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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
— 65 —
in die Verbannung ßehn. In zehnjähriger Missionswanderung wirkte er mit apostolischem Eifer in der Wetterau. iu Liefland, Preußen, Holland, in der Schweiz, in West inbien unter den Negersclaven, in Nordamerica unter den Indianern, bis er 1747 mit der Erlaubniß zur Rückkehr nach Sachsen die Anerkennung seiner Gerneinbe erlangte. In den entlegensten Lünbern zweier Welttheile entstanden zahlreiche Niederlassungen nach den Grunbsätzen der Herrnhuter Gemeinbe. Mit unermüdlicher Thätigkeit, in nn erschöpfter Geistes- imb Liebesfülle gehörte Zinzendorf bis ans Ende seiner Stiftung an. in welcher sich Speners Lieblingsgebanke einer ecclesiola in ecclesia verwirklichte.
. Herder nennt ihn einen Eroberer im Reiche der Geister, bergleichen die Welt von Anfang nur wenige gesehen hat. Er starb 1760 ; seinen Leib begleiteten 2100 Gemeindeglieder zu seiner letzten Ruhe.
Das ganze Gemeindewesen der Brüderunität beruht auf der Vorausfetzung eines Specialbundes zwischen ihr und dem Herrn. Christus selbst gilt als der Oberälteste der Gemeinde, der seinen Willen ihr theils durch Eingebung seines Geistes theils in besonderen Fällen (bei Verleihung von Gemeindeämtern. Aussendung von Missionaren, Aufnahme in die Gemeinde, Verehelichungen) auf Grund von Spr. 16, 33, Apstlg. 1, 26 durchs Loos kundgiebt. Die oberste Kirchengewa'lt steht bei der Synode; ein Ausschuß derselben, die Aeltesten-Conferenz, welche ihren Sitz zu Berthelsdorf hat, besorgt die Geschäfte der Kirchenverwaltung. An der Spitze der einzelnen Gemeinden steht bic Gemeinbe-Direction. Die Kirchenämter gliedern sich in Bischöse, Aelteste, Diaconen n. s. w., die Gemeibe sondert sich nach dem verschiebenen Alter, Geschlecht itnb Staub in „Chöre" der Verheirateten, der Verwittweten, der Jünglinge, Jungsrauen und Kinder, mit besonderen Pflegern und theilweise in besonderen Häusern zusammen wohnend. Glieder und Freunde der Brüdergemeinde in der Diaspora werden durch eigens dazu erwählte Pfleger regelmäßig besucht. Mittelpunct der Lehre und des Andachtslebens der Brüdergemeinde ist die Versöhnung des Sünders durch das Blut Christi. Alle Lehrerkenntniß ist ihr bedeutungslos, die nicht mit dem Gefühl erfaßt, im Herzen erfahren wird. In ihre kirchlichen Gebräuche hat sie bic apostolische Liebesmähler wieder ausgenommen. Auf die allgemeine evangelische Kirche hat sie mannichfach wohlthätigen Einfluß ausgeübt, inbem sic ihr das Beispiel eines durch tebenbigcn Herzensglauben an bcn Gekreuzigten getragenen Gcmcindclcbens darstellt. In Einfalt, Stille und Lantcr-
Säfifer, Abris, b. Kirchenbuch. >
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Extrahierte Personennamen: Christus
Extrahierte Ortsnamen: Wetterau Holland Schweiz Nordamerica Sachsen Christi
— 20 —
Verehrung erneuerte nahezu den heidnischen Heroen- und Geniencultus. Wallfahrten waren durch das Beispiel der Kaiserin Helena in Aufnahme gekommen. Aus dem Einsiedlerleben ging durch Pachomius das Klosterwesen hervor (erstes Kloster auf der Nilinsel Tabennä 340) und fand an den berühmtesten Kirchenlehrern Lob reimet: und Beförderer, im Abendlande besonders durch Ambrosius, Hieronymus und Bischof Martinus von ^ours. B_en£-dictus von Nursia gab demselben eine auf Ora et labora gegründete Regel und Reform (529), in Montecassino ein Musterkloster, der Gründer eines Ordens, dem das große Verdienst zufällt, Jahrhunderte lang viele Wunden schwerer Zeiten geheilt, Völker belehrt und bekehrt, Wildnisse urbar gemacht und die Denkmale des untergehenden classischen Alterthums auf die Nachwelt gerettet zu haben. (Forts. §. 29.)
