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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 143

1897 - München : Oldenbourg
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr. 143 (vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167). Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63). 3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft. Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten. 64. Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr. 1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums

4. Geschichten aus der Geschichte, das ist: Denkwürdigkeiten aus der Weltgeschichte - S. 17

1837 - Meurs : Rhein. Schulbuchh.
17 L. 12. Einige andere Könige der Perser. Vater auf den Sohn) eine Erzählung vom kommenden H eilande und König Israels — bis auf die Zeit, da der Herr erschien und die Weisen aus Morgenland ihn begrüßten. §. 12. Einige andere Könige der Perser. Cyrus theilte sein Reich, ehe er starb, unter seine beiden Söhne Kambyses und Smerdis. Kambyses war aber ein böser Mann und wollte gern allein König sein. Darum ließ er seinen Bruder Smerdis heimlich umbringen. Hierauf zog er nach Aegypten, unterjochte dasselbe und erfüllte damit unbewußt, was Gott den Aegyptern gedroht hatte. Auf einmal aber hieß es: „Smerdis lebt noch und hat viele Kriegslcute zusammengebracht, um seinen Bruder zu bekriegen." Kambyses eilte ihm entgegen, stach sich aber unterwegs beim Hinabsteigen vom Pferde unver- sehens das Schwerdt in die Seite, und starb ein Paar Tage danach. Nun war natürlich Smerdis alleiniger König. Wie war der aber wieder aufgelebt? — Er war nicht aufgelebt, sondern der rechte Smerdis war und blieb todt. Ein Priester aber mit abgcschnittencu Ohren sah dem rechten Smerdis ähnlich und -machte bekannt, er sei der rechte und die Leute glaubten cs. Bald bemerkte mau aber trotz seiner Kappe, die weit über den Kopf herab ging, daß er keine Ohren habe, erkannte in ihm einen bekannten Priester und setzte ihn ab. „Wer soll aber nun König werden?" Das war die Frage. Bald waren die sieben Obersten im Reiche darin eins: „Wir wollen au einem bestimmten Tage auf dem Markte zusammen kommen, und wessen Pferd zuerst wiehert, der ist König!" Und daö Pferd des Darius wieherte zuerst und er wurde König. Eine sonderbare, aber glückliche Wahl! Darius hat treulich für das Wohl seines Landes gesorgt. Besonders war er ein großer Freund der Juden und war ihnen behülflich zum Bau des Tempels. Mit den Griechen in Europa gcrieth er in Krieg und hätte sie gerne unterjocht. Es wollte aber nicht gehen, sie besiegten sein Heer. Sein Sohn Nerves, der vierte König nach Cyrus (Dan. 11, 1.), ein hochfahrender Mensch, setzte den Krieg wider die Griechen fort und rüstete ein so großes Kriegsheer wider dieselben aus, wie cs nie in der Welt gesehen worden, — weder vorher noch nachher. Man sagt: beinahe drei Millionen Krieger sammelten sich in Kleinasieu an der Straße der Dardanellen und sollten nach Europa gegen die Griechen ziehen. Nerves ließ mit vieler Mühe zwei gewaltige Schiffbrücken über die Meerenge schlagen, aber der liebe Gott schickte einen Sturm, der sie im Nu zerstörte. Da ward der König voll Grimm, ließ die Baumeister kreuzigen, ließ das Meer durchpeitschen, damit es ihm künftig desto besser gehorche, und , - 2 I ^

