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Erstes Kapitel.
verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die
erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich
mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die
zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st,
Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die
Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der
roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin
dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge-
schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die
Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak-
turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände
Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor-
züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die
handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf
und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen-
stände des Handels oder Waaren sind.
Verschiedenheit der Menschen in der Religion und
Regierungeverfassung.
§. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh-
rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen
in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju-
den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter
von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men-
schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil
die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die
Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische
oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir-
ten gehören, und in Griechische Christen.
Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie,
der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt,
indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge-
setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung,
wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben
bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas-
sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über
Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge-
bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei-
heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo
zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge-
setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
206
Iii. Westasien. Arabien.
Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett,
schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus,
thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen,
Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner
wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden,
Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln,
ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel
Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd-
früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind
vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut.
Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der
Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien
weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm-
me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein
Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen.
Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die
Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend,
aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi,
schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur
Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich
von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen-
dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl-
reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi,
ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig-
keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene
Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige,
neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor-
züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der
Herrschaft des Pascha von Aegypten.
Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von
Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge-
gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige
Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn
soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem
§eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem
Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der
Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha-
rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä-
te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten
Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere,
ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die
südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges
Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In-
sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber
jetzt von den Britten besetzt.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Abraham
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Asien Arabiens Mekka Mekka Medina Mekka Basra Afrika
17
4. Das jüdische Volk.*)'
2000 Abraham, Stammvater des Volkes.
(1625) Moses führt die Kinder Israels aus Aegypten
und giebt ihnen am Sinai das göttliche Ge-
setz. Vierzigjähriges Hernmziehen in der
Wüste.
(>585) Die Kinder Israel ziehen in Palästina ein.
Josua.
(1585—1096) Richter über Israel. Theokratie.
Gideon, Jephta, Simson, Samuel. — Kämpfe.
1096—1056 Daul, erster König.
1056 — 1016 David. Hauptstadt Jerusalem.
Größte Ausdehnung des Reiches: Vom rothen Meer
(Ezeon Geber) bis über Damascns hinaus. Bündniß mit -
Hiram, König von Tyrns.
1016—976 Salomo. Tempelbau.
Beginnender Verfall. Damascns fällt ab.
976 Theilung des Reiches.
Reich Juda unter Rehabeam, Reich Israel unter Je-
robeam, Hauptstadt Samaria.
721 Zerstörung des Reiches Israel durch Salmanas-
■ sar. (L. K. Hosea.)
587 Zerstörung des Reiches Juda durch Rebucadne-
za r. (L. K. Zedekia.)
538 Cyrus ertheilt den Juden die Erlanbniß zur
Rückkehr.
Durch Cyrus kamen die Juden statt der babyloni-
schen unter persische Herrschaft. Dann gehörten sie
zum Reich Alexanders des Großen, kamen hierauf
unter ägyptische und dann unter syrische Herrschaft.
Religiöser Druck unter Antiochüs Epiphanes.
167 Die Juden befreien sich unter Anführung der
Maccabäer von der syrischen Herrschaft.
Ueber 100 Jahre blieben sie frei, bis sie in Abhängigkeit
von Rom kamen.
*) Wir geben hier nur die nothwendigsten Data, da das Speciellere
aus der biblischen Geschichte hinreichend bekannt ist.
2
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Abraham Josua Jephta Simson Samuel David David K._Zedekia Cyrus Cyrus Alexanders Antiochüs_Epiphanes
Extrahierte Ortsnamen: Israels Israel Palästina Israel Jerusalem Juda Israel Samaria Juda Rom
71
-- Der vor Jerusalem von Vespasian zurückgelassene Sohn
Titus vollendet
70 Die Eroberung Jerusalems x)
In der Stadt selbst wilde Parteiungen und schreckliche
Hrmgersnoth. Endlich Erstürmung der Stadt, der Tem-
pel verbrannt. Ueber eine Million Juden waren in die--
sem Kriege umgekommen, viele Tausende gefangen, y) Be-
ginnende Zerstreuung des jüdischen Volkes über die ganze
Erde.