^ Mit der Vorstellung einer über die Gemeinde erhabenen Stellung des Clerus war seit Coustantin die Ausstattung desselben mit äußeren Vorrechten Hand in Hand gegangen und namentlichoie Macht der Bischöfe in stetigem Steigen geblieben. Zu der Zahl der drei großen Metropoliten von Rom, Alexandrien und Antiochien, Patriarchen genannt, gesellte sich der von Constantüropel, welchem das zweite ökumenische Concil gleichen Rang mit dem römischen zusprach, eine unerschöpfliche Quelle der Eifersucht zwischen beiden. Doch behauptete der römische Stuhl durch die Gunst der Verhältnisse vor dem byzantinischen die größere Unabhängigkeit von den weltlichen Gewalten und die höhere Geltung bei den Völkern. Leo I., der Große, eine im poittreitde Herrschernatur, der glückliche Fürsprecher Roms gegen Attila (4521. durch Raphael in den Staimn des Vaticans gefeiert, erhob den dem römischen Patriarchen ' schon bisher zugestandenen Ehrenprimat zur praktisch sich geltend machenden Oberaufsicht über die Kirche. Er zuerst berief sich auf Matth. 16^ 18. als göttliche Institution des päpstlichen Regiments und erlangte vom Kaiser Valenti-nianus Iii. ein Gesetz, welches ihn zum Oberhaupt der abendländischen Kirche erklärte: Tune enim demum ec-clesiarum pax ubique servabitur, si rectorem suum agnoscat universitas. (Forts. §. 19.)
§. 18. Die christliche Kunst nahm seit dem vierten Jahrhundert auf zwei Gebieten, welche durch das ganze j
Mittelalter das Feld ihrer fruchtbarsten Entwickelungen geblieben sind, einen lebenvollen Aufschwung: in der Dicht funst und Baukunst.
1. Das Verbot Julians, welches den Christen den
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Extrahierte Personennamen: Helena Bischof_Martinus_von_^ours Nursia Constantüropel Leo_I. Leo_I. Attila_( Raphael
Extrahierte Ortsnamen: Nilinsel_Tabennä Montecassino Rom Roms
56
Die Tochter Pharaos sah das Kind weinen. Der Schmerz des
Kindes erregte in ihrem Herzen ein schmerzliches Gefühl. Sie em-
pfand den Schmerz oder das Leid des Kindes mit. Dieses Gefühl
nennen wir Mitleid. Die Prinzessin war mitleidig. Dabei blieb
sie nicht stehen. Sie befreite das Kind aus seiner Not, gab ihm eine
Amme, belohnte diese dafür und nahm das Kind später als ihren
Sohn an. Sie war nicht bloß mitleidig im Herzen, sondern auch mit-
leidig mit der That. Ein thätiges Mitleid heißt Barmherzigkeit.
Sie war demnach barmherzig.
Zusammenfassung!
Association. a) Der Samariter half dem Verwundeten, indem er
ihn verband und pflegte. — Jesus half vielen Kranken, indem er sie
heilte. Die Tochter Pharaos half dem Kinde aus der Gefahr des
Ertrinkens und Verhungerns. Alle sorgten dafür, daß die Hilfs-
bedürftigen Leben behielten resp. die Gesundheit wieder bekamen. Aus
welcher Gesinnung heraus haben sie gehandelt? Der Samariter
war mitleidig, barmherzig, geduldig. Warum hals Jesus? Am Grabe
des Lazarus gingen ihm die Augen über; im Angesichte des hungern-
den Volkes sagte der Herr: mich jammert des Volks! Darin zeigt
sich sein Mitleid, und da er auch hilft, seine Barmherzigkeit. Er ist
aber mitleidig und barmherzig gegen die Menschen geivesen, weil er
sie lieb hatte, wie seine Brüder. „Gleichwie mich mein Vater liebet,
also liebe ich auch euch," sprach er zu seinen Jüngern. Den ganzen
Tag widmete er dem Wohle der leidenden Menschheit. Müde und
matt sehnte er sich am Abend nach Ruhe. Wurden aber Kranke noch
zu ihm gebracht, so half er ihnen dennoch. Er war geduldig! Auch
seinen Feinden gegenüber war Jesus hilfsbereit. Er heilte dem Kriegs-
knechte, der gekommen war ihn gefangen zu nehmen, das abgeschlagene
Ohr. Deshalb besaß er eine versöhnliche Gesinnung.
