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Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu
Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un-
zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte
nach Venedig und von da nach England gehen. Im
Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn
aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein
Freund Christian von Braunschweig. — Ver-
wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland.
1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen-
burg und Admiral des baltischen Meeres, bela-
gert Stralsund vergeblich.c)
1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her»
ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage
eingezogenen Kirchengüter.
Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit
Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein
blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich
verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten
1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu
Re g e ns b u r g.
Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans
seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung.
Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit
15000 Mann auf Usedom.
Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege
mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze
des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu
vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter
dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen,
sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann
Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt
1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly.
io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken-
stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter-
general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung.
Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa
150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000
1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung.
c) Wallensteins vermessene Worte?
d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs.
e) Kanonen vor Berlin ausgefahren.
0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt.
9*
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gabor_von_Siebenbürgen Christian_von_Braunschweig Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Georg_Wilhelm Wilhelm Johann
Georg_von_Sachsen Johann Tilly Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Venedig England Dalmatien Holstein Schleswig Stralsund Schwedens Norddentschland Brandenburg Magdeburgs Magdeburg Magdeburgs Schwarzenbergs Berlin
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
— 56 -
doch erfolglos waren seine Rathschlngc.e) Antiochns ging
nach Griechenland, wo sich besonders der ätolische Bund
ihm anschloß, blieb aber unthätig.t)
191 Acilius Glabrio siegt bei den Thermopylen über
Antiochns.
Derselbe geht nach Asien zurück. Auch seine Flotte wurde
besiegt.
190 Schlacht bei Magnesia am Sipylus.
L. Cornelius scipio, von seinem Bruder P. Cor-
nelius Scipio Africanus begleitet, geht über Griechenland
und Thracien nach Kleinasien, wo er bei Magnesia den
Antiochus besiegt, g)
189 Friede zwischen den Römern und Antiochus.
Dieser mußte auf seine Besitzungen in Kleinasien
diesseits des H a l y s und Taurus- verzichten,
15000 Talente bezahlen und seine Schiffe ausliefern. Die
abgetretenen Länder erhielt König Eumcnes von Per-
gamum und die Rho di er.
M. Fulvius Nobilior unterwarf die Ae-
tolier.
>83 Tod des Hannibal
Hannibal floh von Antiochus, wo er nicht mehr sicher
war, zum Könige Prusias von Bithynien. Als die
Römer ihn auch hier verfolgten, nahm er Gift. — In
demselben Jahre mußte Philopömen, vou feinen Fein-
den in Messene gefangen, den Giftbecher trinken. — Aucb
P. Scipio Africanus soll um dieselbe Zeit auf sei-
nem campanischen Landgute gestorben sein.k)
171—108 Dritter macedoniscker Krieg
Auf Philipp, der schon gegen Rom rüstete, war nach des
Demetrius Ermordung sein Sohn Perseus gefolgt.
Cumenes verklagt ihn bei den Römern, i) und es kommt
zum Kriege. Durch unzeitigen Geiz verscherzt Perseus der
Rhodier Bundesgcnossenschaft, doch hat er Jllyricnlc),
Epirus und den achäischen Bund aus seiner Seite.
108 Schlacht bei Pydna
L. Aemilius Paulus besiegte den Perseus, der sich
e) Z B daß er ihn mit einem Heere nach Italien schiüen möchte,
kl Hochzeitsfest in Chalcis auf Euböa.
^) Daher Asiaticus genannt, wie sein Bruder wegen der Siege in
Africa den Beinamen Africanus erhalten hatte,
b) Auf welche großartige Weise schlug er die Anklage seiner Feinde
nieder? (Gang nach dem Tempel.)
i) Ueberfall desselben bei Delphi.
Ir) Wie betrog er den König Genthiuo um die versprochenen Gelder?
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Extrahierte Personennamen: Acilius_Glabrio L._Cornelius_scipio P._Cor-
nelius_Scipio Scipio König_Eumcnes Fulvius_Nobilior Hannibal Hannibal von_Antiochus P._Scipio Scipio Philipp Philipp Cumenes Pydna
L._Aemilius_Paulus
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Asien Sipylus Griechenland Kleinasien Kleinasien Rom Epirus Italien Chalcis Africa
— 43 —
unaufhörliche Angriffe der türkischen Reiter. Der Kaiser selbst wurde einst Plötzlich von einem starken Heereshaufen umzingelt und schwebte in großer Lebensgefahr.
