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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
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in Gottes Namen diesem Rufe zu folgen ■, und trotz aller Ge-
genvorstellungen seiner Klosterbrüder, die ihm die Mühseligkeiten
eines solchen Unternehmens vorstellten, blieb er bei seinem Ent-
schlüsse; die Liebe zum Herrn war mächtiger. Im stillen Ge-
bete und mit Lesen der heiligen Schrift bereitete er sich zu sei-
nem Missionsberufe vor. Einer seiner Klosterbrüder, Aubert,
aus vornehmen Geschlechte, suchte den Anschar in seiner Einsam-
keit auf, und da er den unerschütterlichen Entschluß seines Freun-
des sah, sprach er: „Du sollst nicht allein ziehn; auö Liebe
zu Gott ziehe ich mit dir." So zogen denn die beiden Boten
des Friedens mit dem König Harald nach dem kalten Norden,
und landeten im Spätherbst 826 mit ihrem Schiffe an der dä-
nischen Küste. Nun fing Anschar an, dem Herrn einen Altar
zu bauen und von seinem Namen zu predigen. In einem dazu
gegründeten Missions-Seminar bildete er sich Gehülfen für sein
Werk. Zm Jahre 829 ging er sogar nach Schweden, denn
der König Biörn von Schweden hatte Ludwig den Frommen
gleichfalls um Verkündiger des Evangeliums gebeten. Zwei
Mönche aus Korvey, Gislemar und Withmar, begleiteten
den Anschar dahin, während Aubert seiner schwachen Gesundheit
wegen wieder nach Frankreich hatte zurückkehren müssen. Wie
in Dänemark, so auch in Schweden gründete er christliche Ge-
meinen. Im Jahre 831 wurde er zum Erzbischof von Ham-
burg und 815 zum Erzbischof von Bremen ernannt. Durch
seine unermüdece und segensreiche Wirksamkeit wurde er der
Apostel des Nordens und Gründer der Kirche Christi in
Dänemark und Schweden. Still und sanft verschied er unter
Dank und Gebet am 3. Febr. 865 in seinem 64. Lebensjahre.
Wirken und Bild dieses treuen Dieners Jesu sei jedem Chri-
stenherzen unseres Nordens in dankbarem Andenken theuer
und ehrwürdig.
So wie Anschar, wurden in dieser und der folgenden Zeit
immerfort Christen erweckt, die den Befehl Jesu nicht überhör-
ten: Gehet hin in alle Welt und lehret alle Heiden. Gläubige
Mijfionare durchzogen die Länder Europas.—Am Schlüsse des
11. Jahrhunderts entstand durch den Mönch P e t e r v o n A m i e n s
und Papst Urban Ii. eine großartige Vereinigung und Bewe-
gung in der europäischen Christenheit, welche in hundert Tau-
lenden Kriegszüge gegen die Muhamedaner unternahm, um das
gelobte Land und das heilige Grab des Erlösers den Musel-
männern zu entreißen. Dieß waren die von 1096—1291 wie-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Harald König_Biörn_von_Schweden Ludwig Ludwig Apostel Urban
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Schweden Frankreich Dänemark Schweden Bremen Christi Dänemark Schweden Europas
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bendigcn Eifer in ihm für Christi Sache. Auch auf der Universität
Wittenberg blieb die Erkenntniß des Evangeliums ihm das Höchste.
Nach dem Willen seiner Verwandten wurde er 1721 Hof- und Justiz-
rath bei der Landesregierung zu Dresden. Sein Herz aber sehnte sich
stets darnach, dem Dienste Jesu ganz seine Kräfte zu widmen, welcher
Wunsch denn auch bald in Erfüllung ging.
Nach dem Hussitenkriege nämlich bildete sich unter den wahren An-
hängern Huß eine Gemeine, welche die Lehre Christi und seiner Apo-
stel als die alleinige Nichtschnur des Glaubens aufstellte und alle Irr«
. thümcr und Greuel der römischen Kirche verwarf. Diese treuen An-
hänger Jesu fanden 1453 einen Zufluchtsort in der vom Kriege verwü-
steten Herrschaft Lititz, an der schlesischen und mährischen Grenze,
woselbst sic unter dem Namen --Brüder vom Gesetz Christi-- —
oder kurzweg --Brüder-- — eine -- apostolische -- Gemeine stifteten und
nach und nach sich zu 'einer rechtmäßigen Kirchcngemeinschaft ausbilde-
ten. Sic breiteten sich in Böhmen und Mähren aus und zählten ums
Jahr 1500 schon 200 Bethäuscr. Sic lebten aber unter fortwähren-
dem Druck. Gewalt und List hatten ihnen ihre Kirchensreihnt, ihre
Bethäuscr, ja auch das Wort Gottes genommen. Viele wanderten
aus, andere gingen zur römischen Kirche über und wol nur wenige be-
wahrten den lauteren Glauben ihrer Väter. Auch ein gewisser Chri-
stian David aus Mähren war nach Deutschland ausgewandert.
