90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
135
Orleans; Childebert bic Gegenden zwi-
schen der Loire, Seine und dem Meere, milder
Hauptstadt Paris; Chlothar endlich den
Strich Landes zwischen der Maas und Seine,
rnrt dem Königssitz zu S o i sso n s. Anfangs hie-
ßen nur die Erblande Cbildeberts Neustrien
(Neu - oder Westreich?), in der Folge wurden
die gesummten westlichen Lander im Gegensatz
von Austrasien also benannt.
Eben nach dem Tode Chlodwigs stehen wir
auf einem Punkt in der Geschichte, wo diejeni-
ge Einrichtung des Frankenreiches, die auf Jahr-
hunderte zu der Gestaltung des teutschen Volks-
lebens msigewirkt hak, grbßentheils vollendet ist.
Vor allen sind es zwei wichtige Veränderungen
in dem früheren Zustand, die sich dem ersten
Anblick daibieken.
Die alte Religion ist äußerlich verschwun-
den, an ihrer Statt herrscht die christliche
Kirche im Reiche des Glaubens. — Mochte
auch der weise Stifter der christlichen Religion
gesagt haben, sein Reich sei nicht von dieser
Welt; herrschlustige Priester hatten in den ersten
Jahrhunderten nach seinem Tode die Idee einer
a l l e i n - se l i g - m a ch e n d e n Kirche, die auch
als äußere Gesellschaft neben dem Staate be-
fiehe, im Orient und in Rom ausgebildet und-
n's Leben zu rufen gewußt. Nach dieser Idee
unterschied sich die gesummte Christenheit in den
Klerus, der die Hierarchie oder die Regier
rung der Kirche harte, und in die Laien oder
vie unh/'lige Menge. Die allgemeine Ver-
sammlung der Vischöffe, als denen die Kir-
chengewalt von Gott anvertraut sei, vertrat die
Stelle des Ktrchcuoberhaupkes auf Erden. Uu-
. tcr ihr standen die einzelen Metropolita-
ne und Bi schösse, die auf einen bestimmen
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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154
tefe er mit unbeschreiblicher Kraft jn'dem Reich
der Franken.
Bei seinem Tode (-¡-741) theilte er die
R-kchsverwalrung unter seine beiden Söhneka rlr
mann lurd Piptn, von denen jener Anstrasien,
also auch die Lander in Teutschland, dieser Neu-
strien erhielt. Da der fromme Karimann im
Jahr 7^7 in ein Kloster ging, sah sich endlich
Plpin, der nunmehr das ganze Reich unter sei-
nem Zepter vereinigte, im Stande, den Plan,
an dem seine Famiue so lange eines Geistes ge-
arbeitet hatte, vollens in's Leben zu rufen. Es
bedurfte blos noch der Eeremonie, daß ein Kö-
nig, der eigentlich gar nicht mehr auf dem Thro-
ne saß, für abgesetzc erklärt wurde. Der Adel
ließ keinen Widerstand fürchten, weil er meist
durch Pi pin's Familie in feine Penefieien einge-
setzt war, und die Geistlichkeit war auf man-
cherlei Weise gewonnen. Urner solchen Umstän-
den richtete Plpin an den Papst Zacharias,
der wahrscheinlich auch früher heimlich einver-
standen war, öffentlich die Frage: c Wer König
zu sein verdiene, ob der, welcher müßig zu Hau-
se sitze, oder der, weicher die Sorgen und Be-
schwerden der Regierung trage? Beifällig war
die Antwort des Statthalters Christi. Es wur-
de daher im I. 752 *) ein großer Reichstag
und eine Volksversammlung nach Soissons
ausgeschrieben, der letzte Merovinger, Eh i! ve-
ri ch Iii'., für der Krone unwürdig und verlu-
stig erklärt, und dagegen Plpin als König der
Franken anerkannt, pnh halb hernach von Bo-
*) In brr Angabe des Jahre« weichen die Schrift-
mannigfaltig ab, indem einige 750 andere 751, die
meisten aber 752 als daö Jahr der Krönung nennen.
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597
diese Zeit vollendet; bevor sich der schreckende
Lärm der Waffen erhob, gaben daher des Him-
mels freundliche Mächte seiner Seele den Frie,
den des Todes (ch tüten Fcbr. 1546).
