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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 28

1883 - Wiesbaden : Kunze
Ii. Die Araber und der Islam a. Arabien, durch zwei Meere und zwei Wüsten fast in insularer Abgeschiedenheit vom Weltverkehr, bleibt in der alten Zeit ohne aktiven Anteil an der allgemeinen Geschichte; seine Bewohner sind ein freies, kriegerisches, phantasievolles Volk mit einer bilderreichen,^zur Poesie geschaffenen Sprache. Es scheiden sich zwei Elemente der Bevölkerung: Dorf-und Stadtbewohner und Beduinen (Bedawi = Kinder der Wüste); Hirtenleben und Karavanenhandel. Ihre Religion ist Sterndienst, doch nicht ohne Mischung mit jüdischen, christlichen und persischen Vorstellungen; ihr Volksheiligtum die Kaaba zu Mekka mit dem schwarzen Meteorstein. b. Die rohe und noch unverbrauchte Naturkraft der Araber (oder Saracenen d. i. Morgenländer) weckt Mohammed (= laudabilis), Abdallahs Sohn, der Prophet, Poet, Priester und König seines Volkes. Er stammt aus dem Blute Ismaels (die eingebürgerten, im Unterschied von den reinen Arabern), dem Stamme Koreisch, der Familie Haschern, der erblichen Hüterin der Kaaba; geb. 571 j* 632; Epileptiker; früh Waise und Hirte. Bei nur geringer Bildung berührt ihn hier und da die jüdisch-christliche Kultur auf seinen kaufmännischen Reisen. Er vermählte sich mit der reichen Witwe Chadidja 611 599. Die Nacht der göttlichen Ratschlüsse 611 („es ist kein Gott aufser Gott und Mohammed ist sein Prophet“) brachte den Plan einer Weltreligion zur Reife (Islam = Ergebung, die Anhänger Moslemim = Gott ergebene oder Muselmänner). c. Im Dogma (Imam) verbinden sich jüdische (aber in talmudischer Gestalt), christliche (aber in apokryphischer Entstellung), persische und altarabische Elemente. Der Grundgedanke ist ein unlebendiger Monotheismus; — Fatalismus.

4. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 29

1883 - Wiesbaden : Kunze
29 Eine komplizierte Moral spricht sich in der Forderung guter Werke aus; bestimmte Gebete, Waschungen, Fasten, Mildthätigkeit, Wallfahrt nach Mekka, vor allem Kampf und Tod für den neuen Glauben werden verlangt. Das Verhältnis des Glaubens zur Sittenlehre bezeichnet das Wort: „Der Glaube führt auf halbem Wege dem Herrn entgegen, Fasten bis an die Thür seines Hauses, Almosen öffnet die Pforte“. Mohammed erfährt Unglauben, Spott und Verfolgung in seiner Vaterstadt: Hidschret, d. i. Auswanderung, Flucht von Mekka nach Medina 16. (oder 22.) Juli 622; mohamme- 622 dänische Zeitrechnung. Es folgt die Eroberung fast ganz Arabiens. Die Sprüche des Propheten (bestehend aus 114 Suren) werden 2 Jahre nach seinem Tode im Koran gesammelt. d. Die Kalifen (= successores) sind die Inhaber der weltlichen und geistlichen Oberherrschaft: Äbubekr (—634), der das Reich Hira und einen Teil Syriens gewinnt. — Omar (—644) erobert Palästina (637), Syrien, Ägypten gegen 637 die Oströmer, das neupersische Reich der Sassaniden; ein rauher, bildungsfeindlicher Kriegsmann. Aus arabischen Feldlagern entspringen Koloniestädte und Handelsstationen: Basra oder Bassora, Kahirä u. a. — Othman (—656), schlaff und sinnlich, den altgläubigen Arabern verhafst, wird ermordet. — Ali (—661), Mohammeds Schwiegersohn (Gemahl der Fatime), erliegt seiner Gegenpartei. e. Es folgt die Dynastie der Ommijaden mit Moawijah, nach aufsen eine thatenreiche Regierung, im Innern ein Schreckensregiment und Militärdespotismus. Damaskus wird Reich shauptstadt. Ein Schisma trennt die Moslemim in die Religionsparteien der Schiiten (oder Aliten, denen der Koran ausschliefsliche Autorität ist) und Sunniten (Sunna = Tradition, nicht aufgezeichnete Sprüche des Propheten). Unter Walid I. (705—715) eroberten die Araber auch Nordafrika und Spanien bis auf die nördlichsten Küstenlandschaften und üben die Seeherrschaft im Mittelmeer. Tarik siegt bei Xeres de la Frontera 711 über Roderich, den 711 letzten König der Westgoten.

