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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

2. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 55

1898 - München : Oldenbourg
-nooo2) Fig. 130. Constantinsbogen. Zum Andenken an den Sieg der Maxentius im Anfang des vierten Jahrhunderts errichtet. Drei Thore, freistehende Vollsulen. Der grlste Teil der Architektur und des bildnerischen Schmuckes "rhrt von einem Denkmal des Trajan und einem zweiten aus der Zeit der Antonine her. Ol u* Fig 129. Mnze Constantins I. D(ominus) n(oster) Constan-tinus Max(imus) Aug(ustus). Fig. 128. Mnze des Titus auf die Eroberung Judas. Judaea capta. Unter der Palme gefesselter Jude, Schild und Helm neben ihm, trauernde Jdin sich auf einen Schild sttzend. Sc = senatus consulto. )Ooo0co0i

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

4. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 143

1897 - München : Oldenbourg
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr. 143 (vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167). Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63). 3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft. Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten. 64. Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr. 1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums

5. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 225

1897 - München : Oldenbourg
116. Alleinherrschaft des Theodosius und seine Teilung des Reiches. 225 4. tzyeodostus als Kerr des Astens 379394. Nach Valens' Tode wurde durch Gratiauus, der inzwischen fernem Vater Valentinian als Kaiser des Westens gefolgt war, der Feldherr Theodosius zur Verteidigung des Ostens berufen. Seit 379 zum Augustus erhoben, brachte Theodosius mit den Goten einen friedlichen Ausgleich zu stnde. Um neben der ueren Ruhe den inneren Frieden zu begrnden, begann er auch die religisen Streitigkeiten mit grerer Schrfe niederzuhalten: er unterdrckte irrglubige Sekten und verbot innerhalb feines Reiches die Ausbung des heidnischen Gtterdienstes. Im Westen waren während der legten Jahre auf Gratianns noch drei andere Kaifer gefolgt. Die steten Thronstreitigkeiten ntigten Theodosius wieder-holt zu bewaffnetem Eingreifen. C. Endgltige Reichsteilung und Untergang des Ivestrmischen Reiches 595476. 116. Alleinherrschaft des Theodosius 894 und seine Teilung des Reiches 395. 1. Unterwerfung des Westens 394. Die Gewaltthtigkeiten eines auslndischen Truppenfhrers, des Franken Arbogastes, veranlaten Theodosius abermals, gegen Italien heranzuziehen. Er besiegte und verdrngte jenen Heerfhrer und nahm selber den Westen in Besitz. So wurden beide Reichshlsten ein letztes Mal zu einer Herrschaft vereinigt. 2. Erhebung des Christentums zur Staatsreligion 394. Seine eben gewonnene Macht als alleiniger Herrscher bentzte Theodosius, um auch in der westlichen Reichshlfte die berreste des Heidentums aus-zurotten. Die christliche Lehre wurde als allein geduldete Staatsreligion erklrt. Die heidnischen Tempel wurden geschlossen oder zerstrt, jede Art von Gtzen-dienst unter Strafe der Majesttsbeleidigung verboten. So war die rmische Welt von einem Ende bis zum anderen im neuen Glauben geeinigt. Aber die erzwungenen Massenbertritte haben der Kirche auch viele unwrdige Mit-giieber zugefhrt. Eine wirkliche Bessergcstaltung des staatlichen und Wirtschaft-lichen Lebens konnte auf dem morschen Untergrund des zerfallenden Rmerreiches nicht mehr aufgebaut werden. Winter. Lehrbuch der Alten Geschichte. 15

6. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 578

1895 - München : Oldenbourg
578 116 Bomfazius. herrschen dort die Muhammedaner, während sie Spanien wieder haben verlassen müssen. Muhammed konnte weder lesen noch schreiben; darum zeichneten seine Anhänger seine Offenbarungen auf. Die Sammlung derselben wird Koran und Mohammeds Lehre Islam genannt. Die wichtigsten Sätze derselben sind: Allah ist Gott, Muhammed sein Prophet. Moses und Christus sind auch Propheten; aber der größte ist Muhammed. Im Paradies warten des Gläubigen (Moslem, Muselmann) unermeßliche Schätze, prächtige Kleider, die schönsten Rosse, feine Speisen und Getränke. 80000 Knechte und 72 Diene- rinnen bedienen ihn. Zur Hölle verdammt sind die Heuchler, Götzendiener, Zauberer, Sternanbeter, Juden, Christen und gottlosen Muhammedaner. Die Schicksale der Menschen sind vorher bestimmt und unabänderlich. Beten führt auf halbem Wege zu Gott; Fasten bringt an den Eingang zum Himmel, und Almosen öffnet die Thür. Darum muß der Moslem täglich fünf Gebete sprechen, das Antlitz nach Mekka ge- richtet, sich fünfmal waschen und in seinem Leben wenigstens einmal nach Mekka pilgern. Erlaubt ist die Vielweiberei, verboten das Spielen und Weintrinken. Der Islam muß über die ganze Erde verbreitet werden; darum ist es Pflicht der Gläubigen, den heiligen Krieg gegen die Ungläubigen zu führen. Ein Tropfen Bluts in Gottes Sache vergossen, eine Nacht in Waffen zugebracht, ist mehr wert als zwei Monate fasten und beten. Wer im Treffen fällt, dessen Sünden sind vergeben. (<Z. Eberhard.) 116. Wonifazius. Der heilige Bonifazius war ein Angelsachse, und die kleine südwestliche Halbinsel Englands war seine Heimat. Hier wurde er zu Kirton im Jahre 680 geboren und erhielt in der Taufe den Namen Winfried. Er hatte eine gelehrte Bildung erhalten, war Priester geworden und ging im Mannesalter nach dem Festlande hinüber, von dem frommen

7. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 579

1895 - München : Oldenbourg
116. Bonifazius. 579 Eifer beseelt, den heidnischen Stammvätern seines Volkes, den Friesen und Sachsen, das Evangelium zu verkündigen. Und vierzig Jahre lang hat er für die Ausbreitung des Christentums mit ebenso freudiger Selbstaufopferung als mit großartigem Erfolge gewirkt, weshalb ihm auch der Ehren- name „Apostel der Deutschen" zu teil geworden ist. — Die Friesen setzten ihm den hartnäckigsten Widerstand entgegen; aber sie entmutigten ihn nicht. Er ging nach Rom, wurde zum Bischof geweiht und kehrte nach Deutschland zurück, wo er überall die heidnischen Heiligtümer zerstörte und zahlreiche christliche Kirchen und Klöster gründete. So hieb er im Lande der Hessen die berühmte heilige Eiche zu Geismar eigenhändig nieder. Die Wut der heidnischen Hessen, welche in großer Zahl Zeugen der kühnen That des Fremdlings waren, wich bald dem Schrecken, als sie wirklich den gewal- tigen Riesenbanm niederstürzen sahen, und sie verließen die wehrlosen Götter ihrer Väter und ließen sich scharenweise taufen. — Die erste christliche Kirche hat Bonifazius im Thüringer Walde bei dem Dorfe Altenberga gegründet, woselbst ihm in neuester Zeit ein Denkmal errichtet worden ist. Ein zweites wurde ihm in Fulda geweiht. Hier gründete er 744 ein Kloster, welches nach dem Flusse benannt wurde und bald zu einer großartigen und weitberühmten Bildungs- schule für Geistliche emporblühte. Die heutige Stadt Fulda verdankt diesem Kloster ihren Ursprung. Inzwischen war die Zahl der von Bonifazius in Bayern Thüringen, Hessen u. s. w. gegründeten Klöster, Kirchen und Bistümer von Jahr zu Jahr gewachsen. Daher erhob ihn der Papst (745) zum Erzbischof von Mainz, und vierzehn Bistümer wurden ihm untergeordnet. Immer aber zog es ihn in das Land zurück, in welchem er seine Missionsthätigkeit begonnen, in das Land der Friesen, zu den Gestaden der Nordsee. Mit einem zahlreichen Gefolge von Priestern und Mönchen kam er dahin und zog von Ort zu Ort, überall die Götzenbilder und heidnischen Altäre zerstörend und mit

8. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 1

1903 - München : Oldenbourg
Allgemeine Einleitung. i. Inhalt der Geschichte und ihre Einteilung. 1. Wegriff der Geschichte. Die Geschichte ist, wie das Wort besagt, der Inbegriff alles dessen, was geschehen ist. Im engeren Sinne versteht man darunter den Bericht der diejenigen Begebenheiten, welche zur Entwicklung der Menschheit beigetragen und die Gesamtheit der gegenwrtigen Zustnde geschaffen haben. Bei der Darstellung der allgemeinen Geschichte kommen daher in erster Linie nur die sogenannten Kulturvlker in Betracht. 2. Gliederung der Geschichte und Zeitrechnung. Mittelpunkt der gesamten Geschichte ist die Erscheinung des Weltheilands Jesus Christus, des Stifters des Christentums. Hiernach zerfllt heutzutage die geschicht-liche Zeitrechnung in zwei Hlften: in die Zeit vor Christus und in die Zeit nach Christus. Hinsichtlich des Alters der geschichtlichen Begebenheiten unterscheidet man drei Hauptstufen: a) die Alte Geschichte oder das Altertum: b) die Mittlere Geschichte oder das Mittelalter; c) die Neue Geschichte oder die Neuzeit. 3. Umfang der Geschichte des Altertums. Die Geschichte des Altertums reicht von den ltesten erforschbaren Zeiten bis zur Auflsung des Rmischen Reiches (im Jahre 476 n. Chr.) und umfat folgende drei Hauptteile: 1. die Geschichte der Orientalischen oder Morgenlndi-sehen Völker; 2. die Geschichte der Griechen; 3. die Geschichte der Rmer. Winter, Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte, 2. Aufl. * 1

9. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 1

1899 - München : Oldenbourg
Allgemeine Einleitung. 8 1. Inhalt der Geschichte und ihre Einteilung. 1. Wegrijf der Geschichte. Die Geschichte ist, wie das Wort besagt, der Inbegriff alles dessen, was geschehen ist. Im engeren Sinne versteht man darunter den Bericht über diejenigen Begebenheiten, welche zur Entwicklung der Menschheit beigetragen und die Gesamtheit der gegenwärtigen Zustände geschaffen haben. Bei der Darstellung der allgemeinen Geschichte kommen daher in erster Linie nur die sogenannten Kulturvölker in Betracht. 2. Gliederung der Geschichte und Zeitrechnung. Mittelpunkt der gesamten Geschichte ist die Erscheinung des Weltheilands Jesus Christus, des Stifters des Christentums. Hienach zerfällt heutzutage die geschichtliche Zeitrechnung in zwei Hälften: in die Zeit vor Christus und in die Zeit nach Christus. Hinsichtlich des Alters der geschichtlichen Begebenheiten unterscheidet man drei Hanptstusen: a) die Alte Geschichte oder das Altertum; b) die Mittlere Geschichte ober das Mittelalter; c) die Neue Geschichte ober die Neuzeit. 3. Mmfang der Geschichte des Altertums. Die Geschichte des Altertums reicht von den ältesten erforschbaren Zeiten bis zur Auflösung des Römischen Reiches (im Jahre 476 n. Chr.) und umsaßt folgenbe drei Hauptteile: 1. die Geschichte der Orientalischen ober Morgenlänbi-scheu Völker; 2. die Geschichte der Griechen; 3. die Geschichte der Römer. Winter. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte. 1