Da eilte der heldenmütige Markgraf von Baden mit einer Schar auserlesener Streiter herbei und warf sich mit wildem Ungestüme auf den Feind. Die Barbaren wurden zersprengt, und der Kaiser war gerettet. Als hierauf vor der Stadt An-tiochia in Syrien eine schreckliche Seuche im Heere ausbrach, wurde auch Hermann Iv. ein Opfer derselben. Auf solche Weise gab er sein Leben für eine edle Sache hin. Aber dessen Name lebte noch lange im Munde des. Volkes fort und wurde sogar in Sagen und Liedern verherrlicht.
Um 1200n.chr. 44. Das Rittertum.
Die Heere bestanden von jeher aus Fußgängern und Reitern. Dieselben mußten sich jedoch in früherer Zeit selbst ausrüsten. Die Ausstattung des Reiters verursachte natürlich größere Kosten, als die des Fußgängers. Daher konnten nur Vornehme zu Pferde dienen. Sie genoffen aber auch ein höheres Ansehen und bildeten nach und nach einen besonderen Stand, den der Reiter ober Ritter. Die Aufnahme in den Ritterftand verlangte eine vieljährige Vorbereitung. Schon im siebenten Jahre kam der abelige Knabe in das Schloß eines Ritters, um als Page [pttfche] (Ebelknabe) die ritterlichen Fertigkeiten und Tugenden zu erlernen. Im vierzehnten Jahre wurde er mit einem Schwerte umgürtet und hieß nun Knappe (Ebelknecht). Als solcher begleitete er feinen Herrn bereits zu den Turnieren (Kampfspielen) und in die Schlacht.
Hatte der Knappe das einunbzwanzigste Jahr erreicht und sich würbig gezeigt, so würde er feierlich zum Ritter ernannt. Man führte benfelben in festlichem Aufzuge zur Kirche. Dort legte er vor dem Altare das Gelübbe ab, gerecht und gottesfürchtig zu leben, die Kirche und ihre Diener, die Witwen und Waisen zu beschützen. Nun zog man ihm die Rüstung an, und ein Ritter berührte mit flacher Klinge feinen Hals. Das war der Ritterschlag. Glän-zenbe Feste beschlossen hierauf den Tag. Der junge Ritter bürste
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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— 68 —
dessen führte er eine neue Bewaffnung und Kampfesweise in seiner Armee ein. Jede Entbehrung und Beschwerde trug derselbe unverdrossen, wie der geringste Soldat. An Mut und Tapferkeit aber übertraf er alle. Er bewahrte mitten im heißesten Schlacht-gewühle ruhigen Scharfblick und erschien stets da, wo am meisten Gefahr drohte. Bei diesen kriegerischen Tugenden war Gustav Adolf der protestantischen Sache mit ungeheuchelter Gottesfurcht ergeben. In feinern Lager herrschte strenge Mannszucht, und regelmäßig versammelten die Feldprediger morgens und abends die Krieger zur Andacht.
Einem solchen Führer folgten die Soldaten mit Begeisterung überallhin. Schon hatte derselbe mehrere Kämpfe siegreich ausge-fochten. Da zog der deutsche Religionskrieg dessen ganze Aufmerksamkeit auf sich. Gustav Adolf fühlte mit seinen bedrängten Glaubensgenossen inniges Mitleid. Gegen den Kaiser aber, der ihn schwer gekränkt hatte, nährte er tiefen Groll. Auch schien dem sieggewohnten Könige die Gelegenheit günstig, im Süden der Ostsee Eroberungen zu machen, wozu das deutschfeindliche Frankreich ihn noch aufmunterte. So entschloß er sich, an dem großen Kampfe teilzunehmen.
Mit einem schlagfertigen Heere von 15,000 Mann landete Gustav Adolf an der Küste Pommerns. Von hier zog er siegreich gegen Süden. Er schlug den kaiserlichen Feldherrn Tilly wiederholt bis zur Vernichtung und drang nach München vor. Jetzt erschien aber Wallenstein mit einer neuen Armee auf dem Kriegsschauplätze. Bei Lützen kam es zwischen den furchtbaren Gegnern zu einer mörderischen Schlacht. In dieser wurde der König von zwei Kugeln durchbohrt und sank mit den Worten: „Mein Gott! mein Gott!" vom Pferde. Die trostlose Königin bestattete seinen Leichnam zu Stockholm.