Durch diesen erfuhr der junge Gras von Zinzcndors von den Un-
terdrückungen und Verfolgungen der Brüder, unter welchen die redlich-
sten Seelen entschlossen waren, lieber Alles zu verlassen, um nur frei
und ungestört der erkannten Wahrheit nachleben zu können. Graf
Zinzcndors aber hatte sich auch entschlossen, diese evangelisch gesinnten
Familien auf seinem Gute Berthelsdorf in der Lausitz aufzunehmen,
und 1722 führte Christian David mehrere fliehende Brüdcr-Familicn
über die Grenze hin nach Berthelsdorf, wo ihnen der Verwalter des
Grasen von Zinzcndors ein Plätzchen zum Ausbau ihrer Wohnungen
am Hutbergc anwies. Christian David schlug seine Zimmcrart in
einen daselbst stehenden Baum mit den Worten: --Hier hat der Vogel
sein Haus gefunden und die Schwalbe ihr Nest, nämlich Deine Altäre,
Herr Zebaotb (Psalm 84, 4.) --Der Ort,-- schrieb der thätige und got-
rcsfürchtige Verwalter Hcitz an den Grafen von Zinzendorf, der da-
mals noch in Dresden war, --soll nicht nur unter der Hut des Herrn
stehen, sondern auch täglich auf des Herrn Hut stehen, daß Tag und
Nacht kein Stillschweigen bei ihm sei.-- — So entstand Herrnhut,
der Sitz der erneuerten Brüderkirche. Mehrere Brüder aus Mähren
zogen sich noch dahin und Gleichgesinnte schlossen sich ihnen an, und
Hcrrnhnt erweiterte sich immer mehr. Herrnhut wurde eine Hütte Got-
tes bei den Menschen.
1732 legte Graf Zinzendorf seine Stelle in Dresden nieder, zog
nach Herrnhut, um sich ganz dem Dienste der neuen Gemeine zu wid-
men. Zwei Jahre später trat er öffentlich in den geistlichen Stand.
Dis an seinen Tod (1760) lebte er nun 'der erneuerten Brüderkirchc,
und der Herr hat Großes durch ihn gethan. Zu seiner Zeit erwachte in
Herrnhut der Zcugengcist, der den Namen Christi auch zu den Heiden
trug. Von hier gingen die Boten des Friedens zu den armen Negern
nach Wcstindien, zu den Indianern nach Nordamerika, zu den verachte-
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Extrahierte Personennamen: David David Christian_David David Christian_David David Graf_Zinzendorf
Extrahierte Ortsnamen: Christi Wittenberg Dresden Christi Deutschland Berthelsdorf Hutbergc Dresden Herrnhut Dresden Herrnhut Christi Nordamerika
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ehren. in allen Arbeiten des Hauses und Feldes verfehlte festen seine Wirkung auf die heidnische Umgebung und machte das Wort aus so geliebtem Munde doppelt eindringlich.
