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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 30

1906 - München : Oldenbourg
30 8. Ausbreitung des Christentums in den bayerischen Landen. heim, Walburga in Heidenheim, Thekla in Kitzingen; sie alle wetteifern nicht nur die Lehren des Evangeliums sondern auch die Segnungen der christlichen Kultur in Bayerns fruchtbaren Gefilden zu verbreiten. Die Herzoge Theode-bert und Hugibert nehmen die Mönche und Nonnen dankbar auf und überlassen ihnen Grund und Boden; die Grafen des Landes machen ihre Stiftungen Zu der friedlichen Stätte, wo Aus den Tannenwipfeln ragte Eines Türmleins spitzer Kegel, First und Giebel eines Klosters Nach Sankt Benediktus' Regel. (g.. Weber.) Der stolze, kühne Herzog Oatilo, ein entschlossener Gegner der Franken, ein Mann des Schwertes und des Rates, förderte das Werk der Glaubensboten: „Er begann die Kirchen Gottes zu bauen und zu bereichern und die Diener des höchsten Herrn zu lieben." Für das innerlich religiöse, jugendfrifche Volk gibt es aber kein höheres Fest, als wenn wieder ein neues Gotteshaus mit weißem Giebel in die Lande winkt und der Bischos kommt es einzuweihen. Ta erscheint im Jahre 739 Bonisatius als päpstlicher Legat, durchreist die Gaue, grenzt die Kirchensprengel ab und gibt ihnen würdige Vorsteher: in Freising wird Korbinians Bruder Erimbert, in Regensburg Gaubald, in Salzburg der Angelsachse Johannes' eingesetzt. Vivilo von Lorch verlegt seinen -Litz nach dem sicheren Passau; wenige Jahre später kann der Legat seinen Freund Burchhard für Würzburg und seinen Verwandten Willibald für Eichstätt aufstellen, beide längst mit der bischöflichen Würde bekleidet. So hatte Bouifatius die Grundlegung der bayerischen Kirchenversassung im engsten Anschlüsse an Rom durchgeführt, die apostolische Nachfolge der Bischöfe gesichert. — Das ist sein und Herzog Catilos Verdienst. Im Jahre 747 wurde Bonisatius Erzbischof von Mainz und das von ihm bebaute Missionsgebiet in Alamamüen und Bayern samt den alten Diözesen Augsburg und Chur, die einst zu Aquileja und zu Mailand gehört hatten, in den Verband dieser großen, die gesamten Rheinlande bis gegen Tongern umfassenden Kirchen Provinz ausgenommen. Es begann der Verzweiflungskampf der Agilolfinger gegen die fränkische Oberherrschaft, aber die Kirche war geborgen. Nach der Absetzung des „Königs" Tassilo Iii., für dessen Seelenruhe heute noch in manchen der vielen von ihm gestifteten Klöster gebetet wird, konnte Karl der Große einen festeren Zusammenschluß der bayerischen Kirche ins Auge fassen und 798, zehn Jahre nach Tassilos Sturz, errichtete Papst Leo Iii. im Einverständnisse mit dem siegreichen Herrscher die neue Kirchenprovinz mit dem Sitze in Salzburg, welches durch den eifrigen hl. Virgil und durch die Missionierung der Donau- und Alpen-lanber Pannonien und Karantanien große Bedeutung erlangt hatte; dem Erz-bischof Arn und seinen Nachfolgern wurden die Sprengel von Regensburg, Freising, Passau und Sieben, das früher ebenfalls zu Aquileja gehört hatte,

