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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 2

1897 - München : Oldenbourg
Erster Hauptteil. Geschichte der Orientalischen Völker. S. Die Vorzeit. 1. Iie Mrzeit des Menschengeschlechtes. Die Anfnge der Welt-A'schichte sind der menschlichen Erkenntnis entrckt. Die Heilige Schrift klrt uns der die Geheimnisse der Vorzeit auf, indem sie uns von der Erschaffung der ersten Menschen und ihrem Aufenthalte im Paradies, von ihrem Sndenfall und von der allgemeinen Flut erzhlt, p: der bciv verderbte Geschlecht bis auf den gottesfrchtigen Noah (oder Noe) und seine Familie zu Grunde ging. Erinnerungen an den Verlust eines paradiesischen Urzustandes finden sich auch bei den heidnischen Vlkern, wenn ihre Dichter von der Glckseligkeit des Goldenen Zeitalters" sprechen und von einer groen Flut berichten, in welcher das lteste Menschengeschlecht bis auf ein einziges frommes Paar untergegangen sei. Solche Sagen waren bei den Chinesen und Indern, bei den Babyloniern, bei den Griechen und Rmern bekannt. Im Hinblick auf diese berfchwem-mung (Diluvium, auch Sund- oder Sintflut geheien) redet man von ante- und postdiluvianischen d. i. von vor- und nachfndflutlichen Dingen und Zustnden. 2. Die Scheidung der Wlkerstmme. Nach dem Berichte der Bibel ging von Noahs drei Shnen, Sem, Ham und Japhet, ein neues Geschlecht der Menschen aus. Sie bewohnten das Land Sinear und bauten die Stadt Babel (ober Babylon). Vom Himmel wegen ihrer Vermessenheit bestraft (Turmbau von Babel), zerteilten sie sich nach Stmmen und breiteten sich der die ganze Erde aus. Die Semiten behaupteten auer den Euphratlndern auch Syrien, Palstina und Phnicien; die nchstverwandten Hamiten bevlkerten Nordafrika; die

4. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 143

1897 - München : Oldenbourg
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr. 143 (vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167). Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63). 3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft. Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten. 64. Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr. 1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums

5. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 313

1895 - München : Oldenbourg
210. Familie und Volk. 313 210. Iamitie und Dotk. f 1. Erst nachdem sich der Mensch die Tiere Unterthan gemacht, kannte er, als Nomade, die erste Stnse zu einem höheren Dasein erreichen; erst nachdem er durch die Erfindung des Ackerbaues den Erdboden in seine Dienstbarkeit genommen, waren die höchsten Ziele des geselligen Zusammenlebens erreichbar. — Ein altes Beispiel einer Entwickelung zum Staatslebeu haben wir in der biblischen Geschichte. Die Israeliten bildeten von Ansang an. also wie wir sie zur Zeit Abrahams und Jakobs antreffen, noch keinen Staat. Erst Moses gab ihnen Gesetze und machte sie zu einem ansässigen Volke. Aber hatten sie deshalb vorher gar keine Ordnung? Waren sie ohne allen Zusammenhang und ohne alle gesellschaftliche Bande? Nein, sie waren nach Stämmen gegliedert, und diese wurden durch Stammeshäupter (Patriarchen) geleitet. Und solche Stämme beruhten offenbar wieder auf der Blutsverwandtschaft, auf der Familie. Dieses bildet das erste und ursprünglichste Band jeder sittlichen Vereinigung der Menschen. Gott selbst hat den Menschen für die Geselligkeit geschaffen. „Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei." Dieses Wort der heiligen Schrift ist der Grund aller menschlichen und ge- schichtlichen Entwickelung, deren erste Stufe das Verhältnis von Eltern und Kindern bildet. Ist cs doch selbst der Tierwelt eingepflanzt, daß die Eltern für ihre Jungen sorgen, und auch den wildesten Barbaren, die jeder anderen Ordnung hohnsprechen, ist wenigstens dieses Verhältnis mit den gesitteten Nationen gemeinsam. Bei den letztern gewinnt freilich jener Naturtrieb eine viel höhere Bedeutung. Hier begnügen sich Vater und Mutter nicht, dem Kinde die notdürftigste Nahrung zu reichen, sondern sie trachten aufs eifrigste darnach, daß ihre Kinder auch der geistigen und sittlichen Güter, tvelche die Bildung gewährt, teilhaftig werden. Was für ein warmes und trauliches Plätzchen hat das Kind daheim bei den Eltern und Großeltern und neben den Geschwistern! Wie müht sich der Vater in seinem Geschäfte und Berufe ab für die Erhaltung und Förderung der Seinigen! Wie ist die Mutter vom frühen Morgen bis zum späten Abend

6. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 553

1895 - München : Oldenbourg
103. Die Phönizier. 553 Schiffahrt und Seehandel zu Wohlstand und Reichtum, während die Bewohner nnwirtbarer Meeresküsten als Höhlenbewohner (Troglod yten) und Fischesser ein armseliges Leben führten. Anfangs tauschte man nur Ware gegen Ware (Tauschhandel), bis man später ans den Gedanken kam, den edlen Metallen einen gewissen Wert beizulegen und ausgeprägte Münzen zu einem künst- lichen, bequemern Tauschmittel umzuschaffen. So sinden wir denn schon nicht sehr lange nach der ersten Wanderung der Völker die größten Verschiedenheiten der Beschäftigung und der Sitte, von der Wildheit der Höhlenbewohner bis zur Bildung zivilisierter Völker, welche unter verschiedenen Versassnngsformen Staaten und Reiche gegründet haben. (F. A. Nitzelnadel.) 103. Die Phönizier, f Das älteste und berühmteste Handelsvolk im Alter- tume waren die Phönizier. In dem ältesten uns erhal- tenen Buche, dem ersten Buche Mosis, heisst Sidon, die Hauptstadt der Phönizier, der erstgeborene Sohn Ka- naans. „Kanaan“ nannten die Juden die ganze Küste des Mittelmeers von Kleinasien bis Ägypten, und dies hebräische Wort bedeutet „Land der Kaufleute“. Das Ländchen war ein schmaler Küstenstrich, vom Mittelmeer bespült; seine Breite betrug kaum 5 Meilen, seine Länge 25 Meilen. Von dem übrigen Asien war es durch das hohe Gebirge des Libanon und Antilibanon geschieden. Der Boden war felsig und unfruchtbar und gestattete weder Viehzucht noch Ackerbau. So sahen sich die Phönizier hinausgedrängt auf das Meer, das ihre eigentliche Heimat und nährende Mutter wurde und ihnen vorläufig seinen .Reichtum an Fischen darbot. Der Fischfang machte die Leute mit dem Meere und dessen Gefahren bekannt. Da ihnen gegenüber die grosse Insel Cypern lag, so zimmerten sie Schiffe und

7. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 2

1903 - München : Oldenbourg
Erster Hauptteil. Geschichte er Orientalischen Völker. Vgl. Karte Ia und Ib. 2. >ie Borzeit. 1- Z>ie Arzeit des Menschengeschlechtes. Die Anfnge der Welt-geschichte sind der menschlichen Erkenntnis entrckt. Die Heilige Schrift klrt uns der die Geheimnisse der Vorzeit auf, indem sie uns von der Erschaffung der ersten Menschen und ihrem Aufenthalte im Paradies, von ihrem Sndenfall und von der allgemeinen Flut erzhlt, in der das verderbte Geschlecht bis auf den gottesfrchtigen Noah soder Noe) und seine Familie zu Grunde ging. Erinnerungen an den Verlust eines paradiesischen Urzustandes finden sich auch bei den heidnischen Vlkern, wenn ihre Dichter von der Glckseligkeit des Goldenen Zeitalters" sprechen und von einer groen Flut Berichten, in welcher das lteste Menschengeschlecht bis auf ein einziges frommes Paar untergegangen sei. Solche Sagen waren bei den Chinesen und Indern, bei den Babyloniern, bei den Griechen und Rmern bekannt. 2. Iie Scheidung der Wlkerstmme. Nach dem Berichte der Bibel ging von Noahs drei Shnen, Sem, Ham und Japhet, ein neues Geschlecht der Menschen aus. Sie bewohnten das Land Sinear und bauten die Stadt Babel (oder Babylon). Vom Himmel wegen ihrer Vermessenheit bestraft (Turmbau von Babel), zerteilten sie sich nach Stmmen und breiteten sich der die ganze Erde aus. Die Semiten behaupteten auer den Euphratlndern auch Syrien, Palstina und Phnizien,- die nchstverwandten Hamiten bevlkerten Nordafrika; die Japhetiten nahmen Mittelasien bis nach Indien ein oder wanderten nach Europa aus.

8. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 2

1899 - München : Oldenbourg
Erster Hauptteil. Geschichte der Orientalischen Völker. Vgl. Karte Ia und Ib. 8 2. Die Vorzeit. 1. Die Arzeit des Menschengeschlechtes. Die Anfänge der Weltgeschichte sind der menschlichen Erkenntnis entrückt. Die Heilige Schrift klärt uns über die Geheimnisse der Vorzeit auf, indem sie uns von der Erschaffung der ersten Menschen und ihrem Aufenthalte im Paradies, von ihrem Sündenfall und van der allgemeinen Flut erzählt, in der das verderbte Geschlecht bis auf den gottesfürchtigen Noah (oder Noe) und feine Familie zu Gruude ging. Erinnerungen an den Verlust eines paradiesischen Urzustandes finden sich auch bei den heidnischen Völkern, wenn ihre Dichter von der Glückseligkeit des „Goldenen Zeitalters" sprechen und von einer großen Flut berichten, in welcher das älteste Menschengeschlecht bis auf ein einziges frommes Paar untergegangen sei. Solche Sagen waren bei den Chinesen und Indern, bei den Babyloniern, bei den Griechen und Römern bekannt. 2. Die Scheidung der Bo tker stamme. Nach dem Berichte der Bibel ging von Noahs drei Söhnen, Sem, Ham und Japhet, ein neues Geschlecht der Menschen aus. Sie bewohnten das Land Sinear und bauten die Stadt Babel (oder Babylon). Vom Himmel wegen ihrer Vermessenheit bestraft (Turmbau von Babel), zerteilten sie sich nach Stämmen und breiteten sich über die ganze Erde aus. Die Semiten behaupteten außer den Euphratländern auch Syrien, Palästina und Phönicien; die nächstverwandten Hamiten bevölkerten Nordafrika; die Japhetiten nahmen Mittelasien bis nach Indien ein oder wanderten nach Europa aus.

9. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 122

1904 - München : Oldenbourg
122 Die frnkische Reichsgrndung. Islam. seinen zahlreichen der das ganze Land zerstreuten Gtern eine sehr ernste Sache war; der Unterhalt des Hofes und der Regierung, Wohl und Wehe von vielen tausend Beamten hingen von der richtigen Amtsfhrung dieses vielbeschftigten Mannes ab. Deshalb betraute man mit jenem wichtigen Amt nur ausgesucht tchtige Männer und durch erfolgreiche Bekleidung desselben mute der Hausmeier allmhlich der bedeutendste und einflureichste Mann im Staate werden, zumal wenn er noch militrische Anlagen hatte. Diese bewies der Enkel des vorhin genannten Pippin, ebenfalls Pippin (von Heristal) genannt, im Kampfe gegen den 687 bisherigen Hausmeier von Neustrien, wodurch er alleiniger Hausmeier des Gesamtreiches wurde; sein Sohn Kart Martess erwarb sich wiederum ein groes Verdienst um das Gesamtreich, ja das ganze Abendland durch seinen siegreichen Kampf gegen den Istam. Wie im 4. und 5. Jahrh. die Mongolen, so bedrohten im 7. und 8. Jahrh. die allahbegeisterten Araer die abendlndische Kultur. Die morgenlndische Kulturwelt war nmlich schon so weit entkrftet, da sie auch durch das Christentum nicht wieder jugendkrftig gemacht werden konnte. Sie unterlag deshalb verhltnismig leicht einer neuen Religion, die sich unter den bisher noch wenig verbrauchten Wstenstmmen gebildet hatte. Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka in Arabien, hatte auf groen Reisen viele Lnder und Völker sowie deren Sitten und Gebruche kennen gelernt und hielt sich fr einen vom hchsten Gott (Allah) berufenen Propheten. Er stiftete aus einzelnen christlichen, jdischen und altarabischen Lehren eine neue Religion, die er Islam (Ergebung in Gottes Willen) nannte; seine Anhnger hieen Moslemin (Glubige). Da die Bewohner von Mekka den neuen Propheten anfangs nicht an-622 erkennen wollten, mute er nach Medina flchten; diese Flucht (Kedschra) bildete den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. Als Mohammed zur Anerkennung und Herrschaft gelangt war, befahl er seinen Anhngern, den Islam mit Feuer und Schwert" auszubreiten, wobei er den im Kampfe Gefallenen ein freudenvolles Leben im Jenseits (Paradies) in Aussicht stellte. Die dadurch begeisterten Araber unter-warfen denn auch unter den Kakifen (Nachfolgern des Propheten) sehr rasch ganz Arabien, dann Syrien, Mesopotamien, Iran und kamen bis nach Indien. Dann wandten sie ihre siegreichen Waffen westwrts, eroberten gypten und Nordafrika (nebst Sicilien) und setzten zu Beginn des 8. Jahrhunderts der die nach ihnen benannte Meerenge von Gibraltar (Gebel al Tarik Felsen des Tarik) nach

10. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. XVII

1904 - München : Oldenbourg
Kulturgeschichtliche Grundbegriffe. Xvii in dem geheimnisvollen Priestergeschlecht der Druiden (Divitiacus) wahr-scheinlich einen Uberrest des Semitentums noch in der Zeit Casars vorfinden. Whrend diese Ausbreitung der Semiten groenteils wohl in die vorgeschichtliche Zeit fllt, haben wir eine, wenn auch schwchere Wieder-holung im 7. Jahrh. n. Chr. (Araber, Islam). Alle Keime unserer Kultur gehen auf femtttfche Wurzeln zurck; die drei Hauptreligionen der Mittelmeer-Vlker (Mosaismus, Christentum, Islam) sind semitischen Ur-sprungs. Neben groen Gesetzgebern und Propheten (Hammurabi, Moses, Ehrikus nach seiner menschlichen Natur, Mohammed) ist auch der berhmte Feldherr des Altertums, Hannibal, ein Semite. Zu den Semiten zhlen im Altertum: die Asfyrer und Baby-lonier, die Syrer, Phnicier (Punier) und Israeliten; in unserer Zeit neben den eben genannten, unter fast allen Kulturvlkern zerstreut lebenden Israeliten noch die Araber und Abessinier. Selbst die herrschenden Klassen der alten gypter waren hchstwahrscheinlich Semiten. Die semitische Rasse wurde an weltgeschichtlicher Bedeutung abgelst durch die spter auftretende jngere Rasse der B. Jndogermanen. Die frheren Bezeichnungen kaukasisch" und "Srt.!5l (bdn der Sprachwurzel ar = hervorragen) kommen als nichtssagend allmhlich auer bung. Der Name Jndogermanen" beutet brigens mir den stlichsten und westlichsten Auslufer dieser Vlkerrasse an. Die Herkunft derselben hllt sich groenteils ebenfalls in vorgeschichtliches dunkel. Die gemeinsamen Sagen der Mittelmeerlnder und -Völker deuten nur an, da jene Vlkerwellen stets aus dem Norden bzw. Nord-osten kamen. Wir htten also als Urheimat der Jndogermanen die riesigen Tiefebenen zu betrachten, bte sich von der Norb- und Ostsee aus durch ra Osteuropa der Nordosten erstrecken. Da diese nnerme- liehen Gebtete heute meistenteils wenig fruchtbar und bihm fcphnfw Trken abzusehen. Georg-Eckert-Institut fr internationale Schulbuchforschvng Braunschweig Schulbuchbibliothek
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