d) Vergleiche auch Kaiser Josephs Wohlthätigkeit und Kronprinz
Friedrich Wilhelm in Karlsbad.
o) Die barmherzige Liebe ist auch jetzt noch unter den Menschen
vorhanden und zeigt sich in mannigfacher Weise, besonders aber in
Einrichtungen für die Hilfsbedürftigen. So z. B. 1. bei Mangel an
Nahrung und Wohnung: Wärmehallen, Volksküchen, Speisehäuser,
Asyle für Obdachlose; 2. bei Krankheiten: Krankenhäuser, Ferienkolonieen,
Kinderheilanstalten; 3. bei Verlassenheit: Waisenhäuser. Besonders
Jungfrauen stellen sich in den Dienst der leidenden Menschen als
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Extrahierte Personennamen: Josephs_Wohlthätigkeit Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
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„barmherzige Schwestern" und üben besonders die Krankenpflege.
Gott will aber, daß alle Menschen in der Not sich gegenseitig helfen,
wo sie können; denn sie sind Kinder eines Vaters. Und der Vater
im Himmel will die Hilfe, welche wir einem Notleidenden bringen,
so ansehen, als hätten wir sie ihm gethan.
System. Ebräer 13, 16. Wohlzuthun und mitzuteilen vergesset
nicht, denn solche Opfer gefallen Gott wohl. — Matth. 25, 40. Wahr-
lich, ich sage euch: Was ihr gethan habt —. — Matth. 5, 7. Selig
sind die Barmherzigen —.
Gieb, daß ich, dem Nächsten beizustehn,
Nie Fleiß und Arbeit scheue,
Mich gern an andrer Wohlergehn
Und ihrem Glauben freue!
Methode. Was für ein Herz müssen wir haben, um dem Nächsten
beizustehen? Warum halfen Priester und Levit nicht? Wie kannst
du gegen Arme barmherzig sein? Gegen Kranke? (Trost zusprechen,
pflegen, Arzenei, Stärkungsmittel holen.) Pflege Vater, Mutter, Bruder,
Schwester, wenn sie krank sind! Zeige an Beispielen aus deinem
Lesebuche, wie man dem Nächsten beistehen kann! „Der kleine Held"
S. 280. „Die Witwe von Husum" S. 282. „Das Lied vom braven
Mann" S. 310. „Wer ist mein Nächster" S. 255. Erzähle nach
deinem Lesebuche, wie Fürst Bismarck einst seinen Diener vor dem
Ertrinken rettete!
Erkläre: Wer dem Armen giebt, der leihet dem Herrn. — Almosen
geben armet nicht. — Sorge auch dadurch für Leben und Gesund-
heit des Nächsten, daß du ihn warnst, wenn er sich in Gefahr begiebt!
Knaben gehen aufs dünne Eis, klettern auf einen hohen Baum; Mädchen
nehmen Nadeln in den Mund, Kinder spielen mit Streichhölzern.
Halte ihnen vor, in welche Gefahr sie sich begeben!
Wie drückt Luther die Pflicht aus, für Gesundheit und Leben des
Nächsten zu sorgen? Wir sollen ihm helfen und fördern, das heißt
vorwärts bringen, daß er herauskommt aus der Leibesnot.
22. Die Ehe.
Ziel: Warum Gott die Ehe gestiftet hat.
Analyse. Wer schließt eine Ehe? Wie sagt ihr, wenn Jüngling
und Jungfrau eine Ehe eingehen? Ihr beobachtet es fast jede Woche.
Wo wird die Ehe geschlossen? (Standesamt — Kirche.) Die Kinder
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39
Dem gebesserten Sünder wendet Gott seine Gnade wieder zu und
reißt ihn aus Angst und Not. Welche Thränen ehren den Menschen?
Die Thränen der Reue, der Freude über Gottes Segen, der Liebe und
Barmherzigkeit, der Teilnahme, der Versöhnung.
Was sollst du thun, wenn dich deine Brüder (oder andere Menschen)
beleidigt oder dir wehe gethan haben?
Siehe, wie sein und lieblich ist es, daß Brüder einträchtig bei ein-
ander wohnen; denn daselbst verheißt der Herr Segen und Leben
(Wohlergehen) immer und ewiglich!
Wenn dir dein Bruder weh' gethan,
Sei wieder gut und denk' nicht dran!
Sprich freundlich: Komm', 's ist nun vorbei!
Und tröst' ihn, daß er fröhlich sei. Möller.
