitig genug ins Ausland begeben; der edle ©ras Egmont und der wackere Hoorn dagegen waren geblieben. L)te wurden als Aufrührer hingerichtet. ... Aber bald waren die Geusen, so nannte sich der Bnnd der niederländischen Edelleute zur See siegreich, und als sich unter dem zurückgekehrten Wilhelm die nördlichen Provinzen zum Widerstande einten, war Alba nicht mehr Herr der Lage und wurde abberufe,,. Die sieben nordltchen Staaten aber sagten sich 1581 von Spanien förmlich los imo stellten Wilhelm von Oranten als Statthalter an ihre Spitze. _ Zwar fiel Wilhelm durch einen Meuchelmörder; aber die Tüchtigkeit seines Sohnes und Nachfolgers Moritz, die Erfolge der Niederländer zur L-ee jowte die Niederlagen der Spanier im Kampfe gegen England und Frankreich retteten den jungen Staat, dessen Unabhängigkeit iann tm westfalischen Frieden (1648) anerkannt wurde. Die südlichen oder belgischen Provinzen blieben spanisch, kamen aber nach dem Aussterben des Habsbnrgifchen Hanfes in Spanien im ansang des 18. Jahrhunderts au Österreich uns am Ende desselben in folge der französischen Revolution an Frankreich. Jetzt bilden sie das Königreich Belgien. § 71. Der dreißigjährige Krieg 1618-1648. Wallenstein. Gustav Adolf. 1) Ursachen zum dreißigjährigen Kriege. Rudolf Ii. -1612 und Matthias. Unter Kaiser Rudolf Ii. 1576—1612 steigerte steh ungeachtet des Augsburger Religionsfriedens, das Mißtrauen zwischen beiden Parteien allmählich in solchem Grade, daß sich Deut ch-lant) zuletzt in zwei bewaffnete - Bündnisse schied: in die prote-lfa0s stauttfche Union 1608, deren Haupt Kurfürst Friedrich Iv. von 1609 Der Pfalz war, und in die katholische Liga 1609, an deren Spitze Herzog Maximilian von Bauern stand. Diese Entzweiung führte endlich -Ido unter Kaiser Matthias (1612-1619) den für unser deutsches Vater--1648 land höchst verderblichen 30 jährigen Krieg (1618—1648) herbei, der dav ganze Reich mit Brandstätten und Trümmerhaufen erfüllte und die deutsche Nation an den Rand des Unterganges brachte. 2) Veranlassung zum dreißigjährigen Kriege. Die Veranlagung dazu gab in Böhmen die Sperrung einer neuerbauten protestantischen Kirche zu Braunau und die Niederreißung einer solchen zu Kl ostergrab. Diese Gewaltmaßregeln verstießen allerdings nicht gegen den Wortlaut des 1609 von Rudolf Ii. für Böhmen erlassenen Majestatsbriefes, wodurch nur den Königlichen Städten und den Herren nut ihren Unterthanen freie Religionsübung gestattet war. Sie riefen abei trotzdem eine große Gährung unter den Protestanten Böhmens hervor und führten, als die dagegen beim Kaiser Matthias erhobenen Vorstellungen ohne Erfolg waren, eine folgenschwere Empörung herbei. r23* jr?ai 1618 ftürmten nämlich Protestanten unter Führung des Grafen Matthias von Thnrn bewaffnet auf das Prager Schloß warfen zwei der verhaßtesten Kaiserlichen Räte, Martiniz und Slawata,'
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