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 108

1878 - Mainz : Kunze
— 108 — Lehnsherrn erworben, oder für die zu erhaltende Pfründe eine Summe Geld gezahlt hatten. Es waren somit die geistlichen Stellen eine Ware geworden, die oft in recht unheilige Hände kam. Man nannte den verwerflichen Handel Simonie, weil der Zauberer Simon die Gabe des heiligen Geistes den Aposteln für Geld hatte abkaufen wollen. Für die Kaiser indes war die Verleihung jener Aemter (Investitur) eine Lebensfrage, weil sie den oft rebellischen Fürsten gegenüber sich dadurch treue Anhänger und Ansehen verschaffen konnten. Erst 1122 wurde dieser Streit dahin entschieden, daß die Wahl und Weihe der Kirchenfürsten unter kaiserlicher Aufsicht ohne Simonie stattfinden solle, der Gewählte die Reichslehen vom Kaiser, Ring und Stab aber als Zeichen der geistlichen Herrschaft vom Papste zu empfangen habe. Damals aber war jenes Verbot Gregors der Anlaß zu den erbittertsten Kämpfen. Da der Papst die von Heinrich Iv. für Geld eingesetzten Bischöfe mit dem Banne bedrohte und außerdem in den weltlichen Händeln für die Sachsen und die Reichsfürsten Partei ergriff, so ließ ihn dieser auf einer Synode absetzen. Durch diesen raschen Schritt schadete er sich selbst am meisten; denn nun schleuderte der Papst den Bann gegen ihn und erregte dadurch beim Volke den Zweifel, ob nicht die geistliche Macht höher stehe als die weltliche, der Papst höher als der Kaiser. Die damalige Richtung der Zeit entschied zu Gunsten Roms, und obgleich Gregor Vii. 1085 in der Verbannung starb, fanden feine Nachfolger im Geiste des Volkes eine so feste Stütze, daß sie von seinen Ansprüchen nicht nur nichts preisgaben, sondern dieselben noch verschärften. § 12. Die Kreumge. Schon der Chalif Omar hatte Palästina nebst Jerusalem den Christen abgenommen, boch ließen die arabischen Herrscher die Wallfahrer nach dem heiligen Grabe unbelästigt. Dies änberte sich 1079, als die muhamebanifchen Selbfchucken die Araber im Besitz des gelobten Landes ablösten. Ein begeisterter Mönch, Peter von Amiens, der in Jerusalem Zeuge der vielen Bebrückungen feiner Glaubensgenossen gewesen war, prebigte