Mönche, besonders die Cisterzienfer und Prämonstratenser, zeichneten sich durclj Bebauung oder und wilber Gegenden aus. Mit eigener Hand rodeten sie den Wald trockneten die Sümpfe und fetzten dem Strome fein Bett. Von den Klöstern aus ver-breitete Jich die Verbesserung der Viehzucht und des Obstbaues. Den Weinstock und die Aruaubaume des Südens haben sie in unsere Gegenden verpflanzt. Die Klostergärten maren jedesmal die schönsten einer Gegend und wurden Muster und Vorbild —
an-rr ®lca*?5ster r,Dutben stuct) Pflanzstätten der wichtigsten Gewerbe. Bierbrauerei, Jjculleret, Jvokenroeberet, Bereitung von Zeugen und Leder, Schmiedekunst und Drechslerei erhielten hier erst die rechte Vervollkommnung. —
Ganz besonders verdient gemacht haben sich die Klöster um die Pflege und Erhaltung der Wislenschast. Durch Abschreiben der Schriftsteller des klassischen und christliche,, Altertums haben sie uns die Schätze alter Gelehrsamkeit gerettet. Die Mönche sind aber auch selbst m allen Wissenszweigen tüchtig gewesen und waren die Ärzte und Juristen ihrer Zeit. — '
, f,r, 3« den Klöstern fand auch die Kunst sorgfältige Pflege. Schon das Klostergebäude 1 m,tjeu!cm rechteckigen Hofraum, seiner Kirche und dem Kreuzgange, den hochae-wolbten speise-, Kapitel- und Schlafsälen, den Ställen, Schuppen, Scheunen und Gerät-kammern, den Gelassen für die fremden und Kranken, der hohe» Mauer und mächtigen Pforte war tu Anlage und Ausführung meist ein Meisterwerk der Baukunst. Daneben trieben die Mönche Bildhauer- und Goldschmiedekunst und Malerei, und manches herrliche Gemälde, das noch jetzt den Beschauer ergreift, ist in einsamer Klosterzelle entstanden.
Ju den Zeiten, ivo man Armen- und Krankenpflege durch Staat und Gemeinde noch nicht kannte, griffen auch hier die Klöster hilfreich ein. Die meisten Klöster ließen täglich Almosen an ihren Pforten austeilen. Der Kranke ging ins Kloster, und der Reisende wandte seine Schritte gleichfalls dorthin und war freundlicher Aufnahme sicher. Die Erziehung bei ^iigenb lag fast einzig den Mönchen ob. — So waren die Klöster in dieser ganzen Periode der Mittelpunkt der Kultur, die hohen Schulen der Wissenschaft, die Pflanzstätten der Kunst, bic unuersteglichcn Quellen christlicher Wohlthätigfeit. °sm Mittelalter galten als berühmteste Klöster in Deutfchlanb: St. Gallen, Fulda, Reichenau und Neu-Korvey.
3. Das gefährdete Christentum. (Muhamed und der Islam.)
Muhamed. Zu bet Zeit, wo sich bei den germanischen Völkern das Schriften-tum immer weiter verbreitete, ct'stnnb ihm im Morgenlanbe eine ernste Gefahr, Im Ui „et, Arabien trat um das Jahr 600 ein Mann auf, der sich für einen gottbegnabeten Propheten ansah und eine neue Religion verkündete. Zwar wurde er anfangs von feinem eigenen Volke verfolgt, fand dann aber begeisterte Anhänger und gewann einen aroften ^etl Afrikas und Asiens für seine neue Sehre.
mnr dies Muhamed, geboren 569 zu Mekka. Früh verwaist, wurde er von
seinem Oheim, einem reichen Kaufmann, erzogen. Als er zu Jahren kam trat er
in den Dienst einer reichen Witwe, Kadischa, deren Handelsgeschäfte er besorgte und die er spater heiratete. Seine weiten Reifen führten ihn mit Juden und Christen zusammen, und durch die — allerdings oberflächliche - Prüfung der christlichen Glaubenslehren lmme et ine an der Macht der Götzen seines Volkes. Statt nun in eine ernste Prüfung der christlichen Lehre einzutreten, begab er sich in die Einsamkeit, wo er bald in Nachgrübeln^ versank und Geiftercrfcheinungen zu haben glaubte.
(5s erschien ihm, so berichtet die Sage, der Engel Gabriel und rief: „D Muhamed,
ult bitt brr Gesandte Gottes, ich bin Gabriel." Nun hielt er sich berufen, der Stifter eine, neuen Religion zu werden. Zunächst gewann ei feine Frau, dann bereu Vetter Warafa für die neue Lehre. Dieser soll nach den sagenhaften Berichten ausgerufen haben: bei dem, in besten Hand Parakas Seele ist, es ist nur ein Gott, und Mu-
hameb ist fein Prophet." Es würde biefer Ausruf oberster Glaubenssatz des Islam.
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Extrahierte Personennamen: Kadischa Gabriel Vetter_Warafa
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2. Die Bekehrung der Deutschen und Bonifatius.
