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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 143

1897 - München : Oldenbourg
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr. 143 (vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167). Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63). 3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft. Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten. 64. Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr. 1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums

4. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 50

1867 - Flensburg : Herzbruch
50 Maximinus mußte dazu uothgedrungen seine Zustimmung geben, starb aber bald darauf. Wir können sprechen: Umzuwandeln — die Menge der Christen in Heiden bemühte man sich. Wirklich prahlten die Heiden aus Denkmälern und Münzen, das Christenthum völlig unterdrückt und beseitigt zu haben; aber ein Menschenalter später hatte es über das Heidenthum vollständig gesiegt. 96. Loustantin der Große. 274. Constantin ward geboren. 306. Er folgte seinem Vater Constantius Chlorus, der immer die Christen begünstigt hatte, in der Regierung über Gallien, Spanien und Britannien. 12. In der Schlacht am rothen Stein bei Rom besiegte er seinen Mitkaiser im Abendland, den tyrannischen Maxentius, nachdem er das Zeichen des Kreuzes zu seinem Panier erhoben hatte. So war er Alleinherrscher in Europa geworden. 23 erkämpfte er sich durch seine Siege über Licenius die Herrschaft über das ganze Römerreich. 37 starb er, nachdem er sich kurz vorher hatte taufen lassen. Wir wenden uns in Gedanken an diesen ersten christlichen Kaiser Roms: Eine Frage: — Wo lebt — dein — Name — im fernen Osten fort? 330. Constantin weihte das alte Byzanz feierlich zu seiner Residenz ein und nannte es Roma nova (Neu-Rom). Allein das Volk ver- wandelte bald den Namen in Constantinopel (Constantinstadt). Die Stadt liegt mit ihren Vorstädten auf beiden Seiten des herr- lichen Hafens und demselben gegenüber auf der andern Seite des Bosporus. Dieser Hafen hieß zu Constantins Zeit Chrysokeras, d. h. das goldene Horn. Daher geben wir die Antwort auf obige Frage (den Gedächtnißsatz für Constantin): Wo Wellen das goldene Horn durchziehen. 97. Die Einsiedler Paulus von Theben und Antonius. Pachomius Stifter des Mönchslebens. 251 (während der decianischen Christenversolaung) zog sich Paulus, ein 15jähriger christlicher Jüngling, gus seiner Vaterstadt Theben in Aegypten in ein wüstes Gebirge zurück. Hier lebte er in einer

5. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 21

1867 - Flensburg : Herzbruch
21 44. Das goldene Zeitalter Aegyptens unter den ersten drei Ptolemäern. 323—284. Ptolemäus I. Lagi (Sohn des Lagus), anfangs Statt- halter, dann selbstständiger König von Aegypten. Er brachte dieß Land zu einem Wohlstand und zu einer Blüthe, die es noch nie ge- kannt hatte. Es -hatte 30,000 Städte und Flecken, eine Heeres- macht von 300,000 Mann, eine Flotte von 4000 Schiffen und einen Schatz von 9oo Millionen Thlrn. Der uralte Name für Aegypten ist Mizraim. Wir lassen P. sprechen: Mein Mizraim, — ein herrliches Land! 284 — 46. Ptolemäus Ii. Philadelphus. Er führte das Werk feines Vaters fort, fröhnte jedoch dem Wohlleben und Luxus. Besonders wichtig für den Gang des Reiches Gottes ward fein Befehl, die Schriften des alten Testamentes in die griechische Sprache zu über- setzen. Diese Uebersetzung führt den Namen Septuaginta, weil sie durch 70 jüdische Gelehrte zu Stande gekommen fein soll. Sie wurde ein Hauptmittel zur Verbreitung der Erkenntnis des wahren Gottes unter den Heiden. Sie ist auch zum Verständnis des alten und- theilweise zur Erklärung des neuen Testaments sehr wichtig. Eine herrliche — Arbeit kam unter ihm zu Stande. 246—21. Ptolemäus Hi. Er hatte die guten Eigenschaften seines Vaters und Großvaters in reichem Maaße geerbt; daher gelangte Aegypten unter ihm zur höchsten Blüthe durch Reichthum, Industrie und Gelehrsamkeit. Wegen seiner treuen Sorge für das Land nannte man ihn Evergetes, d.h. „der Wohlthäter". Mit ihm schloß aber das goldene-Zeitalter Aegyptens ab. Unter seinen Nachfolgern riß Schwelgerei und Sittenlosigkeit so sehr ein, daß das Reich immer mehr zerfiel und in Folge von Thronstreitigkeiten eine leichte Beute der Römer wurde. Ein Erbe — und zwar der letzte. 301. Durch die Schlacht bei Jpsus fiel dem Ptolemäus das bereits früher von ihm eroberte heilige Land zu. Dieses blieb bei Aegypten bis 203 Antiochus der Große es an sich riß und mit seinem Reiche, Syrien, vereinigte. Unter den Ptolemäern hatten die Juden es gut. Welttheilung — unzweifelhaft günstig für die Juden. 45. Tintiochus Lpiphanes in Syrien. Die Maccabäer im heiligen Lande. 175—63. Antiochus Epiphanes, König von Syrien. Wie dieser in Aegypten von dem römischen Abgesandten aufs Schnödeste war

6. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 8

1867 - Flensburg : Herzbruch
8 vorher mit anderen Pferden an der Stelle gereicht hatte. Lw ward Darius König. Sein Diener — erhaschte ihm das Königreich. 515. Der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem vollendet. Schaut Serubabels Tempel! Die Juden thaten es mit den verschiedensten Gefühlen, indem einige ^vor Freuden jauchzten, andere, welche die Herrlichkeit des alten Tempels gekannt und nicht vergessen hatten, weinten. Diese tröstete der Prophet Haggai (Cap. 2, 7. 9). 18. Torres in Persien. Lsra. 485 — 65. ikerxes. Er erregte, als er in seinem Reichthum am mächtigsten geworden war, wie Daniel (Cap. 11, 2) von ihm geweissagt hatte, Alles wider Griechenland. Zwei Millionen Streiter aus wenigstens 50 verschiedenen Volksstämmen führte er gegen dieß Ländchen. Doch wurde er, wie früher sein Vater Darius, von den Griechen geschlagen. Er haßte — besonders die Griechen. 478. Dem Schriftgelehrten Efra ward es, wahrscheinlich auf Veran- lassung der von ikerxes zur Gemahlin erhobenen Jüdin Esther, verstattet, wieder eine Schaar Juden nach Jerusalem zurückzusühren. Er führte den zweiten Zug in die Heimath zurück. 19. Trtarcrrcs I. in Persien, ilehemia. 465 — 24. Artaxerxes I, Sohn des iberxes, führt in der Geschichte den Beinamen Longimanus, d. h. Langhand. Wir knüpfen daran das gewiß übertreibende Wort: Er besaß — unerhört lange Hände. 445 kam Nehemia als Statthalter des Perserkönigs nach Jerusalem und wirkte hier anfangs wenigstens noch mit Esra zusammen. 32 war die Zeit seines Urlaubs verstrichen, und er trat wieder sein Amt als Mundschenk beim Perserkönig an. 08 fand man ihn wieder kräftig wirkend in Jerusalem. Ihm zur Seite stand der letzte Prophet, Maleachi. Er erschien. — Mundschenk, — ziehe zum zweiten Mal hin! 20. Darius Iii., der letzte pcrserkönig. 338 bestieg Dariuö Ih. Kodornannus den Thron. Er war ein Mann von sanfter, friedlicher Gernüthsart und von häuslichen Tugenden und führte eine gemäßigte und, soweit es die zerrütteten Verhältnisse ge-

7. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 51

1867 - Flensburg : Herzbruch
51 Hohle 90 Jahre, ohne daß Menschen von ihm Etwas wußten. Eine Palme gab ihm Nahrung, Schatten und Kleidung. 340 starb er. Erst durch den heiligen Antonius, der den Leichnam des so eben Verschiedenen in betender Stellung tand, wurde sein Beispiel bekannt. Einsiedler, — wir legen dich ins Grab. 251. Antonius ward in Ober-, also Süd-Aegypten geboren. 70. Er hörte eine Predigt über den reichen Jüngling und gab in Folge davon alle seine Güter den Armen und ward Einsiedler. 311 kam er während der letzten großen Christenverfolgung aus seiner Einsamkeit hervor, um die Brüder zu trösten und zu stärken; doch fand er den Märtyrertod nicht. Von nun an verbreitete sich sein Ruhm, und seine Jünger bevölkerten die Wüste. 56 starb er, der als der eigentliche Stifter des Einsiedlerlebens be- trachtet werden muß. Ein Südägypter — floh — weit die — Schauplätze mensch. lichen Treibens. Das Bedürsniß der Gemeinsamkeit führte die Einsiedler in Klöster zusammen. 292—348. Pachomius. Dieser Schüler des Antonius gewöhnte die Einsiedler zuerst daran, in eingehegten Plätzen oder abgeschlossenen Gebäuden (Klöstern) nach einer festen Ordnung zu leben. Er grün- dete Klöster für die verschiedenen Geschlechter auf der Nilinsel Tabennä. Angenehmer — war jedenfalls das Zusammenleben Mehrerer. Freilich war dieß wol nicht Hauptgrund, warum sie sich zu- sammen fanden. 98. Der ariauische Lehrstreit. Die beiden ersten allgemeinen Kirchenversammlungen. Mächtig bewegte der arianische Streit im 4. Jahrhundert 60 Jahre lang die Kirche. Es handelte sich um nichts Geringeres als um die eigentliche Grundlage, den innersten Kern der christlichen Lehre, nämlich um die Gottheit Christi, die von dem Presbyter Arius von Alexandrien angegriffen wurde, indem er behauptete, daß der Sohn Gottes nur wesensähnlich, nicht wesensgleich mit dem Vater sei. Um diesen Streit beizulegen, berief Constantin der Große 325 nach Nicäa die erste, Theodosius der Große 81 nach Constantinopel die zweite allgemeine oder Reichs- Kirchen Versammlung. Beide Versammlungen, auch in anderer Beziehung wichtig, ver- warfen die Lehre des Arius. Mensch? — Ja! doch wohnte in ihm die Fülle der Gottheit. (Col. 2, 9.) 4

8. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 19

1867 - Flensburg : Herzbruch
19 Chäronea Gefallenen hielt, trat Aeschines gegen ihn auf, ward aber gänzlich besiegt. Auf Verlangen las er später auf Rhodus feine Rede vor und man wunderte sich, wie er habe besiegt werden können. Er antwortete: „Ihr habt ihn nur nicht gehört!" Wie hoch — die Nhodiser ihn hielten, er war seinem Gegner nicht gewachsen. 41. Alexander der Große. 356. Heroftrat zündete in der Nacht, in welcher Alexander geboren ward, den Dianentempel zu Ephesus an, um feinen Namen auf die Nachwelt zu bringen. Dietz gelang ihm; doch ward er nicht be- rühmt, sondern berüchtigt. Wir behalten dafür das willkürlich ge- bildete Wort: Mißberühmt. 356. Alexander ward geboren. 36. Er folgte feinem Vater auf den Thron. 32 wandte er sich, nachdem er auf feinem raschen Eroberungszuge gegen Persien durch die Belagerung der großen Handelsstadt Tyrus 7 Monate war aufgehalten worden, zornerfüllt gegen Jerusalem, weil die Juden dem Feinde des Perserkönigs, dem sie Treue ge- schworen hatten, nicht hatten Beistand leisten wollen. Da zog, nach der Erzählung des Josephus, der Hohepriester Jaddua im vollen Amtsschmuck, von den übrigen Priestern und Leviten begleitet, im feierlichen Auszuge dem Sieger entgegen, um von ihm Gnade und Schonung ihrer Religion zu erbitten. Alexander gewährte mit unerwarteter Milde die "Bitte und opferte selbst im Tempel dem Jehovah. 23 starb er. Wie sabbathlich — empfing — man — unweit Jerusalem ihn! In drei großen Schlachten machte Alexander dem persischen Weltreich ein Ende. Er schlug nämlich die Perser: 334 am Flüßchen Gr anikns in Mysien, 33 bei Jssus in Cilicien an der syrischen Grenze und 31 bei Arb ela in der Nähe des alten Ninive. Immer, — immer weiter ging sein Siegeslauf. 42. Die Philosophen Aristoteles und Diogenes, Epikur und Zenon. 384—22. Aristoteles. Dieser tiefste Denker des Alterthums war der bei weitem größte Schüler des Platon und der Lehrer Alexanders des Großen. Wie Philipp schon bei der Geburt seines Sohnes an Aristoteles schrieb, daß er sich nicht so sehr darüber freue, daß ihm ein Sohn geboren sei, wie darüber, daß seine Geburt in eine Zeit falle, in welcher Aristoteles ihn erziehen könne, so bewahrte auch Alexander seinem Lehrer zeitlebens die größte Verehrung. Er 2* »

9. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 178

1867 - Flensburg : Herzbruch
40 ward sein Leichnam durch einen Prinzen aus der Dynastie Orleans nach Frankreich geholt und mit großen Feierlichkeiten im Dom der Invaliden beigesetzt. Wir stellen Napoleons letzten Fluchtversuch mit der Flucht Muha- meds (Hedschra) zusammen, obgleich Muhameds Flucht den Anfangs- punkt seiner Größe bildete, während die Napoleons der Ausgangs- punkt seiner irdischen Herrlichkeit war, ihn auch nicht an das erstrebte Ziel führte. Hedschra; — entlegene — reizlose Insel, du warst nicht das Medina, welches er suchte! 294. Die evangelische örüdergemeinde. Lomenius. Zinzendorf. Die vertriebenen Salzburger. 1457. Die Anhänger und Nachfolger des treuen Wahrheitszeugen Johann Huß (vergl. 167. 172) gründeten die alte böhmische und mäh- rische Brüder-Unität. Die Brüder schlossen sich an die Wal- denser an (vergl. 149), und zwei von ihnen erhielten vom Wal- denser Bischof die Priesterweihe. Durch die Reformation bekamen sie neue Anregung. 1624 jedoch (vergl. 224) wurden sämmtliche Evangelisch-Gesinnte in Böhmen und Mähren der früher erlangten Kirchenfreiheit beraubt und aufs Härteste bedrückt und gemißhandelt. Dreißigtausend Fami- lien verließen das Land, darunter Johann Amos Comenius. Die Wenigen, welche zurückblieben, suchten in der Stille sich und Andern die reine evangelische Lehre und die Erinnerung an bessere Zeiten zu erhalten. 1722 sahen sich abermals mehrere evangelisch gesinnte Familien genöthigt, aus Mähren und Böhmen auszuwandern. Diese, angeführt von Christian David, fanden Ausnahme auf den Gütern des Grasen Zinzendorf in der Lausitz. Ihre Ansiedlung am Hutberge nannten sie Herrn Hut; sie bildeten die Basis der erneuerten evangelischen Brüdergemeinde. Reisefertiger, — beunruhigter — Verein evange- lischer Brüder. 1592. Johann Amos ward zu Comnea in Mähren geboren und führte daher den Namen Comenius. Er ließ sich nach seiner Vertrei- bung (siehe oben) zuerst in Lissa in Polen nieder und ward dort zum Vorsteher der Brüdergemeinde erwählt, deren letzter Bischof vor ihrer Erneuerung durch Zinzendorf er war. 1657 erschien in Nürnberg sein Orbis xietus oder „die gemachte Welt", ein berühmtes, weit verbreitetes Bilderbuch für die Ju- gend, welches unzählige Nachahmungen gefunden hat. _ Comenius wandte sich mit reger Theilnahme dem Jugendunterricht zu und

10. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 122

1904 - München : Oldenbourg
122 Die frnkische Reichsgrndung. Islam. seinen zahlreichen der das ganze Land zerstreuten Gtern eine sehr ernste Sache war; der Unterhalt des Hofes und der Regierung, Wohl und Wehe von vielen tausend Beamten hingen von der richtigen Amtsfhrung dieses vielbeschftigten Mannes ab. Deshalb betraute man mit jenem wichtigen Amt nur ausgesucht tchtige Männer und durch erfolgreiche Bekleidung desselben mute der Hausmeier allmhlich der bedeutendste und einflureichste Mann im Staate werden, zumal wenn er noch militrische Anlagen hatte. Diese bewies der Enkel des vorhin genannten Pippin, ebenfalls Pippin (von Heristal) genannt, im Kampfe gegen den 687 bisherigen Hausmeier von Neustrien, wodurch er alleiniger Hausmeier des Gesamtreiches wurde; sein Sohn Kart Martess erwarb sich wiederum ein groes Verdienst um das Gesamtreich, ja das ganze Abendland durch seinen siegreichen Kampf gegen den Istam. Wie im 4. und 5. Jahrh. die Mongolen, so bedrohten im 7. und 8. Jahrh. die allahbegeisterten Araer die abendlndische Kultur. Die morgenlndische Kulturwelt war nmlich schon so weit entkrftet, da sie auch durch das Christentum nicht wieder jugendkrftig gemacht werden konnte. Sie unterlag deshalb verhltnismig leicht einer neuen Religion, die sich unter den bisher noch wenig verbrauchten Wstenstmmen gebildet hatte. Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka in Arabien, hatte auf groen Reisen viele Lnder und Völker sowie deren Sitten und Gebruche kennen gelernt und hielt sich fr einen vom hchsten Gott (Allah) berufenen Propheten. Er stiftete aus einzelnen christlichen, jdischen und altarabischen Lehren eine neue Religion, die er Islam (Ergebung in Gottes Willen) nannte; seine Anhnger hieen Moslemin (Glubige). Da die Bewohner von Mekka den neuen Propheten anfangs nicht an-622 erkennen wollten, mute er nach Medina flchten; diese Flucht (Kedschra) bildete den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. Als Mohammed zur Anerkennung und Herrschaft gelangt war, befahl er seinen Anhngern, den Islam mit Feuer und Schwert" auszubreiten, wobei er den im Kampfe Gefallenen ein freudenvolles Leben im Jenseits (Paradies) in Aussicht stellte. Die dadurch begeisterten Araber unter-warfen denn auch unter den Kakifen (Nachfolgern des Propheten) sehr rasch ganz Arabien, dann Syrien, Mesopotamien, Iran und kamen bis nach Indien. Dann wandten sie ihre siegreichen Waffen westwrts, eroberten gypten und Nordafrika (nebst Sicilien) und setzten zu Beginn des 8. Jahrhunderts der die nach ihnen benannte Meerenge von Gibraltar (Gebel al Tarik Felsen des Tarik) nach
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