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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

2. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 34

1898 - München : Oldenbourg
Fig. C>7. Der sterbende Gallier (Galater). Capitol. (Friederichs-Wolters N. 1412.) Fig. 68. Der Nil. Vatikan. (Friederichs-Wolters N. 1543.) Fig. 71. Silbermnze Ptolemos' I. Soter. Idealisierter Kopf Alexanders d. Gr. mit Ammonshorn und Elefantenhaut; archaistische Athena. Fig. 70. Silbermnze Alexanders d. Gr. Herakleskopf; Zeus thronend.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

4. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 143

1897 - München : Oldenbourg
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr. 143 (vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167). Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63). 3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft. Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten. 64. Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr. 1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums

5. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 610

1895 - München : Oldenbourg
610 131. Das Rittertum im Mittelalter. 131. Pas Hlittertum im Wittekakter. f Die Zeit der Kreuzzüge war auch die Blütezeit des Rittertums, welches in Deutschland von Kaiser Hein- rich I. begründet war. Aus den Reitern, die jener große König in seinem Lande zuerst zur Kriegführung benutzte, entstanden später die Ritter, welche bald als ein be- sonderer Stand auftraten und den Kriegsdienst zu ihrem Lebensberufe machten. Bald galt der Ritterstand als vor- züglich ehrenvoll, und ihm widmeten sich besonders die Reichen und Adeligen. Schwer gerüstet, vom Kopfe bis zu den Füßen mit Eisen bedeckt, von Jugend auf in den Waffen geübt, waren diese den gemeinen Kriegern, die zu Fuße dienten und schlechter bewaffnet waren, weit überlegen, und bald zählte man ein Heer nur nach der Menge der Ritter. Um solche Vorzüge zu behaupten, mußte die Erziehung des Adels ganz kriegerisch sein. Die deutschen Knaben lernten deshalb oft eher „reiten" als „reden". Sobald der Knabe der ersten häuslichen Pflege ent- wachsen war, trat er, gewöhnlich im siebenten Jahre, als Edelknecht oder Page in den Dienst eines anderen Ritters, den er als Vorbild für sein künftiges Leben betrachtete. Hier lernte er Zucht und Gehorsam, übte sich im Reiten und Fechten, säuberte seinem Herrn die Waffen, wartete ihm bei der Tafel auf und begleitete ihn auf die Jagd. In seinem 14. Jahre wurde er Knappe, empfing das Schwert und lernte nun den schweren Waffendienst. Als Waffen- träger folgte er jetzt feinem Herrn auch in die Schlacht. Dem Herrn treu anzuhangen, im Kampfe das Leben für ihn einzusetzen, das galt ihm als die erste seiner Pflichten. So wurde die Treue die erste Tugend, die mit aller Kraft durch fortwährende Übung sich dem jungen Gemüte einpflanzte. Nach siebenjähriger, rühmlich bestandener Kuappenschaft wurde der Jüngling unter der Weihe der Religion durch den Ritterschlag in die ebenbürtige Kampfgenossen-

6. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 587

1895 - München : Oldenbourg
120. Herzog Luitpolds Tod in der Schlacht an der Ennsburg. 587 waren die Klosterbcwohner bemüht, durch fleißiges Vücher- abschreiben ein besseres Gedeihen der Erziehung und des Unterrichtes für die kommenden Zeiten vorzubereiten. (Egger.) 120. Kerzog Luitpolds Aod in der Schlacht an der Knnsöurg. (907.) 1. Die Völker des Ostens, sie dringen heran; Sie zeichnen mit Flammen und Blut die Bahn; Sie brausen einher wie Sturmeswind. Weh', Deutschland, dir, dich leitet ein Kind! 2. Und Ludwig bebt: „Wer schützt mir die Mark? Auf! Bayerns Herzog, so kühn und stark!" Der spricht: „Ich wahre dir treuen Sinn, Und willst du mein Leben, ich geb' es dir hin!" 3. Sie rüsten die Waffen, die spiegelnde Wehr. An der Ennsburg schart sich der Deutschen Heer. Wo die Donau strömet vorbei mit Macht, Da lagern im Feld' sie bei dunkler Nacht. 4. Ermattet vom Zuge, wie schlafen sie tief! Doch warnend die Stimme des Wächters ries: „Die Feinde stürmen!" Er rief es in Eil'; Schon stürzt er, getroffen vom Todespfeil. 5. Und im Flusse, so schaurig, da rauscht es und schäumt. „Erwacht, ihr Getreuen! Nicht länger gesäumt! Dort schwimmt es und glimmt es am Uferrand. Schnell greifet zum'schwerte, zum Eisengcwand!" 6. Unholden vergleichbar im nächtlichen Traum, Umschwammen die Heiden des Lagers Raum. Mit funkelndem Blick in die Christenschar Stürzt, gierig des Mordes, der Magyar. 7. Rings schallt es von Hieben, Geschrei und Stotz, Aus tiefen Wunden das Blut entfloß, Und wie sich die Eb'ne vom Morgen erhellt, Deckt manche Leiche das Würgefeld.

7. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 630

1895 - München : Oldenbourg
630 139. Die Schlacht am Hascnbühl bei Göllheim. Bündniss wider ihn zu stände. In Mainz traten vier mächtige Wahlfürsten zusammen, sprachen Adolfs Ab- setzung aus und wählten Albrecht zum Kaiser. Adolf war entschlossen, sein gutes Recht aufs äusserste zu verteidigen. Ihm stellte sich Albrecht mit ebenso grosser Entschiedenheit entgegen. Am Fusse des Donnersberges, im Thalkessel von Göllheim, trafen die beiden Heere auf einander. In königlicher Rüstung stellte sich Adolf an die Spitze seiner Getreuen. Über seinen goldenen Harnisch hatte er einen köstlichen Waffenrock von gelber Farbe und mit schwarzen Adlern durchwirkt geworfen; ein glänzender Helm mit der Königskrone zierte sein Haupt. Albrecht dagegen hatte nur Tracht und Rüstung eines einfachen Vasallen angelegt und war deshalb unkenntlich, während er mehrere seiner Ritter in den königlichen Wappenrock mit dem schwarzen Adler gekleidet hatte. Auf beiden Seiten flatterte das Reichsbanner von roter Farbe mit weifsem Kreuze in der Mitte. Adolfs Heer war dem seines Gegners nicht gewachsen. Bange Ahnung erfüllte seine Seele. Zu seinem Sohne Rupert sprach er: „Kehre zurück! Du sollst dein junges Leben nicht wagen; denn unser Kampf ist heute ein Straufs auf Leben und Tod.“ „Nimmermehr!“ entgegnete Rupert. „Ich weiche nicht von Eurer Seite, gehe es zum Leben oder zum Tod.“ Des Sohnes mutige Rede gab auch dem Vater die Zuversicht wieder. „In Gottes Namen denn; sie sollen uns eher tot als lebendig haben.“ Zu gleicher Zeit schmetterten auf beiden Seiten die Trompeten, und die Schlacht begann. In den vordersten Reihen von Adolfs Heer standen die Pfälzer. Sie wurden von den Kärntnern und Steiermärkern geworfen. Aber diese mussten vor den Bayern unter ihrem Herzoge Otto zurück- weichen. Bald warf man die Lanzen weg und zog die Klingen blank. Mann stritt wider Mann. Dabei bedienten

8. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 631

1895 - München : Oldenbourg
339. Die Schlacht am Hasenbühl bei Göllheim. 631 sich die Österreicher eines Mittels, dessen sich die Bayern und Pfälzer nicht versehen hatten, und welches auch, weil bisher nicht gebräuchlich, als unritterlich galt. Sie hatten ihre Schwerter zum Stechen geschliffen und bohrten damit die Rosse ihrer Gegner nieder, wodurch diese zum Falle gebracht, getötet oder überritten wurden. Adolf kam den Bayern in der höchsten Not zu Hilfe und brach unwiderstehlich in den Feind. Da erblickt er einen Streiter mit des Österreichers Rüstung und Feldzeichen. Er hält ihn für seinen Gegenkaiser, dringt auf ihn ein und schmettert ihn mit einem wuchtigen Hiebe vom Sattel. Aber sieh’, da stellt sich ihm ein zweiter mit gleicher Rüstung und gleichem Feldzeichen. Auch dieser wird nach hartem Zweikampfe von Adolf überwältigt. Vergebens waren diese Heldenthaten. Die Österreicher erhielten Verstärkung, und viele von Adolfs Mannen ergriffen die Flucht. Er selbst war bald rings von Feinden eingeschlossen. Da erkannte er endlich seinen Todfeind in fremder Rüstung. Seines Zornes nicht mehr Meister, rief er ihn mit donnernder Stimme an: „Allhie sollst du mir Reich und Leben lassen!“ „Das steht in Gottes Hand,“ erwiderte Albrecht, indem er einen heftigen Schlag auf Adolfs unbedecktes Haupt führte, wovon diesem ein Auge ausbrach. Zugleich ver- setzte der Wild- und Rauhgras ihm einen solchen Hieb, dass er vom Pferde stürzte. Ein Reitknecht sprang schnell herzu und durchschnitt nach Scharfrichterart dem Könige den Hals. So fiel der ritterliche Fürst in der Vollkraft des männlichen Alters. Sein Heer aber hatte eine vollständige Niederlage erlitten. Der übermütige Sieger verweigerte dem Gefallenen sogar die Bestattung im Speyrer Kaiserdome. Im ein- samen Kloster Rosenthal wurde seine Leiche beigesetzt. Erst als Albrecht selbst einem finsteren Geschicke verfallen war — er fiel 1308 von der Hand seines eigenen

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 100

1914 - München : Oldenbourg
— 100 — von Haßfurt, vorgedrungen, sechs andere standen noch rückwärts. Auf Zwei Regimenter machte Horn mit (einem Reitervolk, indem er sich von Haßfurt aus in der Nacht durch waldige Seitenwege zurückgeschlichen hatte, einen unerwarteten Überfall, hieb sie größtenteils nieder, verbrannte ihr Gepäck, erbeutete zwei Standarten und sprengte ein Korps Kroaten in den Main. Dann ging er eilig nach Haßfurt zurück. Auf diesem Rückzüge wurde viel schwedisches Volk infolge Entkräftung auf schlechten wegen und durch Ausreißen vor den scharf nachfolgenden Kaiserlichen verloren. Tilly zog mit seiner ganzen Macht auf Haßfurt los. In Stadt und Amt Königsberg ließ er sein Volk ein paar Tage rasten. Horn war nach Schweinfurt zurückgegangen und erwartete die Ankunft des Königs, dem er ausführlichen Bericht erstattet hatte. Am 5. März besetzte Tilly das Städtchen Haßfurt. Bei Kloster Theres ergriffen seine Reiter drei Königsberger Bürger, die als Spione ausgeschickt waren. Zwei derselben wurden erschossen, der dritte wurde nach Hause geschickt um den Vorfall zu erzählen und die Kaiserlichen einstweilen anzukündigen. Am 7. März ward Königsberg rein ausgeplündert und größtenteils in Asche gelegt. Am 8. März verließ Tilly das verödete Königsberg, zog gegen Haßfurt und lagerte sein Volk wieder aufwärts um Knetzgau, (Eltmann. Am \o. März kam der Schwedenkönig in Schweinfurt an. Sein Heer sammelte sich bei Kitzingen. Tilly wandte sich über Dorchheim, Erlangen und Nürnberg nach Ingolstadt, Gustav Adolf folgte über Ochsenfurt, Aub, Hürth, Nürnberg gegen Donauwörth. Bei Rain am £ech wollte ihm Tilly den (Eintritt nach Bayern wehren, doch vergeblich. (Eine Kanonenkugel verwundete den Bayerngeneral tödlich. Der Schwedenkönig drang unaufhaltsam gegen München vor, Tilly aber endete am 20. April in Ingolstadt sein tatenreiches Leben. 15. Aus Gustav Horns Bericht über den Überfall bei Bamberg. „(Setoersheim, den 7. März 1(632. . . . Die Partei, die ich über das Wasser geschickt, den Feind zu recognofcieren, ist zurückkommen und berichtet, daß der Feind mit der ganzen Armee avanciere und der Stadt schon gar nahe sey. Habe derowegen den Mbrist-Lieutenant Bylau durch seinen Regiments-Quartiermeister Grdre geschickt, daß er sich vollent reteriren sollte . . ., welcher Grdre zwar gefolget, doch also spät, daß der Feind das Regiment im Reteriren mit zweyen seiner Regimenter in den Rücken chargiret und in Dis-Grdre gebracht, worüber dann auch die Solmischen Knechte ... in Konfusion und Schrecken geraten und die Posten verlassen haben. 0b (ich) nun wohl mit dem Grafen von Solmß, sobald ich solches erfahren, nach dem ®rt geeilet, da der Feind eingebrochen, auch mit wenigen Knechten, die man wieder wenden gemacht, den Feind zu unterschiedlichen Malen abgetrieben, die Posten wieder

10. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 122

1904 - München : Oldenbourg
122 Die frnkische Reichsgrndung. Islam. seinen zahlreichen der das ganze Land zerstreuten Gtern eine sehr ernste Sache war; der Unterhalt des Hofes und der Regierung, Wohl und Wehe von vielen tausend Beamten hingen von der richtigen Amtsfhrung dieses vielbeschftigten Mannes ab. Deshalb betraute man mit jenem wichtigen Amt nur ausgesucht tchtige Männer und durch erfolgreiche Bekleidung desselben mute der Hausmeier allmhlich der bedeutendste und einflureichste Mann im Staate werden, zumal wenn er noch militrische Anlagen hatte. Diese bewies der Enkel des vorhin genannten Pippin, ebenfalls Pippin (von Heristal) genannt, im Kampfe gegen den 687 bisherigen Hausmeier von Neustrien, wodurch er alleiniger Hausmeier des Gesamtreiches wurde; sein Sohn Kart Martess erwarb sich wiederum ein groes Verdienst um das Gesamtreich, ja das ganze Abendland durch seinen siegreichen Kampf gegen den Istam. Wie im 4. und 5. Jahrh. die Mongolen, so bedrohten im 7. und 8. Jahrh. die allahbegeisterten Araer die abendlndische Kultur. Die morgenlndische Kulturwelt war nmlich schon so weit entkrftet, da sie auch durch das Christentum nicht wieder jugendkrftig gemacht werden konnte. Sie unterlag deshalb verhltnismig leicht einer neuen Religion, die sich unter den bisher noch wenig verbrauchten Wstenstmmen gebildet hatte. Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka in Arabien, hatte auf groen Reisen viele Lnder und Völker sowie deren Sitten und Gebruche kennen gelernt und hielt sich fr einen vom hchsten Gott (Allah) berufenen Propheten. Er stiftete aus einzelnen christlichen, jdischen und altarabischen Lehren eine neue Religion, die er Islam (Ergebung in Gottes Willen) nannte; seine Anhnger hieen Moslemin (Glubige). Da die Bewohner von Mekka den neuen Propheten anfangs nicht an-622 erkennen wollten, mute er nach Medina flchten; diese Flucht (Kedschra) bildete den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. Als Mohammed zur Anerkennung und Herrschaft gelangt war, befahl er seinen Anhngern, den Islam mit Feuer und Schwert" auszubreiten, wobei er den im Kampfe Gefallenen ein freudenvolles Leben im Jenseits (Paradies) in Aussicht stellte. Die dadurch begeisterten Araber unter-warfen denn auch unter den Kakifen (Nachfolgern des Propheten) sehr rasch ganz Arabien, dann Syrien, Mesopotamien, Iran und kamen bis nach Indien. Dann wandten sie ihre siegreichen Waffen westwrts, eroberten gypten und Nordafrika (nebst Sicilien) und setzten zu Beginn des 8. Jahrhunderts der die nach ihnen benannte Meerenge von Gibraltar (Gebel al Tarik Felsen des Tarik) nach
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