230
42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I.
Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod.
Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird.
In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Mariä_Empfängnis Bucquoy Ferdinands Maria Maria
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr.
143
(vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167).
Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63).
3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft.
Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten.
64.
Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr.
1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
498
gehen werde, der die Herrschaft, an deren Befestigung er und
fein großer Nachfolger und Namensverwandter so eifrig gearbeitet,
stürzen würde?
Allmählig kamen immer mehr Klöster auf für Männer (Mönche)
und Frauen (Nonnen). Die Vorsteher hießen Abt und Aebtissin, während
es früher bloß Einsiedler gegeben hatte.
Als Phokas den Kaiser Mauritius vom Thron gestoßen und grausam
ermordet hatte, schmeichelte ihm Gregor außerordentlich und brachte es
dahin, daß er für das Haupt der gesummten Christenheit erklärt wurde,
was Mauritius nie gethan hätte, der die Anmaßungen des byzan-
tinischen Patriarchen begünstigt hatte.
75.
Muhammed. (622.)
Muhaimned, oder Mahommed, eigentlich Mohammed, wurde 569
in Mekka geboren. Sein Großvater, ein reicher und edler Bürger,
hatte 13 Söhne. Sein Vater hieß Abdallah, ein Mann von hoher
Schönheit, seine Mutter Amira. Da er kein Vermögen hinterließ, so
wurde der noch junge Muhammed zuerst von seinem Großvater, und
nach dessen Tode von einem Oheim erzogen, der ihn der Kaufmann-
schaft widmete, die er selbst trieb, und auf einer Reise nach Syrien
mitnahm. Als er gelegenheitlich ein Kloster besuchte, wurde ein Mönch
auf ihn aufmerksam und hier war es, wo er zuerst den Entschluß faßte,
Stifter einer neuen Religion zu werden. Nicht lange darauf heirathete
ihn eine reiche Wittwe, deren Geschäfte er einige Zeit besorgt hatte,
und lange führte er mit ihr eine glückliche Ehe. Frühe zeigte er indessen
einen großen Hang zur Schwärmerei und alle Jahre begab er sich in
eine Höhle bei Mekka, wo er längere Zeit einsam verweilte. In einem
Alter von 40 Jahren machte er bekannt, er sey von Gott gesandt, um
seine Landsleute zu bekehren. Seine Hauptlehre war: es giebt keinen
Gott außer Gott, und Muhammed ist sein Prophet, aber größer, als
Christus und alle Propheten, und seine Religion ist aus dem Christen-
thum, Judenthum und Heidenthum zusammengesetzt. Er gab vor, der
Engel Gabriel mache ihm Mittheilungen in Gestalt einer Taube:
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Gregor Gregor Muhammed Mohammed Abdallah Amira Muhammed Gott Muhammed Christus Engel_Gabriel
852
indem sie ihre bürgerliche und religiöse Verfassung beibehalten durften
und von ihren Hohenpriestern und dem hohen Rathe regiert wurden,
eine Begünstigung, deren sie sich auch unter Antiochus dem Großen
von Syrien erfreuten. Da aber sein Nachfolger, Antiochus Epiphanes,
auf harte Weise Geld von ihnen erpreßte und sie sogar zum Abfalle
von ihrer Religion zwingen wollte, so empörten sie sich unter Anführung
des wüthigen Priesters Mathatias, von dessen ältestem Sohne, Judas
Maktabäus, die ganze Heldenfamilie den Namen führt. Dieser trug
