90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Zweiter Zeitraum.
Von Cyrus dem Perser bis auf Alexan-
der den Macedonier,
oder von 5go—35o vor Christus Geburt»
(Ein Zeitraum von ungefähr 23o Jahren.)
23.
Perser.
(Quellen; Zcnd-Avcsta. Die hebräischen Urkun-
den, besonders Esras. Nehemias. Daniel.
Esther. — Herodot. Ctesias. Lenophon.
Arrian. Diodor. Justin.)
!Äie Perser waren bis auf die Zeit, wo Cyrus an ihre
Spitze sich stellte, in den gebirgigen Theilen der Landschaft
Persis ein, den Medern unterworfenes, Bergvolk gewesen, das
wahrscheinlich bis dahin, wie ähnliche Gebirgshordcn, ein
nomadisches Leben führte. Dieses Volk war in zehn Stämme
getheilt, unter welchen der Stamm der Pasargaden der
edelste war. Diese Stammeinrichtung blieb auch in mehrern
Sputen noch in der folgenden Zeit kenntlich, wo man, in
Hinsicht der Lebensart und Beschäftigung, drei edle oder Krie-
gerstämme, drei Ackerbautreibende, und vier Hirtenstämme
unterschied. Cyrus, der nach seinem Geschlechte zu dem edel-
sten persischen Stamme gehörte, und (nach dem Zeugnisse des
Herodots undxenophons — nicht aber nach den Nachrichten des
Ctesias) Enkel des damals über Medien herrschenden Königs
war, ward ungefähr ums Jahr 560 v. C. zum Anführer
und O be rh aup te aller persisch e n S tämm e gewählt.
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Christus Nehemias Daniel Esther Herodot Ctesias Lenophon Arrian Justin Cyrus Cyrus Cyrus Herodots
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
12.6
Dritter Zeitraum.
römische Syrien diesseits des Euphrats. Vielleicht hätte
sie Cäsar besiegt, wenn er nicht selbst gefallen wäre. —
Immer blieb Parthicn das Grab der römischen Legionen. Nur
Trajan besiegte die Parther auf einige Zeit. —
43.
Palästina.
(Quellen: Die Bücher der Maccabäcr.)
Das kleine Palästina hatte sich dem Alexander, bei
seinem Vordringen in Bordcrasien, freiwillig unterworfen.
Nach seinem Tode ward es bald der Zankapfel zwischen Sy-
rien und Aegypten. Zwar gehörte es unter den drei ersten
Ptolemäern zu Aegypten, auch ließ man ihm seine bür-
gerliche und religiöse Verfassung, und der Hohepriester war
der Regent der Provinz; allein in dem Kriege, welchen (203)
Antiochus der Große mit Aegypten führte, schlossen sich die
Juden an Syrien an, unterwarfen sich dem Könige frei-
willig, und vertrieben (198) die ägyptischen Besatzungen aus
ihrem Lande. Dafür versicherte ihnen Antiochus den Besitz
und Genuß aller ihrer bisherigen Rechte. Der Hohepriester
blieb an der Spitze des Volkes, und ihm zur Seite stand ein
Senat, der Sanhedrin.— Seit der Zeit aber, daß die
Römer Antiochus den Großen besiegten, und die syrischen
Finanzen durch einen drückenden Tribut nach Rom erschöpft
wurden, begann für Palästina eine Reihe trauriger Ereignisse.
Antiochus Epiphanes wollte die Juden in religiöser und po-
litischer Hinsicht gräcisiren, und eroberte Jerusalem. Da
ward der Aufstand der Juden gegen Syrien von den Helden aus
dem Hause der Maccabäer seit 167 v. C. mit Tapferkeit
und Klugheit geleitet. Dem Hohenpriester Johannes H y r-
kanus, welcher von 135 —107 diese Würde bekleidete, ge-
lang es, durch seine Verbindung mit Rom, sich ganz von
der syrischen Oberhoheit zu befreien, und den Staat von Ju-
däa durch die Besiegung der Samaritaner und I d u m ä e r
zu vergrößern. Sein ältester Sohn, Aristobul (107),
nahm sogar den königlichen Titel an. Unter dessen Bru-
der Alexander (106 — 79) begann, besonders durch die
Erbitterung der mächtigen Pharisäer gegen das königliche Haus,
\
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
61
Assyrien und Babylonien.