1.1.1622 N. Chr. 70. Georg Friedrich von Baden.
Ueber Baden-Durlach regierte um d. I. 1600 ein Enkel Ernsts, der Markgraf Georg Friedrich. Er war ein Mann von gründlichen Kenntnissen, unstreitig einer der tüchtigsten Fürsten Badens. Sein Leben fiel in die unglückliche Zeit des dreißigjährigen Krieges. In diesem großen Kampfe stellte sich Georg
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Friedrich_von_Baden Friedrich Ernsts Ernsts Georg_Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Frankreich Pommerns München Stockholm Badens
— 73 —
nicht, die Werkstätten der Handwerker. und Künstler zu besuchen. In dem holländischen Dorfe Za and am [fafinbamm] arbeitete derselbe sogar sieben Wochen lang als gemeiner Zimmermann, um sich eine genaue Kenntnis von dem Schiffbaue zu erwerben. Erst nachdem der Fürst auf diese Weise reiche und vielseitige Erfahrungen gesammelt hatte, kehrte er nach Rußland zurück.
Hier führte Peter sofort zahlreiche Verbesserungen ein. Schulen und Buchdruckereien wurden errichtet. Junge Russen reisten zu ihrer Unterweisung in das Ausland, gebildete Fremde wurden nach Rußland gezogen. Vor allem aber wollte Peter den Seehandel begründen. Da es jedoch Rußland an einem Meerhafen fehlte, so unternahm der Kaiser gegen Karl Xii. von Schweden die Eroberung der Ostseeprovinzen. Zwar wurde derselbe anfangs besiegt. Später erreichte er aber dennoch seine Absicht und gründete die Hauptstadt Petersburg. Von dieser Zeit an nahm die Bildung und Größe Rußlands immer mehr zu. Peter heißt daher mit Recht der Begründer des neueren Rußlands.
Um 170« n. Chr. 75. Karl Xii.
Karl Xii., König von Schweden, lebte zur Zeit Peters des Großen. Er war ein Fürst von außerordentlichen Eigenschaften. Wohlwollen, Gerechtigkeit und Gottesfurcht bildeten dessen Haupttugenden. Sein Wandel war jederzeit rein, seine Lebensweise durchaus einfach. Damit verband derselbe einen unerschütterlichen Mut und einen eisernen Willen. Dieser artete aber in förmlichen Starrsinn aus. Was er sich einmal vorgenommen hatte, das mußte durchgeführt werden, wenn er sich gleich dadurch ins Unglück stürzte.
Karl war bei seiner Thronbesteigung erst fünfzehn Jahre alt. Die benachbarten Staaten Dänemark, Rußland und Polen hielten daher die Gelegenheit für günstig, sich in dessen Länder zu teilen. Allein der junge Held brach rasch mit einem Heere auf und Überwältigte einen Feind nach dem andern. Der Krieg zog sich jedoch in die Länge. Nach manchen Siegen hatte Karl das Unglück, von Peter dem Großen in Südrußland voll-
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Extrahierte Personennamen: Peter Peter Karl_Xii Karl Karl_Xii Karl Karl_Xii Karl Karl Karl_das_Unglück Karl Peter_dem_Großen
— 33 —
eine neue, einzig wahre Religion zu gründen. Die Haihtlehren derselben sind: „Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet. Die Seele des Menschen ist unsterblich, und es gibt eine Vergeltung nach dem Tode. Gebet, Fasten und Almosen öffnen die Pforten des Himmels. Jedem Menschen ist sein Schicksal zum voraus bestimmt. Das beste Werk ist der Kampf gegen die Ungläubigen."
Mohammed fand bald viele Anhänger und unterwarf sich ganz Arabien. Er vereinigte in seiner Person die höchste geistliche und weltliche Gewalt. Seine Nachfolger hießen Cha-lifen. Sie eroberten im 7. Jahrhundert mit Feuer und Schwert einen großen Teil Asiens und Nordafrika. Von hier setzten dieselben nach Spanien über, um durch Europa nach Konstantinopel zu ziehen. Sie wurden aber von den Franken vollständig besiegt und nach Spanien zurückgedrängt. Dort gründeten sie ein blühendes Reich, das bis um d. I. 1500 n. Chr. bestand. Die Religion Mohammeds zählt jetzt noch viele Millionen Anhänger.
Um«0«n.chr. 34. Die Glaubensboten Badens.
