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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 75

1838 - Breslau : Graß, Barth
aus der hiftorisch-dunkeln Zeit. J5 Theil des Volkes gefangen in babylonische Provinzen abgeführt, über die Zurückgebliebenen Gedalja als Statthalter in Mizpa bestellt; auch diese zerstreuten sich, viele entwichen nach Aegypten, viele theilten ihrer Mit- bürger früheres Loos; und das Land blieb öde. [Spätere Geschichte. Nach 70 Jahren kehrten Nachkommen der wcggeführ- ten Juden (Afganer in Kabul?) mit Kyros Bewilligung [536], unter An- führung S erubabel's und des Hohenpriesters Jeshua, in das Land ihrer Water zurück; reicher an Begriffen und erstarkt im Glauben hielten sie veft am Jehovah-Dienst und an der von Esra [461] und Nehemia [448] er- neuten und kanonisch bevestigten Mos. Verfassung. Der Tempelbau war 515 vollendet. Kanon? — Sie standen unter Oberaufsicht des Syrischen Satra- pen; mit dem Verfalle der persischen Staatsmacht nahm das Ansehen des Hohenpriesters zu. — Sie erkannten die Oberhoheit der Könige Neu - Aegyp- tens [323 bis 311 und 301 bis 203], dann Syriens [198 — 167] an. Dem syrischen Despotismus leisteten die Makkabäer (Matathias 167; Judas 166; Jonathan, mit Rom in Verbindung? 161) heldenmüthigen und siegreichen Widerstand. Simon war unabhängig [143], Johannes Hyrkan eroberte Samaria und Jdumäa [135] und Judas Ariftobulus [st. 106] nahm den königlichen Titel an. Kriegerische Unruhen und Thron- streitigkeiten, Partheygeist und Sectenhaß der Pharisäer und Sadducäer be- schleunigten den abermaligen Verfall des Staates. Im Bruderkampfe zwi- schen Aristobul und Hyrkan entschied Pom pejus M. [64] für den letz- teren und Judäa ward von Rom abhängig, welches Herodes [39] zum Kö- nige bestellte. Nach dessen Absterben [ln. Ch.] wurde das Reich getheilt und mit Syrien verbunden, bald darauf [44] von röm. Procuratoren regieret. Die Empörung gegen röm. Druck [66] endete mit Jerusalems Zerstörung [den 2 Sept. 70]. Gegen wiederholte aufrührerische Bewegungen des fana- tisirten Volkes mußte Hadrianus [153] blutige Härte anwenden und nun zerstreute es sich in allen Theilen des römischen Reichs. 1) Einheimische Quellen: Moses und die Annalisten (in wie weit gleichzeitig? später geordnet? interpolirt? W. M. L. de Wette; K. G. Kelle.) Pro- pheten; Flav. Josephus 70 n. Ch. Ausw. Q. Diodor, Justin u.s.w. geringhaltig. — Hülfmittel: Meusel B. h. 1, 2. p. 80 sqq.; J. Basnage 1713; F. W. Beer; I. G. Herder; I. G. Eichhorn; I. Jahn u.v.a. W. M. L. de Wette Lehrb. der hebr. jüd. Archäologie, nebst einem Grund- riß der hebr. jüd. Geschichte. Lpz. 1814. 8.; 6. L. Woltmann Grundrifs der älteren Menschengeschichle. Th. 1. Jena 1797. S. 96 stl. — H. Leo Vorlesungen über die Geschichte des hebr. Staates. Berlin 1828; I. M. Jost Gesch. d. hebr. Volkes. Berl. 1836. 2. 8.; Gesch. d. Israel, s. der Zeit d. Makkabäer. B. 1820 f. 9. 8.; *Ch. Th. Engelstoft,hist. po- ^ puli jud. biblica. Kopenh. 1832. 8. 2) Palästina, jetzt Theil von Soristan, 550 Quadratm. gr.; fruchtbar, geeig- net zur Viehzucht und zum Seehandel, reich an Naturschönheiten; umgeben sw. von den ägyptischen Philistäern, s. v. d. arab. Edomitern und Amaleki- tern, östlich von Moabitern, Ammonitern u. s. w. Jüngere Eintheilung in Galiläa, Samaria, Judäa (der südliche Theil Jdumäa) und Peräa. Jerusa- lem. See Gennesareth; Tiberias. In Galiläa der B. Tabor. Bachien

3. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 60

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
6ö Vierte Periode^ völlig ein, und allmählig brachten die-Hohenprre- I.d-W. fter die Statthalterwürde an sich. Iadsua wae ^ Hoherpriefter, wie Alexander die Regierung tit ^ 34 Macedonien antrat, dem bald Palästina unter- würfig ward. Wer gab Len Juden Erlaubniß, in ihr altes Land zu^ rück zu ziehen? Wann erhielten sie diese Erlaubniß? Welches Recuerungsjahr des Cyrus ist zu verstehen un- ter dem ersten Regierungsjahre, wo den Juden diese Erlaubniß abgeben ward? Wanderten alle Juden aus Babylon nach Palästina zus ruck? Wer führte die oberste Regierung? Wer hinderte sic l»ry ihrem Tempelbau? Wer richtete ihre ganze kirchliche und bürgerliche Ver- fassung wieder ein ? Wer führte die Statthaltcrwürde zu den Feiten de- Makedonischen Alexanders? Perser« §. 2. Bei den Persern herrschte Evrus nach der Eroberung von Babylon noch wenige Jahre. Man erzählt, er fei bei einem ungerechten Kriege gegen die Tomyris, einer Königin der Massage- ten, geblieben, und sein Körper von ihr noch sehr sonderbar behandelt worden. Allein die Wahrheit dieser Erzählung ist sehr ungewiß. Don der Eroberung Mediens an gerechnet, beträgt die Dauer des Persischen Reichs 229 Jahr. Sein Sohn und Nachfolger V.a„ibvsev, ein uns I. d. W. besonnener rascher Prinz, erobert Egypten, und behandelt dessen Einwohner mit vieler Härte. ‘ * ' Ec mordet heimlich seinen Bruder Smerdis, und eine unglückliche Unternehmung gegen die be- nachbarten Aerhioprer veranlaßt eine Empörung. ?<attibyses auf dem Marsch gegen die Empörer, J. d. W. verwundet sich bei dem Aufsteigen auf das Pferd -J6z- mit dem Seitengewehr, und stirbt den eiifteit E-rr. Tag

4. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 116

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
Il6 Sechste Per. Von Roms Uebermacht I.d.w. wird Römische Provinz. Der Liederlichtheit der 39?4- letzten Regenten unerachter, war Egypten noch v-L.29- em sehr reiches Land durch seinen Handel mit Getreide nach Indien. Indischer §. 3 Die 3uöcn, von keinem auswärtigen "Staat. Feinde beunruh-get, sanken zwar nicht mehr zur Abgötterey herab; aber durch Menschensatzungen entstellten sie ihre altmosaiseye Reugion, und durch Sektenhaß schändeten sie ihre, menschliche Würde. Die Abscheulichkeit der Reiigionsver- folgungen zwischen Pharisäern und Gavducäern I.d M stieg aufs höchste unter der Regierung der königs seir Mo. !'chen Makkabäer. Jene beyden Sekten waren v. C. io;, srei ich auch zugleich , wie immer, politische Faktionen, die die Religion zum Deckmantel ih- rer schlechten Absichten brauchten. Diese Unord- nungen waren hier bis zum Bürgerkrieg gestie- gen, da Hyrkan, der rechtmäßige Regent, von seinem jüngern Bruder Aristobul Ii. war ver- drängt worden. Pompejus kömmt nach der Be- I.d.w. siegung des Mithridates, nach Palästina, setzt 3?,rl. h^n -Hyrkan, als Erhnarchen, auf den Thron, v. C.6r. macht zugleich das ganze Land den Römern tributär. An dem Hofe des Hyrkans lebte An« tipaecr, ein Idumäcr, der bey den innern Unru- hen im Trüben fischte, und dessen Sohn Aerobes, I.d.w. mit dem Beynamen der Große, von dem Ainos nrus und Octavlus das ganze Königreich Judäa I.d.w. erhielt. Ein Jahr vor dem Tode dieses grausa- Z§8z. * men Königs ward Jesus Christus gebohren, der Stifter der christlichen Religion, der vortreflich- sten, die Menschen jemals gekannt haben; die, da sie von Gott ist, durch die schrecklichste Ver- folgung ihrer ersten Bekenner nie hat können un- terdrückt werden; die sich über Europa, Asien und Amerika verbreitet hat, und tagtäglich mehr verbreitet. Wenn ihr dereinst eucrn Verstand gehörig/werdet ausgebildet haben, da erst wer- det

5. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 117

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
bis auf die Geburt Jesus Christus. 117 det ihr einsehen, wie unendlich viel diese göttliche Religion auch fürdie zeitliche Wohlfarth dermen- schen gewirkt hat, und noch wirkt, und daß sie die gröhle Wohlthat ist, dle der allnr-' chtige und all- gütige Vater der Menschen seinen vernünftigen Geschöpfen erzeigt hat. Wollt ihr glücklich seyn. hier und dort: so seyd gme Lhriften! Was für ein Regent war Ptolemäus Physcon? Was verursachte seine Regierung tn Egypten? Wie waren die folgenden Regiernugen nach dem Ptor lemäus Physcon beschaffen? Waium ward Ptolemäus Auletcs verjagt? Wer setzt ihn wieder auf den Thron? Wie heißen die Kinder des Ptolemäus Auletes? Welche Verordnung machte Auletes wegen der Thron- folge? Ward diese Verordnung gehalten? Wer sollte von der Regierung ausgeschlossen werden? Welcher Ausländer mischt sich in diese Händel? Wie betrug sich Kleopatraa gegen den Autourus, nach der Schlacht bey Atrium? Wis entschied die Schlacht bei Aktium^ Warum entleibte sich Kleovatra? Aus welchen Quellen schöpften die Egyptischen Könige ihre Reichthümer? Wie verhielten sichele Juden in Rücksicht ihrer Reli- gion, seither Rückkehr aus Babyton? Wodurch machten sich die Juden bey allen Vernünf- tigen verächtlich? Welche Sekten verfolgten einander vorzüglich? Wann ward diese Verfolgungssucht auf das höchste ge- trieben ? Wozu mißbrauchen diese Sekten die Religion? Was war bey den Juden vorgefallen, als Pompejus nach Asien kam? Bey welcher Gelegenheit kam Pompejus nach Palä- stina? Was thut Pompejus in Palästina? Welcher merkwürdige Mann lebte an dem Hofe des Hyrkans? Was

6. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 12

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
J 2 Erste Periode. schaft, und die Kultur. Denn ackerbauende Menschen rnüiscrr langer an einem Orte beysam- men leben, und brauchen mehr gegenseitige Hülf- Leistung, als Nomaden. § 7 Gott setzte den Ehestand ein, ohne wel- chen keine bürgerliche Gesellschaft lange bestehen kann Denn von den Kindern, die außer der Ehe erzeugt werden, kommen viele um aus Mangel an Pstege und Wartung, oder werden Krüppel, oder welches noch schlimmer ist, erhalten keine gute Erziehuna. §. 8 Auch bestimmte Gott einen Tag, wo die Menschen an ihn und seine Wohlthaten vor- züglich denken, und zugleich von der Arbeit ru- hen sollten D-es war der Sabbath, der jede siebente Tag. Ohne Religion sind die Men- schen sehr unglücklich, weil sie dann sehr laster- haft sind. §. 9. Adams Kinder waren Rain, Äbe! und Scrh. Rain ermordete seinen Bruder, den Abel aus Neid, weil dieser ein beßrer Mensch war, als er. Gott vergab ihm die That, weil er Reue bezeigte. Aber aus der Gesellschaft mußte er fort Denn gegen den voiseylichen Mörder hebet jedermann seine Hand auf, weil vor ihm Niemand seines Lebens sicher seyn kann. §. io. Rain und Seth wurden die Väter einer zahlreichen Nachkommenschaft. Die Haus- väter einer reden Familie nennt man Erzväcev oder Patriarchen, weiche viele Jahrhunderte lebten. So lebte z. B. Lnethnjalah 969 Jahre. Die Enthaltung vom Fleischessen und gesündere Luft konnten em so langes Leben nicht bewirken; sondern Gottes besondere Fürsorae that es. §. u. Je zahlreicher die Menschen wur- den: desto mehr arteten sie aus, und die Gott- kost g kett unter ihnen ward endlich so groß und allgemein, daß sie Gott durch ?me Ueberschwem- mung

7. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 90

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
5,0 Fünfte Per. Vou Alexander, dem Eroberet, und den er mit einer unbegreiflichen Sorglosig- keit und Sicherheit führte, brachte das Reich, I. d. W. nach der bey Magnesia verlohrnen Schlacht so ?795 herunter, daß es seitdem sich nicht wieder erho- v. L. iss. fen kannte. Dazu kam noch die Empörung der Juden, deren Unabhängigkeit Syrien doch nicht verhindern konnte Jüdisches §. 7. Die Juden mußten nach Alexanders Tode, der sie sehr gut behandelt hatte, Egyprische, und dann Syrische Mbcrhcrrschafc anerkennen. v.c.202. Unter dieser wurden sie bald sehr gedrückt, wozu die schleckte Aufführung einige ihrer Hohenprie- ster das Ihrige mit beytrug. Wie aber ihre Re- J. d.w. l-gion sollte ausgerottet werden, so machte ein 3816 alter ehrwürdiger Mann, tnarrhathiao Macea- an* bau«, den Anfang einer Empörung, durch welche , nach einem 35 jährrgen Kampf ihre Unabhängig- v.c.^zr. keit von den Syrischen Königen anerkannt ward. Die Nachkommen des Maccabaus führten feit der ersten Empörung die Feldherrnwürde, und einige verbanden damit das Hohepriesterthum. Fielen sie nun gleich jetzt nicht mehr in Abgötte- rey, so ward doch ihre Religion durch Menschen- satzungcn ve-runstattet. Eine wichtige Rolle bey den großen Veränderungen in Asten, seit ihrer Rückkehr aus Babylonien, haben sie nie gespielt. Aber bald ereignete sich unter ihnen eine der größ- ten Begebenheiten, die sie aber selbst, derrr größ- ten Tbc-le nach, verkannten. Parthbches §, s. parchien riß sicheinigeyoiahrenach Rcfch. Alexanders Tode von der Syrischen Herrschaft los, und 2lrsaces I. stiftete ein Reich, das die Römer, v S 249. da ihre Macht den höchsten Gipfel erreicht hatte, nicht überwältigen konnten. Wir wissen von dem Parthischen Reiche äußerst wenig, wodurch in der allgemeinen Weltgeschichte eine große Lücke I.d.w. entsteht. M^dieser Staat ward so groß und 3*750. mächtig, als der Römische. Schon 16 Jahre I.c.2zz. nach

8. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 84

1846 - Breslau : Graß, Barth
84 Die Juden unter den Maccabäern. nicht also. — Wir Huben die Geschichte der Israeliten kennen gelernt bis zu der Zeit, als sie durch den König Cyrus die Erluubniß erhiel- ten, aus der Gefangenschaft wieder in ihr Vaterland zurückzukehren. Sie kamen; nicht alle, doch der größte Theil; nicht die Weggeführten, doch deren Nachkommen. Die meisten der Zurückkehrenden waren aus dem Stamme Juda, darum ward seit dieser Zeit der Name Juden gebräuchlicher, als der frühere „Israeliten." Mitgebracht haben sie, we- nigstens die" Besseren, Dank für die Rückkehr in das gelobte Land; Er- innerung an die dem Volke erwiesenen Wohlthaten; Festigkeit im Glau- den an Einen Gott und die Hoffnung auf Erfüllung der Verheißun- gen, welche den Vätern gegeben waren. Es war lange an dem Volke Israel gearbeitet worden, ehe der Glaube an den Einen wahren Gott Wurzel geschlagen hatte; desto fester war er jetzt gegründet. So lange die Juden unter den persischen Königen standen, lebten sie in Frieden; auch als Alexander von Makedonien das Land Palästina eroberte, wa- ren sie ohne Bedrückung; nach Alexanders Tode kamen sie unter die Herrschaft der Aegypter, an denen sie gute Oberherren fanden. Anders war es aber, als der König von Syrien, Antiochus der Große, Judäa eroberte. Einer seiner Nachfolger, Antiochus Epiphanes, wollte den Juden ihren Gottesdienst nehmen, ließ ihre heiligen Bücher verbrennen oder zerreißen, auf ihren Altären ließ er unreine Thiere opfern und entweihete das Heiligthum; dann verlangte er, daß die Ju- den die Beschneidung unterließen und griechische Gottheiten anbeteten. Jetzt gab es sich kund, wie tief der Glaube an den Einen wahren Gott im Volke gewurzelt sei. Die Juden waren bereit, lieber das Le- den hinzugeben, als fremden Göttern zu opfern. In den Büchern der Maccabäer werden Züge des größten Heldenmuthes erzählt. Der Prie- ster Matathias nebst seinen fünf Söhnen waren entschlossen, den unge- rechten Forderungen des Königs mit voller Entschiedenheit entgegenzu- treten. Sie fanden viele Gleichgesinnte im.volke und entwickelten ei- nen bewundernswürdigen Heldenmuth. „Ist unsere Zeit gekommen — sprach der eine der Brüder — so wollen wir ritterlich sterben um un- serer Brüder willen, und unsere Ehre nicht lassen zu schänden werden." Um das I. 167 begann der Kampf. Die Juden behaupteten ihre Freiheit, nachdem sie mit den Römern ein Schutz- und Trutzbündniß geschlossen hatten, und nun standen sie unter den Maceabäern (so hießen nämlich die Familie und die Nachkommen jenes Priesters Ma- tathias). — Allzu schnell verflog jedoch wiederum die hohe Begeisterung für das Göttliche, und die folgende Zeit, ungefähr seit dem I. 100 v. Ehr., bietet ein trostloses Gemälde dar. Der Glaube an Gott war vor- handen; das Volk hielt über den Offenbarungen Gottes: aber Früchte

9. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 92

1846 - Breslau : Graß, Barth
92 Einrichtungen der in die Gemeinschaft der Gläubigen ausgenommen. Die Christen eines Ortes zusammengenommen bildeten eine Gemeinde. An der Spitze derselben befand sich ein Vorsteher, der entweder von seinem Amte den Namen Episkopus, d. h.aufseher, erhielt, oder den man Presbyter, d. h. Aeltester, nannte, weil gewöhnlich ältere und erfahrene Männer zu diesem Amte gewählt wurden.*) **) Erst in späterer Zeit wurde zwi- schen beiden Namen ein Unterschied gemacht und dem Bischöfe ein höherer Rang beigelegt, als dem Presbyter. Außer den genannten Vor- stehern gab es in den Gemeinden noch andere Männer und Frauen, denen bestimmte Geschäfte zugewiesen waren, z. B. Al mosen pfleg er, Diakonen, d. h. Diener, und Diakonissinnen, d. h. Dienerinnen. An gewissen Tagen versammelten sich die Gemeindeglieder, nicht in Kirchen, denn solche hatten sie damals noch nicht, sondern in Privat- Wohnungen. Regelmäßig fanden, wenigstens bei den Judenchristen (d. h. bei den Christen, die früher Juden gewesen waren) diese Versamm- lungen am Sabbath statt; doch kamen die Christen oft auch des Sonntags zusammen, denn dieser Tag, an welchem der Herr aufer- ftanden und an welchem der heilige Geist über die Jünger ausgegossen war, war ihnen so theuer, daß vor ihm in späterer Zeit sogar der Glanz des jüdischen Sabbaths erblich. Außerdem wurde, wie bei den Juden, so auch von ihnen das Osterfest gefeiert, doch unter anderer Bedeutung, nämlich als das Fest der Auferstehung Jesu, das Himmelfahrtsfest zum Andenken an das Scheiden Jesu von der Erde, und das Pfingstfest zur Erinnerung an die Ausgießung des heiligen Geistes. Die übrigen Festtage, welche wir jetzt noch feiern, linge, deren größere Zahl Erwachsene waren, wurden förmlich unter das Wasser getaucht. Darum sagt auch der Apostel Paulus von denen, die getauft worden sind: „sie sind begraben worden durch die Taufe;" denn wer unter das Wasser getaucht wird, der erscheint wie von den Wellen begraben. — Der Gebrauch, den Täufling bloß mit Wasser zu besprengen, wurde erst viel später eingeführt und war tausend Jahr nach Christi Geburt noch nicht allgemein; in der griechisch-katholischen Kirche, zu welcher sich die Russen bekennen, ist jetzt noch das Untertau- chen bei der Taufe gewöhnlich. *) Beide Namen sind, freilich in etwas veränderter Form, in unsere Sprache übergegangen, denn von Episcopus stammt das Wort Bischof und von Presbyter das Wort Priester her. — Auch der Name Pastor, d. h. Hirt (nämlich Hirt der christlichen Gemeinde) wird von solchen Vorstehern gebraucht. Daher heißen auch die Briefe, welche Paulus an den Timotheus und Titus schrieb, Hirtenbriefe oder Pasto- ral-Briefe.

10. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 100

1846 - Breslau : Graß, Barth
100 Sieg des Christenthums Die Gesichter der Brüder strahlten wie Frühlingsrosen, aber bald er- blich der sanfte Schimmer und die kaum erwachten sieben Schläfer ent- schlummerten wieder — zum Todesfchlafe. Viele der Gläubigen, welche ihr Leben retten und doch auch das Bekenntniß Jesu Christi nicht aufgeben wollten, verließen die Städte und Dörfer und zogen sich in Wüsten und Einöden zurück, wo sie in Abgeschlossenheit von der Welt ihre Tage verlebten. Diese nannte man Eremiten (Einsiedler) und Mönche. Bald vereinigten sich mehrere derselben und wohnten gemeinschaftlich in einem Gebäude, einem Kloster. Auch Personen weiblichen Geschlechts stifteten solche Vereini- gungen unter einander und nannten sich Nonnen. Die Mönche und Nonnen lebten nun in beständiger Abgeschiedenheit von der Welt, sie entsagten den Genüssen, welche das gesellige Leben darbietet, entsagten auch dem ehelichen Leben und brachten ihre Tage mit Gebet und Ar- beit zu. Das Volk schätzte sie dieser Entsagungen wegen sehr hock und widmete ihnen nicht selten eine gewisse Verehrung. Sieg des Christenthums über das Heidenthum. tz 60. Ueber 250 Jahre hindurch waren die Verhältnisse der Chri- sten immer schwankend, bald friedlich gestaltet, bald drangsalsvoll. Als im I. 284 der Kaiser Diokletian zur Regierung kam, schien es, als müßte das Christenthum gänzlich untergehen. Er hatte viel gethan zur Wiedererhebung des tiefgesunkenen Reiches; zu völliger Erneuerung der alten Herrlichkeit aber hielt er auch die Wiederherstellung der alten Re- ligion für nothwendig, denn eben durch das Eindringen des neuen Got- tesdienstes, meinte man, sei der Ruhm des römischen Reiches untergra- den. Das Heer war von Christen gesäubert; hie und da waren die Christen unterdrückt worden; die vom Kaiser befohlene Zerstörung einer Kirche in Nikomedien (im I. 203) war der Anfang einer allgemeinen Christen-Verfolgung. Gleich darauf erschien der Befehl: alle Kirchen sollen zerstört, alle heiligen Bücher der Christen verbrannt werden; christ- liche Staatsbeamten ssollen ihrer Würden entsetzt, christliche Bürger ihres Bürgerrechts verlustig und den christlichen Sklaven soll alle Hoffnung auf Freiheit genommen sein. Neue verschärfte Gesetze erschienen, und es ward befohlen, kein Mittel zu scheuen, die Christen zum Opfern zu zwingen. Durch das ganze römische Reich wüthete diese Verfolgung. Schmeichler errichteten dem Kaiser Ehrensäulen für die Vernichtung des christlichen Namens. Und dennoch vermochte er nicht das Christenthum auszurotten; ja es gab im Reiche selbst Obrigkeiten, die, von Mitleid getrieben, die kaiserlichen Befehle zu mildern suchten. Zu solchen Mild- gesinnten gehörte vornämlich Constantius Chlorus, der Statthalter von
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