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 43

1906 - München : Oldenbourg
11. Kloster Tegernsee. 43 Hat sich schon bisher auch die Kirche an dieser Kulturarbeit beteiligt, die bischöfliche Kirche vou Regensburg mit den Tünchen von St. Emmeram in der Gegeud von Cham, die bischöfliche Kirche von Eichstätt zwischen Altmühl und Pegnitz, die bischöfliche Kirche von Bamberg seit den Schenkungen Heinrichs des Heiligen zwischen Pegnitz, Regnitz und Vils: so bekommt das Kolonisationswerk von geistlicher Seite her, während die Laienkräfte immer mehr auf den italienischen Boden abgezogen werden, neue Impulse durch die Klostergründungen der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts: Ensdorf, Michelfeld, Reichenbach, Speinshart, ganz besonders fcutrch die Niederlassung der Zisterzienser zu Waldsassen. Gerade die Ordensvorschrift fern von den Wohnstätten weltlicher Personen ihren Sitz auszuschlagen ließ sie mit Vorliebe Snmpf-und Waldgegenden für ihre Siedelungen wühlen. Solche fanden sie vereinzelt in Jnnerdentschland, überreich aber waren an solchen die dünn bevölkerten slavischen Lande. Waldsassen ist für den Nordgau dasselbe geworden, was das Zisterzienserkloster Marienzelle für Meißen, Dobrilugk für die Niederlausitz, Lehuin und Zinna für die Mark Brandenburg, Doberan für Mecklenburg, Leubus für Schlesien gewesen ist. Waldsassen bringt nicht bloß neues Leben in die innere Kolonisation, in den Ausbau des dem Deutschtum bereits gewonnenen Bodens, es greift von Anfang an über die von der deutschen Kolonisation hier erreichte Siedlnngsgrenze hinaus und gewinnt ausgedehnte slavische Gebiete dauernd für deutschen Anban und deutsche Kultur: im nordöstlichen Winkel der heutigen Oberpfalz das Mähringer Ländchen, zwischen Erzgebirge und Egertal drei umfangreiche Gebiete, das Schönbacher Ländchen, einen Distrikt um Chodau und Ellenbogen, endlich einen noch größeren zwischen Erzgeb.rge, Kaaden und Saaz; das hier von Walds offener Mönchen angelegte Nendorf ist der erste deutsche Dorfname in Böhmen. Hieran stößt das Arbeitsfeld des in einem Ausbau des Erzgebirges gegründeten und noch heute bestehenden Waldsassener Tochterklosters Ossegg, das seine Besitzungen bis Leitmeritz erstreckte. So hat Woldsassen mit seiner Ossegger Kolonie zwischen den Hängen des Erzgebirges und dem Tal der Eger ein deutsches Siedluugs- und Sprachgebiet geschaffen. 11. Kloster Tegernsee. Von Max Fastlinger. * Um das Jahr 500 n. Chr. sind die Bajuwaren aus Böhmen in das heutige Altbayern eingewandert. Sie ließen sich zuerst aus dem von Kelten und Romanen angebauten, damals bereits verlassenen Boden nieder. Weite Gaue des Landes aber, jetzt größtenteils Eigentum der bayerischen Herzoge und Adeligen, lagen noch wüst und mit Urwald bedeckt da. Einmal seßhaft geworden vermehrte sich die bayerische Bevölkerung sehr rasch. Zu ihrer Ernährung war neues Ackerland nötig, das nun aus den Sümpfen und Urwäldern gewonnen werden mußte.