Der Kaiser ließ das vornehmlich gegen die
Häupter des schmalkaldischen Bundes gerichtete
Achtsdecret publiciren, eh' er noch mit der Trup-
penwerbung zu Ende war; woher es kam, daß
die Bundesgenossen vor ihm gerüstet im Felde
erschienen. Aber durch eine ganze Relhe von
Mißgriffen und Versäumnissen lieferten ble letz-
teren einen auffallenden Beleg zu den, schon von
Odysseus aysgesprochenen Satze: daß die Viel-
herrschaft nichts nütze ist; ihrem ganzen Ver-
fahren fehlte es an Einheit und darum auch an
Nachdruck. Zwar besetzten die Augsburger un-
ter ihrem Feldhaupunann Scbastianscherr-
lin die Ehrenberger Klause; da aber ihr Vor-
haben auf Jnsbruk mißlang, so konnte der
Kaiser die spanischen, päpstlichen und lombardi-
schen Truppen nach Baiern an sich ziehen.
Schertlin wandte sich nun nach Donauwerth,
wohin auch der Laildgraf von Hessen und der
Kurfürst von Sachsen mit einem Heere von
80,000 Mann Fußvolks, 9060 Reitern und 100
Kanonen kamen; mit dieser ansehnlichen Macht
zogen sie nach Neuburg, ohne den noch schwach
gerüsteten Kaiser anzugreifen. Mehre Angriffe,
die sie spater auf das Lager des Kaisers bei In-
golstadt richteten, waren vergeblich, und als sie
das Heraurücken des kaiserlichen Obersten von
Büren aus den Niederlanden vernahmen, zo-
gen sie sich wieder auf Donauwerth zrirück. Un-
terdessen kam der Winter heran, die Bundesge-
nossen waren mit der Unthätigkeit der Bundes-
hüupter höchst unzufrieden und verweigerten fer-
nere Seldhttfe, Augsburg und Utm zogen ihre
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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k 443;
pachdem ihm der Krieg eine Reihe der trefflich-
sten Feldherren gekoster harre, einem Protestan-
ten, Peter Holzappel genannt M i lan-
de r •'■•) anvertrauen mußte. 'Aber da nun ein-
mal die erste Hitze des Haffes in dem langen
Kampfe sich gekühlt, griff die Politik in das
wilde Spiel der Waffen, auf daß das Gleich-
gewicht der Staaten erhalten und die Sache,
endlich zu einem gedeihlichen Ende gebracht wer-
de. Um den Uebermuth der Schweden zu beu-
gen, rief Frankreich fein Heer nach den Nieder-
landen. und Maximilian von Patern trar wie-
der auf die Seite des Kaisers. Der feindlichen
Macht nicht gewachsen, zog sich Wrangel,- von
den Kaiserlichen und Patern unter Mi lan-
det- und Gronßfeld verfolgt, an die Weser
zurück.
Als nun aus denselben Gründen, die im
vorigen Jahre dem Gang der Dinge diese ver§
*) So nennt er sich selbst in deinen Briefen; wo-
hin die gewotinl che Angabe seines Namens M e t a n d ? r
von Hotzappet also zu berichtigen ist. Im I. 1585»,
zu Hadamar aus einem adclichen Geschlecht? geboren,
diente die er merkwürdige Mann in seiner Jugend un-
ter dem latschen Mamen Mitander dem Landgrafen
von Hcffen und ward im I. 1635 durch den Grafen Jo-
hann von Nassau in die-Dienste des Kaisers gezo-
gen. Dieser letztere erhob ihn im I. 1641 in den
Reichsgrafenstand Holzappel kaufte von seinem Lan-
desherrn die Esterau an der Lahn, wo noch heute das
ehemalige Dorf Ester seinen Namen führt. — Archi-
val Nachrichten über ihn hat die Schrift: Vermischte
Abhandl. u. Anm. aus den Geschichten, dem Staats-
rechte, der Sittenlehre und den schönen Wiffenlchaften.
Franks. 1751. Veral. auch: I. F. E. ( Johann Frie-
drich Eberhard) „Von der alten Esterau". In
den Marburger Beiträgen, v. I. 1765/ St. Xxv et
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Peter_Holzappel Maximilian_von_Patern Maximilian Johann_Frie- Johann Eberhard)
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Frankreich Nassau Reichsgrafenstand_Holzappel Franks
429
und nun rückten die Böhmen gegen Oesterreich
heran, vor ihnen her schritt der Gei" des Auf-
ruhrs. Mitten in dieser Verwirrung starb der
Kaiser Matthias (20sten Marz 1619)«
§. 67.