79 81 Titus-
Die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts. B Doch
große Unglücksfälle: Feuersbrunst und Pest in Rom.
79 Herculanum und Pompeji durch einen Ausbruch
des Vesuv verschüttet.
171 l fand man beim Graben eines Brunnens die ersten
Spuren von Herculanum; jetzt steht der Flecken Por»
tici darüber. Die Ausgrabungen von Pompejisehr
wichtig für genaue Kenntniß des Alterthums. (Herrliche
Wandmalereien.)
81—96 Domitianus
Zwar des Titus Bruder, doch von grausamem Charakter.
Er schließt einen schimpflichen Frieden mit Decebalus,
dem Könige von Dacien, a) triumphirt aber doch.
Läßt sich als Gott verehren.b> Zweite große Chri-
stenverfolgung; der Apostel Johannes nach Patmos
verbannt.
Auf Anstiften seiner von ihm bedrohten Gemahlin
wird Domitian vom Anführer der Leibwache ermordet.
96—98 Nerva
Schon bejahrter Senator, wird durch die Verschworenen
Kaiser, regiert mild, adoptirt den Spanier M. Ul Pius
Trajanus, stirbt schon nach 16 Monaten.
98—117 Trajanus.
Ein guter Kaiser.«) Macht Dacien, Armenien und
Mesopotamien zu römischen Provinzen, stirbt nach
glücklichem Kriege gegen die Parther in Cilicien. Er er-
baute das prächtige forum Trajani. Die Trajanssäule
(109 Fuß hoch) noch vorhanden.
x) Zum Andenken daran der noch wohlerhaltene Triumphbogen des
Titus errichtet.
y) Darunter der in einer Höhle gefangene jüdische Geschichtsschreiber
Josephus.
z) Sein berühmtes „Diem perdidi! "pflegte er wann auszurufen?
a) Oestl. Ungarn, Siebenbürgen, Moldau und Wallachei.
d) „Unser Herr und Gott befiehlt."
c) „Herrsche glücklicher, als Augustus, und besser, als Trajanus."
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel]]
Extrahierte Personennamen: Vespasian Titus Titus_Bruder Apostel Johannes Domitian Nerva
Schon Josephus Gott Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Rom Pompeji Armenien Mesopotamien Cilicien Ungarn
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
10
Manch wunderliches Werkzeug, geheimnisvoll verwahrr,
Manch fabelhaft Geräthe von nie gefeh'ner Art,
Viel seltsam winz'ge Stäblein, die stellt er hin und her —
Was wär des Mannes Treiben, wenn's Zauberei nicht wär' ?
Der Zauber ist gelungen, die Welt hat ihn verspürt.
Und Wunder über Wunder sind längst durch ihn vollführt:
Im klaren Sonnenlichte, in Nacht und Nebeldunst;
Wol war's zugleich die weiße und auch die schwarze Kunst.
Der Zauber ist gelungen und groß war seine Kraft,
Hat er gleich nicht im Sturme Berghöh'n dahingerafft,
Auch nicht im tiefen Grunde durchwühlt des Meeres Schooß;
Doch in der Welt der Geister ward seine Macht so groß.
Denn solches ist geschehen durch dieses Zaubers Macht:
Er hat zu wildem Zorne die Völker angefacht;
Zu Glauben und Vertrauen sie fromm zurückgeführt,
Hat viel zu Mord entflammet, zu Thränen viel gerührt.
Er ward in Eifrers Händen ein sengend wilder Brand,
Ein milder Himmelssegen in eines Priesters Hand;
Ein schwarzer Fluch der Hölle um schnöden Goldgewinnst,
Ein klarer Quell des Friedens in eines Weisen Dienst.
Er half den Bann zerbrechen, der auf der Menschheit lag,
Er half das Volk entketten von langer Geistesschmach —
Zu Wittenberg im Kloster da war ein Mönch der Mann,
Der diesen mächt'gen Zauber in seinen Dienst gewann.