5. Geschichten aus der Geschichte, das ist: Denkwürdigkeiten aus der Weltgeschichte - S. 19

1837 - Meurs : Rhein. Schulbuchh.
§. 13. Alerander der Macedonier. 19 mit leichter Mühe. Ihm folgte sein I8jähriger Sohn, Alerander, ein kühner, eroberungssüchtiger junger Mensch. Kaum war er König geworden, so ließ er Krieger in Macedonien und Griechen- land Zusammenkommen, wählte 35,000 von ihnen aus und be- schloß, damit das ungeheure Perserreich zu unterjochen. Die Perser rückten ihm mit großer Heeresmacht entgegen, Alerander aber besiegte sie kurz hinter einander zweimal. In der zweiten Schlacht geriethen sogar des Perserköniges (Daraus) Mutter, Gemahlin und Kinder in seine Gefangenschaft. Der junge Sieger ging aber leutselig in ihr Zelt, tröstete sie, und drückte die Kleinen freundlich küssend an sein H.erz. Als das Darius erfuhr, betete er: O, Götter, wenn ich das Perserreich nun einmal nicht mehr behalten soll, so gebt'6 doch ja keinem andern, als diesem leut- seligen Helden!" — Alerander zog nun gegen Tyrus und that ihr, wie Sacharja (9, 1 — ll) und Hesckiel (26, 4) ge- drohet hatten. Sieben Monate belagerte er sie; daun wurde sie bestürmt und die Bürger wurden großentheils umgebracht. (§. 3.) Die Juden waren auch bange vor Alerauders Zorn, denn sie hatten bisher treulich an ihren Herrn, dem Perserkönige gehangen. Als sich nun Alerander der Stadt Jerusalem näherte, gingen ihm die vornehmsten Juden entgegen und an ihrer Spitze stand Jaddua, der Hohepriester, mit dem Brustschildlein. Und mau muß sich wundern, wie Alerander sich benahm. Er ging ail der Hand des Mannes Gottes in die Stadt und in den Vor- hof des Tempels und opferte, — und las mit Verwunderung, wie genau der Prophet Daniel (Cap. 7, 6 — 8 und li, 3) von ihm geweissagt hatte. Hätte er sich doch von ganzem Herzen zu dem Gott gewandt, dem seine Hand hier Opfer brachte! — Von Jerusalem zog er weiter nach Aegypten, eroberte dies Land mit leichter Mühe und bancte darin eine neue Stadt, die er nach seinem Namen Alerandrien nannte, und die von der Zeit an lange der Sitz des Welthandels gewesen ist. Als Alerander sich noch einige Zeit in Afrika aufgehalten und die Leute bcunrnhigt hatte, wandte er sich eilig zurück, dein Darius entgegen. Auch in der dritten Schlacht wurde dieser besiegt, mußte fliehen und wurde unterwegs von seinem Diener Bcssus erstochen, der sich selbst znm König zu machen gedachte. Alerander kain zur Leiche und weinte bitterlich, zog dann dem Bessus nach und ließ ihn umbringeu. Nach diesen Zügen gebrach es ihm und seinem Heere einmal in einer brennenden Sandwüste an Wasser. Ein Soldat hatte etwas gefunden und brachte es im Helme dem durstigen Könige. Die Soldaten lagen rings umher und sahen mit schmach- tenden Blicken nach dem Helme und dem Wasser darin. Alerander ^bemerkte es und sagte: „Kinder, Ihr könnt nicht trinken, mm • will ich auch nicht!" irnd goß den Labetrank in den dürren 2 *