Smerdis, die Hälfte des eroberten Reiches regieren, und
dort wagte es Bessus, nach der Eroberung des persischen
Reiches durch Alexander, sich gegen den Sieger zu behaupten.
Von hier ging auch bereits in dem ersten Zeiträume der Ge-
schichte die Religion und Gesetzgebung des Zoroaster aus,
die sich in heiligen Schriften (Vendidad und Izeschne)
erhalten hat, und die, nach der Eroberung des Cyrus, die
Staatsreligion des persischen Reiches ward, obgleich nicht be-
hauptet werden kann, daß die noch vorhandenen heiligen
Schriften in ihrer gegenwärtigen Gestuft schon damals
bestanden. Der Vendidad enthält das allgemeine Gesetz-
buch für die bürgerliche und kirchliche Verfassung. Im
Izeschne befinden sich —wahrscheinlich von mehrcrn Ver-
fassern— altere und jüngere Gebete, vermischt mit geschicht-
lichen Nachrichten. Viele von Zoroasiers Lehren wurden in
der Folge in mehrere Neligionsbegriffe des westlichen Asiens
ausgenommen, und noch jetzt wird seine Religion von einem
Völkerstamme Indiens fesigehalten und befolgt.
An Bactria grenzte im Norden ein Land, das, als per-
sische Satrapie, den Namen Sogdiana führte, dessen
nördliche Grenze der Iaxartes in der Nähe der Völker-
stämme der Massagetcn war. Frühzeitig schon hatte hier die
Stadt Maracanda (das heutige Samarcand) eine
eigenthümliche Verfassung und eigene Könige, so wie sie ein
wichtiger Punct für den Handel mit den nördlichen Noma-
denvölkern war.
Zendavest^, ouvrage de Zoroastre, traduit par Anque-
til du Perron. 3t. Paris, 1771. 4. Teutsch: Zend,
avesta, von Kleuker. 3 Thle. Riga, 1775. 4.—
Hang dazu. 2thle. 1781».83.— J.fr.k leuker, Zend,
avesta im Kleinen. Riga, 1789. 8.— I. G. Rhode,
die heilige Sage und das gesammte Religionssystem der
Bactrer, Meder und Perser. Frkft. am M. »820. 8.
9.
Assyrien und Babylonien.
Quellen: die heiligen Urkunden der Hebräer: Moses,
Bücher der Könige, der Chronik, die Propheten; die
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Cyrus Zoroasiers til_du_Perron Kleuker Rhode
Extrahierte Ortsnamen: Babylonien Asiens Indiens Bactria Maracanda Paris Riga Riga M. Babylonien
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
\
Aegypten. 127
ein heftiger Bürgerkrieg. Alexander übertrug bei seinem Tode,
mit Ucbergehung seiner Söhne, des Hyrkans und Aristobuls,
seiner Wittwe Alexandra die Negierung (79—71). Die
beiden Brüder bekriegten darauf einander selbst, bis Pom-
pejus, der damals die Angelegenheiten Asiens entschied, den
Hyrkan (64) zum Hohenpriester und Fürsten ernannte, ihm
einen Tribut auflegte, und den Arrstobul und dessen Söhne
nach Nom als Gefangene abführte. — So ward der jüdi-
sche Staat von Rom abhängig; der Jdumäcr Antipater,
Hyrkans Vertrauter und Stammvater der Hcrodiancr, schloß
sich genau an Rom an, um allmählig durch diese Verbindung
die regierende maccabäische Familie ganz zu verdrängen. Be-
reits im Jahre 48 ward Antipater vom Cäsar, den er in
Alexandrien unterstützt hatte, zum Procurator von Judäa
ernannt. Sein zweiter Sohn, H ero des, zuerst Befehls-
haber in Galiläa, gewann nach Eäsars Tode, den Antonius
für sich, mußte in einem Auistandc, der gegen ihn ausbrach,
nach Nom ftüchten, ward aber daselbst von den Triumvirn
zum Könige ernannt. Er eröffnete die herodianische
Dynastie (39 vorc. bis 70 I. nach C.) in Palästina,
und beherrschte in der Folge, nach Augusts Willen, ganz
Palästina, (Judäa, Samaria, Galiläa, rc.) und I d u m ä a,
ohne daß er' Tribut nach Nom entrichten durfte. Seine An-
hänglichkeit an Nom machte ihn aber bei den Juden verhaßt.