Zn Sachsen auf der Wartburg nahm er des Werkes wahr,
Da ward des Zaubers Hülfe recht klar und offenbar:
Gleich Donnerftrömen brach es bald bei den Völkern durch;
Sie sangen glaubensfreudig: Gott ist ein' feste Burg!
Was könnt' ich nicht singen und sagen von Andern weit und breit,
Des Zaubers kräft'gen Meistern bis auf die neuste Zeit! —
Und fragst du nach dem Manne, der's Zauberwerk erjann:
Zu Mainz ragt hoch sein Standbild — Hans Guten b erg
hieß der Mann!
F. C. Honcamp.
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Extrahierte Personennamen: der's_Zauberwerk Hans_Guten F. C._Honcamp
33
‘ein Schmetterling. Der Lügner wird ein Dieb. Die Hoffnung
wurde zu Wasser. Der Leib zerfällt in Staub. Die Kälte
verwandelt das Wasser in Eis. Das Wasser gefriert zu Eis.
Die Wärme verwandelt das Eis in Wasser. Das Eis schmilzt
zu Wasser. — Auch der Gerechteste bleibt ein sündiger Mensch.
Recht muß Recht bleiben. Bleibe fromm und halte dich recht. —
Der Gute nennt den Guten seinen Freund. Der Lehrer nennt
den trägen Knaben einen schlechten Schüler. Man nannte Frie-
drich Ii. den Großen. Die Soldaten nannten Napoleon den
kleinen Korporal. Ein Esel heißt den andern einen Sackträger.
Kein Esel sollte den andern einen Langohr schelten. — Man nennt
Johannes, Zachariä Sohn, den Täufer. Wir nennen Christum
unsern Erlöser. Wir heißen Zudas einen Verräther. — Zudas
wird der Verräther genannt. Mancher wird ein Lügner genannt.
Mancher wird ein Betrüger geheißen. Mancher wird ein Ver-
läumder gescholten. — Der Edle betrachtet den Edlen als sei-
nen Freund; er erkennt ihn als seinen Bekannten; er sieht ihn
an als seinen Bruder. Diesen hab' ich stets als einen braven
Mann gekannt. Man hat sein Schweigen als Zustimmung
ausgelegt. Man schilderte mir die Gegend als ein Paradies. —
Gerechtigkeit erscheint oft als Härte. Mein Nachbar gilt als
ein reicher Mann. Man schildert ihn als hart. Ich erkannte
ihn stets als brav. —• Der Reiche wird oft arm. Der Arme
bleibt oft arm. Rache bleibt nicht ungerächt. Gefahr macht
oft kühn. Arznei allein macht nicht gesund. Der Trauernde
weint sich die Augen roth. Der Fleißige arbeitet sich müde.
Der Regen macht die Pflanzen frisch. Des Herrn Auge macht
die Pferde fett. Gottesfurcht macht den Menschen weise. Der
Glaube macht den Christen selig. — Der Richter erkannte den
Angeklagten für unschuldig. Jakob achtete seinen Sohn Joseph
für verloren. Joseph fand eine Prüfung seiner Brüder für
nöthig. — Jesus preist die geistlich Armen selig. Er fand sei-
nen Freund Lazarus todt. Der Gute fühlt sich glücklich. Der
Vater weiß alle seine Kinder versorgt. Der Kranke glaubte
sich gesund. Der Gefangene träumte sich frei. Der Angeklagte
bekannte sich schuldig. Der Genügsame sieht sein Glück gesi-
chert. — Jesus sah Maria weinen. Der Blinde sieht nicht
die Sonne scheinen ; er sieht nicht die Blumen blühen. Der
Taube hört nicht die Menschen reden; er hört nicht die Vögel
singen. Der Kranke fühlte seine Kraft entschwinden, sein
Herz schlagen. Die Eltern fanden Jesum im Tempel sitzen.
3
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Johannes Jakob Joseph Joseph Lazarus Maria Maria
221
123. Stilles Gotteslob.
Willst du in der Stille singen Dieses Buch dann bringet dir
Nnd ein Lied dem Höchsten bringen, Wort und Weisen g'nug herfür.
Lerne, wie du kannst allein
Sänger, Buch und Tempel sein.
