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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

4. Erdkunde für höhere Schulen - S. 76

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
76 Europa. (110000 Einw.) benannt wird. — Nahe der Südspitze Spaniens die englische Festung Gibraltars, welche die Einfahrt in das Mittelmeer beherrscht. In wohltuendem Gegensatze zur Einförmigkeit des Plateaus stehen die fruchtbaren Randzonen der Halbinsel. a) Das Tiefland von Andalusien. Seine Bewässerung empfängt es vom Guadalquivir^), dem wasserreichsten und schiffbarsten Strom Spaniens. Wegen des Reichtums an Getreide heißt die Landschaft geradezu die „Korukammer Spaniens"; außerdem gedeihen infolge der hohen Wärmegrade auch Baumwolle, Zuckerrohr, Kaktuspflanzen, selbst Bananen. Großer Berühmtheit erfreuen sich auch die Pferde Andalusiens. — Das Tiefland hat die dichteste Besiedelnng im Königreiche. Am Guadalquivir Cordoba (kördowa), im Mittelalter glanzvolle Residenz der arabischen Herrscher Spaniens! Sevilla (ßewilja), 150000 Einw., im Zeitalter der Entdeckungen der erste Handelsplatz. Südlich der Guadalquivir-Müudung Cadiz (kadis), Haupthafen Spaniens an der Atlantischen Küste und Ausfuhrplatz der Produkte Andalustens. Nördlich von Cadiz Ieres (chereß), berühmt durch seinen Wein (eng- lisch Sherry [scherrt)] genannt). b) Die östlichen Randländer. Hierher gehören die Vega-Landschasten Murcia (nntrßtci) und Valencia. Diese zählen zufolge reichlicher künstlicher Bewässerung zu den gesegnetsten der ganzen Halbinsel. Da deren Bewohner auch die Seiden- raupe pflegen, so sind diese Gebiete zugleich Hauptsitze der Seidenfabrikation. Der Hauptort ist ^Valencia am Golfe gleichen Namens in paradiesischer Um- gebung, 150000 Einw. — In Katalonien begünstigen die Steinkohlen- und Eisenerzschätze des Randgebirges die Entwicklung der Großindustrie; an der Küste liegt Barcelona sbarßelöna), Spaniens wichtigste Industriestadt, besonders in Baumwöllweberei, und bedeutender Seehandelsplatz, 530000 Einw. Wirtschaftliche Bedeutung Spaniens. Die Hauptbeschäftigung der Bewohuer bildet die Landwirtschaft. Sie liefert fenrige Weine in großer Menge, Südfrüchte und Olivenöl, aber auch die besten Maultiere und edle Pferde. Den Korkeicheuwäldern Spaniens entstammt der allbekannte Kork, womit es fast die ganze Welt versieht. Doch ist Vs des Bodens unbebaut, die künstlichen Bewässerungsanlagen sind vielfach verfallen, und der Ackerbau wurde mehr und mehr durch die Viehzucht verdrängt. Der Bergbau, seit Entdecknng der ameri- kanischen Minenländer vernachlässigt, hebt sich wieder. Dagegen nimmt die Industrie noch immer eine bescheidene Stellung ein, obwohl alle Bedingungen zu einem reichen Jndustrielande vorhanden sind. Spanien bildet in seiner Hauptmasse ein unzulänglich bewässertes, wenig ergiebiges Hochland mit fruchtreichen Küstensänmen. Seine wirtschaftliche Bedeutung ist gering, aber entwicklungsfähig. Jufelu. Östlich des Golfs von Valencia die zu Spanien gehörigen Insel- gruppeu der Balearen und Pitynsen. -) arab. Dschebel al Tarik, d. h. Fels des Tarik, weil hier der arabische Feldherr Tarik landete. 2) Nach dem arab. guadi al kiwir — Fluß, der große.

5. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 144

1891 - München : Oldenbourg
144 Südeuropa. den Engländern gehörig. — An der atlantischen Küste: Cadiz, (kädis), Ausgangs- Punkt der spanisch-amerikauischen Dampfschiffahrt und Ausfuhrplatz der Produkte Anda- lufieus, sehr starke Festung, 60 T. Gs. Nordöstlich von Cadiz: Jeres, berühmt durch seinen Wein. — Am Gualdaquivir: Cordoba (kordowa), im Mittelalter die Volk- reiche Stadt eines arabischen Kalifats, hat nur noch 55 T. E. — Sevilla (ßewilja), 140 T. E., bedeutend als See- und Juduftrieplatz. Früher Lehrschule für die be- liebten Stiergefechte (Matadöres — Töter, die einem Stier den Todesstoß versetzen). Spanisches Sprichwort: Wer Sevilla nicht gesehen, der hat nichts merkwürdiges ge- sehen. Am Jenil (chenill), einem Nebenflusse des Guadalquivir: Granada (granäda) in wundervoller Landschaft, 70 T. E.; auf einer Anhöhe der Stadtteil Alhambra; darin der verfallene Palast der alten Maurenkönige, das berühmteste Bauwerk Spaniens. Von dieser Höhe aus eiue der schönsten Aussichten der Welt. Zu Spanien gehören noch die im Mittelmeer gelegenen Balkaren und die Pityusen. Hauptinseln: Jviza, Mallorca (maljorca d. h. die größere) und Menorca (d. h. die kleinere). Die auswärtigen Besitzungen. Spanien besaß einst ganz ungeheure Flächen in Amerika und sehr beträchtliche Gebiete in Indien. Von alledem hat Spanien gegenwärtig nur noch wenige Insel- gruppeu; die wichtigsten darunter sind: die zu Afrika gehörigen, amtlich aber zum Mutterlande gerechneten c.anarischen Inseln, die Philippinen in Asien und die Inseln Euba und Puertorico in Westindien. Der Flächeninhalt der gegenwärtigen Kolonialgebiete Spaniens beträgt 1,1 Mill. qkm mit 8 Mill. E. Das Königreich Portugal. Das konstitutionelle Königreich Portugal, der südwestlichste Staat Europas, bildet die nach dem atlantischen Ozean abfallenden westlichen Terrassen des spanischen Hochlandes. Größe 92 T. qkm, Einwohner 4,7 Mill.; per qkm 51. — Die Hälfte des Bodens liegt noch nutzlos da, und die In- dustrie ist noch sehr geringfügig. Städte: Oporto am Douro, auch Porto genannt, 100 T. E. (früher Portus Cale, wovon Portugal den Namen erhielt); es ist die zweitwichtigste Handelsstadt, Haupt- ausfuhrplatz des feurigen Portweins. — Braganza (braganßa), der Stammort des 1640 auf den Thron gelangten Königshauses. Lissabon, die ^Hauptstadt Portugals, an der sast golfartig erweiterten Mündung des Tajo, 250 T. E. An Bergen in reizender Gegend amphitheatralifch emporsteigend, wetteifert es an Schönheit der Lage mit Konstantinopel und Stockholm. Die auswärtigen Besitzungen. Portugal war gleich Spanien bereits im 16. Jahrhundert eine Seemacht ersten Ranges mit reichem überseeischen Besitze; vor allem war Brasilien portugiesische Kolonie. Aber der größte Teil dieser Besitzungen ging wieder verloren, und heute hat Portugal nur mehr einige Inseln in Afrika, dann mehrere Küstenstriche an der afrikanischen West- und Südostküste und einige Plätze in Asien, in Summa fast 2 Mill. qkm mit 5 Mill. Einw.

