Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 143

1897 - München : Oldenbourg
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr. 143 (vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167). Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63). 3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft. Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten. 64. Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr. 1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums

4. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 10

1887 - Hannover : Meyer
10 5. Cyrus. Seit feine Gemahlin regierte, boit feiner Krankheit genas, war er anch von feinem Hochmnt geheilt und gab Gott, den er bnrch die Jnben sehr wohl kannte, die Ehre. 8. Untergang Babyloniens (538 v. Chr.). Was Nelmmmezar erfahren, nahmen feine Nachfolger nicht zu Herzen; barnrn stürzte Gott das mächtige Reich schon 25 Jahre nach Nebnkabnezars Tode, als Belsazar zu Babel thronte. Es zogen nämlich die vereinten Meber und Perser unter (5yrn s heran, um Babel zu belagern und einzunehmen. Das schien dem stolzen Belfazar ein lächerliches Beginnen. Trotzenb auf die Dicke feiner Mauern, feierte er, toöhrenb der Feind bor der Stadt lag, die üppigsten Feste. Einst faß er bis tief in die Nacht mit feinen Großen beim Schmause ; ba begann er trunkenen Mutes Jehobah zu lästern und foff mit feinen Weibern aus den heiligen Gefäßen, welche aus beut Tempel zu Jerusalem geraubt waren. Da war das Maß feiner Gottlosigkeit botl. „Hub sieh, und sieh! aus weißer Waub ba kam's Herbor wie Menschen-hfliib und schrieb itnb schrieb an weißer Wanb Buchstaben von Feuer, und schrieb und fchwanb.“ Es war jener Richterfpmch Gottes: „Mene, mene, te'fel, upharsin." Daniel las und erklärte ihm den Spruch, und Gott bolxstrecjte ihn furchtbar rasch. Denn noch in berfelben Nacht brangen die Meber und Perser in die Stadt und machten Belfazar mit \ all feinen Großen in feinem Paläste nieber. Das Reich würde die Beute des Perserkönigs Cyrus. Die Stadt Babel blieb erhalten; jetzt aber ist sie schon feit bieten Jahrhunberten eine wüste Stätte, und nur Trümmerhaufen zeugen von ihrer ehemaligen Große. 9. Medien, ©üblich born Kaspischen Meere lag das Laub Mebien, welches ebenfalls im Altertum sehr berühmt war. Lange bilbete es unreine Probinz von Assyrien; banach aber machte es sich frei und wnrbe nun groß und blühenb. Vom Kaspischen Meere erstreckte es sich im Westen bis ans Schwarze Meer, im Süben bis an den Persischen Meerbusen. Dort im Süben wohnte das ftammberwanbte Volk der Perser, welches auch bent mebifcheit Zepter gehorchte. Die Hauptstabt von Mebien war das Prachtbolle Ekbatana. Diese Stadt lag rings um einen Hügel und hatte sieben Ringmauern, von beiten jebe in einer aubern Farbe prangte. Die innerste und am höchsten gelegene Mauer war bergolbet und umgab das auf bent Gipfel des Berges gelegene Königsfchloß. Die ganze Stadt gewährte einen zauberhaften Anblick. Jetzt ftnb nur noch geringe Trümmer von Ekbatana borhanbcit. 5. Cyrus (558-529 b. Chr.). 1. Früheste Jugend. Der letzte König von Mebien hieß Astyages. Diesen beunruhigte einst ein fonberbarer Traum: er sah aus bent Schoße seiner Tochter Manbatte einen Baum hetborwachfen, welcher ganz Asien überschattete. „Dir brohet Gefahr, o König", sprachen ba die Magier; „bemt der Traum bebeutet, daß ein Sohn dem er Tochter die Herrschest über ganz Asien gewinnen wirb." Astyages beschloß, alles zu thun, um

5. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 92

1887 - Hannover : Meyer
92 42. Julius Cäsar. Häscher nach; als aber viele der angesehensten Personen für ihn baten, verzieh er ihm endlich, indem er den merkwürdigen Aussprnch that: „So nehmt ihn denn hin, euren Cäsar; aber wisset, in dem jungen Manne steckt mehr denn ein Marius." Cäsar traute dem Tyrannen nicht und kehrte erst nach dessen Tode zurück. Inzwischen unternahm er eine Reise nach Rhodus, um sich bei dem berühmten Redner Molon in der Redekunst auszubilden. Unterwegs fiel er in die Hände von Seeräubern, welche 20 Talente Lösegeld von ihm forderten. „Was?" rief Cäsar, „für einen Mann, wie ich bin, nur 20 Talente? 50 sollt ihr haben!" Während er nun von seinen Freunden das Geld zusammenbringen ließ, benahm er sich aus dem Schiffe ganz als Herr. Manchmal las er den Seeräubern Reden vor, und wenn sie dabei gähnten, schalt er sie rohe Seelen und drohte sie noch alle kreuzigen zu lassen. Sie hielten das für Scherz und ließen sich's gefallen. Nach 40 Tagen kam das Lösegeld, und man setzte Cäsar bei Milet aus Land. Sofort verschaffte er sich einige stark bemannte Schiffe, um die Piraten zu verfolgen. Er holte sie ein, nahm ihnen ihre Schätze ab und ließ sie alle ans Kreuz schlagen. 3. Cäsars Emporsteigen. Als Cäsar nach Rom zurückgekehrt war, suchte er„sich vor allen Dingen beim Volke beliebt zu machen, damit er zu hohen Ämtern gewählt würde. Er war freundlich und leutselig gegen den Geringsten und streute Geld mit vollen Händen aus. Als sein Vermögen dahin war, machte er Schulden. Wirklich wurde er der Liebling des Volkes und stieg von Würde zu Würde. Einmal ließ er 320 Fechterpaare in silbernen Rüstungen auftreten, worüber das Volk vor Entzücken außer sich war. Als er aber als Statthalter nach Spanien gehen wollte, wurde er von feinen Gläubigern, denen er 15 Millionen schuldete, zurückgehalten. Erst als Craffus, der reichste Mann in Rom, sich für ihn verbürgte, konnte er ziehen. Auf der Reise sahen er und seine Begleiter am Fuße der Alpen ein schmutziges Städtchen vor sich liegen. „Ob man sich hier auch wohl um den Rang streitet?" meinte einer. „Gewiß", sagte Cäsar, „und ich wollte lieber hier der erste sein, als in Rom der zweite!" Der Ehrgeizige hoffte aber natürlich der erste in Rom zu werden. In Spanien preßte er in dem einen Amtsjahre so viel Geld aus dem Lande, daß er nicht bloß alle seine Schulden bezahlen, sondern auch noch eine große Summe in den Staatsschatz legen konnte. 4. Pompejus. Der erste Mann in Rom war damals Pompejus. Er wurde wegen seiner glänzenden Kriegsthaten der Große genannt. Unter anderm hatte Pompejus Syrien samt Palästina erobert. Nach Palästina riefen ihn die Juden selbst, damit er den Thronstreit schlichte, der zwischen den Brüdern Hyrkan und Arist obul entbrannt war. Pompejus besiegte Aristobul und setzte Hyrkan als den Römern zinspflichtigen Fürsten über das Land (63 v. Chr.). Damit ging die Selbständigkeit der Juden, welche ihnen die Makkabäer (135 v. Chr.) noch einmal wiedererrungen hatten, auf immer verloren. Pompejus scheute sich nicht, auch das Allerheiligste des Tempels zu betreten. Er erwartete dort ein Götterbild zu sehen und wunderte sich sehr, nur eine Lade mit einem Gesetzbuch zu finden. Übrigens sollte des Pompejus Sieg über die Juden sein letzter Sieg sein.

6. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 174

1862 - Hannover : Meyer
174 deren leibliche Brüder gleich zu stellen. Das geschah im Jahr 803, und von der Zeit an fügten sich die Sachsen seiner Herrschaft. Sie nahmen das Evangelium an, lieferten den Geistlichen den Zehnten, ließen sich Bischöfe und Grafen geben und folgten dem Könige in den Krieg. Karl gründete im Sachsenlande acht Visthümer, nemlich zu Osnabrück, Minden, Verden, Bremen, Paderborn, Elze, Münster und Halberstadt. Von diesen Orten aus wurden die neuen Ge- meinden gepflegt, und aus den Missionsschulen dieser Bisthümer gingen die Prediger des Evangeliums auch in die noch heidnischen Gegenden des Sachsenlandes. Durch ganz besonderen Eifer in der Missionsarbeit zeichneten sich Willehad und Liudger aus, welche mit unermüdlicher Treue, starkenr Glauben und großer Aufopfe- rung arbeiteten, und deren Arbeit vom Herrn recht gesegnet wurde. Willehad wurde zuletzt Bischof von Bremen und Liudger Bischof von Münster. 54. Die ersten Herzoge der Sachsen. 1. An der Oftgrenze von Sachsen wohnten zu den Zeiten Karls des Großen Zweige von dem großen Volke der Slaven. Sie waren Heiden und voll Begier nach dem Lande der Sachsen. Die hatten an ihnen daher eine gefährliche Nachbarschaft und mußten manchen harten Kanrpf mit ihnen bestehen. Dazu kamen die heid- nischen Normannen, tapfere, thatendurstige Männer aus den Ländern Dänemark, Norwegen und Schweden, unter ihren Seekönigen oft in die Mündungen der Weser und Elbe. landeten, wo sie Beute hofften, erschlugen die Männer und führten die Weiber und Kinder gefangen weg oder ließen sich schweres Lösegeld für dieselben zahlen; daneben verheerten sie die Kirchen in ihrem Groll gegen das Christen- thum. So liefen sie einst mit 600 Schiffen in die Elbe ein und ver- wüsteten den von Ludwig deur Frommen gegründeten Bischofssitz Hamburg bis auf den Grund. Nun hatten die Sachsen freilich Grafen seit den Zeiten Karls des Großen; aber deren Macht war zu gering, als daß sie die Ihrigen hätten genügend schützen können. Daher setzte der König Ludwig der Deutsche 852 einen sächsischen Edeln, den Grafen Ludolf, zum Herzog von Sachsen ein. Der hatte nun für Frieden zu sorgen, Gericht zu halten, das Heer zu führen und die Güter zu verwalten, welche der König in Sachsen besaß. Sein Sohn Bruno, der ihm folgte, soll Braunschweig erbaut haben, wie denn der Name Braunfchweig bedeutet: Brunos Wik, d. i. Wohnung. Er fand seinen Tod im Kriege gegen die Normannen, und nun setzte der König Brunos Bruder Otto zum Herzog ein. Auch er vertheidigte sein Land mit kräftiger Hand, und als Karls des Gro- ßen Geschlecht in Deutschland ausgestorben war, sollte er deutscher König werden. Aber er war hochbetagt und sein Haar gebleicht; sein Verlangen ging nicht nach größerer Macht. Auf seinen Rath wählten die Deutschen den Frankenherzog Konrad zum König. Nach

7. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 122

1904 - München : Oldenbourg
122 Die frnkische Reichsgrndung. Islam. seinen zahlreichen der das ganze Land zerstreuten Gtern eine sehr ernste Sache war; der Unterhalt des Hofes und der Regierung, Wohl und Wehe von vielen tausend Beamten hingen von der richtigen Amtsfhrung dieses vielbeschftigten Mannes ab. Deshalb betraute man mit jenem wichtigen Amt nur ausgesucht tchtige Männer und durch erfolgreiche Bekleidung desselben mute der Hausmeier allmhlich der bedeutendste und einflureichste Mann im Staate werden, zumal wenn er noch militrische Anlagen hatte. Diese bewies der Enkel des vorhin genannten Pippin, ebenfalls Pippin (von Heristal) genannt, im Kampfe gegen den 687 bisherigen Hausmeier von Neustrien, wodurch er alleiniger Hausmeier des Gesamtreiches wurde; sein Sohn Kart Martess erwarb sich wiederum ein groes Verdienst um das Gesamtreich, ja das ganze Abendland durch seinen siegreichen Kampf gegen den Istam. Wie im 4. und 5. Jahrh. die Mongolen, so bedrohten im 7. und 8. Jahrh. die allahbegeisterten Araer die abendlndische Kultur. Die morgenlndische Kulturwelt war nmlich schon so weit entkrftet, da sie auch durch das Christentum nicht wieder jugendkrftig gemacht werden konnte. Sie unterlag deshalb verhltnismig leicht einer neuen Religion, die sich unter den bisher noch wenig verbrauchten Wstenstmmen gebildet hatte. Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka in Arabien, hatte auf groen Reisen viele Lnder und Völker sowie deren Sitten und Gebruche kennen gelernt und hielt sich fr einen vom hchsten Gott (Allah) berufenen Propheten. Er stiftete aus einzelnen christlichen, jdischen und altarabischen Lehren eine neue Religion, die er Islam (Ergebung in Gottes Willen) nannte; seine Anhnger hieen Moslemin (Glubige). Da die Bewohner von Mekka den neuen Propheten anfangs nicht an-622 erkennen wollten, mute er nach Medina flchten; diese Flucht (Kedschra) bildete den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. Als Mohammed zur Anerkennung und Herrschaft gelangt war, befahl er seinen Anhngern, den Islam mit Feuer und Schwert" auszubreiten, wobei er den im Kampfe Gefallenen ein freudenvolles Leben im Jenseits (Paradies) in Aussicht stellte. Die dadurch begeisterten Araber unter-warfen denn auch unter den Kakifen (Nachfolgern des Propheten) sehr rasch ganz Arabien, dann Syrien, Mesopotamien, Iran und kamen bis nach Indien. Dann wandten sie ihre siegreichen Waffen westwrts, eroberten gypten und Nordafrika (nebst Sicilien) und setzten zu Beginn des 8. Jahrhunderts der die nach ihnen benannte Meerenge von Gibraltar (Gebel al Tarik Felsen des Tarik) nach
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 2
11 4
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 5
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 44
2 17
3 2
4 11
5 0
6 1
7 18
8 1
9 70
10 0
11 1
12 0
13 17
14 116
15 3
16 31
17 128
18 4
19 23
20 2
21 1
22 5
23 58
24 1
25 27
26 7
27 1
28 3
29 0
30 1
31 19
32 7
33 2
34 45
35 5
36 16
37 14
38 8
39 34
40 7
41 11
42 9
43 40
44 1
45 24
46 12
47 2
48 2
49 2
50 0
51 5
52 5
53 1
54 16
55 28
56 4
57 5
58 33
59 24
60 4
61 2
62 0
63 4
64 2
65 20
66 4
67 1
68 16
69 40
70 6
71 33
72 20
73 29
74 3
75 10
76 15
77 33
78 3
79 0
80 4
81 1
82 17
83 65
84 2
85 79
86 45
87 15
88 17
89 13
90 6
91 3
92 73
93 4
94 31
95 3
96 17
97 0
98 22
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 1
2 0
3 2
4 4
5 0
6 19
7 0
8 0
9 0
10 10
11 1
12 3
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 6
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 4
27 0
28 1
29 1
30 1
31 0
32 5
33 17
34 3
35 0
36 0
37 1
38 0
39 3
40 3
41 1
42 4
43 5
44 0
45 2
46 1
47 3
48 28
49 0
50 3
51 14
52 0
53 0
54 4
55 1
56 3
57 0
58 16
59 18
60 0
61 0
62 1
63 2
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 7
73 0
74 0
75 0
76 1
77 1
78 0
79 0
80 2
81 51
82 0
83 3
84 0
85 3
86 0
87 0
88 0
89 5
90 0
91 10
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 1
98 0
99 0
100 66
101 1
102 7
103 0
104 6
105 1
106 1
107 0
108 0
109 2
110 8
111 1
112 3
113 1
114 1
115 4
116 7
117 0
118 2
119 2
120 3
121 1
122 0
123 3
124 0
125 2
126 4
127 8
128 11
129 3
130 0
131 1
132 2
133 2
134 2
135 0
136 11
137 1
138 5
139 1
140 0
141 0
142 7
143 16
144 1
145 1
146 0
147 0
148 3
149 0
150 0
151 0
152 4
153 0
154 5
155 1
156 0
157 1
158 3
159 3
160 0
161 3
162 0
163 2
164 1
165 1
166 2
167 25
168 2
169 9
170 0
171 1
172 2
173 4
174 0
175 12
176 0
177 12
178 0
179 29
180 0
181 16
182 3
183 13
184 2
185 4
186 4
187 32
188 2
189 43
190 0
191 0
192 2
193 2
194 2
195 4
196 3
197 0
198 0
199 1