mehrere glanzende Siege über die Feinde davon und reinigte auch
das von ihnen entweihte Heiligthum, das er mit festen Mauern und
Thürmen umgab. Nachdem er sodann mit seiner begeisterten Schaar
noch manche Siege errungen (dem Nikanor, Feldherrn des Demetrius,
der das Heiligthum frech gelästert, ließ er den Kopf und die rechte
Hand abhauen) und auch mit den Römern einen Bund geschlossen
hatte, fiel er in wüthigem Kampfe auf dem Felde der Ehren. So
starb der wackere Mann, dessen Losungswort: der Sieg kommt vom
Himmel! seinen hohen Glaubensmuth ausdrückt. An seine Stelle trat
sein Bruder Jonathan, der sich zum Hohenpriester emporschwang,
indem Alexander, Sohn des Antiochus Epiphanes, der gegen Demetrius
kämpfte, ein Bündniß mit ihm machte. Nachdem dieser besiegt und
getödtet worden war (vergeblich hatte er den Juden große Verspre-
chungen gemacht, wenn sie zu ihm hielten), verehlichte sich Alexander
mit einer Tochter des Königs Ptolemäus von Aegypten. Doch
der junge Demetrius erschien und Apollonius, Feldhauptmann in
Niedersyrien, schloß sich an ihn an. Da zog Jonathan gegen diesen
heran und nachdem er Joppe, wo eine feindliche Besatzung lag,
gestürmt hatte, folgte er den Feinden, welche unter Apollonius vor
der Stadt gelegen waren und sich nun nach Asdod wandten, auf dem
Fuße nach und trug bei diesem Flecken mit seinem Bruder Simon
einen vollständigen Sieg davon. Auch Ascalon ergab sich und empfieng
ihn glänzend. Indessen hatte Ptolemäus den Alexander aus seinem
Reiche verdrängt und seine Tochter dem Demetrius zur Gemahlin
gegeben. Dieser gab den Juden gute Worte, um sie zu gewinnen.
Ob ihn aber gleich bei einem in Antiochia, wohin er von Ptolemais
gezogen war, entstandenen Aufruhr, 3000 jüdische Krieger, die ihm
Jonathan zu Hilfe geschickt hatte, retteten, indem sie, während der
König sich auf seine Burg geflüchtet hatte, die Stadt stürmten, so
mußten sie doch erfahren, daß Undank der Welt Lohn sey, da der
König Nichts von dem hielt, was er versprochen. Besser zeigte sich
der junge Antiochus gegen ihn, der gegen Demetrius auftrat und den
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Antiochus_Epiphanes Judas
Maktabäus Alexander Alexander Antiochus_Epiphanes Alexander Alexander Simon Alexander Alexander
853
Jonathan wieder Ln den Völlen Besitz seiner Länder setzte. Als dieser
nun siegreich nach Jerusalem zurückgekehrt war, indem er, von den
Hauptleuten des Demetrius angegriffen, diesen eine vollkommene Nieder-
lage beibrachte, so beschloß er, das Bündniß mit den Römern zu
erneuen, und schickte eine Gesandtschaft nach Rom, sowie auch nach
Sparta, und da die Burg bei Jerusalem im Besitze der Feinde war,
so ließ er die Mauer zwischen der Burg und der Stadt erhöhen und
fester machen, damit sie keinen Ausfall machen könnten. Tryphon,
der Feldherr des Antiochus, gieng darauf um, diesen zu tödten und
sich selbst die Krone aufzusetzen. Weil er aber befürchtete, Jonathan
möchte dieses verhindern, so lockte er ihn unter der Maske der Freund-
schaft nach Ptolemais und ließ Viele der Seinigen erstechen. Da nun
Tryphon erfuhr, daß sich Simon an die Spitze der Juden gestellt
habe, so ließ er ihm melden, daß er seinen Bruder Jonathas deß-
wegen gefangen halte, weil er dem Könige noch eine Summe Geldes
schuldig sey; wenn er ihm indessen 100 Centner Erz schicke und dessen
zwei Söhne zu Geißeln gebe, als Bürge dafür, daß er Nichts mehr