Das Christentum verbreitete sich trotz der blutigen Verfolgungen, welche einzelne römische Kaiser anfänglich über dasselbe verhängten, mit wahrhaft göttlicher Gewalt. Im ganzen römischen Reiche fand es zahlreiche Anhänger. So blühten auch am Rheine schon um d. I. 300 n. Chr. die Bistümer Basel, Straßburg, Speier, Worms und Mainz mit vielen christlichen Kirchen. Aber die heidnischen Alemannen rotteten die Christuslehre wieder aus. Als jedoch Alemannien unter die Herrschaft der christlichen Franken gelangt war, zogen aus Irland und England fromme Männer dahin, um das göttliche Wort zu verkünden. Solche Männer heißen auch Glaubensboten (Missionäre).
Zu den ersten Glaubensboten gehört der heilige Fridolin. Er kam um d. I. 500 n. Chr. in das badische Oberland und erbaute auf einer Rheininsel das Kloster Säckingen. Ein Jahrhundert später erschien am Bodensee der heilige Kolumban mit zwölf Schülern, von denen der heilige Gallus das Kloster St. Gallen stiftete. Kurze Zeit nachher errichtete
Müller, Geschichtsbilder. z
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Extrahierte Personennamen: Mohammed Mohammed Mohammeds Fridolin Kolumban Gallus
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Nordafrika Spanien Europa Konstantinopel Spanien Mohammeds Badens Rheine Worms Mainz Irland England Gallus
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eigenes Land ward so schrecklich verwüstet, daß er darüber in Wahnsinn verfiel und starb. Später wurden jedoch die Besitzungen seines Sohnes Berthold Ii. im Breisgau, m der Ottenau, auf dem Schwarzwalde und m der Schwerz zu einem Herzogtum ethoben.
Die Hetzoge von Zähtingen zählten von ;etzt an zu den mächtigsten Großen des Reiches. Ein besonderes Verdienst erwarben sich dieselben durch Gründung von Städten. Vi Hingen, Freiburg in Baden, Offenburg, Bern, Freiburg m der Schweiz und andere Städte verdanken ihnen ihren Ursprung. Der letzte Zähringer, Berthold V., wurde sogar zum deutschen Kaiser erwählt, verzichtete aber gegen eine Geldentschädigung aus die Krone. Mt ihm erlosch um d. I. 1200 die ältere Lmre der Zähringer. Ihre Besitzungen wurden geteilt und kamen später vornehmlich an Oesterreich.
Um 1100 n. Chr. 40. Hermann I. von Baden.
Berthold der Bärtige von Zähringen übergab seinem jüngeren Sohne Hermann die Mark Verona [toerona] zur Verwaltung. Deshalb führte dieser den Titel Markgraf. Vom zähringischen Familiengute dagegen wurde ihm die Herrschaft Hochberg im Breisgau als Erbteil ausgeschieden. Zu diesen Besitzungen brachte ihm hierauf seine Gemahlin Jtha von Eberstein noch die Herrschaft Baden im Oosgau. So wurde Hermann Stammherr der Markgrafen von Baden.
Markgraf Hermann I. war äußerst fromm und friedliebend. Der unversöhnliche Haß, mit welchem der Kaiser Heinrich Iv. sein Haus verfolgte, erfüllte ihn mit tiefer Betrübnis. Daher reifte allmählich der Entschluß in ihm, dem Glanze der Welt zu entsagen, und in der Einsamkeit eines Klosters ganz Gott zu leben. Als nun gar die Kunde erscholl, daß er samt seinem Vater vom Kaiser aller Würden und Güter entsetzt sei, da führte er den Plan aus. Im ärmlichen Pilgergewande verließ derselbe heimlich seine junge Frau und sein einziges Söhnlein und wanderte dem Rheine zu, nach Burgund. Dort klopfte er an die Pforte des Klosters Clugny sklüni] und bat, ihn als sündigen
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Extrahierte Personennamen: Berthold_Ii Berthold_V. Hermann_I._von_Baden Berthold Hermann Jtha Hermann_Stammherr Heinrich_Iv Heinrich
78
Alexander der Große.
„Man glaubt weder nur, wenn ich dich lobe, noch dir, wenn
du mich tadelst." — Der weise Platon erklärte einst den Men-
schen als ein zweibeiniges, unbefiedertes Thier. Um ihm und
seinen Zuhörern das Lächerliche dieser Erklärung recht augen-
scheinlich zu machen, rupfte Diogenes einem Hahn die Federn
aus und jagte ihn mit den Worten in den Lehrsaal.- „Seht da
den Menschen des -Platon!" — Als er nach Myndus kam,
einer kleinen Stadt in der Landschaft Karien, und die großen,
prächtigen Thore erblickte, rief er den Bürgern zu: „Schließet
doch die Thore, daß eure Stadt nicht hinausläuft!" — Ein
wohlgebildeter Jüngling führte unanständige Reden, worüber ein
anderer erröthete. „Brav, mein Sohn," sagte Diogenes, der es
bemerkt hatte, zu diesem; „das ist die Leibfarbe der Tugend."