Ferdinand Ií.
Nun bestieg Ferdinand von Grätz, der
finstere Zögling der Jesuiten, den Thron Oester-
reichs; aber seine Lage war Anfangs sehr miß-
lich« Nicht bios waren die Stände Oesterreichs
schwierig, sondern die Böhmen erklärten ihre»
Thron für erledigt und der Graf Thurn legte
sich mit einem Heere vor Wien, um sich der
Person Ferdinands zu bemächtigen. Doch ward
er durch unerwartete Ereignisse aus dieser Ver-
legenheit gerettet; denn ein von seinem Feld-
herrn Boucquoy nach Wien in anderer Ab-
sicht abgesandter Reirerhausen besemgre die drin-
gendste Gefahr- der Graf v-on Mannsfeld ward
von Boucquoy bei Budweis aui^ö Haupt ge-
schlagen und dadurch der Graf Thurn genorhigt,
die Belagerung von Wien aufznheben. Durch
Vorschub des ihm anhangenden Sachsens ward
er nun auch (28sten August 1619), des Wider-
spruchs der Untirten ungeachtet, in Frankfurt
zum Kaiser gewählt.
Zu gleicher Zeit aber wählten die Böhmen
(26sten August 1619) den Kurfürsten Frie-
drich V. von der Pfalz zu ihrem König,
der dann auch, als schwacher Kopf mehr auf
die Anreizungen seiner ehrgeizigen Gemahltnn,
Jakob^s I. von England Tochter, als auf di6
Warnungen seiner klugen Mutter, Louise Ju-
liane von Oranten, hörend, und in der Hoff-
nung, von der Union und von Bethlen Gabor
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Matthias_( Ferdinand_Ií Ferdinand Ferdinand_von_Grätz Ferdinand Ferdinands Mannsfeld Boucquoy August August Jakob^s_I._von_England Louise_Ju-
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Oesterreichs Wien Budweis Wien Sachsens Frankfurt
m
änderte Wendung gegeben hatten, erst Maximi-
lian die Kaiserlichen läßiger unterstützte und dann
Lürenne sich wieder mir den Schweden verei-
n'gte, wälzte sich im Frühling des Jahres 164tf
das Gerümmel des Krieges von Neuem nach
dem Osten Leutschlands hin. Bei Susi-
marshausen ward darauf ( 17ten Mai 1646)
Miiander in einer mörderischen Schlacht aber-
mals überwunden, und Schweden und Franzo-
sen brachen in Baiern ein, für die Abtrünnig-
keit Maximilians an seinen Unterthanen fürch-
terliche Rache übend. Nicht lange nachher über-
rumpelte der schwedische General Köntgsmark
mit seinem fliegenden Corps die kleine Seite von
Prag, und eben harren er und der Pfalzgraf
Karl Gustav, der mit frischen Truppen aus
Schweden angekommen war, die Belagerung
der Altstadt unternommen, als die frohe Nach-
richt, der Kaiser habe das Instrument des Frie-
dens unterzeichnet, überbracht ward und merk-
würdiger Weise der letzte Funke des Krieges rer,
losch, wo die erste Flamme desselben ausge-
brochen war.
Schon feit Abschließung des Prager Frie-
densvertrages hatten die Krieg-führenden Mach-
te ernstlicher an einen allgemeinen Frieden
gedacht, wcchselsweife aber durch die Hoffnung
neuer Vorrheile im Kampf die Unterhandlungen
verzögert. Erst hatte man zu Hamburg (1636)
über sicheres Geleit, Vollmachten, Amnestie und
Zulassung der Reichsstunde lange vergeblich ge-
handelt, bis man endlich nach dem Reichstag
zu Regensburg (im I. J6il) darinn übereinge^
kommen war, und als Orte der Unterhandlung
Münster und Oßna brück festgcsctzt hatte.
Mehre Jahre verflossen wieder, bis man über
Nebendinge einig ward, und erst am Joicn April!
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Maximilians Karl_Gustav Karl Gustav
- 111
Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums.
Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.)
1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen.
Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten.
1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer.
Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt.
1492 Entdeckung Amerikas. v.
Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe.
Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti.