gegen ihn unternehmen wolle, so wolle er ihn loslassen. Simon
erfüllte das Verlangte; nicht so Tryphon, der sogar den edlen Jonathan
ermorden ließ und bald darauf vom Reiche Besitz nahm, nachdem
er auch den König heimlich hatte tödten lassen. Simon ließ seinem
Vater, seiner Mutter und seinen vier Brüdern ein ehrenvolles Denkmal
fetzen und zeigte sich seines Heldengeschlechtes würdig. Er hatte die
Freude, sein Volk wieder ganz frei zu sehen, da sich kurz nach der
Erstürmung von Gaza auch die Besatzung der Burg von Jerusalem
ergab. Mit Palmzweigen geschmückt, zogen die Juden unter Sang
und Klang in derselben ein. Simon wurde nun Fürst und Hoher-
priester und machte seinen Sohn Johannes zum Hauptmann über das
ganze Heer. Da er indessen einem gewissen Ptolemäus, Hauptmann
über Jericho, seine Tochter zur Gattin gegeben hatte, so gieng dieser,
vom Stolz angetrieben, darauf um, den Simon nebst seinen Söhnen
zu tödten, um die Herrschaft an sich zu reißen, und nachdem er ihn
auf seine Burg zu einem herrlichen Gastmahle geladen hatte, ließ er
rhn mit zwei Söhnen und der übrigen Umgebung ermorden. Mit
Johannes gelang es nicht, indem dieser, davon benachrichtigt, die
gegen ihn abgesandten Mörder niederhauen ließ. Dieser folgte nun
seinem Vater im Hohenpriesteramte, nachdem er Samarien und
^zdumäa erobert hatte. Hyrkans, eben dieses Johannes, Sohn, Ari-
stobul 1., nahm den Königstitel an, ob er gleich seines ausgezeichneten
Vaters unwürdig war, und sein Sohn Alerander hinterließ das
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Jonathan Simon Simon Johannes Simon Johannes Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Rom Sparta Jerusalem Gaza Jerusalem Jericho Samarien
854
Reich tn einer verderblichen Gährung. Seine Söhne, Hyrkan I. und
Aristobul H., geriethen in heftigen Streit und die Römer, die
Gelegenheit einer Einmischung ergreifend, waren auf Hyrkans Seite,
der als Hohepriester und zinspflichtiger Fürst eingesetzt wurde.
Eigentlich aber regierte der schlaue Jdumäer Antipater, der von
Pompejus und Cäsar begünstigt wurde. Sein Sohn Hero.des, mit
Unrecht der Große genannt, wurde zum König von Palästina erklärt,
jedoch unter römischer Oberhoheit, und gründete, nachdem er die Makka-
bäer grausam ausgerottet, eine neue Herrscherlinie. Wie er in Bezie-
hung auf Staatsklugheit, Tapferkeit und Liebe zu den schönen Künsten
ausgezeichnet war, so war er auf der andern Seite im höchsten Grade
argwöhnisch und blutdürstig, wie er denn Viele von seiner eigenen
Familie hinrichten ließ, wozu ihn zum Theil seine Schwester Salome
verleitete. Indessen verschönerte er die Stadt Jerusalem auf alle
Weise und führte den alten Tempel prachtvoller auf, als er je
gewesen. Unter seiner Herrschaft wurde Jesus Christus in Bethlehem
geboren, 750 nach Roms Erbauung.
Die Mutter unsers Heilandes war Maria, aus dem verarmten
Geschlechte Davids, die mit einem Zimmermanne aus Nazareth
verlobt war und sein Pflegevater wurde. Die erste Merkwürdigkeit
seines Lebens ist die Flucht Josephs mit ihm und Maria nach
Aegypten, um den Nachstellungen des alten Herodes zu entgehen,
welchen Magier aus dem Morgenlande von der Geburt Jesu in
Kenntniß gesetzt hatten. Da aber nach seinem Tode sein Sohn, Arche-
laus, König von Judäa, Samaria und Jdumäa wurde, Philippus
hatte den nördlichen Theil des Ostjordanlandes, Herodes Antipas
Galiläa und Peräa erhalten, so kehrten sie wieder nach Hause zurück.