8. Moses Flucht. *)
Ziel: Überschrift.
(. Vorbereitung.
Die Mutter Moses war seine Amme. Von ihr empfing er die
erste leibliche Nahrung und auch die erste Erziehung. Da sie eine
fromme, gläubige Israelitin war, so hat sie auch getviß ihren Sohn
das Wort Gottes gelehrt.
Der Knabe kommt später an den Hos des Königs. Die Tochter
Pharaos hat ihn als ihren Sohn angenommen. Hier genoß er eine
gute Erziehung und ward gelehret und unterrichtet in aller Weisheit
der Ägypter. Die Religion der Ägypter aber war abgöttisch (heidnisch).
Moses aber hat alles, lvas ihm die Mutter von dem Gott der Is-
raeliten gesagt hat, nicht vergessen. Diese Lehren hatten tiefe Wurzeln
geschlagen. Er wußte darum auch, daß ein lebendiger Gott waltet, der
das Volk Israel zu seinem Volk erwählet hat, daß dies Volk große
Verheißungen hat, daß er auch zu diesem Volke gehört, also daß ihn
die Verheißungen auch angehen.
Moses war am ägyptischen Hofe hochgeehrt, angesehen, wurde zu
den Vornehmsten des Landes gerechnet, lebte in Herrlichkeit, Reichtum
und Pracht.
*) Vorher wird „Moses Geburt und Rettung" aus dem ersten
Schuljahre wiederholt.
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149
gern und gründlich. Inwiefern gründlich? Wohin bringt er
den Kranken? Erzähle! 2 Groschen gleich M. 1,50. Auf welche
Weise sorgt der Samariter auch noch für die Zukunft? Wer
soll nun die fernere Pflege übernehmen, nachdem der Samariter
alles gethan hat, was er thun konnte? Was gefüllt euch an
dem Wirt? Daß er den Kranken aufnehmen und pflegen wollte.
Was gefällt dir aber nicht an ihm? Warum hat er nicht edel ge-
handelt? Er konnte auch zur Rettung feines Nächsten freiwillig
beitragen: er pflegte ihn aber nur um des Geldes willen. Er
war zwar kein schlechter Mensch, aber auch kein edler Charakter.
Beweise, daß der Samariter freiwillig, ungebeten, schnell, un-
ermüdet, ausdauernd, gründlich und aufopfernd geholfen hat!
Weise ferner nach, daß er hilfsbereit, mitleidig, barmherzig,
liebreich, uneigennützig war! Inwiefern liebte er feinen Näch-
sten mehr als sich?
5. Die Deutung des Herrn. Welche Frage legt am
Schlüsse des Gleichnisses der Herr dem Schriftgelehrten vor?
Erzähle bis zum Schluß! Welche Frage beantwortet das Gleich-
nis? Wer ist denn mein Nächster? Jeder, der in Not ist und
unserer Hilfe bedarf, fei es ein Armer oder ein Reicher, ein
Freund oder Feind, ein Bekannter oder Unbekannter — jeder
Mensch. Worin soll sich die echte Nächstenliebe äußern? Nicht
allein in Worten, sondern in der T h a t. Du soll st deinen
Nächsten lieben wie dich selb st, — das ist der Grund-
gedanke unseres Gleichnisses. „So hat der Herr dem selbst-
gerechten Schriftgelehrten das Bild eines Menschen vor das
Auge gemalt, der im vollen Sinne und in jeder Weise Liebe
an dem Nächsten übt. So kann er denn auch nicht anders, er
muß auf die Frage, wer sich als Nächster dem Verwundeten er-
wiesen habe, den Barmherzigen nennen. Bemerkenswert ist hier-
bei, daß er sich nicht entschließen kann, ihn als Samariter zu
bezeichnen." (Schorn.)
Charakteristik der Personen.
Der Schriftgelehrte: Hochmütig, selbstgerecht, thöricht.
Tie Räuber: Diebe, Mörder, hartherzig, gottlos.
Der Priester und Levit: Gleichgültig, hartherzig, lieblos,
gefühllos, unbarmherzig, selbstsüchtig.
Ter Samariter: Hilfsbereit, mitleidig, barmherzig, liebreich,
uneigennützig.
