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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 461

1868 - München : Lindauer
461 Beilagen zum fünften Zeitraum. 69. Auf dem Berge Andechs, eine halbe Stunde vom Ammersee ent- fernt, hatte sich kurze Zeit, nachdem Kaiser Karl der Große das Herzog- thum Bajoarien zum fränkischen Reiche (788) geschlagen, eine Veste er- hoben, die ursprünglich dem Karolingischen Herrschergeschlechte gehörte und nach dessen Erlöschen in Deutschland an die Nachkommen Ratolds I (Sighards?), eines natürlichen Sohnes des deutschen Kaisers Arnulf (887 bis 899), überging, die den Titel „Grafen von Andechs" führten. An die Kapelle, die sich innerhalb dieser Veste befand, hatte schon Kaiser Ludw ig der Fromme (814—840), der drittgeborne Sohn Karls desgroßen, einige Reliquien geschenkt, bestehend in einem Theile des Schwammes, womit Christus am Kreuze getränkt wurde, und in zwei Stückchen Eisen, daö eine von einem Nagel, womit der Heiland an das Kreuz geheftet war, das andere von dem Speere, mit welchem die Seite des Erlösers geöffnet worden. Dazu kam entweder durch Ludwigs des Frommen Bruder Pippin (-s 810), oder, was mehr Glauben verdient, durch Ludwigs des Frommen Sohn Pippin (ch 838) das sogenannte Sieges kreuz Karls des Großen. Ein Sohn des oben genannten Ratold I, mit Namen Ras so, Razzo oder Ratho, Graf von Dießen und Andechs, berühmt dnrch seine Körpersgröße und noch mehr durch seine Tapferkeit gegen die Ungarn, die er 949 und 950 schlug, begleitete Judith, des Luitpoldinger Arnulf I Tochter, welche mit dem bayerischen Herzog Heinrich I (948—955) aus dem sächsischen Hause vermählt war, auf einer Reise in's heilige Land und wurde dort beim Besuche der heiligen Orte von dem Verlangen erfüllt, Reliquien zu sammeln. Nachdem Rasso mit Zustimmung des Papstes Agapet Ii zu Jerusalem, Konstantinopel, Rom und Mailand kostbare Reliquien gesammelt hatte, hinterlegte er dieselben in dem von ihm erbauten Kloster Wö rth (dem heutigen „Gr af Rath" bei Fürstenfeldbruck), wo er als Mönch am 15. Juni 954 sein Leben beschloß. Als im folgenden Jahre (955) die Ungarn neuerdings in Bayern einsielen und tief nach Schwaben vordrangen, flohen die Mönche des Klosters Wörth mit ihren heiligen Schätzen nach Andechs, um sich und ihre Heiligthümer vor der Wuth der Ungarn in der festen Burg zu schützen. Nach der Niederlage, welche die Ungarn auf dem Lechfelde (955) erlitten, kehrten die Mönche von Wörth in ihr Kloster zurück, die Reliquien dagegen ließen sie in Andechs, weil das Kloster Wörth für dieselben nicht genug Sicherheit bot. Die Zahl dieser heiligen Schätze mehrte Graf Pop Po von Andechs, des Markgrafen Bcrthold Ii von Istrien Bruder, der unter dem Namen „Graf von Plassenburg" während des zweiten Krenzzuges (1147—1149) unter König Konrad Ii (1138—1152) Berühmtheit erlangt hat. Durch seine Verwandte, die griechische Kaiserin Irene in Konstantinopel, kam er in den Besitz vieler heiliger Reliquien, die von ihm sämmtlich in Andechs hinterlegt und zunächst durch König Ludwigen von Frankreich (1137—1180), und später durch den Bischof Otto Ii von Bamberg (1177 bis 1196) vermehrt wurden. Letzterer übersandte 1182 seinem Bruder, dem Markgrafen Berchold Ii von Istrien, zur Abwendung der auf seinem Gebiete Andechs-Istrien lastenden Bedrängnisse drei heilige Hostien, die bis dahin in Bamberg die größte Verehrung genossen hatten. Zwei derselben, vom Papste Gregor dem Großem (590 — 604) consecrirt (die eine läßt ein blutfärbiges Kreuz, die andere ein blutfärbiges Fingerglied erkennen), hatte Papst Leo Ix (1048—1054) dem deutschen Kaiser Heinrich Iii (1039 bis 1056) persönlich überbracht, die dritte (welche das blutfarbige Zeichen Iiv^S ~ das bedeutet in hoc signo vinces — in diesem Zeichen wirst du siegen — erkennen läßt) war vom Papste Leo Ix selbst consecrirt und dem Kaiser Heinrich Iii zugeschickt worden. Seit diese Hostien nach Andechs gekommen waren, wurden an der Schloßkapelle daselbst regelmäßig etliche

