206
Iii. Westasien. Arabien.
Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett,
schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus,
thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen,
Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner
wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden,
Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln,
ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel
Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd-
früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind
vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut.
Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der
Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien
weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm-
me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein
Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen.
Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die
Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend,
aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi,
schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur
Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich
von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen-
dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl-
reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi,
ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig-
keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene
Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige,
neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor-
züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der
Herrschaft des Pascha von Aegypten.
Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von
Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge-
gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige
Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn
soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem
§eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem
Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der
Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha-
rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä-
te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten
Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere,
ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die
südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges
Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In-
sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber
jetzt von den Britten besetzt.
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Extrahierte Personennamen: Abraham
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Asien Arabiens Mekka Mekka Medina Mekka Basra Afrika
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
84
555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches.
Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2).
Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774).
622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra).
Begrndung des Islam.
Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^).
622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert.
711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez
de la Frontera.
Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren
1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. ,
2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift.
3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger.
*) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
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Extrahierte Personennamen: Erarchatzuravenna Alboins Mohammeds Mohammed Abu_Taleb Kadidscha Mohammed Hedschra Mohammeds Abu_Bekr Omar Omar Gibraltar__Gebel Roderich Musa Sophia Jesus M.
Iran. 247
daher fruchtbarer und seßhaft bewohnt. Die hier mehr gemischte Bevölkerung lebt in Dörfern und Städten entweder unter türkischer Oberhoheit (am Roten Meer) oder in unabhängigen kleineren Staaten.
1) In Hedschas sind die zwei heiligen Städte der Araber: Mekka, Geburtsort Mohammeds. Im Vorhof der Hauptmoschee ist die heilige Kaäba mit dem abgöttisch verehrten schwarzen Stein. Nördlich Medina, am Rande der Wüste, Grabstätte des Propheten. Beide Städte werden jährlich von zahlreichen mohammedanischen Wallfahrern aus Asien und Afrika besucht.
2) Im Sw. Jemen, die bestbewässerte und fruchtbarste Landschaft Arabiens, reich an Balsam, Weihrauch, Myrrhen und Kaffee. Dieser wird nach seinem früheren Ausfuhrhafen Mokha genannt. Die vulkanische Halbinsel Aden nebst dem umliegenden Gebiet haben die Engländer besetzt, um die Straße Bab el Manbeb ( = Tor der Tränen) zu beherrschen. Die befestigte Freihafenstadt1 Aben ist Arabiens bedeutendster Handelshafen und wichtig als Kohlenniederlage für die Dampfer.
3) Das Emirat Om Ln im So., wo das Küstengebiet am höchsten steigt, ist ziemlich regen- und quellenreich und am besten bevölkert. Der Sitz des Emirs, welcher den Wahabiten tributpflichtig ist, ist in Maskat, einer lebhaften Handelsstadt. Die durch ihre Perlenfischerei berühmten Bahrein-Inseln im Persischen Meerbusen hat England in Besitz genommen.
3. Iran.
1 ' 23li Mill. qkm.
1. Iran (Atrjana, d. i. Arierland) ist eine von großen Ranbgebirgen umgebene Hochfläche, welche, wie das Hochlaub von Hinterasien, gegen O. an Breite zunimmt. Den Sübranb bilben mehrere parallele Gebirgszüge, aus welchen unwegsame Schluchten zu einem heißen, sanbigen Küstenstreif hinabführen; den Ostranb
1 Eine Hafenstadt, in .welcher die Ein- und Ausfuhr den landes-
üblichen Zöllen nicht unterworfen ist.
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Mekka Mohammeds Medina Asien Afrika Arabiens Arabiens Persischen_Meerbusen England Atrjana
Vorder - Indien.
233
ter und dort auch mildes Klima. Die Hauptproducte
bilden: Pferde, Kameele, Kaffee, Weihrauch, Gummi rc.
Die Araber zerfallen in ansässige und nomadi-
sirende oder Beduinen; sie sind Muhamedauer und
leben in mehreren kleinen Staaten unter eigenen Fürsten
(Emirs, Imams).
1) Hedschas oder die Westküste unter ägyptischer
Herrschaft. Mekka, erste heilige Stadt der Muhamedaner,
mit 60,000 Einwohnern, wohin jährlich fünf große Pilger-
karavanen kommen. — ' Die Hafenstadt Dschidda mit
40,000 Einwohnern. — Medina, 20,000 Einwohner,
zweite heilige Stadt. Wallfahrten zum Grabe Muhamedß
(1-632), der auf der Halbinsel seine Religion, den Islam,
gründete.
2) Jemen oder die Südwest-Küste, auch das glück-
liche Arabien genannt. Mokka, eine Hafenstadt. Handel
mit Kaffee rc.
3) Oman oder die Südost-Küste. Maskat, 60,000
Einwohner, Residenz eines Imam, dem ein Theil der ge-
genüberliegenden Küsten und die Insel Ormus von Iran
unterworfen ist.
§. 26. Vorder-Jndien.
Vorder- und Hiuter-Indien nennt man zusammen
O st- Indien.
1) Vorder-Jndien nimmt im Norden noch an
dem Himalaha-Gebirge Theil. Südwärts von
diesem breitet sich das Tiefland von Hindostan aus,
welches von zwei wasserreichen Strömen, Indus und
Ganges, durchflossen wird. Das untere Stufenland
des Indus wird Sind-Ebene genannt, großentheils
eine sandige Wüste mit vielen fruchtbaren Oasen und
einem sumpfigen Delta. Das untere Stufenland des
Ganges heißt Hind-Ebene, eine äußerst fruchtbare
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Extrahierte Ortsnamen: Indien Mekka Dschidda Medina Oman Indien
32 I. Lehrstufe. Allgemeine Erdbeschreibung.
b) Die Christen, mit 335 Millionen Bekennern,
in Europa und Amerika herrschend, übrigens auch in den
andern Erdtheilen, nur weniger zahlreich, vertheilt. Die
christliche Kirche hat sich in verschiedene Theile gespal-
ten: die römischkatholische hat über 170 Millionen,
die griechisch-katholische 70, die protestantische
(bestehend aus der evangelisch-lutherischen und
evangelisch-reformirten) 89 Mill. zu Bekennern.
Dann viele Sekten. Das Christenthum ist die Offen-
barung des wahren und einigen Gottes durch
Iesum Christ um.
e) Die Muhamedaner, an 160 Mill., welche
in die Sunniten und Schiiten*) und viele Sekten
zerfallen; herrschend in Asien, Afrika und im Südosten
Europas. Die Lehre Muhameds oder der Islam ist
eine eigenthümliche Verstümmelung von jüdisch-christlichen
Vorstellungen.
§. 38. Von der Lebensweise der Völker.
Die Lebensweisedervölker hangt vorzüglich ab
von der natürlichen Beschaffenheit der Länder, von den gei-
stigen Anlagen und von dem Verkehr mit andern Völkern rc.
Manche suchen ihren Unterhalt durch Jagd, Fischerei,
Viehzucht zu gewinnen, haben keine festen Wohnplätze,
sondern wandern umher (Nomaden) und befinden sich
in einem rohen Zustande.
Andere sind ansäßig und schwingen sich durch Acker-
*) Die Sunniten erkennen außer dem Koran auch noch münd-
liche Ileberlieferungen oder die Sunna an, die Schiiten
lassen nur den Koran als Glaubensregel gelten.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Amerika Asien Afrika Europas
232
Iii. Lehrstufe. Iv. Asien.
1300' unter dem des Mittelmeeres und man kann diese
Stelle als die ansehnlichste bis jetzt bekannte Depression
der ganzen Erdoberfläche bezeichnen. Im Uebrigen hat
Palästina wie Syrien eine hohe Lage.
Das Land bildet ebenfalls eine türkische Provinz,
ist etwas über 400 ^Meilen groß, und enthält die für
Christen und Juden heiligsten Stätten.
Jerusalem mit 20,000 Einwohnern, in der Land-
schaft Judäa auf einem steinigen und unfruchtbaren Boden,
gemeinschaftlicher Wallfahrtsort mehrerer Völker verschiedenen
Glaubens. Die Einwohner sind Muhamedaner, Christen
und Juden. Im Osten der Stadt der Oelberg, 3000' hoch.
— Bethlehem, etwa eine Meile südlich von Jerusalem,
mit einer prachtvollen Kirche über der Geburtsgrotte Jesu.
— Nazareth mit schöner Umgegend und 3000 Einwoh-
nern. — Hebron, 10,000 Einwohner, mit den Gräbern
Abrahams und anderer Patriarchen. — Jaffa (früher Joppe),
Hafenstadt, der gewöhnliche Landungsort der Europäer.
§. 25. Arabien.
Zwischen den Golfen von Suez und Akaba (im
Nordwesten von Arabien) liegt eine kleine Halbinsel, aus
welcher sich das Sinai-Gebirge mit dem Moses-
berge 7000' hoch erhebt.
Das Innere der eigentlichen Halbinsel Arabien ist noch
wenig erforscht. Man weiß nur, daß es eine Hochfläche mit
afrikanischer Landesnatur ist, von Sandwüsten bedeckt, ohne
Flüsse und fast ohne alle Vegetation. Die Ränder dieses Pla-
teaus fallen gegen den Ozean hin zu schmalen Küstenebe-
nen ab.
Das trocken-heiße Klima wird häufig durch den Sa-
mum verschlimmert. Im Südwesten sind fruchtbare Thä-
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Extrahierte Personennamen: Palästina Jesu Abrahams
Vorder-Jndien.
307
leben in mehreren kleinen Staaten unter eigenen Fürsten
(Emirs, Jmams).
1) Hedschas oder die Westküste, unter ägyptischer
Herrschaft. Mekka, erste heilige Stadt der Muhamme-
daner, mit 60,000 Einwohnern, wohin jährlich fünf große
Pilgerkarawanen kommen. — Die Hafenstadt Dschidda
mit 40,000 Einwohnern, Hauptverkehrsplatz am roten
Meere. — Medina, 20,000 Einwohner, zweite heilige
Stadt. Wallfahrten zum Grabe Muhammeds (f 632),
der auf der Halbinsel seine Religion, den Islam, gründete.
2) P e m e n oder die Südwest-Küste, auch das glück-
liche Arabien genannt. Mokka, eine Hafenstadt. Handel
mit Kaffee ?c.
3) Oman oder die Südost-Küste. Maskat, 60,000
Einwohner, Residenz eines Jmam, dem ein Teil der gegen-
überliegenden Küsten von Iran und die Insel Ormus
unterworfen ist. •
§♦ 26. Worder-Indien.
Vorder- und Hinter-Jndien nennt man zusammen
Ost-In dien.
1. Vorder-Jndien nimmt im Norden noch an
dem Himalaia-Gebirge teil. Südwärts von diesem
breitet sich das Tiefland von Hindost an aus, welches
von zwei wasserreichen Strömen, Indus und Gang es,
durchflössen wird. Das untere Stufenland des Indus
wird Sind-Ebene genannt, großenteils eine sandige
Wüste mit vielen fruchtbaren Oasen und einem sumpfigen
Delta. Das untere Stufenland des Ganges heißt Hind-
Ebene, eine äußerst fruchtbare Kulturfläche. Sein
Delta, in welches auch der große Brahamaputra von
Osten her mündet, ist nur am Küstensaum uuzugäng-
liches Sumpfland und der Aufenthalt wilder Tiere. —
20*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Politisch-geogr. Vorbegriffe.
39
b) Die Christen mit 370 Millionen Bekennern
in Europa und Amerika herrschend, übrigens auch in den
anderen Erdteilen, nur weniger zahlreich, verteilt. Die
christliche Kirche hat sich in verschiedene Teile gefpal-
ten: die römisch-katholische hat 200 Millionen, die
griechisch-katholische 75, die protestantische (be-
stehend aus der evangelisch-lnth er i schen und evan-
gelisch-resormirten) 90 Will, zu Bekennern; dann
viele Sekten. Das Christentum ist die Offenbarung des
wahren und einigengottes durch I e s u m C h r i st u m.
c) Die Muhammedaner, an 120 Millionen,
welche in die Sunniten und Schiiten*) und viele
Sekten zerfallen, herrschen in Asien. Afrika und im Süd-
osten Europas. Die Lehre Muhammeds oder des Islam
ist eine eigentümliche Verknüpfung von jüdisch-christlichen
Vorstellungen. Sie wurde 622 n. Chr. von dem Araber
Muhammed gegründet.
§. 38. Won der Lebensweise der Wölker.
Die Lebensweise der Völker hängt vorzüglich
ab von der natürlichen Beschaffenheit der Länder, von
den geistigen Anlagen und von dem Verkehre mit anderen
Völkernje.
Manche suchen ihren Unterhalt durch Jagd, Fischerei,
Viehzucht zu gewinnen, haben keine festen Wohnplätze,
fondern wandern umher (Nomaden) und befinden sich
in einem rohen Zustande.
*) Die Sunniten erkennen außer dem Koran auch noch münd-
liche Ueberlieferungen oder die Sünna an, die Schiiten
lassen nur den Koran als Glaubensregel gelten.
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Extrahierte Personennamen: Muhammeds Muhammed Muhammed
Extrahierte Ortsnamen: Europa Amerika Asien Afrika Europas
11
berühmtesten ist. Unter Ramses b. Gr. würde Moses geboren und die im Sanbe Gosen ihre He erden iüeibenben Israeliten hart gebrückt. Moses floh nach Mibian. Dort sann er vor dem Angesichte Gottes über die Befreiung seines armen Volkes ans der ägyptischen Knechtschaft nach und führte unter dem Sohne bieses übermüthigen gottlosen Pharao die Kinder Israel glücklich ans Aegypten au beu Sinai zur Gesetzgebung Jehovah's (1320 v. Chr.) — Aber auch Thebens Macht ging vorüber. Im siebenten Iahrhunberte v. Chr. verlangte Psmil-metlch von Sa'is in Unterägypten die Oberherrschaft über das ganze Laub- Aegypten sank znsehenbs und kam später (525 v. Chr.) unter die Herrschaft der Persersönige, die es schwer mißhanbelteu. Mit dem Weltreiche der Perser kam Aegypten dann unter Alexauber beu Großen von Macebönien, welcher an der Küste des Mittelmeeres die große Welthanbelsstabt Alexandria grünbete (332). Nach dem Tode Ale-xanber's gelangte Aegypten zu neuer Selbststänbigkeit unter der Herrschaft der Ptolemäer, welche von Ptolemäus, einem Felbherrn Alexan-ber's b. Gr., stammten. Diese regierten von 322—30 v. Chr., alsbanu ward Aegypten römisch. —
Die alten Aegypter waren ursprünglich Verehrer eines höchsten Wesens, gingen aber später zur Vielgötterei über, indem die Naturkräfte als besondere Gottheiten verehrt wurden. So wurde der Sonne (Osiris) und dem Monde (Isis) göttliche Verehrung erwiesen; an
biefe Götter schloß sich die Verehrung von Thieren au. Heilig ge-
haltene Thiere waren der Stier (Apis), der Falke, die Katze, das Krokobil u. a. m. — Wie die Jnber, so waren auch die Aegypter nach Staub und Beschäftigung in mehrere Kasten abgetheilt. Vor
allen Kasten erfreuten sich die der Priester und Krieger des höchsten
Ansehens.
Ungeachtet des ernsten Charakters der Aegypter liebten sie doch glänzende Mahlzeiten, an denen auch die Frauen theilnehmen durften, lleberhanpt waren diese bei den Aegyptern in einer weit bessern Lage, als bei andern Völkern; sie konnten sogar zur priesterlichen Würde gelangen.
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TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Ramses
Extrahierte Ortsnamen: Sanbe_Gosen Mibian Gottes Israel Alexandria