Uebrigens wurde schon sechs Jahre nach Christi Geburt das Gebiet
des Archelaus mit der römischen Provinz Syrien vereinigt und dem
Proconsul derselben, Quirinus, ein Unterstatthalter, Proeurator oder
Landpfleger, untergeordnet. Jesus erhielt trotz der äußerlich beschränkten
Lage eine freie und zweckmäßige Erziehung und daß er frühe große
Anlagen und ein hohes Gemüth, auch eine tiefe Kenntniß gezeigt habe,
beweist der Vorgang im Tempel, wo er im zwölften Jahre wegen seiner
scharfsinnigen Fragen und Antworten ein Gegenstand der Bewunderung war.
Im 30sten Jahre trat er nach eifriger Vorbereitung als von Gott
gesandter Lehrer und mit Wunderkraft ausgerüsteter Wohlthäter der
Menschheit auf. Er durchreiste alle Gegenden seines Landes, um
durch Belehrung zu nützen und Elend zu mindern. Besonders in
Galiläa weilte er gerne, weil er dort die empfänglichsten Gemüther
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Hyrkan_I. Aristobul_H. Cäsar Palästina Jesus_Christus Maria Maria Davids Maria Maria Judäa Jdumäa
694
119.
Ignaz von Foyola.
Unter den verschiedenen Mönchsorden, als: Bernhardiner, Bene-
dictiner, diese zählten immer viele Gelehrte, Augustiner, Dominikaner,
Franziskaner, Carmeliter, machten die Jesuiten oder die Mönche aus
der Gesellschaft Jesu am meisten Aufsehen, indem sie sich in Negierungs-
angelegenheiten mischten und daher auch in manchen katholischen Ländern
die Aufhebung ihres Ordens ansehen mußten. Ignaz von Loyola war
der Stifter desselben, der Sohn eines spanischen Edelmanns in Bis-
caya, der viele Kinder hatte. Frühe verband er mit seinem schönen
Aeußeren viel Anstand und bald legte er auch eine Probe seines Helden-
muthes ab. Ferdinand hatte den König von Navarra aus Spanien
vertrieben. Da nun Carl V. in Deutschland abwesend war, benützten
dieses die Franzosen, um jenen wieder einzusetzen. Schnell drangen sie
bis nach Pampelona vor, welches von einer kleinen Schaar vertheidigt
wurde, unter der sich Loyola befand. Nachdem die Stadt übergegangen
war, warf er sich mit wenigen Getreuen in eine Burg, und da er die
Aufforderung, sich zu ergeben, abschlug, stürmten die Feinde. Als die
Mauer bereits durch das Geschütz eine Oeffuung erhalten hatte, trat
er vor die Bresche, um die Stürmenden abzuhalten; allein eine daher-
fliegende Kanonenkugel zerschmetterte ihm das linke Bein und bald
wurde, da die Seinigen flohen, die Burg genommen. Sie erhielten,
weil man ihre Tapferkeit ehrte, freien Abzug. Er ließ sich nun heilen.
Weil aber die Kur lange dauerte, indem er anfangs fehlerhaft behandelt
worden war, so fielen dem jungen Manne, den bei seinem lebhaften
Geiste schreckliche Langeweile plagte, religiöse Bücher, besonders auch
Legenden, in die Hände und sein Entschluß, ein Heiliger zu werden,
war gefaßt. Er beschloß eine Reise nach Jerusalem, begab sich vorerst
nach Barcelona und, dem Schutze der Himmelskönigin sich empfehlend,
legte er zu Montserrat in der Kapelle der Mutter Gottes das Gelübde
ewiger Keuschheit ab. Unter allen Arten von Entbehrungen und Züch-
tigungen, die er sich selbst auferlegte, langte er endlich im gelobten
Lande an, wo er die Ungläubigen bekehren wollte. Allein die Eifer-
sucht der Franziskanermönche ließen ihn seine gute Absicht nicht aus-
führen. Er wurde ergriffen und gewaltsamer Weise auf ein Schiff
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Ignaz_von_Foyola Ignaz_von_Loyola Ferdinand Carl_V. Loyola
Extrahierte Ortsnamen: Jesu Navarra Spanien Deutschland Pampelona Jerusalem Barcelona Gottes
192
Auch werden grobe Leinwand, Leder, Glas, Töpferwaaren, schlechte Seiden- und Baum-
wollenzeuge verfertigt. Die Lage des Landes begünstigt den Handel. Es wird aus-
geführt: Getreide, Flachs, Hanf, Sennesblätter, Reis, Baumwolle, Saflor und Salmiak
in großer Menge. Auch der Karawanenhandel zwischen Asien und afrikanischen Landern
ist sehr beträchtlich.