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 243

1868 - München : Lindauer
243 Bayern unter Maximilian l. Linz eilig nach Böhmen. Am weißen Berge bei Prag stießen die feindlichen Heere am 8. November 1620 aufeinander. Als unter den Feldherren der katholischeil Truppen über die Art des vorzunehmenden Angriffs gctheilte Meinung herrschte, trat der alte, im Rufe eines Wunderthäters stehende Carmelitermönch P. Do minien s de Jesu Maria zu den Anführern und ver- mochte sie durch [eine begeisternden Worte zu einem unmittelbaren Angriff auf Prag, der am 8. November, einem Sonntage, Mit- tags 12 Uhr erfolgte. Unter Tilly's Fahne focht hier, kaum 24 Jahre alt, der nachmals so berühmte Denker Rens Des- cartes. In einer Stunde war das durch einen Nachtmarsch ermüdete Heer Friedrichs Y vollständig geschlagen, gerade an dem Sonntage, an welchem das Evangelium der treffenden Messe die Worte enthielt: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." Beim Gastmahle sitzend, vernahm Friedrich den Anfang und beit Ausgang der Schlacht. Die von Maximilian ihm gewährte achtstündige Waffenruhe benützte er, um mit den Seinigen Prag zu verlassen, wo er in der Eile und Bestürzung Krone und Scepter zurückließ. An demselben Tage, an welchem der „Winterkönig" Friedrich von der Pfalz nach Breslau geflohen war, hielt der Bayernherzog Maximi- lian I seinen Einzug in der böhmischen Hauptstadt. Nachdem er für den Kaiser die Huldigung empfangen hatte, übergab er die weitere Verwaltung dem Fürsten Karl von Lichtenstein als kaiserlichem Statthalter und reiste nach München, wo er am 25. November 1620 eintraf und mit großem Jubel empfangen wurde. Er verfügte sich geraden Weges in die Frauenkirche und begab sich erst nach Beendigung des dort gefeierten Gottes- dienstes in die Gemächer des von ihm (1601 — 1616) erbauten westlichen Flügels*) der neuen Residenz. Hier berichtete er un- verzüglich an den Papst Paul V mit den Worten: „Ich kam, *) Den Bau dieses Flügels hatte Herzog Maximilian I im Jahre 1601 unternommen, weil während seines Aufenthaltes in Schleißheim ein Theil der neuen Residenz niedergebrannt war. In der Nähe der östlichen ^and dieses Flügels, am Schlüße des südlichen Portals rechts, ließ derselbe Herzog gleichzeitig eine Kapelle bauen, die sogenannte schöne Kapelle, die gegenwärtig noch steht. 16 *

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

4. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 75

1822 - München : Lindauer
§. Vl Theodo Ite 640—630. 1) Ankunft des heil. Emmeram, und trau- riges Schicksal dieses Heiligen unter Her- zog Theodo; 2) Kriege wider die Hun- nen; 3) Hintritt dieses Herzogs um 680. l)^e zahlreicher und betrübter die Erfahrungen waren, daß bey einem rohen, und halb verwilder- ten Volke kein Landesfürft ruhig und glücklich regie- ren, und überhaupt keine wohlgeordnete Regierung bestehen könne: desto mehr fiengen die Eltern und Verständiger» der Nation bereits an, sich nach An- stalten, wodurch einige Bildung derselben bezwecket, und nach Männern, durch welche solche Anstalten errichtet, und zweckmäßig ansgebreitet werden konn- ten, zu sehnen. Die weisen Vorschriften, und sanf- ten Lehren der christlichen Religion waren damals in Baiern nicht unbekannt, und die eigentlichen Den- ker der Nation waren lange überzeugt, daß Einwoh- ner, welche nach der christlichen Religion lebten, ganz andere Menschen, daß sie die vortrefflichste« Staatsbürger seyn müßten. Einiges Licht darüber hatte schon der heil. Severin, welcher nach dem im Jahre 45z erfolgten Tode des Hunnenkdnigs Attila (S. 17.) von Asien nach Pannonien, und das ripenr fische Norikum gekommen war, ausgebreitet. Die- ser unvergleichliche heilige Mann (t im I. 482) hielt sich einige Zeit zu Künzen bey Osterhofen auf I), zog
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