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Erstes Kapitel.
verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die
erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich
mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die
zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st,
Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die
Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der
roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin
dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge-
schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die
Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak-
turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände
Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor-
züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die
handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf
und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen-
stände des Handels oder Waaren sind.
Verschiedenheit der Menschen in der Religion und
Regierungeverfassung.
§. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh-
rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen
in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju-
den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter
von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men-
schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil
die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die
Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische
oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir-
ten gehören, und in Griechische Christen.
Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie,
der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt,
indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge-
setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung,
wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben
bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas-
sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über
Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge-
bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei-
heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo
zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge-
setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
38
15
§
46 Das katholische Kirchenjahr.
Nach dem Willen der Kirche sollen wir uns fortwährend aller
jener wichtigen Ereignisse erinnern, welche Gott im Verlaufe der Zeiten
für unser Seelenheil angeordnet hat. Deßhalb bestimmte sie, daß zum
steten lebendigen Andenken an die wichtigsten Hauptabschnitte der Offen-
barung und Erlösungsgeschichte alljährlich zu einer gewisien Zeit des
Jahres wiederkehrende Feste gefeiert würden, deren Gesammtheit wir
das katholische Kirchenjahr nennen. Dasselbe zerfällt in drei
Hauptabtheilungen, welche sich vom Advente bis zum Aschenmittwoch,
vom Aschenmittwoch bis zu Pfingsten und von Pfingsten bis wieder
zum Advente erstrecken. Am Ende des Herbstes beginnt das Kirchen-
jahr mit den Adventssonntagen, deren es 4 gibt. Advent
heißt Ankunft, und die Zeit, welche diesen Namen trägt, soll uns auf
die würdige Feier der Ankunft des Heilandes vorbereiten. Dem düstern
Bilde des Spätherbstes, wo dumpfe Nebel den Himmel bedecken, das
winterliche Erstarren der Natur immer näher rückt, und die Sonne
nur wenige und matte Strahlen zur Erde hinabsendet, glich auch einst
die Welt, als die Völker noch in heidnischer Nacht in Sünde und Un-
wissenheit befangen dahinlebten, nur wenige fromme Altväter sehnsuchts-
voll auf die Ankunst des Erlösers harrten und gottbegeisterte Propheten
zur Buße und Besserung aufforderten. Diese fast 4000jährige Trauerzeit,
vom Sündenfall Adams bis zur Ankunft Jesu, wird durch den Advent
im Bilde dargestellt und 4 Jahrtausende der Dunkelheit, Finsterniß
und Sehnsucht werden durch eben so viel Wochen versuinbildet.
Diese Zeit, während welcher der Priester am Altare das violet-
farbene Gewand der Trauer trägt, die Kirche alle lärmende Freuden,
Tanz und Spiel, Hochzeiten u. s. w. verbietet und selbst den Preis-
hymnus: „Ehre sei Gott in der Höhe" in der hl. Meffe unterläßt,
soll den Gläubigen nur eine Zeit der Trauer, würdiger Buße und
Vorbereitung auf Jesu Ankunft sein; mehr wie zu jeder andern Zeit
sollen wir dann, den Vorschriften der Kirche nach, den Lehren des
Christenthums beiwohnen, und durch ihr Licht erleuchtet und über die
große Sendung des Heilandes belehrt, seiner Ankunft entgegenharren.