Egypten gehört zu denjenigen Ländern, welche schon im grauesten Alterthum bekannt
waren. Die h. Schrift erzählt, daß Abraham zur Zeit einer Theurung nach Egypten
gewandert sei und daselbst ein Volk mit geordneter bürgerlicher Einrichtung gefunden habe.
Die Geschichte Joseph's macht uns das Land noch bekannter. Die alten Egyptier waren
ein ernstes Volk, und ihre religiösen Gebräuche, wie ihre bürgerlichen Verhältnisse, erinnern
an Indien. Wie noch heutzutage die Hindus, theilten sich die Egyptier in Kasten und
der Sohn durfte den Stand seines Vaters nicht verlassen. Man verehrte den Apis,
einen schwarzen Stier mit weißer Stirn, weil nach ihrer Meinung von der Seelenwan-
derung in demselben die Seele des Osiris wohne. Osiris, einst ein König, der den
Ackerbau dem Volke gelehrt und den Pflug erfunden, wurde nach seinem Tode unter die
Götter versetzt. Die Zeitrechnung, Feldmeßkunst, Bereitung des Papiers aus der Papyrus-
staude werden als egyptische Erfindungen genannt. Dewundernswerth sind die Bauten
der alten Egyptier. Die Pyramiden, Riesengebäude aus einzelnen Steinblöcken, dienten
zu Begräbnißstätten. Die Obelisken, ähnlich den Pyramiden, nur bedeutend kleiner,
bestanden aus einem ungeheuren Felsblock. Das größte Gebäude war das Labyrinth,
welches 1500 Gemächer unter der Erde und 1500 Gemächer über der Erde enthielt.
Ihre Leichen pflegten die Egyptier einzubalsamircn, und werden solche einbalsamirte
Leichen, nach der harzigen Masse Mum, womit sie bestrichen wurden, Mumien genannt.
Bei ihren Festen sehten sie solche Mumien mit in die Reihe, um sich selbst in der Freude
der Vergänglichkeit alles Irdischen zu erinnern. Das Todtengericht entschied, ob einem
Verstorbenen ein feierliches Leichenbegängniß gebühre. Du die egyptische Schrift eine
Bilderschrift war, so sind die noch vorhandenen Inschriften schwer zu verstehen. Aus
demselben Grunde ist die alte Geschichte sehr unvollständig bekannt. Theben, Memphis
und Sais waren die berühmtesten Städte. Erst seit dem Könige Psammitich
(670 v. Chr.) wird es in der egyptischen Geschichte etwas Heller. Kambyses verband
das Land mit Persien; Alexander vereinigte es mit seinem Reiche und gründete die
noch blühende Stadt Alexandria. Nach seinem Tode nahm sein Feldherr Ptolo-
mäus Lagu von dem Lande Besitz. Kleopatra, die letzte aus dem Geschlecht der
Ptolomäer, verband sich mit dem römischen Feldherrn Antonius; beide endeten als
Selbstmörder und Egypten kam (30 v. Chr.) zum römischen Reiche. Egypten theilte
später das Schicksal aller übrigen römischen Provinzen und wurde von verschiedenen Völ-
kern Asiens unterjocht und kam endlich 1517 unter türkische Botmäßigkeit. Aus der
neuern Geschichte ist der Zug Napoleon's nach Egypten (1798) die merkwürdigste
Begebenheit. Er eroberte Alexandria, schlug die Mameluken bei den Pyramiden, verlor
aber bet Abukir seine Flotte durch die Engländer unter Anführung Nelson's. Noch
wichtiger sind die Begebenheiten der neuesten Zeit. Mehmed-Ali — regierte von
1806 bis 49 — wurde der Schöpfer eines neuen Staates. Er machte sich von der
türkischen Herrschaft los; wurde aber zu einem tributpflichtigen Verhältnisie zur Pforte
durch die Großmächte genöthigt. Fabriken, Eisenbahnen, ein gut eingeübtes Heer, sind
die Früchte seiner rastlosen Thätigkeit. Ihm folgte sein Enkel Ab das Pascha. Die
Herrschaft ist rein despotisch. Der Vicekönig ist der alleinige Besitzer des Grund und
Bodens, wie seiner Erzeugnisse. Die Produkte müssen gegen festgesetzte Preise an ihn
abgeliefert werden; die Fabriken, Webstühle, der Handel sind in seiner Hand. Das ganze
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Abraham Dewundernswerth Alexander Alexander Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Asien Indien Papyrus- Theben Memphis Alexandria Alexandria Mehmed-Ali
122
Die frnkische Reichsgrndung. Islam.
