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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 440

1906 - München : Oldenbourg
440 86. Christoph Schmid unter den Kindern. dieses Benefiziums hatte die Verpflichtung über die Schule des Ortes die Aufsicht zu führen und den Religionsunterricht zu erteilen. Christoph Schmid zog dahin, nahm seine jüngere Schwester Franziska zu sich und fing eigene Haushaltung an. Er fand die Schule in so unvollkommenem Zustande, daß er sich entschloß selbst Schule zu halten. Bald gelang es ihm die Thannhauser Schule zu einer wahren Musterschule zu erheben und es fanden sich bei den Prüfungen und anch sonst viele jüngere Lehrer und Geistliche ein um seine Methode zu beobachten und ihre Schule danach einzurichten. Viele Stunden brachte der Benefiziat in der Schule unter den Kindern zu und diese hingen mit einer Liebe und Hochachtung an dem Kinderfreunde, daß das Lernen und Lehren ihnen und ihm zur Lust wurde. Um die Kinder für ihren Fleiß zu belohnen veranstaltete er zuweilen kleine Kinderfeste, auch verfaßte er Schauspiele, welche sie aufführten. An schönen Frühlings- und Sommermorgen ging er mit ihnen hin und wieder auf einen Hügel vor dem Orte hinaus und erwartete in ihrer Mitte das herrliche Schauspiel der aufgehenden Sonne. Er lehrte sie hier den allmächtigen Schöpfer in seinen Werken kennen und lieben und machte sie auf die reinen Freuden aufmerksam, die ein schuldloses Herz in Gottes schöner Schöpfung genießen kann. Auch seine Schwester Franziska, eine sehr gebildete Jungfrau, die der berühmte Naturforscher Schubert nur „Maria-Martha" hieß, unterstützte ihren Bruder in dem edlen Geschäfte der Jugendbildung. Da sie eilte Meisterin im Nähen, Stricken und Sticken war, so eröffnete sie ans seinen Wunsch eine Arbeitsschule für die weibliche Jugend. Während der Arbeit wußte sie immer etwas Nützliches und Lehrreiches zu erzählen und nicht nur die Hände sondern auch den Geist zu beschäftigen. Oft wurden auch fchöne Lieder unter der Arbeit gesungen, von denen die schönsten Christoph verfaßte. Vieles trug sie so zum Lebensglück ihrer Zöglinge bei. Viele dieser Mädchen wurden vorzügliche Hausfrauen und Hausmütter; andere traten in weibliche Erziehungsanstalten und wirkten als tüchtige Lehrerinnen, besonders der Industrie. Auf diese und andere segensreiche Weise wirkten hier beide Geschwister zur echten Bildung und Veredlung der Jugend. In Thannhausen war es auch, wo sich die ersten Blüten von Christoph Schmids schriftstellerischer Tätigkeit entwickelten. Zuerst gab er 1801 seine allbekannte „Biblische Geschichte" heraus, durch welche er sogleich die Aufmerksamkeit des großen Publikums auf sich lenkte. Diesem glänzenden Versuche folgte „Der erste Unterricht von Gott", ein kleines Lesebüchlein für die Anfänger in der Schule. Dann erschienen „Die Ostereier" „Die Genoveva" und andere bekannte Schriften. Im Anfang schrieb Christoph nur für die Schuljugend zu Thannhaufen und las feine Geschichten aus dem Manuskript nach der Sonntagsschule den Schülern bor; erst später gab er sie auf vielfältigen Wunsch heraus. Über den Eindruck, den diese Erzählungen auf die Jugend

3. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 135

1900 - München : Oldenbourg
Die Kirche als Kulturträgerin im Mittelalter. 135 Kunst des Lesens und Schreibens. Bücher, damals sehr kostbar, gab es fast nur hier. Die Klösterschulen (Fulda, Rhabanus Maurus) waren lange Zeiten die einzigen Bildungsanstalten. Wer etwas lernen, sich geistig ausbilden wollte, musste sich hierher wenden. Aber auch eine sittliche Aufgabe erfüllten die Klöster, die Seelsorge in ihrem weitesten Umfange. Durch die Privatbeichte hatten sie Kenntnis oft von den verborgensten Dingen; also konnten sie überall guten Rat geben. Die Predigt lag natürlich in ihren Händen. Auf dem Bilde sehen wir einen Mönch von einem Sterbenden zurückkehren. Vom Eintritte des Menschen ins Leben bis zum Austritte sorgten sie für das Seelenheil. Aber auch die leibliche Wohlfahrt liessen sie sich angelegen sein. Im Hintergründe tragen einige Mönche einen Kranken, in Kissen gehüllt, auf einer Bahre. Sie sind nämlich auch Ärzte und Krankenpfleger. Auch wo die Krankheit im Hunger besteht, lässt das Kloster keinen ungeheilt von seiner Schwelle gehen; eine Klostersuppe bekommt jeder Hungrige. Im Vordergründe segnet der Abt einen knieenden, reisefertigen Mönch; dieser zieht wahrscheinlich hinaus, um ein neues Kloster zu gründen, oder sonst einen edlen Zweck zu erfüllen. Verschwiegen darf ferner nicht werden, was allerdings nicht auf dem Bilde angedeutet ist, dass nämlich die Klöster sehr viel für Sklavenbefreiung gethan haben; freilich eine sofortige Aufhebung der gesamten Sklaverei hätte eine wirtschaftliche Revolution gegeben, und Revolutionen macht die Kirche nicht. Ferner hatte die Kirche eine ungeheure soziale Bedeutung dadurch, dass sie die Standesunterschiede ausglich. Ein Armer, ja sogar ein Höriger konnte durch Eintritt in den geistlichen Stand bis zu den höchsten Ämtern emporsteigen (Erzbischof, Erzkanzler, ja sogar Papst. Hadrian Iv.). So bildete die Kirche ein ausgleichendes und vermittelndes Bindeglied zwischen den sonst ziemlich schroff geschiedenen Ständen. Wir sehen also, dass thatsächlich die Klöster Ausgangspunkte der Veredelung der Germanen waren. Das begreift auch der Schüler ganz gut und wird im späteren Leben kaum einstimmen in das alberne Pöbelgeschrei, welches in den Klöstern lediglich Verdummungsanstalten sieht und von der Nacht des Mittelalters und ähnlichem faselt. d) Das Lehenswesen und die Erblichkeit der Lehen. Die Erklärung obiger Begriffe im Geschichtsunterrichte ist eine der allerschwierigsten Aufgaben für den Lehrer. Mit der An-

4. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 134

1900 - München : Oldenbourg
I 34 Leichtfassliche Behandlung mit Anschauungsunterricht. c) Die Kirche als Kulturträgerin im Mittelalter. (Siehe hierzu das Bild Nr Vi.) Bei der unterrichtlichen Behandlung des Bildes vermeidet man das Wort »Kulturträgerin«, denn 14jährige Knaben können sich sehr leicht einen »Packträger«, aber sehr schwer einen »Kulturträger« vorstellen. Man stellt dafür das Thema etwa in der Form: »Die Thätigkeit der Mönche im Mittelalter« und knüpft vielleicht an ein bestimmtes, den Schülern bekanntes Kloster an. Wenn wir für unsere Ausführung absichtlich das Wort »Kulturträgerin« wählten, so thaten wir es, um zu zeigen, dass sich sehr abstrakt klingende Themata ganz populär behandeln lassen. Vor allem der Ort. Der Hof eines im romanischen Stile gebauten Klosters. An Abbildungen oder Kirchen der Vaterstadt, wo solche vorhanden sind, erklärt man kurz und für Kinder fasslich den Unterschied zwischen romanischem Stile (gedrungen, wuchtig, Rundbogen) und gotischem Stile (schlank, in die Höhe strebend, Spitzbogen). Die anderen Stilarten verschiebt man auf später. Nun zu den Mönchen und ihrer Thätigkeit. Dabei halte man im Gedanken die Disposition fest: materielle, geistige, sittliche Kultur (ohne es den Schülern zu sagen; sie verstehen es nicht). Ein vernünftiger Missionar wird ja nicht mit der Dogmatik anfangen, sondern seinen Pfleglingen die Elemente der materiellen Kultur beibringen (Wohnung, Nahrung, Kleidung, Beschäftigung), dann Lesen und Schreiben, und dann erst vorsichtig die leichter verständlichen christlichen Lehren. So auch hier. Schon das schön gebaute Kloster ist ein Muster für die Baulust reicher Ethelinge, wobei die Mönche gern in die Elemente der Baukunst einweihen. Der Mönch auf der Staffelei hat eine ähnliche Aufgabe, er malt Vorbilder und gibt Zeichen -und Malunterricht an die Umwohner. Obstbäume blühen, andere werden gesetzt. Dies erinnert daran, dass bekanntlich die Mönche die Gartenkultur in ihrer Veredelung aus Italien zu den Germanen gebracht haben. Obst- und Weinbau verdanken wir hauptsächlich den Mönchen. Überhaupt sind die Klöster landwirtschaftliche Musteranstalten. Nun die geistige Bedeutung! Ein junger Mönch hat Bücher und Rollen in der Hand. Man knüpft daran an und zeigt, wie die Klöster Ausgangspunkte der Bildung und Wissenschaft waren. Hier allein kannte man die