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324
Wohlthun. In dieser Zeit fanden sich Unzählige bei ihr auf
der Wartburg ein und verlangten nach milden Gaben. Sie
darbte selbst, um ihnen zu helfen. An manchen Tagen hat
sie über 300 Arme gespeist. Für die Kranken und Schwachen,
welche den steilen Berg, auf dem die Burg stand, nicht er-
steigen konnten, baute sie am Fuße desselben ein Krankenhaus
und brachte den Kranken im Handkorbe selbst Speisen herunter
und unterhielt sich liebevoll mit ihnen. Ihre Mildthätigkeit
nannte der Hausmarschall „Verschwendung" und machte des-
wegen dem Landgrafen Vorstellungen. Doch dieser sagte:
„Lasset sie um Gottes willen geben und armen Leuten gütlich
thun, so viel sie will. Wenn uns nur Wartburg und Naum-
burg zu unserer .Herrschaft verbleiben, bin ich wohlzufrieden."
Auch während der Zeit der Seuche wirkte Elisabeth als eine
rechte Samariterin. Sie pflegte nicht nur selbst die Kranken,
sondern nähte auch Totenkleider für die Armen und wohnte
den Begräbnissen bei.
e) (Elisabeth als Witwe.) Ihr Gemahl starb auf
einem Kreuzzuge 1227. Als man ihr die Kunde von seinem
Tode brachte, da weinte sie Tag und Nacht und iammerte:
„Nun ist die Welt mir gestorben und alles, was sich darin
liebt!" Als Witwe hatte sie ein sehr trauriges Los. Ihr
Schwager Heinrich Raspe vertrieb sie von der Wartburg und
verbot auch den Leuten in Eisenach, sie aufzunehmen. So
irrte denn die fromme Frau mit ihren drei Kindern heimats-
los umher. Die Leute, die sie mit Wohlthaten überhäuft
hatte, wiesen sie kalt und herzlos ab. Endlich gelangte sie
nach Bamberg, wo der Bischof sie freundlich aufnahm. Später
söhnte sie sich mit ihrem Schwager wieder aus. Er wies
ihr in Marburg ein Schloß zum Witwensitze an. Sie zog
aber bald nach dem Dörfchen Wehrda bei Marburg und
wohnte dort in einer armseligen Hütte. Doch konnte sie es
jetzt auch noch nicht lassen, Arme und Kranke um sich zu
sammeln und ihnen wohlzuthun. Sie verschenkte sogar ihre
eigenen Kleider und wollte als Bettlerin von Thür zu Thür
gehen, was ihr Beichtvater (Konrad von Marburg), ihr aber
nicht erlaubte. Unter Entbehrungen und Kasteiungen welkte
ihr zarter Körper dahin. Sie starb im Jahre 1231 in
einem Alter von 24 Jahren und wurde in der Franziskus-
Kapelle begraben. Ihr Grab wurde ein berühmter Wall-
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Elisabeth Heinrich_Raspe Heinrich Konrad_von_Marburg Konrad
82
Joseph, Moses, Elias, Johannes der Täufer, Wohlthäter gegen Arme,
Kranke, Witwen und Waisen, Helfer in Feuers- und Wassersnot,
Pfleger und Ärzte in schweren und ansteckenden Krankheiten, — Josephs
Brüder, Lot, Absalom, Diebe, Räuber und Mörder, Unbarmherzige
aller Art rc. In allen diesen Fällen zeigt sich die N o t und darum
auch die helfende That in den oerschiedensten Formen; aber die
Quellen aller dieser Thaten ist die gleiche, die N ä ch st e n l i e b e (in
den entgegengesetzten Fällen die Lieblosigkeit), und diese wiederum ent-
springt aus der Liebe zu Gott, der selbst nichts als Liebe übt und
nichts als Liebe von uns will. Die Merkmale der rechten Nächsten-
liebe sind überall dieselben, die wir schon an dem Samariter erkannt
haben: die rechte Liebe entspringt ans dem Mitleid, hilft sogleich, mit
der That, freiwillig, ist furchtlos, uneigennützig, liebt den Nächsten so
wie sich, hilft gründlich, zieht auch andere zur Mithilfe heran und hilft
allen ohne Ausnahme (ist ganz allgemein wie das Licht der Sonne).