In diese Zeit der Vorbereitung fällt auch das Fest der unbefleckten
Empfängniß Mariä. Bald ist die Adventszeit vorüber und das
freundlichste Fest des Kirchenjahres, die Erinnerung an den segenbrin-
gendsten Tag, welchen die Erde je erlebt hat, das W eihnachtsfest oder
das Fest der Geburt unseres Herrn Jesu Christi, erfüllt die Herzen
der frommen Gläubigen mit Freude und Frohlocken. An diesem Tage
erscheint der Priester wieder in dem heitern, weißen Gewände der Un-
schuld, und jenergesang, einst von Engeln auf Bethlehems Fluren gesungen,
erklingt jetzt wieder in allen Kirchen und erinnert uns lebhaft an das große
Ereigniß, das an diesem Tage einst vor mehr als 1800 Jahren zu un-
serem Heile stattgefunden, und das wir heute jubelnd begehen. Dreifach
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TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
39
ist die Geburt des Sohnes Gottes; die erste ist die ewige im Vater;
die andere, jene in der Menschheit durch Maria, die Jungfrau; die
dritte in dem Herzen der Gerechten; und diese dreifache Geburt ist, was
die Kirche festhält in dem Gebrauche, jeden Priester an diesem
Tage drei hl. Messen lesen zulassen. Bedeutsam stehet jetzt auch
die Natur wieder mit der Kirchenzeit im Einklänge; die Tage werden
von jetzt an länger und die Sonne, welche sich bis zu dieser Zeit von
uns abgewendet hatte, rückt uns wieder näher. Die nächsten Feste
stehen mit dem Christfeste in der engsten Verbindung. Das erste Fest,
das schon am andern Tage einfällt, ist jenes des h. Stephanus.
Er ist für den Neugebornen der erste Blutzeuge und in der Reihe
der Christen der erste Glaubensheld, ein Mann voll des Glaubens und
heil. Geistes, voll der Gnade und Kraft. Sein Todestag wird also
gleich nach dem Geburtstage Christi gefeiert. Aber der Todestag eines
Märtyrers wird in der Kirche angesehen als sein Geburtstag: denn
aus dem Tod ist er herrlich hervorgegangen, und der Tod ist nicht
das Aufhören des Lebens, sondern der Eingang in das wahre, ewige
Leben. Hierauf folgen wieder Feste von hoher Bedeutung: Am Neu-
jahrstage, wo wir vor Gott und uns selbst über ein ganzes, ver-
lebtes Jahr Rechenschaft abzulegen und ihm zu danken haben für all
den Segen, den seine unendliche Vatergüte uns im Verlaufe desselben
bereitet, feiert die Kirche die Beschneidung Christi. An diesem
Tage, wo ihm der Name Jesus beigelegt ward und wir sein Namens-
fest feiern, sollen wir ernste Vorsätze fassen, das kommende Jahr in
christlicher Tugend und Heiligkeit zu vollbringen und zu leben, wie es
denen geziemt, die als Christen seinen Namen führen. Am 6. Januar
fällt der Tag der heil, drei Könige oder Epiphania, v. h. Er-
scheinung, und nach demselben die Epiphaniassonntage, deren 2 bis 6
sein können, je nachdem Ostern früher oder später fällt; sodann der
Tag der Darstellung Jesu in dem Tempel. Dieser ist immer am
2. Februar und wird auch Lichtmeß genannt, von den Kerzen, welche
an diesem Tage geweiht werden. Hierauf folgen die Sonntage Sep-
tuagesimä, Sexagesimä und Quinquagesimä, d. h. 70., 60. und 50.
Tage vor Ostern. An sie schließen sich sodann die Fastensonntage
an, welche nach dem Aschenmittwoch beginnen.
Mit dem Aschenmittwoch hebt die zweite Abtheilung des
Kirchenjahres an. Er hat seinen Namen daher, weil an ihm die Kirche
Asche segnet und damit die Gläubigen bezeichnet. Denn Staub und
Asche ist alles Irdische, und Staub und Asche müsien wir selbst unserm
irdischen Leibe nach wieder werden. Der Priester legt heute abermals
das Meßgewand mit der Trauerfarbe an, denn die Bußzeit hat mit
heute begonnen; und wieder unterbleibt das Gloria oder der Preis-
gesang in der heil. Mesie. Während der Fastenzeit sollen wir in
der Erinnerung an Jesus, welcher 40 Tage und 40 Nächte in stiller
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Maria
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Maria Christi Christi Jesu Gloria
392
13. Kr. Bitburg, 14 Q.-M. enthaltend, zählt 43,202 Ew., gehört
zum Theile noch der Eifel an, hat aber durchgehends milderes Klima-
und meistens einen sehr ergiebigen Boden. Acker und Wiesenbau
nehmen seit neuerer Zeit einen sehr hervorragenden Aufschwung. Die
Sauer bildet die Grenze zwischen diesem Kreise und dem Luxemburg'-
scheu. Der Kreis zählt 31 Bürgermeistereien.