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 93

1878 - Mainz : Kunze
- 93 — ihrer Priester, die ihn trotz seiner großen Laster verherrlichten. Das damals gewonnene Alamannenland heißt zum Theil noch heute Franken. Die Burgunder wurden vier Jahre später angegriffen und bei Dijon besiegt aber nicht unterworfen; dagegen mußten sich die Bretagner dem Scepter Chlodwigs beugen. Zu einem Kampfe mit den Westgothen lockte die Schwäche ihres damaligen Königs, eigene Eroberungssucht und die Einladung der südgallischen Katholiken. Bei Vongle, nicht weit von Poitiers, wurden die westgothischen Krieger geschlagen und bis zur Garonne zurückgedrängt, wo abermals der große Theoderich Halt gebot (507). Vier Jahre darauf starb Chlodwig (511), nachdem er das ganze Frankenreich durch den Mord seiner Verwandten geeinigt hatte, ein tapferer, behender aber auch treuloser und grausamer Mensch. Ihm, dem Löwen, folgten, wie Basina es im Traum gesehen, reißende Bären, zunächst seine vier Söhne. Der älteste derselben, Theoderich, der den deutschen Theil des Reiches (Austrasien) erhielt, eroberte mit Hilfe der Sachsen das Thüringerland und räumte den König desselben Jrmenfried berätherisch aus dem Wege (um 530). Burgund war von den drei Söhnen der Clothilde, deren Erbtheil das gallische-fränkische Gebiet (Neustrien) war, schon früher angegriffen worden, kam aber erst 532 in ihre Hände. Später während des gothischgriechischen Krieges gerieth auch der Rest von Alamannien und die Provence in fränkische Gewalt, und selbst Baiern mußte die Oberhoheit der westlichen Nachbarn anerkennen. Von Chlodwigs Söhnen vereinigte der jüngste Chlotar I., nachdem die übrigen Verwandten theils auf natürliche Weise gestorben theils getöbtet waren, nochmals das Reich. Seine beiden grausamen Schwiegertöchter Brunehilde und Frede-gunde erregten einen furchtbaren Bürgerkrieg, der das Land mit Blut und Mord erfüllte und Chlodwigs Geschlecht bis auf einen einzigen Urenkel ausrottete. Von nun an tritt an die Stelle der unbändigen Kraft und Wildheit Erschlaffung; die merowingischen Könige (spielende Hündlein), äußerlich durch langes wallendes Haar und goldenen Fingerreif ausgezeichnet, hielten zwar noch die Märzfelder, d. i. die Versammlungen der freien Franken im März ab, überließen aber alle Macht ihrem Hofadel, den Antrustioncn, unter denen sich die Anführer des königlichen Gesolges, die Haus m eie r, bald besonders hervorthaten. §. 5. Der Islam. Im Jahre 571 wurde zu Mekka in Arabien Wuhamed geboren, der Gründer der dritten monotheistischen Religion, des Islam, den

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 84

1890 - Leipzig : Reichardt
84 555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches. Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2). Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774). 622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra). Begrndung des Islam. Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^). 622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert. 711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez de la Frontera. Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren 1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. , 2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift. 3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger. *) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 512

