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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 143

1897 - München : Oldenbourg
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr. 143 (vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167). Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63). 3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft. Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten. 64. Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr. 1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 498

1839 - Wesel : Bagel
498 gehen werde, der die Herrschaft, an deren Befestigung er und fein großer Nachfolger und Namensverwandter so eifrig gearbeitet, stürzen würde? Allmählig kamen immer mehr Klöster auf für Männer (Mönche) und Frauen (Nonnen). Die Vorsteher hießen Abt und Aebtissin, während es früher bloß Einsiedler gegeben hatte. Als Phokas den Kaiser Mauritius vom Thron gestoßen und grausam ermordet hatte, schmeichelte ihm Gregor außerordentlich und brachte es dahin, daß er für das Haupt der gesummten Christenheit erklärt wurde, was Mauritius nie gethan hätte, der die Anmaßungen des byzan- tinischen Patriarchen begünstigt hatte. 75. Muhammed. (622.) Muhaimned, oder Mahommed, eigentlich Mohammed, wurde 569 in Mekka geboren. Sein Großvater, ein reicher und edler Bürger, hatte 13 Söhne. Sein Vater hieß Abdallah, ein Mann von hoher Schönheit, seine Mutter Amira. Da er kein Vermögen hinterließ, so wurde der noch junge Muhammed zuerst von seinem Großvater, und nach dessen Tode von einem Oheim erzogen, der ihn der Kaufmann- schaft widmete, die er selbst trieb, und auf einer Reise nach Syrien mitnahm. Als er gelegenheitlich ein Kloster besuchte, wurde ein Mönch auf ihn aufmerksam und hier war es, wo er zuerst den Entschluß faßte, Stifter einer neuen Religion zu werden. Nicht lange darauf heirathete ihn eine reiche Wittwe, deren Geschäfte er einige Zeit besorgt hatte, und lange führte er mit ihr eine glückliche Ehe. Frühe zeigte er indessen einen großen Hang zur Schwärmerei und alle Jahre begab er sich in eine Höhle bei Mekka, wo er längere Zeit einsam verweilte. In einem Alter von 40 Jahren machte er bekannt, er sey von Gott gesandt, um seine Landsleute zu bekehren. Seine Hauptlehre war: es giebt keinen Gott außer Gott, und Muhammed ist sein Prophet, aber größer, als Christus und alle Propheten, und seine Religion ist aus dem Christen- thum, Judenthum und Heidenthum zusammengesetzt. Er gab vor, der Engel Gabriel mache ihm Mittheilungen in Gestalt einer Taube:

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 852

1839 - Wesel : Bagel
852 indem sie ihre bürgerliche und religiöse Verfassung beibehalten durften und von ihren Hohenpriestern und dem hohen Rathe regiert wurden, eine Begünstigung, deren sie sich auch unter Antiochus dem Großen von Syrien erfreuten. Da aber sein Nachfolger, Antiochus Epiphanes, auf harte Weise Geld von ihnen erpreßte und sie sogar zum Abfalle von ihrer Religion zwingen wollte, so empörten sie sich unter Anführung des wüthigen Priesters Mathatias, von dessen ältestem Sohne, Judas Maktabäus, die ganze Heldenfamilie den Namen führt. Dieser trug mehrere glanzende Siege über die Feinde davon und reinigte auch das von ihnen entweihte Heiligthum, das er mit festen Mauern und Thürmen umgab. Nachdem er sodann mit seiner begeisterten Schaar noch manche Siege errungen (dem Nikanor, Feldherrn des Demetrius, der das Heiligthum frech gelästert, ließ er den Kopf und die rechte Hand abhauen) und auch mit den Römern einen Bund geschlossen hatte, fiel er in wüthigem Kampfe auf dem Felde der Ehren. So starb der wackere Mann, dessen Losungswort: der Sieg kommt vom Himmel! seinen hohen Glaubensmuth ausdrückt. An seine Stelle trat sein Bruder Jonathan, der sich zum Hohenpriester emporschwang, indem Alexander, Sohn des Antiochus Epiphanes, der gegen Demetrius kämpfte, ein Bündniß mit ihm machte. Nachdem dieser besiegt und getödtet worden war (vergeblich hatte er den Juden große Verspre- chungen gemacht, wenn sie zu ihm hielten), verehlichte sich Alexander mit einer Tochter des Königs Ptolemäus von Aegypten. Doch der junge Demetrius erschien und Apollonius, Feldhauptmann in Niedersyrien, schloß sich an ihn an. Da zog Jonathan gegen diesen heran und nachdem er Joppe, wo eine feindliche Besatzung lag, gestürmt hatte, folgte er den Feinden, welche unter Apollonius vor der Stadt gelegen waren und sich nun nach Asdod wandten, auf dem Fuße nach und trug bei diesem Flecken mit seinem Bruder Simon einen vollständigen Sieg davon. Auch Ascalon ergab sich und empfieng ihn glänzend. Indessen hatte Ptolemäus den Alexander aus seinem Reiche verdrängt und seine Tochter dem Demetrius zur Gemahlin gegeben. Dieser gab den Juden gute Worte, um sie zu gewinnen. Ob ihn aber gleich bei einem in Antiochia, wohin er von Ptolemais gezogen war, entstandenen Aufruhr, 3000 jüdische Krieger, die ihm Jonathan zu Hilfe geschickt hatte, retteten, indem sie, während der König sich auf seine Burg geflüchtet hatte, die Stadt stürmten, so mußten sie doch erfahren, daß Undank der Welt Lohn sey, da der König Nichts von dem hielt, was er versprochen. Besser zeigte sich der junge Antiochus gegen ihn, der gegen Demetrius auftrat und den