Vonifatius. Den ostrheinischen Deutschen wurde das Christen-
tum von schlichten irischen Mönchen gebracht. Der eifrigste Missionar Mitteldeutschlands war jedoch Bonifatius. Er stammte aus England und wurde wahrscheinlich um das Jahr 680 geboren. Sein vornehmer Vater gedachte, aus dem Sohne einen stolzen Kriegsmann zu machen. Der junge Winfried war aber allem Glanz irdischer Güter und Ehren abhold. Er trat vielmehr in ein Benediktinerkloster und widmete sich mit allem Eifer dem geistlichen Studium. Der Obere des Klosters wurde bald auf den
talentvollen Jüngling aufmerksam und übertrug ihm die Leitung der Klosterschule. Seine Thätigkeit als Lehrer wnrde im ganzen Lande anerkannt. Mit 30 Jahren empfing er die Priesterweihe litib entfaltete eine bedeutende Wirksamkeit als Seelsorger.
Aber es trieb ihn nach einem verdienstvolleren Schauplatze des Wirkens. In Deutschland saßen noch viele Heiden, selbst in den Gegenden, in denen das Christentum schon länger als seit 100 Jahren verbreitet war. Hier wollte Winfried helfen. Erst auf inständiges Bitteil gab sein Oberer die Einwilligung. 716 verließ er das Kloster und begab sich nach Friesland. Hier hatten schon begeisterte Männer wie Wigbert und Willibrord eine große Wirksamkeit entfaltet. Bonifatius kam zu einer ungünstigen Zeit; denn die Friesen lagen im Kampfe mit den Franken, und aus Haß gegen die christlichen Franken vertrieben sie die Mönche und brannten die schon erbauten Kirchen nieder.
Bonisatins kehrte nach England in sein Kloster zurück. Es reifte nun
in ihm der Plan, nach Bayern und Thüringen vorzudringen. Thüringen
erstreckte sich in jenen Tagen von der Donau bis an das Harzgebirge. In diesen: Lande herrschte damals ein wahrer Greuel der Verwüstung. Die meisten der Christen waren wieder abgefallen, und die etwa noch vorhandenen mengten christliche und heidnische Gebräuche. Bonifatius Mission gestaltete sich sehr günstig. Viele Tausende ließen sich taufen, und überall entstanden Kirchen und Kapellen. In den neuen Gemeinden setzte er Priester ein, die ihm aus England nachgefolgt waren.
Darauf wandte er sich zum Volke der Hessen. Dort war die früher ausgestreute Saat des Christentums arg zertreten. Viele, die beim Empfange der Taufe versprochen hatten, allem Götzendienste zu entsagen, opferten wieder den alten Götzen unter den Bäumen des Waldes, beobachteten den Flug der Vögel und trieben allerlei Wahrsagerei und Zauberei.
Es galt daher, das früher Gewonnene wieder herzustellen. Unverdrossen begann er das mühselige Werk. Auf einer Airhöhe beim Dorfe Geismar an der Eder stand eine alte Eiche, dem Donnergotte „Thor" geweiht und vom Volke als ein nationales Heiligtum hoch verehrt. Um einen schlagenden Beweis von der Nichtigkeit dieses Götzen zu geben, erklärte Bonifatius, den Baum mit der Axt niederzuhauen, ohne daß der Götze sich regen würde. Viel Volk strömte herbei; auch viele heidnische Priester, -- alle waren in gespannter Erwartung. Der Baum stürzte, -
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Winfried Winfried Winfried Winfried Wigbert Willibrord Bonisatins Bonifatius Bonifatius
Extrahierte Ortsnamen: Mitteldeutschlands England Deutschland Friesland England Bayern Donau England Hessen
— 22 ___________
e hrett in allen Arbeiten des Hauses und Feldes verfehlte selten seine Wirkung auf die heidnische Umgebung und machte das Wort aus so geliebtem Munde doppelt eindringlich.