6. Kleine Weltgeschichte oder Geschichten aus der Geschichte - S. 25

1856 - Moers : Rhein. Schulbuchh.
§. 12. Einige andere Könige der Perser. 25 Heere, und das blieb er auch, als jener starb und deffen Sohn Cyaxares (in der heiligen Schrift Darius von Meden ge- nannt) König über Medien wurde. Als Obergeneral hatte Cyrus wenig Ruhe. Fast beständig war er im Kriege gegen die Feinde des medischen Reiches. Der mächtige Nachbar von Medien, der reiche König Krösus von Lydien (§. 6.), war ein stolzer und neidischer Mann, fing Krieg mit Darius an, wurde aber von Cyrus gefangen und stand schon auf dem Scheiterhaufen, um lebendig verbrannt zu werden: da dachte er in seiner Todesangst an Solon und was der ihm gesagt, und schrie: „O Solon, Solon, Solon!" Cyrus hörte das, ließ den Krösus von dem Scheiterhaufen herabsteigen, vernahm die Ursache des Rufes, dachte ernstlich nach über das, was Solon dem Krösus gesagt hatte, und behielt diesen als Freund und weisen Rathgeber alle Zeit bei sich. Danach eroberte Cyrus noch viele Länder und unter anderen auch die große Stadt Babylon in der Nacht, als König Belsazar das große Mahl gab und Finger an die getünchte Wand die wunderbaren Worte schrieben, die nur Daniel lesen und deuten konnte (Dan. 5.). Nach Cyaxares Tode folgte Cyrus in der Herrschaft über Medien und Persien. Schon im ersten Jahre seiner Regierung erkannte dieser, indem vielleicht Daniel ihn mit den Pro- pheten bekannt machte, daß der Gott Israels ihm sein Reich gegeben und schon 150 Jahre vorher durch den Propheten Jesaias (44, 8) von ihm hatte weissagen lassen. Er gehorchte dem Könige aller Könige, erlaubte den in seinem Reiche zerstreuten Juden wieder in ihr Vaterland zu ziehen, gab ihnen alle Tempelgefäße wieder, ja schenkte ihnen sogar Geld und Opserthiere (Esra 6) und bekannte endlich demüthig (2. Chron. 36, 23): „Der Herr, der Gott vom Himmel, hat mir alle Königreiche im Lande gegeben und mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem." So hatten sich vor ihm auch zwei andere heidnische Könige, welchen Gott die Herrschaft über sein Volk Israel gegeben, vor Gott gedemüthigt und ihren Völkern be- fohlen, daß sie Ihn ehren sollten: Nebukadnezar und Darius von Meden (Dan. 4 u. 6); — und unter den Heiden blieb (sich fort- pflanzend vom Vater auf den Sohn) eine Erzählung vom kommenden Heilande und König Israels — bis auf die Zeit, da der Herr erschien und die Weisen aus Morgenland ihn begrüßten. H. 12. Einige andere Könige der Perser. Cyrus theilte sein Reich, ehe er starb, unter seine beiden Söhne Kambyses und Smerdis. Kambyses war aber ein böser Mann und wollte gern allein König sein. Darum ließ er seinen Bruder Smerdis