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 853

1839 - Wesel : Bagel
853 Jonathan wieder Ln den Völlen Besitz seiner Länder setzte. Als dieser nun siegreich nach Jerusalem zurückgekehrt war, indem er, von den Hauptleuten des Demetrius angegriffen, diesen eine vollkommene Nieder- lage beibrachte, so beschloß er, das Bündniß mit den Römern zu erneuen, und schickte eine Gesandtschaft nach Rom, sowie auch nach Sparta, und da die Burg bei Jerusalem im Besitze der Feinde war, so ließ er die Mauer zwischen der Burg und der Stadt erhöhen und fester machen, damit sie keinen Ausfall machen könnten. Tryphon, der Feldherr des Antiochus, gieng darauf um, diesen zu tödten und sich selbst die Krone aufzusetzen. Weil er aber befürchtete, Jonathan möchte dieses verhindern, so lockte er ihn unter der Maske der Freund- schaft nach Ptolemais und ließ Viele der Seinigen erstechen. Da nun Tryphon erfuhr, daß sich Simon an die Spitze der Juden gestellt habe, so ließ er ihm melden, daß er seinen Bruder Jonathas deß- wegen gefangen halte, weil er dem Könige noch eine Summe Geldes schuldig sey; wenn er ihm indessen 100 Centner Erz schicke und dessen zwei Söhne zu Geißeln gebe, als Bürge dafür, daß er Nichts mehr gegen ihn unternehmen wolle, so wolle er ihn loslassen. Simon erfüllte das Verlangte; nicht so Tryphon, der sogar den edlen Jonathan ermorden ließ und bald darauf vom Reiche Besitz nahm, nachdem er auch den König heimlich hatte tödten lassen. Simon ließ seinem Vater, seiner Mutter und seinen vier Brüdern ein ehrenvolles Denkmal fetzen und zeigte sich seines Heldengeschlechtes würdig. Er hatte die Freude, sein Volk wieder ganz frei zu sehen, da sich kurz nach der Erstürmung von Gaza auch die Besatzung der Burg von Jerusalem ergab. Mit Palmzweigen geschmückt, zogen die Juden unter Sang und Klang in derselben ein. Simon wurde nun Fürst und Hoher- priester und machte seinen Sohn Johannes zum Hauptmann über das ganze Heer. Da er indessen einem gewissen Ptolemäus, Hauptmann über Jericho, seine Tochter zur Gattin gegeben hatte, so gieng dieser, vom Stolz angetrieben, darauf um, den Simon nebst seinen Söhnen zu tödten, um die Herrschaft an sich zu reißen, und nachdem er ihn auf seine Burg zu einem herrlichen Gastmahle geladen hatte, ließ er rhn mit zwei Söhnen und der übrigen Umgebung ermorden. Mit Johannes gelang es nicht, indem dieser, davon benachrichtigt, die gegen ihn abgesandten Mörder niederhauen ließ. Dieser folgte nun seinem Vater im Hohenpriesteramte, nachdem er Samarien und ^zdumäa erobert hatte. Hyrkans, eben dieses Johannes, Sohn, Ari- stobul 1., nahm den Königstitel an, ob er gleich seines ausgezeichneten Vaters unwürdig war, und sein Sohn Alerander hinterließ das

