Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Alte Geschichte.
ließ endlich (168) ein Mordheer einrücken mit dem Befehle, das Indenthnm auszutilgen. Damit begann eine der schrecklichsten Verfolgungen. Ueberall erhoben sich Götzenaltäre, währeud königliche Beamte das Land durchzogen, mit dem Tode zu bestrafen, wer den Göttern zu opfern sich weigerte. Da erweckte Gott das Geschlecht der Makkabäer, die Söhne des Priesters Mattathia, welche besonders unter dem tapferen Judas die glänzendsten Siege wider die Syrer erfochten, und schon 164 den Tempel wieder reinigten. Judas fiel 161; aber Jonathan brachte (158) einen günstigen Friedensschluß zu Stande, und behielt 17 Jahre lang das Richteramt. Nach Jonathans Ermordung (142) wurde S im o u als Hohepriester und Fürst bestätigt. Eudlich unter Johannes H yrkann s, dem Sohne Simons, erlangte das Volk völlige Unabhängigkeit (133); und seine Nachfolger nahmen sogar den Königstitel au. Allein der Haß zwischen den gesetzlichen Pharisäern und den sreiden-kenden Sadducäeru, Sekten, die in dieser Zeit entstanden, veranlaßte die schrecklichsten Bürgerkriege, welche diese Nachmiite des jüdischen Staates schon in ihrem Keime erstickten. Die Nänkesucht in der herrschenden Familie überstieg alle Grenzen. Als einmal Alexander-Ja nnäus, ein Feind der Pharisäer, das Volk aufforderte, ein Mittel zur Aussöhnung zu nennen, rief es ihm zu, das Beste wäre, er stürbe, worauf er 8000 Aufrührer au's Kreuz schlagen ließ. Seit 68 zankten sich in mörderischen Bürgerkriegen die Brüder Hyrkau Ii. und Aristobnl, ein Sadducäer, um den Thron. Letzterer wurde im Tempel hart belagert; und der fromme Priester Onias, der vom Volke aufgefordert wurde, die Belagerten zu verfluchen, wurde gesteinigt, als er sagte: „Da die Belagerer und Belagerten Brüder wären, so möchte Gott weder diese noch jene erhören, wenn sie wider einander bitten." Beide Brüder riefen die Römer, die in Syrien standen, zu Hilfe. Der Römer Pompejus kam und setzte Hyrkam zum Hohenpriester und Fürsten
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Vii. Die Römer. 77
niederhauen zu können. Claudius (s. 41) ließ nichtswürdige Weiber regieren. Die Reihe dieser greulichen Tyrannen schloß der Muttermörder Nero, Meister in allen Niederträchtigkeiten und Grausamkeiten, der (64) einmal Rom in Brand stecken ließ, um an den Flammen sich zu waideu, und sodann, die Schuld auf die Christen schiebend, schauerlich gegen diese verfuhr. Nach Nero wählten die Kriegsheere die Kaiser, deren drei nach einander eines elenden Todes starben. Erst mit Vespasiau (seit 69) trat eine glücklichere Kaiserperiode ein, nt welcher die gequälten Menschen wieder Athem schöpfen konnten.
In dieser Zeit aber brach das Gericht über die Inden aus, die Den Heiligen Gottes verschmäht hatten. Wir haben (S. 57) erzählt, wie Herodes der Große sich zum Herrscher in Judäa erhob. Er starb, von Würmern zernagt, unter entsetzlichen Auftritten, im Geburtsjahre Jesn. Das Reich wurde unter seine drei Söhne vertheilt, Vierfürsten genannt. Arche laus erhielt Judäa, Herodes Antipas Galiläa, Philippus die nordöstlichen Gebiete. Archelaus machte sich bald verhaßt; und nun kam ein römischer Landpfleger nach Judäa, der zu Cäsar ea refidirte und unter den Befehlen des Statthalters zu Syrien stand. Poutius Pilatus war der fünfte. Die Juden wurden von jetzt an immer schwieriger zu behandeln ; und der fanatische Eifer, nach welchem sie keinem Menschen, sondern nur Gott gehorchen zu müssen glaubten, wurde immer drohender. Nur in den Zeiten Jesn herrschte Rnhe. Seit dem I. 37 erhob sich ein Enkel des Großen, Herodes Agrippa I., der in Rom des Calignla Frennd geworden war. Er erhielt zuerst den Antheil des verstorbenen Philippus, dann auch deu des verwiesene» Autipas, zuletzt das ganze Reich seines Großvaters. Er war es, der den Apostel Jakobus enthaupten ließ. Bald aber erschien er zu Cäfarea auf einem Feste mit blendender Pracht, ließ sich den Znrnf des Volkes, das ihn vergötterte, gefallen, und wurde vom Herrn geschlagen , daß er nach fünf Tagen unter den heftigsten
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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
— 33 —
eine neue, einzig wahre Religion zu gründen. Die Haihtlehren derselben sind: „Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet. Die Seele des Menschen ist unsterblich, und es gibt eine Vergeltung nach dem Tode. Gebet, Fasten und Almosen öffnen die Pforten des Himmels. Jedem Menschen ist sein Schicksal zum voraus bestimmt. Das beste Werk ist der Kampf gegen die Ungläubigen."