1874 - Mainz : Kunze
512 Asien — Arabien. Saba, Salomons Freundin, die der Koran Balkis nennt, herrschte in Jemen. Der Centralplatz und Sitz des Jmam ist Sana mit 40000 Emw., vielen Moscheen und Bädern, etwa 20 M. von der Küste in schöner Berggegend; fließende Gewässer machen sie zu einem Damaskus im Kleineu. B eit el Fakih in der Tehama und die Hafen- stadt Mochä sind besuchte Kaffeemärkte. Die Hafenstadt Aden (30000 E.) am gleich- namigen Golf, ein zweites Gibraltar, gehört seit 1838 den Britten; ebenso gehören ihnen die Inseln Perim in der Straße Bab el Mandeb und Kamaran ini rothen Meer, wogegen die Franzosen 1869 an der Südwestecke Arabiens (gegenüber Perim) Scheik-Said mit guter Bai und günstigem Ankergrund in der Nähe erworben haben. — 2) Östlich von Jemen liegt der minder glückliche Südostrand Arabiens (Had- ramaut), der in eine große Zahl einzelner kleiner Staaten zerfällt und jüngst von dem deutschen Reisenden Maltzan theilweise näher erforscht und beschrieben wurde. Bir Ali und Megdaha, kleine Hafenstädte in dem unteren Wähidistaate. Weiter östl. die Stadtmakalla an der Küste, aus unseres Landmanns Wrede Reisen (1843) be- kannt. Wichtiger sind die Ostküsten Oman und El-Ahsa oder Bahrein. Oman vom Ras (Vorgebirge) El Had bis zur Ormusstraße hat nur ein schmales Tehama, in- dem sich der bergige Boden meistens schon vom Ufer aus terrassenweis erhebt, und der hohe Wüstenrand im ganzen nur 10 Meilen vom Meere entfernt ist. Das Jmamat Oman soll in Arabien eine Bevölkerung von 1,800000 Seelen haben; damit war (bis 1856) noch die ostafrikanische Insel Zanzibar mit benachbarten Küstenstrichen ver- Kunden, so daß die Bevölkerung des ganzen Jmamats weit über 2 Mill. S. betrng. Die Besitzungen an der persischen Küste sind seit 1867 an Persien zurückgegeben. Omans Hanptort Maskat (unterm Weudekreis) mit 60000 Bew. treibt lebhaften Handel, man trifft unter den Kanflenten viele Banianen. Auf der Küste El-Ahsa, am persischen Golf, bewundert der Araber einen Bergbach, den Aslan, der sich ins Meer ergießt und nur selten sein Wasser verliert. Dem dortigen Hafen El-Kätif gegenüber liegen die Bahrein-Inseln, berühmt wegen des Perlenfangs. — 3) H edfcha s, nördlich von Jemen am rothen Meere, dessen Ufer voller Untiefen und Korallenbänke sind, und das zur Flntzeit 8 — 10 m. über das Niveau des Mittelmeeres steigt. Hedfchas ist kein flaches Küstenland, es ist gebirgig, aber höchst trocken. Unter einem Himmel, der sich sehr selten bewölkt, außerhalb der tropischen Regenzone, liegen Gipfel und Abhänge der Berge nackt da, und nur in den schmalen Wadis zeigt sich etwas Vegetation. Dennoch sind einige Städte dieses unerfreulichen Laudes vou Bedeutung. Vor allen Mekka, die Geburtsstätte des Propheten, die aber schon im Alterthnm den Arabern heilig war; denn sie enthielt den von einein Engel für Hagar und Jsmael geöffneten Brunnen des Lebens (Zemzem), den schwarzen Stein Abrahams und die darüber gebaute Hütte Kaaba. Seit Muhammeds Zeit wird weder Christ noch Jude zugelassen; der moslemischen Pilger von Marokko bis Indien, und vou Konstantinopel bis zum Nigerstrom ist aber eine so große Menge, daß Mekka in gewissen Zeiten des Jahrs zu einem sehr belebten Handelsplatze wird. Die Einwohnerschaft selbst soll zwischen 40 und 50000 Köpfe stark fein®). Etwa 12 Meilen abwärts von Mekka liegt die Hafen- und Handelsstadt *) Mekka kennen wir besonders aus der genaue» Schilderung res gelehrten Reisenden Burk Hardt aus Basel (1° 1815 zu Kairo), der, der arabischeu Sprache