6. Lehrbuch der Geschichte für realistische Mittelschulen - S. 115

1907 - München : Oldenbourg
Karl der Groe. 115 Wohammed, ein Kaufmann aus Mekka in Arabien, hatte auf groen Reisen viele Lnder und Völker sowie deren Sitten und Ge-brauche kennen gelernt und hielt sich fr einen vom hchsten Gott (Allah) berufenen Propheten. Er stiftete aus einzelnen christlichen, jdischen und altarabischen Lehren eine neue Religion, die er Islam (Gottergebenheit) nannte und deren Glaubensstze er in dem Koran (= Richtschnur) zusammenfate; seine Anhnger heien Moslemin (Glubige). Da die Bewohner von Mekka den neuen Propheten an-fangs nicht anerkennen wollten, mute er nach Medina flchten; diese Flucht (Kedschra) bildete den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. 632 Als Mohammed zur Anerkennung und Herrschaft gelangt war, befahl er seinen Anhngern, den Islam mit Feuer und Schwert" aus-zubreiten, wobei er den im Kampfe Gefallenen ein freudenvolles Leben im Jenseits (Paradies) in Aussicht stellte. Die dadurch begeisterten Araber unterwarfen nun unter den Katifen (Nachfolgern des Propheten) sehr rasch Arabien, ferner Syrien, Mesopotamien, Iran und kamen bis nach Indien. Dann wandten sie ihre siegreichen Waffen westwrts, eroberten gypten und Nordafrika (nebst teilten) und setzten zu Beginn des 8. Jahrh. der die nach einem ihrer Feldherrn benannte Meerenge von Gibraltar (Gebet al Tarik Felsen des Tarik) nach Spanien. Das durch Thronstreitigkeiten geschwchte Wahlknigreich der Westgoten erlag den kriegskundigen Gegnern bei Ter es de la Fron- 711 tera. Nur in der Nordwestecke Spaniens hielten sich kleine germanische Reiche (Asturien, Leon, Kastilien), welche, spter vollstndig romanisiert, im Mittelalter den Kampf gegen die Araber aufnahmen, die, bald auf eine hohe Kulturstufe gelangt, in Kordva und spter in chranda (die wunder-bare Knigsburg A l h a m b r a) jahrhundertelang ihren Mittelpunkt hatten. Als die Araber versuchten, auch der die Pyrenen vorzudringen, wurden sie durch Karl Martell ( Hammer) in der schweren Schlacht zwischen Gours und Aoitiers so entscheidend geschlagen, da sie keinen 732 weiteren Versuch machten, die Pyrenen zu berschreiten. So rettete Karl Martell Abendland und Christentum vor dem Islam. Das Ansehen seines Geschlechtes stieg dadurch so sehr, da sein Sohn Mppin der Kurze es wagen konnte, den letzten Merowinger Childerich Iii. mit Zustimmung des Papstes ins Kloster zu schicken und sich selbst die Krone 751 aufzusetzen. Diese erbte unbestritten sein Sohn Karl der Groe (768814). Er ist der sagenverklrte.hauptheld des Germanentums im Mittel-alter. Mit seinem Namen ist in der Geschichte unzertrennlich das groß- 8*

7. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 122

1904 - München : Oldenbourg
122 Die frnkische Reichsgrndung. Islam. seinen zahlreichen der das ganze Land zerstreuten Gtern eine sehr ernste Sache war; der Unterhalt des Hofes und der Regierung, Wohl und Wehe von vielen tausend Beamten hingen von der richtigen Amtsfhrung dieses vielbeschftigten Mannes ab. Deshalb betraute man mit jenem wichtigen Amt nur ausgesucht tchtige Männer und durch erfolgreiche Bekleidung desselben mute der Hausmeier allmhlich der bedeutendste und einflureichste Mann im Staate werden, zumal wenn er noch militrische Anlagen hatte. Diese bewies der Enkel des vorhin genannten Pippin, ebenfalls Pippin (von Heristal) genannt, im Kampfe gegen den 687 bisherigen Hausmeier von Neustrien, wodurch er alleiniger Hausmeier des Gesamtreiches wurde; sein Sohn Kart Martess erwarb sich wiederum ein groes Verdienst um das Gesamtreich, ja das ganze Abendland durch seinen siegreichen Kampf gegen den Istam. Wie im 4. und 5. Jahrh. die Mongolen, so bedrohten im 7. und 8. Jahrh. die allahbegeisterten Araer die abendlndische Kultur. Die morgenlndische Kulturwelt war nmlich schon so weit entkrftet, da sie auch durch das Christentum nicht wieder jugendkrftig gemacht werden konnte. Sie unterlag deshalb verhltnismig leicht einer neuen Religion, die sich unter den bisher noch wenig verbrauchten Wstenstmmen gebildet hatte. Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka in Arabien, hatte auf groen Reisen viele Lnder und Völker sowie deren Sitten und Gebruche kennen gelernt und hielt sich fr einen vom hchsten Gott (Allah) berufenen Propheten. Er stiftete aus einzelnen christlichen, jdischen und altarabischen Lehren eine neue Religion, die er Islam (Ergebung in Gottes Willen) nannte; seine Anhnger hieen Moslemin (Glubige). Da die Bewohner von Mekka den neuen Propheten anfangs nicht an-622 erkennen wollten, mute er nach Medina flchten; diese Flucht (Kedschra) bildete den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. Als Mohammed zur Anerkennung und Herrschaft gelangt war, befahl er seinen Anhngern, den Islam mit Feuer und Schwert" auszubreiten, wobei er den im Kampfe Gefallenen ein freudenvolles Leben im Jenseits (Paradies) in Aussicht stellte. Die dadurch begeisterten Araber unter-warfen denn auch unter den Kakifen (Nachfolgern des Propheten) sehr rasch ganz Arabien, dann Syrien, Mesopotamien, Iran und kamen bis nach Indien. Dann wandten sie ihre siegreichen Waffen westwrts, eroberten gypten und Nordafrika (nebst Sicilien) und setzten zu Beginn des 8. Jahrhunderts der die nach ihnen benannte Meerenge von Gibraltar (Gebel al Tarik Felsen des Tarik) nach

8. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 123

1904 - München : Oldenbourg
Islam. Karl der Groe. 123 Spanien. Die mit ihren katholischen Untertanen entzweiten, teilweise noch arianischen Westgoten erlagen, wie oben erwhnt, bei Xeres de 711 In Frontera. Nur in der Nordwestecke Spaniens hielten sich kleine germanische Reiche (Asturien, Leon, Kastilien), welche, spter vollstndig romanisiert, im Mittelalter den Kampf gegen die Araber aufnahmen, die in Kordova (Granada mit der sagenberhmten Alhambra) jahrhunderte-lang ihren Mittelpunkt hatten. Als die Araber versuchten, auch der die Pyrenen vorzudringen, wurden sie durch Karl Martell (Hammer) in der schweren Schlacht zwischen Tours und Poitiers so entscheidend geschlagen, da sie keinen 732 weiteren Versuch mehr machten, die Pyrenen zu berschreiten. So rettete Karl Martell Abendland und Christentum vor dem Islam. Das Ansehen seines Geschlechtes stieg dadurch so sehr, da sein Sohn Pippin der Kurze es wagen konnte, den letzten Merowinger Childerich Iii. ins Kloster zu schicken und sich selbst die Krone aufzusetzen. Diese 751 vererbte Pippin unbestritten auf seinen gewaltigen Sohn Karl' den Groen (768814). Er ist der sagenverklrte Hauptheld des Germanentums im Mittel-alter. Mit seinem Namen ist in der Geschichte unzertrennlich das groartige Doppelwerk verbunden: 1. Vereinigung aller noch vor-handenen germanischen Stmme auf dem Festland zu einem Gesamtreich, 2. bernahme und Weiterbildung der West-rmischen Kultur durch Vermittlung der rmischenkirche. Deshalb begann Karl bald nach seiner Thronbesteigung die dem Franken-reich noch nicht angehrigen germanischen Stmme zu unterwerfen. Es waren dies vor allem die noch heidnischen Sachsen. Sie wohnten nach altgermanischer Vter Weise, gespalten in die Stmme der Westfalen, Engern, Ostfalen und Nordel-l) tilg er, vom Oberlauf der Ruhr, Lippe und Ems einerseits bis zur Eider anderseits. In einem 32jhrigen tapferen Kampf (772804) verteidigten sich die freiheitliebenden Sachsen unter Anfhrung ihres Herzogs Widukind gegen die frnkische bermacht. Trotz siegreicher Einzelzge Karls standen sie immer wieder auf und brachten den Franken wiederholt schwere Niederlagen bei, so am Berge Sntel; dafr lie 782 Karl zahlreiche Sachsen bei Verden a. d. Aller hinrichten. Als endlich die Schlachten bei Detmold und an der Hase ebenfalls gegen die Sachsen entschieden, da unterwarf sich Widukind und lie sich taufen. 783 Doch erst als Karl die widerspenstigen Familien scharenweise nach Franken
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