4413. Trier.
Die Stadt Trier ist eine der ältesten Städte Europas. Der
Sage gemäß ist sie von Trebeta *) gegründet, 100 Jahre vor Roms
Erbauung: so viel ist jedoch sicher, daß die Trevirer zu den mächtigsten
Stämmen der Germanen gehörten und erst nach langem und kräftigem
Widerstande (55 I. v. Chr.) von Julius Cäsar besiegt wurden.
Die alten Trevirer hatten, wie alle Gallier, blondes Haar; sie redeten
deutsch, und selbst, da die Römer schon lange die Herrschaft über sie
führten, wurde die römische Sprache nur von den höhern Ständen
gesprochen. Indeß gelangte Trier unter der Römerherrschaft zu seinem
höchsten Glanze; es wurde das zweite Rom, auch Augusta Tre-
virorum genannt, und war die Hauptstadt der Provinz Belgien.
Später wurde es Residenz röm. Kaiser. Nachdem die Römer vom
Rheine vertrieben worden waren, kam Trier unter die Herrschaft der
Franken (393) und zu dem Theile des Frankenreiches, der Australien
genannt wurde und dessen Könige in Metz residirten. Aber auch die
austrasischen Könige liebten Trier; mehre nahmen Residenz daselbst.
Durch den Vertrag zu Verdun kam Trier 843 an Lothringen und
durch die Theilung zwischen Ludwig dem Deutschen und Carl dem
Kahlen 870 zu Deutschland, mit deines bis 1794 vereinigt blieb.
In diesem Jahre wurde es mit Frankreich vereinigt und 1800 zum
Hauptort des französischen Departements der Saar bestimmt. Nach-
dem aber Napoleon 1813 bei Leipzig geschlagen und bald darnach
aus dem Rheinlande vertrieben worden war, rückten am 5. Januar
1814 die ersten preuß. Soldaten in Trier ein, und am 5. April 1815
nahm der verewigte König Friedrich Wilhelm Iii. wie die ganze
Rheinprovinz, so auch Trier in Besitz. — Nicht leicht hat eine Stadt
im Laufe der Jahrhunderte so viele Belagerungen, Verwüstungen und
Zerstörungen erfahren, wie Trier. 261 nach Chr. verwüsteten es die
Allemannen; 399 die Franken; 410 die Vandalen; dann wieder im
nämlichen Jahre die Franken, die es 411 plünderten und verbrann-
ten, und kaum wieder aus der Asche erstanden, 415 abermal zer-
störten. Ebenso im Jahre 440, 447 und 451 von Attila, dem
Hunnenkönig: von 853—883 wurde es viermal durch die Normannen
schwer heimgesucht. 1300 belagerte Heinrich von Luxemburg die Stadt,
*) Trebeta, Sohn des assyrischen Königs Ninus, welcher zu Abrahams Zeiten lebte, soll
nach dem Dafürhalten einiger Geschichtsschreiber des Mittelalters von seiner Stiefmutter Se-
miramis aus dem Reiche seines Vaters verstoßen worden sein, und sich mit einigen Freunden
hierher geflüchtet und den Grund zur Stadt Trier gelegt haben.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Julius_Cäsar Cäsar Ludwig dem Ludwig Carl Napoleon Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm Attila Heinrich_von_Luxemburg Heinrich Königs_Ninus Abrahams
Extrahierte Ortsnamen: Bitburg Europas Rom Belgien Rheine Lothringen Deutschland Frankreich Leipzig Rheinlande
444
eine Menge Götter gebaut und sie durch Opfer und Gaben verehrt
hatten, ermordet worden waren. Gegen die zauberischen Künste des
Maxentius, so meinte er ferner, würden die vielen Götter nichts ver-
mögen; da könne nur der Eine wahre Gott helfen. So wandte er
sich denn an diesen und bat ihn demüthigst, er möchte sich ihm doch
zu erkennen geben und ihm bei dem gegenwärtigen Unternehmen bei-
stehen. Und Gott erhörte sein Gebet und offenbarte sich ihm, wie einst
dem flehenden Moses, durch eine Erscheinung.