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 507

1874 - Mainz : Kunze
Asien — Türkei, Palästina. 507 Moslemin. Zu Christi Zeit soll sie über 100000 Köpfe gezählt haben, jetzt hat Jeru- salem oder-El Kuds 15500 E., nämlich 7100 Juden, 5000 Muhammedauer und 3400 (meist griechische) Christen. Preußen unterhält mit England gemeinschaftlich eine protestantische Kirche und Schule, sowie ein Hospital. Man lebt dort meistens von der Menge der Pilger und vom Kleinhandel mit Kreuzen, Rosenkränzen und Reliquien. Der Boden der Stadt ist äußerst uneben; ans dem Hügel Zion lag die Davidsburg, auf Moriah der Tempel. Die Südseite neigte sich ins Thal Hiuuon oder Gehenna hinab. Im Nordwesten erhob sich der Calvarienberg oder Golgatha. Die Ostseite war die schönere; hier lag noch innerhalb der Stadt der Gesundbrunnen Bethesda, außerhalb der Quell Siloah und das Thal Josaphat, welches der Bach Kidron durchfloß, an dessen andrer Seite über dem Meierhofe Gethsemane der Oelberg aufstieg. Am südlichen Ab- hange dieses Oelbergs sah man zwischen Feigenbäumen den Ort Bethphage, der nicht mehr vorhanden ist, und weiter östlich zwischen Datteln Bethania, jetzt ein Dörfchen von 20 Häusern. Bethlehem, 2 Stunden südl. von Jerusalem, ein äuge« nehm gelegenes Bergstädtchen mit 3000 E., fast lauter Christen; sie schnitzen viel Crucifixe, Krippchen und Rosenkränze. An der Stelle Jerichos, 3 Meilen nordöstl., sieht man nur elende Hütten. Ob die im Mittelalter erbaute Stadt Ramla (sie hat 7000 E.) auf derselben Stelle ist, wo früher Arimathia, was man sonst glaubte, wird sehr bezweifelt. Hebron — bei den Arabern el Khalil, d. h. die Gott gefällige — 4m. von Jerusalem gen Süden, ein Städtchen von 8000 E. und berühmt durch seine Berghöhlen, die für Grabstätt en Abrahams und der erzhäterlichen Familie gelten. Schon im Alterthum war die Stätte mit einer Mauer nmfaßt, die Christen baueten eine Kirche darüber; die Moslemin verwaudelten diese in eine Moschee und halten die Stätte, da die Araber ja von Abrahams und Hagars Sohn Jsmael ab- stammen, für gleich heilig. Kein Ungläubiger hat Zutritt. Die Küstenstädte Gaza und Askalon stehen ebenfalls noch; auch Joppe oder Jaffa am Ende der Ebene Sarons, von ärmlichem Aussehn, mit 7000 Einw. und einigem Verkehr zur See mit Aegypten. 2)Samaria, die Mitte Palästinas zwischen dem Jordan und dem Meere. Den Namen erhielt die Landschaft von Samaria (Sebastie), der Residenz mehrerer Könige Israels: sie war an einem Berghange aufwärts gebaut, in schöuer Gegend, und ist heutzutage ein ärmlicher Flecken. Sichem dagegen, die frühere Hauptstadt Israels, gehört nnter dem Namen N abulus uoch immer zu den größeren Orten und hat an 10000 E. Man findet die Lage Sichems, zwischen den Bergen Ebal und Garizim, der von Heidelberg ähnlich; nirgends in Palästina soll die Pflanzenwelt so frisch und grün fein. Auf dem Garizim stand der mit Moriah wetteifernde Tempel. Die Samariter haben sich bis jetzt im Lande erhalten und beten noch auf Garizim an. 3) Galiläa im Norden an Phönizien grenzend. Der Küstenstrich des Laudes ist nur klein, doch bedeutend wegen der alten Hafenstadt Akka oder Akre (Ptolemais), die an die Kreuzfahrer 1291, au Buonaparte 1799 erinnert, und neulich 1840 durch eine eng- lisch-österreichifche Flotte dem Jbrahim-Pafcha, der sie kurz vorher gewaltsam in Besitz gc- nommen, wieder entrissen wurde; die Engländer stellten sie dann dem türkischen Kaiser zurück. Der Hafen ist versandet. Weiter in der Mitte des Landes liegt Nazareth, jetzt Nasirah, mit hübscher Kirche und 3000 Seelen. Die Gegend ist schön; schon der Name bedeutet so viel als grünend und blühend, und auf den Höhen daneben 33*