seinen zahlreichen der das ganze Land zerstreuten Gtern eine sehr ernste Sache war; der Unterhalt des Hofes und der Regierung, Wohl und Wehe von vielen tausend Beamten hingen von der richtigen Amtsfhrung dieses vielbeschftigten Mannes ab. Deshalb betraute man mit jenem wichtigen Amt nur ausgesucht tchtige Männer und durch erfolgreiche Bekleidung desselben mute der Hausmeier allmhlich der bedeutendste und einflureichste Mann im Staate werden, zumal wenn er noch militrische Anlagen hatte. Diese bewies der Enkel des vorhin genannten Pippin, ebenfalls Pippin (von Heristal) genannt, im Kampfe gegen den 687 bisherigen Hausmeier von Neustrien, wodurch er alleiniger Hausmeier des Gesamtreiches wurde; sein Sohn Kart Martess erwarb sich wiederum ein groes Verdienst um das Gesamtreich, ja das ganze Abendland durch seinen siegreichen Kampf gegen den
Istam.
Wie im 4. und 5. Jahrh. die Mongolen, so bedrohten im 7. und 8. Jahrh. die allahbegeisterten Araer die abendlndische Kultur. Die morgenlndische Kulturwelt war nmlich schon so weit entkrftet, da sie auch durch das Christentum nicht wieder jugendkrftig gemacht werden konnte. Sie unterlag deshalb verhltnismig leicht einer neuen Religion, die sich unter den bisher noch wenig verbrauchten Wstenstmmen gebildet hatte.
Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka in Arabien, hatte auf groen Reisen viele Lnder und Völker sowie deren Sitten und Gebruche kennen gelernt und hielt sich fr einen vom hchsten Gott (Allah) berufenen Propheten. Er stiftete aus einzelnen christlichen, jdischen und altarabischen Lehren eine neue Religion, die er Islam (Ergebung in Gottes Willen) nannte; seine Anhnger hieen Moslemin (Glubige). Da die Bewohner von Mekka den neuen Propheten anfangs nicht an-622 erkennen wollten, mute er nach Medina flchten; diese Flucht (Kedschra) bildete den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung.
Als Mohammed zur Anerkennung und Herrschaft gelangt war, befahl er seinen Anhngern, den Islam mit Feuer und Schwert" auszubreiten, wobei er den im Kampfe Gefallenen ein freudenvolles Leben im Jenseits (Paradies) in Aussicht stellte. Die dadurch begeisterten Araber unter-warfen denn auch unter den Kakifen (Nachfolgern des Propheten) sehr rasch ganz Arabien, dann Syrien, Mesopotamien, Iran und kamen bis nach Indien. Dann wandten sie ihre siegreichen Waffen westwrts, eroberten gypten und Nordafrika (nebst Sicilien) und setzten zu Beginn des 8. Jahrhunderts der die nach ihnen benannte Meerenge von Gibraltar (Gebel al Tarik Felsen des Tarik) nach
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Personennamen: Pippin Pippin Martess Mohammed Allah Mohammed Gibraltar_(Gebel