Als Constantin noch in Gallien an der Spitze seines Heeres da-
hin zog, zeigte sich Nachmittags, da sich die Sonne schon gegen Abend
neigte, über derselben ein Kreuz, aus Lichtstrahlen gebildet, mit der
Aufschrift: „Durch dieses Zeichen wirst du siegen!" Solche Erscheinung
setzte ihn und sein ganzes Heer, das Zeuge derselben war, in außer-
ordentliches Erstaunen. Jedoch wußte er noch nicht, was das Bild
zu bedeuten hätte, und die Nacht überraschte ihn bei seinem Nachsinnen
und seinen Zweifeln. Da bot sich ihm eine andere Erscheinung dar.
Jesus Christus trat zu ihm im Traume mit demselben Zeichen, das
er wachend am Himmel gesehen hatte, und befahl ihm, eine Fahne,
ähnlich jener himmlischen Erscheinung, verfertigen und sie als Zeichen
des Sieges in seinen Kriegen vor dem Heere tragen zu lassen.
Am folgenden Morgen benachrichtigte Constantin seine Freunde
von diesem Traumgesicht, ließ dann alle Künstler, die in Gold und
Edelstein arbeiteten, zu sich kommen und befahl ihnen, eine Fahne,
ganz der Beschreibung gemäß, die er ihnen davon machte, zu verfertigen.
So entstand die Fahne des Kreuzes, „Labarum" genannt,
eine große, mit Goldblech bedeckte Stange, durch die ein Querbalken
in Gestalt eines Kreuzes ging. An der Spitze war eine Krone von
Gold und Edelsteinen befestigt, welche die beiden in einander geschlun-
genen griechischen Anfangsbuchstaben des Namens Christus in sich schloß.
An den Querbalken hing ein viereckiges, seidenes Fahnentuch, purpur-
farbig, mit Gold durchwirkt und mit Edelsteinen besetzt. Ueber dem-
selben, gleich unter dem Zeichen des Kreuzes, sah man die Bilder des
Kaisers und seiner Söhne. Diese eben so kostbare als glänzende
Fahne gebrauchte Constantin in allen seinen Kriegen als ein Mittel
des Schutzes und des Sieges. Fünfzig Soldaten der Leibwache, aus-
gezeichnet durch Körperkraft und frommen Sinn, hatten kein anderes
Geschäft, als-sie zu bewachen und einander im Tragen derselben abzu-
lösen ; und wer sie trug oder nur mit ihrem Dienste beschäftigt war,
hatte mitten unter den Pfeilen der Feinde keine Gefahr oder Ver-
wundung zu fürchten. Wo sich die Fahne des Kreuzes zeigte, wurden
die Feinde in die Flucht getrieben. Als Constantin dies merkte, ließ er
diese Fahne immer dahin tragen, wo die größte Gefahr war, und er
konnte mit Zuversicht auf einen glänzenden Sieg rechnen, indem die
Kraft dieses göttlichen Zeichens alle Soldaten mit neuem Muthe belebte.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Constantin Jesus_Christus Constantin Constantin Constantin
24
Der Priester geht im feierlichsten Gewände mit dem Aller-
beiligsten unter dem sogenannten Tragehimmel. Weihrauchdüfte
steigen empor, um das fromme Gebet anzudeuten, das der fromme
Gläubige zum Himmel sendet. Selbst der Weg, über den der
Zug geht, ist mit Blumen bestreut, damit auch die leblose Natur
das Jubelfest ihres Schöpfers verherrlichen helfe.