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 508

1874 - Mainz : Kunze
508 Asien — Türkei. genießt man die reizendste Aussicht, südöstlich nach dem nahen Tabor, im Westen nach dem Karmel, und südwärts über die Ebene von Esdrelon nach den Bergen Samarias. Nain und Kana lagen in der Nachbarschaft Nazareths. Am Galiläer Meere (See von Genezareth) ist Kapernaum nicht mehr zu finden, aber Tiberias (Tabarie) und das Fischerdorf Bethsaida, Geburtsort der Apostel Petrus, Andreas und Phi- lippns, sind noch vorhanden; - Magdala glaubt man in dem armen Dörfchen El Medschdel gefunden zu haben, ebenfalls hart am See. 4) Peräa oder Gilead, öst- lich des Jordans an der arabisch-syrischen Wüste, mit gut begraseteu Steppen, wo die Juden nach dem Auszug aus Aegypten ihre Herden so lange weideten, bis sie stark genug waren, das fruchtbare Jordanthal und das reichere Kanaan zu erobern. Orte: Gadara, wovon noch stattliche Trümmer, Machärns (3 M. vom tobten Meer), wo Johannes der Tänfer enthauptet wurde, und Bethsaida Julias, wo Jesus die 5000 speiste. Weit abwärts auf einer Oase: Bosora oder Bostra, ehemals wichtig für den Karawanenhandel; auch Mnhammed, der Prophet, kam in seiner Jugend einmal dort hin. f) Die Besitzungen in Arabien s. u. bei Arabien. Z) Kleinasien oderauatoli, vou der Größe Deutschlands. Die Oberfläche ist schon oben beschrieben. — Die Hochplatte des Innern zwischendem Tanrns und derpropontis kommt in ältester Zeit unter dem Namen P h r y g i e n vor, wo Hermus und Mäander entsprangen, wo ans dem Dindymusberg die Göttermutter Kybele verehrt und Gordium wegen des Knotens besucht wardh den Alexander zerhieb. Zu Koloffä, das beinah gänzlich in Trümmern liegt, war eine der ersten christlichen Gemeinden. Jconinm, merkwürdig im Zeitalter der Krenzzüge als Residenz seldschuckischer Sultane, und durch den Sieg, welchen der deutsche Kaiser Friedrich Rothbart in zweitägiger Schlacht 1190 über die Türken erfocht. — Ein Theil Phrygiens hieß Galatien, weil im 3. Jahrhundert vor Chr. Celten oder Gallier aus dem fernen Gallien her eingewandert waren, mit dem Hanptorte Ancyra oder Angora, bekannt durch die Angora- oder Kämelziege, deren Haar zu Zwirn verarbeitet unter dem unrichtigen Namen Kamelgarn im Handel ist. Bei Angora ward 1402 der Türkensultan Bajazeth (Bajessid) von Timnr ge- schlagen und gefangen. Wo die phrygische Hochplatte zum Küstenland des Hellesponts abdacht, hatten die Könige Jlinms oder Trojas ihr Reich, und in viel späterer Zeit die von Perg amns, mit denen gleichzeitig auf der Abdachung zum Bosporus Könige von Bithynien existirteu. Am Hellespont sind jetzt die 2 asiatischen Dardanellen- fchlöffer, das alte da, wo ehemals ssestos gegenüber) Abydos lag. Hauptorte Bithy^ mens: Nikomedia, in deren Umgegend 183 vor Chr. Hannibal sich der römischen Verhaftung durch den Tod entzog. Nicäa wichtig wegen des Concils von 325. Chalcedon ist zertrümmert. — Sw. von Phrygien lag Lydien oder Mäonia mit des Crösns Thronstadt Sardes zu beiden Seiten des Flusses Paktolns am Berge Tmolus, und Magnesia am Berge Sipylns, wo Luc. Scipio 190 vor Chr. Geb. den stolzen syrischen König Antiochus schlug. — Im Tanrns wohnten die abgehärteten zum Krieg tauglichen Jsaurier, die dem byzantinischen Thron im 8. Jahrh. nach Chr. den tüchtigen Kaiser Leo den Bilderstürmer lieferten. — Kilikien (Cilicien), südöstl. Land Kleinasiens, als Küstensaum des Tanrns besonders warm, bewässert und fruchtbar, mit der Stadt Tarsus am Cydnns, in dessen Wasser sich Alexander fast tödlich erkältete.
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