10. Lehrbuch der Geschichte für realistische Mittelschulen - S. 220

1907 - München : Oldenbourg
220 Zeitalter der Reformation. Vorschrift des Wortlautes Von der Brck' (Ceylon) an die Schneeberq' (Htinalaya) hin, wer die Buddhas so Greis wie Kind nicht erwrgt soll erwrgt werden!" Millionen Buddhisten wurden in Indien ausgerottet Mit welchem Eifer verfolgten die israelitischen Priester Jahves die Baal5-pnester und umgekehrt! Sokrates mute den Schierlingsbecher trinken weil er ..neue Götter lehrte". Die Duldung fremder Religionen bei den Romern entsprang nicht der Anerkennung fremder berzeugung, sondern teils der Gleichgltigkeit teils politischer Berechnung. Das sehen wir sofort an den Christenversolgungen; denn diese begannen, sobald die Rmer aufhorten, gleichgltig zu sein, und die Schonung der Christen nicht mehr in ihrem Interesse zu liegen schien. Diese Auffassung von der Staatsallmacht erhielt sich auch im Mittelalter. Arianische Fürsten verfolgten die Katholiken, katholische die Arianer. Bei den Mohammedanern verhngten die ein-zelnen Sekten (Schiiten, Sunniten) blutige Verfolgungen bereinander. Immer war das mehr eine Macht- als eine Rechtsfrage. Da natrlich in einer Zeit, wo die religisen Gegenstze so heftig aufeinander prallten, wie im 16. und 17. Jahrh., auch die Verfolgungen Andersglubiger nachdrcklicher wurden, ist tief bedauerlich, aber wohl be-greiflich. So bestraften katholische Obrigkeiten ihre protestantischen Unter-tanen und umgekehrt. Die von den Ppsten (besonders Innozenz Iii.) errichtete Inhuisttion, welche in Spanien und den Niederlanden zahlreiche Opfer forderte, ist bekannt (man denke nur an die schaudervollen Autodafes , m Spanien); ebenso die Verfolgung der Hugenotten in Frankreich und der Protestanten in England durch Maria die Katholische. Aber nicht minder bestraften protestantische Obrigkeiten Andersglubige: Calvin ver-brannte den Arzt Michael Servet (1553) als Ketzer und forderte den Herzog von Somerset als Regenten von England auf, die Katholiken mit dem Schwert ausrotten zu lassen. Der schsische Kanzler Nikolaus Krell bte (1601) seine Hinneigung zum Calvinismus mit dem Tode. In England wurden von 16601685 wegen der Religion 25000 Menschen eingekerkert, 5000 gettet. In Schweden und Dnemark war im 17. Jahrh. auf Ausbung der katholischen Religion Todesstrafe gesetzt und Gustav Adolf selbst lie sie mehrfach verhngen; noch 1779 war in Dnemark katholischen Ordensleuten das bloe Betreten des Landes bei Todesstrafe verboten. Aus dem Vorhergehenden ergibt sich, da diese Verfolgungen sowohl bei Katholiken als bei Protestanten vor allem in der Auffassung von der Allg ewaltdes Staatskirchentums begrndet waren. hnlich verhielt es sich mit dem Kezenbrennen. Der Glaube an Zauberer und Hexen ist ebenfalls so uralt wie die Menschen und findet sich bei den Eskimos wie bei den Negern, bei den alten Babyloniern wie bei den alten Germanen. Er beruht auf der Annahme, da es gewissen Menschen mglich sei, mit Geistern in Ver-bindung zu treten und durch deren bernatrliche Hilse Dinge zu vollbringen, die auf natrliche Weise unmglich sind. Bekannt sind die Zauberer und Hexen in Grimms Mrchen" sowie in 1001 Nacht". Die Kirche trat lange Zeit gegen den sog. Dmonenglauben auf; Karl der Groe erlie z. B. auf Betreiben der Bischfe Verordnungen gegen den Hexenglauben. Auch Papst Gregor Vii. bezeichnete die Hexengerichte als unmenschlich und
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