Freilich, so allgemein war die Liebe nicht immer; die Heiden
glaubten, sie brauchten nur die zu ihrem Volk, zu ihrem Glauben und
ihrem Stand Gehörigen zu lieben, nicht die Fremden und nicht die
Sklaven, und ähnlich dachten auch die meisten im jüdischen Volke, denn
so lehrten die Pharisäer und Schriftgelehrten. Darum sagte der Herr
Christus, dem dies nicht Wohlgefallen konnte, in unserem Gleichnis
nicht, zu welchem Volk, Glauben, Stand der Unglückliche gehörte, son-
dern bloß „es war ein Mensch", um seine Zuhörer zu belehren, daß
sie alle Menschen ohne Ausnahme lieben sollten. Aber Christus hat
der Welt noch etwas Höheres gebracht als diese hohe Lehre. Er hat
diese allgemeine und aufopfernde Liebe, die er verlangte, und die seit-
her noch niemand vollkommen geübt hatte, selbst geübt in seinem ganzen
Leben. Er hat Juden und Samariter, Hohe und Niedere, Freunde
und Feinde geliebt, er half allen, wo er nur konnte, und wie sie es
brauchten (Beispiele), noch am Kreuze zeigte er seine himmlische Liebe
gegen den Mörder und sogar gegen das Volk, das ihn ans Kreuz
gebracht. Er war selbst der barmherzige Samariter, der aus Erden
gelebt hat. Darum wollte er auch recht, recht viele Menschen zu barin-
herzigen Samaritern machen, und diese von ihm in der Welt entzündete
Nächstenliebe nennt man darum die christliche Liebe. Durch sie wollte
er die Not aus Erden lindern und mindern und zugleich die Menschen
dem Himmelreich zuführen, und das ist die größte Liebesthat, die einem
Menschen erwiesen werden kann. (Stande.)
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Joseph Moses Elias Johannes_der_Täufer Josephs
Brüder Christus Christus
323
Als Bonifacius auch dorthin kommt, füllt er den Baum mit der Axt,
um die thörichten Menschen von der Machtlosigkeit ihrer Götter zu
überzeugen. Die Heiden erwarteten aber, ihr Gott würde den Boni-
sacius bestrafen. Als aber nichts erfolgte und die Heiden von der
Ohnmacht ihres Gottes überzeugt waren, ließen sich die meisten taufen.
Von dem Holze der Eiche baute Bonifacius eine Kirche. Außer
dieser hat er im Lande noch viele Kirchen bauen lassen. Im Jahre 755
wurde der tapfere Kämpfer für das Christentum von einem Schwarni
Heiden überfallen und erschlagen.
3. Die Gottesackerkirche (St. Trinitatis) wurde um das
Jahr 1740 erbaut. Woher ihr Name? Wann finden in dieser Kirche
Gottesdienste statt?
4. Die katholische Kirche (St. Maria) ist im Jahre 1857
erbaut worden.
5. Das Rathaus steht in der Mitte der Stadt und ist ein
massives Gebäude. Wievielstockig ist es? Im Jahre 1711 ist das
alte Rathaus abgebrannt; das neue Rathaus wurde um das Jahr 1752
erbaut. Was bemerkst du äußerlich an dem Rathause? Es hat einen
Turm und einen Balkon. Wer wohnt auf dem Turme? Wozu ist
der Türmer da? Der Turm ist sehr hoch; um hinauf zu gelangen,
muß man viele Treppen steigen. Wie sieht es im Innern des Rat-
hauses aus? Wozu sind die vielen Zimmer vorhanden? Zimmer des
Bürgermeisters und der übrigen Beamten, die Bureaus, Stadt-Haupt-
kasse, Sitzungssaal, Polizeiverwaltung rc.
6. Das Schloß Dry bürg steht auf dem Schloßhofe. Der
Name Dryburg deutet an, daß das Schloß früher aus drei Burgen
bestanden hat. Dasselbe wurde früher von den Herren von Salza be-
wohnt. Diesen gehörte auch noch der Reinhardsbrunnerhof. Jetzt ist
in dem Schlosse das Amtsgericht, das Landratsamt, das Hauptsteuer-
amt, die Kreissteuereiunahme.
7. Das Hospital St. Wendelini am wilden Graben. Das-
selbe ist eine milde Stiftung und besteht aus mehreren Gebäuden, in
welchen alte arbeitsunfähige Leute Aufnahme und Pflege finden.
8. Das Waisenhaus (Hospital St. Elisabeth). Darin finden
elternlose Knaben und Mädchen bis zu ihrer Konfirmation Aufnahme
und Pflege.
9. Die Kleinkinderbewahranstalt, welche am Tage kleine
Kinder armer Eltern gegen geringe Bezahlung aufnimmt. Die Eltern
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Extrahierte Personennamen: Bonifacius Bonifacius Maria) Maria Salza