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 100

1906 - München : Oldenbourg
100 24. Die Residenzen der bayerischen Herzoge. Der Rüden Meute jagt und bellt, Es stürmt der Reiter Troß In froher Weidlust jubelnd nach Dem Kaiser hoch zu Roß. Wie plötzlich aber ist die Lust In Trauer umgestimmt, Es jammert eines Hornes Schall, Den man weithin vernimmt. Der Bayer-Kaiser stürzt vom Roß, Ihn hat der Tod erjagt; Den Sterbenden umsteht ^'s (Befolg, Das weinend um ihn klagt. „Was ich gefehlt, vergib, o Herr! Bin ich von Schuld nicht rein, War treu mein Glaube, treu das Herz, Nimm auf die Seele mein !" So endigte des gähen Tods Ludwig elendiglich, Die Kaiserwiese heißt der Ort, Wo er so schnell erblich. Sein Prunkbett war ein Wiesenfleck, Das Laub sein Baldachin, Der Krone Gold ein Sonnenstrahl, Der ihm das Haupt beschien. Sein Leichenstein wird in dem Dom Jur Lieben Frau geschaut, Den Herzog Sigismundus hat Zu München auferbaut. 24. Die Residenzen der bayerischen Herzoge. Von Joseph Widemann.* Als um das Jahr 500 die Bajuwaren in das nach ihnen benannte Land zwischen Donau und Alpen einwanderten, gab es hier bereits eine beträchtliche Anzahl fester Städte. Wie in allen Provinzen, so hatten die Römer auch in Vindelizien und Norikum an geeigneten Punkten Standlager errichtet, die sich zu mehr ober minder ansehnlichen Städten entwickelten. Die bebeutenbfte ber-felben war Castra Regina, Regens bürg. Schon die Kelten, die ältesten bekannten Bewohner des Landes, hatten hier am Eintritt der Donau in die weite nieberbayerische Ebene, nahe der Münbnng zweier nicht unbebeutenber Nebenflüsse, eine Anfieblung gegrünbet, wie der alte Name der Stadt, Ratisbona, beweist. Regensburg würde benn auch die Resibenz der bajnwarischen Herzoge aus dem Agifolsingergeschlecht. Hierher kam der heilige Emmeram an den Hos des Herzogs Theobo; hier besuchte Bischof Rupert von Worms, der Gründer des Bistums Salzburg, den Bajuwarenherzog und prebigte seinem Volke. Nach dem Sturze Tassilos kam Bayern an die Karolinger. Auch jetzt behauptete Regensburg seinen Rang als erste Stadt des Landes. Hier rüstete Karl der Große 791 zum Heereszug gegen die Aüaren; im nächsten Jahre versammelte er hier eine Synobe, ans der die Lehren des Bischofs Felix von Urgel und der Aboptianer öerbammt würden. Ludwig der Deutsche und der tatkräftige Arnulf wählten Regensburg mit Vorliebe zu ihrer Restbenz. Unter der Regierung des schwachen letzten Karolingers, Lnbwigs des Kinbes, kam das Volksherzogtum in Bayern wieber empor. Hinter Regens-

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 33

1906 - München : Oldenbourg
9. Der Sturz Tassilos. 33 Dobda, als Abt Wissenschaft und fromme Zucht gelehrt, während in dem der Nonnen, einer Stiftung Tassilos Iii., die büßende Jrmingard, die Tochter Ludwigs des Deutschen, als Vorsteherin gepriesen und als Selige verehrt wird. Indessen war hier im Jahre 1215 die alte Zucht verfallen und der Erzbischof dachte das Frauenstist aufzulösen und dessen Besitz zur Gründung eines Hilfsbistums zu verwenden, aber der Papst bestimmte Herrenwörth, seit 1130 ein Chorherrenstift, zum Mittelpunkt des kleineu Sprengels, der nur zehu, allerdings ausgedehnte und ins Gebirge tief hineinreichende Pfarreien umfaßte, und ernannte den jeweiligen Propst zum Bischos. Da er aber vom Erzbischos von Salzburg eingesetzt und belehnt wurde, erlangte er nie die Stellung eines Reichsfürsten. Um dieselbe Zeit hat Kaiser Friedrich Ii. dem Hanse Wittelsbach auch die schöne, fruchtbare Rheinpfalz als erbliches Lehen verliehen und seit 1214 herrscht nun auch der Bischof von Speyer über bayerisches Gebiet gleich dem von Eichstätt, während jene von Würzburg und Bamberg mehr als Grenznachbarn, Lehensherren und Schutzvögte in Betracht kommen. Indessen wird auch der Bamberger noch bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zu den Landtagen der Herzoge von Bayern entboten, gleich den Kirchenfesten von Salzburg, Regensburg, Freising, Eichstätt, Augsburg, Passau und Brixen, welche diesem Ruse bis 1244 Folge leisten, ein Zeichen, daß die völlige politische Unabhängigkeit von der herzoglichen Gewalt erst jetzt errungen wurde. 9. Der Sturz Tassilos. Von M. Doeberl* 1). Um die Wende des 5. und 6. Jahrhunderts begegnen uns die Bayern in ihren neuen Wohnsitzen südlich der Donau. Ihr Gebiet erstreckte sich damals zwischen Lech und Enns, Alpen und Donau. Bald nach ihrer Einwanderung erscheinen sie in politischer Abhängigkeit vom merowingischen Frankenreich. Wann uni) wie diese Abhängigkeit begann, erzählt keine Quelle; sicher aber ist, daß schon der Frankenkönig Theudebert (534—48) eine Art Oberherrschaft über sie ausübte. Der bayerische Stammes st aat erscheint seit seinem Auftreten in der Geschichte unter Herzogeu aus dem Hause der Agilolfinger. Die geschichtlich sicher beglaubigten Herzoge aus diesem Geschlechte sind: in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts Garibald I. und Tassilo 1.; in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts Garibald Ii.; um das Jahr 700 Herzog Theodo mit seinen Söhnen Theob ald, Theodebert und Grimoald und (dem Sohne oder Enkel) Tassilo Ii.; in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts Hu gib er t und Oatilo, endlich von 748—88 Tassilo Iii. ') Vgl. „Entwicklungsgeschichte Bayerns" I. S. 67 ff. München 1906. Oldenbonrg. Kronseder, Lesebuch zur Geschickte Bayerns. c>