Mönche, besonders die Cisterzienser und Prämonstratenser, zeichneten sich durch Bebauung öder und wilder Gegenden aus. Mit eigener Hand rodeten sie den Wald, trockneten die Sümpfe und setzten dem Strome sein Bett. Von den Klöstern ans verbreitete sich die Verbesserung der Viehzucht und des Obstbaues. Deu Weinstock und die Fruchtbäume des Südens haben sie in unsere Gegenden verpflanzt. Die Klostergärten waren jedesmal die schönsten einer Gegend und wurden Muster und Vorbilb. —
Die Klöster wurden auch Pflanzstätten der wichtigsten Gewerbe. Bierbrauerei, Müllerei, Wollenweberei, Bereitung von Zeugen und Leber, Schmiebekunst und Drechslerei erhielten hier erst die rechte Vervollkommnung. —
Ganz besonbers nerbient gemacht haben sich bic Klöster um die Pflege und Erhaltung der Wissenschaft. Durch Abschreiben der Schriftsteller des klassischen und christlichen Altertums haben sie uns die Schätze alter Gelehrsamkeit gerettet. Die Mönche sind aber auch selbst in allen Wissenszweigen tüchtig gewesen und waren die Ärzte und Juristen ihrer Zeit. — ;
In den Klöstern fand auch die Kunst sorgfältige Pflege. Schon das Klostergebäude selbst mit seinen rechteckigen Hofraum, feiner Kirche und beut Kreuzgange, den hochge-wölbteu Speise-, Kapitel- und Schlafsälen, den Ställen, Schuppen, Scheunen und Gerät-kammern, den Gelassen für die Fremden und Kranken, der hohen Mauer und mächtigen Pforte war in Anlage und Ausführung meist ein Meisterwerk der Baukunst. Daneben trieben die Mönche Bildhauer- und Goldschmiedekunst und Malerei, und manches herrliche Gemälde, das noch jetzt den Beschauer ergreift, ist in einsamer Klosterzelle entstanden.
In den Zeiten, wo man Armen- und Krankenpflege durch Staat und Gemeinde noch nicht kannte, griffen auch hier die Klöster hilfreich ein. Die meisten Klöster ließen täglich Almosen an ihren Pforten austeilen. Der Kranke ging ins Kloster, und der Reisenbe manbte seine Schritte gleichfalls borthin und war frcunblicher Aufnahme sicher. Die Erziehung der Jugend lag fast einzig den Mönchen ob. — So waren bic Klöster in biefer ganzen Periode der Mittelpunkt der Kultur, die hohen Schulen der Wissenschaft, die Pflanzstätten der Kunst, die unversieglichen Quellen christlicher Wohlthätigkeit. Im Mittelalter galten als berühmteste Klöster in Dentschlanb: St. Gallen, Fulba, Reichenau und Neu-Korvey.
3. Das gefährdete Christentum. (Muhamed und der Islam.)
Muhamed. Zu bcr Zeit, wo sich bei den germanischen Völkern das Christentum immer weiter verbreitete, erstand ihm im Morgcnfattbe eine ernste Gefahr. Im fernen Arabien trat um das Jahr 600 ein Mann auf, der sich für einen gottbegnadeten Propheten ansah und eine neue Religion vcrkünbcte. Zwar würde er anfangs von feinem eigenen Volke verfolgt, fanb dann aber begeisterte Anhänger und gewann einen großen Teil Afrikas und Asiens für feine neue Lehre.
Es war bies Muhamed, geboren 569 zu Mekka. Früh verwaist, wurde er von seinem Oheim, einem reichen Kaufmann, erzogen. Als er zu Jahren kam, trat er in den Dienst einer reichen Witwe, Kabischa, bereu Hanbelsgcschäftc er besorgte und die er später heiratete. Seine weiten Reisen führten ihn mit Jubeti und Christen zusammen, und durch die — allerdings oberflächliche — Prüfung der christlichen Glaubenslehren wurde er irre an der Macht der Götzen seines Volkes. Statt nun in eine ernste Prüfung der christlichen Lehre einzutreten, begab er sich in die Einsamkeit, wo er bald in Nachgrübeln versank und Geistererscheinungen zu haben glaubte.
Es erschien ihm, so berichtet die Sage, der Engel Gabriel und rief: „C Muhaineb,
bu bist der Gcsanbtc Gottes, ich bin Gabriel." Nun hielt er sich berufen, der Stifter einer neuen Religion zu werden. Zunächst gewann et feine Frau, dann bereit Vetter Waraka für die neue Sehre. Dieser soll nach den sagenhaften Berichten ausgerufen haben: „— bei dem, in dessen Hand Warakas Seele ist, es ist nur ein Gott, und Mutz amed ist sein Prophet." Es wurde dieser Ausruf oberster Glaubenssatz des Islam.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Muhamed Muhamed Muhamed Gabriel Gabriel Vetter_Waraka