7. Kleine Weltgeschichte oder Geschichten aus der Geschichte - S. 28

1856 - Moers : Rhein. Schulbuchh.
28 §. 13. Alexander, der Macedonier. 333 v. Ehr. leutselig in ihr Zelt, tröstete sie und drückte die Kleinen an sein Herz und küßte sie freundlich. Als das Darius erfuhr, betete er: „O Götter, wenn ich das Perserreich nun einmal nicht mehr behalten soll, so gebt's doch ja keinem andern, als diesem leutseligen Helden!" — Alexander zog nun gegen Tyrus und that ihr, wie Sacharja (9, 1—4) und Hesekiel (26, 4) gedrohet hatten. Sieben Monate belagerte er die Stadt; dann wurde sie gestürmt und die Bürger wurden größtentheils umgebracht. (§. 3.) Die Juden waren auch bange vor Alexanders Zorn, denn sie hatten bisher treulich an ihrem Herrn, dem Perserkönige, gehangen. Als sich nun Alexander der Stadt Jerusalem näherte, gingen ihm die vornehmsten Juden entge- gen, und an ihrer Spitze stand Jaddua, der Hohepriester, mit dem Brustschildlein. Und man muß sich wundern, wie Alexander sich benahm. Er ging an der Hand des Mannes Gottes in die Stadt und in den Vorhof des Tempels und opferte, und las mit Verwun- derung, wie genau der Prophet Daniel (Cap. 7, 6 — 8 u. 11, 3) von ihm geweissaget hatte. Hätte er sich doch von ganzem Herzen zu dem Gott gewandt, dem seine Hand hier Opfer brachte! — Von Jerusalem zog er weiter nach Aegypten, eroberte dies Land mit leichter Mühe und bauete darin eine neue Stadt, die er nach seinem Namen Alexandrien nannte, und die von der Zeit an lange der Sitz des Welthandels gewesen ist. Als Alexander sich noch einige Zeit in Afrika ausgehalten und die Leute beunruhigt hatte, wandte er sich eilig zurück, dem Darius entgegen. Auch in der dritten Schlacht wurde dieser besiegt, mußte fliehen und wurde unterwegs von seinem Diener Bessus erstochen, der sich selbst zum Könige zu machen ge- dachte. Alexander kam zur Leiche und weinte bitterlich, zog dann dem Besius nach und ließ ihn umbringen. Nach diesen Zügen ge- brach es ihm und seinem Heere einmal in einer brennenden Sand- wüste an Wasser. Ein Soldat hatte etwas gefunden und brachte es im Helme dem durstigen König. Die Soldaten lagen rings umher und sahen mit schmachtendem Blicke nach dem Helme und dem Wasser darin. Alexander bemerkte es und sagte: „Kinder, Ihr könnt nicht trinken, nun will ich auch nicht!" und goß den Labetrunk in den dürren Sand. Das erfreute die Macedonier und gerne folgten sie solchem Könige von Land zu Land. Mit unbe- greiflicher Schnelligkeit flog Alexander von Abend her erobernd über die Erde, wie Daniel von ihm geweissaget (Cap. 8, 5 — 8) und gewann Städte über Städte. Nicht wahr, du möchtest auch wohl solch' ein Held sein? Geduld, du kannst ein noch größerer werden. Die Schrift sagt (Sprch. 16, 32): „Ein Geduldiger ist besser, denn ein Starker, und der seines Muthes Herr ist, besser, denn der

8. Die Erde und ihre Bewohner in ihrer gegenseitigen Einwirkung aufeinander - S. 39

1847 - Elberfeld Meurs : Rhein. Schulbuchh.
39 Ionische Inseln. Europäische Türkei. mit Hämmer an Metallplatten und ruft damit das Volk zum Gottesdienste. Und worin besteht der? Meist im Geplapper unver- ständlicher Gebete zur Maria, die sie die „allerheiligste" nennen und förmlich anbeten. 40 Tage lang vor Ostern wird kein Fleisch ge- gessen, und wehe dem Unglückseligen, der dies Fasten bräche. Aber Lüge, Betrug u. dgl. m. vergibt der Pope (Priester) für ein Billi- ges. So steht's mit dem geistlichen Leben der Griechen! §. 44. Die 7 Jonischen Inseln. 47 Q-M. 255,000 E., 4700. Sie bilden eine Republik unter englischem Schutze. In den Festungen liegen englische Soldaten. Die Einwohner sind Griechen oder Italiener, bauen auf ihrem zwar gebirgigen, aber doch fruchtbaren Boden viel Baumöl und Corin- then, oder treiben Handel. Die größte Insel ist Cephalonia, die bevölkertste Zante (10,000 E. auf 1 Q-M). §. 45. Die europäische Türkei. 7500 Q-M. 7% Mill. E., 4000. Ist ein schönes und warmes Land. Durch die 3000' breite Strasse der Dar- danellen, die 0000^ breite Meerenge von Constan- tinopel und das Marmormeer wird sie von Kleinasicn geschieden. Fast rings umher ist Meer und an der Nord- gränze fliesst die meilenbreite Donau dem schwarzen Meere zu. An den Südufern jenes Stromes erhebt sich das steile Balkangebirge, dessen Nebengebirge das ganze Land durchstreichen. Am Archipelagus oder Inselmeer liegt der 7 Meilen lange Athosherg, An und auf dem Berge befinden sich 0000 griechische Mön- che und Einsiedler, in 65 Klöstern und vielen Einsiedeleien. Sie leben von den Früchten, die ihre selbstgepflanzten Gär- ten erzeugen. Fleisch essen halten sie für Sünde. Die Türkei ist ein gar fruchtbares Land, aber ihre Bewohner sind sehr träge. Sie hauen Baumwolle, Reis, Mais, Taback, (den sie so gerne rauchen), den Mastix- haum, dessen weisses Harz die Frauen häufig kauen, um angenehm aus dem Munde zu riechen, und Mohn, aus des- sen Safte sie das betäubende und schlafmachende Opium bereiten. Wein darf nämlich der Türke nach seinem Ko- ran nicht trinken, darum berauscht er sich denn im Opium,

9. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 122

1904 - München : Oldenbourg
122 Die frnkische Reichsgrndung. Islam. seinen zahlreichen der das ganze Land zerstreuten Gtern eine sehr ernste Sache war; der Unterhalt des Hofes und der Regierung, Wohl und Wehe von vielen tausend Beamten hingen von der richtigen Amtsfhrung dieses vielbeschftigten Mannes ab. Deshalb betraute man mit jenem wichtigen Amt nur ausgesucht tchtige Männer und durch erfolgreiche Bekleidung desselben mute der Hausmeier allmhlich der bedeutendste und einflureichste Mann im Staate werden, zumal wenn er noch militrische Anlagen hatte. Diese bewies der Enkel des vorhin genannten Pippin, ebenfalls Pippin (von Heristal) genannt, im Kampfe gegen den 687 bisherigen Hausmeier von Neustrien, wodurch er alleiniger Hausmeier des Gesamtreiches wurde; sein Sohn Kart Martess erwarb sich wiederum ein groes Verdienst um das Gesamtreich, ja das ganze Abendland durch seinen siegreichen Kampf gegen den Istam. Wie im 4. und 5. Jahrh. die Mongolen, so bedrohten im 7. und 8. Jahrh. die allahbegeisterten Araer die abendlndische Kultur. Die morgenlndische Kulturwelt war nmlich schon so weit entkrftet, da sie auch durch das Christentum nicht wieder jugendkrftig gemacht werden konnte. Sie unterlag deshalb verhltnismig leicht einer neuen Religion, die sich unter den bisher noch wenig verbrauchten Wstenstmmen gebildet hatte. Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka in Arabien, hatte auf groen Reisen viele Lnder und Völker sowie deren Sitten und Gebruche kennen gelernt und hielt sich fr einen vom hchsten Gott (Allah) berufenen Propheten. Er stiftete aus einzelnen christlichen, jdischen und altarabischen Lehren eine neue Religion, die er Islam (Ergebung in Gottes Willen) nannte; seine Anhnger hieen Moslemin (Glubige). Da die Bewohner von Mekka den neuen Propheten anfangs nicht an-622 erkennen wollten, mute er nach Medina flchten; diese Flucht (Kedschra) bildete den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. Als Mohammed zur Anerkennung und Herrschaft gelangt war, befahl er seinen Anhngern, den Islam mit Feuer und Schwert" auszubreiten, wobei er den im Kampfe Gefallenen ein freudenvolles Leben im Jenseits (Paradies) in Aussicht stellte. Die dadurch begeisterten Araber unter-warfen denn auch unter den Kakifen (Nachfolgern des Propheten) sehr rasch ganz Arabien, dann Syrien, Mesopotamien, Iran und kamen bis nach Indien. Dann wandten sie ihre siegreichen Waffen westwrts, eroberten gypten und Nordafrika (nebst Sicilien) und setzten zu Beginn des 8. Jahrhunderts der die nach ihnen benannte Meerenge von Gibraltar (Gebel al Tarik Felsen des Tarik) nach
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