— In das vorletzte Jahr seiner Regierung fällt die Ge-
burt Christi.
Z. M. Jost, Eesch. der Israeliten seit den Zeiten der Macea,
bäer bis auf unsere Tage. 8thle. Berl. 1820 ff. 8.
44.
Aegypten.
Sei^ den glücklichen Tagen des Amasis, genoß Aegyp-
ten erst wieder unter der Negierung der Ptolemäer, nach
langen inncrn und äußern Stürmen, einige Ruhe, obgleich
mit der Ankunft der Griechen in Aegypten der ursprüngliche
Nationalcharaktcr der Aegyptcr sich immer mehr verlor.
Ptolemauslagi, Anfangs Statthalter, dann König
von Aegypten, war nicht blos Soldat, sondern auch Freund
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexandra Cäsar Judäa Antonius Augusts Christi
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Rom Rom Alexandrien Galiläa Palästina Palästina Samaria Galiläa
Iv. Abfchn. Rom unter Kaisern. Von 31 v. Ehr. b. 476 n. Chr. 73
cilien), die Patriarchen bei den allgemeinen Kirchenversammlungen,
die nicht nur in der äußerlichen Gesetzgebung sür die Kirche die höchste
Entscheidung hatten, sondern auch über die Erhaltung der reinen Lehre
wachen sollten. Denn nicht nur hatten sich durch Vermischung mit orien-
talischen Religionen und mit der Philosophie frühzeitig ketzerische
Secten gebildet, wie die Gnostiker und Manichäer, sondern in der
Kirche selbst entstanden schon früh Streitigkeiten über die rechte
Lehre, und so wurde z. B. gleich
325 auf der ersten allgemeinen Kirchenversammlung zu Nicäa
die Lehre des Presbyters Artus, daß der Sohn Gottes nur ähnlichen
Wesens mit dem Vater sei, verdammt. —
Unter Constantinus bekamen die Christen auch prächtige Kirchen, und
prunkvoller Gottesdienst wurde eingeführt, und seit seine Mutter He-
lena das Grab Christi gefunden zu haben glaubte, kamen dann auch
Wallfahrten nach den heiligen Orten auf; eben so wurde die Ver-
ehrung der Märtyrer (deren Todestag man schon früher in schöner
Deutung als ihren Geburtstag auf ihren Gräbern zu feiern pflegte) und
ihrer Reliquien immer allgemeiner.
Constantinus begünstigte das Christenthum, weil er hoffte, durch das-
selbe dem gesunkenen Geschlechte neues Leben einzuflößen; dadurch ge-
rieth aber nicht nur die Kirche vielfach in Abhängigkeit von den
Kaisern, die sich später selbst in die Bestimmung der Lehre gewaltsame
Eingriffe erlaubten, sondern seit dieser Zeit schloffen sich auch Manche,
durch äußere Vortheile gelockt, äußerlich dem Christenthume an, die durch
ihre Gesinnung dasselbe verleugneten. Da flohen Viele, über solches
Verderben in der Kirche entrüstet, ganz die Welt, um iu der Einsamkeit
nur Gott zu leben, und so verbreitete sich immer mehr das Einsied-
lerleben. — Im dritten Jahrhundert war als Einsiedler (Eremit)
berühmt Paul von Theben in Aegypten, und nach ihm ebendaselbst
Antonius. Bald vereinigten sich die Einsiedler auch in Klöstern; so
wurden aus ihnen Mönche und Nonnen, die unter der Aufsicht
eines Abtes lebten, und für die Bildung der Kinder und Geistlichen, so
wie zur Unterstützung der Armen und Nothleidenden segensreich wirkten.
Viele freilich wurden nur durch Eitelkeit und Trägheit in die Klöster
geführt; Andere schätzten die übrigen Christen gering, indem sie durch
alles Maß überschreitende Selbstpeinigungen (wie die Säulen heili-
gen), oder durch Enthaltung von jeder Arbeit (Bettelmönche) größere
Heiligkeit erlangt zu haben wähnten, und selbst die Kaiser sahen sich ge-
nöthigt, durch Gesetze solchen Verirrungen entgegenzutreten.