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

7. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 143

1897 - München : Oldenbourg
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr. 143 (vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167). Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63). 3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft. Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten. 64. Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr. 1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums

8. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 392

1895 - München : Oldenbourg
392 11. Der Chiemsee. den Turm und die Schloßkapelle. Letztere wurde später (um 1418) zu einer Kirche erweitert. In ihrer Nähe steht seit dem Jahre 1834 ein schönes, schlankes, 14,60 in hohes Denkmal, von dem bayerischen Volke errichtet. Es trägt die Wappenschilde der Ahnen unseres Königshauses, der Grafen von Scheyern und Wittelsbach, nebst den Wappen der acht Kreishauptstädte des Landes, und die Inschrift: „Seinem tausendjährigen Negentcnstamme das treue Bayern." Außerhalb des Burgplatzes aber entstand in demselben Jahre ein großer gothischer Bau, bestimmt zu einem Schul- und Pfarrhause. Dieses nun und die erwähnte Denksüule bilden das bayerische N a t i o n a l d e n k m a l aus Wittelsbach. (Nach K. A. Regnet.) 11. Der Chiemsee. Der Chiemsee liegt zwischen dem Inn und der Salzach am Fusse der bayerischen Alpen. In diesem schönen See sonnen sich drei stille Eilande. Das eine, umfangreichste, mit hohem Wald bewachsen und grün von Triften, heisst Herrenwörth und führt seinen Namen von dem Mönchskloster, dessen mächtige Gebäude noch auf seiner Höhe prangen. Das andere war einst frommen Nonnen eigen, heisst deshalb Frauenwörth und trägt auch ein schönes Stift, das einst 783 der Bayernherzog Thassilo gegründet. Das dritte Eiland endlich wird die Au oder die Krautinsel genannt und ist die Gemüsekammer der Einwohner von Frauen- wörth. Auf der Insel Frauenwörth hat sich ein ganzes Dörfchen angesiedelt. Um einen Kranz von alten Linden und um einen frischen Anger herum liegen etwa vierzig Häuschen. Diese Fischerwohnungen mit breiten, hervor- ragenden Dächern und Galerien, die um den ersten

9. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 585

1895 - München : Oldenbourg
119. Sitten und Einrichtungen unserer Vorfahren. 585 Großen und durch das Beispiel der Klöster bewirkt, welche allmählich an vielen Orten errichtet wurden. Nur in den Städten am Rhein und an der Donau beschästigteu sich die freien Deutschen mit Gold- und Silberarbeiten. Die Juden betrieben schon damals den Handel. Die einzelnen Häuser der Deutschen bildeten eine Ge- meinde, mehrere Gemeinden, welche in einem größeren Bezirke lagen, einen Gau. In der Pfalz gab es damals vier solcher Gaue, denworms-, Speyer-, Blies- uudnahegau. Über jeden Gau war vom Kaiser ein Beamter ausgestellt, den man den Grauen oder Grafen nannte. Er hatte die Steuern zu erheben, welche noch nicht in Geld, sondern in Zehnten, d. i. im zehnten Teile der geernteten Feldfrüchte, bestanden; er mußte das Amt eines Richters verwalten und, wenn ein Krieg ansbrach, der Anführer der freien Bürger seiner Grafschaft sein. Damit diese Grafen ihr Amt recht verwalteten, wurden höhere Beamten, die Send grafen, vom Kaiser in den einzelnen Grafschaften umhergesendet, welche die Verwaltung der Gaugrafen überwachen mußten. Über mehrere Gaue, welche von einem Volksstamme bewohnt waren, wie bei den Franken am Rheine und den Bayern an der Donau, war ein Herzog aufgestellt. Alle Herzoge waren gleichfalls dem Kaiser unterworfen. Dieser hatte wieder besondere Beamten an seinem Hofe, welche in seinem Namen in allen Streitigkeiten die letzte Entscheidung gaben und Palast- oder Pfalz grafen hießen. Wenn ein Herzog sich zu viel Recht anmaßte oder sich gar vom Kaiser un- abhängig zu machen suchte, wurde ihm ein solcher Pfalzgraf ins Land gesetzt, welcher die Rechte des Kaisers verteidigen und in dessen Namen Recht sprechen mußte. Als später alle Herzoge sich immer mehr Vorrechte und Freiheiten zu ver- schaffen suchten, wurde in das Gebiet eines jeden ein Pfalz- graf gesetzt, so daß immer da, wo sich ein Herzog befand, auch ein Pfalzgraf aufgestellt war. Solange Karl der Große lebte, herrschte in dieser Weise