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 854

1839 - Wesel : Bagel
854 Reich tn einer verderblichen Gährung. Seine Söhne, Hyrkan I. und Aristobul H., geriethen in heftigen Streit und die Römer, die Gelegenheit einer Einmischung ergreifend, waren auf Hyrkans Seite, der als Hohepriester und zinspflichtiger Fürst eingesetzt wurde. Eigentlich aber regierte der schlaue Jdumäer Antipater, der von Pompejus und Cäsar begünstigt wurde. Sein Sohn Hero.des, mit Unrecht der Große genannt, wurde zum König von Palästina erklärt, jedoch unter römischer Oberhoheit, und gründete, nachdem er die Makka- bäer grausam ausgerottet, eine neue Herrscherlinie. Wie er in Bezie- hung auf Staatsklugheit, Tapferkeit und Liebe zu den schönen Künsten ausgezeichnet war, so war er auf der andern Seite im höchsten Grade argwöhnisch und blutdürstig, wie er denn Viele von seiner eigenen Familie hinrichten ließ, wozu ihn zum Theil seine Schwester Salome verleitete. Indessen verschönerte er die Stadt Jerusalem auf alle Weise und führte den alten Tempel prachtvoller auf, als er je gewesen. Unter seiner Herrschaft wurde Jesus Christus in Bethlehem geboren, 750 nach Roms Erbauung. Die Mutter unsers Heilandes war Maria, aus dem verarmten Geschlechte Davids, die mit einem Zimmermanne aus Nazareth verlobt war und sein Pflegevater wurde. Die erste Merkwürdigkeit seines Lebens ist die Flucht Josephs mit ihm und Maria nach Aegypten, um den Nachstellungen des alten Herodes zu entgehen, welchen Magier aus dem Morgenlande von der Geburt Jesu in Kenntniß gesetzt hatten. Da aber nach seinem Tode sein Sohn, Arche- laus, König von Judäa, Samaria und Jdumäa wurde, Philippus hatte den nördlichen Theil des Ostjordanlandes, Herodes Antipas Galiläa und Peräa erhalten, so kehrten sie wieder nach Hause zurück. Uebrigens wurde schon sechs Jahre nach Christi Geburt das Gebiet des Archelaus mit der römischen Provinz Syrien vereinigt und dem Proconsul derselben, Quirinus, ein Unterstatthalter, Proeurator oder Landpfleger, untergeordnet. Jesus erhielt trotz der äußerlich beschränkten Lage eine freie und zweckmäßige Erziehung und daß er frühe große Anlagen und ein hohes Gemüth, auch eine tiefe Kenntniß gezeigt habe, beweist der Vorgang im Tempel, wo er im zwölften Jahre wegen seiner scharfsinnigen Fragen und Antworten ein Gegenstand der Bewunderung war. Im 30sten Jahre trat er nach eifriger Vorbereitung als von Gott gesandter Lehrer und mit Wunderkraft ausgerüsteter Wohlthäter der Menschheit auf. Er durchreiste alle Gegenden seines Landes, um durch Belehrung zu nützen und Elend zu mindern. Besonders in Galiläa weilte er gerne, weil er dort die empfänglichsten Gemüther

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 694

1839 - Wesel : Bagel
694 119. Ignaz von Foyola. Unter den verschiedenen Mönchsorden, als: Bernhardiner, Bene- dictiner, diese zählten immer viele Gelehrte, Augustiner, Dominikaner, Franziskaner, Carmeliter, machten die Jesuiten oder die Mönche aus der Gesellschaft Jesu am meisten Aufsehen, indem sie sich in Negierungs- angelegenheiten mischten und daher auch in manchen katholischen Ländern die Aufhebung ihres Ordens ansehen mußten. Ignaz von Loyola war der Stifter desselben, der Sohn eines spanischen Edelmanns in Bis- caya, der viele Kinder hatte. Frühe verband er mit seinem schönen Aeußeren viel Anstand und bald legte er auch eine Probe seines Helden- muthes ab. Ferdinand hatte den König von Navarra aus Spanien vertrieben. Da nun Carl V. in Deutschland abwesend war, benützten dieses die Franzosen, um jenen wieder einzusetzen. Schnell drangen sie bis nach Pampelona vor, welches von einer kleinen Schaar vertheidigt wurde, unter der sich Loyola befand. Nachdem die Stadt übergegangen war, warf er sich mit wenigen Getreuen in eine Burg, und da er die Aufforderung, sich zu ergeben, abschlug, stürmten die Feinde. Als die Mauer bereits durch das Geschütz eine Oeffuung erhalten hatte, trat er vor die Bresche, um die Stürmenden abzuhalten; allein eine daher- fliegende Kanonenkugel zerschmetterte ihm das linke Bein und bald wurde, da die Seinigen flohen, die Burg genommen. Sie erhielten, weil man ihre Tapferkeit ehrte, freien Abzug. Er ließ sich nun heilen. Weil aber die Kur lange dauerte, indem er anfangs fehlerhaft behandelt worden war, so fielen dem jungen Manne, den bei seinem lebhaften Geiste schreckliche Langeweile plagte, religiöse Bücher, besonders auch Legenden, in die Hände und sein Entschluß, ein Heiliger zu werden, war gefaßt. Er beschloß eine Reise nach Jerusalem, begab sich vorerst nach Barcelona und, dem Schutze der Himmelskönigin sich empfehlend, legte er zu Montserrat in der Kapelle der Mutter Gottes das Gelübde ewiger Keuschheit ab. Unter allen Arten von Entbehrungen und Züch- tigungen, die er sich selbst auferlegte, langte er endlich im gelobten Lande an, wo er die Ungläubigen bekehren wollte. Allein die Eifer- sucht der Franziskanermönche ließen ihn seine gute Absicht nicht aus- führen. Er wurde ergriffen und gewaltsamer Weise auf ein Schiff