Ist der Geist in dir beisammen,
Voller Eifer, voller Flammen:
Dieser Sänger ohne Mund
Thut Gott dein Begehren kund.
Ist dein Herz, als sich's gebühret,
Recht mit Andacht ausgczieret:
Wo dein Leib vom Wust der Sünden
Rein und sauber ist zu finden:
Diesen Wohnplatz, dieses Haus
Sucht sich Gott zum Tempel aus.
Kannst du so in Stille singen,
Kannst du dieß dem Höchsten bringen,
Dann wirst du dir selbst allein
Sänger, Buch und Tempel sein.
I. P. Titz. (1648.)
124. Das Gebet.
Ein Eremit am Libanon, den man als einen Heiligen
verehrte, und welchen Gott zum 'öftern schon durch himmlische
Gesichte lehrte, lag flehend einst vor seinem Thron. Da nahte
sich in stiller Feier Eloah, Fürst der Seraphim, berührt sein
Aug' und spricht zu ihm: „Sieh jenes Weib im Nonnenschleier
und schwarzem Hamen Bußaltar; sie kniet am ernsten Sühn-
altar, und ein Gebet des Zsaiden strömt über ihre Lippen hin.
Und hier, wie sehr von ihr verschieden ist diese junge Städterin!
Die Freude lacht aus ihren Mienen, und mit erhitzter Emsig-
keit wirkt sie ein buntes Feierkleid. Sprich, welche betet unter
ihnen?" — „Die am Altar," erwidert er und fällt aufs Ant-
litz und err'öthet. — „Du irrst, sie sagt Gebete her," versetzt
der Geist, und diese betet." — „Sie?" rief der Klausner;
„ihre Hand wirkt ja mit ärgerlichem Fleiße ein Kleid." —
„Für eine Waise," rief Gottes Herold und verschwand.
Pfeffel.
125. Das Vöglein.
Ein Vöglein im Gebüsche am frühen Morgen sang,
Gar fröhlich, frisch und munter sein wonnig Lied erklang.
Was jubelst du so, Vöglein? „Drum bin ich frisch und frei!
Frei bin ich, hui! Drum sing' ich, drum jubl' ich so im Mai."
Ein Vogler schleichet leise daher mit argem Sinn,
Und legt die Schlinge listig in's grünste Buschwerk hin.
Was schweigst so stille, Vöglein, warst doch vorhin so laut?
Gefällt dir's nicht im Käfig, aus grünem Drath gebaut?
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TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Diese Liebe zum Gotteshause und zu allem, was dort vor-
fiel und damit in Verbindung stand, sprach sich zugleich durch
mancherlei Einrichtungen und Sitten aus. Es fanden mehrere
öffentliche Andachten an jedem Sonntage statt, und schon in
der Frühe des beginnenden Morgens lud bei feierlichem Kerzen-
schein die Religion ihre Freunde zu den geliebten Altären. Jeder
einzelne Wochentag hatte außerdem noch seine besonderen gottes-
dienstlichen Versammlungen. Hohe Feste vorzüglich meinte man
möglichst verlängern zu müssen und dehnte sie daher zu drei
Tagen aus. Auch die Gedächtnißtage merkwürdiger Personen aus
der heiligen Geschichte beging man, statt daß sie späterhin auf
Sonntage verlegt wurden, einen jeden für sich, wenn er einfiel.
Wie sehr man sodann den Werth dieser Zeiten schätzte,
das bewies die Pünktlichkeit, mit welcher man jedesmal noch
vor dem Anfange der Gottesverehrung im Tempel sich einfand,
und die Liebe und Luft, mit welcher man blieb bis zum ver-
hallenden Segenswunsche; das bewies die Sorgfalt, womit man
aus Ehrfurcht für die Stätte des Herrn auch sein Außeres
schmückte, das bewies die Stille, die während der heiligen Zu-
sammenkünfte überall herrschen mußte, und die Strenge, mit
welcher man sich alles Kausens und Verkaufens, aller Arbeiten
und Verrichtungen sowol in den Häusern als auf den Straßen,
sowol in der Werkstatt als auf dem Felde enthielt, das beweist
noch jetzt, als Nachhall gleichsam aus jenen Zeiten her, die
Versicherung frommer Einfalt: Es sei ihr gar nicht sonntäglich
zu Muthe, wenn sie das Gotteshaus nicht besucht habe.
Und nicht bloß auf den Sonntag wurden die Übungen der
Andacht beschränkt. Wo wäre ein christlicher Hausvater Mor-
gens erwacht, ohne die Seinigen zu Gebet und Loblied um sich
her versammelt, wo wäre er von der Mahlzeit aufgestanden,
ohne mit ihnen den Geber aller Güter aus innig gerührtem
Herzen gepriesen, wo wäre er Abends mit ihnen zur Ruhe ge-
gangen, ohne dem höchsten Schutze sich und die Geliebten em-
pfohlen, wo hätte er einen Sonntagnachmittag verstreichen las-
jen können, ohne das Glauben und Wissen seiner Kinder ge-
prüft, ohne mit seinem Hausgesinde die Predigt wiederholt,
ohne fromme Lehren an jedes einzelne Herz gelegt,,, und sich
selbst, wie sie, im Guten befestigt zu haben? — Überall, in
den goldenen Palästen der Großen wie in den ftrohbedeckten
Hütten der Armuth, überall baute sich die Andacht neben den
17*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
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511
nißldes. Menschen; das Erkennen der Gottheit, das ist die
höchste Erkenntniß; die Erkenntniß aber seiner selbst:
das ist die späteste Erkenntniß, weil die schwerste, so wie die
Selbsterziehung nach und in dem Willen Gottes die höchste und
edelste Beschäftigung. Selbsterkenntnis; und Selbsterziehung zie-
henden Blick 'des Geistes hinweg von der Außenwelt und nö-
thigen zur Einkehr bei sich selbst und bei — Gott. Wenn die
erste Erziehung nicht dahin führt, so läuft der Mensch Gefahr,
sich in bloß Äußerlichem zu vertieren und in rein Irdischem zu
versinken; je früher sie aber den Menschen dahin bringt, daß
er sich selbst erkennt und im Guten und Göttlichen zu vollenden
die Neigung und den Willen hat, desto vorzüglicher ist sie ge-
wesen und desto eher kann sie von Außen — durch Eltern und
Schule — aufhören. Des Vaters und des Sohnes Geist wird
dann schon durch Bibel, Predigt und Leben im Innern stille
weiter wirken. — Amen!
229. Die christliche Kirche,
1. durch Ausgießung des heiligen Geistes erbauet auf
den Grund Jesus Christus, ist also ein Werk des heiligen
Geistes und auch die Stätte seiner heiligen Wirksam-
keit. Durch die ganze christliche Kirche oder ihre Geschichte
zieht sich das wunderbare Walten und Wirken des heiligen Gei-
stes (S. S. 73). Bereits am ersten Pfingstfeste predigen
die Apostel in der Kraft des heiligen Geistes den auferstandenen
Herrn einer Menge von Juden und Judengenossen in Jerusa-
lem, und viele Herzen lassen sich taufen und in ihre Gemein-
schaft aufnehmen. Ein Glaube, der alle Versuchungen der
Welt überwindet, eine Liebe, die mit freudigem Herzen alles
unter die Brüder theilt, eine Hoffnung, welche verklärt über
das Grab zum Himmel blickt, schmücken die erste kleine
Gemeine. Strenge der Sitten umgab wie ein goldener
Rahmen diese Verklärung des Menschenlebens.
2. Unter diesen Umständen konnte Verfolgung nicht
gar lange ausbleiben. — Stephanus, als der erste christliche
Märtyrer, empfiehlt unter Steinwürfen seinen Geist in seines
Meisters Hände. Jacobus der ältere sinkt unter dem Beile.
Saulus, ein jüdischer Jüngling und Schüler Gamaliels,
schnaubt und wüthet gegen die kleine Christengemeine und reckt
seine blutigen Hände im Aufträge des hohen Rathes bis nach
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