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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 122

1865 - Eisleben : Reichardt
122 1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen. Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent- sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag nicht. 1524—1525 Der Bauernkrieg Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel- che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu- teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih- rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje- nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären, aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x) Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch- seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt. Auch Luther will nichts von Schonung wissen. Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein- führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^) und hingerichtet. 1525 Tod Friedrichs des Weisen. Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige (nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß- müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i- nischen Linie entrissen und an die albertiuische (Moritz) gegeben wird. 1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches Herzogthum. Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrecht. w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.) x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In- teressant ist die Selbstbiographie Götzens. y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 116

1890 - Leipzig : Reichardt
Das 14. Jahrhundert war die glnzendste Zeit des Deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tannenbera gegen die Polen (1410) brach seine Macht auf immer. Im zweiten Frieden zu Thorn 1466 mute er West-Preuen an Polen abtreten und die polnische Lehnshoheit der Ostpreuen anerkennen. Der Gromeister Albrecht von Brandenburg, ein Hohenzoller, wurde lutherisch und machte sich aus Luthers Rat zum weltlichen Herzog von Preußen. Doch blieb er polnischer Vasall. 1527-2szweiterkrieg zwischen Karlv. undfranzl. Da auch der Papst auf Franz' Seite trat (heilige Ligue zu Cognac), so eioberte der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbonrom, wobei er selbst fiel. Schreckliche Pln-derung der Stadt1). Der Erfolg dieses und eines dritten Krieges (153638) war fr Karl gnstig; denn Franz mute den Madrider Frieden besttigen. 1529 Reichstag zu Speier. Protestanten. Die Anhnger der Reformation protestierten (d. h. sie erhoben Widerspruch gegen den Reichstagsbeschlu, da alle weiteren Neuerungen zu verhten seien). Unter den protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten der Kur-frst Johann der Bestndige v on Sachsen und Land-gras Philipp von Hessen. Ein Glcksumstand fr die Protestanten war es, da der Kaiser gerade jetzt in einen Trkenkrieg2) verwickelt war. 1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgische Kon-fefsion. Die Confessio Augustana" war von Melanchthon ver-fat und wurde am 25. Juni ffentlich vorgelesen. Luther war während des Reichstages in Koburg, wo er angeblich das Lied .Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll. Der Reichstagsabschied fiel fr die Protestanten ungnstig aus. Daher 1531 Der Schmalkaldische Bund zwischen den pro-testantischen Fürsten geschlossen. Der schweizerische Reformator Ulrich Zwingli fllt bei Kappel gegen die Katholiken. Zwingli, Prediger in Zrich, suchte Kirche und Staat zu *) Ter Papst rettet sich in die Engelsburg. Verhhnung des Papst-tums durch lcherliche Prozessionen der deutschen Landsknechte. Frunds-berg vorher bei einer Meuterei vom Schlage getroffen. 2) Der Ungarnknig Ludwig Ii. hatte 1526 bei Mohacs gegen Soli-man Ii. Schlacht und Leben verloren. Sein Nachfolger Ferdinand, Ge-mahl von Ludwigs Schwester Anna. Vergebliche Belagerung von Wien.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 115