Mohammed fand bald viele Anhänger und unterwarf sich ganz Arabien. Er vereinigte in seiner Person die höchste geistliche und weltliche Gewalt. Seine Nachfolger hießen Cha-lifen. Sie eroberten im 7. Jahrhundert mit Feuer und Schwert einen großen Teil Asiens und Nordafrika. Von hier setzten dieselben nach Spanien über, um durch Europa nach Konstantinopel zu ziehen. Sie wurden aber von den Franken vollständig besiegt und nach Spanien zurückgedrängt. Dort gründeten sie ein blühendes Reich, das bis um d. I. 1500 n. Chr. bestand. Die Religion Mohammeds zählt jetzt noch viele Millionen Anhänger.
Um«0«n.chr. 34. Die Glaubensboten Badens.
Das Christentum verbreitete sich trotz der blutigen Verfolgungen, welche einzelne römische Kaiser anfänglich über dasselbe verhängten, mit wahrhaft göttlicher Gewalt. Im ganzen römischen Reiche fand es zahlreiche Anhänger. So blühten auch am Rheine schon um d. I. 300 n. Chr. die Bistümer Basel, Straßburg, Speier, Worms und Mainz mit vielen christlichen Kirchen. Aber die heidnischen Alemannen rotteten die Christuslehre wieder aus. Als jedoch Alemannien unter die Herrschaft der christlichen Franken gelangt war, zogen aus Irland und England fromme Männer dahin, um das göttliche Wort zu verkünden. Solche Männer heißen auch Glaubensboten (Missionäre).
Zu den ersten Glaubensboten gehört der heilige Fridolin. Er kam um d. I. 500 n. Chr. in das badische Oberland und erbaute auf einer Rheininsel das Kloster Säckingen. Ein Jahrhundert später erschien am Bodensee der heilige Kolumban mit zwölf Schülern, von denen der heilige Gallus das Kloster St. Gallen stiftete. Kurze Zeit nachher errichtete
Müller, Geschichtsbilder. z
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Extrahierte Personennamen: Mohammed Mohammed Mohammeds Fridolin Kolumban Gallus
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Nordafrika Spanien Europa Konstantinopel Spanien Mohammeds Badens Rheine Worms Mainz Irland England Gallus
2
Einleitung.
uns gekommen, Aufschluß geben über den Ursprung oder anfäng-
lichen Zweck einst bestandener und noch bestehender Einrichtungen.
Der Geschichtforscher spürt jeder Quelle, aus der ihm Wahrheit
zufließen kann, sorgfältig nach, prüft und vergleicht mit uner-
müdetem Fleiße die Nachrichten und theilt von dem Ergebniß
seiner Bemühungen mit, was ihm wichtig scheint. Wichtig aber
ist ihm alles, was Aufschluß gibt über das Leben und Treiben
der Völker, ihren allmächtigen Aufschwung und Verfall, ferner
jede Begebenheit, welche große Folgen hatte, sollte sie auch, für
sich allein betrachtet, noch so unbedeutend erscheinen.
Um das große Gebiet der Weltgeschichte leichter überschauen
zu können, theilt inan dieselbe zunächst in drei große Abschnitte:
I. Alte Geschichte, von der Erschaffung des Menschen bis
zum Sturze des weströmischen Reiches, oder von 4000
vor Christo bis zum Jahre 476 nach Christo.