9. Die Erde und ihre Bewohner - S. 192

1856 - Wesel : Bagel
192 Auch werden grobe Leinwand, Leder, Glas, Töpferwaaren, schlechte Seiden- und Baum- wollenzeuge verfertigt. Die Lage des Landes begünstigt den Handel. Es wird aus- geführt: Getreide, Flachs, Hanf, Sennesblätter, Reis, Baumwolle, Saflor und Salmiak in großer Menge. Auch der Karawanenhandel zwischen Asien und afrikanischen Landern ist sehr beträchtlich. Egypten gehört zu denjenigen Ländern, welche schon im grauesten Alterthum bekannt waren. Die h. Schrift erzählt, daß Abraham zur Zeit einer Theurung nach Egypten gewandert sei und daselbst ein Volk mit geordneter bürgerlicher Einrichtung gefunden habe. Die Geschichte Joseph's macht uns das Land noch bekannter. Die alten Egyptier waren ein ernstes Volk, und ihre religiösen Gebräuche, wie ihre bürgerlichen Verhältnisse, erinnern an Indien. Wie noch heutzutage die Hindus, theilten sich die Egyptier in Kasten und der Sohn durfte den Stand seines Vaters nicht verlassen. Man verehrte den Apis, einen schwarzen Stier mit weißer Stirn, weil nach ihrer Meinung von der Seelenwan- derung in demselben die Seele des Osiris wohne. Osiris, einst ein König, der den Ackerbau dem Volke gelehrt und den Pflug erfunden, wurde nach seinem Tode unter die Götter versetzt. Die Zeitrechnung, Feldmeßkunst, Bereitung des Papiers aus der Papyrus- staude werden als egyptische Erfindungen genannt. Dewundernswerth sind die Bauten der alten Egyptier. Die Pyramiden, Riesengebäude aus einzelnen Steinblöcken, dienten zu Begräbnißstätten. Die Obelisken, ähnlich den Pyramiden, nur bedeutend kleiner, bestanden aus einem ungeheuren Felsblock. Das größte Gebäude war das Labyrinth, welches 1500 Gemächer unter der Erde und 1500 Gemächer über der Erde enthielt. Ihre Leichen pflegten die Egyptier einzubalsamircn, und werden solche einbalsamirte Leichen, nach der harzigen Masse Mum, womit sie bestrichen wurden, Mumien genannt. Bei ihren Festen sehten sie solche Mumien mit in die Reihe, um sich selbst in der Freude der Vergänglichkeit alles Irdischen zu erinnern. Das Todtengericht entschied, ob einem Verstorbenen ein feierliches Leichenbegängniß gebühre. Du die egyptische Schrift eine Bilderschrift war, so sind die noch vorhandenen Inschriften schwer zu verstehen. Aus demselben Grunde ist die alte Geschichte sehr unvollständig bekannt. Theben, Memphis und Sais waren die berühmtesten Städte. Erst seit dem Könige Psammitich (670 v. Chr.) wird es in der egyptischen Geschichte etwas Heller. Kambyses verband das Land mit Persien; Alexander vereinigte es mit seinem Reiche und gründete die noch blühende Stadt Alexandria. Nach seinem Tode nahm sein Feldherr Ptolo- mäus Lagu von dem Lande Besitz. Kleopatra, die letzte aus dem Geschlecht der Ptolomäer, verband sich mit dem römischen Feldherrn Antonius; beide endeten als Selbstmörder und Egypten kam (30 v. Chr.) zum römischen Reiche. Egypten theilte später das Schicksal aller übrigen römischen Provinzen und wurde von verschiedenen Völ- kern Asiens unterjocht und kam endlich 1517 unter türkische Botmäßigkeit. Aus der neuern Geschichte ist der Zug Napoleon's nach Egypten (1798) die merkwürdigste Begebenheit. Er eroberte Alexandria, schlug die Mameluken bei den Pyramiden, verlor aber bet Abukir seine Flotte durch die Engländer unter Anführung Nelson's. Noch wichtiger sind die Begebenheiten der neuesten Zeit. Mehmed-Ali — regierte von 1806 bis 49 — wurde der Schöpfer eines neuen Staates. Er machte sich von der türkischen Herrschaft los; wurde aber zu einem tributpflichtigen Verhältnisie zur Pforte durch die Großmächte genöthigt. Fabriken, Eisenbahnen, ein gut eingeübtes Heer, sind die Früchte seiner rastlosen Thätigkeit. Ihm folgte sein Enkel Ab das Pascha. Die Herrschaft ist rein despotisch. Der Vicekönig ist der alleinige Besitzer des Grund und Bodens, wie seiner Erzeugnisse. Die Produkte müssen gegen festgesetzte Preise an ihn abgeliefert werden; die Fabriken, Webstühle, der Handel sind in seiner Hand. Das ganze

10. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 122

1904 - München : Oldenbourg
122 Die frnkische Reichsgrndung. Islam. seinen zahlreichen der das ganze Land zerstreuten Gtern eine sehr ernste Sache war; der Unterhalt des Hofes und der Regierung, Wohl und Wehe von vielen tausend Beamten hingen von der richtigen Amtsfhrung dieses vielbeschftigten Mannes ab. Deshalb betraute man mit jenem wichtigen Amt nur ausgesucht tchtige Männer und durch erfolgreiche Bekleidung desselben mute der Hausmeier allmhlich der bedeutendste und einflureichste Mann im Staate werden, zumal wenn er noch militrische Anlagen hatte. Diese bewies der Enkel des vorhin genannten Pippin, ebenfalls Pippin (von Heristal) genannt, im Kampfe gegen den 687 bisherigen Hausmeier von Neustrien, wodurch er alleiniger Hausmeier des Gesamtreiches wurde; sein Sohn Kart Martess erwarb sich wiederum ein groes Verdienst um das Gesamtreich, ja das ganze Abendland durch seinen siegreichen Kampf gegen den Istam. Wie im 4. und 5. Jahrh. die Mongolen, so bedrohten im 7. und 8. Jahrh. die allahbegeisterten Araer die abendlndische Kultur. Die morgenlndische Kulturwelt war nmlich schon so weit entkrftet, da sie auch durch das Christentum nicht wieder jugendkrftig gemacht werden konnte. Sie unterlag deshalb verhltnismig leicht einer neuen Religion, die sich unter den bisher noch wenig verbrauchten Wstenstmmen gebildet hatte. Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka in Arabien, hatte auf groen Reisen viele Lnder und Völker sowie deren Sitten und Gebruche kennen gelernt und hielt sich fr einen vom hchsten Gott (Allah) berufenen Propheten. Er stiftete aus einzelnen christlichen, jdischen und altarabischen Lehren eine neue Religion, die er Islam (Ergebung in Gottes Willen) nannte; seine Anhnger hieen Moslemin (Glubige). Da die Bewohner von Mekka den neuen Propheten anfangs nicht an-622 erkennen wollten, mute er nach Medina flchten; diese Flucht (Kedschra) bildete den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. Als Mohammed zur Anerkennung und Herrschaft gelangt war, befahl er seinen Anhngern, den Islam mit Feuer und Schwert" auszubreiten, wobei er den im Kampfe Gefallenen ein freudenvolles Leben im Jenseits (Paradies) in Aussicht stellte. Die dadurch begeisterten Araber unter-warfen denn auch unter den Kakifen (Nachfolgern des Propheten) sehr rasch ganz Arabien, dann Syrien, Mesopotamien, Iran und kamen bis nach Indien. Dann wandten sie ihre siegreichen Waffen westwrts, eroberten gypten und Nordafrika (nebst Sicilien) und setzten zu Beginn des 8. Jahrhunderts der die nach ihnen benannte Meerenge von Gibraltar (Gebel al Tarik Felsen des Tarik) nach
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