In der katholischen Kirche herrscht auch noch der schöne
Gebrauch, daß die Gemeinden, namentlich auf dem Lande, in
Prozession ihre Feldflur ganz oder theilweise, singend und betend
durchwallen. — Es ist in Wahrheit ein erhebender Anblick —
eine ganze gläubige Gemeinde, nach Alter und Geschlecht wohl-
geordnet, das Bildniß des Gekreuzigten und den Priester in der
Mitte, die flatternden Fahnen voran, in dem großen Tempel der
Natur dem allmächtigen Herrn des Weltalls ihre Anbetung
darbringen zu sehen, und abwechselnd bald Lieder des Lobes,
bald be<3 Dankes und der kindlichen Bitte erschallen zu hören.
Es ist ein schönes Zeugniß des heil. Glaubens an die Allge-
genwart und Allwirkiamkeit des Allerhöchsten. Auch ist es eine
rührende und erbauliche Nachahmung des Heilandes, welcher
ebenfalls öfter in dem großen Gotteshause der Natur die Sei-
nigen um sich her versammelte, und in den schönen Werken
Gottes den allwirkenden Schöpfer und Vater erkennen lehrte.
Es ist wahrhaft erhebend, wenn Väter und Mütter, Jünglinge
und Jungfrauen, Kinder und Greise, Arme und Reiche, Vor-
nehme und Geringe, — Alle, wie eine fromme Familie, entblößten
Hauptes, langsam feierlich dahin wallen, und, den Blick bald
zum Himmel, bald auf die weiten Fluren gerichtet, voll Andacht
wie aus Einem Munde singen:
Blick', o Gott! mit Wohlgefallen
Auf die Flur, die wir durchwallen!
Unser Herz erweitert sich,
Denn es fühlt als Vater dich.
Freudig streuten wir den Samen;
Denn wir streuten ihn im Namen
Dessen, der mit einem Ruf,
Erde, Sonn' und Pflanze schuf.
Säen, Pflanzen hilft noch wenig,
Das Gedeihen gibt kein König;
Keiner hat mit aller Macht
Nur ein Blatt hervorgebracht.
Der so schön die Blumen kleidet,
Der so mild die Vögel weidet,
Alles nährt in Feld und Hain,
Wird auch unser Vater sein.
Laß mit Frucht den Baum sich
schmücken,
Reich an Korn den Halm sich bücken;
An der Rebe Trauben glüh'n,
Wiesen für die Heerden blüh'n!
Schone, Vater! in Gewittern;
Schone, wenn wir flehend zittern!
Ruf' uns ab von bösen Wegen,
Und dein Donner bringe Segen.
Ruhen lassen wir den Samens
In des Allbclebers Namen,
Der den Leib in Gräber sä'st,
Bis er glorreich aufersteht.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
69
seine, herrlichen Anlagen ausbilden und seine Bestimmung erreichen
könnte. Der Geist ist nicht von dieser Welt sondern wesentlich vom
Körper verschieden, und darum auch den Gesetzen des Körperlichen, der
Zerstörung, nicht unterworfen. Er ist ein reines, einfaches Wesen,
ohne Zusammensetzung, ohne Theilung und Stoff. Er kann daher
auch nicht getrennt, aufgelöst und zerstöret werden. Gott hat auch
einen unvertilgbaren Abscheu vor Vernichtung und einen sehnlichen
Wunsch nach Fortdauer in die Seele gelegt; würde nun dieser Wunsch
nicht erfüllt, so wäre dieses gegen Gottes Güte und Gerechtigkeit. Die
Tugend findet hier oft ihre Belohnung, das Laster seine Bestrafung
nicht: darum glauben wir, daß der gerechte Gott in einem künftigen
Leben einem Jeden vergelte nach seinen Werken.