Ii. Geschichte des Mittelalters, von dem Untergänge des
weströmischen Reiches bis zur Entdeckung Amerikas,
oder von 476 bis 1492.
Iii. Neue Geschichte, von der Entdeckung Amerikas bis auf
unsere Zeit.
In der alten Geschichte unterscheidet man wieder 7 Zeit-
räume , nämlich:
1. Zeitraum, von Adam bis auf Noa, oder von 4000 bis
2400 vor Christo;
2. Zeitraum, von Noa bis auf Moses, oder von 2400 bis
1500;
3. Zeitraum, von Moses bis zur Erbauung Roms, oder von
1500 bis 754;
4. Zeitraum, von Roms Erbauung bis zu Cyrus, oder von
754 bis 555;
5. Zeitraum, von Cyrus bis zu Alerander dem Großen, oder
von 555 bis 333;
6. Zeitraum, von Alerander dem Großen bis auf Jesus
Christus, oder von 333 bis 1;
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Extrahierte Personennamen: Christo Adam Christo Moses Roms Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Jesus
Christus
Extrahierte Ortsnamen: Christo Amerikas Amerikas Roms
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Makedonien. 505
Berühmt in der morgenländischen Christenheit ist Makedonien durch seine
Klosterwelt auf dem A t h o s (Hagion Oros oder heil. Berg). Makedonien hat näm-
lich in seinem Osten eine merkwürdige Naturbildung in der C h a l k i d i s ch e n
Halbinsel, die ein vom Körper des Landes ganz abgetrenntes 1187 in hohes Ge-
birge erfüllt, welches drei schmale bergige Halbinseln ins Meer hinausstreckt, deren
östlichste an ihrer Südspitze ein mächtiges, auf drei Seiten ans dem Meere 1935 in
hoch aufsteigendes Vorgebirge trägt: die weithin den Schiffern sichtbare marmor-
weiße, aber mit immergrüner Waldung bekleidete Riesenkuppel des A th o s (Fig. 157).
Diesen Berg hat (seit 968 die Abtei Laura errichtet wurde) allmählich eine griechische
Mönchsrepublik in Besitz genommen, weshalb er fast für den heiligsten Ort der Erde
gilt und als Wallfahrtsort viel besucht wird (besonders am Tage der Verklärung).
Die 21 Klöster, die 11 Einsiedlerdörfer (Sketen) mit je etwa 60 E.-Wohnuugen,
dann die 190 einzelnen Einsiedeleien, und die 22 Kirchen und 480 Kapellen (die
einzigen, die in der Türkei Glocken haben dürfen), zusammen mit 4 —6000 Mönchen
aus allen Nationen, liegen zum Teil auf freien Felsgipfeln, von: Fuße des Bergs
bis 1600 m hoch. Die Lebensweise der Mönche ist sehr streng; vom vielen Fasten
und Schlafbrechen mit den langen Nachtliturgieen zehren viele zu Skeleten ab, —-
die höchste Stufe der Heiligkeit. Im Mittelalter war Athos der Hauptsitz der
griechischen Gelehrsamkeit; jetzt kümmern sich die Mönche wenig um die reichen
Schätze ihrer Bibliothek (13 000 Mannskripte), sondern mehr um Garten-, Feld-,
Öl-, Obst- und Weinbau, Vieh- und Bienenzucht; auch machen sie Amulete, Mut-
tergottesbilder, Kruzifixe, Rosenkränze zc. zuni Verkauf in ihrem Hauptort Kariäs,
wo auch der türkische Aga, der einzige Mohammedaner des Distrikts, jedoch ohne
Frau, lebt, denn kein weibliches Wesen darf den heiligen Berg betreten. Der tür-
tischen Regierung bezahlt Hagion Oros einen Jahres-Tribut von 45 000 (nach an-
dern bloß 18 000) Mark.
Stg. 158. Saloniki.
Hauptstadt Saloniki (Selanik, Thessalonich), nächst Koustantinopel wich-
tigste^ Seehandels- und Fabrikstadt (für Teppiche) der europäischen Türkei, an einem tief
eindringenden Meerbusen am Fuße des 1200 m hohen Chortatsch malerisch (doch uuge-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]