Nicht so schnellen Eingang, wie im Morgenlande, fand das Mönchs-
thum im Abendlande. Obgleich schon seit dem vierten Jahrhundert
daselbst bekannt, fand es doch erst seit dem sechsten Jahrhundert weite
Verbreitung durch den heiligen Benedictus, der zu Monte Casstno
in Italien ein Kloster stiftete, von wo aus er mit seinen Mönchen zur
Bekehrung der umwohnenden Heiden und zum Anbau des Landes wirkte.
Er brachte wieder Zucht und Ordnung in das bereits entartete Mönchs-
thum, und verpflichtete seine Mönche nicht nur zum Gehorsam und strengen
Leben, sondern auch zum Studiren, zur Erziehung der Kinder und zur
Bebauung des Landes.
Kaiser des vierten Jahrhunderts nach Con-
stantinus. — Von Constantins drei Söhnen blieb Con-
sta n bi ns nach dem Tode seiner Brüder und nach Ermor-
dung fast aller seiner Verwandten Alleinherrscher. Aus ihn
folgte sein Vetter Julianus (der Abtrünnige), ein kräs-
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Extrahierte Personennamen: Artus Constantinus Antonius Casstno Constantins
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Christi Theben Mönchs- Italien
Rom unter Kaisern. Von 31 v. Chr. bis 476 n. Chr.
und forderte den Galba, Statthalter von Spanien, auf, die Herrschaft zu bernehmen. Nero floh, von Allen verlassen, nach dem Landgute seines Freigelassenen Phaon und tdtete sich selbst, 31 Jahre alt. Mit ihm starb i. I.
68 das Geschlecht des Angnstus aus.
. 56.
Vespasianus und seine Shne. 69-96. Nachdem der strenge, karge Galba bald von den Soldaten ermordet war, sein Nachfolger Otho sich nach einer unglcklichen Schlacht in der Nhe von Cremona selbst gelobtet und der von den rheinischen Legionen zum Kaiser ausgerufene Vitellins sich durch die Plnderungen seiner Soldaten und seine Verschwendung (seine Tafel kostete in acht Monaten 48 Millionen Thaler) verhat gemacht hatte, riefen die syrischen Legionen ihren Feldherrn Titus Flaviusvefpafiauuszum Kaiser aus. Die Legionen an der Donau traten auf feine Seite, und Vitellins wurde ermordet (69).
Vespasianus (6979) schaffte die Anklagen wegen Majesttsbeleidigung ab; er regierte mit weiser Strenge und Sparsamkeit, und der Wohlstand des Landes hob sich wieder. Rom wurde mit prchtigen Gebuden geschmckt (das Colossenm, ein 87,000 Menschen fassendes Amphitheater), das Ansehen des Senats wieder hergestellt, und auch nach auen war Vespasians Regierung glcklich. In Britannien war Julius Agricola sieg-reich; der Aufstand der Bataver unter Claudius Civilis (Veleda) und der der Gallier unter Julius Sabinns wurde unterdrckt (Epponma), und i. I.
70 zerstrte des Kaisers Sohn Titus Jerusalem.
Nach dem Tode Herodes des Gr. (._ 28, 1), der den dritten Tempel in Jerusalem erbaute, hatte Augustus Palaestina zuerst un-ter dessen Shne Archelus, Philippus und A'ntipas gethet. Bald aber wurden ihre Lnder nach und nach eingezogen und von ronn-schen Procuratoren (Pontius Pilatus) verwaltet, und nach dem Tode desagrippa, welchem Caligula wieder ganz Palaestina gab, wurde das ganze Land rmische Provinz (44). Die Harte der Procuratoren rief endlich im I. 64 einen Aufstand der Juden hervor, zu dessen Unterdrckung Vespasianus von Rom hingeschickt wurde, und der erst mit der Zerstrung Jerusalems endigte, welche dem Volke Israel schon von Christus als gttliches (Strafgericht vorher verkndigt war.