Zu jenem aber sprach er: „Du solltest dich schämen, aus einer
elfenbeinernen Scheide eine bleierne Klinge zu ziehen."
Aleron-er -er Große.
(356—324 v. Chr.)
Alexander, Sohn des macedonischen Königs Philipp
und der Olympias, wurde im Jahr 356 vor unserer Zeitrech-
nung geboren. Sein Geburtsort war Pella, eine Stadt an dem
vom Lydius gebildeten See, welcher in den Meerbusen von Sa-
lonich i (Sinus thermaicus) abfließt. In der Nacht, welche
Alerandern das Leben gab, sank der prächtige Dianatempel zu
Ephesus in Asche; ein gewisser Herost ratos wollte durch die
Vernichtung dieses Meisterwerkes griechischer Baukunst seinen Na-
men auf die Nachwelt bringen. Den Tag aber, an welchem
Philipp die Geburt seines Sohnes verkündigt wurde, konnte der
König in mehr als einer Rücksicht einen glücklichen nennen: er
hatte so eben Potidäa aus der Landenge von Pallene erobert,
und fast zu derselben Stunde erhielt er die Nachricht, daß einer
seiner Feldherren die Illyrier unterworfen, und sein Rennpferd
zu Olympia den Preis errungen habe. Diese Zufälligkeiten
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Diogenes Alexander Alexander Philipp Philipp Pella Philipp Philipp Potidäa
Alexander der Große.
85
hier aus besuchte er unter großen Gefahren den Tempel des
Jupiter Ammon, dessen Orakel im Rufe der Untrüglichkeit
stand, in der Sandwüste Libyens, ordnete dann zu Memphis
die Verwaltung Aegyptens und rüstete sich zu neuen Kriegstha-
ten. Das Heer war durch die aus Europa angekommenen Ver-
stärkungen bis auf 47,000 Mann angewachsen. Alexander
überschritt im Brachmonat 331 bei Thapsacus bcu Euphrat,
durchzog Mesopotamien und brachte jenseits des Tigris, bei
dem Fleckeil Gang am ela am Bnmadus, 15 Stunden nord-
westwärts von der assyrischen Stadt Arb ela, in einer Haupt-
schlacht dem Perserkönige, dessen Heer ans eine Million Streiter
und 400,000 Pferde geschätzt wurde, eine ungeheure Niederlage
bei (1. Oct. 331). Gegen 300,000 Feinde sollen auf dem
Platze geblieben und eine noch größere Anzahl in Gefangenschaft
gerathen seyn. Darms floh in hastiger Eile nach Ekbatana
(Hamadan). Die großen Städte Babylon, Susa und Per-
sepolis mit unermeßlichen Schätzen unterwarfen sich dem Sie-
ger. Zn Persepolis befand sich der Todtenwohnsitz der Könige
und ihre Schatzkammer. Den prächtigen Pallast, dessen unge-
heure Trümmer sich bis auf unsere Zeit erhalten haben, gab
Alexander zur Rache für die Verheerung Griechenlands den Flam-
men preis.
Darms nährn ein trauriges Ende. Auf die Nachricht, daß
Alexander sich Ekbatana nähere, floh er in die nordöstlichen Pro-
vinzen seines Reichs, und ward, unablässig verfolgt von treu-
losen Satrapen, welche ihn gefangen mit sich führten, tödtlich
verwundet auf seinen: Neisewagen zurückgelassen. Bald darauf
sprengten mehrere makedonische Reiter heran; und einer derselben
reichte dem Unglücklichen den letzten Labetrnnk. „Freund,"
sprach der Sterbende mit gebrochener Stimme: „das ist mein
herbster Schmerz, daß ich dir deine Wohlthat nicht vergelten
kann; doch dein König, dessen Großmuth die Götter belohnen
mögen, wird nicht vergessen, was du an mir gethan hast." Ale-
xander betrachtete die Leiche des Gemordeten mit Rührung, und
ließ sie mit großer Pracht zu Persepolis beisetzci: (Jul. 330).
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_der_Große Alexander Ammon Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander