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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 84

1890 - Leipzig : Reichardt
84 555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches. Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2). Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774). 622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra). Begrndung des Islam. Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^). 622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert. 711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez de la Frontera. Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren 1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. , 2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift. 3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger. *) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.

4. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 33

1892 - Stuttgart : Metzler
— 33 — eine neue, einzig wahre Religion zu gründen. Die Haihtlehren derselben sind: „Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet. Die Seele des Menschen ist unsterblich, und es gibt eine Vergeltung nach dem Tode. Gebet, Fasten und Almosen öffnen die Pforten des Himmels. Jedem Menschen ist sein Schicksal zum voraus bestimmt. Das beste Werk ist der Kampf gegen die Ungläubigen." Mohammed fand bald viele Anhänger und unterwarf sich ganz Arabien. Er vereinigte in seiner Person die höchste geistliche und weltliche Gewalt. Seine Nachfolger hießen Cha-lifen. Sie eroberten im 7. Jahrhundert mit Feuer und Schwert einen großen Teil Asiens und Nordafrika. Von hier setzten dieselben nach Spanien über, um durch Europa nach Konstantinopel zu ziehen. Sie wurden aber von den Franken vollständig besiegt und nach Spanien zurückgedrängt. Dort gründeten sie ein blühendes Reich, das bis um d. I. 1500 n. Chr. bestand. Die Religion Mohammeds zählt jetzt noch viele Millionen Anhänger. Um«0«n.chr. 34. Die Glaubensboten Badens. Das Christentum verbreitete sich trotz der blutigen Verfolgungen, welche einzelne römische Kaiser anfänglich über dasselbe verhängten, mit wahrhaft göttlicher Gewalt. Im ganzen römischen Reiche fand es zahlreiche Anhänger. So blühten auch am Rheine schon um d. I. 300 n. Chr. die Bistümer Basel, Straßburg, Speier, Worms und Mainz mit vielen christlichen Kirchen. Aber die heidnischen Alemannen rotteten die Christuslehre wieder aus. Als jedoch Alemannien unter die Herrschaft der christlichen Franken gelangt war, zogen aus Irland und England fromme Männer dahin, um das göttliche Wort zu verkünden. Solche Männer heißen auch Glaubensboten (Missionäre). Zu den ersten Glaubensboten gehört der heilige Fridolin. Er kam um d. I. 500 n. Chr. in das badische Oberland und erbaute auf einer Rheininsel das Kloster Säckingen. Ein Jahrhundert später erschien am Bodensee der heilige Kolumban mit zwölf Schülern, von denen der heilige Gallus das Kloster St. Gallen stiftete. Kurze Zeit nachher errichtete Müller, Geschichtsbilder. z

5. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 40

1892 - Stuttgart : Metzler
— 40 — Menschen aufzunehmen, und ihm die Klosterherde anzuvertrauen. Der Abt willfahrte seiner Bitte. Von nun an versah der Markgraf das Amt des Klosterhirten. Ueber ein Jahr lebte er so, von allen ungekannt. Da endete der Gram sein zerrüttetes junges Leben. Auf dem Todbette bekannte er aber noch seine hohe Abkunft, und alle Umstehenden staunten über dessen große Selbstverleugnung. Auch die katholische Kirche ehrte später die Frömmigkeit desselben, indem sie ihn unter die Heiligen versetzte. I. 1.1096 n. Chr. 41. Die Kreuzzüge. Schon frühe herrschte unter den Christen des Abendlandes die fromme Sitte, nach Jerusalem zum Grabe des göttlichen Erlösers zu wallfahrten. Die Herren Palästinas, die Araber [amtier], duldeten diese Pilgerfahrten. Als aber um d. I. 1070 das heilige Land von den Türken erobert wurde, hatten die Christen große Verfolgungen und Drangsale auszustehen. Der Anblick jhres Elendes erfüllte einen Pilger, Peter von Amiens [amjsthng], mit tiefer Wehmut. Er kehrte nach Europa zurück und begab sich nach Rom. Hier schilderte er dem Papste die Leiden der Christen und flehte ihn dringend um Abhilfe an. Der Papst beauftragte ihn daher, dem Volke einen Kriegszug gegen die Türken zu predigen. Da zog Peter von Ort zu Ort, von Stadt zu Stadt. Wo immer er Menschen traf, schilderte er mit glühenden Worten der Christen Not im heiligen Lande. Dadurch gewann derselbe viele Tausende für die edle Sache. Der Papst selbst forderte auf einer Kirchenversammlung die Gläubigen zur Teilnahme an dem Beginnen auf. Nun entstand eine allgemeine Begeisterung. Einstimmig erscholl der Ruf: „Gott will es!" und Tausende ließen sich durch ein an die Schulter geheftetes Kreuz zum Zuge weihen. So entstanden die Kreuzzüge. I. I. 1096 setzte sich eine Armee von einer halben Million Streiter gegen Osten in Bewegung. Gottfried von Bouillon [ßu}ohng], Herzog von Lothringen, war dessen An-

6. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 149

1844 - Stuttgart : Metzler
Karl der Große. 149 graben. Jeder Moslem hält es für seine Pflicht, wenigstens einmal in seinem Leben nach der Geburtsstadt des Propheten zu wallfahrten, wo die heilige Kaaba, ein altes arabisches Ge- bäude, steht, das von Adam angelegt und nach den Verheerungen der Sündfluth von Abraham und Ismael wieder hergestellt wor- den seyn soll. Kein Ungläubiger darf sich der heiligen Stadt Mekka nähern. Wer gegen dieses Verbot fehlt, hat nur die Wabl zwischen Tod und Uebertritt zum Mnhammedanismus. Kar! -er Droste. (768—814.) Ums Jahr 500gründete der Frankenkönig Chlodwig auö dem Geschlechte der Merovinger ein mächtiges Reick, welckes Westgermanien und Gallien umfaßte. Aber unter seinen unfä- higen, lasterhaften Nachkommen kam das Reich in Verfall; im Jahre 752 wurde Childerich der Dritte des Thrones für unwür- dig erklärt und in ein Kloster gesteckt. An seine Stelle wählten die Franken den Hausmeister oder ersten Beamten des abgesetzten Königs, Pipin den Kleinen. Ein Sohn Pipins war Karl, dem die Geschichte wegen seiner ausgezeichneten Eigenschaften den Beinamen der Große ertheilt hat. Karl wurde den 2. April 742 wahrscheinlich zu Achen ge- boren. Seine Erziehung war äußerst dürftig, und bestand bei- nahe nur in Körper- und Waffenübungen; doch hatte er an seinem Vater ein schönes Vorbild in Tugenden, die den Herrscher zieren, und seine zärtliche Mutter Bertha nährte die sanfteren Gefühle des Herzens und den Sinn für häusliches Glück in ihm. Erst in spätern Jahren lernte er schreiben, erst als Kaiser erwarb er sich durch den Umgang mit gebildeten Männern und seinen vier- maligen Aufenthalt in Rom die Kenntnisse, welche man an ihm bewundert. Im Jahr 768 wurde Karl mit seinem Bruder Karlmanu gekrönt, und als dieser starb (771), kam das ganze Reich unter

7. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 169

1844 - Stuttgart : Metzler
Peter von Amiens oder der erste Kreuzzug. 169 Reliquien wurden hoch verehrt, und man schrieb ihnen allerlei wunderbare Kräfte zu. Die Araber, welche sich im siebenten Jahrhundert Palä- stinas bemächtigten, störten die Pilgerfahrten nicht; was den Christen heilig war, wurde auch von ihnen verehrt. Aber mit der Herrschaft der seldschukischen Türken im eilften Jahrhundert kamen schlimme Zeiten für das Land. Die Christen in Jeru- salem, besonders ihre Priester, wurden mißhandelt, ihre Heilig- thümer entweiht, die Pilger auf der Reise angefallen, und ohne ein Goldstück als Zins zu bezahlen, durfte Keiner Jerusalem be- suchen. Doch hörten darum die Wallfahrten nicht auf; Gefah- ren und Mühseligkeiten ließen sie nur um so verdienstlicher er- scheinen und machten sie zu Bußübungen für ein sündhaftes Leben. Im Jahre 1093 unternahm Peter eine solche Wallfahrt. Er war zu Amiens in der Picardie geboren, von kleiner, unan- sehnlicher Gestalt und dunkler Gesichtsfarbe; nachdem er einige Jahre das Kriegshandwerk getrieben hatte, lebte er als Einsiedler in Südfrankreich. Petrus betrat die heilige Stadt, wurde von einem Christen gastfreundlich beherbergt, hörte und sah, was die Christen bitten, und sprach bewegten Herzens davon zu dem Pa- triarchen Simeon. Dieser erwiederte: „Du siehst., daß unser Volk zu schwach ist, die Mißhandlungen abzuwehren; die Grie- chen aber vermögen kaum sich selbst zu schirmen. Nur von den Völkern des Abendlandes, welche der Herr noch in frischer Kraft erhalten hat, mag uns Hülfe werden, wenn sie sich unser erbar- men wollen." Da versprach ihm Peter, die abendländischen Christen zur Eroberung des heiligen Landes und zur Beschützung ihrer bedrängten Glaubensgenossen aufzurufen, und erbat sich von dem Patriarchen eigenhändige Schreiben an den Pabst und die Fürsten. In der Auferstehungskirche warf er sich auf die Kniee nieder und flehte Gott um seinen Beistand an. Betend schlief er ein. Da erschien ihm im Traume Christus und sprach: „Stehe auf, Petrus, eile und vollbringe ohne Zagen, was dir auferleget worden; denn es ist Zeit, daß das Heiligthum gereinigt und

8. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 144

1844 - Stuttgart : Metzler
144 Muhammed. welcher dem vierten Theile von Europa gleichkommt, besteht meist aus dürrem, sandigem, unfruchtbarem Boden, wo selten ein Strauch oder ein Baum wachst; nur einige den Küsten naher liegende Gegenden, namentlich im Südwesten, sind für den Air- bau empfänglich, und diese bringen die kostbarsten Erzeugnisse im Ueberflusse hervor. Die Bewohner Arabiens, ein schöner, kräftiger Menschen- schlag, mäßig, gewandt, unermüdet, stolz, leidenschaftlich, kühn, edelmüthig, gastfrei, rühmen sich der Abkunft von Abraham durch Ismael. Sie stehen unter vielen Stammhäuptern, und nie ist ihr Land voll einem fremden Eroberer unterworfen worden. Die Zahl ihrer Städte und Dörfer ist gering. Größtentheils von Handel, Viehzucht und Straßenraub lebend, den sie für erlaubt halten, durchstreifen sie seit undenklichen Zeiten in unzähligen Horden mit ihren Kameelen und vortrefflichen Pferden das Land nach alleil Richtungen. Im Alterthunie galten sie neben den Babyloniern für die besten Sternkundigen, und ihre mit dem He- bräischen nahe verwandte Sprache erlangte eine hohe Vollen- dung. Die Liebe zur Dichtkunst durchdrang die ganze Nation. Edle Handlungen und kühne Thaten wurden durch Gesänge verherrlicht, die Feierlichkeit jedes Festes durch Lieder erhöht. Der Dichter war hochgeehrt, und seine vorzüglichsten Geistesarbeiten wurden, mit goldenen Buchstaben in Seide gestickt, in Tenipeln oder in den Gemächern der Großen aufgehangen. Die Araber warelt Heiden; sie verehrten die Gestirne, gute ruld böse Geister und berühmte Männer der Vorzeit. Von ihren Göttern machten sie sich Bilder, und jedes Haus hatte seinen besonderil Schutz- gott, dem sich die Familienmitglieder einpfahleil, weiln sie aus- gingen, und den sie bei ihrer Rückkehr zuerst begrüßten. Doch neben den vielen Göttern glaubten die Gebildeteren lloch an ein höchstes Wesen, das sie Allñh nannten, und sowohl das Chri- stenthum, als das Judenthum gewann viele Bekenner. Unter diesem merkwürdigen Volke wurde Muhammed im Jahre 569 n. Ehr. zu Mekka in der Landschaft Hedschas von angesehenen, aber armen Eltern geboren. Seinen Vater Ab-

9. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 146

1844 - Stuttgart : Metzler
146 Muhammed. die ein Gemisch von reinen Begriffen über Gott und göttliche Dinge und von heidnischem Aberglauben war. Eines Morgens (609) trat er in der Höhle des Berges Hera unter seine Hausgenossen mit der feierlichen Versichernng, in der letzten Nacht sey ihm der Engel Gabriel ganz nahe erschie- nen, habe ihm bekannt gemacht, daß er von Gott zu seinem Ge- sandten und Verkündiger einer neuen Lehre berufen fey, und ihm die Urkunde seiner Sendung vorgewiesen. Auf seine Einwen- dung, daß er weder lesen, noch schreiben könne, habe ihn der Engel beim Schopfe ergriffen und dreimal gegen die Erde gesto- ßen mit den Worten: „Lies im Namen deines Herrn, der den Menschen lehret, was er nicht weiß!" Muhammed lehrte einen einzigen, ewigen, allmächtigen, allbarmherzigen und allgütigen Gott, der sich durch Abraham, Moses, Christus, vorzüglich aber durch ihn, seinen höchsten Pro- pheten, geoffenbaret habe, Glück und Unglück des Menschen, auch die Todesstunde, voraus bestimme, sich zur Vollziehung seiner Befehle der Engel bediene itnb in dem ewigen Leben Leiden und Freuden jedem nach Verdienst zutheile. Er schrieb tägliche Wa- schung und Reinigung des Körpers, Beten zu gewissen Tages- zeiten und Fasten vor, empfahl Almosengeben, aber auch die Rache, erlaubte Vielweiberei und verbot das Weintrinken. Drei volle Jahre brauchte Muhammed, bis er unter seinen Verwandten und Hausgenossen vierzehn Gläubige fand, und sein erstes öffentliches Auftreten an einer von ihm veranstalteten Mahlzeit, bei welcher etwa vierzig Männer zusammenkamen, ver- sprach nicht den geringsten Erfolg, obgleich sein geachteter Schwie- gervater Abu Bekr, der später im Koran die auf einzelne Blätter niedergeschriebenen Lehren des Propheten sammelte, ihn mit Eifer unterstützte. Man verlachte ihn und hielt ihn für einen Wahnsinnigen. Da er aber nichtsdestoweniger fortfuhr zu predigen, die vaterländischen Götter verspottete und durch sei- nen wachsenden Anhang für die alle Religion täglich gefährlicher wurde: so beschlossen die Koreischiten, zu denen Muhammed selbst gehörte, daß aus jedem ihrer Stämme eiu Mann sich ver-

10. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 2

1844 - Stuttgart : Metzler
2 Einleitung. uns gekommen, Aufschluß geben über den Ursprung oder anfäng- lichen Zweck einst bestandener und noch bestehender Einrichtungen. Der Geschichtforscher spürt jeder Quelle, aus der ihm Wahrheit zufließen kann, sorgfältig nach, prüft und vergleicht mit uner- müdetem Fleiße die Nachrichten und theilt von dem Ergebniß seiner Bemühungen mit, was ihm wichtig scheint. Wichtig aber ist ihm alles, was Aufschluß gibt über das Leben und Treiben der Völker, ihren allmächtigen Aufschwung und Verfall, ferner jede Begebenheit, welche große Folgen hatte, sollte sie auch, für sich allein betrachtet, noch so unbedeutend erscheinen. Um das große Gebiet der Weltgeschichte leichter überschauen zu können, theilt inan dieselbe zunächst in drei große Abschnitte: I. Alte Geschichte, von der Erschaffung des Menschen bis zum Sturze des weströmischen Reiches, oder von 4000 vor Christo bis zum Jahre 476 nach Christo. Ii. Geschichte des Mittelalters, von dem Untergänge des weströmischen Reiches bis zur Entdeckung Amerikas, oder von 476 bis 1492. Iii. Neue Geschichte, von der Entdeckung Amerikas bis auf unsere Zeit. In der alten Geschichte unterscheidet man wieder 7 Zeit- räume , nämlich: 1. Zeitraum, von Adam bis auf Noa, oder von 4000 bis 2400 vor Christo; 2. Zeitraum, von Noa bis auf Moses, oder von 2400 bis 1500; 3. Zeitraum, von Moses bis zur Erbauung Roms, oder von 1500 bis 754; 4. Zeitraum, von Roms Erbauung bis zu Cyrus, oder von 754 bis 555; 5. Zeitraum, von Cyrus bis zu Alerander dem Großen, oder von 555 bis 333; 6. Zeitraum, von Alerander dem Großen bis auf Jesus Christus, oder von 333 bis 1;
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