Bei seinem Tode hinterlie Vespasianus das Reich fernem Sohne Titus (7981), der Wonne des Menschenge-schlechts", während dessen kurzer Regierung das Land von groen Unglcksfllen heimgesucht ward, die nur durch ihn ge-mildert wurden. Gleich i. I. 79 wurden durch einen furchtbaren
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Extrahierte Personennamen: Galba Otho Titus_Flaviusvefpafiauuszum Julius_Agricola Claudius_Civilis Julius_Sabinns Titus_Jerusalem Augustus_Palaestina Augustus Pontius_Pilatus Caligula Christus Titus
Extrahierte Ortsnamen: Galba Spanien Cremona Donau Britannien Jerusalem Philippus Palaestina Rom Jerusalems Israel
Rom unter Kaisern. Von 31 v. Chr. bis 476 n. Chr. 83
Mrten den Vorsitz bei den Versammlungen der Geistlichen ihrer Provinz (Synoden, Concilien), die Patnarchen Bei den all-gemeinen Kirchenversammlungen, die nicht nur tu der uerlichen Gesetzgebung fr die Kirche die hchste Entscheidung hatten, sondern auch der die Erhaltung der retnen Lehre wachen sollten. Denn nicht nur hatten sich durch Vermischung mit orientalischen Religionen und mit der Philosophie frhzeitig, ketzerische Secten gebildet, wie die Gnostiker und Manicher, fondern auch tn der Kirche selbst entstanden schon frh Streitigkeiten der die rechte Lehre,
325 ff fb " Vc ' aitgcmcncn Ki.ch.wsmmlung zu
Nicaea die Lehre des Presbyters Arins, da der Sohn Gottes nicht gleichen Wesens mit dem Vater sei, verdanmit. _
/Unter Constantinus bekamen die Christen auch prchtige Kirchen, und prunkvoller Gottesdienst, wurde eingefhrt. Seit seine Mutter Helena das Grab Christi gefunden ^u haben glaubte, ka--mm dann anch Wallfal,rt-N Nf dm hikgm Orte auf; eleu so wurde die Verehrung der Mrtyrer (deren Todestag man schon frh in schner Deutung als ihren Geburtstag auf ihren Grabern zu feiern pflegte) und ihrer Reliquien immer allgemeiner.
Constantinus begnstigte das Christenthum, weil er hoffte, durch basselbe dem gesunkeneu Geschlechte neues Leben emzusloen, dadurch aber gerieth nicht nur die Kirche vielfach in Abhngigkeit. wn den Kaisern, die sich spter selbst in die Bestmnnnna^der Lehre gewaltsame Eingriffe erlaubten, sondern seit dieser Zeit schloffen sich auch Manche, durch uere Vorteile gelockt, uerlich dem Christen, thum an, die durch ihre Gesinnung dasielbe verleugneten Da flo-Ben Viele, der solches Verderben m der Kirche entrultet. ganz die Welt, um in der Einsamkeit, nur Gott zu leben, und so> ver-breitete sich immer mehr das Ctnfledlerleben. ^" dritten Jahrhundert war als Einsiedler.(Eremit) Paul von Theben in Aegypten und nach ihm ebendaselbst Antonius berhmt. Bald vereinigten sich die Einsiedler auch in Klostent: so wurden aus ihnen Vtnche und Nonnen, die unter der Auflicht emes Abtes lebten und fr die Bildung der Kinder und Geistlichen so wie zur Untersttzung der Armen und Noth leid enden segensreich wirkten. Viele freilich wurden nur durch Eitelkeit und Trgheit m die Kloster ge fhrt: Andere schtzten die brigen Christen genug, mbent sie durch alles ka berschreitende Selbftpeinicznngen (tote die S auunhet-tigen) ober durch Enthaltuua von lebet Arbeit (Bettelmonche) aroere Heiligkeit erlangt zu haben whnten, und selbst dte Kay er iahen sich genothigt, durch Gesetze solchen Verrrrungen entgegenzutreten.
Nicht so schnellen Eingang wie im Morgenlande fand das Mnchs-thum tm Abendlande. Obgleich schon seit dem vierten Jahr, hundert daselbst Bekannt, erhielt es doch erst seit dem sechsten Jahr^ hundert weite Verbreitung durch den heiligen Benedlcrus, der zu Monte Cassino Bei Neapel ein Kloster stiftete, von wo ans er mit seinen Mnchen zur Bekehrung der umwohnenden Heiden und zum Anbau des Landes wirkte. Er Brachte wieder Zucht und Ordnung in das Bereits entartete Mnchsthum und verpflichtete seme Mnche nicht nur zum Gehorsam und 5" itrengent Lebett, smtbern. auch zum Studiren, zur Erziehung der Kmder und zur Behauung, des Landes.
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Extrahierte Personennamen: Constantinus Helena Constantinus Antonius Kay
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Christi Theben Morgenlande Neapel