1890 - Leipzig : Reichardt
115 - 1525 heiratete Luther die Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne. 15211525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Franz I. strebte nach dem Besitze von Neapel verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Mang-nano gewonnen hatte, durch die unglckliche Schlacht der Pavia 1525. Er selbst wird gesangen. Schon vorher war der tapfere Bayard (der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von Bourbon zum Kaiser bergegangen. ^m Frieden zu Madrid mute Franz auf Italien und das Herzogtum Burgund verzichten, war aber im voraus entschlossen, nach feiner Freilassung den Vertrag nicht zu halten. 15241525 Der Bauernkrieg. ? Ausstand der Bauern am Rhein und m Schwaben welche Suchers Lehre von der evangelischen Freiheit weltlich den-teten Sie forderten in den 12 Artikeln ) Verbesserung ihrer allerdings bedrngten Lage, versprachen aber dieiemgen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort waren, aus-zugeben. Da sie nirgends Gehr sanden. begingen sie arg- Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler Nn Odenwalde-), Kurze Zeit fhrte sie auch der Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand >. Der Ausstand wurde durch den Grasen Georg Truchse von Waldburg, den Feldhauptmann des schwbischen Bundes, mit Grausamkeit unterdruckt. Auch Luther will nichts von Schonung wiffen . . Gleichzeitig Bauernaufruhr m Thringen unter Thomas Mnzer, der fogar Gtergemeinschaft em-fhren will. Er wird 1525 bei Frankenhaufen ge-fchlagen und in Mhlhaufen hingerichtet. 1525 Tod Friedrich des Weifen. i Auf ihn folgte fein Bruder^ohann der Bestandige (nur bis 1532), dann Iohann Friedrich der Gro-m tig e bis 1547, worauf die Kurwrde der ^ rn e st in i f ch e n Linie entriffen und an die Albertinische (Moritz) gegeben wurde. (S. d. fchmalkaldifchen 1525 Der Ordensstaat Preutzen wird ein^lutherisches Herzogtum unter polnischer Oberlehnsherrschaft. Z. B. Wahl der Pfarrer. Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrech^ra^ ^en|tein ^ach der Eroberung von Weinsberg in die Spiee "uf dem Schlosse Imhausen vorhanden. Interessant die Selbstbiographie von Gtze.

7. Geschichte von Mainz und Umgegend - S. 16

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer (Gustav Prior)
— 16 — Rmder, Schafe, Ziegen und Schweine. Die Pferde- und Schweinezucht stand auf einer hohen Stufe der Ausbildung. Damals wurde in unserer Gegend auch schon der Obst-, Garten- und Weinbau sorgfältig gepflegt. Der Wald wurde sich selbst überlaffeu und diente den Bewohnern in mannigfacher Weise als Weide für das Vieh, zur Holzung, zur Jagd. Die Fischerei im Rhein und Main war hochentwickelt. 6. Bonifatius, Erzbischof u<m Mainz. 750. 1. Eine hervorragende Stellung im fränkischen Reich erlangte Mainz erst, als Bonifatins hier seinen Sitz nahm. Bonifatius bestieg den erzbischöflichen Stuhl im Jahre 747. Schon im folgenden Jahre wurde die Kirche von Mainz Hauptkirche für die rheinischen Bistümer und für die von dem „Apostel der Deutschen" bekehrten Völker Germaniens. „Wir verordnen" — so schrieb der Papst an Bonifatius — „daß die Kirche vou Mainz für ewige Zeiten für dich und deine Nachfolger hiermit bestätigt sei, und daß die Städte Tongern, Köln, Worms, Speyer und Utrecht unter ihr stehen, sowie auch die deutschen Völker, die durch deiue Predigt zur Erkenntnis der christlichen Lehre gebracht worden sind". Als Erzbischof von Mainz wirkte Bonifatius mit großem Eifer für die Ausbreitung des Christentums. Die gute Erziehung der Jugend war ihm eine der wichtigsten Angelegenheiten seines Lebens. Er unterwies selbst lange Zeit in einem Kloster viele Schüler in weltlicher Weisheit und in göttlichen Dingen. Er schrieb Schulbücher und fand noch in späteren Jahren seine Erholung von der ruhmvollen Missionsthätigkeit in^den Künsten der Schule. Von überaus großer Bedeutung für das Schulwesen Deutschlands war es, daß Bonifatius seinen Stiftungen die Mönchsregel des heiligen Benedikt vorschrieb und demnach bei allen größeren Klöstern, die er errichtete oder umgestaltete, Schulen gründete. Da er in Deutschland Lehrer für die klösterlichen Anstalten nicht finden konnte, berief er geeignete Kräfte aus seiner englischen Heimat. Auch Nonnen beschied er von dorther, die als Vorsteherinnen und Lehrerinnen in deutschen Frauenklöstern wirkten. Die Bewohner der Stadt suchten ihre Anhänglichkeit an den Erzbischof dadurch zu beweisen, daß sie sein geliebtes Kloster Fulda beschenkten. In stiller Waldeinsamkeit hatte er es im Jahre 744 gegründet, Sturm, einer seiner Lieblingsschüler, wurde Abt desselben. 2. Im Jahre 754 legte Bonifatius seine erzbischöfliche Würde nieder, um seine letzte Kraft der Bekehrung der Friesen zu widmen. Zu seinem Nachfolger ernannte er seinen Schüler Lullus. „Ich wünsche jetzt," so sprach er zu ihm, „meine Pilgerschaft zu vollenden und kann von der lang ersehnten Reise nicht lassen; denn schon steht mir der Tag meiner Auflösung bevor; die Zeit meines Todes nahet. Ich werde die körperliche Hülle ablegen und zur ewigen Ruhe eingehen. Du aber, vielgeliebter Sohn, vollende den von mir

8. Geschichte von Mainz und Umgegend - S. 20

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer (Gustav Prior)
— 20 — Normannenzüge im neunten Jahrhundert erholte sich Mainz rasch: ein Schriftsteller des zehnten Jahrhunderts nennt Mainz eine „vornehme und reiche Stadt", vornehm als Sitz des Erzbischofs und Erzkanzlers, reich durch Güterbesitz und Kaufmannschaft. Zn entfernten Ländern hatte die Stadt Handelsbeziehungen; so erzählt ein Geschichtsschreiber er sei, als er im Jahre 940 eine Gesandtschaft an den griechischen Hof übernommen habe, in Venedig mit einem unermeßlich reichen Kaufmanne aus Mainz, Namens Liutfrid, zusammengetroffen, welcher als Gesandter des deutschen Kaisers Otto I. mit Geschenken gleichfalls nach Konstantinopel gereist sei. Damals stand Mainz also schon mit dem Morgenlande in Handelsverbindungen. „Wunderbar ist es " — schreibt ein arabischer Gelehrter jener Zeit — „daß man in 'dieser Stadt (Mainz) im äußersten Abendlande Gewürze in Menge findet die nur im äußersten Morgenlande zu Haus sind, als Pfeffer, Ingwer' Gewürznelken, Costus, Galanga, welche alle aus Indien ausgeführt werden." Diese morgenländischen Waren kamen wahrscheinlich über das mittelländische Meer auf den Schiffen der Venetianer, dann an den Bodensee und weiter nach Mainz. Auch an dem Handel der baltischen Länder mit Rußland und dem Morgenlande, welcher durch Deutschland auf der thüringischen Handelsstraße sich bewegte, nahm Mainz Anteil, so daß ein anderer Araber in Mainz etwas später sogar samarkandisches Silbergeld fand. 8. Audwigs des Frommen Tod auf der Pelersirue. 20. Juni 840. Während der Kriege, welche die Söhne Ludwigs des Frommen gegen ihren Vater und unter einander führten, war Mainz oft der Ort, wo sich die feindlichen Heere auf beiden Seiten des Rheines gegenüber standen, oder die Könige zu Unterredungen zusammenkamen. Im Angesichte der Stadt, auf der zwischen Mainz und Kaste! liegenden Insel Petersaue war es auch, wo der fromme Kaiser seine müden Augen schloß. Nach Ostern 840 war er gegen seinen Sohn Ludwig, der damals in Thüringen stand, ins Feld gezogen, bald darauf aber nach dem Rheine zurückgekehrt. Zu Worms, wo er einen Reichstag zur Schlichtung der Streitigkeiten abhalten wollte, erkrankte er plötzlich. Um Ruhe und Erholung nach den vielen Anstrengungen zu finden, und um in der reinen Luft seinen schwachen Körper zu stärken, ließ er sich nach der Petersaue bringen. Eine Dichterin der Neuzeit singt darüber: „Es kommt ein Schiff geschwommen herab den stolzen Rhein; Die weißen Segel wallen im gold'nen Mittagsschein! Umgeben von Getreuen, ruht drin gebettet weich Der fromme Kaiser Ludwig, so krank und todesbleich. Legt an, legt an, ihr Schiffer, bei dieser stillen Au, Da weh'n durch schatt'ge Bäume die Lüste mild und lau! - Da raffeln keine Schwerter, da tönt kein Schlachtgesang Mir vom Verrat der Söhne mit fürchterlichem Klang!

9. Geschichte von Mainz und Umgegend - S. 51

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer (Gustav Prior)
— 51 — Bauernkrieges im nämlichen Jahre (1525). Im Jahre 1526 wurde der Brunnen von Albrecht hergestellt, im achtzehnten Jahrhundert und in unserer Zeit wiederholt ausgebessert. Mehrere Jahre vor Errichtung des Marktbrunnens hatte Albrecht die hübsche Kreuzigungs-grnppe aus dem ehemaligen Kirchhofe neben der jetzigen Jgnazkirche ausstellen lassen (1519). — Auch für die Sicherheit der Stadt war Albrecht eifrig besorgt. Er ließ besonders die Gegend um den Jakobsberg stark befestigen; der vorhandene Graben wurde breiter gemacht, ein fester Wall errichtet und mehrere Vorwerke und Brustwehren angebracht. Ein Jahr vorher hatte Kurfürst Albrecht auch für größeren Schutz des Rheinufers gesorgt, indem er dort nach Ausführung einer Mauer aus Quadersteinen Batterien errichten ließ. — In jener Zeit hatte das auf dem „Brand" befindliche und erst jüngst umgebaute Gasthaus „Zur Krone" eine große Berühmtheit. Die am Hofe des Kurfürsten lebenden Gelehrten, Dichter und Künstler hielten hier häufig Zusammenkünfte ab; beim Becher Wein vertrieb man sich da durch heitere Scherze die Zeit oder verhandelte ernsthafte Dinge. Hier war es auch, wo Landgras Philipp der Großmütige von Hessen an Franz von Sickingen in lauter Hellern die 35 000 Goldgulden bezahlte, damit er seine Raubzüge in das Hessenland einstelle. — 3. Luther und seine Anhänger gaben sich viele Mühe, Albrecht sür die neue Lehre zu gewinnen; aber er blieb mit seinen Unterthanen dem katholischen Glauben treu. Nach seinem Tode (1545) wurde Albrecht im Chore des Domes beigesetzt. Sein Denkmal ist eines der schönsten im Dome; in einer Nische nahe dem Chore steht es; der berühmte Kirchenfürst ist da mit allen Zeichen seiner Würde angethan, derkopszeigtseinwohlgelungenesporträt. — Mainz besaß damals wieder viele Annehmlichkeiten sür Fremde. Ulrich von Hntten schrieb: „Von allen Städten Deutschlands verdient sie meiner Meinung nach gerühmt zu werden, mag man die günstige Lage, oder den milden Himmelsstrich ins Auge fassen; die Lust ist so gesund, die Lage so anmutig; es fließen da die beiden großen Ströme zusammen, der Rhein und der Main, wodurch man erstlich so leicht Ausflüge machen und dann aus ganz Deutschland auss schnellste alle Nachrichten erhalten kann. So oft ich anderswoher dahin zurückkomme, fühle ich mich, wenn ich die Stadt wiedersehe, erfrischt und ermuntert; es ist ganz wunderbar, daß ich nirgends mit mehr Leichtigkeit arbeite". 4. Bald nach des Kurfürsten Tod machte der raubluftige Markgras Albrecht von Brandenburg von seiner bei der Stadt Kulmbach gelegenen Burg wiederholt Raubzüge gegen die süddeutschen Klöster und geistlichen Stifter. Im Jahre 1552 erschien er auch vor Mainz, und gar bald erzwang er sich den Eintritt in die Stadt. Raubend, sengend und plündernd durchzog er die Straßen; insbesondere hatte er es aus die Kirchen, Klöster, und andere kirchlichen Gebäude abgesehen. Aus feinen Befehl wurden die um die Stadt gelegenen Kirchen und Klöster von Sankt Alban, Sankt Viktor, das 4*

10. Geschichte von Alzey und Umgegend - S. 23

1900 - Hannover [u.a.] : Meyer (Gustav Prior)
— 23 — 15. Die Klöster in Alzeys nächster Umgebung. 1. Verhältnismäßig zahlreich, wie in Alzey selbst, waren auch die Klöster in der nächsten Umgebung der Stadt. Zwischen Alzey und Dantenheim, zu beiden Seiten der Chaussee, standen zwei Frauenklöster des Cistercienserordens, zur Rechten das Heilig-Geistkloster, zur Linken, zwischen dem Dautenheimer und dem Framersheimer Weg, das St. Johanniskloster. Zwei Birnbäume, welche dort allein ans freiem Felde stehen, stammen noch aus dem Garten dieses Klosters. Jene Klöster waren im Besitze verschiedener Vermächtnisse, und ihre Äcker waren zehntfrei; außerdem besaßen sie noch Einkünfte und Zehnten aus umliegenden Gemeinden. Im Jahre 1808 wurden die letzten Reste der Klostergebände abgebrochen und die Brunnen zugeschüttet. Das Kloster Himmelgarten, ebenfalls ein Frauenkloster des Cistercienserordens, stand nördlich des Mauchenheimer Weges vor dem Bahndamme. Vor mehreren Jahren wurden dort Grundmauern bloßgelegt, die aller Wahrscheinlichkeit einer Kirche angehörten, und heute noch trägt das dortige Gebiet den Namen „Himmeläcker". Unter den Vermächtnissen, welche zu Gunsten des Klosters gestiftet waren, bestimmte eines, daß das Kloster gegen empfangene Güter wöchentlich zwei Malter Korn in die Mühle an der Spießpforte, die Stadtmühle, liefern müsse, wo solches gemahlen werden sollte. In dem nebenan gelegenen Backhaufe wurde aus dem Mehle Brot gebacken, und dieses wurde dann von zwei Kirchenmeistern der St. Georgskirche unter die Armen verteilt. Aus der Bestimmung ersieht man, daß damals schon die Müller „moltern", d. h. einen gewissen Mehlanteil zurückbehalten durften. Die Bäcker waren gehalten, aus den zwei Malter Mehl 80 Brote herzustellen. — Das Kloster Himmelgarten ging schon vor der Reformationszeit ein, nachdem die Zahl der Nonnen auf drei zurückgegangen war. — Die Nonnen des Augustiuerordeus bewohnten das Kloster Klingen. Über dies Kloster find uns nur wenige Nachrichten erhalten geblieben, nicht einmal feine Lage läßt sich mit Sicherheit angeben. Vermutlich lag es außerhalb der Stadt auf der Südfeite der Weinheimer Landstraße zwischen Bahndamm und Kreishaushaltungsschule an der Stelle, wo jetzt die Flur „in der Klinge" sich befindet. 2. In der Gemarkung Dantenheim, an dem von Dautenheim nach Esselborn führenden Wege, ganz in der Nähe der oberen Weittaster Mühle, deren Name allein noch an jenes spurlos verschwundene Kloster erinnert, lag das Kloster Weidas oder Weideß, auch Marienfron genannt. Es wurde im zwölften Jahrhundert gegründet und war von Nonnen des Cistercienserordens bewohnt. Zur Vermehrung seiner Einfünfte erhielt es durch Wernher, Truchseß von Alzey, und Wolfram von Löwenstein das Patronatsrecht über die Kirche zu Heppenheim mit allen dazugehörigen Gefällen. Im Jahre 1563 wurde das Kloster eingezogen. Das Steinwerk feiner Kirche wurde zum Neubau des Rathauses zu Alzey verwandt, zu dem im Jahre 1586 der Grundstein gelegt wurde. 1887 trug man die letzten geringen Überreste der Klosterkirche
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