Die Wahrheit, daß unsere Seele unsterblich ist, hängt also auf's
Innigste mit den Eigenschaften, mit dem Wesen Gottes zusammen. So
klar und überzeugend diese Gründe für die Unsterblichkeit der Seele
auch sind, so reichen sie doch nicht aus, gegen alle Zweifel zu schützen.
Untrügliche, unerschütterliche Gewißheit hierüber gibt uns allein unser
Erlöser Jesus Christus. Er sagt; „Fürchtet euch nicht vor denen,
die den Leib tödten, aber die Seele nicht tödten können; fürchtet viel-
mehr den, welcher sowohl den Leib als die Seele in der Hölle un-
glücklich machen kann." Matth. 10, 28. „Wer um meinetwillen sein
Leben (das Leben des Leibes) verliert, der wird es (das Leben des
Geistes) erhalten." Matth. 10, 39. „Gott ist nicht ein Gott der
Todten, sondern der Lebendigen." Matth. 22, 31. „Heute wirst du
bei mir im Paradiese sein." Luk. 23, 43. — Und wie schön beschreibt
der Apostel Paulus seinen Glauben an die Unsterblichkeit der Seele.
Er sagt in seinem zweiten Briefe an die Korinther V. 1 : „Wir wissen,
daß, wenn diese irdische Hütte, die wir bewohnen, zerstört wird, wir
ein Gebäude von Gott erhalten, eine Wohnung, die nicht von Händen
gemacht, sondern ewig ist im Himmel." Dort wird unser eine Ver-
geltung harren, wie Christus in dem Gleichnisie vom reichen Ver-
schwender und dem armen Lazarus so deutlich lehrt. „Wir werden
Alle," sagt Paulus, „vor dem Richterstuhle Christi erscheinen müsten,
damit Jeder empfange nach dem, wie er im Körperlichen gehandelt hat,
es sei gut oder böse." Ii. Kor. 10. — Der Mensch ist unsterblich!
Dieser Gedanke soll uns erhabene Gesinnungen einflößen. Die Ehren
und Würden der Welt sind nichts gegen die hohe^ Würde, unmittelbar von
Gott abzustammen. Darum sollen wir nach dem trachten, was droben
ist, und nicht nach dem, was auf Erden ist. „Ein fernes Land," sagt
Deharbe, „ein Land, wo ewiger Frühling waltet, das ist demnach unser
Aller Bestimmung, und dahin soll stets unsere Sehnsucht gerichtet sein."
„Die Schwalbe und der Storch," so spricht der Prophet, „merken die
Zeit ihrer Wiederkunft." Jer. Viii. 7. Sobald die Vorboten des
Herbstes und seine Stürme sich einstellen, entfernen sich die Zugvögel
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Jesus_Christus Matth Matth Matth Apostel Christus Paulus Christi Gott Deharbe
257
Bei der dritten Einfahrt, wieder an einer andern Stelle, wird
ein starkes Seil mit Gurten gebraucht, welches, indem man sich daran
festhält, an einer Winde hinunter gelassen, und hernach wieder aufge-
zogen wird. Dieser Art bedienen sich gewöhnlich die Aufseher der
Salzgruben und die Fremden, welche diese bewunderungswürdigen
Werke der Natur besehen wollen. In 5 Minuten wird eine Strecke
von 170 Ellen durchfahren.
Unten im Salzberge werden dreißig, vierzig, auch wohl mehr
Paar Pferde gebraucht, um die aus den Felsen gehauenen Salzblöcke
in die unterirdischen Magazine und nach den Stellen zu fahren, wo
sie hinaufgezogen werden. Man läßt die Pferde am Taue hinunter,
wobei sie in einer eigenen Art von Geschirr hängen. Sobald ihnen
die Bohlen unter den Füßen weggezogen sind, fangen sie im Schweden
an zu zittern und halten ganz still, mögen sie sonst auch noch- so wild
sein. Mit der größten Willigkeit lasten sie sich anschirren und führen,
wohin man will. Vom Wiederausfahren der Pferde ist keine Rede;
sie bleiben unten, so lange sie leben. Ganz in der Nähe, wo man
am Taue hinunter kommt, ist eine große und ziemlich eingerichtete
Kapelle, dem heiligen Antonius geweiht. Ihr regelmäßiges Gewölbe
ist dreißig Fuß hoch und ruht auf gerundeten Säulen. Alles, was
man sieht, ist von Salz: Wände, Gewölbe, Säulen, Altar, Kanzel,
Kreuze, Heiligenbilder, Leuchter. — Alles ist mit Geschmack und Kunst
gearbeitet. Weit von dieser wirklich schönen Kapelle ist noch eine
andere, welche die Corporis Christi Kapelle heißt, ganz in Salz ge-
hauen. Wiewohl das Salz eine grauliche Farbe hat, so läßt es doch
den Schimmer eines dahinter gestellten Lichtes durch, welches in diesen
Kapellen einen besondern Eindruck macht. Beide Kapellen sind wirk-
lich zum Gottesdienste bestimmt. So steigen auch aus der Tiefe der
Erde Gebete und Gesänge zum Himmel hinauf. —
232. Der fromme Bergmann und der gelehrte Spötter.
Es ging ein frommer Bergmann mit einem gelehrten Spötter in einen
tiefen Schacht. „ Wir sind jetzt Über 1000 Ellen unter der Erdef sprach
der Spötter und stellte sich bei diesen Worten auf eine Klippe. Lächelnd
setzte er hinzu: „Wie tief mag denn wohl die Hölle seinder Berg-
mann antwortete ruhig: „ Mein Herr, wenn der Stein, worauf Sie stehen,
einstürzt, sind Sie in einer Minute in der Hölle,1,1
233 Steinkohlen, Braunkohlen, Torf, Schwefel und
Bernstein.
1. Wenn wir nichts als Holz zur Feuerung hätten, so
würden manche Gegenden bald von den Menschen verlassen
werden müssen. Allein der weise Schöpfer hat noch für an-
deres Brennmaterial gesorgt, das aus der Erde geschafft wirv;
Iii. 17
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Extrahierte Personennamen: Antonius Bergmann Bergmann
453
dem er hinauf gen Himmel fuhr ; jene heiligen Mauern, welche die Versamm-
lung der Apostel umschlossen und wo das kostbare Blut der seligen Märtyrer
vergossen wurde: sollen wir als Feige und Verworfene sie noch länger in den
räuberischen Händen eines ruchlosen Volkes lassen? Von Zion ging das Wort
des Herrn aus. Auf denn, ihr Bäche, die ihr von daher fließet, kehret zu
eurer Quelle zurück! — Soll sich denn Gott andere Krieger erwecken? —
Nein, o nein, ihr werdet aus eurer Trägheit erwachen! Waffnet^euch also
wider den Feind des christlichen Namens! Wendet gegen ihn die Schwerter,
die ihr ohne Aufhören gegen euch schärft. Dort ziehet hin, gerechte Beleidi-
gungen zu rächen! Dort büße Jeder seine hier begangene Frevel! Werdet
aus Soldaten des Teufels, Soldaten des lebendigen Gottes! Fürchtet Nichts
unter seinen glorreichen Fahnen! Als Sieger werdet ihr zurückkehren oder die
Märtyrerkrone erringen! Denn Vergebung der Sünden und die gewisse Hoff-
nung himmlischer Freuden begleiten euch in den heiligen Streit!" Als Ur-
ban geendet, da riefen alle Anwesenden: „Gott will es! Gott will es! und viele
Tausende ließen sich zum Zeichen der Bereitwilligkeit, für Christus zu kämpfen,
ein rothes Kreuz auf die rechte Schulter heften. Im Frühling des Jahres
1096 zogen viele unregelmäßige Haufen, welche das Hauptheer nicht abwarten
konnten, unter Anführung von Peter von Amiens, des Priesters Gott-
schalk und eines armen Edelmannes, Walter Habenichts, voraus und
verübten überall Räubereien und große Gewaltthätigkeiten an den Juden.
Im Herbste desselben Jahres folgte das geordnete Hauptheer unter Anfüh-
rung des edeln, tapfern und frommen Gottfried von Bouillon. An der
Grenze der türkischen Länder hielt man Heerschau und zählte 500,000 Mann
zu Fuß und 100,000 Reiter. Bald fielen Jkonium, Edessa und das feste
Antiochia in.die Hände der Kreuzfahrer. Nun rückte das Heer vor Jerusa-
lem, das Ziel seiner Reise. Als man auf den Bergen angekommen war und
die heilige Stadt sah, da fielen Alle auf ihre Knie, küßten die Erde und
weinten vor Freude. _ Mit Sturm wurde am 15. Juli 1099, Nachmittags
um 3 Uhr, _ wo Christus am Kreuze gestorben war, das stark befestigte und
gut vertheidigte Jerusalem genommen, und Gottfried war unter den Ersten
welche von der Stadtmauer in die Straßen herabsprangen. Durch den hart-
näckigen Widerstand der Saracenen war die Wuth der Kreuzfahrer auf's
Höchste gesteigert, und sie verübten deshalb große Grausamkeiten, mit welchen
der heilige Ort und ihr feierlicher Einzug in die Auferstehungskirche in schrei-
endem Widerspruche standen. Nun wurde der edle Gottfried von Bouillon
zum König von Jerusalem gewählt; aber seine zarte Frömmigkeit hielt ihn
ab, da eine goldene Königskrone zu tragen, wo der Heiland unter einer Dor-
nenkrone geblutet hatte. Er nannte sich nur Herzog Gottfried, Beschützer
des heiligen Grabes. Gottfried starb am 18. August 1100 und wurde in der
Kirche des heil. Grabes begraben. Auf seinem Grabe lies't man die Worte:
„Hier liegt Gottfried Bouillon, welcher dies ganze Land dem Christenthume
gewann; seine Seele ruhe in Christo!" Das mit so vielem Blute eroberte
Land konnten aber die Kreuzfahrer gegen die Macht der Türken nicht be-
haupten. Die christlichen Fürsten boten zwar alle Kräfte auf und stellten
sich selbst an die Spitze ihrer Heere; aber es fehlte die Einigkeit und somit
die nachhaltige Kraft. Und so kam es, daß im Laufe der Zeit die heil. Orte
von den Türken wieder erobert wurden. Die letzten christlichen Städte im
Morgenlande, Tyris und Ptolemais, fielen im Jahre ■ 1291 in die Hände
der Ungläubigen. — Es wäre engherzig und unrichtig, wenn wir den Werth
der Kreuzzüge nach ihrem Nutzen und Schaden beurtheilen wollten.
Immerhin ' bleiben die Kreuzzüge ein ehrenvolles Zeugniß für jene Zeit, daß
man vom christlichen Glauben auf's Innigste durchdrungen und einer Be-
geisterung für Christi Sache fähig war, die in unseren kalten, genuß- und er-
werbsüchügen Zecken vergeblich gesucht wird. Die Kreuzzüge gingen hervor
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Extrahierte Personennamen: Apostel Christus Peter_von_Amiens Walter_Habenichts Gottfried_von_Bouillon Christus Gottfried Gottfried_von_Bouillon Gottfried Gottfried August Gottfried_Bouillon
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Edessa Antiochia Jerusalem Christo Christi