1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt).
2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. .
3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m .
4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Peter_Schsser Gutenberg Mohammed Konstantin_Xi Palologus Karl_der_Khne Karl Karl Karl Nancy Renatus_von_Lothringen Karl Nancy Karls Ludwig_Xi.1 Ludwig Karls_Tochter_Maria Karls Maria Friedrichs Maximilian Maximilian Christoph_Kolumbus Jsabella Ferdinands August Karl_Vii Karl Jeanne_d'arc Remy_tn Philipp Philipp Margarete Jsabella_von_Castll Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Gutenberg Mainz Mainz Italien Burgund Burgund Niederlande Bndnis Karls Burgund Frankreich Burgund Niederlande Amerikas Indien Afrika Portugal Spanien Haiti Lothringen Rouen Spanien Granada
118
entgegen, und uöthigte sie dadurch dies Land
wieder zu räumen.
Im Jahre 1604 verband sich Moritz mit
den übrigen protestantischen Fürsten zu Heidel-
berg; weil man an dem Kaiserlichen Kam»
mergerichte zu viel Parteilichkeit zu Gunsten
der Katholiken bemerkt zu haben glaubte, und
desfalls einen Bruch des Religionsftiedeus be,
sorgte.
In eben diesem Jahre starb Landgraf Lud/
wig Iv. zu Marburg, im 66sten Jahre sei/
nes Alters, kinderlos. Dieser Fürst war gebo/
ren den 2?ten Mai 1537. Seine Erziehung ward
einigen würdigen Männern, dem Hofmeister,
Philipp Niedesel in Bellersheim, und den
beiden Lehrern M. Johann Buch und Ni ko/
laus Nhodtng anvertraut. — Durch seinen
Eifer und Fleiß, und durch die daraus hervor/
gehende Zunahme an Einsicht und Kenntnissen,
machte Ludwig diesen Männern das Erzie/
hungsgeschäft leicht und angenehm.
Um sich vor Einseitigkeit zu bewahre«, und
die Sitten und Einrichtungen fremder Länder
kennen zu lernen, besuchte er den Hof des von
seinem Vater so sehr geachteten Herzoges Chri/
sioph von Würtemberg, dessen Liebe er sich bald
in einem sehr hohen Grade erwarb. Während
seines dasigen Aufenthaltes lernte er die schöne,
geistreiche und sittsame Tochter des Herzoges,
Hedwig kennen, mit welcher er sich 1563 den
Een Mai vermählte.
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Extrahierte Personennamen: Moritz Philipp_Niedesel Philipp Johann_Buch Johann Ludwig Ludwig Würtemberg Hedwig
138
de nun der Landgrafin Amalie, unter ön,
dern, die vormundschaftliche Negierung des Lau,
des, dem Testamente ihres Gemahls gemäß,
überlassen.
Der Kaiser, welcher durch die Siege des
Herzoges von Sachsen, Weimar'sehr btt
unruhigt wurde, wünschte jetzt nichts mehr, als
die Landgräfin für sich zu gewinnen. Diesemnach
gab sich der Kurfürst von Mainz viel Mühe,
einen besondern Frieden zwischen ihr und dem
Kaiser zu Stande zu bringen. Amalie, welche je,
doch zu diesem Frieden keine sonderliche Neigung
zeigte, machte dabei solche Forderungen, von
welchen sie zum voraus sah, daß sie der Kaiser
nicht eingchen würde; und benachrichtigte zu,
gleich heimlich die Schweden von ihrer Lage
und der Unmöglichkeit zurückzugehen, wenn erst
der Friede abgeschlossen sey.
Durch die Friedensunterhandlungen mit dem
Kaiser, welche sie mit vieler Klugheit zu ver,
la'ngern wußte, verschaffte sie ihrem Laude eins
Zeitlang Ruhe zur Erholung, und sich selbst die
nöthige Zeit, sich in ihrer Regentschaft zu befe,
siigen, ihre Truppen gehörig zu ordnen und eine
vorthcilhafte Stellung cinzunehmen.
Nachdem sie hierauf sich des Beistandes der
Krone Frankreich und Schwedens auf's
neue versichert, auch Bernhard von S a ch se n,
Weimar durch Gift sein Leben verloren horte:
so brach sie die Friedensunrerhandlungen mit dem
Kaiser unter dem Vvrwande ab: daß sie kei,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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