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 14

1914 - München : Oldenbourg
— u — des Papstes zur Absetzung des letzten Merowingerkönigs und zur Erhebung ptppins zum König der Franken erholte. vorzüglich suchte der eifrige Bischof die Verehrung der Apostel des Frankenlandes, des Hl. Kilian und seiner Genossen, zu befördern. An dem ©rte, wo das Blut der Glaubensboten die Erde getränkt hatte, erbaute er seine bischöfliche Hauptkirche, die den Zlamen Saloatorhaus erhielt. Mit dem Dom verband er ein Kloster. Nachdem der Bau vollendet war, wurde das Kloster mit Geistlichen besetzt, welche teils die gottesdienstlichen Verrichtungen in der Stiftskirche, teils die Unterweisung der fugend, teils die Seelsorge in der Stadt und auf dem Lande zu erfüllen hatten! viele von vornehmem Geschlechte haben sich damals in dieses Kloster begeben und viel Gut mitgebracht. Die Zahl der Domherren belief sich bald auf fünfzig. 3n die gänzlich hergestellte Domkirche wurde die Übersetzung der Hl. Gebeine St. Kilians und seiner Gefährten vorgenommen. Sie wurden mit großem Gepränge in die Gruft getragen und dort in ein zubereitetes Grabmal gelegt. Dies geschah im Jahre 752. Jenseits des Mains erbaute Burkard eine andere Stiftskirche und ein Kloster, dem Hl. Andreas geweiht. Neben den beiden Klöstern in Würzburg bestanden im Frankenlande zu Zeiten des ersten Bischofs noch folgende Klöster: Neustadt am Main, unterhalb Lohr, in welchem St. Burkard vor seiner weihe zum Bischof Abt gewesen, 2. die propstei zu 11. L. Fr. auf dem Schloßberge, 3. Hohenburg oder Homburg am Main, ein Schloß auf einem felsigen Berge, das Herzog Karlmann dem Hl. Burkard geschenkt hatte. Die Mönche hatten neben ihrer priesterlichen Tätigkeit vor allem auch den Unterricht in den Klosterschulen zu erteilen. Der heilige Bischof stand seinem Bistum zwölf Jahre mit Treue und (Eifer vor, endlich fing er an, die Schwäche des Alters zu fühlen, und sehnte sich nach Ruhe. (Er wollte nach dem Beispiele seines Lehrmeisters, des Hi. Bonifazius, die Last der bischöflichen Zpiirde niederlegen und die Zeit feines übrigen Lebens in stiller Einsamkeit und Ruhe zubringen. Mit königlicher und erzbischöflicher Bewilligung trat er das Bistum an Me-gingaud, den Abt des Klosters Neustadt, ab und reiste mit sechs aus dem Andreaskloster mitgenommenen Ordensbrüdern von Würzburg zu Wasser nach dem Kloster Homburg (753). (Er lebte zu Homburg nicht mehr lange. Bald verfiel er in eine gefährliche Krankheit und starb am 2. Februar 754. Sein Leichnam wurde nach Würzburg geführt und dort in der Gruft des heiligen Kilian beigesetzt. Die Burkarduskirche in Würzburg und das Standbild des Bischofs auf dem Hochaltare der Hofkirche erhalten die (Erinnerung an den ersten Kirchenfürsten des Mainlandes.
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