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

6. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 229

1897 - München : Oldenbourg
Anhang. Schreibweise, Aussprache und Betonung der altgeschichtlichcn Namen. A. Die Schreibweise der altgeschichtlichen Namen kann wenn man der jenes konsequenzlose Schwanken hinweggeht, welches griechische und lateinische Laute so willkrlich vermengt, da ohne ersichtlichen Grund Formen wie gospotam o i", Philipp i" und Eub a" nebeneinander auftreten nur eine zweifache sein: entweder die wissenschaftlich-antike oder die auf dem Vulgrlatein fuende deutfch-moderne. Nach der ersteren dieser beiden Schreibweisen wrde es, wenn man alle Halbheiten ausschliet, z.b. also heien mssen: Die Makedonen Philippos und Alexandros haben die Natjonen^) des Ostens, kivilisierte wie uukivili-sierte 1)) unter ihrem Skepter vereinigt; ihre Schiffe beherrschten die kom-merkiellen x) Verbindungen von Byzantjon und von Peiraieus bis nach Rhodos und Kypros, nach Kilikien und Phoinikien." Nach der vulgren Schreib- und Aussprachweise aber und diese ist in vorliegendem Buche angestrebt lautet der Satz: Die Macedouier Philipp und Alexander haben die Nationen des Ostens, civilisierte wie nncivilisierte, unter ihrem Scepter vereinigt; ihre Schiffe beherrschten die kommerziellen Verbin-dngen von Byzanz und vom Pirus bis nach Rhodus und Cypern, nach Cilicien und Phnicien." Die Vorliebe unserer Sprache fr die vulgr-lateinische Sprechweise schliet indessen aus naheliegenden Grnden bei gewissen Formen von Eigen-namen die eine oder andere griechische Eigentmlichkeit nicht durchweg aus, wie denn unsere ersten Schriftsteller Samos" neben Rhodus", Moros" neben Philostratus" und Nike" neben Nica" gebrauchen. Andererseits hat es die fortschreitende Verdeutschung der antiken Namen mit sich gebracht, da i zwischen zwei Vokalen (und im Anlaut vor einem Vokal) als j geschrieben wird und die Endungen oftmals ganz abfallen, ebenfo da spezifisch lateinische Buchstaben (wie c und ti) mit den entsprechenden deutschen Buchstaben (k und z) ersetzt werden knnen, sobald die Form des Wortes einen deutschen Charakter annimmt. Nach diesen Grundstzen ergeben sich folgende Gruppen typischer Wortformm: 1. Achcr, Agospotami, Botien, Epirus, Darius, Peneus; 2. Heralles, Phoris, Myren, Laredmon, Cekrops, Alrinous, Cykladen; ') Zur ueren Kennzeichnung des beabsichtigten Lautes ist j statt i und k statt c geschrieben.

7. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 143

1897 - München : Oldenbourg
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr. 143 (vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167). Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63). 3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft. Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten. 64. Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr. 1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

9. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 222

1895 - München : Oldenbourg
222 155. Sprichwörter. — 156. August Hermann Francke. 155. Sprichwörter, chch 1. Handwerk hat einen goldenen Boden. — 2. Fleiß ist des Glückes Vater. — 3. Wer seine Schuh' kann selber flicken, der darf sie nicht zum Schuster schicken. — 4. Selbst ist der Mann. — 5. Über dem Nagel geht das Hufeisen verloren. — 6. Wenn man das Licht zu genau putzt, löscht man es ans. — 7. Wie das Gespinst, so der Gewinst. — 8. Erst besinn's, dann beginn's. — 9. Frisch gewagt, ist halb gewonnen. — 10. Wer sich in die Gefahr begibt, kommt darin um. — 11. Blinder Eifer schadet nur. — 12. Wer seine Schulden bezahlt, verbessert seine Güter. — 13. Ein reines Herz, gesundes Blut ist besser als viel Geld und Gut. — 14. Besser arm in Ehren als reich in Schanden. — 15. Borgen macht Sorgen. — 16. Prahler sind schlechte Bezahler. — 17. Wer die Augen nicht aufthut, muß den Beutel aufthun. 156. August Kermann Irancke. ch So hieß der Gottesmann, der vieler Waisen Vater geworden ist und durch Gebet und Arbeit ein Waisenhaus erbaut und fromme Stiftungen gegründet hat, die als Zeugen seines Glaubens noch dastehen und zu uns reden. Francke war Prediger und Lehrer in Halle. Sein Augen- merk war neben der Auslegung der heiligen Schrift auf die hilfsbedürftige Jugend gerichtet, von welcher täglich eine große Menge in seinem Hause zusammenkam, um Al- mosen zu empfangen. Ihn jammerte des leiblichen und geistigen Elends, worin er diese armen Kinder traf. Der Spruch des Herrn, der den Kindern das Himmelreich zu- weiset, erfüllte seine ganze Seele. Was sollte er thun? Almosen geben, wie wenig konnte das genügen! Zunächst behielt er die armen Kinder, die von ihm Almosen holten, in seinem Hause zum Katechismusunterricht bei sich, und dann erst teilte er ihnen die Gaben aus. Allein er erkannte bald, daß das nicht gründlich helfen würde. Man mußte die Kinder ganz ans ihrer drückenden Lage, aus ihrer

10. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 271

1895 - München : Oldenbourg
188. Sinnspruch. — 189. Johann Michael Sailer. 271 188. Sinnspruch, ff Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln: erstens das Nachdenken, das ist der edelste; zweitens das Nachahmen, das ist der leichteste, und drittens die Erfahrung, das ist der bitterste. (Konsucius.) 189. Johann Michael Sailer, f Job. Mich. Sailer wurde im Jahre 1751 im Dorfe Aresing bei Schrobenhausen in Oberbayern geboren. Seine Eltern erfreuten sieb nicht des Besitzes von Glücks- gütern, aber eines Lebens voll innerer Zufriedenheit, verschönert durch die Liebe und Achtung aller Guten, von denen sie gekannt waren. Bei ihrer Dürftigkeit statteten sie den Sohn umsomehr mit unvergänglichen Gütern aus, indem sie ihn von seiner zartesten Jugend an Gott und den Nächsten liehen, fromm und tugend- haft sein lehrten. Sailer besuchte als Kind die Schule seines Dorfes und erhielt, als er diese verlassen, Unter- richt in den Anfangsgründen der lateinischen Sprache. Die Lehrer entdeckten bald das vorzügliche Talent des Knaben und suchten den Vater wiederholt zu bestimmen, dass er ihn studieren lasse. Allein der redliche Schuh- macher pflegte auf solche Vorschläge zu erwidern: „Ich bin viel zu arm, als dass ich zu einem so lange wäh- renden und kostbaren Handwerke, wie man mir das Studieren beschreibt, das Lehrgeld bezahlen könnte.“ So würde Sailer wohl sein Leben auf dem Schusterstuhle hingebracht haben, wenn nicht der Zimmermann Rieger sich ins Mittel gelegt hätte. „Schau’, Nachbar,“ sprach dieser zum Vater, „ich bin nicht reicher als du, und doch studiert mein Sohn in München schon auf der sechsten Schule. Nun höre, Meister Andreas: Künftige Ostern geht ihr, du und dein Sohn, mit mir nach München. Da muss Michael ein Student werden. Das
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